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Jacob Henry Sarratt circa 1772 6 November 1819 wahrscheinlich in London war ein britischer Schachspieler und autor Er galt anderthalb Jahrzehnte als fuhrender englischer Meister und trat zudem als Autor massgeblicher Schachwerke hervor Inhaltsverzeichnis 1 Biographie 2 Schachautor und lehrer 3 Werke 4 Anmerkungen 5 WeblinksBiographie BearbeitenSarratt arbeitete ursprunglich als Schullehrer Bekannt wurde er durch seine herausragende Stellung in der Londoner Schachszene Im Jahr 1804 starb Verdoni Sarratts schachlicher Mentor und Nachfolger von Francois Andre Danican Philidor als Berufsspieler des London Chess Club Fortan galt Sarratt als starkster englischer Meister Er nahm im Salopian Coffee House in Charing Cross wo sich 1770 der altere der beiden Londoner Schachklubs gegrundet hatte jahrelang die Position eines Berufsspielers ein Die tatsachliche Spielstarke Sarratts ist ungewiss da nur wenige Partien von ihm erhalten sind Mehr noch als durch sein praktisches Spiel wirkte Sarratt als Buchautor und Schachlehrer Professor of Chess Sein bester Schuler war William Lewis der spater die schachliche Wirkungslinie Sarratts fortsetzte und ausbaute Sarratt war in zweiter Ehe mit der Sangerin und Schriftstellerin Elizabeth Camilla Dufour verheiratet Diese stammte wie bereits seine verstorbene erste Frau von der Insel Jersey 1 Im Jahr 1819 erlag Sarratt der zuletzt in armlichen Verhaltnissen lebte einer langeren Krankheit 1 2 Seine Witwe zog nach Paris um und war dort ihrerseits als Schachlehrerin tatig Nach einem in der Schachzeitschrift Le Palamede erschienenen Aufruf wurde ihr in den letzten Lebensjahren finanzielle Unterstutzung zuteil sie starb 1846 in der franzosischen Hauptstadt 3 Schachautor und lehrer BearbeitenZu seiner Wirkung als Schachlehrer trug Sarratts Entschluss bei mehrere klassische Schachwerke der fruhen Neuzeit herauszugeben Dies betraf die Schriften von Damiano Ruy Lopez Alessandro Salvio Horatio Gianutio und Gustavus Selenus Diese Ausgaben die etwas oberflachlich bearbeitet waren und zudem nur Teilubersetzungen enthielten trugen dem Herausgeber seitens der Zeitgenossen einige Kritik ein 4 Jedenfalls machte Sarratt die seit langem vergriffenen Schriften wieder zuganglich Mit seiner Vorliebe fur das Kombinationsspiel der alteren Meister strebte er danach die erstarrte positionelle Schule der Philidor Ara allmahlich zu uberwinden Die weitere Bedeutung Sarratts ist in erster Linie mit seinem 1808 veroffentlichten anspruchsvollen Lehrbuch A Treatise on the Game of Chess verbunden mit dem ein anhaltender Aufschwung der Schachliteratur einsetzte Im Jahr 1821 kam posthum eine grundlich umgearbeitete Neuausgabe heraus an der bereits Sarratts Schuler und Nachfolger Lewis mitgewirkt hatte bis 1828 erschienen weitere Auflagen Sarratts Hauptwerk stellte das erste systematische Schachlehrbuch dar Das grosste Augenmerk galt dabei den Eroffnungen deren Einteilung in angreifende und verteidigende Abspiele sich spater allerdings nicht durchsetzte Unter den im New Treatise behandelten Eroffnungen fand vor allem Sarratts ausfuhrliche Untersuchung zum Muzio Gambit grosse Beachtung Schliesslich leistete Sarratt einen wichtigen Beitrag zur Vereinheitlichung der Schachregeln Er kritisierte die damals in London ubliche Praxis nach der ein Patt nicht als Remis sondern als Sieg fur die pattgesetzte Partei gewertet wurde 5 Bald darauf schlossen sich die britischen Schachspieler der international vorherrschenden Regel an Der Spielanfang der durch die Zuge 1 d2 d4 d7 d5 2 Lc1 f4 entsteht wird zuruckgehend auf eine Partie Sarratts auch als Sarratt Eroffnung Sarratt Attack bezeichnet Werke BearbeitenA Treatise on the Game of Chess London 1808 Band 1 und Band 2 A New Treatise on the Game of Chess London 1828 Band 1 und Band 2 Neuauflage der Ausgabe von 1821 The Works of Damiano Ruy Lopez and Salvio on the Game of Chess London 1813 The Works of Gianutio and Gustavus Selenus on the Game of Chess London 1817 Band 1 und Band 2 Anmerkungen Bearbeiten a b David Hooper und Kenneth Whyld The Oxford Companion to Chess Oxford 1992 S 354 Zum Sterbedatum siehe den Nachruf in The Gentleman s Magazine 1819 S 477 Vgl Le Palamede 1846 S 569 Anton Schmid tschaturangavidja Literatur des Schachspiels Wien 1847 S 305ff J H Sarratt A Treatise on the Game of Chess 1808 Bd 1 S 9f Weblinks BearbeitenAngaben zu Sarratt bei Sarah s Chess Journal englisch Nachspielbare Schachpartien von Jacob Henry Sarratt auf chessgames com englisch Normdaten Person VIAF 283205529 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 13 Februar 2022 PersonendatenNAME Sarratt Jacob HenryKURZBESCHREIBUNG englischer Schachspieler und AutorGEBURTSDATUM 1772STERBEDATUM 6 November 1819 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jacob Henry Sarratt amp oldid 220151162