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Der Turm Unicode U 2656 U 265C gehort zu den wertvollsten Figuren beim Schachspiel Zusammen mit der Dame gehort er zu den Schwerfiguren Man unterscheidet in der Grundstellung und in der Eroffnung zwischen Damenturm und Konigsturm Ersterer ist auf dem Damenflugel postiert wobei der weisse auf dem Feld a1 der schwarze auf a8 steht Letzterer ist auf dem Konigsflugel postiert der weisse steht auf dem Feld h1 der schwarze auf h8 Inhaltsverzeichnis 1 Zugmoglichkeiten und Wert 2 Der Turm in den drei Spielphasen 2 1 In der Eroffnung 2 2 Im Mittelspiel 2 3 Im Endspiel 3 Geschichte 4 Heraldik 5 Literatur 6 WeblinksZugmoglichkeiten und Wert Bearbeiten a b c d e f g h 8 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 87 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 76 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 65 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 54 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 43 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 32 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 21 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 1 a b c d e f g h Ein Turm kann sich sowohl horizontal als auch vertikal uber eine beliebige Anzahl von Feldern bewegen Er darf auf jedes freie Feld in jeder Richtung linear ziehen ohne jedoch uber andere Figuren zu springen Die einzige Ausnahme davon bildet die Rochade in deren Verlauf der Turm einmalig uber den Konig springt Eine Reihe oder Linie des Schachbretts entlang darf ein Turm uber weisse und schwarze Felder ziehen und auf ein beliebiges anderes Feld gestellt werden soweit der Weg frei ist Im Gegensatz zu allen anderen Figuren bestreicht der Turm von jeder beliebigen Position aus bei freier Zugbahn immer die gleiche Anzahl an Feldern des Schachbrettes namlich 14 Bei der Rochade werden nacheinander Konig und Turm als Teil desselben Zuges bewegt Der Wert des Turmes wird mit vier bis funf Bauerneinheiten beziffert Vor allem in geschlossenen Stellungen ist der Turm in seinen Bewegungsmoglichkeiten beschrankt Der Turm in den drei Spielphasen BearbeitenIn der Eroffnung Bearbeiten In der Anfangsphase einer Partie spielt der Turm eine untergeordnete Rolle solange die Bauern seine Zugbahnen begrenzen Sein Einsatz beginnt haufig mit der Rochade die den Turm mehr in Richtung Zentrum ruckt oder aber bei heterogenen entgegengesetzten Rochaden indem durch Randbauernzuge zum Beispiel h2 h4 oder h7 h5 nach kurzer Rochade des Gegners versucht wird die Ausgangslinie des Turms zu offnen um so einen Konigsangriff zu unterstutzen Im Mittelspiel Bearbeiten Der Turm ist eine typische Mittelspiel bzw Endspielfigur Je mehr Figuren im Partieverlauf aus dem Spiel genommen werden desto besser kann der Turm seine Reichweite ausspielen Aus diesem Grund ist man als Spieler bestrebt seine Turme auf offene oder halboffene Linien zu positionieren wo sie ihre Starken am besten ausspielen konnen Oft versucht eine Partei eigene Bauern abzutauschen oder gar zu opfern um Linien zu offnen und so den Weg fur die eigenen Turme zu offnen Stehen beide Turme eines Spielers auf einer Linie so spricht man von einer Turmverdopplung Diese gilt als besonders vorteilhaft weil sich beide Turme dabei gegenseitig decken und unterstutzen Die Angriffsziele der Turme befinden sich meist auf der siebten oder achten Reihe Gelangt ein Turm auf die siebte Reihe kann er dort oft gleichzeitig Figuren und Bauern rechts und links von ihm angreifen Ein Turm auf der achten Reihe kann sogar manchmal matt setzen wenn der gegnerische Konig hinter den eigenen Bauern gefangen und die Grundreihe nicht durch andere Figuren geschutzt ist Siehe Grundreihenmatt Im Endspiel Bearbeiten Das Mattsetzen mit Turm und Konig gegen Konig ist einfach zu bewerkstelligen wenn der gegnerische Konig an den Rand gedrangt wird Endspiele mit Turmen und Bauern nennt man Turmendspiele diese machen etwa die Halfte aller Endspiele aus Sie tendieren bei materiellem Gleichstand oft zum Remis erfordern aber prazises Spiel Geschichte Bearbeiten nbsp Elefant mit aufgesatteltem Turm aus einem chinesischen Schachspiel nbsp Elefant mit Turm Fresko aus der mozarabischen Einsiedelei ermita San Baudelio de Berlanga in der Provinz Soria Spanien heute im Museo del Prado Madrid Die Darstellung des Turms resultiert aus Figuren die einen Elefanten mit Turmaufsatz zeigten Im indischen Schachspiel nahmen allerdings die Elefanten den Platz des heutigen Laufers ein vgl alfil Sprachlich entwickelte sich der Begriff rok Sanskrit bzw roch persisch fur Gesichtsfeld bzw Streitwagen im Sinne von gerader Angriff mit dem Streitwagen uber den Begriff ruch zum lateinischen roccus und damit zum vermeintlichen gleichen rocca italienisch fur Burg So entstand auch die englische Bezeichnung rook Gelegentlich wurde auch uber einen etymologischen Zusammenhang mit dem Vogel Roch der orientalischen Sagenwelt spekuliert Im mittelalterlichen Schach war der Roch die starkste Figur weil der Fers noch nicht uber die Zugmoglichkeiten der Dame verfugte Aus diesem Grund wurde der Turm beziehungsweise Roch gerne als Wappenfigur verwendet Heraldik Bearbeiten nbsp Historisches Wappen von Scharrachbergheim mit dem Roch als Wappenfigursiehe Roch Heraldik Literatur BearbeitenWassili Smyslow Grigori Lowenfisch Theorie und Praxis der Turmendspiele Schachverlag Rudi Schmaus Heidelberg 1985 DNB 850664470 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Turm Schach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Turm Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Schachfiguren nbsp Konig nbsp Dame nbsp Turm nbsp Laufer nbsp Springer nbsp Bauer Normdaten Sachbegriff GND 4061257 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Turm Schach amp oldid 236430079