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Dieser Artikel behandelt den Schachspieler fur den preussischen Finanzminister und Prasidenten des Reichsrechnungshofs siehe Friedrich Saemisch Friedrich Fritz Samisch 20 September 1896 in Charlottenburg bei Berlin 16 August 1975 in Berlin Wannsee war ein deutscher Schachspieler Friedrich Samisch um 1928Verband Deutsches Reich Deutsches ReichGeboren 20 September 1896CharlottenburgGestorben 16 August 1975Berlin WannseeTitel Grossmeister 1950 Beste Elo Zahl 2665 Juli 1929 Historische Elo Zahl Inhaltsverzeichnis 1 Privates 2 Schachliche Laufbahn 3 Partiebeispiel 4 Eroffnungsvarianten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweisePrivates BearbeitenFriedrich Samisch wurde als Sohn eines Schneidermeisters und einer Hausangestellten geboren Nach dem Konkurs des vaterlichen Betriebs setzte ein sozialer Abstieg der Familie ein Um das Jahr 1910 kam der Vater bei einem Verkehrsunfall ums Leben daraufhin musste der Junge seine schulische Ausbildung beenden und trat eine Lehre als Buchbinder an Seit 1915 nahm er als Soldat am Ersten Weltkrieg teil Er wurde dabei zweimal schwer verwundet und musste mehr als zwei Jahre in Lazaretten zubringen In dieser Zeit wandte sich Samisch dem Schachspiel ernsthaft zu das er im Jahr 1910 von selbst entdeckt und erlernt 1 hatte Wegen einer Kriegsverletzung Ulnarislahmung war er in der Folge nicht mehr in der Lage in seinem Beruf zu arbeiten Im Weiteren dominierte die berufliche Schachlaufbahn sein Privatleben Im Mai 1928 heiratete Samisch in Gablonz Aloisia Josefina Fiala die ihn jedoch noch gegen Ende des gleichen Jahres wieder verliess Anfang 1944 geriet Samisch ins Visier der nationalsozialistischen Justiz Er wurde am 7 Januar unter dem Vorwurf defatistischer Ausserungen festgenommen Er hatte wahrend der Zugfahrt zu einem Turnier in Trier Aussagen gemacht die ein Spitzel an die Bahnpolizei weiterleitete Er gelangte fur mehr als 4 Monate in Untersuchungshaft und wurde nach der Kriegssonderstrafrechtsverordnung und dem Heimtuckegesetz angeklagt Damit hatte ihm unter Umstanden sogar die Todesstrafe gedroht Am 12 Mai 1944 wurde Samisch jedoch durch das Oberlandesgericht Kassel freigesprochen Schachliche Laufbahn BearbeitenNach vorubergehenden Mitgliedschaften im Arbeiterschachklub Charlottenburg und im Schachklub Springer begann sein aktives Turnierspiel im Herbst 1918 als er der Berliner Schachgesellschaft beitrat 2 Dort konnte Samisch bereits in seinem ersten Turnier dem Winterturnier des Vereins den 2 Platz erringen In der Meisterschaft von Berlin 1918 wurde er Dritter in der Meisterschaft von Berlin 1919 teilte er den 2 4 Platz Im Sommer 1920 gewann er das Hauptturnier des Deutschen Schachbundes 3 1921 wurde er Zweiter hinter Ehrhardt Post bei der Deutschen Meisterschaft in Hamburg 4 Angesichts dieser Erfolge beschloss er seinen Lebensunterhalt als Berufsschachspieler zu verdienen In den 1920er Jahren war er einer der starksten Spieler Deutschlands Seine grossten Erfolge waren ein Wettkampfsieg gegen Richard Reti 1922 4 Siege 1 Niederlage 3 Unentschieden der Sieg im Turnier von Wien 1921 sowie der 3 Platz hinter Alexander Aljechin und Akiba Rubinstein beim Internationalen Turnier in Baden Baden 1925 1929 in Duisburg wurde er Dritter bei der deutschen Einzelmeisterschaft die Carl Ahues gewann 5 Samisch gehort auch zu den wenigen Spielern die eine Partie gegen den seinerzeit fast unbesiegbaren Jose Raul Capablanca gewinnen konnten Nach einem Eroffnungsfehler des Exweltmeisters gewann Samisch in ihrer Partie in Karlsbad 1929 eine Figur und die Partie Er nahm mit der deutschen Mannschaft an der Schacholympiade 1930 in Hamburg teil und belegte den dritten Platz 6 der gleiche Erfolg gelang ihm auch bei der inoffiziellen Schacholympiade 1936 in Munchen 7 Obwohl Samisch ein sehr guter Blitzschach Spieler war konnte er in Turnierpartien seine Bedenkzeit nicht richtig einteilen was ihn viele Punkte kostete Ein Kuriosum ereignete sich bei einem Turnier in Busum 1969 als er seine 15 Partien alle durch Uberschreiten der Bedenkzeit verlor Ausserdem halt Samisch den Rekord fur die kurzeste durch Zeituberschreitung verlorene Partie Trotz einer Bedenkzeit von zweieinhalb Stunden uberschritt er in einer Partie 1938 in Prag bereits im 12 Zug die Bedenkzeit Bekannt war Samisch auch wegen seiner Simultan und Blind Simultan Veranstaltungen wobei er bei letzteren gegen bis zu 20 Gegner gleichzeitig spielte Samisch ging 1923 aus einer Partie gegen Aaron Nimzowitsch die als Unsterbliche Zugzwangpartie in die Schachgeschichte einging als Verlierer hervor Fritz Samisch wurde 1950 von der FIDE zum Grossmeister ernannt 8 Seine beste historische Elo Zahl 2665 erreichte er im Juli 1929 Partiebeispiel BearbeitenSamisch Capablanca a b c d e f g h 8 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 87 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 76 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 65 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 54 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 43 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 32 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 21 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 1 a b c d e f g h Endstellung nach 62 g7 In der folgenden Partie besiegte Samisch im hochklassig besetzten Turnier in Karlsbad 1929 mit den weissen Steinen den Ex Weltmeister Capablanca Samisch Capablanca 1 0 Karlsbad 19 August 1929 Nimzowitsch Indische Verteidigung E24 1 d4 Sf6 2 c4 e6 3 Sc3 Lb4 4 a3 Lxc3 5 bxc3 d6 6 f3 e5 7 e4 Sc6 8 Le3 b6 9 Ld3 La6 ein einfacher Eroffnungsfehler des ehem Weltmeisters 10 Da4 gewinnt eine Leichtfigur Lb7 11 d5 Dd7 12 dxc6 Lxc6 13 Dc2 0 0 0 14 Se2 De6 15 Lg5 h6 16 Lxf6 Dxf6 17 0 0 h5 18 f4 Dh6 19 Tae1 The8 20 f5 De3 21 Kh1 Dc5 22 Dc1 f6 23 Tf3 Th8 24 Db2 a5 25 Tb1 h4 26 Sd4 Ld7 27 Sb3 Dc6 28 Sxa5 Da8 29 Sb3 h3 30 g3 g6 31 fxg6 f5 32 Dc2 Thg8 33 Sd2 f4 34 gxf4 Txg6 35 f5 Tg2 36 Tg1 Tdg8 37 Txg2 hxg2 38 Kg1 Dxa3 39 Tg3 Txg3 40 hxg3 La4 41 Db1 Dxc3 42 Sf3 Lb3 43 Kxg2 Lxc4 44 Lxc4 Dxc4 45 Kf2 d5 46 exd5 e4 47 Sd2 Dxd5 48 Ke2 Dxf5 49 Dxe4 Db5 50 Kf3 Da5 51 Sc4 Da1 52 g4 Df1 53 Kg3 Dg1 54 Kh4 Dh2 55 Kg5 Kb8 56 Kg6 Ka7 57 g5 b5 58 Se5 c5 59 Dd5 Dc2 60 Kf6 b4 61 g6 b3 62 g7 1 0Eroffnungsvarianten BearbeitenNach Samisch sind Varianten in zwei Schacheroffnungen benannt a b c d e f g h 8 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 87 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 76 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 65 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 54 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 43 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 32 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 21 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 1 a b c d e f g h Das Samisch System der Konigsindischen Verteidigung 5 f2 f3 a b c d e f g h 8 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 87 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 76 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 65 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 54 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 43 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 32 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 21 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 1 a b c d e f g h Die Samisch Variante der Nimzo Indischen Verteidigung 4 a2 a3Literatur BearbeitenMichael Dombrowsky Friedrich Samisch Schachkunstler auf 64 Feldern Eigenverlag Hamburg 2023 ISBN 978 3 98926 000 9 Das kulturelle Schachmagazin Karl widmet sich in Heft 1 2023 ausfuhrlich Friedrich Samisch 9 Weblinks BearbeitenNachspielbare Schachpartien von Friedrich Samisch auf chessgames com englisch Kompositionen von Friedrich Samisch auf dem PDB Server der SchwalbeEinzelnachweise Bearbeiten Fritz Samisch Statistische Erinnerungen In Deutsche Schachrundschau Caissa 14 1952 S 262 264 E hrhardt Post Der 20 Kongress des Deutschen Schachbundes E V in Berlin 1920 Leipzig 1920 S 44 f Nach 1 Weltkrieg 1 Hauptturnier 1920 in Berlin auf TeleSchach Kreuztabelle und Partien Deutsche Schacheinzelmeisterschaft 1921 in Hamburg auf TeleSchach Kreuztabelle und Partien Deutsche Einzelmeisterschaft 1929 in Duisburg auf TeleSchach Tabelle und Partien Friedrich Samischs Ergebnisse bei Schacholympiaden auf olimpbase org englisch Friedrich Samischs Ergebnisse bei inoffiziellen Schacholympiaden auf olimpbase org englisch Willy Iclicki FIDE Golden book 1924 2002 Euroadria Slovenia 2002 S 74 Karl 1 2023 In Harry Schaack Hrsg Karl Frankfurt Januar 2023 S 11 48 Deutsche Schachgrossmeister Appel Aronjan Baldauf Baramidze Berelowitsch Bezold Bindrich Bischoff Blubaum Bogner Bonsch Braun Bromberger Brunner Buhmann Bunzmann Chalifman Darga Dautov Al Donchenko Dottling Enders Engel Espig Feygin Fish D Fridman Gabriel Ginsburg Glek Graf Gustafsson Gutman Handke Haub Hausrath Hecht Heimann T Heinemann Hertneck Hickl M Hoffmann Holzke Hort Hubner Huschenbeth Jepischin Jussupow Kalinitschew Keitlinghaus Keymer Kindermann Khenkin Knaak Kollars Kramer Kritz Kunin Lampert Lau Levin Lobron N Lubbe Luther Lutz R Mainka Maiwald Malich Meier J Meister Mihok L Milov Mohr Mons K Movsesjan M Muse K Muller A Naiditsch Naumann Nisipeanu E Pahtz T Pahtz Pfleger Poetsch Polzin Prusikin Rabiega M Richter A Rotstein Schebler Schlosser Schmaltz Schmittdiel Schroder Shalnev Siebrecht Slobodjan Sprenger Stern F Svane R Svane Teske Tischbierek Vogt De Wagner Wahls Womacka Yankelevich Zaragatski ZeitleinVerstorbene Grossmeister Bogoljubow Lehmann ehrenhalber Mieses Pachman Pietzsch Samisch Schmid Stangl Teschner ehrenhalber Uhlmann Unzicker Normdaten Person VIAF 285070093 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 1 Dezember 2018 PersonendatenNAME Samisch FriedrichALTERNATIVNAMEN Samisch Fritz Spitzname KURZBESCHREIBUNG deutscher SchachspielerGEBURTSDATUM 20 September 1896GEBURTSORT Charlottenburg bei BerlinSTERBEDATUM 16 August 1975STERBEORT Berlin Wannsee Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Samisch amp oldid 236350385