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Akiba Kiwelowicz Rubinstein eigene Schreibweise des Vornamens Akiwa 1 1 Dezember 1880 2 in Stawiski 15 Marz 1961 in Antwerpen Belgien war ein polnischer Schachmeister Er gehorte in den 1910er und 1920er Jahren zu den weltweit starksten Spielern und war ein Anwarter auf den Weltmeistertitel den zwischen 1894 und 1921 der Deutsche Emanuel Lasker innehatte Rubinstein galt als Endspiel Spezialist und ist Namensgeber mehrerer Eroffnungsvarianten des Schachspiels Akiba Rubinstein um 1907Verband Polen PolenGeboren 1 Dezember 1880StawiskiGestorben 15 Marz 1961AntwerpenTitel Grossmeister 1950 Beste Elo Zahl 2789 Juni 1913 Historische Elo Zahl Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugend und Schach in Lodz 1 2 Anwarterschaft auf den Weltmeistertitel 1 3 Kriegsjahre und Heirat 1 4 Ausklang der Karriere 2 Rezeption und Wurdigung 2 1 Endspieltechnik 2 2 Eroffnungstheorie 2 3 Einfluss auf andere Schachmeister 2 4 Belletristik 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJugend und Schach in Lodz Bearbeiten Rubinstein kam als jungstes von vierzehn 3 Kindern in einer armen judischen Familie im polnischen Masowien zur Welt das damals zum russischen Zarenreich gehorte Bis auf eine Schwester starben alle seine Geschwister noch im Kindesalter an Tuberkulose Rubinstein wurde nach seinem Vater Akiba benannt der wenige Wochen vor Rubinsteins Geburt verstorben war Rubinsteins Mutter Raisel heiratete nach dem Tod ihres Mannes den Rabbiner Heller und ubersiedelte mit der Familie nach Bialystok Aus Angst Rubinstein konnte ebenso wie seine Geschwister an Tuberkulose erkranken wurde er nicht in die Talmudhochschule Jeschiwa geschickt Rubinsteins etwa gleichaltriger Stiefbruder Chaim Heller 4 wurde ein angesehener Toraforscher und nach seiner spateren Auswanderung in die Vereinigten Staaten ein spiritueller Fuhrer des dortigen orthodoxen Judentums 5 Akiba Rubinstein hatte seine durch den erlassenen Schulbesuch vermehrte freie Zeit fruhzeitig mit dem Schachspiel verbracht das er in den Gaststatten nahe der elterlichen Wohnung ausgiebig spielte 6 Die Regeln lernte er als 14 Jahriger wahrend seines Chederbesuches 7 Nachdem er sich in Bialystok bald zum starksten Spieler der Stadt entwickelt hatte wurde ihm ein Umzug in das etwa 300 Kilometer sudwestlich gelegene Lodz empfohlen damals die Metropole des polnischen Schachlebens Im Jahre 1903 zog er schliesslich nach Lodz wo er mit dem dortigen Meister Hersz Salwe eine Vielzahl von Partien austrug und um die Vorherrschaft im polnischen Schach konkurrierte Salwe wurde Rubinsteins erster Lehrmeister und Freund Beide bestritten mehrere Wettkampfe gegeneinander Der erste um die Qualifikation zum Allrussischen Meisterturnier 1903 endete 7 7 unentschieden Zwei weitere in den folgenden Jahren gewann Rubinstein 1904 knapp mit 5 5 4 5 1907 siegte er bereits deutlich mit 16 6 Das Allrussische Meisterturnier 1903 in Kiew war Rubinsteins erstes Schachturnier Er belegte den funften Platz 1905 beteiligte er sich am Hauptturnier A des Internationalen Schachkongresses in Barmen und siegte bei seiner ersten internationalen Turnierteilnahme punktgleich mit dem Weltklassespieler Oldrich Duras Damit erregte er auch die Aufmerksamkeit des Weltmeisters Emanuel Lasker der sich sehr positiv uber Rubinsteins tiefes Spiel ausserte Mit diesem Turniersieg erhielt Rubinstein auch den Meistertitel des Deutschen Schachbundes Anwarterschaft auf den Weltmeistertitel Bearbeiten nbsp Die Teilnehmer des internationalen Karlsbader Meisterturniers 1907 Rubinstein links sitzend Im Jahre 1907 gewann Rubinstein die Turniere in Ostende zusammen mit Ossip Bernstein und das bedeutende internationale Turnier von Karlsbad einen halben Punkt vor Geza Maroczy Um eine Partie des Karlsbader Turniers rankt sich eine Anekdote die unter anderem von Hans Kmoch wiedergegeben wurde Chess Review 1950 Rubinstein fuhrte eine Runde vor Turnierschluss mit einem Punkt vor Maroczy und musste gegen dessen ungarisch osterreichischen Landsmann Heinrich Wolf antreten der am Abend vor der Partie versicherte dass er dem polnischen Emporkommling Heinrich Wolf 8 eine Lektion erteilen werde Allerdings bot Wolf am nachsten Tag bereits nach 10 Zugen ein Remis an welches Rubinstein ablehnte obwohl er dadurch das Turnier sicher gewonnen hatte Wenige Zuge spater liess Rubinstein den Gewinn aus und forcierte das Remis schliesslich durch Stellungswiederholung Auf die Frage warum er das Remisangebot nicht gleich angenommen habe antwortete Rubinstein Mit Wolf mache ich Remis wenn ich will nicht wenn er will Akiba Rubinstein 9 Uber den Jahreswechsel 1907 08 siegte er auch beim V Allrussischen Turnier in Lodz einen halben Punkt vor Simon Alapin Dabei gelang Rubinstein am 26 Dezember 1907 gegen seinen Landsmann Gersz Rotlewi eine sehenswerte Opferpartie die spater von Hans Kmoch in Anlehnung an die Unsterbliche Partie zwischen Anderssen und Kieseritzky als Rubinsteins Unsterbliche Partie bezeichnet wurde 10 Zwischen 1908 und 1910 gewann er Wettkampfe gegen Teichmann Mieses Marshall und Flamberg Bis auf den unentschiedenen Zweikampf gegen Salwe gewann Rubinstein alle Wettkampfe seiner Schachlaufbahn Einen Hohepunkt seiner Karriere bildete im Jahr 1909 das Turnier in Sankt Petersburg das Rubinstein gemeinsam mit dem amtierenden Schachweltmeister Emanuel Lasker gewann Beide erzielten 14 5 Punkte aus 18 Partien und distanzierten die nachstplatzierten Spieler Oldrich Duras und Rudolf Spielmann um 3 5 Punkte In ihrem direkten Aufeinandertreffen gewann Rubinstein gegen den Weltmeister und galt spatestens seitdem als einer der Kandidaten auf den Weltmeisterthron Die Endspiele aus seinen in Sankt Petersburg gespielten Partien gegen Cohn Lasker und Spielmann wurden zu klassischen Lehrbuchbeispielen Im Jahre 1910 ubersiedelte Rubinstein von Lodz nach Warschau das zu fast 40 von Juden bewohnt war 11 Im darauffolgenden Jahr traf er im Turnier von San Sebastian auf den jungen Kubaner Jose Raul Capablanca der zum ersten Mal an einem europaischen Schachturnier teilnahm und zehn Jahre spater den Weltmeistertitel von Lasker ubernehmen sollte Capablanca gewann das Turnier und Rubinstein folgte auf dem zweiten Rang bezwang jedoch den Kubaner und brachte ihm somit eine von nur 36 Niederlagen in dessen gesamter Schachlaufbahn bei Um diese Zeit fiel Rubinstein durch erste Absonderlichkeiten in der Offentlichkeit auf Hans Kmoch war Zeuge einer Unterhaltung die sich zwischen Jacques Mieses und Rubinstein wahrend einer Zugfahrt abspielte Rubinstein soll berichtet haben er wolle alsbald einen Arzt aufsuchen da ihn beim Spiel unablassig eine Fliege plage die sich auf seinem Kopf niederliesse Das Jahr 1912 verlief uberaus erfolgreich fur Rubinstein beginnend mit der uber den Jahreswechsel 1911 12 gespielten Warschauer Stadtmeisterschaft gewann er insgesamt funf Turniere darunter San Sebastian 0 5 Punkte vor Aaron Nimzowitsch und Spielmann 1912 war er gemeinsam mit Oldrich Duras Erster bei dem 18 Kongress des Deutschen Schachbundes in Breslau 12 Im Juni 1913 erreicht Rubinstein mit 2789 seine beste historische Elo Zahl und war gemessen daran der zu der Zeit beste Spieler der Welt 13 Mit Capablanca gehorte Rubinstein daher zu den potenziellen Herausforderern Emanuel Laskers die Verhandlungen beider mit dem Weltmeister scheiterten jedoch nicht zuletzt an hohen Preisgeldforderungen Laskers Alle drei Kontrahenten nahmen im Fruhjahr 1914 am Turnier in Sankt Petersburg teil Einem Weltmeisterschaftskampf gegen den Turniersieger hatte sich Lasker nicht weiter entziehen konnen Rubinstein scheiterte jedoch in diesem wichtigen Turnier vorzeitig und erreichte keinen der funf ersten Platze fur die Teilnahme am Finalturnier Lasker gewann schliesslich vor Capablanca ein Weltmeisterschaftskampf kam indes wegen des Beginns des Ersten Weltkrieges nicht mehr zustande Kriegsjahre und Heirat Bearbeiten Als Russland sich in den ersten Kriegsjahren aus Polen zuruckzog verlor Rubinstein durch die Abwertung des Rubels einen Grossteil seines Vermogens Unter seiner finanziellen Lage hatte er fortan bis zu seinem Lebensende zu leiden Manche seiner Bekannten ausserten in ihren Erinnerungen dass die Ursache seiner schweren Depression ein fortschreitendes Nervenleiden das ihn Anfang der 1930er Jahre zwang mit dem Turnierschach aufzuhoren in seinen Erlebnissen wahrend des Ersten Weltkrieges gelegen habe Dem widersprach Grossmeister Grigori Lowenfisch der sich in seiner Autobiographie an die Schwierigkeiten erinnert die er wahrend des Turniers in St Petersburg 1914 mit Rubinstein hatte Ich half dem Organisationskomitee bei der Unterbringung der Teilnehmer Rubinstein kam eine Woche vor Beginn des Turniers an und ihm wurde ein ausgezeichnetes Zimmer im Europaischen Hotel zugewiesen Aber schon zwei Tage spater ausserte er Unzufriedenheit mit seinem Quartier Ihn belastigten die Gerausche des Fahrstuhls Eines der Organisationsmitglieder bot ihm daraufhin Aufenthalt in seinem Hause an wo Rubinstein ein beliebiges Zimmer zur Verfugung stunde Es gab sechs zur Auswahl und der Gastgeber war der einzige Bewohner des Hauses Rubinstein fuhr hin doch wiederum tauchten Unannehmlichkeiten auf die Stille des Hauses bedruckte ihn Er wurde wieder zuruck ins Hotel gebracht Mir wurde klar Akibas Nervensystem war zerruttet Dies hat ihm auch spaterhin nichts Gutes gebracht 14 Im Marz 1917 heiratete Rubinstein in Szczuczyn einem Dorf unweit seines Heimatortes in das er inzwischen gezogen war die elf Jahre jungere Eugenie Lew die ein Jahr nach der Hochzeit den Sohn Jonas zur Welt brachte Nach Kriegsende zahlte Rubinstein noch zu den weltbesten Spielern doch wurde er der sich von den Menschen immer mehr entfernte von der jungeren Spielergeneration um Jose Raul Capablanca Alexander Aljechin und Efim Bogoljubow bald uberflugelt 1919 zog er mit seiner jungen Familie aus Polen ins schwedische Goteborg 1921 belegte Rubinstein im Turnier von Den Haag hinter Aljechin und Savielly Tartakower den dritten Platz wobei er seine Partien gegen beide verlor Der niederlandische Schachspieler Evert Jan Straat der Rubinstein nach dem Den Haager Turnier in Amsterdam traf berichtet von einem Zusammenbruch Rubinsteins als er ihn auf das Turnier und seine Niederlage gegen Aljechin ansprach er schrie mitten auf der Amsterdamer Leidenstrasse Aber ich bin der grosste Stratege ich bin der grosste Stratege der Welt und schlug sich dabei heftig auf die Brust 15 Fortan hauften sich Anekdoten und Berichte mit Andeutungen uber Rubinsteins Melancholie sein Schweigen die Verzweiflung und das Gefuhl gescheitert und uberflussig zu sein 16 die Ruckschlusse auf eine gesundheitliche Beeintrachtigung Rubinsteins nahelegen Im selben Jahr eroberte Capablanca in Havanna den Weltmeistertitel von Emanuel Lasker Rubinstein hatte nicht die finanziellen Mittel gehabt die Verhandlungen um das Preisgeld eines WM Kampfes mitzubestimmen ein von ihm vorgeschlagener Dreikampf um den Titel wurde von den Organisatoren in Kuba abgelehnt Fortan hatte Rubinstein keine Moglichkeit mehr das Preisgeld fur einen spateren WM Kampf aufzubringen nbsp Bogoljubow links und Rubinstein beim Moskauer Turnier 1925Der neue Weltmeister Capablanca der 1921 die 27 jahrige Regentschaft Emanuel Laskers beendet hatte gewann 1922 uberlegen das Turnier von London Rubinstein der im selben Jahr nach Deutschland in die Nahe von Potsdam gezogen war belegte hinter Aljechin und Milan Vidmar den vierten Platz Einem zweiten Rang in einem kleineren Rundenturnier in Hastings erneut hinter Aljechin folgte beim nachfolgenden Turnier in Wien seit langerem wieder ein Triumph Rubinsteins Er siegte ohne Partieverlust vor Tartakower Wolf Aljechin und Maroczy Aljechin bezwang er in nur 26 Zugen und revanchierte sich fur seine beiden vorherigen Niederlagen in London und Hastings In den folgenden Jahren blieben die grossen Erfolge aus nach schwachen Leistungen in Karlsbad 1923 12 Platz und Mahrisch Ostrau 1923 10 Platz wurde er 1925 in Baden Baden Zweiter und in Marienbad 1925 gewann er zusammen mit Nimzowitsch Auf einen dritten Platz hinter Bogoljubow und Nimzowitsch kam Rubinstein bei der Deutschen Meisterschaft 1925 in Breslau 17 1926 zog Rubinstein mit seiner Familie nach Belgien wo 1927 sein zweiter Sohn Samy zur Welt kam Rubinstein nahm aber weiterhin regen Anteil am Schachleben in seiner Heimat Polen Er gewann 1927 die Meisterschaft Polens und beteiligte sich fur seine alte Heimat an Schacholympiaden In Hamburg 1930 spielte er am ersten Brett der polnischen Mannschaft in der unter anderem Tartakower mitspielte und fuhrte sie zur Goldmedaille Rubinstein erzielte am ersten Brett mit 15 Punkten aus 17 Partien das beste Einzelergebnis aller Teilnehmer 18 Ausklang der Karriere Bearbeiten Von Februar bis Mai 1931 unternahm Rubinstein Reisen nach Polen und Palastina und gab dort Simultanvorstellungen Bei der Schacholympiade 1931 die im Juli in Prag ausgetragen wurde spielte Rubinstein nochmals am Spitzenbrett fur Polen und errang mit seiner Mannschaft die Silbermedaille Sein letztes Schachturnier spielte Rubinstein im Dezember 1931 In Rotterdam traten er Tartakower Colle und Landau in drei Doppelrunden gegeneinander an Rubinstein belegte mit zwei Punkten den letzten Platz und zog sich schliesslich vom Schach zuruck Seit 1930 lebten die Rubinsteins in einem kleinen Haus spater in einer Mietwohnung in Brussel Seine Frau Eugenie fuhrte dort im Erdgeschoss des Mietshauses ein koscheres Restaurant Die materielle Situation der Familie war unzureichend 1932 veroffentlichte die Wiener Schachzeitung einen Spendenaufruf fur Rubinstein Nach Angaben seiner Sohne verschlimmerte sich der psychische Zustand ihres Vaters So sah er ihnen schweigsam beim Schachspiel zu und verliess bei fehlerhaftem Spiel wortlos das Zimmer 19 Wahrend des Zweiten Weltkrieges wurde Belgien von den Deutschen besetzt die mit der Judenverfolgung begannen Rubinsteins Frau liess ihn Anfang 1942 in eine private Nervenheilanstalt einweisen wo er bis 1944 blieb und der ab August 1942 erfolgenden Deportation der Juden aus Belgien entging Seine Frau und die beiden Sohne uberlebten versteckt von Freunden in Brussel und Umgebung Auch nach seinem Ruckzug vom Turnierschach hatte sich Rubinstein anscheinend eine hohe Spielstarke bewahrt Freundschaftspartien gegen Miguel Najdorf Alberic O Kelly de Galway und Daniel Abraham Yanofsky die nach dem Zweiten Weltkrieg gespielt und aufgezeichnet wurden belegen dies 1946 gab er im Lutticher Schachklub eine Simultanvorstellung an 30 Brettern gewann 24 und verlor 2 Partien bei 4 Remis Im Jahre 1950 war Rubinstein unter den ersten Spielern denen der Weltschachbund FIDE den Titel eines Internationalen Grossmeisters verlieh 20 Nach dem Tod seiner Frau 1954 verbrachte er sein restliches Leben in einem Altersheim in Brussel Als dieses fur Renovierungsarbeiten vorubergehend geschlossen werden musste wurden die Bewohner temporar nach Antwerpen verlegt Dort starb Akiba Kiwelowicz Rubinstein am 15 Marz 1961 21 Er wurde neben seiner Frau Eugenie auf dem Friedhof der Brussler Vorstadt Etterbeek bestattet Rezeption und Wurdigung BearbeitenRubinstein war ein ausgezeichneter Positionsspieler und galt insbesondere als ein Meister des Endspiels Er leistete auch bedeutende Beitrage zur Theorie der Eroffnungen Zu Ehren Rubinsteins wird seit 1963 im polnischen Kurort Polanica Zdroj Bad Altheide jahrlich ein Schachturnier ausgetragen das Rubinstein Memorial Endspieltechnik Bearbeiten Cohn Rubinstein St Petersburg 1909 a b c d e f g h 8 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 87 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 76 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 65 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 54 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 43 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 32 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 21 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 1 a b c d e f g h Diagramm 1 Stellung nach 25 Kd2xc1 Cohn Rubinstein St Petersburg 1909 a b c d e f g h 8 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 87 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 76 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 65 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 54 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 43 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 32 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 21 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 1 a b c d e f g h Diagramm 2 Stellung nach 35 e3 e4 Einige seiner Schlussspiele haben Eingang in die Lehrbucher gefunden so etwa sein Bauernendspiel gegen Erich Cohn gespielt 1909 im Turnier zu Sankt Petersburg In diesem konnte Rubinstein auch den Weltmeister Lasker in einem prazise gefuhrten Turmendspiel bezwingen Cohn legte seine Partie mit den weissen Steinen sehr friedfertig an und tauschte in der Hoffnung auf ein schnelles Remis alle Figuren ab mit dem letzten Tausch der verbliebenen Turme im 24 Zug beging er jedoch den entscheidenden Fehler Rubinstein hatte das Bauernendspiel besser eingeschatzt als sein Gegner denn Weiss krankt aufgrund seines Doppelbauern an Felder und Bauernschwachen am Konigsflugel siehe Diagramm 1 Der schwarze Konig dringt uber die schwarzen Felder beginnend mit 25 Ke7 f6 nach h3 ein wonach Weiss mit seinem Konig den Bauern h2 decken muss und nur abwarten kann Nach 10 weiteren Zugen war die zweite Diagrammstellung erreicht Schwarz lost hier in der Folge die Bauern am Konigsflugel durch Abtausch auf Damit befreit er zwar Weiss vom schwachen Bauern auf h2 aber er schafft eine nachste Schwache auf e4 die er aufgrund seines aktiver postierten Konigs erobern und den entstehenden Freibauern e5 siegbringend verwerten wird Es folgte siehe Diagramm 2 35 f5xe4 36 f3xe4 h5 h4 37 Kh1 g1 g4 g3 38 h2xg3 h4xg3und Cohn gab die Partie auf Rubinstein wird sich uber das freigekampfte Feld g3 dem Bauern e4 nahern 22 Eroffnungstheorie Bearbeiten Nach Rubinstein sind verschiedene Eroffnungsvarianten benannt zum Beispiel die Rubinstein Varianten der Nimzowitsch Indischen Verteidigung der Englischen Symmetrievariante oder des Spanischen Vierspringerspiels Das Meraner System der Halbslawischen Verteidigung wurde unter dem Eindruck von Rubinsteins 1924 beim Turnier in Meran gegen Ernst Grunfeld gespielten Partie benannt und eroffnungstheoretisch naher untersucht 23 Das Rubinstein System in der Franzosischen Verteidigung 1 e2 e4 e7 e6 2 d2 d4 d7 d5 3 Sb1 c3 d5xe4 wird seit dem Turnier in Karlsbad 1907 nach ihm benannt wo er es in seiner Partie gegen Maroczy in dieser Zugfolge zum ersten Mal anwandte Mit den eingeschobenen Zugen 3 Sg8 f6 4 Lc1 g5 spielte Rubinstein sein System d5xe4 bereits 1903 in Kiew gegen Emanuel Schiffers zum ersten Mal Einfluss auf andere Schachmeister Bearbeiten Richard Reti schrieb Rubinstein sei derjenige Schachspieler gewesen der die Lehren von Wilhelm Steinitz am vollkommensten in die Praxis umgesetzt hat Im Unterschied zu seinen Zeitgenossen Siegbert Tarrasch und Aaron Nimzowitsch schrieb Rubinstein aber keine Lehrbucher Garri Kasparow meinte dass Rubinsteins Beitrag zur Entwicklung des modernen Schachs deshalb lange Zeit unterschatzt worden sei Tigran Petrosjan Schachweltmeister von 1963 bis 1969 lernte beispielsweise schon als Kind die Partien von Nimzowitsch und Capablanca kennen Rubinsteins Partien studierte er aber erst Ende der 1950er Jahre als er bereits zur Weltspitze zahlte und kam damals zu der Erkenntnis dass niemand zuvor einen so tiefgrundigen positionellen Stil gehabt habe wie jener 24 Boris Gelfand schrieb uber Rubinstein dass dieser im Unterschied zu vielen anderen Spielern seiner Zeit nicht in erster Linie nach taktischen Ideen in der Eroffnung suchte sondern harmonische Bauernstrukturen anstrebte und einen bis ins Endspiel reichenden Spielplan zu entwickeln versuchte Besonders effektiv sei sein Spiel gegen isolierte Bauern gewesen 25 Der rumanische Grossmeister Mihail Marin bezeichnet in seinem Buch Learn form the legends Chess champions at their best 2006 in dem er mehrere herausragende Endspielleistungen Rubinsteins analysiert die Rubinstein Biographie von Juri Rasuwajew als seine Schach Bibel die er wahrend seines Militardienstes fast ununterbrochen bei sich getragen habe 26 Belletristik Bearbeiten Die Figur des Schachmeisters Avrom Rozental in Ronan Bennetts Roman Zugzwang 2007 ist Akiba Rubinstein nachempfunden Die fiktive Geschichte spielt in Sankt Petersburg zu Zeiten des internationalen Schachturniers von 1914 bei dem uber den Herausforderer des Weltmeisters Lasker entschieden werden soll Die Namen der ubrigen Teilnehmer des historischen Turniers wurden im Roman beibehalten in Bennetts erstem Entwurf hatte der Schachmeister noch Rubinstein geheissen Der Autor anderte schliesslich den Namen da er Avrom Rozental gegenuber der historischen Person Rubinstein abweichende Eigenschaften zuschrieb 27 Literatur BearbeitenJuri Rasuwajew Waleri Murachweri Akiba Rubinstein Moskau 1980 russisch Hans Kmoch Rubinstein gewinnt 100 Glanzpartien des grossen Schachkunstlers Tschaturanga Bd 14 Olms Hildesheim 1983 ISBN 3 283 00084 0 Repr d Ausg Wien 1933 Krzystof Pytel Akiba Rubinstein czyli o sztuce rozgrywania koncowek IWZ Warschau 1987 ISBN 83 202 0507 7 polnisch Viktor Glatman Akiba Rubinstein s chess academy Fizkultura i Sport Moskau 1992 John Donaldson Nikolay Minev Akiba Rubinstein Uncrowned King ICP Seattle WA 1994 ISBN 1 879479 27 3 englisch John Donaldson Nikolay Minev Akiba Rubinstein The Later Years ICP Seattle WA 1995 ISBN 1 879479 26 5 englisch Ernst Strouhal Rubinsteins Verteidigung Zum Leben des Schachmeisters Rubinstein In Menora Jahrbuch fur deutsch judische Geschichte 7 1996 S 221 249 Garry Kasparov On My Great Predecessors Part I Everyman Chess 2003 Garry Kasparov On My Great Predecessors Part III Everyman Chess 2004 Karl Nr 3 2013 mit dem Themenschwerpunkt Akiwa Rubinstein Hans Wenz Akiba Rubinstein Ein Leben fur das Schach Joachim Beyer Verlag Eltmann 2014 ISBN 978 3 940417 69 5 Erstauflage De Gruyter Berlin 1966 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Akiba Rubinstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Akiba Rubinstein im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Frank Grosse Akiva sic Rubinstein 1882 1961 Nachspielbare Schachpartien von Akiba Rubinstein auf chessgames com englisch Einzelnachweise Bearbeiten Siehe Titelblatt von Karl 3 13 Dieses Datum steht auf seinem Grabstein und wird durch eine Eheurkunde aus dem Jahr 1920 die im Staatsarchiv Bialystok erhalten ist bestatigt Siehe Rubinstein s DOB Ken Whyld Foundation amp Association for the Bibliography and History of Chess 19 April 2014 Jeremy Gaige Chess Personalia Jefferson 1987 S 364 und John Donaldson Nikolay Minev Akiba Rubinstein uncrowned king Seattle 1994 S 4 nannten als Geburtsdatum den 12 Oktober 1882 Dieses auf einer Angabe im Turnierbuch St Petersburg 1906 beruhende Datum wurde lange fur das wahrscheinlichste gehalten Andere Quellen nannten als Geburtsdatum den 12 Dezember 1882 z B Hans Kmoch Rubinstein gewinnt Wien 1933 S 4 und Hans Wenz Akiba Rubinstein ein Leben fur das Schach Berlin 1966 S 9 Einige Quellen geben zwolf Kinder an HaRav HaGaon R Chaim Heller ZT L 1880 1960 Yeshiva University abgerufen am 26 Oktober 2020 Donaldson amp Minev 1995 S 290 ff Donaldson amp Minev 1995 S 292 Wiener Schachzeitung 1926 Nr 11 S 164 165 Zitiert nach John Donaldson Nikolay Minev 1994 In Kmoch Reinfeld Chess Review 1950 zitiert nach Schach Nr 5 1997 S 48 Kmoch 1933 Nachdruck 1983 Strouhal 1996 S 235 Das Internationale Turnier Breslau 1912 18 DSB Kongress auf TeleSchach Kreuztabelle und samtliche Partien Die Entwicklung Rubinsteins historischer Elo Zahl englisch Grigori Lowenfisch Isbrannyje partii i wospominanija Ausgewahlte Partien und Erinnerungen Moskau 1967 S 46 Evert Jan Straat in seinem Buch Praatschak Den Haag 1956 S 118 zitiert nach Strouhal 1996 S 241 Strouhal 1996 S 241 Deutsche Schacheinzelmeisterschaft 1925 in Breslau auf TeleSchach Kreuztabelle und Partien 3rd Chess Olympiad Hamburg 1930 Best Board Results OlimpBase abgerufen am 12 November 2013 englisch Strouhal 1996 S 245 Willy Iclicki FIDE Golden book 1924 2002 Euroadria Slovenia 2002 S 74 Edward Winter Chess Notes Item 5744 Die Partie Cohn Rubinstein zum Nachspielen bei chessgames com Java Applet Edward Winter zum Ursprung und Unstimmigkeiten der Benennung der Meraner Variante Kasparov On My Great Predecessors Part III S 33 Boris Gelfand Mein Rubinstein In Akiba Rubinstein s chess academy Moskau 1992 S 13 18 Mihail Marin Learn form the legends Chess champions at their best Goteborg 2006 S 11 Ronan Bennett bei der Lasker Gesellschaft in Berlin anlasslich einer Romanlesung Polnische Schachgrossmeister Antoniewski Bartel Blehm Bobras Cyborowski Czarnota Dragun Duda Dziuba Gajewski Gdanski Grabarczyk Heberla Jakubiec Jakubowski Janik Jaracz Jarmula Jedynak Kaminski Kanarek Kempinski Klekowski Krasenkow Krzyzanowski Kuczynski Kuligowski Leniart Macieja Markowski Matuszewski Mista Miton Moranda Nasuta Olszewski Pakleza Piorun Sadzikowski B Socko M Socko Stopa Swiercz Tazbir Tomczak Warakomski Wieczorek Wojtaszek ZezulkinVerstorbene 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