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Rudolf Spielmann 5 Mai 1883 in Wien Osterreich Ungarn 20 August 1942 in Stockholm war ein osterreichischer Schachspieler Rudolf SpielmannVerband Osterreich OsterreichGeboren 5 Mai 1883WienGestorben 20 August 1942StockholmBeste Elo Zahl 2716 Janner 1913 historische Elo Zahl Inhaltsverzeichnis 1 Laufbahn 2 Spielstil 3 Leben 4 Werke 5 Literatur 6 Einzelnachweise und Quellen 7 WeblinksLaufbahn Bearbeiten nbsp Etwa 1903Im Alter von vier bis funf Jahren erlernte Spielmann das Schachspiel von seinem Vater Rudolf Spielmann nahm an ungefahr 120 Turnieren teil von denen er 33 gewann Zu seinen Erfolgen zahlen ein dritter Platz beim 16 DSB Kongress in Dusseldorf 1 ein 3 4 Platz in Sankt Petersburg 1909 Stockholm 1909 4 Platz in Hamburg 1910 2 Platz in Bad Pistyan 1912 1 Platz in Baden 1914 2 3 Platz in Mannheim 1914 1 Platz in Stockholm 1919 2 3 Platz in Bad Pistyan 1922 1 2 Platz in Teplitz Schonau 1922 Wien 1926 und Karlsbad 1929 Im Jahre 1927 gewann Spielmann vor Efim Bogoljubow das im Rahmen des Kongresses des Deutschen Schachbundes in Magdeburg ausgetragene Meisterturnier 2 Sein grosster Erfolg war der Turniersieg auf dem Semmering 1926 Spielmann gewann vor Alexander Aljechin Milan Vidmar Aaron Nimzowitsch und Savielly Tartakower Aufgrund seines risikofreudigen Spiels landete er manchmal auch am unteren Ende der Turniertabelle obwohl er nach dem Ersten Weltkrieg versuchte positionell solider zu spielen In den 1930er Jahren nahmen Spielmanns Turnierleistungen langsam ab Spielmann nahm mit Osterreich an den Schacholympiaden 1931 und 1935 jeweils am zweiten Brett hinter Ernst Grunfeld teil 3 Er war der einzige Spieler der eine nicht negative Bilanz gegen Jose Raul Capablanca bei mehr als einem Sieg aufweisen konnte je zwei Siege und Niederlagen bei acht Remis auch Aljechin hatte eine negative Bilanz gegen Capablanca Spielmann erzielte seine Siege in Bad Kissingen 1928 und Karlsbad 1929 kurz nachdem Capablanca die Weltmeisterschaft verloren hatte Neben anderen Weltklassespielern wirkte Spielmann 1925 als Statist in der russischen Stummfilmhumoreske Schachfieber mit Spielstil BearbeitenSpielmann war bekannt fur seine taktischen Fahigkeiten und sein brillantes Angriffs und Kombinationsspiel man nannte ihn auch nach seinem 1 Platz im Konigsgambit Thematurnier in Abbazia 1912 den letzten Ritter des Konigsgambits Er hatte eine Vorliebe fur Opfer und ist darin dem spateren Weltmeister Michail Tal vergleichbar 1935 erschien sein bekanntestes Buch Richtig opfern Darin versuchte er die verschiedenen Opferarten im Schach zu klassifizieren Dieses Buch wurde vielfach ubersetzt u a ins Englische The art of sacrifice Franzosische Spanische und Schwedische Leben BearbeitenRudolf Spielmann war das zweite von sechs Kindern des in den 1870er Jahren von Nikolsburg nach Wien immigrierten Juden Moriz Spielmann und Cacilie Nestadtl Rudolf Spielmanns Eltern setzten sich fur die Entfaltung des kunstlerischen Talents ihrer Kinder ein So war Spielmanns alterer Bruder Leopold musikalisch begabt wahrend seine drei Schwestern Melanie Irma und Jenny als Schauspielerinnen auftraten Fruh starben der jungste Bruder Edgar 1917 durch Suizid da er den Tod der Mutter nicht verwinden konnte sowie Melanie 1927 42 jahrig nach schwerer Krankheit Spielmann beendete die Schule erfolgreich verweigerte jedoch ein Mathematikstudium da er Profischachspieler werden wollte wobei er erstmals 1909 in Sankt Petersburg auffiel siehe oben Die Karriere Spielmanns wurde durch den Ersten Weltkrieg unterbrochen in dem er als Soldat der k u k Armee dienen musste Zum 1 Februar 1935 gab er seinen Wiener Wohnsitz auf 4 und hielt sich zeitweise in den Niederlanden auf wo seine beiden Schwestern lebten 5 Nach dem Anschluss Osterreichs 1938 konnte Spielmann als Jude nicht in sein Heimatland zuruckkehren sein Pass war infolge des Anschlusses ungultig geworden Er fluchtete sich nach Prag wohin die Familie seines Bruders Leopold aus Deutschland geflohen war und kam in einer schabigen Pension unter 6 Nach einem Appell an Ludvig Collijn den Prasidenten des schwedischen Schachverbandes am 10 Dezember 1938 konnte Spielmann im Januar 1939 noch vor dem Einmarsch der Wehrmacht in die Tschechoslowakei nach Schweden fliehen Einige Verwandte Spielmanns wurden jedoch Opfer der Shoa So wurde Bruder Leopold von der SS festgenommen und in den Konzentrationslagern Flossenburg und Theresienstadt zwei Jahre lang festgehalten wo er 1941 starb Leopolds minderjahrigen Tochtern Lilly und Ilse gluckte dagegen 1939 die Flucht nach England Auch die Schwestern Irma und Jenny wurden verhaftet Irma wurde im Konzentrationslager ermordet wahrend Jenny das Lager uberlebte aber mit den nach ihrer Befreiung bestehenden Depressionen nicht zurechtkam und 1964 Suizid beging Collijn starb kurze Zeit nach Spielmanns Ankunft in Schweden und Spielmann versuchte durch die Veroffentlichung seiner Autobiografie die bis heute verschwunden ist Geld fur die Reise nach England oder Amerika aufzutreiben Spielmanns Nachlass der moglicherweise in die Vereinigten Staaten verkauft wurde gilt als verschollen und die Auftraggeber der Autobiografie sind unbekannt Es gibt zwei verschiedene Versionen wie Spielmann ums Leben kam Einer Version zufolge die von Spielmanns nachsten Verwandten erzahlt wurde soll sich Spielmann in sein Zimmer eingeschlossen haben aus dem er dann nicht mehr herauskam und in dem er schliesslich verhungert aufgefunden wurde Eine andere Version berichtet von einer Parkinson Krankheit der Spielmann zum Opfer fiel Offiziell starb er an Hypertonie und Kardiosklerose 7 Am 10 Juli 2011 wurde in Wien Leopoldstadt 2 Bezirk der Rudolf Spielmann Platz nach ihm benannt Werke BearbeitenRudolf Spielmann Ein Rundflug durch die Schachwelt Walter de Gruyter Berlin 1929 Veits kleine Schachbucherei Bd 13 Rudolf Spielmann Richtig Opfern Voraussetzungen Ziel und Durchfuhrung des Opfers im Schachspiel Joachim Beyer Verlag Eltmann 2013 ISBN 978 3 940417 41 1 Literatur BearbeitenMichael Ehn Hrsg Rudolf Spielmann Portrat des Schachmeisters in Texten und Partien Koblenz 1996 ISBN 3 929291 04 5 Michael Ehn Rudolf Spielmann eine osterreichische Tragodie in Schach Report 5 1996 Seite 70 74 weitere Fassungen Rudolf Spielmann Platz in Wien eroffnet Gedenkrede von Michael Ehn web archive Osterreichischer Schachbund 12 Juli 2011 mit Illustrationen Michael Ehn Rudolf Spielmann 4 1 Annaherungsversuche in Karl 1 2007 Seite 24 27 Auszug Elisabeth Lebensaft Christoph Mentschl Spielmann Rudolf In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 13 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2010 ISBN 978 3 7001 6963 5 S 25 f Direktlinks auf S 25 S 26 Elisabeth Lebensaft Christoph Mentschl Spielmann Rudolf In Neue Deutsche Biographie NDB Band 24 Duncker amp Humblot Berlin 2010 ISBN 978 3 428 11205 0 S 689 f Digitalisat Einzelnachweise und Quellen Bearbeiten Das Internationale Turnier Dusseldorf 1908 16 DSB Kongress auf TeleSchach Kreuztabelle und samtliche Partien Deutsche Schacheinzelmeisterschaft 1927 in Magdeburg auf TeleSchach Kreuztabelle und Partien Rudolf Spielmanns Ergebnisse bei Schacholympiaden auf olimpbase org englisch Ing W Ball Meister Spielmann zum Abschied In Wiener Schachzeitung Nr 3 Februar 1935 S 33 Michael Ehn Die Familie Spielmann eine osterreichische Tragodie Michael Ehn Rudolf Spielmann Portrat des Schachmeisters in Texten und Partien Koblenz 1996 S 84 chessbase de Rudolf Spielmann Lebensgeschichte als ZeitgeschichteWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Rudolf Spielmann Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Rudolf Spielmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Rudolf Spielmann ein Portrat von Johannes Fischer bei chessbase de Nachspielbare Schachpartien von Rudolf Spielmann auf chessgames com englisch Normdaten Person GND 119384892 lobid OGND AKS LCCN n94107953 VIAF 42647125 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Spielmann RudolfKURZBESCHREIBUNG osterreichischer SchachspielerGEBURTSDATUM 5 Mai 1883GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 20 August 1942STERBEORT Stockholm Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudolf Spielmann amp oldid 236511112