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Der Landkreis Schweinitz bis 1938 Kreis Schweinitz und von 1950 bis 1952 Landkreis Herzberg bestand in Preussen und der SBZ bzw DDR zwischen 1816 und 1950 Sein ehemaliges Gebiet liegt heute im Wesentlichen im Landkreis Wittenberg in Sachsen Anhalt sowie im Landkreis Elbe Elster in Brandenburg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Kurfurstentum Sachsen 1 2 Preussen 1 3 Deutsches Reich 1 4 DDR 2 Einwohnerentwicklung 3 Landrate 4 Kommunalverfassung 5 Stadte und Gemeinden 5 1 Stand 1938 5 2 Namensanderungen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenKurfurstentum Sachsen Bearbeiten Unter den sachsischen Kurfursten war das Gebiet des Landkreises in drei Amter aufgeteilt das Amt Schlieben das Amt Schweinitz und das Amt Seyda Einige Ortschaften gehorten zu den benachbarten Amtern Annaburg und Pretzsch 1806 ging das Gebiet in das neu entstandene Konigreich Sachsen ein Preussen Bearbeiten nbsp Siegelmarke Koniglich Preussischer Landrat des Schweinitzer KreisesNach dem Wiener Kongress gelangten am 21 Mai 1815 die bisherigen Amter Schlieben Schweinitz und Seyda zum preussischen Staat Im Rahmen der preussischen Verwaltungsreformen wurde zum 1 Oktober 1816 der Kreis Schweinitz im Regierungsbezirk Merseburg der preussischen Provinz Sachsen eingerichtet Die Verhandlungen uber die endgultigen Gebietsgrenzen liefen bis ins Jahr 1818 Bereits am 13 Juni 1817 wurden die Landrate der Kreise Schweinitz Torgau Wittenberg und Liebenwerda von der Regierung in Merseburg aufgefordert zu den Kreisgebietsgrenzen und die Zuweisung einzelner Ortschaften Stellung zu nehmen Aufgrund der Uneinigkeit der Landrate wurde durch die Regierung die Umgliederung der Wuste Feldmark Gablenz aus dem Kreis Schweinitz in den Kreis Wittenberg die Umgliederung der Wuste Mark Saaser aus dem Kreis Schweinitz in den Kreis Torgau die Umgliederung der Orte Bahnsdorf Friedrichsluga Grafendorf und Neudeck aus dem Kreis Liebenwerda und der Lobener und Gerbismuhle aus dem Kreis Torgau in den Kreis Schweinitz beschlossen Der neugebildete Landkreis wurde nach dem flachenmassig grossten Amt Schweinitz benannt Kreisstadt wurde spater jedoch die bevolkerungsmassig grosste Stadt Herzberg Elster wo sich das Landratsamt und weitere Behorden befanden 1 Deutsches Reich Bearbeiten Seit dem 1 Juli 1867 gehorte der Kreis zum Norddeutschen Bund und ab dem 1 Januar 1871 zum Deutschen Reich Am 10 August 1876 trat die Landgemeinde Kurzlipsdorf vom Kreis Schweinitz zum Kreis Wittenberg Zum 30 September 1929 fand im Kreis Schweinitz entsprechend der Entwicklung im ubrigen Freistaat Preussen eine Gebietsreform statt bei der alle selbststandigen Gutsbezirke aufgelost und benachbarten Landgemeinden zugeteilt wurden Zum 1 Januar 1939 erhielt der Kreis Schweinitz entsprechend der jetzt reichseinheitlichen Regelung die Bezeichnung Landkreis Nach der Auflosung der Provinz Sachsen zum 1 Juli 1944 gehorte der Kreis zur neuen Provinz Halle Merseburg Im Fruhjahr 1945 wurde das Kreisgebiet durch die Rote Armee besetzt DDR Bearbeiten Am 1 Juli 1950 wurde der Kreis Schweinitz in Kreis Herzberg umbenannt gleichzeitig wurden die Gemeinden Altsorgefeld Langengrassau Neusorgefeld Schwarzenburg und Wustermarke in den brandenburgischen Landkreis Luckau umgegliedert Im Rahmen der Auflosung der Lander in der DDR wurde im Jahre 1952 eine umfassende Kreisreform durchgefuhrt Der nordwestliche Zipfel des Landkreises mit den Gemeinden Golsdorf Oehna Seehausen und Zellendorf kam zum Kreis Juterbog im Bezirk Potsdam Der Westteil des Landkreises kam zum Kreis Jessen im Bezirk Cottbus Der Ostteil des Landkreises bildete den Kreis Herzberg im Bezirk Cottbus Einwohnerentwicklung BearbeitenJahr Einwohner Quelle1816 24 766 2 1843 33 744 3 1871 40 879 4 1890 40 921 5 1900 39 632 5 1910 39 816 5 1925 39 708 5 1933 40 276 5 1939 39 911 5 1946 56 723 6 Landrate Bearbeitenab 1816 Heinrich Anton von Zeschau 1789 1870 7 bis 1843 Christian Friedrich August Sommer 1843 1879 Gustav von Kleist 1801 1884 1879 1900 Julius von Bodenhausen 1840 1915 1900 1918 Camillo von Palombini Grochwitz 8 1918 1920 Hermann Rabe von Pappenheim 1920 1935 Otto Niese 1878 1960 1936 1942 Hans Herbert Dengler 1905 1982 1942 1945 Norbert Hering 1907 1991 trat den Dienst de facto nicht an so dass der 1939 vertretungsweise als Landrat eingesetzte Otto Bohme bis 11 Juni 1945 die Geschafte als Landrat fuhrte Kommunalverfassung BearbeitenDer Landkreis Schweinitz gliederte sich in Stadte in Landgemeinden und bis zu deren Auflosung in selbststandige Gutsbezirke Mit Einfuhrung des preussischen Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15 Dezember 1933 sowie der Deutschen Gemeindeordnung vom 30 Januar 1935 wurde zum 1 April 1935 das Fuhrerprinzip auf Gemeindeebene durchgesetzt Eine neue Kreisverfassung wurde nicht mehr geschaffen es galt weiterhin die Kreisordnung fur die Provinzen Ost und Westpreussen Brandenburg Pommern Schlesien und Sachsen vom 19 Marz 1881 Stadte und Gemeinden BearbeitenStand 1938 Bearbeiten Der Kreis Schweinitz umfasste 1937 sechs Stadte und 110 weitere Gemeinden 5 Ahlsdorf Alt Herzberg 1 Altsorgefeld Arnsdorf Arnsnesta Bahnsdorf Battin Berga Bernsdorf Bicking Borken Borken Brandis Buckau Buschkuhnsdorf Dixforda Dubro Dussnitz Fermerswalde Frankenhain Frauenhorst Freywalde Friedersdorf Friedrichsluga Gadegast Gehmen Gentha Gerbisbach Glucksburg Golsdorf Gorsdorf Grabo Grafendorf Grassau Grauwinkel Grochwitz Grosskorga Grossrossen Hartmannsdorf Hemsendorf Herzberg Elster Stadt Hillmersdorf Hohenbucko Hohenkuhnsdorf Holzdorf Horst Jagsal Jessen Elster Stadt Jessnigk Kaxdorf Kleindroben Kleinkorga Kleinrossen Kloden Klossa Knippelsdorf Kolochau Kolpien Korba Krassig Kremitz Langengrassau Lebusa Leipa Linda Lindwerder Loben Luttchenseyda Mahdel Malitschkendorf Mellnitz Meltendorf Meuselko Monchenhofe Morxdorf Mugeln Naundorf b Schlieben Naundorf b Blonsdorf Neudeck Neuerstadt Neunaundorf Neusorgefeld Oehna Oelsig Osteroda Polzen Premsendorf Prossmarke Rade Rahnisdorf Redlin Rehain Reicho Ruhlsdorf Schadewalde Schlieben Stadt Schmielsdorf Schona Schoneicho Schonewalde Stadt Schutzberg Schwarzenburg Schweinitz Stadt Seehausen Seyda Stadt Stechau Steinsdorf Stolzenhain Striesa Waltersdorf Wehrhain Werchau Wiepersdorf Wildenau Wustermarke Zellendorf Zemnick1 Die Gemeinde Alt Herzberg wurde am 1 Oktober 1938 in die Stadt Herzberg Elster eingemeindet Namensanderungen Bearbeiten In den 1930er Jahren wurde der Name bzw die Schreibweise mehrerer Gemeinden geandert Cloden Kloden Colochau Kolochau Leipa Leipa Kr Schweinitz Werchluga Wehrhain Zwiesigko GerbisbachLiteratur BearbeitenSebastian Rick Die Entwicklung der SED Diktatur auf dem Lande Die Landkreise Liebenwerda und Schweinitz in der Sowjetischen Besatzungszone 1945 1949 Schriften des Hannah Arendt Instituts fur Totalitarismusforschung Band 58 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2016 ISBN 978 3 525 36970 8 Albert Voegler Das Heimatbuch des Kreises Schweinitz Karl Gorner Herzberg Elster 1931 2 Bande Heimatkalender fur den Landkreis Schweinitz Nachdruck der Jahrgange 1920 1942 BucherKammer Herzberg Karl Pallas Geschichte der Stadt Herzberg im Schweinitzer Kreise Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Landkreis Schweinitz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Landkreis Schweinitz Verwaltungsgeschichte und die Landrate auf der Website territorial de Rolf Jehke Stand 8 Oktober 2013 Zur Geschichte des Landkreises auf der Website der Stadt Schweinitz Michael Rademacher Landkreis Schweinitz Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Einzelnachweise Bearbeiten Heimatkalender fur den Kreis Schweinitz erster Jahrgang 1920 S 37 43 Christian Gottfried Daniel Stein Handbuch der Geographie und Statistik des preussischen Staats Vossische Buchhandlung Berlin 1819 Der Regierungsbezirk Merseburg S 347 Digitalisat abgerufen am 5 Mai 2016 Handbuch der Provinz Sachsen Rubachsche Buchhandlung Magdeburg 1843 Neustadt Magdeburg S 252 Digitalisat abgerufen am 6 Juni 2016 Koniglich Statistisches Buro Preussen Hrsg Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevolkerung Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Sachsen Verlag d Konigl Statist Bureaus Berlin 1873 Digitalisat abgerufen am 5 Mai 2016 a b c d e f g Michael Rademacher Landkreis Schweinitz Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Volkszahlung 1946 Heinrich August Pierer Universal Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit Band 19 Altenburg 1865 S 583 Digitalisat Deutsches Millionar Adressbuch 1890 Auflage P von Palombini Freih Landrat Dr Schweinitz Pr Sa Schuster amp Priess Berlin 1890 S 144 google de abgerufen am 8 April 2023 Landkreise und kreisfreie Stadte im Regierungsbezirk Merseburg Stand 1938 Stadtkreise Eisleben Halle Saale Merseburg Naumburg Saale Weissenfels Wittenberg Zeitz Landkreise Bitterfeld Delitzsch Eckartsberga Liebenwerda Mansfelder Gebirgskreis Mansfelder Seekreis Merseburg Querfurt Saalkreis Sangerhausen Schweinitz Torgau Weissenfels Wittenberg Zeitz 1932 aufgelost Landkreis Naumburg Siehe auch Regierungsbezirk Merseburg Provinz Halle Merseburg und Land Sachsen Anhalt 1947 1952 Normdaten Geografikum GND 4399994 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Landkreis Schweinitz amp oldid 234396233