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Knippelsdorf ist ein Ortsteil von Schonewalde einer Kleinstadt im Norden des sudbrandenburgischen Landkreises Elbe Elster Der Ort befindet sich etwa elf Kilometer ostlich von Schonewalde an der Landesstrasse 71 KnippelsdorfStadt SchonewaldeKoordinaten 51 49 N 13 21 O 51 819611111111 13 345527777778 86 Koordinaten 51 49 11 N 13 20 44 OHohe 86 m u NHNEingemeindung 31 Dezember 1998Eingemeindet nach WildbergPostleitzahl 04916Vorwahl 03535Knippelsdorf auf einem Urmesstischblatt 1847 Zu Knippelsdorf gehort ausserdem der amtlich ausgewiesene Wohnplatz Knippelsdorf Siedlung der sich etwa einen Kilometer sudwestlich des Ortes befindet Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Von der urkundlichen Ersterwahnung bis zum 19 Jahrhundert 1 2 Knippelsdorf im Zweiten Weltkrieg 1 3 Administrative Zugehorigkeit 1 4 Bevolkerungsentwicklung 2 Politik 3 Kultur und Sehenswurdigkeiten 4 Wirtschaft und Infrastruktur 4 1 Einrichtungen 5 Trivia 6 Weblinks 7 Anmerkungen und EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVon der urkundlichen Ersterwahnung bis zum 19 Jahrhundert Bearbeiten Die erste urkundliche Erwahnung des Angerdorfes Knippelsdorf erfolgte im Jahr 1346 als Knoppelsdorff 1 2 Im Jahr 1733 erschien dann erstmals der Name Knippelsdorf Der Ortsname wurde vermutlich von einem Mann namens Knoppel abgeleitet Das Wort Knoppel stammt aus dem Mitteldeutschen und bedeutet soviel wie Knorren Knospe oder Knoten 2 Im Jahr 1380 werden Rudiger und Johannes von Glochow sowie Jenichen Schaff als Besitzer des Dorfes urkundlich erwahnt Zwischenzeitlich erfolgten weitere Besitzerwechsel Waren es 1419 noch Ulrich Schaff Heinrich von Lochen und Hans von Rotzstog die Teile des Dorfes besassen erfolgte im Jahr 1467 eine Nennung des Jurgen von Drandorf als Besitzer 1 Der Band 4 des im Jahr 1817 erschienenen Vollstandigen Staats Post und Zeitungs Lexikons von Sachsen von August Schumann beschreibt dass Knippelsdorf zu dieser Zeit dreigeteilt war Ein Teil gehorte schriftsassig zu einem in Knippelsdorf befindlichen Rittergut dem auch die Kirche und die Schule zustand Ein zweiter Teil gehorte amtssassig dem Rittergut in Werchau und ein dritter Teil wiederum schriftsassig zum Rittergut in Lebusa 3 In der Mitte des 19 Jahrhunderts hatte Knippelsdorf einen verheerenden Grossbrand zu beklagen Am 20 Juni 1858 brannte fast das ganze Dorf Diesem Brand fielen 27 Gehofte zum Opfer 1 Knippelsdorf im Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Ein besonders dunkles Kapitel in der Geschichte des Dorfes stellen einige Ereignisse wahrend des Zweiten Weltkriegs dar Im April 1943 wurde in Knippelsdorf eine Gruppe von funf zwangsverpflichteten polnischen Landarbeitern festgenommen Gemeinsam hatten sie mit einem umgebauten Volksempfanger den britischen Radiosender BBC empfangen Wahrend der dreiundzwanzigjahrige Hauptangeklagte Tadeusz Piotrowski zum Tode verurteilt wurde wurden die anderen Angeklagten zu mehrjahrigem verscharften Straflager verurteilt Piotrowski wurde trotz Gnadengesuch durch den Generalstaatsanwalt letztlich am 17 Januar 1944 im Zuchthaus Brandenburg Gorden hingerichtet 4 Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs ereignete sich dann im Februar 1945 unweit des Dorfes ein weiteres Verbrechen bei dem funf zuvor gefluchtete und wieder gestellte Gefangene eines durchziehenden Haftlingszuges durch Wachposten des Transports und der Knippelsdorfer Landwacht erschossen wurden Die sechs beteiligten Landwehrmanner wurden im Februar 1953 vor dem Cottbuser Bezirksgericht verurteilt zwei von ihnen zu einer lebenslanglichen Zuchthausstrafe 5 Der Knippelsdorfer Ortsgruppenleiter der NSDAP Alwin Poser wurde wie die Ortsgruppenleiter von Muhlberg Elbe und Grossthiemig letztlich nach Kriegsende erschossen 6 Administrative Zugehorigkeit Bearbeiten Ursprunglich gehorte Knippelsdorf zum kursachsischen Amt Schlieben Nach den Bestimmungen des Wiener Kongresses im Jahr 1815 gelangte Knippelsdorf dann aber vom Konigreich Sachsen zum Regierungsbezirk Merseburg der preussischen Provinz Sachsen und es entstand 1816 der Kreis Schweinitz Mit der 1952 in der DDR durchgefuhrten Gebietsreform kam Knippelsdorf zum neu gegrundeten Kreis Herzberg Nach der Wende lag Knippelsdorf zunachst im Landkreis Herzberg Elster In Folge der kurze Zeit spater erfolgenden Kreisreform in Brandenburg am 6 Dezember 1993 wurde die Gemeinde Knippelsdorf dem neu gegrundeten Landkreis Elbe Elster zugeordnet wo die Gemeinde sich zunachst am 31 Dezember 1998 mit Wiepersdorf und Wildenau zur Gemeinde Wildberg zusammenschloss Wildberg wiederum schloss sich am 31 Dezember 2001 mit drei weiteren Gemeinden Heideeck Themesgrund Schonewalde zur heutigen Stadt Schonewalde zusammen 7 Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Einwohnerentwicklung von 1875 bis 1997 8 Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner1875 320 1946 506 1989 323 1995 3241890 330 1950 481 1990 323 1996 3281910 350 1964 374 1991 325 1997 3311925 373 1971 384 1992 323 19981933 340 1981 321 1993 324 19991939 339 1985 331 1994 316 2000Politik BearbeitenSeit 31 Dezember 2001 ist Knippelsdorf ein Ortsteil der Stadt Schonewalde Ortsvorsteherin ist derzeit Doris Schwarz 9 10 Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten Siehe auch Liste der Baudenkmale in KnippelsdorfIm Ort befinden sich mehrere unter Denkmalschutz stehende Gebaude Bei der Knippelsdorfer Dorfkirche handelt es sich um einen rechteckigen Feld und Raseneisensteinbau aus der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts Der Saalbau besitzt in der Ostwand eine Dreifenstergruppe und hat einen aus dem Jahr 1846 stammenden quadratischen Westturm mit Spitzhelm 11 12 1 Ein weiteres Baudenkmal im Ort ist das einstige Herrenhaus im Ortsteil Knippelsdorf Siedlung Dieser Bau stammt aus den Jahren 1910 bis 1912 12 1 11 Weitere unter Denkmalschutz stehende Gebaude im Ort sind das 1890 errichtete Pfarrhaus in der Lindenstrasse 8 eine ehemalige Molkerei die von 1912 bis 1970 in Betrieb war sowie zwei im 18 Jahrhundert errichtete Stallspeicher in der Lindenstrasse 8 und 18 Des Weiteren befindet sich ein ehemaliges Mittelbauerngehoft in der Dahmer Strasse 23 unter Denkmalschutz 1 11 In der Ortsmitte ist ausserdem ein Denkmal fur die gefallenen Dorfbewohner der beiden Weltkriege zu finden 13 Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenEinrichtungen Bearbeiten Die Freiwillige Feuerwehr Knippelsdorf sorgt fur den abwehrenden Brandschutz und die allgemeine Hilfe Zudem existiert ein Museum in dem historische Feuerwehrgeratschaften und Feuerwehrgegenstande ausgestellt werden Dort sind Dokumente uber die Freiwillige Feuerwehr Beselich Obertiefenbach die im Juli 1993 in Berlin Weltmeister bei den Feuerwehr Weltmeisterschaften des Weltfeuerwehrverbandes CTIF wurden einsehbar 14 Trivia BearbeitenKnippelsdorf findet in Karl Immermanns 1838 erschienenem Werk Munchhausen Erwahnung Allerdings bezeichnete er mit Knippelsdorf ein Dorf zwischen Juterbog und Treuenbrietzen einige Kilometer nordwestlich von Knippelsdorf 15 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Knippelsdorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Knippelsdorf auf der Internetseite der Stadt SchonewaldeAnmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Sybille Gramlich Irmelin Kuttner Landkreis Elbe Elster Teil 1 Die Stadt Herzberg Elster und die Amter Falkenberg Uebigau Herzberg Schlieben und Schonewalde ISBN 978 3 88462 152 3 S 207 210 a b Reinhard E Fischer Die Ortsnamen der Lander Brandenburg und Berlin be bra Wissenschaft Verlag Berlin 2005 ISBN 3 937233 30 X S 92 August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungs Lexikon von Sachsen Band 1 Zwickau 1814 Johannes Tuchel Die Todesurteile des Kammergerichts 1943 bis 1945 Eine Dokumentation Lukas Verlag 2016 ISBN 978 3 86732 229 4 S 65 Sebastian Rick Die Entwicklung der SED Diktatur auf dem Lande Die Landkreise Liebenwerda und Schweinitz in der Sowjetischen Besatzungszone 1945 1949 Vandenhoeck amp Ruprecht 2015 ISBN 978 3 647 36970 9 S 52 Sebastian Rick Die Entwicklung der SED Diktatur auf dem Lande Die Landkreise Liebenwerda und Schweinitz in der Sowjetischen Besatzungszone 1945 1949 Vandenhoeck amp Ruprecht 2015 ISBN 978 3 647 36970 9 S 201 Landkreis Elbe Elster PDF Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005 S 35 Historisches Gemeindeverzeichnis 2005 fur Brandenburg statistik brandenburg de PDF Stand 17 Juni 2022 Stadt Schonewalde Ortsbeirat Knippelsdorf auf der stadtischen Website abgerufen am 17 Juni 2022 a b c Datenbank des Brandenburgischen Landesamtes fur Denkmalpflege und Archaologisches Landesmuseum Memento vom 9 Dezember 2017 im Internet Archive abgerufen am 13 August 2017 a b Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg 2 Auflage 2012 ISBN 978 3 422 03123 4 S 557 Knippelsdorf Onlineprojekt Gefallenendenkmaler abgerufen am 18 August 2017 Blaulichtreport Elbe Elster Blaulichtreporter besuchen Feuerwehrhistoriker mit Leib und Seele Karl Immermann Munchhausen 1838 Ortsteile der Stadt Schonewalde Ahlsdorf Hohenkuhnsdorf Bernsdorf Brandis Horst Dubro Grassau Jessnigk Knippelsdorf Stolzenhain Hartmannsdorf Wiepersdorf Wildenau Normdaten Geografikum GND 1063291518 lobid OGND AKS VIAF 311741323 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Knippelsdorf amp oldid 235725513