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Heinrich Anton von Zeschau 4 Februar 1789 in Jessen bei Sorau heute zu Jasien Polen 17 Marz 1870 in Dresden war ein sachsischer Staatsmann Er war von 1831 bis 1848 sachsischer Finanzminister seit 1835 auch Minister des Auswartigen 1 Heinrich Anton von Zeschau Koniglich Sachsischer Staatsminister der Finanzen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Werdegang 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten Der Sohn des sachsisch polnischen Hofrats Balthasar Heinrich Erdmann von Zeschau 1810 wurde in Jessen bei Sorau in der damals kursachsischen Niederlausitz geboren Heinrich Antons Mutter Friederike Johanna Christiane geb Meyer zu Knonow aus Schnellfortel bei Halbau in der Oberlausitz entstammte einer ursprunglich schweizerischen Familie Ein Cousin Heinrich Antons von Zeschau war der sachsische Generallieutenant Aemil Heinrich Ernst von Zeschau Werdegang Bearbeiten Von Zeschau studierte ab Ostern 1805 an der Universitat Leipzig Jura und wechselte 1806 an die Universitat Wittenberg Nach erfolgreichem Studienabschluss erhielt er eine Stelle beim Wittenberger Hofgericht als Auditor und wurde dort im folgenden Jahr Hofgerichtsrat Nachdem er bereits Erfahrungen im Kreisamt gesammelt hatte und seine Stelle am Hofgericht wenig Arbeit bot erhielt er Zugang zur Kreishauptmannschaft des Wittenberger Kreises vormaliger Kurkreis Der Verwaltung zugeneigt ernannte man ihn 1811 zum Beamtenanwarter und er war bis zum Kriegsjahr 1813 mit Steuerfragen beschaftigt Im Juni jenes Jahres wurde er als Etappenkommissar nach Herzberg Elster berufen Nachdem er sich in der Verwaltung wahrend der Kampfhandlungen bewahrte wurde er vom russischen Gouvernement zum Generalgouvernementkommissar im ganzen Wittenberger Kreis ernannt und die Direktion der Kreisdeputation ubertragen Als Resultat des Wiener Kongresses musste das 1806 vom Kurfurstentum zum Konigreich erhobene Sachsen rund 57 seines Landes an Preussen abtreten Sowohl die Niederlausitz als auch der Wittenberger Kreis lagen nunmehr in Preussen Noch im Juni 1815 wurde er zum Amtshauptmann ernannt ab 1816 war er Landrat des Schweinitzer Kreises 2 Im Jahr 1819 wurde er auf eigenen Wunsch Regierungsrat in Potsdam Seit 1817 mit Henriette von Watzdorf aus dem Haus Wiesenburg verheiratet wechselte er 1822 in den koniglich sachsischen Staatsdienst als Geheimer Finanzrat und es entwickelte sich eine Freundschaft zum Prinzen Johann Nach dem Tod seiner Gattin heiratete von Zeschau 1830 erneut Kurzzeitig 1829 als Bundestagsgesandter amtierend wurde er 1830 vom Kabinettsminister Bernhard von Lindenau nach Dresden zuruckgeholt Als Wirklicher Geheimrat und Oberkonsistorialprasident mit der Neugestaltung der innern Verhaltnisse Sachsens betraut erhielt er die Unterstutzung des Prinz Mitregenten Friedrich August Zusammen mit Eduard von Wietersheim und Generalmajor Karl von Watzdorf war er sachsischer Unterhandler in Berlin um den Beitritt Sachsens zum Zollverein Zwischenzeitlich im Marz 1831 zum Prasidenten des Geheimen Finanzkollegiums ernannt wurde er durch die Annahme der Sachsischen Verfassung im Dezember des gleichen Jahres erster Finanzminister Fur seine Verdienste um die Verschmelzung der drei vormals bestehenden Zollvereine unter Wahrung sachsischer Interessen die er am 30 Marz 1833 durch Vertragsunterzeichnung besiegelte erhielt er das Grosskreuz des sachsischen Zivilverdienstordens sowie als einziger teilnehmender Minister das Grosskreuz des bayerischen Zivilverdienstordens und des Roten Adlerordens 3 Nach dem Beitritt Sachsens zum Deutschen Zollverein am 1 Januar 1834 wurde er 1835 als Nachfolger Johannes von Minkwitz zusatzlich Minister des Auswartigen Die Ausfuhrung des Roten Adlerordens mit Brillianten folgte 1841 4 Unter ihm erfolgte die notwendige Neu und Umgestaltung des sachsischen Finanzwesens und die Verbesserung des Geldwesens Gemeinsam mit Bernhard von Lindenau fuhrte er Verhandlungen uber die Abschaffung der noch immer gesonderten Verhaltnisse der Oberlausitz sowie der Schonburgischen Herrschaften Insgesamt erfreute sich von Zeschau keiner Popularitat Im Zuge des erzwungenen Rucktritts des Lindenau Nachfolgers Julius Traugott von Konneritz wahrend der Marzrevolution schied auch von Zeschau aus dem Staatsdienst aus obwohl er noch vor dem Ausbruch zu Zugestandnissen riet um die Oberhand zu behalten Er wurde zweimal zur Ubernahme des preussischen Finanzministeriums aufgefordert lehnte jedoch trotz personlicher Unterstutzung seitens des Konigs Friedrich Wilhelm IV ab Im November 1851 wurde ihm neben der schon seit 1849 bekleideten Stellung als Ordenskanzler das Ministerium des koniglichen Hauses ubertragen nebst der Aufsicht uber das konigliche Privatvermogen seit 1853 auch die Direktion der zum koniglichen Hausfideikommiss gehorigen Sammlungen Werke BearbeitenDas Wirken der Staatsregierung und Stande des Konigreichs Sachsen nachgewiesen aus den Ergebnissen des ersten constitutionellen Landtags nach dem Eintritt der Verfassungsurkunde vom 4 September 1831 Leipzig 1834Literatur BearbeitenHeinrich Theodor Flathe Zeschau Heinrich Anton von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 45 Duncker amp Humblot Leipzig 1900 S 105 108 Casar Dietrich von Witzleben Heinrich Anton von Zeschau Sein Leben und offentliches Wirken Ein Beitrag zur sachsischen Landesgeschichte zur Grundungsgeschichte des deutschen Zollvereins und zur Geschichte des sogenannten Dreikonigsbundnisses 1849 Tauchnitz Leipzig 1874Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Heinrich Anton von Zeschau in der Sachsischen BibliografieEinzelnachweise Bearbeiten Barbel Holtz Bearb Die Protokolle des Preussischen Staatsministeriums 1817 1934 38 Bd 4 II In Berlin Brandenburgische Akademie der Wissenschaften Hrsg Acta Borussica Neue Folge Olms Weidmann Hildesheim 2003 ISBN 3 487 11827 0 S 669f Online PDF 1 9 MB Casar Dietrich von Witzleben Heinrich Anton von Zeschau Tauchnitz Leipzig 1874 S 16 Casar Dietrich von Witzleben Heinrich Anton von Zeschau Tauchnitz Leipzig 1874 S 147 Online Ordensliste 1845 Rother Adler Orden Erste Classe Nr 1833 1841 Decker sche Geheime Ober Hofbuchdruckerei Berlin 1845 S 19 uni duesseldorf de abgerufen am 30 Oktober 2022 Sachsische Finanzminister Konigreich Sachsen Heinrich Anton von Zeschau Robert Georgi Karl Wolf von Ehrenstein Johann Heinrich August Behr Richard von Friesen Leonce von Konneritz Hans von Thummel Werner von Watzdorf Konrad Wilhelm von Ruger Ernst von Seydewitz Max Otto Schroder Freistaat Sachsen Friedrich Geyer August Emil Nitzsche Emil Nitzschke Peter Reinhold Max Heldt Paul Bottcher Max Heldt Peter Reinhold Julius Dehne Hugo Weber Hans R Hedrich Sachsen in der NS Zeit Friedrich Johannes Kluge Rudolf Kamps Sachsen in der SBZ DDR Gerhard Rohner Carl Ulbricht Wilhelm Adam Freistaat Sachsen Georg Milbradt Thomas de Maiziere Horst Metz Stanislaw Tillich Georg Unland Matthias Hass Hartmut Vorjohann Siehe auch Sachsisches Staatsministerium der FinanzenAussenminister des Konigreichs Sachsen Johannes von Minckwitz Heinrich Anton von Zeschau Ludwig von der Pfordten Friedrich Ferdinand von Beust Richard von Friesen Hermann von Nostitz Wallwitz Alfred von Fabrice Georg von Metzsch Reichenbach Wilhelm von Hohenthal Christoph Johann Friedrich Vitzthum von Eckstadt Normdaten Person GND 117597295 lobid OGND AKS VIAF 47543997 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Zeschau Heinrich Anton vonKURZBESCHREIBUNG sachsischer StaatsmannGEBURTSDATUM 4 Februar 1789GEBURTSORT Jessen bei Sorau heute zu Jasien PolenSTERBEDATUM 17 Marz 1870STERBEORT Dresden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Anton von Zeschau amp oldid 227480552