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Karl Friedrich Ludwig von Watzdorf 1 September 1759 in Kauschwitz 16 Mai 1840 in Dresden war sachsischer Generalleutnant Generaladjutant und Minister des koniglichen Hauses Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben 3 Familie 4 Literatur 5 Weblink 6 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenKarl von Watzdorf stammte aus dem thuringischen Uradelsgeschlecht derer von Watzdorf speziell aus dem Haus Kauschwitz Seine Eltern waren der Oberhofrichter Adam Friedrich von Watzdorf 1718 1781 und dessen Ehefrau Henriette Philippine Charlotte von Pollnitz verw von Ponickau 1733 1784 Leben BearbeitenWatzdorf trat am 15 April 1777 in Dresden als Souslieutenant bei der Garde du Corps in sachsische Dienste wurde am 5 Januar 1780 Premierlieutenant und am 9 Januar 1785 Rittmeister Als solcher wurde er 1786 auch Kreis und Marschkommissar des Vogtlandischen Kreises und Kammerjunker Am 6 Juli 1788 erfolgte seine Ernennung zum Major am 19 Dezember 1792 zum Wirklichen Geheimen Kriegsrat und am 19 Dezember 1801 zum Kammerherrn Wahrend des Vierten Koalitionskrieges nahm er in Thuringen am Feldzug gegen Napoleon teil Nach der Niederlage Preussens schloss sich Sachsen Napoleon an So kampfte Watzdorf im Funften Koalitionskrieg auf franzosischer Seite als Generalintendant der sachsischen Truppen gegen Osterreich 1810 wurde die sachsische Armee reorganisiert Am 15 April 1810 wurde Watzdorf zum Oberstlieutenant befordert einen Tag spater erhielt er den Titel eines Inspecteur general aux revues Bereits am 26 August 1810 wurde er zum Oberst befordert Im gleichen Jahr holte ihn der sachsische Aussenminister Ludwig Senfft von Pilsach in sein Ressort Senfft machte Watzdorf im Juli zum ausserordentlichen Gesandten und bevollmachtigten Ministers am russischen Hof Dort konnte er durch sein personliches und dienstliches Verhalten das Wohlwollen des Zaren Alexander sowie allgemeine Achtung erwerben Von September 1810 bis Ende April 1812 hielt er sich in St Petersburg auf In dieser Zeit wurde er am 25 April 1811 zum Generalmajor und am 5 November 1811 zum Generallieutenant und Generaladjutanten ernannt Danach verliess er St Petersburg fur einen geplanten Urlaub deshalb weilte er nicht dort als im Juni 1812 der Krieg zwischen Frankreich und Russland ausbrach Von 1811 bis 1814 war er der Besitzer der Herrschaft Emmerberg in Niederosterreich 1 Watzdorf war bekannt fur seine rasche Auffassungs und scharfe Beobachtungsgabe ebenso fur sein gutes Gedachtnis Napoleon liess sich von ihm in Dresden uber die russischen Verhaltnisse besonders die Streitkrafte informieren Watzdorf wies den Kaiser freimutig auf die grossen Schwierigkeiten eines Feldzuges hin Napoleon glaubte ihm aber nicht Im Juli 1812 erhielt Watzdorf den Auftrag die sachsischen Interessen im Hauptquartier der Grossen Armee zu vertreten Er musste jedoch wie die Vertreter der ubrigen Fursten von Ende Juli bis Anfang Dezember in Wilna zuruckbleiben Dort hatte auch der franzosische Minister des Auswartigen Hugues Bernard Maret sein Quartier Watzdorf erkannte die Probleme der Verpflegungs und Sanitatseinrichtungen der Grande Armee und mahnte schon im September vor der Schlacht bei Borodino Verhandlungen mit dem Zaren an Im Dezember kehrte er nach Dresden zuruck und wurde im Januar 1813 Gesandter am Wiener Hof In Wien verhandelte er mit Unterstutzung von Senfft mit Metternich um Sachsen wieder an Osterreich und damit an Preussen und Russland heranzufuhren Am 20 April 1813 kam es sogar zu einem geheimen Ubereinkommen das aber vom sachsischen Konig nach Napoleons Sieg bei Grossgorschen nicht ratifiziert wurde Im September 1813 verliess er Wien auf Grund des Krieges zwischen Osterreich und Frankreich kehrte er uber Regensburg und Weimar nach Dresden zuruck das er Anfang Oktober erreichte Die Alliierten besiegten am 19 Oktober Napoleon in der Volkerschlacht bei Leipzig und nahmen den sachsischen Konig gefangen Dieser wurde in Berlin interniert und schickte Watzdorf um mit den Alliierten zu verhandeln Watzdorf traf die Monarchen im November und Dezember in Frankfurt am Main Er wurde freundlich aufgenommen erhielt von Zar Alexander auch das Angebot in russische Dienste zu treten konnte aber in Bezug auf eine Ruckkehr des Konigs und eine Aufnahme Sachsens in das Bundnis nichts erreichen Nach der Eroberung von Paris wurde Watzdorf im Juni 1814 mit einem Gratulationsschreiben erneut zu Verhandlungen geschickt Aber der neuernannte franzosische Konig Ludwig XVIII konnte nur sein Bedauern aussern und auf den geplanten Wiener Kongress verweisen Zar Alexander und Friedrich Wilhelm III waren bereits nach London abgereist und Watzdorf folgte ihnen Aber er konnte auch in London nichts erreichen Auf der Ruckreise nach Berlin traf er sich in Frankfurt mit dem preussischen Minister Freiherrn vom Stein Von ihm konnte er eine finanzielle Unterstutzung fur den Konig erwirken Im November 1814 wurde Watzdorf zur Regelung privater Angelegenheiten des Konigs und Besorgung geheimer politischer Auftrage entsandt Im April 1815 schickte ihn der Konig von Prag nach Pressburg wo er die Prinzen Friedrich August und Clemens treffen sollte die dann im osterreichischen Hauptquartier am Feldzug gegen Napoleon teilnehmen sollten Er erhielt aber die Anordnung diese von der Teilnahme an den Hauptkampfen in Belgien auszuschliessen Daher zogen sie in Begleitung des Erzherzogs Ferdinand von Osterreich durch das Elsass die Champagne verweilten die meiste Zeit in Burgund Auxerre und Dijon besuchten im September Paris sowie auf der Heimreise die suddeutschen Hofe und trafen im Oktober in Dresden ein Watzdorf wurde im Marz 1816 obwohl Protestant Leiter der Ausbildung der Prinzen Friedrich August Clemens und Johann auf die er ohne selbst hohere wissenschaftliche Vorbildung zu besitzen doch durch Ernst und Konsequenz guten Einfluss ausubte Im Jahr 1819 wurde er Obersthofmeister der drei Prinzen Im Herbst und Winter 1821 22 begleitete er die Prinzen Clemens und Johann auf ihrer Reise durch die Schweiz Oberitalien und die Toskana wo Clemens Tod der Reise ein vorzeitiges Ende setzte In der Folge blieb er aber der Obersthofmeister von Johann Im August 1823 wurde er wieder im diplomatischen Dienst verwendet und zum ausserordentlichen Gesandten und bevollmachtigten Minister am preussischen Hofe ernannt Er blieb von Herbst 1823 bis Ende 1834 in Berlin Dort fuhrte er die Verhandlungen uber den Zollanschluss Sachsens an Preussen die am 30 Marz 1833 abgeschlossen wurden und mit zur Bildung des Deutschen Zollvereins fuhrten Nach seiner Ruckkehr wurde er 1835 wieder koniglicher Generaladjutant ubernahm noch den Posten eines Ministers des koniglichen Hauses und wurde Mitglied des Staatsrates Diese Amter bekleidete er bis zu seinem Tod im Jahr 1840 in Dresden 2 Familie BearbeitenWatzdorf heiratete 1786 Antonie Maria von Stocken 18 August 1765 8 Dezember 1800 Das Paar hatte mehrere Kinder Marie Frederike Auguste 4 Februar 1787 4 Januar 1842 1810 Karl Borromaus von Miltitz 9 November 1781 19 Januar 1845 Anton Jakob Carl 12 Mai 1788 18 Juni 1815 bei Waterloo preussischer Oberstleutnant Kommandeur des Dragonerregiments Nr 2 Grafin Wolfradine Auguste Luise von der Schulenburg 1 Februar 1794 22 November 1868 Max Gustav 29 Mai 1789 18 Juni 1814 im Banner der freiwilligen Sachsen Kammerjunker Josephine Margarethe 1790 1790 Luise Auguste Sophie 1792 1792 Marie Viktoria 1793 1794 Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete er am 7 Mai 1804 Charlotte Henriette von Hopffgarten Mulverstedt 28 September 1774 13 Mai 1864 Das Paar hatte mehrere Kinder Marie Klementine 9 Dezember 1805 12 April 1826 Karl Hermann 9 Marz 1807 5 Dezember 1846 seit 1837 Freiherr 1840 Wilhelmine von Reichenbach geschiedene von Luckner 31 Dezember 1816 26 Juni 1858 3 Therese Adelaide 4 Dezember 1808 31 August 1841 1836 Karl Wolfgang von Heygendorff 17 Februar 1895 Literatur BearbeitenWoldemar Lippert Watzdorf Karl Friedrich Ludwig von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 41 Duncker amp Humblot Leipzig 1896 S 270 272 Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Hauser 1876 S 867f Karl Friedrich Ludwig von Watzdorf In Marcelli Janecki Deutsche Adelsgenossenschaft Hrsg Jahrbuch des Deutschen Adels Dritter Band W T Bruer s Verlag Berlin 1899 S 745 dlib rsl ru Weblink BearbeitenRoman Toppel Watzdorf Karl Friedrich Ludwig von In Institut fur Sachsische Geschichte und Volkskunde Hrsg Sachsische Biografie Einzelnachweise Bearbeiten Josef Zahn Geschichte von Hernstein in Niederosterreich und der damit vereinigten Guter Starhemberg und Emmerberg Holzhausen Wien 1888 512 Anhang digitale sammlungen de abgerufen am 4 November 2023 S 143 Teutschland In Der Oesterreichische Beobachter 1840 1 6 Strauss Wien 1840 digitale sammlungen de abgerufen am 3 November 2023 S 729 Sie war die uneheliche Tochter des hessische Kurfursten Wilhelm II Die Witwe heiratete 1847 ihren geschiedenen Mann den danischen Hofjagermeister und Gesandten Graf Johann Heinrich Wilhelm von Luckner 19 Februar 1865 VorgangerAmtNachfolger konigl Sachsischer Gesandter in Sankt Petersburg 1811 1812vakant konigl Sachsischer Gesandter in Wien 1812 1813Friedrich Albrecht von der SchulenburgCarl von Friesenkonigl Sachsischer Gesandter in Berlin 1823 1835Johannes von MinckwitzNormdaten Person GND 117151882 lobid OGND AKS VIAF 17992196 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Watzdorf Karl vonALTERNATIVNAMEN Watzdorf Karl Friedrich Ludwig von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG koniglich sachsischer Generalleutnant und MinisterGEBURTSDATUM 1 September 1759GEBURTSORT KauschwitzSTERBEDATUM 16 Mai 1840STERBEORT Dresden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl von Watzdorf amp oldid 238799481