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Das Banner der freiwilligen Sachsen war ein kurzlebiges Freikorps wahrend der Befreiungskriege Es bestand zwischen 1813 und 1814 Uniformen der Husaren und Scharfschutzen Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Organisation und Uniformierung 2 1 Truppenzusammenstellung 3 Einsatz und Ende 4 Bekannte Angehorige 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenDie Einheit wurde nach der Niederlage Napoleons in der Volkerschlacht von Leipzig 16 bis 19 Oktober 1813 und der Besetzung Sachsens durch die Alliierten neben einer nach preussischem Vorbild organisierten Landwehr durch die Leitung des Generalgouvernement Sachsen gegrundet Die Aufstellung wurde vom russischen Generalgouverneur Furst Repnin in die Wege geleitet Er forderte die sachsische Bevolkerung auf sich freiwillig zum Kampf gegen Napoleon zu melden Zum Befehlshaber wurde Ende 1813 der zum russischen Generalmajor beforderte sachsische Oberst Carl Adolf von Carlowitz ernannt 1 Organisation und Uniformierung BearbeitenFur die Einheit sollten vor allem diejenigen wohlhabenden und gebildeten Bevolkerungsgruppen gewonnen werden die bislang vom Kriegsdienst befreit waren und sich selbst ausrusten konnten Tatsachlich hatten die wohlhabenderen Angehorigen der Truppe selbst fur ihre Uniform und sofern sie zur Kavallerie gehorten auch fur ihre Pferde zu sorgen Daneben sollten Spenden gesammelt werden damit auch armere Rekruten ausgerustet werden konnten Die Truppe verfugte uber eine Reihe von Vergunstigungen Alle Soldaten begannen ihren Dienst bereits als Gefreiter mussten keine Prugelstrafe furchten und wurden auch von den Offizieren nicht geduzt Man hoffte so eine Pflanzschule fur zukunftige Offiziere und Unteroffiziere fur die Landwehr zu bilden Anfangs bestimmten Vertreter des Generalgouvernements uber die Besetzung der Offiziersstellen Spater sollten diese von den Freiwilligen selbst gewahlt werden Allerdings musste in der Praxis erheblicher Druck ausgeubt werden damit sich genugend Rekruten fanden Die Mehrzahl der Soldaten kam aus den Einheiten die bei der Volkerschlacht von Leipzig in das Lager der Gegner Napoleons ubergelaufen waren Es umfasste Husaren und Jager zu Pferd und zu Fuss Insgesamt zahlte die Truppe etwa 2500 Mann Kaiser Alexander I bestimmte die Einheit zu einem Teil seiner Garde In der Folge wurden die Truppenangehorigen glanzvoll uniformiert Die Uniformen des Banners werden u a von der Meissner Bilderhandschrift dargestellt Truppenzusammenstellung Bearbeiten Zum Ausrucken bereit am 1 Marz 1814 Einheit Offiziere Mannschaften Pferde1 Bataillon mit 4 Kompanien Schutzen und 2 Kompanien Scharfschutzen 31 10131 Kompanie Sappeur 5 1261 Regiment Kavallerie mit 2 Eskadron Jager und 2 Eskadron Husaren 30 389 3891 fahrende Batterie 4 186 180Summe 70 1714 569Depottruppen am 1 Marz 1814 Einheit Offiziere Mannschaften Pferde2 Kompanien Schutzen 9 210Sappeur 1 272 Eskadron 4 121 57Summe 14 358 57in Planung am 1 Marz 1814 Einheit Offiziere Mannschaften Pferde2 Eskadron Dragoner 12 200 200Insgesamt 97 Offiziere 2272 Mann mit 826 PferdenEinsatz und Ende Bearbeiten nbsp Sachsengrab in MiltenbergDie Einheit erlebte nur einen Feldzug Am 19 Marz 1814 erfolgte die Verabschiedung mit einer Parade vor dem Fursten Repnin in Querfurt Am Tag darauf begann der Abmarsch zur Blockade von Mainz Die Truppe hatte die ersten Toten in Miltenberg am Main Der Fluss war stark angeschwollen Beim Ubersetzen kenterte eine Fahre dabei starben der Hauptmann von Hausen sowie 62 Schutzen 2 Die anderen erreichten am 19 April Darmstadt und am 24 April das Einschliessungskorps in Mainz Die Sachsen blieben dort 10 Tage auf Vorposten ohne Feindberuhrung und wurde dann am 4 Mai ins Quartier geschickt Am 14 Juni erfolgte der Befehl zum Ruckmarsch Das Banner erreichte am 24 Mai Dresden und wurde nach einem Gottesdienst entlassen weil man die bewaffneten Volksmassen fur gefahrlich hielt Die meisten kehrten in ihre Zivilberufe zuruck Nach der Ruckkehr Napoleons von Elba sammelte sich die Truppe noch einmal aber bis sie den Rhein erreichte war bereits alles vorbei Nach der Teilung Sachsen kamen 92 Mann in preussische Dienste und wurden im August 1815 in einem Jager Bataillon einrangiert Obwohl langst aufgelost erhielt die Einheit 1832 die russische Feldzugsmedaille Bekannte Angehorige BearbeitenDietrich von Miltitz Otto von Loeben Carl Friedrich August Dathe von Burgk Eduard von Wietersheim Carl Adolf von Carlowitz Gottlieb Friedrich Piegler 3 Bruder von Heinrich Gottfried Piegler 4 Gustav Heinrich von Biedermann Woldemar von Trotha Georg Ludwig von Welck Adolf Heinrich Schletter 5 Literatur BearbeitenAllgemeine Realenzyklopadie fur die gebildeten Stande Bd 2 Regensburg 1866 S 150 Thomas Hemmann Die Meissner Bilderhandschrift aus den Jahren 1809 1814 BoD Norderstedt 2013 ISBN 978 3 7322 3624 4 Marcus von Salisch Das Beispiel Sachsen Militarreformen in deutschen Mittelstaaten In Karl Heinz Lutz Hrsg Reform Reorganisation Transformation zum Wandel in deutschen Streitkraften von den preussischen Heeresreformen bis zur Transformation der Bundeswehr Oldenbourg Munchen 2010 ISBN 978 3 486 59714 1 S 105 Geschichte des sachsischen Volkes und Staates Bd 3 Hinrich Leipzig 1853 S 540 542 Ludwig von Kusserow Geschichte des Brandenburgischen Jager Bataillons Nr 3 S 21f Sachsisches BannerWeblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Dresdner Landwehr Blatter 1813 1814 Quellen und VolltexteEinzelnachweise Bearbeiten Roman Toppel Carlowitz Carl Adolf von In Institut fur Sachsische Geschichte und Volkskunde Hrsg Sachsische Biografie Noch heute erinnert ein Gedenkstein an die Verunfallten siehe auch Archiv des Historischen Vereins von Unterfranken und Aschaffenburg Band 2 S 141ff Das Sachsengrab bei Miltenberg S H Steinberg Teilnehmer der Banner der freiwilligen Sachsen von 1813 In Zentralstelle fur Deutsche Personen und Familiengeschichte e V Hrsg Familiengeschichtliche Blatter 31 Jahrgang Heft 6 Leipzig 1933 Theo Piegler Hrsg Vogtlandische Schicksale auf Spurensuche in der Geschichte der Piegler Teil 1 videel OHG Niebull 2005 ISBN 3 89906 996 X S 106 Julius Vogel Schletter Adolf Heinrich In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 31 Duncker amp Humblot Leipzig 1890 S 465 f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Banner der freiwilligen Sachsen amp oldid 233411647