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Zeschau bzw Tschesch ist der Name eines meissnischen Uradelsgeschlechts das in Sachsen Schlesien Preussen Russland Italien Spanien Mexiko Argentinien Chile Brasilien im Deutschen Reich und in Deutschland ansassig war und ist Die Namensform wechselte zwischen Sessov Chessow Ceschaw Czeschow Czesschaw Czessow Czesche Scezssowe Tschesse Tschesche Tscheschaw Tzeschaw Zesche Zescho Zesscho Zeschow und Zeschau Wappen derer von Zeschau Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Sachsen 1 2 Schlesien 1 3 Niederlausitz 2 Besitzungen Auswahl 3 Wappen 4 Bedeutende Vertreter 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 AnmerkungenGeschichte Bearbeiten nbsp Wappen im Armorial GelreSachsen Bearbeiten Das Geschlecht wird erstmals am 31 Marz 1206 auf der Grundungsurkunde Dresdens mit Bernhard de Sessowe urkundlich erwahnt 1 Die Stammreihe beginnt mit Hans von Tscheschaw Zeschow auf Dobritsch der 1440 1467 urkundlich erwahnt ist Nur wenige Guter wie Jessen und Gieritz konnten uber mehrere Generationen gefuhrt werden 2 Die Vertreter der Familie gingen zumeist in den Militar und Staatsdienst Zuletzt namhaft 3 mit dem Generalleutnant Heinrich Leopold von Zeschau 1837 1904 und seinem Sohn Generalmajor Heinrich Adolf Gottfried von Zeschau 1866 1921 Des Weiteren fungierte ein Heinrich Anton von Zeschau als Ordenskanzler des koniglich sachsischen Zivilverdienstordens 4 Mit Lampertswalde bei Oschatz konnte 1927 durch Heirat nochmals ein Rittergut erworben werden Marie Louise von Pflugk Lambertswalde 1901 1979 hatte Andreas von Zeschau 1896 1971 geheiratet Der Offizier und Landwirt weist eine Besonderheit auf und ist einer von zwei Ausnahmen der Wiederaufnahme Anmerkung 1 in den Johanniterorden nachdem er 1939 dort austrat und 1961 abermals Ehrenritter wurde Er war Vorsitzender des Geschlechtsvereins derer von Zeschau und als Genealoge tatig Schlesien Bearbeiten nbsp Wappen derer von Tzeschen in Siebmachers Wappenbuch Abteilung Schlesische RitterschaftDas Geschlecht das der Historiker Sinapius zur alten schlesischen Ritterschaft zahlte erscheint dort erstmals 1321 mit Conradus de Tscheschow in einer Liegnitzer Urkunde Das die tatarische Mutze als Helmzier auf die Teilnahme der Familie in der Schlacht bei Liegnitz hinweist durfte es sich um eine Legende handeln Das Gut Jordansmuhl im damaligen Furstentum Brieg gehorte im 15 Jahrhundert Ruprecht von Tschesch darauf Georg von Tschesch Laut einer Urkunde vom 31 Mai 1474 gaben Nickel Tschesch auf Silbitz und sein unmundiger Bruder Melchior zur Heirat ihrer Schwester Catharina zehn Gulden jahrlichen Zinses auf Silbitz Nach dem Tode des letzten aus dieser Linie Balthasar von Tschesch fiel Silbitz im 16 Jahrhundert an Leonhard von Niemitz auf Wilkau 1541 ist Erasmus Czesch von Mirselwitz als Freirichter von Verlorenwasser in der damaligen Grafschaft Glatz erwahnt Der Sohn von Friedrich von Tschesch auf Krippitz und Dammelwitz und dessen Helena von Pannwitz war der Jurist und Mystiker Johann Theodor von Tschesch der das Gut Krippitz vor 1641 verkaufte 1690 starb Christoph Friedrich von Tschesch auf Steudnitz im damaligen Furstentum Liegnitz der mit Anna Magdalena geb von Zedlitz verheiratet war Deren Grabstein befindet sich in der fruheren evangelischen Pfarrkirche von Steudnitz 5 Niederlausitz Bearbeiten Siehe auch Standesherrschaft Amtitz Die Herrschaft Amtitz bei Guben befand sich seit Anfang des 15 Jahrhunderts als konigliches Mannlehen im Besitzer der Herren von Zeschau Laut einer Urkunde vom 21 Dezember 1459 ging Amlitz an Hanns Tzeschow und dessen Erben Uber seine Sohne Balthasar und Kaspar von Tschesch 1478 Besitzer von Amtitz wurde nach Landfriedensbruch die Reichsacht verhangt Noch 1512 fungierte Balthasar von Tschesch als Landrichter in der Niederlausitz Am 20 August 1551 ernannte Kaiser Ferdinand I Wolf Zesch zum Landrichter des Markgrafentums Niederlausitz Zur gleichen Zeit war Wenzel von Tscheschaw 1569 Obereinnehmer der Niederlausitz der aus einer schlesischen Linie stammte und 1546 sein Erbgut Strachau im damaligen Furstentum Brieg verkaufte Nach dem Tod der Bruder Wolf Dietrich um 1569 und Kaspar von Zeschau erbte Amtitz deren Onkel Hans von Zeschau d A um 1577 darauf Hans von Zeschau d J 1578 worauf der Besitz durch Heimfall an die Krone Bohmens zuruckfiel 6 Ein anderer Zweig der bis in das 18 Jahrhundert bluhte besass das Rittergut Drehne in der Herrschaft Sorau 1713 heiratete Gottlob von Unruh auf Grossenborau eine von Tschesch und Drehne Der Zweig soll nach 1720 erloschen sein Besitzungen Auswahl Bearbeiten nbsp Amtitz auf einem Urmesstischblatt nbsp Schloss Silbitz nbsp Rittergut Lampertswaldebei Goldberg Steudnitz bei Guben Amtitz bei Leipzig Bohlen bei Neisse Voigtsdorf bei Ohlau Dammelwitz Haltauf bei Oschatz Lampertswalde bei Sagan Dobritsch bei Schweidnitz Morschelwitz bei Sorau Drehne bei Strehlen Grunheide Krippitz Niklasdorf bei Nimptsch Mlietsch Silbitz StrachauWappen BearbeitenIn von Schwarz und Silber geviertem Schild ein roter Balken Auf dem Helm mit schwarz silbernen Decken ein silbern gestulpter roter Spitzhut umwunden von einer weissen Perlenschnur und besteckt mit einem schwarzen Hahnenschweif 7 Bedeutende Vertreter BearbeitenHeinrich von Zeschau General 1837 1837 1904 sachsischer Generalleutnant und Stadtkommandant von Dresden Heinrich von Zeschau General 1866 1866 1921 sachsischer Generalmajor Heinrich Anton von Zeschau 1789 1870 sachsischer Finanzminister Heinrich Wilhelm von Zeschau 1760 1832 sachsischer Generalleutnant Staatssekretar und Gouverneur von Dresden Johann Theodor von Tschesch 1595 1649 deutscher Jurist und MystikerEinzelnachweise Bearbeiten Haupt Staatsarchiv Dresden Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser 1901 In Der Gotha Adelige Hauser nach alphabetischer Ordnung Z 2 Auflage Zeschau Justus Perthes Gotha November 1900 S 957 961 uni duesseldorf de abgerufen am 30 Oktober 2022 Albert Johannesson Hrsg Deutsches Millionar Adressbuch 1894 Auflage Z von Zeschau Heinrich Leopold Gen Lt Exc Dresden Porticusstr 11 Alb Johannesson Inh Paul Grund Selbstverlag des Ersten Berliner Reclame Bureau Centralstelle fur die Verbreitung von Drucksachen Berlin 1894 S 214 uni duesseldorf de abgerufen am 30 Oktober 2022 H Schulze Chronik sammtlicher bekannten Ritter Orden und Ehrenzeichen welche von Souverainen und Regierungen verliehen werden nebst Abbildungen der Decorationen Aus authentischen Quellen zusammengestellt Supplement Band Konigreich Sachsen Royaume de Saxe Carl Lindow Berlin 1870 S 411 uni duesseldorf de abgerufen am 30 Oktober 2022 Verzeichnis der Kunstdenkmaler der Provinz Schlesien Band III G W Korn Breslau 1889 S 322 Wilhelm von Zeschau Die Herren von Czeschaw auf Herrschaft Amtitz In Zeitschrift der Neiderlausitzer Gesellschaft fur Anthropologie und Altertumskunde 1895 S 184 199 google com abgerufen am 28 April 2023 Ernst Heinrich Kneschke Hrsg Die Wappen der deutschen freiherrlichen und adeligen Familien in genauer vollstandiger und allgemein verstandlicher Beschreibung mit geschichtlichen und urkundlichen Nachweisen Band 1 v Zeschau T O Weigel Leipzig 1855 S 482 483 uni duesseldorf de abgerufen am 30 Oktober 2022 Literatur BearbeitenGenealogisches Handbuch des Adels GHdA C A Starke Limburg an der Lahn ISSN 0435 2408 Auszug Christoph Franke Moritz Graf Strachwitz von Gross Zauche und Camminetz Genealogisches Handbuch der Adeligen Hauser A Band XXVIII Band 138 der Gesamtreihe GHdA C A Starke Limburg an der Lahn 2005 S 505 506 GHdA Adelslexikon Band XVI Band 137 der Gesamtreihe GHdA Limburg an der Lahn 2005 Andreas v Zeschau Die v Zeschau im Militar und Staatsdienst Gartrop 1955 Manuskript Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser Justus Perthes Gotha Auszug Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser A 1941 zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft Jg 40 Gotha 1940 S 614 617 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser A 1904 Jg 5 Gotha 1903 Digitalisat Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser A 1902 Jg 3 Gotha 1901 Digitalisat Deutsche Adelsgenossenschaft Hrsg Marcelli Janecki Red zug Jahrbuch des Deutschen Adels Band 2 Verlag von W T Bruer Berlin 1898 S 947 Digitalisat Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines Deutsches Adels Lexicon Friedrich Voigt Leipzig 1870 S 296 Leopold von Ledebur Adelslexicon der Preussischen Monarchie Ludwig Rauh Berlin 1854 S 35 36 Otto Titan von Hefner Stammbuch des bluhenden und abgestorbenen Adels in Deutschland G J Manz Regensburg 1866 S 99 Anmerkungen Bearbeiten Vgl 145 Nachweisung im Johanniter Ordensblatt Jg 80 vom Februar 1939 Berlin 1939 S 6 mit Gesamtliste der Mitglieder der Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St Johannis vom Spital zu Jerusalem Nach dem Stand vom Herbst 1969 Selbstverlag Bonn 1969 S 169 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zeschau Adelsgeschlecht amp oldid 239479822