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Paul Bottcher auch Paul Dubendorfer Hans Sallbach 2 Mai 1891 in Leipzig 17 Februar 1975 ebenda war ein deutscher kommunistischer Politiker Abgeordneter und Journalist Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 In SPD USPD und KPD Journalist 1 2 Abgeordneter und Minister KPD O 1 3 Widerstand 2 Nachkriegszeit 3 Zeitschriftenbeitrage Auswahl 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenIn SPD USPD und KPD Journalist Bearbeiten Nach dem Besuch der Volksschule lernte er Schriftsetzer Mit 16 Jahren trat er 1907 der Sozialistischen Jugend bei die in Leipzig antimilitaristisch war und Karl Liebknechts Linie vertrat und wurde 1908 ihr Vorsitzender 1908 wurde er Gewerkschaftsmitglied Auf einer Wanderschaft bereiste er einige Lander Europas kehrte 1914 zuruck und wurde hauptamtlicher Jugendsekretar seiner Gewerkschaft In der SPD stand er auf dem linken Flugel und ging 1917 zur neu gegrundeten USPD Im November 1918 wurde er Redakteur der Leipziger Volkszeitung 1920 ging er nach Stuttgart und wurde Chefredakteur des Organs der Linken Sozialdemokrat Im Oktober 1920 war er Delegierter des Parteitags der USPD und des Vereinigungsparteitags im Dezember 1920 auf dem sich die USPD Linke mit der KPD zur VKPD vereinigte Dort wurde er in den Zentralausschuss gewahlt Abgeordneter und Minister KPD O Bearbeiten Im Februar 1921 ging er nach Berlin und wurde Chefredakteur des KPD Zentralorgans Die Rote Fahne 1921 wurde er Mitglied der Zentrale ging im Oktober 1921 zuruck nach Leipzig als Redakteur des Kurier 1923 war er als Abgeordneter Vorsitzender der KPD Fraktion im Sachsischen Landtag und politischer Leiter im Parteibezirk Westsachsen Im Oktober 1923 wurde eine Koalitionsregierung von SPD und KPD gebildet in der Bottcher Finanzminister wurde Diesen Posten hatte er vom 10 bis 29 Oktober 1923 inne Dann entsandte Reichsprasident Friedrich Ebert SPD die Reichswehr die die Regierung unter Erich Zeigner absetzte Zeitweise war er Mitglied des erweiterten Exekutivkomitees der Komintern 1924 bei der ersten ultralinken Wende der KPD wurde er als fuhrender Rechtsabweichler aller Parteifunktionen enthoben und blieb nur Landtagsabgeordneter 1926 nachdem die ultralinke Parteifuhrung wegen politischen Versagens abgesetzt war wurde Bottcher wieder zur Parteiarbeit herangezogen und wurde Chefredakteur der Sachsischen Arbeiterzeitung Auf dem 11 Parteitag auf dem sich die zweite ultralinke Wende ankundigte wurde er nicht mehr in das Zentralkomitee gewahlt blieb aber Vorsitzender der Landtagsfraktion und Mitglied der Bezirksleitung Auf der zentralen Reichsparteiarbeiterkonferenz am 4 November 1928 protestierte er gegen die neue Wende Er war nicht bereit die RGO Politik und Sozialfaschismusthese mit zu tragen Vor allem bemangelte er den Abbau der innerparteilichen Demokratie Ende 1928 wurde er als Redakteur abgesetzt am 4 Januar 1929 aus der KPD ausgeschlossen Er wurde sofort Mitglied der KPD O und war politischer Sekretar fur Westsachsen Mitglied der Reichsleitung Redakteur der Tageszeitung Arbeiterpolitik erst in Leipzig dann in Berlin Am 15 Januar 1929 gab Bottcher im Sachsischen Landtag seinen Ausschluss aus der KPD Fraktion bekannt Fortan fuhrte er bis zu den folgenden Landtagswahlen eine funfkopfige KPO Fraktion an der unter anderem Robert Siewert angehorte In nachfolgenden Wahlperioden konnte die KPD O kein Landtagsmandat erringen Widerstand Bearbeiten 1933 kam er fur kurze Zeit in Schutzhaft der Nazis konnte dann aber in die Schweiz emigrieren Dort arbeitete er als freier Journalist Zusammen mit seiner Lebensgefahrtin Rachel Dubendorfer wurde er mit Beginn des Zweiten Weltkriegs tatig als Agent des sowjetischen und des schweizerischen Militarnachrichtendienstes Unter anderem leiteten sie Informationen zwischen diesen beiden Diensten weiter konkret zwischen den Personen Christian Schneider und Sandor Rado 1 und hatten Verbindung nach Frankreich zu Leopold Trepper und Henry Robinson Nachkriegszeit BearbeitenNach dem Krieg kehrte er in den Osten Deutschlands zuruck Am 23 Februar 1946 wurde er zusammen mit anderen Mitgliedern der Gruppe nach Moskau geflogen und dort verhaftet Martha Bottcher wurde von der SED Fuhrung irregefuhrt ihr Mann komme wegen seiner besonderen Arbeit nicht zum Schreiben aber es bestehe kein Anlass zur Sorge Am 12 Februar 1947 wurde Paul Bottcher nach Artikel 58 6 des sowjetischen Strafgesetzbuches zu zehn Jahren Lagerhaft verurteilt Bis zur Entlassung im Chruschtschowschen Tauwetter der sog Entstalinisierung wanderte er unter unmenschlichen Bedingungen durch rund 40 Gefangnisse und Lager Er arbeitet trotz seiner Invaliditat als Holzfaller Zimmermann Maurer Anstreicher Sanitater Buchbinder und Bibliothekar Im Marz 1956 konnte er nach Leipzig zuruckkehren Zur Strafe fur seine Zugehorigkeit zur KPD O von 1929 bis 1933 erkannte die Zentrale Parteikontrollkommission ZPKK anfangs seine Parteimitgliedschaft erst ab 1934 an Dies wurde spater aufgrund seines Einspruchs auf das Jahr 1909 zuruckdatiert Er wurde Mitglied der SED und stellvertretender Chefredakteur der Leipziger Volkszeitung 1968 wurde er pensioniert Er erhielt zahlreiche Orden der DDR und der Sowjetunion unter anderem 1965 den Karl Marx Orden und 1971 den Vaterlandischen Verdienstorden in Gold sowie andere Ehrungen Fur Paul Bottcher gehorte Kritik an der stalinistischen Degeneration und Solidaritat mit der Sowjetunion zusammen In den Nachrufen blieb seine KPD O Mitgliedschaft unerwahnt Bei seiner Beisetzung auf dem Ehrenhain der Sozialisten im Leipziger Sudfriedhof wurden keine Reden gehalten Der kritische Kommunist ein bedeutender Redakteur der kommunistischen Presse wunschte keine Lugen an seinem Grab Der Schriftsteller Erich Loest setzte Bottcher in der 2009 erschienenen Erzahlung Waschekorb ein literarisches Denkmal Zeitschriftenbeitrage Auswahl BearbeitenIn Der sozialistische Arzt Der Kampf um die Volksgesundheit Beispiele aus den Arbeiten des sachsischen Landtags 3 Jg 1928 Heft 4 April S 27 32 DigitalisatSiehe auch BearbeitenPersonen der Roten Kapelle Literatur BearbeitenBernd Rainer Barth Bottcher Paul Herbert In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Theodor Bergmann Gegen den Strom Die Geschichte der KPD Opposition VSA Verlag Hamburg 2004 ISBN 3 87975 836 0 In diesem Buch Kurzbiographie uber Paul Bottcher S 416 Hermann Weber Die Wandlung des deutschen Kommunismus Die Stalinisierung der KPD in der Weimarer Republik Europaische Verlagsanstalt Frankfurt am Main 1969 Karl Hermann Tjaden Struktur und Funktion der KPD Opposition KPO Hain Meisenheim am Glan 1964 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Paul Bottcher im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur von und uber Paul Bottcher in der Sachsischen Bibliografie Nachlass Bundesarchiv NY 4169Einzelnachweise Bearbeiten Werther hat nie gelebt In Der Spiegel Nr 29 1972 online Sachsische Finanzminister Konigreich Sachsen Heinrich Anton von Zeschau Robert Georgi Karl Wolf von Ehrenstein Johann 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