www.wikidata.de-de.nina.az
Robert Siewert 30 Dezember 1887 in Schwersenz Posen 2 November 1973 in Ost Berlin war ein deutscher Politiker und Widerstandskampfer gegen den Nationalsozialismus Robert Siewert 1968 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugend Krieg und fruhe Weimarer Zeit 1 2 Gegen die Stalinisierung der KPD 1 3 Widerstand gegen den Nationalsozialismus 1 4 Politische Tatigkeit in der SBZ 1 5 Rehabilitierung 2 Ehrungen 3 Veroffentlichungen Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJugend Krieg und fruhe Weimarer Zeit Bearbeiten Siewert war Sohn eines Zimmermanns und wurde Maurer Nach seiner Lehre ging er auf Wanderschaft und wurde 1906 Mitglied der SPD 1908 bis 1915 arbeitete er als Maurer in der Schweiz und lernte dort Lenin und Heinrich Brandler kennen Im Landtagshandbuch Sachsen Anhalt gibt er an aufgrund politischer Tatigkeiten in der Schweiz verhaftet worden zu sein 1913 1914 arbeitete er als Lokalsekretar des Schweizerischen Bauarbeiterverbands in Bern 1 Im Ersten Weltkrieg war Siewert als Soldat an der Ostfront und betatigte sich dort illegal fur den Spartakusbund 1918 gehorte er dem Soldatenrat der X Armee an und wurde danach Mitglied der KPD 1919 wurde Siewert Polleiter im Bezirk Erzgebirge Vogtland 1919 und 1920 Parteitagsdelegierter und schliesslich Schriftfuhrer auf dem Vereinigungsparteitag mit der USPD 1920 wurde er in den Sachsischen Landtag 2 gewahlt dem er bis 1929 angehorte Auf den KPD Parteitagen 1921 und 1923 wird er in den Zentralausschuss gewahlt 1922 ist er Delegierter beim IV Weltkongress der Kommunistischen Internationale KI 1922 tritt er in die Leitung der Parteiverlage ein 1923 wird er Polleiter in Chemnitz Sein politischer Standort lasst sich zwischen den Brandleristen und der Mittelgruppe Versohnler ansiedeln Bereits 1924 war er seiner Parteifunktionen enthoben und nach Berlin gesandt worden wo er zunachst nur noch unbedeutende Funktionen ausuben durfte Zusammen mit Hans Beck organisierte er ab 1926 die Arbeiterdelegation in die Sowjetunion Spater arbeitete er als Redakteur der Einheit einer sich an linke Sozialdemokraten richtenden Zeitschrift nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt sind nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Die nachfolgende Abschnitte Gegen die Stalinisierung der KPD Bearbeiten nbsp Gedenktafel fur Siewert an einem Haus im Romerweg nahe TreskowalleeWeil er in seiner Parteitatigkeit die Position der Brandleristen vertrat wurde er Ende 1928 im Zuge der Stalinisierung der KPD seiner Funktionen enthoben und am 14 Januar 1929 aus der KPD ausgeschlossen Robert Siewert wurde aktiver Funktionar der Kommunistischen Partei Opposition KPO und Mitglied der Bezirksleitung Westsachsens und behielt sein Landtagsmandat als Mitglied einer funfkopfigen KPO Fraktion im Sachsischen Landtag Von 1931 bis 1933 arbeitete er als Verlagsleiter der Tageszeitung Arbeiterpolitik zuerst in Leipzig dann in Berlin Von 1933 bis zu seiner Verhaftung gehorte er gemeinsam mit Erich Hausen und Fritz Wiest zur ersten illegalen Reichsleitung der KPD O Der in Berlin Weissensee Schonstrasse 32 lebende Siewert wurde Ende Marz 1935 in Verwahrungshaft genommen Widerstand gegen den Nationalsozialismus Bearbeiten Von den Nationalsozialisten wurde er unter dem Vorwurf der Vorbereitung zum Hochverrat vom Volksgerichtshof zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt und war ab 1935 in Luckau inhaftiert Im September 1938 wurde er in Schutzhaft genommen und in das KZ Buchenwald uberstellt Dort naherte Siewert sich politisch wieder der KPD an Er wurde an fuhrender Stelle in der illegalen Einheitsorganisation des Lagers die aus Kommunisten und Sozialisten bestand tatig vielfach setzte sich Siewert fur judische Mithaftlinge und im Lager gefangen gehaltene Kinder ein und organisierte fur polnische und judische Jugendliche einen Maurerlehrkurs In Buchenwald war Siewert von 1938 bis 1944 Kapo beim Baukommando I 3 4 Nachdem er Ende August 1944 auf einer von Willi Bleicher organisierten illegalen Gedenkfeier fur den kurz zuvor ermordeten Ernst Thalmann eine Rede gehalten hatte war er zusatzlichen Repressalien durch die SS ausgesetzt Die Befreiung des Lagers durch die 3 US Armee im April 1945 bewahrte ihn vor der drohenden Hinrichtung Politische Tatigkeit in der SBZ Bearbeiten Nach seiner Befreiung aus dem KZ trat Siewert wieder der KPD bei und liess sich in Halle Saale nieder Er wurde 1 Vizeprasident der Provinzialverwaltung Sachsen Anhalt Von 1945 bis 1950 war er Innenminister von Sachsen Anhalt 1945 46 war er Mitglied der KPD Bezirksleitung bzw des SED Landesvorstandes und ab 1949 des Kleinen Sekretariats der SED Landesleitung Bei der Landtagswahl in der Provinz Sachsen 1946 wurde er in den Landtag der Provinz Sachsen gewahlt Am 17 April 1947 legte er das Mandat nieder Nachrucker im Landtag wurde Adam Wolfram Im Rahmen der stalinistischen Parteisauberungen wurde Siewert im Jahr 1950 aufgrund seiner KPO Vergangenheit all seiner Amter enthoben und zum Leiter der Hauptabteilung II Allgemeines Bauwesen im Ministerium fur Aufbau degradiert Sein selbstkritischer Artikel in dem er die parteifeindliche Rolle der KPO einraumte erschien am 25 Januar 1951 im Neuen Deutschland wurde jedoch seitens des ZK als ungenugend bezeichnet Die Zentrale Parteikontrollkommission ZPKK legte Wert auf die Feststellung dass die KPO nicht eine Agentur des Finanzkapitals geworden sondern dies bereits von Anfang an gewesen sei Da die Selbstkritik Siewerts als nicht ausreichend empfunden wurde verlor Siewert jeglichen politischen Einfluss Rehabilitierung Bearbeiten nbsp GrabstatteIm Zuge der Entstalinisierung wurde Siewert rehabilitiert und mehrfach mit Orden ausgezeichnet 1958 schlug Gerhard Kosel Siewert als Kaderleiter im Ministerium fur Bauwesen vor um einen zuverlassigen Genossen an dieser wichtigen Stelle zu haben Diese Personalie wurde wiederum aufgrund seiner vormaligen KPO Mitgliedschaft abgelehnt Siewert blieb bis 1967 Abteilungsleiter im Bauministerium und bis ins hohe Alter im Prasidium des Komitees der Antifaschistischen Widerstandskampfer Er hat an der Einrichtung der Mahn und Gedenkstatten wie Buchenwald Sachsenhausen und Ravensbruck entscheidend mitgewirkt 5 Siewert starb am 2 November 1973 und wurde in der Grabanlage Pergolenweg des Zentralfriedhofs Friedrichsfelde bestattet In einem offiziellen Nachruf seitens der SED wurde er als engster Kampfgefahrte Ernst Thalmanns bezeichnet Ehrungen BearbeitenIn Berlin Karlshorst im Chemnitzer Fritz Heckert Gebiet und in Weimar sind Strassen nach Robert Siewert benannt Im sachsischen Beutha 6 und im brandenburgischen Dahme Mark 7 trugen bis zur Deutschen Wiedervereinigung Schulen seinen Namen 1976 wurde ein Strassenbauregiment der Nationalen Volksarmee mit Standort in Neuseddin nach ihm benannt Die Deutsche Post der DDR gab 1987 zu seinen Ehren eine Sondermarke in der Serie Personlichkeiten der deutschen Arbeiterbewegung heraus Siewert erhielt nach seiner Rehabilitierung zahlreiche staatliche Auszeichnungen der DDR darunter den Karl Marx Orden den Vaterlandischen Verdienstorden in der Stufe Ehrenspange den Ehrentitel Held der Arbeit 1972 den Ehrentitel Verdienter Bauarbeiter der DDR 1973 Veroffentlichungen Auswahl Bearbeiten mit Hans Zaspel Bericht uber die Erfahrungen die in der Vorbereitung zur Anwendung der analytisch rechnerischen Methode der Arbeitsnormung in der Bauwirtschaft in den Jahren 1958 bis 1960 gesammelt wurden Deutsche Bauakademie Leipzig 1960 Literatur BearbeitenTheodor Bergmann Gegen den Strom Die Geschichte der KPD Opposition VSA Verlag Hamburg 2001 ISBN 3 87975 836 0 Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv SAPMO Zentrale Parteikontrollkommission der SED DY 30 1948 1971 Gisela Karau Der gute Stern des Janusz K Eine Jugend in Buchenwald Verlag 1900 Berlin 1994 ISBN 3 930278 01 4 Harry Stein Gedenkstatte Buchenwald Hrsg Konzentrationslager Buchenwald 1937 1945 Begleitband zur standigen historischen Ausstellung Wallstein Verlag Gottingen 1999 ISBN 978 3 89244 222 6 Helmut Muller Enbergs Andreas Herbst Siewert Robert In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 2 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Siewert Robert In Hermann Weber Andreas Herbst Deutsche Kommunisten Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 2 uberarbeitete und stark erweiterte Auflage Dietz Berlin 2008 ISBN 978 3 320 02130 6 Kurt Schwarze Handbuch des Landtags Sachsen Anhalt 1947 S 160 Hans Mayer Ein Deutscher auf Widerruf Band 1 Suhrkamp Frankfurt a Main 1982 S 162f 168f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Robert Siewert Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Nachlass Bundesarchiv NY 4308Einzelnachweise Bearbeiten August Vuattolo Die Geschichte der Maurer und Handlanger der Stein und Ziegelarbeiter der Bauarbeiter bis 1920 21 Zurich 1955 Geschichte des Schweizerischen Bau und Holzarbeiterverbandes Bd 2 S 56 Josef Matzerath Aspekte sachsischer Landtagsgeschichte Die Mitglieder und Wahlbezirke der sachsischen Landtage 1833 1952 Teil II 1919 1952 Sachsischer Landtag Dresden 2011 S 40 Jeremy Dronfield The Boy Who Followed His Father into Auschwitz UK 2019 ISBN 978 0 241 35919 8 Fritz Lettow Arzt in den Hollen Erinnerungen an vier Konzentrationslager edition ost Berlin 1997 S 89 Gisela Doring Robert Siewert 1887 1973 Verbandsmitteilung Beilage im Magazin der VVN BdA antifa September Oktober 2023 S 18 Grundschule Beutha Geschichte der Grundschule Beutha Abgerufen am 11 Dezember 2017 Grundschule Dahme Mark Chronik der Schule Abgerufen am 2 April 2015 Innenminister des Landes Sachsen Anhalt 1945 1952 Robert Siewert Josef Hegen Seit 1990 Wolfgang Braun Hartmut Perschau Walter Remmers Manfred Puchel Klaus Jurgen Jeziorsky Holger Hovelmann Holger Stahlknecht Michael Richter Tamara Zieschang Siehe auch Land DDR und Sachsen Anhalt Normdaten Person GND 119476509 lobid OGND AKS LCCN nr2004018818 VIAF 27015075 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Siewert RobertKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker und Widerstandskampfer gegen den NationalsozialismusGEBURTSDATUM 30 Dezember 1887GEBURTSORT Schwersenz PosenSTERBEDATUM 2 November 1973STERBEORT Ost Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Robert Siewert amp oldid 238430385