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Hans Willy Beck 4 Januar 1894 in Erfurt Thuringen 25 August 1937 in der Sowjetunion war ein kommunistischer Politiker und Gewerkschafter Hans Beck Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 In KPD KPD O und Gewerkschaft 1 2 Stalinistische Verfolgung 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHans Beck wurde am 4 Januar 1894 in der Webergasse 16 in Erfurt geboren Mutter ist die unverheiratete Anna Luise Beck der Vater ist unbekannt Beck absolvierte nach einer achtjahrigen Volksschule eine Feinmechanikerlehre 1912 wurde er Mitglied im Deutschen Metallarbeiterverband 1913 der SPD 1914 musste er Soldat werden Er arbeitete damals als Mechaniker im Erfurter Reichsbahnausbesserungswerk Anfang 1919 war er Mitbegrunder der KPD in Thuringen wurde Betriebsrat im Werk Dann ging er zu den Zeiss Werken in Jena wo er 1923 Vorsitzender des Arbeiterrats wurde Jena war schon lange Hochburg der marxistischen antimilitaristischen Linken im Ersten Weltkrieg ein Zentrum des Spartakusbundes In KPD KPD O und Gewerkschaft Bearbeiten 1924 wurde Beck auf der KPD Liste in den Thuringer Landtag gewahlt dem er bis 1927 angehorte 1 Seine Fraktion bestand aus 13 Abgeordneten Wahrend der ersten ultralinken Phase der KPD wurde versucht eigene revolutionare Gewerkschaften zu grunden Das fuhrte zum Niedergang des kommunistischen Einflusses in diesen wichtigsten Arbeiterorganisationen Beck stellte sich von Anfang an gegen diese politische Linie Ende 1925 wurde versucht diesen Fehler zu korrigieren deshalb wurde nun die Gewerkschaftsarbeit der KPD Mitglieder in einer besonderen Gewerkschaftszentrale der KPD in Berlin koordiniert In diese Aufgabenstellung wurde Hans Beck als erfahrener Gewerkschafter nach Berlin gerufen Seit der politischen Spaltung der deutschen Arbeiterbewegung war durch Beschluss des ADGB Kongresses 1919 in Nurnberg anerkannt dass die Delegierten zu den Kongressen nach politischen Listen gewahlt wurden und dann als Fraktionen auftraten Die freien Gewerkschaften die sich in ihren Statuten das Ziel einer sozialistischen Gesellschaft stellten sollten gegenuber den Arbeiterparteien sich neutral verhalten Daraus ergaben sich intensive Debatten auf den Verbandstagen uber Gewerkschaftspolitik und uber die allgemeine politische Entwicklung In der Gewerkschaftsabteilung der KPD Zentrale wurde Beck zum mitverantwortlichen Herausgeber der Einheit Zeitschrift fur Fragen des Sozialismus und der Gewerkschaftseinheit Der Titel war Programm Beck wollte in den freien Gewerkschaften die Einheit der freien Gewerkschaften erhalten und in diesen Uberzeugungsarbeit leisten Zusammen mit Robert Siewert organisierte Hans Beck die Reise der ersten Arbeiterdelegation in die Sowjetunion an der 58 Personen teilnahmen Die Begeisterung fur das erste sozialistische Land und die Gastfreundschaft schonten das Bild und die grossen Probleme wurden weniger deutlich wahrgenommen 1928 wurde Beck bei der neuen linken Wendung der Komintern auf dem VI Weltkongress wie viele erfahrene Funktionare und Mitbegrunder der KPD seiner Funktionen enthoben und aus der Partei ausgeschlossen Er wurde Mitglied der Kommunistischen Partei Opposition KPD O wurde in ihre Reichsleitung gewahlt und Redakteur der Arbeiterpolitik der Tageszeitung der KPD O die 1932 wegen der schweren Wirtschaftskrise zur Wochenzeitung umgestellt werden musste Im September 1932 kurz vor der Machtubergabe an die NSDAP wanderte Hans Beck mit seiner Gefahrtin und der kleinen Tochter uber Norwegen Oslo wo sie am 8 Juli 1933 heirateten am 1 Oktober 1933 in die Sowjetunion aus Jelena Stassowa die Leiterin der Internationalen Roten Hilfe half ihm eine Stelle als Fabrikarbeiter in Stalinsk Kusnezk zu finden 2 zuerst in einem Metallurgischen Kombinat dann im Moskauer Prazisionsmessgeratewerk Tispribor dann in einer neuen Thermometerfabrik Diese wurden von Thuringer Arbeitern aus Elgersburg aufgebaut Bald nahm er Kontakt zu diesen Arbeitern auf er kannte sie gut aus seiner politischen Arbeit in Thuringen Nach dem VII Weltkongress der Komintern beantragte Beck die Aufnahme in die KPdSU und nahm die sowjetische Staatsburgerschaft fur seine Frau und seine zwei Kinder an In seiner politischen Isolierung konnte er nicht erkennen dass die neue Wende der Komintern nur ein Mittel der Stalinschen Aussenpolitik war der den demokratischen Westmachten signalisieren wollte dass die von ihm kontrollierten Parteien nicht mehr revolutionar seien Beck ging nun davon aus die auf dem Kongress ausgerufene Volksfront sei etwas Ahnliches wie die von der KPD O geforderte Einheitsfront gegen den Faschismus Stalinistische Verfolgung Bearbeiten 1936 geriet Hans Beck in die Muhle der Stalinschen Sauberungen es war die Phase der Moskauer Prozesse Er wurde am 9 August verhaftet und am 25 August 1937 vom Obersten Gericht der Sowjetunion zur Hochststrafe durch Erschiessen und Beschlagnahme des Eigentums verurteilt Die Anklage sah ihn als Brandleristen an und behauptete er wollte in Moskau als Vertreter des rechtsopportunistischen Brandler Zentrums dessen Direktiven ausfuhren die auf den Kampf gegen die Fuhrung der KPdSU und der sowjetischen Regierung gerichtet seien und antisowjetische Agitation betreiben Den Schuldspruch erkannte er nicht an Noch am Tage des Urteilsspruchs wurde er hingerichtet Anonym begraben auf dem Donskoi Friedhof in Moskau im Graberfeld 1 mit tausenden anderen verscharrt um alle Spuren zu verwischen Seine Frau Tatjana wurde zu acht Jahren Arbeitslager verurteilt Elgersburger Glasarbeitern die in ihrer Heimat zur KPD O gehort hatten wurden in spateren Brandleristen Prozessen ihre fruhere Mitgliedschaft in der KPD O und die Kontakte zu Hans Beck vorgeworfen Aus den Verhorprotokollen ist ersichtlich dass sie trotz der harten Verhor Methoden fest und solidarisch blieben Einige wurden an Hitlerdeutschland ausgeliefert zwei kamen in der Sowjetunion um Die Familie von Hans Beck uberlebte unter grossen Schwierigkeiten und kehrte 1959 in die DDR zuruck Fur Hans Beck wie fur andere Revolutionare bestand kein Widerspruch zwischen Kritik an Stalins Politik und Solidaritat mit der Sowjetunion und Hilfe beim Aufbau des Sozialismus Am 28 Marz 1958 wurde Hans Beck postum durch das Oberste Gericht der UdSSR rehabilitiert Seine Frau Tatjana und die Kinder wurden in der Sowjetunion und spater in der DDR zum Schweigen verpflichtet Nach dem Grossen Mord und dem Unrecht an Millionen Menschen sollte das Grosse Vergessen einsetzen Literatur BearbeitenMario Hesselbarth Eberhart Schulz Manfred Weissbecker Hrsg Gelebte Ideen Sozialisten in Thuringen Biografische Skizzen Rosa Luxemburg Stiftung Thuringen Jena 2006 ISBN 3 935850 37 9 Was sahen 58 deutsche Arbeiter in Russland Bericht der deutschen Arbeiter Delegation uber ihnen Aufenthalt in Russland vom 14 Juli bis zum 28 August 1925 Neuer Deutscher Verlag Berlin 1925 Theodor Bergmann Gegen den Strom Die Geschichte der KPD Opposition VSA Verlag Hamburg 2004 ISBN 3 87975 836 0 In diesem Buch Kurzbiographie uber Hans Beck S 408 Hermann Weber Andreas Herbst Deutsche Kommunisten Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 Dietz Berlin 2004 ISBN 3 320 02044 7 Online abgerufen am 8 August 2011 Alexander Vatlin Die Komintern Grundung Programmatik Akteure Karl Dietz Verlag Berlin 2009 ISBN 978 3 320 02172 6 S 272 279 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hans Beck im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Bioweil Kollektive Biographie der Landtagsabgeordneten der Weimarer Republik Thuringen 1920 1933 Memento vom 12 Juli 2012 im Webarchiv archive today Alexander Vatlin Die Komintern Grundung Programmatik Akteure Berlin 2009 S 274 Normdaten Person GND 13675225X lobid OGND AKS VIAF 81043878 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Beck HansALTERNATIVNAMEN Beck Willy Hans vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutsch sowjetischer Kommunist und GewerkschafterGEBURTSDATUM 4 Januar 1894GEBURTSORT ErfurtSTERBEDATUM 25 August 1937STERBEORT Sowjetunion Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Beck Gewerkschafter amp oldid 235115213