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Krassig ist ein Gemeindeteil der Stadt Schlieben im Landkreis Elbe Elster Der Ort liegt etwa 4 km nordwestlich des Stadtkernes von Schlieben an der Landstrasse Lebusa Kolochau Wohnhaus von 1796 Teil eines Dreiseitenhofes Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Ersterwahnung und Namensdeutung 1 2 Ortsgeschichte 1 3 Verwaltungszugehorigkeit 2 Kultur und Sehenswurdigkeiten 3 Literatur 4 Weblinks 5 Anmerkungen und EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenErsterwahnung und Namensdeutung Bearbeiten Das Dorf wurde urkundlich erstmals 1419 als Croaczk erwahnt Spatere Schreibweisen waren 1419 20 Crawask um 1420 Croaczk 1447 Krawasick 1457 Krobassig und 1577 Crasig Krassigk Der Name leitet sich daher aus dem altsorbischen Krovack ab was ein Kuhdorf also einen Ort in dem es viele Kuhe gab bezeichnet 1 Im Rahmen der nationalsozialistischen Germanisierung sorbischstammiger Ortsnamen hatte der Landrat des Kreises Schweinitz 1937 mit Zustimmung der Gemeinde beantragt Krassig in Schonheide umzubenennen und so den sorbischen Namen zu tilgen Anders als in anderen Regionen scheiterte die Umbenennung hier jedoch an der Ablehnung des zustandigen Regierungsprasidenten 2 Ortsgeschichte Bearbeiten Im Jahr 1474 lebten acht Hufner die aber 18 Erbhufen bewirtschafteten im Schliebener Schlossdorf 1550 gab es neben acht Hufnern noch vier Gartner in Krassig Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wurde das Dorf 1637 vollstandig durch schwedische Truppen zerstort und die Kirche schwer beschadigt Als Wustes Dorf wird es dann 1653 erwahnt und erst 1694 waren wieder alle Hufnerstellen im Ort besetzt In der Zeit zwischen 1644 und 1658 verlieh Krassig die beiden Kirchenglocken an die Kirche in Alt Herzberg gegen einen jahrlichen Zins von 1 Gulden Um 1820 befand sich eine Bockwindmuhle in der Nahe des Dorfes welche aber nicht mehr im Muhlenverzeichnis von 1925 Erwahnung fand Verwaltungszugehorigkeit Bearbeiten Krassig gehorte bis 1806 zum kurfurstlichen dann zum koniglich sachsischen Amt Schlieben und wurde 1816 Teil des Landkreises Schweinitz Ab 1952 gehorte der Ort zum Kreis Herzberg und wurde am 1 Januar 1957 nach Schlieben eingemeindet Der Kreis Herzberg ging zur Kreisreform 1993 im Landkreis Elbe Elster auf Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Kirche in Krassig nbsp Der Fachwerkbau auf dem Grundstuck Krassig 11Das Dorf besitzt an seinem schmalen Anger noch Vierseitenhofe aus dem 18 und 19 Jahrhundert mit Hausbaumen und Vorgarten Besonders hervorzuheben ist der historisch gewachsene Hof Krassiger Dorfstrasse 12 mit dem wohl altesten noch erhaltenen Kleinbauernhaus des Ortes Die kleine Dorfkirche ist eine Filialkirche von Schlieben Sie ist von einem Friedhof umgeben und steht leicht zuruckgesetzt ostlich der Dorfstrasse Als rechteckige Saalkirche entstand sie im spaten 13 Jahrhundert aus unregelmassig behauenen Feldsteinen und Raseneisensteinen mit Breiten Mortelfugen 1735 wurden zwei Sudfenster vergrossert 1910 das Nordfenster eingebrochen und die Kirche restauriert bei der vermutlich auch die Brustungen der West und Nordempore entstanden Der quadratische Westturm mit Walmdach ist kleiner als das Kirchenschiff Im 18 Jahrhundert wurde das Fachwerkobergeschoss des Turms aussen verbrettert 1970 wurde eine moderne Holzdecke unter die alte Decke eingebaut Die Kirche besitzt einen Flugelaltar mit Holzskulpturen in bemerkenswerter Qualitat aus dem Ende des 15 Jahrhunderts Die Bronzeglocke ist ein Werk von Georg Billich aus Wittenberg um 1690 Nach mundlichen Uberlieferungen war die Kirche bis zur Reformation ein Anlaufpunkt fur Wallfahrer auf dem Weg zur Martinskapelle in Schlieben Die Dorfkirche steht in der Gegenwart unter Denkmalschutz Daneben sind noch zwei weitere Bauwerke in der ortlichen Denkmalliste verzeichnet Bei dem Baudenkmal auf dem Grundstuck Krassig 10 handelt es sich um einen Fachwerkbau mit Lehmstakenausfachung Entstanden ist das Haus in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts Die dem Fachwerk vorgestellte Fassade aus Ziegeln entstand gegen Ende desselben Jahrhunderts 3 4 Ein weiteres Baudenkmal ist auf dem Nachbargrundstuck Krassig 11 zu finden Bei dem Gebaude handelt es sich um einen eingeschossigen Fachwerkbau mit Lehmstakenausfachung und Kruppelwalmdach Entstanden ist das Haus im Jahre 1796 5 4 Literatur BearbeitenA Richter Der Kreis Schweinitz Eine kleine Heimatkunde fur die Schulen des Kreises 1912 Voegler 1934 S 114 Hans Dieter Lehman Geschichten zur Geschichte uber Dorf und Kirche Krassig In Heimatkalender Herzberg 1992 Hans Dieter Lehman Bilder aus dem Schliebener Amtsbereich In Schliebener Amtsnachrichten 1993 Sybille Gramlich Irmelin Kuttner Landkreis Elbe Elster Teil 1 Die Stadt Herzberg Elster und die Amter Falkenberg Uebigau Herzberg Schlieben und Schonewalde ISBN 978 3 88462152 3 Jurgen Bergmeier Die Trauungen im Kirchspiel Schlieben 1578 1799 BucherKammer Herzberg Elster 2023 ISBN 978 3 940635 76 1Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Krassig Sammlung von BildernAnmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten Walter Wenzel Die Ortsnamen des Schweinitzer Landes Akademie Verlag Berlin 1964 zugleich Dissertation Leipzig 1960 Gero Lietz Zum Umgang mit dem nationalsozialistischen Ortsnamen Erbe in der SBZ DDR Leipzig 2005 S 176ff Das Krassiger Grundstuck Krassig 10 in der Datenbank des Brandenburgischen Landesamtes fur Denkmalpflege und Archaologisches Landesmuseum abgerufen am 4 Dezember 2016 a b Sybille Gramlich Irmelin Kuttner Landkreis Elbe Elster Teil 1 Die Stadt Herzberg Elster und die Amter Falkenberg Uebigau Herzberg Schlieben und Schonewalde ISBN 978 3 88462152 3 S 294 Das Krassiger Grundstuck Krassig 11 in der Datenbank des Brandenburgischen Landesamtes fur Denkmalpflege und Archaologisches Landesmuseum abgerufen am 4 Dezember 2016 Ortsteile der Stadt Schlieben Berga Frankenhain Jagsal Krassig Oelsig Weissenburg Wehrhain Werchau 51 7579012 13 3543766 Koordinaten 51 45 28 4 N 13 21 15 8 O Normdaten Geografikum GND 106331111X lobid OGND AKS VIAF 311741619 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Krassig amp oldid 235967604