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Oelsig ist ein Stadtteil der Stadt Schlieben in Brandenburg Der Ort liegt mit einer Flache von 1130 Hektar etwa funf Kilometer sudlich der Kernstadt an den Landesstrassen 69 und 68 1 Oelsig auf einen Urmesstischblatt 1847 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Ortsname und erste urkundliche Erwahnung 1 2 Muhlengeschichte 1 3 Administrative Zugehorigkeit 2 Kultur und Sehenswurdigkeiten 3 Literatur 4 Weblinks 5 Anmerkungen und EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Der Zustand der Oelsiger Bockwindmuhle im Jahre 1977 Ortsname und erste urkundliche Erwahnung Bearbeiten Erste Siedlungsspuren in Oelsig gab es bereits aus der mittleren Steinzeit Erstmals urkundlich erwahnt wurde der Ort dann schliesslich im Jahre 1380 als Olzik 2 3 Der Ortsname ist altsorbischen Ursprungs und wird als Siedlung am Erlengeholz gedeutet 4 Es handelt sich hier um ein sogenanntes Strassenangerdorf Der ursprunglich zwanzig Hufnerstellen besitzende Ort wurde im Verlauf des Dreissigjahrigen Krieges schwer in Mitleidenschaft gezogen sodass im Jahre 1645 achtzehn Hofe eingeaschert waren Die Bewohner betrieben unter anderem Torfstich und Hopfenanbau 2 3 Im Rahmen der nationalsozialistischen Germanisierung sorbischstammiger Ortsnamen hatte der Landrat des Kreises Schweinitz 1937 mit Zustimmung der Gemeinde beantragt Oelsig in Erlenhain umzubenennen und so den sorbischen Namen zu tilgen Anders als in anderen Regionen scheiterte die Umbenennung hier jedoch an der Ablehnung des zustandigen Regierungsprasidenten 5 Muhlengeschichte Bearbeiten Bemerkenswert fur Oelsig ist seine Muhlengeschichte Eine erste Muhle gab es hier bereits seit dem Jahre 1515 Und auch fur das Ende des 18 Jahrhunderts ist eine Wassermuhle bekannt die im Jahre 1781 in einer zeitgenossischen Landkarte auftaucht und noch in den 1920er Jahren existierte Daneben gab es im Ort noch eine Bockwindmuhle Vermutlich entstand sie gegen Ende des 19 Jahrhunderts Wahrend die Wassermuhle letztmals im Jahre 1935 in einer Landkarte verzeichnet ist wurde die Bockwindmuhle unter dem Besitzer Arno Liepack in den 1950er Jahren noch einmal technisch erneuert und massiv untermauert 6 2 Administrative Zugehorigkeit Bearbeiten Oelsig gehorte bis 1815 zum kursachsischen Amt Schweinitz Sachsen musste das Amt Schweinitz am 21 Mai 1815 an Preussen abtreten Dieses wurde mit den ebenfalls vorher kursachsischen Amtern Schlieben und Seyda mit nur geringfugigen Gebiets und Grenzveranderungen zum neuen preussischen Kreis Schweinitz Regierungsbezirk Merseburg Provinz Sachsen zusammengefasst Ab 1939 fuhrte der Kreis die reichseinheitliche Bezeichnung Landkreis Schweinitz 1950 wurde er in Landkreis Herzberg umbenannt Bereits 1952 wurde der Landkreis in die zwei neuen Kreise Herzberg und Jessen aufgeteilt Oelsig kam zum Kreis Herzberg Nach der Wende kam der Kreis in das wieder gegrundete Land Brandenburg Im Zuge der Amterbildung 1992 in Brandenburg bildete Oelsig mit 15 anderen Gemeinden das Amt Schlieben 7 Zum 1 November 2001 schlossen sich die Gemeinden Frankenhain Jagsal Oelsig Wehrhain Werchau und die Stadt Schlieben zur neuen Stadt Schlieben zusammen 8 Seither ist Oelsig ein Ortsteil der Stadt Schlieben 9 Einwohnerentwicklung von 1875 bis 2000 10 Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner1875 340 1946 435 1989 251 1995 2371890 340 1950 420 1990 244 1996 2361910 320 1964 302 1991 243 1997 2401925 305 1971 299 1992 240 1998 2491933 299 1981 268 1993 233 1999 2461939 291 1985 257 1994 238 2000 250Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenIn der ortlichen Denkmalliste sind zwei Gebaude des Dorfes verzeichnet Eines davon befindet sich auf dem Grundstuck Oelsig 19 Das Wohnhaus bei dem es sich um ein eingeschossiges Haus mit Drempel mit einem Satteldach handelt wurde in der Zeit um 1860 bis 1870 erbaut 11 Ein weiteres Baudenkmal befindet sich auf dem Nachbargrundstuck Oelsig 21 Auch hier handelt es sich um ein Wohnhaus Dieses Gebaude wurde als Teil eine Vierseitenhofes um 1900 erbaut Es handelt sich hier um ein eingeschossiges traufstandiges Haus mit Drempel und Satteldach 12 Weiter ist im Ort ein Gefallenendenkmal fur die im Ersten und Zweiten Weltkrieg gefallenen und vermissten Dorfbewohner zu finden Das Denkmal besteht aus einer auf einem Sockel befindlichen Stele Am sich oben verjungendem Teil sind die Namen der Gefallenen des Ersten Weltkriegs eingelassen unten die der des Zweiten Weltkriegs Eine eingelassene Inschrift lautet Ihren im Weltkrieg 1914 18 gefallenen Helden gewidmet v Kriegerverein u d Gemeinde Oelsig Ruhm und Andenken unserer Kameraden 13 Die ortliche Dorfkirche entstand erst im Jahre 1974 3 Sie ist etwas nordlich des Ortskerns zu finden Allerdings ist fur Oelsig bereits fur die Zeit vor dem Dreissigjahrigen Krieg eine Kirche nachweisbar Im Verlauf des 18 Jahrhunderts war dann eine Fachwerkkirche entstanden welche schliesslich durch das heutige Bauwerk ersetzt wurde 2 Nordostlich des Dorfes ist eine weitere Sehenswurdigkeit zu finden Dabei handelt es sich um das 42 Hektar umfassende Naturschutzgebiet Oelsiger Luch einem bis zu 5 Meter tiefem Hochmoor 1 14 Im Norden von Oelsig wird privat daher auch eine Touristenstation betrieben die neben einem gastronomischen Angebot unter anderem auch gefuhrte Rad und Wandertouren anbietet 15 Literatur BearbeitenSybille Gramlich Irmelin Kuttner Landkreis Elbe Elster Teil 1 Die Stadt Herzberg Elster und die Amter Falkenberg Uebigau Herzberg Schlieben und Schonewalde ISBN 978 3 88462 152 3 Jurgen Bergmeier Die Trauungen im Kirchspiel Schlieben 1578 1799 BucherKammer Herzberg Elster 2023 ISBN 978 3 940635 76 1Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Oelsig Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetauftritt der Oelsiger Touristenstation Kupke Beitrag In RBB Sendung Landschleicher 8 April 2007 Anmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten a b Die Ortsteile der Stadt Schlieben auf der stadtischen Homepage abgerufen am 6 Dezember 2017 a b c d Sybille Gramlich Irmelin Kuttner Landkreis Elbe Elster Teil 1 Die Stadt Herzberg Elster und die Amter Falkenberg Uebigau Herzberg Schlieben und Schonewalde ISBN 978 3 88462 152 3 S 253 a b c Autorenkollektiv des MUG Brandenburg e V Heimatbuch Landkreis Elbe Elster Herzberg 1996 S 75 Reinhard E Fischer Die Ortsnamen der Lander Brandenburg und Berlin be bra Wissenschaft Berlin 2005 ISBN 3 937233 30 X S 126 Gero Lietz Zum Umgang mit dem nationalsozialistischen Ortsnamen Erbe in der SBZ DDR Leipzig 2005 S 176ff Manfred Woitzik Wer zuerst kommt mahlt zuerst eine Kulturgeschichte der Muhlen im Landkreis Elbe Elster Hrsg Kulturamt des Landkreises Elbe Elster Herzberg 2000 S 201 Bildung der Amter Vetschau Schlieben Angermunde Land GrunheideGrossraschen Lubbenau Unteres Dahmeland und Calau Bekanntmachung des Ministers des Innern vom 30 Juni 1992 Amtsblatt fur Brandenburg Gemeinsames Ministerialblatt fur das Land Brandenburg 3 Jahrgang Nummer 54 31 Juli 1992 S 968 9 Bekanntmachung des Ministeriums des Innern vom 7 September 2001 Bildung einer neuen Stadt Schlieben In Amtsblatt fur Brandenburg Gemeinsames Ministerialblatt fur das Land Brandenburg 12 Jahrgang 2001 Nummer 44 Potsdam den 30 Oktober 2001 S 694 5 bravors brandenburg de PDF 0 8 MB Internetauftritt des Amtes Schlieben abgerufen am 6 Dezember 2017 Historisches Gemeindeverzeichnis 2005 fur Brandenburg PDF statistik brandenburg de Das Oelsiger Grundstuck Oelsig 19 In Datenbank des Brandenburgischen Landesamtes fur Denkmalpflege und Archaologisches Landesmuseum abgerufen am 5 Dezember 2016 Das Oelsiger Grundstuck Oelsig 21 In Datenbank des Brandenburgischen Landesamtes fur Denkmalpflege und Archaologisches Landesmuseum abgerufen am 5 Dezember 2016 Reinhard Naumann Beitrag Onlineprojekt Gefallenendenkmaler 2005 abgerufen am 5 Dezember 2017 Verordnung uber das Naturschutzgebiet Oelsiger Luch vom 7 Oktober 2002 bravors brandenburg de Internetauftritt der Touristenstation Kupke abgerufen am 6 Dezember 201751 683426 13 373298 Koordinaten 51 41 N 13 22 O Ortsteile der Stadt Schlieben Berga Frankenhain Jagsal Krassig Oelsig Weissenburg Wehrhain Werchau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oelsig amp oldid 235962884