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Der Landkreis Wittenberg bis 1922 Kreis Wittenberg war ein Landkreis der in Preussen der SBZ und der DDR von 1815 bis 1952 bestand Er gehorte zur preussischen Provinz Sachsen und spater zum Land Sachsen Anhalt und lag im nordostlichen Teil des Regierungsbezirks Merseburg Seine grosste Lange war 45 Kilometer 6 Meilen und die grosste Breite betrug 26 Kilometer 3 Meilen Er wurde im Norden begrenzt von den Kreisen Zauch Belzig und Juterbog Luckenwalde der Provinz Brandenburg im Osten vom Kreis Schweinitz seit 1950 Herzberg im Suden von den Kreisen Torgau und Bitterfeld sowie im Westen von den anhaltischen Kreisen Dessau und Zerbst Sitz der Kreisverwaltung war die Stadt Wittenberg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Einwohnerentwicklung 3 Die Landrate des Kreises Wittenberg 1816 1952 4 Stadte und Gemeinden 4 1 Stand 1945 4 2 Eingemeindungen vor 1945 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenNachdem die vereinigte preussisch sachsische Armee in der Schlacht bei Jena und Auerstedt am 14 Oktober 1806 vom Kaiser Napoleon besiegt worden war huldigte und unterwarf sich der sachsische Kurfurst Friedrich August Napoleon Er schloss mit Napoleon am 11 Dezember 1806 Frieden und trat dem Rheinbund bei Daraufhin erhob Napoleon Friedrich August zum Konig von Sachsen und Polen und erweiterte dessen Territorium um den preussischen Kreis Cottbus Von nun an war der sachsische Konig Friedrich August Verbundeter Napoleons und unterstutzte den franzosischen Kaiser militarisch Als der Befreiungskrieg durch die Volkerschlacht bei Leipzig entschieden war wurde Friedrich August gefangen genommen Das Konigreich Sachsen wurde ab 8 November 1813 von den Preussen verwaltet Nachdem Napoleon endgultig besiegt war forderten Preussen und die anderen verbundeten Machte ihre Entschadigung fur die Kriegsopfer Auf dem Wiener Kongress wurden die Grenzen Europas neu geordnet Preussen wurden im Ergebnis dieses Kongresses 378 Quadratmeilen mit 864 404 Einwohnern zugesprochen Sachsen behielt 272 Quadratmeilen mit 1 182 744 Einwohnern Der Kurkreis ging damit an Preussen uber Preussen teilte den neuerworbenen Landesteil nach der Verordnung uber die verbesserte Einrichtung der Provinzialbehorden vom 30 April 1815 neu auf Der preussische Staat sollte aus zehn jeweils in zwei oder mehrere Regierungsbezirke geteilten Provinzen bestehen Das Gebiet um Wittenberg wurde der Provinz Sachsen zugeordnet und zahlte zu deren Regierungsbezirk Merseburg Zum 1 Oktober 1816 wurde eine Einteilung in Kreise anbefohlen und es entstand damit der Kreis Wittenberg Dem Kreis wurden folgende Teile des Kurkreises zugeordnet 1 das Amt Wittenberg ohne den Ort Zellendorf das Amt Pretzsch ohne die Orte Dussnitz Gehmen Kleindroben und Mauken die Orte Bleddin und Leetza des Amtes Schweinitz der Ort Labetz des Amtes SeydaDer neue Kreis umfasste 15 Quadratmeilen mit funf Stadten und 102 Dorfern Die Bevolkerungszahl belief sich auf 26 757 Einwohner 1819 erfolgte eine Korrektur der Gebietszuordnung wobei der Kreis Wittenberg die wuste Mark Gablenz erhielt 1827 schaffte man 15 Kreisstande deren Deputierte aus den Reihen der Stadte und Gemeinden waren und deren Sitzungen im Wittenberger Rathaus stattfanden 1872 erfolgte eine Einteilung des Kreises in 12 Amtsbezirke 1873 trat der erste Kreistag mit 29 Mitgliedern im Wittenberger Rathaus zusammen Am 1 Januar 1874 nahm der neu gewahlte Kreisausschuss und Kreistag die Tatigkeit auf dessen Sitzungen im Sitzungssaal des Kreislokals stattfanden 1878 baute man an der damaligen Grunstrasse Ecke Lindenstrasse heute Melanchthonstrasse Ecke Breitscheidstrasse das Kreisstandehaus 1902 war der alte Kreis Wittenberg circa 15 Quadratmeilen gross in dem 60 700 Einwohner in 5 Stadten und 101 Landgemeinden in 22 Gutsbezirken lebten 1922 wurde die Stadt Wittenberg zu einem eigenen Stadtkreis und damit aus dem Kreis Wittenberg ausgegliedert der seither Landkreis genannt wurde 1934 erwarb der Kreis 400 Morgen Wald in der Gemeinde Leetza 1937 kam es zu einer Grenzkorrektur der einstigen Gemeinde Trajuhn 1939 erfolgte ein Gebietsaustausch beim Gutsbezirk Trajuhn Durch den Erlass des preussischen Staatsministeriums erhielt der alte Landkreis Wittenberg das Wappen mit den zwei roten gekreuzten Schwertern auf einem schwarz silber geteilten Schild Am 1 Juli 1944 wurde die Provinz Sachsen aufgelost und der Landkreis Wittenberg der Provinz Halle Merseburg zugeordnet Am 23 Juli 1945 erfolgte der Zusammenschluss der Provinzen Magdeburg und Halle Merseburg zur Provinz Sachsen 1947 wurde aus der Provinz Sachsen und dem Land Anhalt das Land Sachsen Anhalt gebildet Am 10 Oktober 1949 ubergab die sowjetische Militaradministration unter General Tschuikow die ausgeubten Verwaltungsfunktionen an die Organe der am 7 Oktober 1949 gegrundeten DDR Mit der Verordnung zur Durchfuhrung des Gesetzes uber Anderung von Grenzen der Lander vom 13 Juli 1950 kam die Gemeinde Bossdorf aus dem Kreis Zauch Belzig im Land Brandenburg zum Landkreis Wittenberg Mit dem Gesetz zur Anderung der Kreis und Gemeindegrenzen vom 27 April 1950 wurde der Stadtkreis Wittenberg am 1 August 1950 aufgelost und in den Altkreis Wittenberg eingegliedert Mit der Kreisbildung nach dem Gesetz uber die weitere Demokratisierung des Aufbaus und der Arbeitsweise der staatlichen Organe in den Landern der DDR von 1952 wurden statt der funf Lander der DDR 14 Bezirke mit 217 Kreisen gebildet Der Landkreis Wittenberg wurde dabei aufgeteilt Die Gemeinden Bergwitz Gniest Klitzschena Radis Reuden Rotta Schleesen Selbitz und Uthausen kamen zum Kreis Grafenhainichen im Bezirk Halle Die Gemeinden Elster mit Gielsdorf und Iserbegka sowie Listerfehrda kamen zum Kreis Jessen im Bezirk Cottbus Die Gemeinden Blonsdorf Danna Eckmannsdorf Feldheim Kurzlipsdorf Marzahna Mellnsdorf Schmogelsdorf Schonefeld Schwabeck und Wergzahna kamen zum Kreis Juterbog im Bezirk Potsdam Die Gemeinden Dahlenberg Greudnitz Proschwitz und Worblitz kamen zum Kreis Torgau im Bezirk Leipzig Die verbleibenden Stadte und Gemeinden bildeten den Kreis Wittenberg im Bezirk Halle Einwohnerentwicklung BearbeitenJahr Einwohner Quelle1816 26 910 2 1843 41 657 3 1871 50 525 4 1890 54 846 5 1900 60 687 5 1910 69 579 5 1925 53 228 5 1933 56 820 5 1939 66 225 5 1946 89 381 6 Die Landrate des Kreises Wittenberg 1816 1952 Bearbeiten1816 1821 Friedrich Wilhelm Curt von Leipziger 1821 1840 Karl von Jasmund 1841 1873 Otto Heinrich von Jagow 1873 1889 Kurt von Koseritz 1889 1911 Bodo von Bodenhausen 1911 1916 Wolf Dietrich von Trotha 1916 1932 Kurt von Trebra 1932 1945 Otto Holtz 1945 9999 Peter Florin 1945 1948 Franz Stammer 1948 1950 Otto Plattner 1950 1952 Albrecht Holzschuh 1952 9999 Albin FleischmannStadte und Gemeinden BearbeitenStand 1945 Bearbeiten Der Landkreis Wittenberg umfasste 1945 die folgenden Stadte und Gemeinden 5 Apollensdorf Ateritz Bad Schmiedeberg Stadt Bergwitz Berkau Bietegast Bleddin Blonsdorf Bosewig Braunsdorf Bulzig Dabrun Dahlenberg Danna Dietrichsdorf Dorna Eckmannsdorf Elster Euper Eutzsch Feldheim Gaditz Gallin Gielsdorf Globig Gniest Gommlo Grabo Greudnitz Grosskorgau Grosswig Iserbegka Jahmo Kemberg Stadt Kerzendorf Klebitz Kleinkorgau Kleinwittenberg Kleinzerbst Klitzschena Kopnick Kropstadt Kulso Kurzlipsdorf Lammsdorf Leetza Listerfehrda Lubast Marzahna Mellnsdorf Melzwig Merkwitz Merschwitz Meuro Mochau Moschwig Muhlanger Naderkau Nudersdorf Ogkeln Osteritz Pannigkau Patzschwig Piesteritz Pratau Pretzsch Elbe Stadt Priesitz Proschwitz Rackith Radis Rahnsdorf Reinharz Reinsdorf Reuden Rotta Sachau Sackwitz Schleesen Schmilkendorf Schmogelsdorf Schnellin Scholis Schonefeld Schwabeck Seegrehna Selbitz Splau Straach Thiessen Trajuhn Trebitz Uthausen Wartenburg Weddin Wergzahna Wiesigk Woltersdorf Worblitz Zahna Stadt Zallmsdorf ZornigallIm Landkreis lag ausserdem der gemeindefreie Gutsbezirk Dubener Heide Eingemeindungen vor 1945 Bearbeiten Dobien 1937 zu Reinsdorf Labetz 1938 zu Wittenberg Teuchel 1938 zu Wittenberg Hohndorf und Pruhlitz 1939 zur neuen Gemeinde Muhlanger zusammengeschlossen Wustemark in den 1930er Jahren zu KropstadtLiteratur BearbeitenRichard Erfurth Heimatkunde des Kreises Wittenberg Herrose Verlag Wittenberg 1902 Landkreis Wittenberg Hrsg Perspektiven an historischer Adresse Festschrift zur Einweihung des neuen Kreishauses 29 April 2005 Die Teilung des sachsischen Landes und Heeres nach den Befreiungskriegen Beitrag in den Blattern fur Heimatgeschichte im Marz 1935 Beilage der Wittenberger ZeitungWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Landkreis Wittenberg Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Amts Blatt der Koniglichen Regierung zu Merseburg 1816 S 334 Christian Gottfried Daniel Stein Handbuch der Geographie und Statistik des preussischen Staats Vossische Buchhandlung Berlin 1819 Der Regierungsbezirk Merseburg S 343 Digitalisat abgerufen am 5 Mai 2016 Handbuch der Provinz Sachsen Rubachsche Buchhandlung Magdeburg 1843 Neustadt Magdeburg S 270 Digitalisat abgerufen am 6 Juni 2016 Koniglich Statistisches Buro Preussen Hrsg Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevolkerung Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Sachsen Verlag d Konigl Statist Bureaus Berlin 1873 Digitalisat abgerufen am 5 Mai 2016 a b c d e f g Michael Rademacher Landkreis Wittenberg Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Volkszahlung 1946Landkreise und kreisfreie Stadte im Regierungsbezirk Merseburg Stand 1938 Stadtkreise Eisleben Halle Saale Merseburg Naumburg Saale Weissenfels Wittenberg Zeitz Landkreise Bitterfeld Delitzsch Eckartsberga Liebenwerda Mansfelder Gebirgskreis Mansfelder Seekreis Merseburg Querfurt Saalkreis Sangerhausen Schweinitz Torgau Weissenfels Wittenberg Zeitz 1932 aufgelost Landkreis Naumburg Siehe auch Regierungsbezirk Merseburg Provinz Halle Merseburg und Land Sachsen Anhalt 1947 1952 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Landkreis Wittenberg 1815 1952 amp oldid 222657646