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Kohlberg ist eine Gemeinde im Landkreis Esslingen in Baden Wurttemberg Sie gehort zur Region Stuttgart bis 1992 Region Mittlerer Neckar und zur europaischen Metropolregion Stuttgart Kohlberg ist mit seiner gesamten Gemarkung Teil des Biospharengebiets Schwabische Alb Wappen Deutschlandkarte48 557777777778 9 3355555555556 476 Koordinaten 48 33 N 9 20 OBasisdatenBundesland Baden WurttembergRegierungsbezirk StuttgartLandkreis EsslingenHohe 476 m u NHNFlache 4 38 km2Einwohner 2324 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 531 Einwohner je km2Postleitzahl 72664Vorwahl 07025Kfz Kennzeichen ES NTGemeindeschlussel 08 1 16 036Adresse der Gemeindeverwaltung Metzinger Strasse 1 72664 KohlbergWebsite www kohlberg deBurgermeister Rainer TaigelLage der Gemeinde Kohlberg im Landkreis EsslingenKarteBlick vom Jusi auf Kohlberg Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage 1 2 Gemeindegliederung 1 3 Nachbargemeinden 1 4 Flachenaufteilung 2 Geschichte 2 1 Vorgeschichte 2 2 Mittelalter 2 3 Fruhe Neuzeit 2 4 20 Jahrhundert 2 5 Einwohnerentwicklung 3 Politik 3 1 Gemeinderat 3 2 Burgermeister 3 3 Wappen 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 4 1 Bauwerke 4 2 Naturdenkmaler 4 3 Vereine 5 Personlichkeiten 5 1 Ehrenburger 5 2 Sohne und Tochter der Gemeinde 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 WeblinksGeographie BearbeitenGeographische Lage Bearbeiten Kohlberg liegt am Albtrauf in 357 bis 673 Metern Hohe Gemeindegliederung Bearbeiten Zur Gemeinde gehoren ausser dem Dorf Kohlberg keine weiteren Orte Nachbargemeinden Bearbeiten Folgende Stadte und Gemeinden grenzen an die Gemeinde Kohlberg sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt und gehoren zum Landkreis Esslingen bzw zum Landkreis Reutlingen Frickenhausen Neuffen Metzingen und Grafenberg Flachenaufteilung Bearbeiten Nach Daten des Statistischen Landesamtes Stand 2014 2 Geschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Die Spuren der Besiedelung im Raum Kohlberg reichen weit in die Zeit vor Christi Geburt zuruck Im Gewann Mittlerer Wasen wurden aus Jurahornstein gefertigte Werkzeuge geborgen die aus der Jungsteinzeit ca 3000 bis 2000 v Chr datieren Die gefundenen Werkzeuge lassen den Schluss zu dass die Bewohner des Kohlberger Gemeindegebiets teils Viehhirten Jager und Sammler waren Ein auf dem Jusi gefundenes Topfchen aus der Spatbronzezeit beweist dass der Kohlberger Hausberg schon zwischen 1200 und 800 v Chr bewohnt war Dies gilt auch fur die Hallstattzeit 800 400 v Chr aus der einige Grabhugel im oberen Autmuttal stammen Mittelalter Bearbeiten Im 11 Jahrhundert gehorte Kohlberg zum Gebiet der Grafen von Achalm Die Grafen Luitold und Kuno von Achalm verschenkten im Jahre 1098 mit dem Bempflinger Vertrag grosse Landereien an das Kloster Zwiefalten Der Zwiefaltener Abt Ulrich von Hurzbuhl liess im Jahre 1102 in Kohlberg eine Wohnstatte domicilium fur Laienbruder erbauen die Weinberge anlegten und pflegten Seit dem Ende des 11 Jahrhunderts besass das Kloster Zwiefalten neben dem domicilium weitere Anwesen im Dorf Kohlberg Zwei ritterliche Dienstmannen des Grafen von Achalm Eberhard von Urach und Luitold schenkten dem Kloster drei Huben und die freigeborene Gisela von Hiltensweiler uberliess ihm zwei Huben mit dem angrenzenden Waldchen Berinbolt In der Folgezeit gab es um das Kohlberger Gut erhebliche Streitigkeiten Diese nahmen im 15 Jahrhundert fast kriegerische Formen an als die Regierung Kaiser Friedrichs III dem Vizekanzler Ulrich Welzli einem geburtigen Goppinger den Hof als Erblehen verlieh Dadurch ware es 1461 fast zu einer Schlacht zwischen den Grafen von Wurttemberg und im Auftrag des Kaisers dem Pfalzgrafen Friedrich gekommen Der vollig uberraschende Tod Ulrich Welzlis machte eine friedliche Losung moglich Aufgrund eines Vergleichs des Klosters Zwiefalten mit dem Bruder und Erben Welzlis sprach das Rottweiler Hofgericht den Kohlberger Hof im Jahre 1465 wieder den Zwiefaltenern zu die dafur 1000 Gulden an Welzli leisten und ihm auf Lebenszeit pro Jahr 100 Gulden zukommen lassen mussten Im Jahre 1467 erklarte Friedrich III dass der Kohlberger Hof des Klosters Eigen und kein Lehen sei und setzte es in seine alten Rechte wieder ein Fruhe Neuzeit Bearbeiten Im Jahre 1520 uberliess das Kloster Zwiefalten Lehensbauern in Neuhausen an der Erms das fruhere Gut Ebenfalls im Jahre 1520 wurde Kohlberg zur selbstandigen Pfarrei nachdem es zuvor Filialgemeinde von Neuffen gewesen war nbsp Kohlberg 1683 Forstlagerbuch von Andreas KieserDie Pfrundgefalle Abgabenrechte die Adelige und Pfarreien in Kohlberg hatten kamen nach der Reformation wie die des Klosters Zwiefalten 1750 an Wurttemberg Die Gemeinde hatte im 16 Jahrhundert kein eigenes Gericht sondern gehorte damals und wahrscheinlich von alters her in das Gericht der wurttembergischen Stadt Neuffen Die hohe Gerichtsbarkeit ubte seit 1475 unangefochten Wurttemberg aus Das wirtschaftliche Leben der Einwohnerschaft drehte sich bis zur Mitte des 20 Jahrhunderts hauptsachlich um die Landwirtschaft Der noch auf das Kloster Zwiefalten zuruckgehende Obst und Weinbau hat sich bis heute gehalten Leinenweberei wurde im Ort nachweislich seit dem 17 Jahrhundert betrieben Im 17 Jahrhundert zeigte der Kaiser nochmals Interesse an Kohlberg Im Dreissigjahrigen Krieg wurden die Wurttemberger in der Schlacht bei Nordlingen im Jahre 1634 besiegt Darauf nahm der Kaiser die ganze einstige Grafschaft Achalm wozu auch Kohlberg gehorte an sich und ubergab den Besitz an die Erzherzogin Claudia von Vorderosterreich Im Westfalischen Frieden des Jahres 1648 kehrte Kohlberg wieder in die Obhut Wurttembergs zuruck Im Herzogtum Wurttemberg gehorte Kohlberg zunachst zum altwurttembergischen Amt Neuffen Bei der Umsetzung der neuen Verwaltungsgliederung im 1806 gegrundeten Konigreich Wurttemberg wurde Kohlberg dem Oberamt Nurtingen zugeordnet 20 Jahrhundert Bearbeiten Im Ersten Weltkrieg wurden 226 Manner aus Kohlberg zum Kriegsdienst uberwiegend in die Wurttembergische Armee eingezogen Das Kriegerdenkmal am Sudportal der Kirche verzeichnet 52 Gefallene und 13 Vermisste Wahrend der NS Zeit in Wurttemberg wurde das ehemalige Oberamt im Jahr 1938 in den neuen Landkreis Nurtingen uberfuhrt In der Zeit des Zweiten Weltkriegs wurden 236 Manner aus Kohlberg in die Wehrmacht eingezogen 55 Soldaten aus Kohlberg fielen und 21 wurden vermisst Die Gemeinde blieb von Luftangriffen und dergleichen fast vollig verschont Ab dem 23 April 1945 war die Gemeinde durch Truppen der 7 US Armee eingenommen und somit vom NS Regime befreit Die Grenze zwischen der amerikanischen und franzosischen Besatzungszone verlief mitten durch die Gemeinde Dies wurde spater korrigiert und die Trennlinie verlief dann identisch mit der Markungsgrenze zu Metzingen Die Gemeinde war fortan unter amerikanischer Besatzung und gehorte zum Nachkriegsland Wurttemberg Baden seit 1952 zu Baden Wurttemberg Mit der Kreisreform von 1973 wurde der Ort in den Landkreis Esslingen integriert Einwohnerentwicklung Bearbeiten 1824 0 759 Einwohner 1848 0 887 Einwohner 1939 1 072 Einwohner 1950 1 381 Einwohner 1961 1 504 Einwohner 1970 1 753 Einwohner 1980 2 106 Einwohner 1990 2 225 Einwohner 1995 2 259 Einwohner 2000 2 291 Einwohner 2005 2 321 Einwohner 2010 2 277 Einwohner 2015 2 268 Einwohner 2020 2 345 EinwohnerPolitik BearbeitenGemeinderat Bearbeiten Der Gemeinderat in Kohlberg hat zwolf Mitglieder Die Kommunalwahl am 26 Mai 2019 fuhrte zu folgendem Endergebnis Der Gemeinderat besteht aus den gewahlten ehrenamtlichen Gemeinderaten und dem Burgermeister als Vorsitzendem Der Burgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt Parteien und Wahlergemeinschaften 2019 Sitze2019 2014 Sitze2014 Kommunalwahl 2019 6050403020100 47 61 52 39 FWUWV Gewinne Verluste im Vergleich zu 2014 p 10 8 6 4 2 0 2 4 6 8 10 8 59 p 8 59 pFWUWVFWV Freie Wahlervereinigung 47 61 6 56 2 7UWV Unabhangige Wahlervereinigung 52 39 6 43 8 5gesamt 100 0 12 100 0 12Wahlbeteiligung 68 98 52 18 Burgermeister Bearbeiten 1924 1945 Eugen Schafer 1945 Hermann Schaich 1945 1948 Richard Arnold 1948 1956 Eugen Schafer 1956 1993 Rolf Winkler 1993 2008 Frank Buss 2008 2016 Klaus Roller seit 2016 Rainer TaigelWappen Bearbeiten Blasonierung In geteiltem Schild oben in Blau zwei silberne weisse Lilien nebeneinander unten in Silber Weiss ein blauer Rebzweig mit blauer Traube und zwei blauen Blattern Der im Schultheissenamtssiegel erstmals 1820 erkennbare Rebzweig ist ein Hinweis auf den seit Jahrhunderten betriebenen Weinbau in Kohlberg Die beiden Lilien entstammen dem Wappen des Conrad von Achalm der zeitweise die Reichsvogtei uber den Kohlberghof ausubte Die Gemeindeflagge hat die Farben Weiss Blau Silber Blau Das Wappen wurde 1952 von der Landesregierung die Flagge 1973 vom Innenministerium verliehen Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenKohlberg liegt an der Wurttemberger Weinstrasse mit vielen Sehenswurdigkeiten nbsp Evangelische Kirche Kohlberg Regelmassig stattfindende Dorffeste sind das Kirschenfest und das Kohlberger Weinfest Bauwerke Bearbeiten Kelter erbaut 1579 Evangelische Kirche erbaut 1768 durch Wilhelm Friedrich GoezNaturdenkmaler Bearbeiten Der Jusi ist 673 m hoch Von dort hat der Wanderer einen einmaligen Panoramablick uber Schwaben Vom Hohenzollern bis zu den Kaiserbergen reicht der Blick weit uber das Neckartal den Schwabischen Wald und die Filder bis zum Schwarzwald Vereine Bearbeiten Die 1892 gegrundete Ortsgruppe Kohlberg Kappishausern des Schwabischen Albvereins wurde 1992 mit der Eichendorff Plakette ausgezeichnet Personlichkeiten BearbeitenEhrenburger Bearbeiten Rolf Winkler Kohlberger Burgermeister von 1957 bis 1993Sohne und Tochter der Gemeinde Bearbeiten Christian Nathanael von Osiander 1781 1855 Theologe Generalsuperintendent von Ulm Landtagsabgeordneter August Holder 1850 1918 Literaturhistoriker und Lokalhistoriker Philipp Jakob Manz 1861 1936 IndustriearchitektEinzelnachweise Bearbeiten Statistisches Landesamt Baden Wurttemberg Bevolkerung nach Nationalitat und Geschlecht am 31 Dezember 2022 CSV Datei Hilfe dazu Statistisches Landesamt Flache seit 1988 nach tatsachlicher Nutzung fur Kohlberg Literatur BearbeitenKohlberg In August Friedrich Pauly Hrsg Beschreibung des Oberamts Nurtingen Die Wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824 1886 Band 25 Cotta sche Verlagsbuchhandlung Stuttgart Tubingen 1848 S 170 173 Volltext Wikisource Hans Schwenkel Heimatbuch des Kreises Nurtingen Band 2 Wurzburg 1953 S 539 555 Rolf Winkler et al Kohlberg Perle am Jusi Geiger Horb 1991 ISBN 3 89264 640 6 Andreas Schmauder Hrsg Kohlberg Geschichte und Gegenwart Gemeinde Kohlberg 1993 Der Landkreis Esslingen Hrsg vom Landesarchiv Baden Wurttemberg i V mit dem Landkreis Esslingen Jan Thorbecke Verlag Ostfildern 2009 ISBN 978 3 7995 0842 1 Band 2 Seite 95 Gemeinde Kohlberg Kohlberg Dorf zwischen Berg und Tal Ein halbes Jahrhundert in Bildern Geiger Verlag Horb 1984 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kohlberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kohlberg bei leo bw dem landeskundlichen Informationssystem Baden Wurttemberg 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