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Neckartailfingen ist eine Gemeinde im Vorland der Schwabischen Alb im Landkreis Esslingen in Baden Wurttemberg Sie gehort zur Region Stuttgart bis 1992 Region Mittlerer Neckar und zur europaischen Metropolregion Stuttgart Wappen Deutschlandkarte48 614444444444 9 2680555555556 282 Koordinaten 48 37 N 9 16 OBasisdatenBundesland Baden WurttembergRegierungsbezirk StuttgartLandkreis EsslingenHohe 282 m u NHNFlache 8 23 km2Einwohner 4018 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 488 Einwohner je km2Postleitzahl 72666Vorwahl 07127Kfz Kennzeichen ES NTGemeindeschlussel 08 1 16 041LOCODE DE NTAAdresse der Gemeindeverwaltung Nurtinger Strasse 4 72666 NeckartailfingenWebsite www neckartailfingen deBurgermeister Wolfgang GogelLage der Gemeinde Neckartailfingen im Landkreis EsslingenKarteBlick auf Neckartailfingen 2018Neckartailfingen 1683 1685 im Kieserschen ForstlagerbuchRathaus und schiefer Turm der Martinskirche Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage 1 2 Nachbargemeinden 1 3 Gemeindegliederung 1 4 Flachenaufteilung 2 Geschichte 2 1 Mittelalter 2 2 Neuzeit 2 3 Landes und Kreiszugehorigkeit seit 1938 2 4 Einwohnerentwicklung 3 Politik 3 1 Burgermeister 3 2 Gemeinderat 3 3 Wappen 4 Wirtschaft und Infrastruktur 4 1 Verkehr 4 2 Bildung 4 3 Ver und Entsorgung 5 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 1 Naturdenkmale 5 2 Aileswasensee 5 3 Martinskirche 5 4 Neckarbrucke 6 Personlichkeiten 6 1 Sohne und Tochter der Gemeinde 6 2 Personen die in Neckartailfingen gelebt und gewirkt haben 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenGeographische Lage Bearbeiten Neckartailfingen liegt am Neckar etwa 25 Kilometer sudlich von Stuttgart und 8 Kilometer nordwestlich des Albtraufs Der alte Ortskern befindet sich links des Neckars Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde uberwiegend rechts des Neckars gebaut es entstand die sogenannte Vorstadt Nachbargemeinden Bearbeiten Angrenzende Gemeinden sind Aichtal im Norden Nurtingen im Osten Altdorf im Suden Neckartenzlingen im Sudwesten und Schlaitdorf im Westen alle Landkreis Esslingen Gemeindegliederung Bearbeiten Zu Neckartailfingen gehoren ausser dem Dorf Neckartailfingen keine weiteren Orte Im Gemeindegebiet liegt die abgegangene Burg Liebenau Flachenaufteilung Bearbeiten Nach Daten des Statistischen Landesamtes Stand 2014 2 Geschichte BearbeitenMittelalter Bearbeiten Neckartailfingen wurde um 1090 im Hirsauer Codex Codex Hirsaugiensis als Tagelvingen erstmals urkundlich erwahnt Der Ort gehorte damals den Grafen von Urach und den mit ihnen verwandten Grafen von Achalm Nach den Eintragungen schenkten die Grafen Liutold auch als Liutolf genannt und Cuno von Achalm mehrere Guter und ihren Anteil an der Kirche dem Kloster Hirsau Zwar ist der genaue Zeitpunkt der Schenkung im Hirsauer Codex nicht vermerkt da Graf Cuno von Achalm aber 1092 starb wurde die Schenkung auf um 1090 datiert Im Auftrag des Klosters Hirsau wurde die romanische Martinskirche wohl im Jahr 1111 fertiggestellt laut dendrochronologischer Untersuchung der Dachbalken Zwischen 1254 und 1265 kauften die Grafen von Wurttemberg die Grafschaft Urach mitsamt der Burg Achalm In diese Besitzmasse gehorte auch Neckartailfingen das dadurch zu Wurttemberg kam dem es bis zur Landesteilung 1945 zugehorig war Neuzeit Bearbeiten Der Ort wurde 1536 zusammen mit dem Amt Nurtingen wie ganz Altwurttemberg evangelisch und erhielt 1541 die erste Dorfschule des Altkreises Nurtingen Im Dreissigjahrigen Krieg wurde Neckartailfingen nach der Schlacht bei Nordlingen 1634 von den beruchtigten Dragonern des Obristen Walter Butler vor allem aus Kroatien geplundert und bis auf die Kirche die Kelter ein Haus sowie zwei kleine Hutten vollstandig niedergebrannt Das Dorf hatte faktisch aufgehort zu existieren Erst nach einigen Jahren kehrten die geflohenen Einwohner zuruck und bauten ihr Dorf langsam wieder auf nbsp Der Neckartailfinger Postillon von Helmut Sigg sitzt auf der linken Seite der 1847 eingeweihten SandsteinbruckeBereits mit dem Kauf durch die Wurttemberger ubertrugen diese die Verwaltung des Dorfes an die Vogtei Nurtingen Aus der Vogtei entstand 1758 das Oberamt Nurtingen dem Neckartailfingen somit in der Spatphase des Herzogtums Wurttemberg wahrend der Zeit des Konigreichs Wurttemberg 1806 bis 1918 und danach in der Zeit des Volksstaates Wurttemberg angehorte Seit 1598 unterhielt die Postlinie Stuttgart Urach im Ort eine Poststation Im Jahr 1807 wurde nicht in der Oberamtstadt Nurtingen sondern am Verkehrsknotenpunkt Neckartailfingen das erste Postamt im Altkreis Nurtingen eingerichtet 3 Landes und Kreiszugehorigkeit seit 1938 Bearbeiten Von 1938 bis 1973 gehorte Neckartailfingen zum Landkreis Nurtingen 1945 bis 1952 lag der Ort im Nachkriegsland Wurttemberg Baden das 1945 in der Amerikanischen Besatzungszone gegrundet worden war 1952 gelangte die Gemeinde zum neuen Bundesland Baden Wurttemberg Durch die Kreisreform von 1973 kam Neckartailfingen zum Landkreis Esslingen Einwohnerentwicklung Bearbeiten 1824 0 854 Einwohner 1834 0 971 Einwohner 1861 1 039 Einwohner 1900 0 963 Einwohner 1939 0 966 Einwohner 1946 1 410 Einwohner 1950 1 484 Einwohner 1961 1 842 Einwohner 1970 2 772 Einwohner 1987 3 274 Einwohner 1991 3 364 Einwohner 1995 3 684 Einwohner 2005 3 889 Einwohner 2010 3 771 Einwohner 2015 3 716 Einwohner 2020 3 880 EinwohnerPolitik BearbeitenBurgermeister Bearbeiten nbsp Neues und altes Rathaus NeckartailfingenDer Burgermeister fruher Schultheiss genannt wurde bis 1891 vom Gemeinderat aus seiner Mitte heraus gewahlt erst ab 1891 wahlten die Gemeindeburger den Schultheissen in direkter Wahl 1820 1837 Wilhelm Perrenon 1837 1848 Conrad Friedrich Fischer 1848 1881 Heinrich Wendel Wenzelburger 1883 1898 Carl August Holl 1899 1922 Georg Friedrich Wenzelburger 1922 1945 Emil Pfeiffer 1945 1949 Paul Maurer 1949 1955 Emil Pfeiffer 1955 1971 Emil Bauer 1971 1998 Wilhelm Preissing 1998 2014 Jens Timm 2014 2022 Gerhard Gertitschke seit 2022 Wolfgang GogelAm 3 April 2022 wurde Wolfgang Gogel mit 61 9 Prozent der Stimmen zum Burgermeister gewahlt Amtsinhaber Gertitschke erhielt lediglich 29 7 Prozent der Stimmen 4 Gogel trat sein Amt am 1 Juli 2022 an 5 Gemeinderat Bearbeiten Der Gemeinderat in Neckartailfingen hat 14 Mitglieder Die Kommunalwahl am 26 Mai 2019 fuhrte zu folgendem Endergebnis Der Gemeinderat besteht aus den gewahlten ehrenamtlichen Gemeinderaten und dem Burgermeister als Vorsitzendem Der Burgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt Parteien und Wahlergemeinschaften 2019 Sitze 2019 2014 Sitze 2014 Kommunalwahl 2019 6050403020100 56 48 30 16 13 36 FWJB CDUSPD FB Gewinne und Verluste im Vergleich zu 2014 p 4 2 0 2 4 6 4 32 p 2 36 p 2 06 pFWJB CDUSPD FBFFW Freie Fortschrittliche Wahlervereinigung 56 48 8 60 80 8JB CDU Wahlervereinigung Junge Burger CDU 30 16 4 27 80 4SPD FB SPD Freie Burger 13 36 2 11 30 2gesamt 100 0 14 100 0 14Wahlbeteiligung 67 17 58 6 Wappen Bearbeiten Offizielle Blasonierung aus dem Jahr 1951 In Rot ein goldener gelber Mauerhaken umgekehrtes Z mit spitzen Enden und leicht schragliegendem Schaft Dieses Wappen geht auf ein Marksteinzeichen Neckartailfingens aus dem Jahre 1683 zuruck Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenVerkehr Bearbeiten nbsp Ehemaliger Haltepunkt NeckartailfingenNeckartailfingen war schon immer ein Durchgangspunkt fur viele Fahrzeuge Zur Zeit der Postkutschen war Neckartailfingen eine wichtige Station fur den Pferdewechsel Bis 1976 unterhielt die Deutsche Bundesbahn einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Plochingen Immendingen der rund zwei Kilometer vom Ort entfernt lag Dieser wurde schliesslich wegen Unrentabilitat geschlossen und das Empfangsgebaude abgerissen Die Bahnsteige sind heute uberwuchert 1995 wurde die Umgehungsstrasse der B 297 fertiggestellt und damit auch der Hochwasserschutz fur den Ort fertiggestellt Diese Strasse verlauft zwischen dem Ortskern und dem Neckar in einem Tunnel Im Westen fuhrt die B 312 in Richtung Stuttgart bzw Reutlingen an Neckartailfingen vorbei Der offentliche Personennahverkehr wird durch die Buslinien 188 nach Nurtingen und 190 nach Aich bedient Die Linie 75 nach Bernhausen bzw Degerloch halt nur am Ortsrand Alle Linien sind in den Verkehrs und Tarifverbund Stuttgart VVS integriert Bildung Bearbeiten Neckartailfingen verfugt mit der Liebenauschule uber eine Grundschule Daruber hinaus gibt es drei Kindergarten im Ort Eine Musikschule versorgt derzeit rund 713 Schulerinnen und Schuler aus dem Ort und dem Umland mit einem umfangreichen Unterrichtsangebot Ver und Entsorgung Bearbeiten Das Stromnetz in der Gemeinde wird von der EnBW Regional AG betrieben 6 Eine Erdgasversorgung besteht Die Gemeinde ist Mitglied im Zweckverband Filderwasserversorgung dessen Wasserwerk sich in Neckartailfingen befindet Zur Reinigung des Abwassers wird eine eigene Klaranlage betrieben Fur die Abfallentsorgung ist der Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Esslingen zustandig Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenNaturdenkmale Bearbeiten Hauptartikel Liste der Naturdenkmale in Neckartailfingen 9 Naturdenkmale bereichern den Ort Darunter die 1883 gepflanzte Lutherlinde 7 der Nordteil des Aileswasensees der Neckaraltarm mit Auenwald westlich der Brucke der B 312 und verschiedene Feldhecken Feuchtwiesen und Feldgeholze Aileswasensee Bearbeiten Hauptartikel Aileswasensee Der Aileswasensee entstand durch ein Kieswerk heute ist der See mit einer Gaststatte und mehreren Stranden ein beliebtes uberregionales Ausflugsziel An der tiefsten Stelle ist er 4 Meter tief Ein FKK Strand ist vorhanden Das Angeln ist dem Angelverein vorbehalten Martinskirche Bearbeiten Hauptartikel Martinskirche Die Martinskirche ist wegen ihres romanischen Baustils und ihres Alters uberregional bekannt Vor allem ist ihr schiefer Turm bekannt Sie wurde vermutlich 1111 fertiggestellt Infolge der Reformation wurde sie 1536 evangelisch und gehort heute zum Kirchenbezirk Nurtingen Neckarbrucke Bearbeiten 1847 wurde die durch Hochwasser und Treibeis gefahrdete Holzbrucke uber den Neckar durch eine massive 6 bogige Sandsteinbrucke ersetzt Als im April 1945 die Neckarbrucken zwischen Nurtingen und Tubingen planmassig von der deutschen Wehrmacht gesprengt wurden um das Vorrucken der franzosischen Truppen aufzuhalten blieb die Neckartailfinger Brucke als einzige verschont laut Zeitzeugen durch beherztes Eingreifen aus dem Ort und gluckliche Umstande Personlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter der Gemeinde Bearbeiten Karl Albert Wilhelm Bacmeister 1845 1920 Oberkirchenrat Militarpfarrer und Dekan Lore Wissmann 1922 2007 Opernsangerin Dietmar Gugler 1961 ReitsportlerPersonen die in Neckartailfingen gelebt und gewirkt haben Bearbeiten Agnes Sapper 1852 1929 Schriftstellerin und Frau des damaligen Amtsnotars Hermann Druck 1856 1931 Kunstmaler fast ausschliesslich Landschaftsmaler Geboren als Sohn des Stadtschultheissen Druck in Vaihingen an der Enz gestorben in Neckartailfingen 8 Hans Reyhing 1882 1961 Lehrer in Neckartailfingen und schwabischer Heimatdichter Zdenko von Kraft 1886 1979 osterreichischer Schriftsteller lebte in Neckartailfingen Grace Hoffman 1921 2008 US amerikanische Opernsangerin verbrachte ihren Lebensabend in Neckartailfingen Matthias Jaissle 1988 Fussballspieler wuchs in Neckartailfingen auf Literatur BearbeitenHans Schwenkel Heimatbuch des Kreises Nurtingen Band 2 Wurzburg 1953 S 610 635 Christoph Druppel Anita Raith Geschichte der Gemeinde Neckartailfingen Neckartailfingen 2000 ISBN 3 00 006512 1 Der Landkreis Esslingen Hrsg vom Landesarchiv Baden Wurttemberg i V mit dem Landkreis Esslingen Jan Thorbecke Verlag Ostfildern 2009 ISBN 978 3 7995 0842 1 Band 2 S 181 Neckar Thailfingen In August Friedrich Pauly Hrsg Beschreibung des Oberamts Nurtingen Die Wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824 1886 Band 25 Cotta sche Verlagsbuchhandlung Stuttgart Tubingen 1848 Volltext Wikisource Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Neckartailfingen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Neckartailfingen LEO BW landeskundliches Informationssystem Baden Wurttemberg Internetauftritt der Gemeinde abgerufen am 7 Oktober 2010Einzelnachweise Bearbeiten Statistisches Landesamt Baden Wurttemberg Bevolkerung nach Nationalitat und Geschlecht am 31 Dezember 2022 CSV Datei Hilfe dazu Statistisches Landesamt Flache seit 1988 nach tatsachlicher Nutzung fur Neckartailfingen Adolf Kuppler 200 Jahre Post in Neckartailfingen Verlag Gerd Rieker Neckartailfingen 2007 S 17 Ergebnis Abgerufen am 21 April 2022 Ihr Burgermeisterkandidat fur Neckartailfingen Wolfgang Gogel Burgermeister fur Neckartailfingen Abgerufen am 21 April 2022 BDEW Hrsg Karte der Stromnetzbetreiber 2012 Frankfurt 2012 Lutherlinde auf der Homepage der Gemeinde abgerufen am 4 April 2022 Hans Schwenkel Heimatbuch des Kreises Nurtingen Band II 1953 S 626 627 Stadte und Gemeinden im Landkreis EsslingenStadte Aichtal Esslingen am Neckar Filderstadt Kirchheim unter Teck Leinfelden Echterdingen Neuffen Nurtingen Ostfildern Owen Plochingen Weilheim an der Teck Wendlingen am Neckar Wernau Neckar nbsp Gemeinden Aichwald Altbach Altdorf Altenriet Baltmannsweiler Bempflingen Beuren Bissingen an der Teck Deizisau Denkendorf Dettingen unter Teck Erkenbrechtsweiler Frickenhausen Grossbettlingen Hochdorf Holzmaden Kohlberg Kongen Lenningen Lichtenwald Neckartailfingen Neckartenzlingen Neidlingen Neuhausen auf den Fildern Notzingen Oberboihingen Ohmden Reichenbach an der Fils Schlaitdorf Unterensingen Wolfschlugen Normdaten Geografikum GND 4434030 8 lobid OGND AKS LCCN n2001038838 VIAF 149113767 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Neckartailfingen amp oldid 224371617