www.wikidata.de-de.nina.az
Karl Sigmund Franz Freiherr vom Stein zum Altenstein 1 Oktober 1770 in Schalkhausen 14 Mai 1840 in Berlin war ein preussischer Politiker Carl Freiherr vom Stein zum Altenstein Lithografie 1826Das Grab von Karl vom Stein zum Altenstein im Familiengrab auf dem Dreifaltigkeitskirchhof II in Berlin Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben 3 Ehrungen und Andenken 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenAltenstein stammt aus der alteingesessenen frankischen Adelsfamilie Stein zum Altenstein deren Stammburg Altenstein zwischen Ebern und Maroldsweisach auf einem Hohenzug liegt Seine Eltern waren der Rittmeister und Kammerherr in markgraflichen ansbachischen Dienst Friedrich Ernst vom Stein zum Altenstein und dessen Ehefrau Juliana Philippine Wilhelmine von Adelsheim Leben BearbeitenEr wurde 1770 als Sohn des markgraflichen Husaren Rittmeisters und Kammerherrn Friedrich Ernst Freiherr vom Stein zum Altenstein aus der Linie zu Ostheim vor der Rhon und dessen zweiter Ehefrau Juliana Philippina Wilhelmina Freiin von Adelsheim gesessen zu Schloss Obermogersheim geboren 1 Nach seiner Ausbildung im Gymnasium und Pagenkorps studierte er in Erlangen ab 1790 in Gottingen und spater in Jena Jura 1793 trat er in Ansbach als Referendar in die preussische Kriegs und Domanenkammer ein Sein Vorgesetzter Karl August von Hardenberg erkannte schnell Altensteins staatsmannisches Talent und forderte ihn nach Kraften Er ging 1799 mit von Hardenberg nach Berlin wo er fur ihn als Ministerialrat arbeitete und spater Geheimer Oberfinanzrat im Generaldirektorium wurde Seine Wohnung nahm er in einem fur seine Familie eingerichteten Haus in der Wilhelmstrasse 59 das im Jahr 1905 abgebrochen wurde 2 Nachdem Preussen den Vierten Koalitionskrieg gegen Frankreich in der Schlacht bei Jena und Auerstedt verloren hatte wechselte Altenstein 1806 wiederum mit von Hardenberg nach Tilsit um mit diesem an den preussischen Reformen zu arbeiten Wegen Aufruhrplanen gegen die franzosische Dominanz musste der Reformer und Staatsminister Heinrich Friedrich Karl vom und zum Stein auf Drangen Napoleons sein Amt raumen Altenstein wurde 1808 sein Nachfolger an der Spitze der Verwaltung als Finanzminister Altenstein konnte sich jedoch nicht gegen Krafte durchsetzen denen die von seinem Vorganger begonnenen Reformen zu weit gingen weshalb er die Reformen nicht mit der gleichen Energie weiterfuhrte Nachdem 1810 Preussen die im Frieden von Tilsit vereinbarten Zahlungen an Frankreich nicht mehr aufbringen konnte schlug Altenstein eine Abtretung Schlesiens an Frankreich vor Daraufhin wurde er auf Betreiben von Hardenberg im Juni von Konig Friedrich Wilhelm III entlassen Nach seiner Entlassung ging Altenstein nach Breslau wo er 1813 zum Zivilgouverneur von Schlesien ernannt wurde Nach dem Wiener Kongress 1815 war er gemeinsam mit Wilhelm von Humboldt in Paris um die von Napoleon entfuhrten Kunstschatze fur Preussen zu reklamieren Im Jahr 1817 ubernahm er als Leiter des neu entstandenen Kultusministeriums wieder politische Verantwortung unter Staatskanzler von Hardenberg und vollzog mit Friedrich Wilhelm III zusammen die Neugrundung der Evangelischen Kirche in Preussen In den zwanzig Jahren die er in der Folgezeit das Amt des Kultusministers innehatte reformierte er das preussische Schul und Bildungswesen grundlegend Das humanistische Gymnasium geht auf ihn zuruck ebenso die Grundung der Universitat Bonn im Jahre 1818 Mit dem Unterrichtsgesetz von 1819 stellte er das preussische Bildungswesen auf eine einheitliche Basis und begrundete das heute noch bestehende mehrgliedrige Schulsystem mit einer Grundschule und differenzierten weiterfuhrenden Schulen 1825 liess er die Schulpflicht auf das ganze Land ausdehnen und 1834 wurde ein verbindlicher Lehrplan fur Gymnasien eingefuhrt In den Folgejahren kampfte er um eine von der Kirche weitgehend unabhangige Schulausbildung Einem Tagebucheintrag Karl August Varnhagens zufolge geht die Anregung anlasslich des hundertjahrigen Thronjubilaums im Jahre 1840 eine wissenschaftlich abgesicherte Ausgabe der Werke Friedrichs des Grossen zu veroffentlichen auf Altenstein zuruck 1838 wurde er wegen Krankheit aus seinem Amt entlassen 1840 starb er in Berlin und wurde auf dem Dreifaltigkeitskirchhof II beigesetzt Ehrungen und Andenken BearbeitenKarl vom Stein zum Altenstein wurde am 26 August 1816 mit dem akademischen Beinamen Isokrates II zum Mitglied Matrikel Nr 1065 der Leopoldina gewahlt In Gottingen wurde 1906 eine Gedenktafel an seinem Wohnhaus in der Barfusserstrasse 18 angebracht 3 Ausserdem verlieh ihm Konig Friedrich Wilhelm III von Preussen am 18 Januar 1831 den Schwarzen Adlerorden 4 Seit 1822 war er Ehrenmitglied der Koniglich Preussischen Akademie der Wissenschaften 5 ausserdem war er Ritter vom Eisernen Kreuz 6 Nach ihm ist die Pflanzengattung Altensteinia Kunth 1816 aus der Familie der Orchideen Orchidaceae benannt worden 7 Literatur BearbeitenFriedrich Wilhelm Bautz Karl vom Stein zum Altenstein In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 1 Bautz Hamm 1975 2 unveranderte Auflage Hamm 1990 ISBN 3 88309 013 1 Sp 127 128 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Paul Goldschmidt Stein zum Altenstein Karl Freiherr von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 35 Duncker amp Humblot Leipzig 1893 S 645 660 Heinz Gollwitzer Altenstein Karl Sigmund Franz Freiherr von Stein zum Altenstein In Neue Deutsche Biographie NDB Band 1 Duncker amp Humblot Berlin 1953 ISBN 3 428 00182 6 S 216 f Digitalisat Herbert Homig Altenstein Der erste preussische Kulturminister Eine Biographie Aschendorff Verlag Munster 2015 ISBN 978 3 402 13105 3 Johann Daniel Ferdinand Neigebaur Geschichte der kaiserlichen Leopoldino Carolinischen deutschen Akademie der Naturforscher wahrend des zweiten Jahrhunderts ihres Bestehens Friedrich Frommann Jena 1860 S 245 DigitalisatWeblinks BearbeitenMitgliedseintrag von Karl Sigismund Franz Frh von Altenstein bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 21 Februar 2018 Literatur von und uber Karl vom Stein zum Altenstein im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek 175 Todestag von Karl Freiherr vom Stein zum Altenstein Memento vom 24 September 2015 im Internet Archive Liberaler Stichtag des Archivs des Liberalismus der Friedrich Naumann Stiftung fur die Freiheit Claudia Belemann 14 05 1840 Todestag Karl vom Stein zum Altenstein WDR ZeitZeichen Podcast Einzelnachweise Bearbeiten Siglinde Buchner Die frankische Herkunft des Karl Freiherr von Stein zum Altenstein dem ersten preussischen Kultusminister in Berlin In Blatter fur frankische Familienkunde Band 27 2004 S 144 Die langjahrige Wohnstatte des ersten preussischen Kultusministers rechte Spalte ganz unten Berliner Volkszeitung 1 August 1905 Walter Nissen Gottinger Gedenktafeln Gottingen 1962 S 18 Louis Schneider Das Buch vom Schwarzen Adler S 208 31 Duncker Berlin 1870 Mitglieder der Vorgangerakademien Karl Sigmund Franz Freiherr vom Stein zum Altenstein Berlin Brandenburgische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 14 Februar 2015 Karl Ferdinand Becker Das Wort in seiner organischen Verwandlung Hermann sche Buchhandlung Kettembeil Frankfurt Main 1833 S Widmungsblatt Lotte Burkhardt Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen Erweiterte Edition Teil I und II Botanic Garden and Botanical Museum Berlin Freie Universitat Berlin Berlin 2018 ISBN 978 3 946292 26 5 doi 10 3372 epolist2018 Preussische Kultusminister Karl vom Stein zum Altenstein Adalbert von Ladenberg Friedrich Eichhorn Maximilian von Schwerin Putzar Karl Rodbertus Adalbert von Ladenberg Karl Otto von Raumer Moritz August von Bethmann Hollweg Heinrich von Muhler Adalbert Falk Robert Viktor von Puttkamer Gustav von Gossler Robert von Zedlitz Trutzschler Robert Bosse Heinrich Konrad Studt Ludwig Holle August von Trott zu Solz Friedrich Schmidt Ott Adolph Hoffmann Konrad Haenisch Carl Heinrich Becker Otto Boelitz Carl Heinrich Becker Adolf Grimme Wilhelm Kahler Bernhard Rust Normdaten Person GND 11862783X lobid OGND AKS LCCN n85355228 VIAF 69722734 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stein zum Altenstein Karl vomALTERNATIVNAMEN Stein zum Altenstein Karl Sigmund Franz Freiherr vom vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG preussischer PolitikerGEBURTSDATUM 1 Oktober 1770GEBURTSORT Schalkhausen bei AnsbachSTERBEDATUM 14 Mai 1840STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl vom Stein zum Altenstein amp oldid 237055349