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Karl Heinz Kurras Pseudonym Otto Bohl 1 Dezember 1927 in Barten Ostpreussen 16 Dezember 2014 in Berlin war ein deutscher in West Berlin tatiger Polizeibeamter Er war von 1955 bis mindestens 1967 auch Inoffizieller Mitarbeiter IM des Ministeriums fur Staatssicherheit MfS der DDR Ab 1964 war er zudem gleichzeitig Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands SPD und der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands SED Karl Heinz Kurras als Angeklagter vor Gericht 1967 Bei einem Polizeieinsatz wahrend der Demonstration am 2 Juni 1967 in West Berlin totete der damalige Kriminalobermeister Kurras den FU Studenten Benno Ohnesorg mit seiner Dienstwaffe durch einen gezielten Schuss in den Hinterkopf In den folgenden Strafprozessen wurde Kurras trotz Widerlegung der von ihm behaupteten Notwehrsituation vom Verdacht der fahrlassigen Totung freigesprochen Dies trug erheblich zur Radikalisierung der westdeutschen Studentenbewegung bei Auch die spater gegrundeten Terrorgruppen Rote Armee Fraktion und Bewegung 2 Juni bezogen sich auf diese Tat Kurras im Mai 2009 bekannt gewordene IM Tatigkeit loste neue staatsanwaltliche Ermittlungen zu seinem Todesschuss und eine neue Debatte uber dessen Ursachen und Folgen aus Es fanden sich keine Anhaltspunkte fur einen Mordauftrag des MfS aber neue Indizien dafur dass Kurras Ohnesorg unbedrangt und gezielt aus kurzer Distanz erschossen hatte und dabei von umstehenden Polizisten und seinem Vorgesetzten beobachtet worden war Die Beweislage wurde jedoch nicht als ausreichend zur Wiederaufnahme seines Prozesses angesehen Die Ermittlungen zum Mordverdacht wurden im November 2011 eingestellt Kurras zeigte niemals Reue sondern hielt bis zu seinem Tod 2014 an der widerlegten Version fest er habe in einer fur ihn bedrohlichen Kampfsituation auf Ohnesorg geschossen Inhaltsverzeichnis 1 Jugend und Ausbildung 2 Haft in der sowjetischen Besatzungszone 3 MfS Spitzel in West Berlin 4 Waffensammler und Sportschutze 5 Die Erschiessung Benno Ohnesorgs 6 Folgen 6 1 Strafprozesse 6 2 Nach dem Freispruch 6 3 Reaktionen der westdeutschen Studentenbewegung 6 4 Reaktionen in der DDR 6 5 Entdeckung und Bewertung der Stasi Akten 6 6 Neue Ermittlungen und Massnahmen 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseJugend und Ausbildung BearbeitenKarl Heinz Kurras wurde als Sohn eines Polizeibeamten in Ostpreussen geboren Sein Vater fiel als Soldat der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg Kurras besuchte die Oberschule und meldete sich 1944 wie die meisten seines Jahrgangs nach dem Notabitur als Freiwilliger zum Kriegsdienst Er wurde verwundet und war bei Kriegsende als Soldat in Berlin Dort begann er eine Verwaltungslehre 1 Haft in der sowjetischen Besatzungszone BearbeitenIm Dezember 1946 nahm die sowjetische Geheimpolizei MWD Kurras wegen illegalen Waffenbesitzes fest Dabei wurden seine Personalien und Parteimitgliedschaft festgestellt uberpruft und in sowjetischen Militarakten festgehalten Deren Angaben erkennen Historiker als zuverlassig an 2 Am 9 Januar 1947 verurteilte ein sowjetisches Militartribunal in Berlin Kurras nach Artikel 58 Absatz 14 des Strafgesetzbuchs der RSFSR Konterrevolutionare Sabotage hier Nichterfullung einer Verpflichtung namlich des Waffenverbots 3 wegen der Absicht die Macht der Regierung und das Funktionieren des Staatsapparats zu erschuttern zu zehn Jahren Straflager Infolgedessen busste Kurras seine SED Mitgliedschaft ein 4 Er war im Speziallager Nr 7 Sachsenhausen inhaftiert Nach seinem spateren Lebenslauf fur das MfS verwendete der Lagerkommandant ihn bis zu seiner Entlassung als Helfer fur personliche Dienste 5 Bei der Auflosung der Speziallager im Februar 1950 gehorte er zu den freigelassenen Verurteilten Der Historiker Sven Felix Kellerhoff vermutete am 26 Mai 2009 aufgrund sowjetischer Akten Kurras konne in seiner Haftzeit von 1946 bis 1949 als Spitzel gegen Mitgefangene eingesetzt worden sein Dies konne auch seine vorzeitige Entlassung und spatere Mitarbeit beim MfS erklaren Gewissheit daruber konnten nur weitere Aktenfunde geben 1 MfS Spitzel in West Berlin BearbeitenIm Marz 1950 trat Kurras in den Dienst der West Berliner Polizei und war als Polizeimeister im Bezirk Charlottenburg tatig 6 Er wurde im September 1966 Kriminalobermeister und zuvor mit einer Ausbildung bei der Sicherungsgruppe des Bundeskriminalamts BKA in Bonn ausgezeichnet 7 Im Fruhjahr 1955 meldete ein Kollege bei der West Berliner Polizei Kurras sympathisiere mit der KPD Am 19 April 1955 meldete sich dieser daraufhin im Gebaude des Zentralkomitees der SED in Ost Berlin und teilte einem MfS Vertreter seinen Wunsch mit in der DDR zu leben und bei der Volkspolizei zu arbeiten Er habe erkannt dass er als Angehoriger der Stumm Polizei keiner guten Sache diene und sich entschlossen seine Arbeitskraft dem Friedenslager zur Verfugung zu stellen Sein Gesprachspartner uberzeugte ihn in einer grundlichen Aussprache davon bei der West Berliner Polizei zu bleiben und dort als Inoffizieller Mitarbeiter fur das MfS zu wirken Am 26 April 1955 unterschrieb Kurras seine Verpflichtungserklarung 8 Fortan war er als Agent der Abteilung IV der Verwaltung Gross Berlin der Staatssicherheit unter dem selbstgewahlten Decknamen Otto Bohl in der West Berliner Polizei tatig Dort sollte er in deren Abteilung I eindringen in der nach den Historikern Helmut Muller Enbergs und Cornelia Jabs alle Faden in Sachen Staatssicherheit Spionage und Uberlaufer in West Berlin zusammenliefen die auch mit dem Landesamt fur Verfassungsschutz und den alliierten Sicherheitsoffizieren kooperierte 9 Sein Fuhrungsoffizier in Ost Berlin war spater Werner Eiserbeck von der fur die West Berliner Polizei zustandigen Linie VII des MfS Als Kurier diente bis 1965 Charlotte Muller die als kommunistische Widerstandskampferin im KZ Ravensbruck inhaftiert gewesen war Mit ihr traf sich Kurras regelmassig im Schleusenkrug im West Berliner Tiergarten 1956 fanden 40 Treffen in einer konspirativen Wohnung in Ost Berlin statt bei denen Kurras schriftliche Berichte fur das MfS verfasste und manchmal Verschlusssachen zum sofortigen Kopieren mitbrachte Am 10 Februar 1956 berichtete er uber die laufenden Ermittlungen der West Berliner Kriminalpolizei zu Robert Bialek den das MfS am 4 Februar entfuhrt hatte und der spater unter ungeklarten Umstanden starb 5 Kurz vor Errichtung der Berliner Mauer erhielt Kurras 1961 ein Funkgerat mit dem er wochentlich Auftrage entgegennahm und Berichte lieferte 10 Kurras schrieb oder diktierte mindestens 152 Berichte uber Interna aus der West Berliner Polizei Ferner gab er Kopien von Originalmaterialien an seinen Fuhrungsoffizier weiter darunter ein Decknamenverzeichnis der West Berliner Polizei fur deren Telefonverkehr und eine Kartei fur zur Beforderung vorgesehene Polizisten Er recherchierte auch fur das MfS im West Berliner Melderegister und der Autokennzeichen Kartei 1960 wurde Kurras zur West Berliner Kriminalpolizei versetzt und berichtete nun Interna aus dem Landeskriminalamt etwa uber personelle Probleme und polizeiliche Massnahmen an der Berliner Mauer Am 15 Dezember 1962 beantragte er seine Aufnahme in die SED mit der Begrundung dass diese mit ihrer Zielsetzung den wahren demokratischen Willen verkorpert ein demokratisches Deutschland zu schaffen Burgen waren seine Kurierin Muller und sein spaterer Fuhrungsoffizier Am 16 Januar 1964 nahm ihn die SED nach erfolgreicher Kandidatenzeit auf 11 Zur Tarnung trat er fast zeitgleich in die West Berliner SPD ein 8 Der SED Parteiausweis von Kurras ist seit Januar 2020 in der Ausstellung des Deutschen Spionagemuseums in Berlin zu sehen 12 Im Januar 1965 wurde Kurras in die Abteilung I fur Staatsschutz der Kriminalpolizei in West Berlin versetzt und arbeitete dort in einer Sonderermittlungsgruppe 13 die sich mit der Suche nach Verratern in den eigenen Reihen befasste also MfS Spitzel enttarnen sollte In dieser Position musste er auch festgenommene MfS Angehorige verhoren Deshalb aufgetretene Gewissensbisse zerstreute die Kurierin mit einem Hinweis auf das Vorbild Richard Sorge Als eine Festgenommene Kurras gegenuber sofort gestandig war und dabei den Decknamen seiner Kurierin nannte bot er dem MfS an Gebt mir den Auftrag die wurde ich umbringen so eine Verraterin 14 Das MfS stattete ihn mit einem Funkgerat und Abhorgeraten aus mit denen er Vorgesetzte belauschte Er erhielt auch eine Minikamera zum Fotografieren von Dokumenten die er wegen seines Diensteifers mit Erlaubnis des Staatsschutzes in seine Wohnung mitnehmen durfte Ferner war er fur die Asservate und die Auswertung des abgehorten Stasi Funkverkehrs zustandig Aus seiner Abteilung lieferte Kurras dem MfS etwa funf Aktenordner mit Geheimdokumenten darunter Listen der im Westen enttarnten und festgenommenen IMs sowie von Uberlaufern und Fluchthelfern Darunter sind 24 Berichte uber festgenommene Spione der Stasi mit Details uber mindestens funf desertierte MfS Angehorige wie den 22 jahrigen West Berliner Bernd Ohnesorge Dieser hatte fur das MfS spioniert gestand dies aber im Januar 1967 dem britischen Geheimdienst der daruber die West Berliner Kriminalpolizei informierte Kurras ermittelte gegen ihn und meldete ihn als Uberlaufer beim MfS 1984 wurde Ohnesorge in der Volksrepublik Bulgarien als Spion der CIA verhaftet und wahrscheinlich wegen des Berichts von Kurras in einem geheimen Militarprozess zu 15 Jahren Zuchthaus in Stara Sagora verurteilt 1987 beging er dort Selbstmord indem er sich mit Reinigungsmitteln ubergoss und selbst anzundete 15 16 Viele Details der Berichte Kurras uber solche Uberlaufer wurden im MfS unkenntlich gemacht so dass die daraus erwachsenen Schaden fur andere Menschen nicht festzustellen sind Kurras erhielt monatlich langsam auf mehrere hundert DM ansteigende Geldbetrage 17 die sich bis 1967 auf knapp 20 000 DM summierten 1965 verdachtigte die West Berliner Kriminalpolizei Kurras und elf weitere Staatsschutz Mitarbeiter eine enttarnte Ost Agentin vor ihrer geplanten Festnahme gewarnt zu haben In der Geheimoperation Abendrot uberprufte man ihr Alibi fur den fraglichen Zeitraum ohne dass sich der Verdacht fur Kurras erhartete Dieser berichtete dem MfS uber diesen Vorgang 18 Waffensammler und Sportschutze BearbeitenKurras wollte in der Nachkriegszeit eine Waffe aus Kriegstagen behalten Das war 1946 der Anlass seiner Festnahme in der sowjetischen Besatzungszone 10 Er sammelte seit Beginn seiner Polizeikarriere Schusswaffen und galt deshalb als Waffennarr 19 der das Schiessen taglich ubte und dafur alles getan hatte Er soll seinem 10 jahrigen Sohn zum Geburtstag eine Waffe geschenkt haben 20 In West Berlin gehorte er dem Polizeisportverein und dem Jagdverein an verbrachte den Grossteil seiner Freizeit auf dem Schiessstand gab bis zu 400 DM monatlich fur Munition aus und war mehrere Jahre in Folge bester Schutze der West Berliner Kriminalpolizei Er nutzte sein Zusatzgehalt vom MfS zur Finanzierung seines Hobbys und bat das MfS um bestimmte Pistolentypen fur seine Privatsammlung 1961 tauschte er mit dem MfS eine Waffe gegen eine andere aus 1965 gab das MfS ihm Geld fur den Kauf einer weiteren Waffe In einer internen Bewertung vom 8 9 Juni 1967 bezeichnete das MfS ihn daher als sehr verliebt in Waffen und als fanatischen Anhanger des Schiesssports Er habe einen ubermassigen Hang zu Waffen und Uniform und sei gleichzeitig disziplinlos So habe er einem Kind eine Pistole geschenkt und nehme es regelmassig mit zu Schiessubungen 21 Die Erschiessung Benno Ohnesorgs BearbeitenAm 2 Juni 1967 war Kurras bei einer Demonstration gegen den Staatsbesuch des Schahs Mohammad Reza Pahlavi an der Deutschen Oper als ziviler Greifer eingesetzt Die monatelang vorbereitete Polizeimassnahme sah vor die Demonstranten auf engem Raum einzukesseln dann von der Mitte her mit Schlagstocken und berittener Polizei auseinanderzutreiben und an den Aussenrandern mit Wasserwerfern zu empfangen Als Radelsfuhrer betrachtete Einzelpersonen sollten bei einer weiteren Aktionsphase genannt Fuchse jagen verhaftet werden Um diese ausfindig zu machen wurden Polizisten in Zivilkleidung unter die Demonstranten gemischt zu ihnen gehorte Kurras Er trug als Dienstwaffe eine Pistole vom Typ Walther PPK Kaliber 7 65 mm Entgegen der Weisung des Regierenden Burgermeisters Heinrich Albertz begann die polizeiliche Auflosung der angemeldeten Versammlung erst wahrend der Opernvorstellung und ohne den vorgeschriebenen Raumungsbefehl Die Polizei verprugelte zuerst Einzelne dann ganze Gruppen auch am Boden Sitzende mit Schlagstocken und verfolgte Fliehende dann bis in Nebenstrassen und Hauseingange hinein Kurras und etwa zehn uniformierte Polizeibeamte stellten einige geflohene Demonstranten im Innenhof des Hauses Krumme Strasse 66 67 Ihnen folgte Benno Ohnesorg um zu beobachten was den Geflohenen geschehen wurde Als die Polizei einige der Anwesenden verprugelte und die ubrigen hinaustrieb wollte auch er den Innenhof verlassen Dabei wurde er von drei Beamten im Polizeigriff festgehalten und verprugelt In dieser Situation schoss Kurras um 20 30 Uhr Ohnesorg aus kurzer Distanz in den Hinterkopf Mehrere wenige Meter entfernte Augenzeugen sahen das Mundungsfeuer in etwa 150 cm Hohe horten das Schussgerausch und sahen Ohnesorg zu Boden fallen Einige Zeugen horten den Dialog eines Polizeikollegen mit Kurras Bist du wahnsinnig hier zu schiessen Die ist mir losgegangen Auf Fotografien ist Kurras Sekunden vor und nach dem Schuss unbedrangt im sauberen Anzug erkennbar Auf einer Tonbandaufnahme der Szene sind deutlich ein Schuss und danach der Befehl zu horen Kurras gleich nach hinten Los Schnell weg 22 Ohnesorg starb nachdem Polizisten einem Mediziner das Leisten von Erster Hilfe fur ihn verweigert hatten wahrscheinlich beim Transport in ein West Berliner Krankenhaus Als Todesursache im Totenschein gab ein Arzt auf Weisung des Chefarztes eine Schadelverletzung durch Gewalteinwirkung mit einem stumpfen Gegenstand an Bei der Obduktion Ohnesorgs am folgenden Vormittag stellte der zustandige Arzt fest dass man die todliche Kugel im Gehirn belassen jedoch das Schadelstuck mit dem Einschussloch herausgesagt und die Haut daruber zugenaht hatte Eine sofort eingeleitete Suche nach dem Schadelstuck blieb ergebnislos 23 Kurras durfte entgegen der damaligen Strafprozessordnung noch in der Nacht Ohnesorgs Leiche besichtigen Im Blick auf die Hamatome des Getoteten erklarte er dieser musse angesichts der erhaltenen Prugel ein ganz Schlimmer gewesen sein 24 Folgen BearbeitenStrafprozesse Bearbeiten In den ersten Tagen nach dem 2 Juni 1967 gab Kurras den Medien gegenuber drei verschiedene Tathergangsversionen an einen Warnschuss zwei Warnschusse einen Warnschuss und einen zweiten aus Versehen gelosten Schuss Etwas spater erganzte er die Aussage er sei am Boden liegend von einer Gruppe mit Messern bewaffneter Demonstranten angegriffen worden Daran hielt er bis zu seinem Prozess fest In einem Interview sagte er im Juli 1967 Wenn ich gezielt geschossen hatte wie es meine Pflicht gewesen ware waren mindestens 18 Mann tot gewesen 25 Kurras wurde der fahrlassigen Totung angeklagt eine Anklage auf Mord oder Totschlag wurde nicht zugelassen Fur seine Verteidigung spendete die Gewerkschaft der Polizei 60 000 DM Die Staatsanwaltschaft zog das Verfahren an sich als die Kriminalpolizei die Kollegen von Kurras die unmittelbare Zeugen und Beteiligte des Vorgangs im Innenhof der Krummen Strasse gewesen waren befragen wollte Sie wurden im Hauptverfahren nicht mehr befragt und nicht als Zeugen zugelassen Am ersten Tag der Hauptverhandlung im November 1967 gab Kurras auch seine fruhere Lagerhaft in Sachsenhausen an und stellte sie als Verfolgung wegen antisowjetischer Propaganda dar 5 Zum Tathergang sagte er aus er sei bei dem Versuch einen skrupellosen Radelsfuhrer festzunehmen plotzlich umringt worden von allen Seiten Das sei eine gestellte Falle gewesen Das ist der Bulle schlagt ihn tot habe er gehort Dann sei er von zehn oder elf Personen brutal niedergeschlagen worden 26 Ich wurde korperlich misshandelt und ich bildete mir ein dass ich nun genug gelitten hatte und zog nun im Liegen meine Dienstpistole hervor Die Ruckfrage ob er auf dem Rucken gelegen oder gekniet habe konnte er nicht beantworten Auf die Frage nach einem Warnruf antwortete er Meine Zunge war wie gelahmt nach den erhaltenen Schlagen Er habe Messerbewaffnete in drohender Haltung gesehen Daraufhin habe er einen oder zwei Warnschusse abgegeben Dabei habe sich der zweite Schuss durch das Hinzutun der anderen gelost die mit feststehenden Messern auf eine ganz kurze Stechdistanz herangekommen seien Als ich nun zu mir kam was stellte ich da fest Niemand war da Keiner von 83 Zeugen auch keiner der beteiligten Kollegen von Kurras horte einen Warnschuss sah Messer ein Handgemenge und Kurras am Boden liegend Keiner der Festgenommenen hatte Messer oder andere Waffen bei sich gehabt Eine Spurensicherung am Tatort hatte nicht stattgefunden das Pistolenmagazin von Kurras war sofort ausgetauscht worden Ein zweites Projektil und eine Hulse blieben unauffindbar Auch das herausgesagte Schadelstuck blieb verschwunden Wahrend Polizeichef Erich Duensing behauptete Kurras habe bei seiner Ankunft im Prasidium ausgesehen wie zweimal durch den Dreck gewalzt sagte der Abteilungsleiter Alfred Eitzner aus er habe gegen 23 00 Uhr am Anzug von Kurras weder Blut noch Grasflecken bemerkt Kurras hatte seine Dienstkleidung noch am Abend des 2 Juni 1967 in eine Reinigung gebracht 27 Nur die Ehefrau eines Polizisten die im Haus uber dem Innenhof wohnte bestatigte die Tathergangsversion des Angeklagten Sie meldete sich erst kurz vor Prozessende und behauptete sie sei bei der Vernehmung nicht nach ihren Beobachtungen auf dem Hof gefragt worden Der Vernehmungsbeamte bestritt dies Die Aussage eines neunjahrigen Jungen wurde als unglaubwurdig eingestuft Er hatte den Todesschuss vom Kuchenfenster seiner Wohnung aus beobachtet und konnte Kurras und Ohnesorg eindeutig an ihrer Kleidung identifizieren Er sah weder Messer noch einen Kampf zwischen Kurras und Studenten Auch das Tonband eines Journalisten auf dem nur ein Schuss zu horen war wurde nicht als Beweismittel zugelassen der Befehlsgeber an Kurras wurde nicht ermittelt Einen psychologischen Test verweigerte Kurras Die Gutachterin konnte daher nichts Sicheres uber eine potenziell aggressive Verhaltensweise des Angeklagten feststellen Am 21 November 1967 sprach ihn die 14 Grosse Strafkammer des Landgerichts Moabit frei In der Urteilsbegrundung stellte Richter Friedrich Geus fest Die Totung war eindeutig rechtswidrig Kurras habe objektiv falsch gehandelt Die Bedingungen fur Notwehr Notstand oder Putativnotwehr also die Annahme einer Lebensgefahr hatten nicht vorgelegen Ohnesorg habe selbst am Boden gelegen Es besteht leider der dringende Verdacht dass auf Ohnesorg auch dann noch eingeschlagen wurde als er todlich getroffen bereits am Boden lag Kurras weiss mehr als er sagt und er hinterlasst den Eindruck als wenn er in vielen Dingen die Unwahrheit gesagt hat 28 Es sei aber nicht widerlegbar dass er sich in einer lebensbedrohlichen Lage glaubte 29 Das Gericht habe keine Anhaltspunkte fur eine vorsatzliche Totung oder eine beabsichtigte Korperverletzung durch einen gezielten Schuss gefunden Es hat sich sogar nicht ausschliessen lassen dass es sich bei dem Abdrucken der Pistole um ein ungesteuertes nicht vom Willen des Angeklagten beherrschtes Fehlverhalten gehandelt hat 30 Damit folgte der Richter einem psychiatrischen Gutachten das Kurras bescheinigte er sei bei der Tat in seiner Kritik und Urteilsfahigkeit erheblich eingeschrankt gewesen sodass ihm ein besonnenes Uberlegen und Verarbeiten der Geschehnisse unmoglich war 31 1968 kam es auf Antrag der Staatsanwaltschaft und des Nebenklagers Ohnesorgs Vater vertreten durch seinen Anwalt Otto Schily zur Revisionsverhandlung vor dem Bundesgerichtshof BGH 32 Im Oktober 1968 hob der BGH das Urteil wegen unzureichender Beweisaufnahme auf Die Bundesrichter kritisierten zudem den Polizeieinsatz insgesamt Diese Organisation war von vornherein geeignet Konflikte hervorzurufen Sie hielten Kurras fur den ihm befohlenen Einsatz fur besonders ungeeignet 33 1969 begann ein neues Verfahren vor dem Landgericht Berlin 34 Da sich Horst Mahler der Anwalt der Witwe Ohnesorgs weigerte dort in seiner Robe zu erscheinen brach der Richter die Verhandlung ab 35 Am 20 Oktober 1970 begann vor der 10 Strafkammer des Landgerichts Berlin ein neuer Prozess gegen Kurras Bei seiner erneuten umfangreichen Beweisaufnahme wurdigte das Gericht auch bisher ungenutztes Beweismaterial und stellte fest Es konne keine Bedrohungssituation durch mit Messern bewaffnete Demonstranten fur Kurras gegeben haben Es fand aber auch keine Anhaltspunkte fur eine vorsatzliche Totung Ohnesorgs Kurras wurde am 22 Dezember 1970 trotz fortbestehender Zweifel an seiner Darstellung erneut freigesprochen Der Vorsitzende Richter erklarte ihm zum Abschluss Menschliches Fehlverhalten oder moralische Schuld Das haben Sie mit sich selbst und dem Herrgott auszumachen und die Last selber zu tragen Ihnen eine strafrechtliche Schuld nachzuweisen waren wir nicht in der Lage 36 Nach dem Freispruch Bearbeiten Kurras war schon 1967 fur seinen ersten Prozess vom Polizeidienst suspendiert worden und arbeitete als Wachmann und Kaufhausdetektiv in einem Grosshandelsmarkt Nach Aussagen seiner Frau begann er damals mit uberhohtem Alkoholkonsum Er wurde wegen unerlaubten Waffenbesitzes zu 400 D Mark Geldstrafe verurteilt nachdem eine fruhere Verlobte in der ehemaligen gemeinsamen Wohnung eine Kiste mit einer Schusswaffe und 1460 Schuss Munition gefunden und dies angezeigt hatte Ab 1971 ubernahm die West Berliner Polizei Kurras in den Innendienst Er war in der Funkleitzentrale tatig Im Juli 1971 erhielt er ohne Wissen des Polizeiprasidenten seine Dienstwaffe zuruck Er hatte sie nach eigenen Angaben zuruckgefordert weil er Racheakte der RAF furchtete nachdem die Hamburger Polizei die aus seinem Wohnbezirk Berlin Spandau stammende RAF Terroristin Petra Schelm erschossen hatte Die Polizei fand seine Dienstwaffe im August 1971 in seiner Aktentasche wahrend Kurras betrunken auf einer Parkbank schlief Zuvor soll er ein neunjahriges Madchen sexuell belastigt haben dessen Eltern zogen die Anzeige jedoch zuruck Im Mai 1977 griff Kurras einen Fotografen der ihn vor seinem Haus fotografiert hatte korperlich an rief Polizeikrafte zu Hilfe und zeigte ihn an Er zwang wenig spater eine tschechische Hauswartsfrau mit vorgehaltener Waffe zur Unterschrift unter eine selbstverfasste fur ihn gunstige Zeugenaussage zu dem Vorfall Diese widerrief die erzwungene Aussage im Prozess gegen den Fotografen Daraufhin wurde der Polizeibeamte der dessen Film vor Ort beschlagnahmt hatte des Meineids uberfuhrt und gestand diesen Der Fotograf wurde freigesprochen aber auch Kurras blieb straffrei Die Tschechin beschrieb im ZDF Ende Mai 2009 auch ein fruheres Gesprach mit Kurras in dem dieser den Todesschuss auf Ohnesorg als gezielte Hinrichtung beschrieben und mit ein Lump weniger kommentiert haben soll 37 Kurras wurde zum Kriminaloberkommissar befordert und bezog ab 1987 eine Beamtenpension 38 Er lebte bis zu seinem Tode mit seiner Frau in einer Eigentumswohnung in Berlin Spandau Reaktionen der westdeutschen Studentenbewegung Bearbeiten Hauptartikel Westdeutsche Studentenbewegung der 1960er Jahre Ohnesorgs Erschiessung und der Freispruch des Todesschutzen mobilisierte bundesweite Proteste der damaligen westdeutschen Studentenbewegung Dass Fritz Teufel Mitglied der Kommune I monatelang inhaftiert wurde wahrend Kurras nur beurlaubt worden war emporte viele Theodor W Adorno verglich seine Einlassungen in seinem ersten Verfahren mit der Rhetorik von in NS Prozessen angeklagten NS Tatern Das klingt als hatte am 2 Juni eine objektiv hohere Gewalt sich manifestiert und nicht Herr Kurras zielend oder nicht auf den Hahn gedruckt Solche Sprache ist zum Erschrecken ahnlich der die man in den Prozessen gegen die Qualgeister der Konzentrationslager vernimmt Der Ausdruck ein Student in seinem Satz erinnert an jenen Gebrauch der heute noch in Prozessen und in der Offentlichkeit von dem Wort Jude gemacht wird Man setzt Opfer zu Exemplaren einer Gattung herab 39 Es folgten Demonstrationen und Kampagnen zur Enteignung des Axel Springer Verlages fur demokratische Reformen der Hochschulen und der Polizeiausbildung Ohnesorgs Todestag diente auch spater gegrundeten Terrorgruppen als Bezugsdatum so der Bewegung 2 Juni Zu deren Grundungsmotiven erklarten Ralf Reinders und Ronald Fritzsch 40 Die eigentliche Politisierung kam erst mit der Erschiessung Benno Ohnesorgs am 2 Juni 1967 Nach all den Prugeln und Schlagen hatten wir das Gefuhl dass die Bullen auf uns alle geschossen haben Gegen Prugel konntest du dich ja ein Stuck weit wehren Dass aber einfach jemand abgeknallt wird ging ein Stuck weiter Zu der entsprechenden Namensgebung heisst es weiter Alle wussten was der 2 Juni bedeutet Mit diesem Datum im Namen wird immer darauf hingewiesen dass sie zuerst geschossen haben 41 Reaktionen in der DDR Bearbeiten Die DDR Presse stellte Kurras todlichen Schuss vom 2 Juni 1967 auf Weisung der SED als beabsichtigten Teil einer von der Bundesregierung gedeckten und lange geplanten Notstandsubung der gesamten West Berliner Polizei dar Die Halbmonatszeitschrift Forum widmete sich unter dem Titel Ein Schuss der Freiheit ins Genick im Juli 1967 dem Tater Kurras hat als Mensch gewiss versagt nicht aber als Politischer Kriminalpolizeimeister Duensings Als Befehlsempfanger der Notstandsdiktatoren tat er das was man von ihm erwartet hatte namlich der Burgerkriegsubung mit dem Erschossenen den notigen psychologischen Nachdruck zu verleihen Nach dem Konzept des Notstandspogroms musste Blut fliessen In dieser Situation fand Kurras das Format eines vertierten KZ Morders Er uberwand den inneren Schweinehund und schoss dem Studenten ins Genick 42 Gemass den 2009 gefundenen Stasi Akten reagierte das MfS uberrascht auf den todlichen Schuss seines Agenten und ordnete wenige Tage darauf als Funkspruch an Material sofort vernichten Vorerst Arbeit einstellen Betrachten Ereignis als sehr bedauerlichen Unglucksfall 43 Kurras antwortete Zum Teil verstanden alles vernichtet und forderte Geld fur seine juristische Verteidigung Das MfS ratselte uber die Motive seiner Tat da ihm anderslautende Zeugenaussagen vom Tatablauf vorlagen Es ist zur Zeit noch schwer zu verstehen wie dieser GM eine solche Handlung auch wenn im Affekt oder durch Fahrlassigkeit hervorgerufen begehen konnte da sie doch ein Verbrechen darstellt 21 Daraufhin prufte das MfS am 8 und 9 Juni 1967 ob Kurras im Auftrage einer feindlichen Dienststelle als Agent Provocateur die Verbindung zum MfS aufnahm also ein Doppelagent war Indizien dafur fand man nicht In einem internen Vermerk vom 8 Juni 1967 heisst es man habe seine charakterliche Schwache fur Schusswaffen gekannt aber unterschatzt Am 9 Juni 1967 nannten MfS Mitarbeiter Kurras Morder und Verbrecher 20 Am selben Tag wurde entschieden Die Verbindung zum GM wird vorlaufig abgebrochen 44 Fortan wurden keine Beitragsmarken mehr in Kurras SED Mitgliedsbuch geklebt Ein Parteiverfahren eine Ruge oder Strafe seitens der SED erfolgten nicht Helmut Muller Enbergs und Cornelia Jabs die Entdecker der Kurras Akten kommentieren diesen Befund so Dabei bedurfte es nicht viel um aus der SED ausgeschlossen zu werden Die Erschiessung Benno Ohnesorgs durch den Genossen Kurras bot scheinbar keinen hinreichenden Anlass 9 Weitere IM Berichte von Kurras enthalt die Akte nicht die bis in das Fruhjahr 1967 uberwiegend vorbildlich gefuhrt danach aber erkennbar ausgedunnt wurde 9 Fur eine offizielle Beendung seines Spahauftrags fehlt ein sonst ublicher Abschlussbericht Am 9 November 1967 verhorte das MfS einen in Ost Berlin festgenommenen West Berliner der sich in Untersuchungshaft als Augenzeuge der Erschiessung Ohnesorgs darstellte Er habe auch bei der West Berliner Kriminalpolizei ausgesagt dass die Studenten den Kriminalbeamten nicht korperlich bedroht hatten und dieser nicht in unmittelbarer Bedrangnis seine Pistole gezogen und auf die Gruppe von 20 Studenten im Hinterhof geschossen habe Etwa 14 Tage danach habe man ihn in West Berlin mit dem Vorwurf der Verleumdung inhaftiert und angeboten den Vorwurf fallen zu lassen falls er seine Aussage zuruckziehe Dies habe er getan Da der Zeuge den genauen Ort und Zeitpunkt des Todesschusses nicht oder falsch angab beurteilten die MfS Vernehmer seine Aussage als nicht verwertbar leiteten sie aber direkt an Bruno Beater den ersten Stellvertreter von Erich Mielke weiter Eine Reaktion von Beater ist in dem vierseitigen Protokoll des Vorgangs nicht dokumentiert 45 Das MfS besass uber 500 Seiten der Unterlagen aus dem ersten Prozess gegen Kurras vom November 1967 darunter eine Kopie der Anklageschrift des damaligen West Berliner Generalstaatsanwalts Hans Gunther vom 10 Juli 1967 Sie stammte aus seinem Buro 15 und fiel den DDR Grenzbehorden bei einer Transitkontrolle eines seiner Mitarbeiter am 6 August 1967 in die Hande 46 Nach dem 2 Juni 1967 ist nur noch ein Treffen von Kurras mit seinem fruheren Fuhrungsoffizier belegt Am 24 Marz 1976 bot er Eiserbeck erneut an West Berliner Interna weiterzugeben Dieser befurwortete dies vorbehaltlich einer Zustimmung des MfS diese ist in den aufgefundenen Akten nicht dokumentiert Kurras versuchte sein am 2 Juni 1967 gezeigtes Verhalten laut Gesprachsprotokoll wie folgt zu erklaren Die Situation wurde zu einer reinen Existenzfrage zu der Frage ob Leben oder Tod Aus diesem Grunde hat er so gehandelt Sein Leben war durch das Angreifen der Radikalen mit einem offenen Messer gefahrdet Der Kurras sagte sinngemass dass er sich nichts vorzuwerfen hatte und nichts bereut Seine Darlegungen zum bekannten Vorkommnis trug er sehr impulsiv vor Aus der Art und Weise seiner Bemerkungen kann geschlussfolgert werden dass der Kurras von der Richtigkeit seiner Handlungsweise uberzeugt ist kein Mitleid in irgendeiner Form hat und die Handlungen der anderen beteiligten Personen verurteilt 9 Kurras stellte die Situation dem MfS gegenuber also ebenso als Notwehr dar wie in seinen Strafprozessen Eine 1987 angelegte 1989 abgeschlossene sechsseitige Akte des MfS mit dem Titel Vorstoss enthalt Klarnamen Geburtsdatum und Registriernummer von Kurras Danach hatte Gerhard Neiber der Stellvertreter von Erich Mielke am 11 Dezember 1987 aus operativen Grunden Interesse einen Sicherungsvorgang angeordnet Im Februar 1989 ubergab Neiber diesen Vorgang dem fruheren Fuhrungsoffizier Werner Eiserbeck Dieser versuchte am 29 November 1989 die Akte mit dem Vermerk Wegfall der operativen Grunde vernichten zu lassen Welcher Art diese waren ist unklar Kurras war 1987 pensioniert worden und aus dem West Berliner Polizeidienst ausgeschieden 47 Entdeckung und Bewertung der Stasi Akten Bearbeiten Schon 2003 hatte eine Doktorandin bei ihren Recherchen die Akte von Kurras als Material fur ihre Dissertation vom Bundesbeauftragten fur Stasi Unterlagen BStU angefordert diese Arbeit dann jedoch eingestellt 48 Ende April 2009 entdeckte Cornelia Jabs Historikerin und Mitarbeiterin des BStU bei der Recherche fur eine Untersuchung zum Wissen des MfS uber Todesfalle an der Berliner Mauer 49 die IM Akten zu Kurras die ausschliesslich uber die BStU interne Datenbank SAE Sachaktenerschliessung uber mehrere Schlagworter auffindbar war 50 Unbekannte Mitarbeiter der Birthlerbehorde machten Auszuge ihres fur Ende Mai zur Veroffentlichung vorgesehenen Berichts daruber vorzeitig am 21 Mai 2009 den Medien zuganglich Dies loste eine neue Debatte um die Hintergrunde der Erschiessung Ohnesorgs und um die Geschichtsschreibung zur westdeutschen Studentenbewegung aus Am 28 Mai 2009 erschien der Originalbericht in der Zeitschrift Deutschland Archiv Am 6 Juni 2009 veroffentlichte die BStU weitere MfS Dokumente Cornelia Jabs und Helmut Muller Enbergs sagten aus die Personenkartei von Kurras nach dem Formular F16 Kartei genannt habe im BStU nicht mehr vorgelegen Dem widersprach die damalige Bundesbeauftragte Marianne Birthler Die entsprechende Karteikarte sei 1967 vom MfS entfernt 1987 nach Kurras Pensionierung aber wieder in die F16 eingestellt worden Kurras sei also 2009 problemlos personenbezogen recherchierbar gewesen 51 Den Entdeckern zufolge fehlt in den gefundenen Dokumenten jeder Hinweis auf einen Totungs oder Eskalationsauftrag des MfS an Kurras etwa um West Berlin zu destabilisieren Dieser sei unwahrscheinlich da das MfS sich selbst uberrascht zeigte und damit einen wertvollen Mitarbeiter verlor 52 2007 hatte Kurras im Gesprach mit Uwe Soukup erklart Heutige Polizisten wurden viel zu selten von der Schusswaffe Gebrauch machen Ihn hatte man damals allenfalls einmal nicht mehrmals schlagen konnen 24 Dann ist der Junge aber vom Fenster Fehler Ich hatte hinhalten sollen dass die Fetzen geflogen waren nicht nur einmal funf sechs Mal hatte ich hinhalten sollen Wer mich angreift wird vernichtet Aus Feierabend So is das zu sehen Otto Schily ging 2009 deshalb davon aus dass Kurras in seinem Prozess 1967 mit der behaupteten Notwehr bzw dem versehentlichen Schuss gelogen hatte Schily ging nicht von einem Mordauftrag des MfS aus vermutete aber einen indirekten Einfluss auf das Verhalten von Kurras am 2 Juni 1967 Die entscheidende Frage fur mich ist ob sich der Polizeibeamte Kurras aufgrund seiner Stasi Verpflichtungen in dieser Krisensituation anders verhalten hat als er es sonst getan hatte 8 Schily nahm an dass dessen West Berliner Polizeikollegen die Ermittlungen gezielt behinderten und sich verabredeten um entlastend fur Kurras auszusagen Man muss schon fragen ob das Verschwinden der Beweismittel und die merkwurdigen Zeugenaussagen anderer Polizisten alles Zufalle waren Wenn die Polizei gewusst hatte was es mit diesem Herrn auf sich hatte hatte sie den Fall ganz anders angepackt 8 Hans Christian Strobele 1967 Mitarbeiter im Anwaltsburo Horst Mahlers forderte am 23 Mai 2009 mogliche Einflusse des MfS auf die Entscheidungstrager in der West Berliner Polizei und Politik und so auf die Strafverfahren gegen Kurras zu untersuchen War die Stasi auch in die Verhinderung der Aufklarung verwickelt Wie kam es zu den ganzen Falschmeldungen Die Stasi hatte doch kein Interesse daran gehabt dass Kurras verurteilt wird und dann moglicherweise alles offenbart 53 Der Politologe Wolfgang Kraushaar wies am 23 Mai 2009 auf SED Versuche hin die Studentenbewegung zu instrumentalisieren und zu lenken Er vermutete dass Kurras dabei eine Rolle gespielt haben konnte Zugleich warnte er vor Spekulationen Auch nach den Aktenfunden seien Tatermotive und Tathergang ungeklart Ob Teile einer Schlusselgeschichte der alten Bundesrepublik umgeschrieben werden mussten lasse sich daraus nicht beantworten 54 Der damalige Stellvertreter des Leiters der Bezirksverwaltung Berlin des MfS Wolfgang Schwanitz antwortete am 6 Juni 2009 auf die Frage nach einem Totungsauftrag des MfS an Kurras Ich kenne keinen Befehl des Ministers der gegen die DDR Gesetze und gegen das Statut des MfS verstossen hatte Mord und andere Gewaltverbrechen sahen diese nicht vor 55 Stern Redakteur Hans Ulrich Jorges schrieb am 4 Juni 2009 Die Stasi Akten verlangten eine Neubewertung von drei Jahrzehnten deutscher Geschichte der Geschichte der 68er Bewegung und ihrer terroristischen Abirrungen Die antiautoritare Protestbewegung ware weitergegangen aber anders verlaufen Es ware nicht zu 60 Morden deutscher Terroristen und Anti Terror Gesetzen gekommen die auf Ohnesorgs Erschiessung folgten Kurras habe wahrscheinlich keinen Mordauftrag erhalten und nicht von sich aus im DDR Interesse geschossen um die Lage in West Berlin zu eskalieren sondern aus personlichem Hass auf die protestierenden Studenten Dafur spreche seine Aussage von 2007 Als autoritarer Charakter linksfaschistisch im Denken Reden und Handeln wie Stasi Chef Erich Mielke geradezu modellhaft taterdeutsch habe er die Gelegenheit ergriffen seine Waffe einmal gegen einen Randalierer einzusetzen Ihn zu erledigen wie nach einem Handbuch der SS per Kopfschuss von hinten 56 Neue Ermittlungen und Massnahmen Bearbeiten Nach Bekanntwerden seiner IM Tatigkeit 2009 wurden mehrere Strafanzeigen gegen Kurras gestellt Carl Wolfgang Holzapfel der stellvertretende Bundesvorsitzende der Vereinigung der Opfer des Stalinismus zum Beispiel zeigte ihn am 21 Mai 2009 wegen Mordes an Rainer Wagner Vorsitzender der Union der Opferverbande Kommunistischer Gewaltherrschaft wegen Spionage 21 Am 24 Mai 2009 raumte Kurras seine SED Mitgliedschaft und indirekt auch seine Tatigkeit als IM des MfS nicht aber einen Mordauftrag ein Was macht das schon das andert nichts 57 Nach Ankundigung durch Berlins Innensenator Ehrhart Korting SPD am 25 Mai 2009 58 zog die Berliner Polizei am 27 Mai 2009 die angeblich einzige Pistole ein die Kurras besass Bei einer Durchsuchung seines Hauses am 12 Juni 2009 fand man noch einen Revolver Smith amp Wesson Kaliber 38 special mit 171 zugehorigen Patronen 59 Am 13 November 2009 verurteilte das Amtsgericht Berlin Tiergarten Kurras wegen illegalem Besitz dieses Revolvers Munition und eines Totschlagers zu sechs Monaten Freiheitsstrafe mit zweijahriger Bewahrungsfrist 60 Sein Verteidiger Mirko Roder kundigte einen Berufungsantrag an 61 Der Senat von Berlin liess prufen ob man Kurras Pension nach dem Beamtenrecht aberkennen konnte Die Berliner Staatsanwaltschaft forderte dazu die im Landesarchiv befindlichen Ermittlungsakten an Die Bundesanwaltschaft prufte anhand der Stasi Akten ob ein Anfangsverdacht wegen Mord gegen Kurras vorlag 62 Sie liess dazu einen der 17 Aktenordner vorlaufig sperren 63 In einem weiteren Verfahren ermittelte die Bundesanwaltschaft wegen Verdachts auf Landesverrat gegen Kurras 64 Bis Ende Juli 2011 gab die Bundesanwaltschaft ihre Ermittlungsergebnisse bekannt Danach erschoss Kurras Ohnesorg wahrscheinlich unbedrangt und vorsatzlich Darauf verwiesen mit neuen hochauflosenden Methoden uberprufte damalige Fotografien und Filme und erneut befragte Zeugen deren Aussagen in den fruheren Strafprozessen gegen Kurras unberucksichtigt geblieben waren 65 Die Berliner Staatsanwaltschaft stellte das Ermittlungsverfahren gegen Kurras Anfang November 2011 jedoch ergebnislos ein Es gebe keine Beweise fur einen Mordauftrag des MfS da in der Hauptverwaltung Aufklarung des DDR Ministeriums fur Staatssicherheit vor der Wiedervereinigung nahezu das gesamte Aktenmaterial vernichtet worden sei Es gebe auch zu wenige Anhaltspunkte fur eine Unterdruckung oder Manipulation von Beweisen fur eine vorsatzliche oder fahrlassige Totung in seinen fruheren Prozessen Darum fehlten die rechtlichen Voraussetzungen fur eine Wiederaufnahme des Verfahrens 66 Die Bundesanwaltschaft setzte ihre Ermittlungen wegen des Verdachts auf Landesverrat jedoch fort In der Vernehmung dazu behauptete Kurras tatsachenwidrig nicht nur der MfS Chef Mischa Wolf sondern auch Herbert Wehner habe ihn als Agenten angeworben Das Verfahren endete mit dem Tod von Kurras 87 jahrig im Dezember 2014 67 Bis Januar 2012 fand die Bundesanwaltschaft neue Indizien fur eine gezielte Erschiessung Ohnesorgs und deren Vertuschung durch die damalige West Berliner Polizei Auf einem bisher unbekannten Film des SFB sei Kurras im Umriss mit einer Pistole in der Hand zu sehen der sich Sekunden vor dem Schuss unbedrangt auf Ohnesorg zubewege Eine Fotografie zeige Kurras beim Schuss mit der rechten Hand gestutzt auf einen Polizeikollegen der nie befragt worden sei Eine weitere Fotografie zeige Kurras und den Einsatzleiter Helmut Starke der Kurras erst nach dem Todesschuss bemerkt zu haben behauptete 23 Literatur Bearbeitenzum 2 Juni 1967 Uwe Soukup Wie starb Benno Ohnesorg Der 2 Juni 1967 Verlag 1900 Berlin 2007 ISBN 978 3 930278 67 1 zum Kurrasprozess 1967 ff Heinrich Hannover Die Republik vor Gericht 1954 1995 Erinnerungen eines unbequemen Rechtsanwaltes Aufbau Taschenbuch Verlag Berlin 2005 ISBN 3 7466 7053 5 Aufbau Taschenbucher 7053 zu den Stasi Akten Helmut Muller Enbergs Cornelia Jabs Der 2 Juni 1967 und die Staatssicherheit In Deutschland Archiv Zeitschrift fur das vereinigte Deutschland 3 42 2009 ISSN 0012 1428 S 395 400 Armin Fuhrer Wer erschoss Benno Ohnesorg Der Fall Kurras und die Stasi be bra verlag Berlin 2009 ISBN 978 3 89809 087 2 Uwe Soukup Karl Heinz Roth Karl Heinz Dellwo 2 Juni 1967 Laika Verlag Hamburg 2010 ISBN 978 3 942281 70 6 Bibliothek des Widerstands 1 Medienkombination Buch und DVD Video Sven Felix Kellerhoff Die Stasi und der Westen Der Kurras Komplex Hoffmann und Campe Hamburg 2010 ISBN 978 3 455 50145 2 Marc Tschernitschek Der Todesschutze Benno Ohnesorgs Karl Heinz Kurras die Westberliner Polizei und die Stasi Tectum Marburg 2013 ISBN 978 3 8288 3121 6 Inhaltsverzeichnis Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karl Heinz Kurras Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Karl Heinz Kurras im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Der Geheime Mitarbeiter Otto Bohl Karl Heinz Kurras in den Akten der Staatssicherheit in Mediathek des Stasi Unterlagen Archivs Uwe Soukup Zu Besuch bei Ohnesorgs Todesschutzen In Die Zeit online 22 Mai 2009 Matthias Hanselmann Der dummste Polizeieinsatz den man sich vorstellen kann auf Deutschlandradio Kultur 29 Mai 2007 Kuno Kruse Der Fall Kurras Als der Staat zum Feind wurde Memento vom 26 November 2009 im Internet Archive In Der Stern 25 Mai 2009 Axel Hildebrand Sonke Wiese Der Todesschutze und die Justiz Memento vom 18 Februar 2015 im Internet Archive In Der Stern 25 Mai 2009 Michael Sontheimer Peter Wensierski Der Staatsschutzer und der Stasi Friseur In einestages 7 Marz 2012 Sven Robel Karl Heinz Kurras Ohnesorg Todesschutze ist tot Der Spiegel 18 Februar 2015 Margot Overath Benno Ohnesorg Chronik einer Hinrichtung Memento vom 22 Juni 2017 im Internet Archive BR de 23 Mai 2017 Der Tod von Benno Ohnesorg und die Folgen fur Deutschland In Zeitblende von Schweizer Radio und Fernsehen vom 3 Juni 2017 Audio Cornelia Jabs Helmut Muller Enbergs 68er Bewegung Der 2 Juni 1967 und die Staatssicherheit Auf bpb de Bundeszentrale fur politische Bildung 27 Mai 2009 abgerufen am 20 Januar 2023 Mit reproduzierten Originaldokumenten von Karl Heinz Kurras Einzelnachweise Bearbeiten a b Sven Felix Kellerhoff Die Akten der Sowjets uber Karl Heinz Kurras In Die Welt 26 Mai 2009 Mike Schmeitzner Genossen vor Gericht Die sowjetische Strafverfolgung von Mitgliedern der SED und ihrer Vorlauferparteien 1945 1954 In Andreas Hilger Mike Schmeitzner Ute Schmidt Hrsg Sowjetische Militartribunale Band 2 Die Verurteilung deutscher Zivilisten 1945 1955 Koln 2003 ISBN 3 412 06801 2 S 265 344 Strafgesetzbuch der Russischen Sozialistischen Foderativen Sowjet Republik ubersetzt von Dr Wilhelm Gallas Berlin 1953 Andreas Hilger Nikita Petrov Erledigung der Schmutzarbeit Die sowjetischen Justiz und Sicherheitsapparate in Deutschland In Andreas Hilger Mike Schmeitzner Ute Schmidt Hrsg Sowjetische Militartribunale Band 2 Die Verurteilung deutscher Zivilisten 1945 1955 Koln 2003 S 147f a b c Sven Felix Kellerhoff Uwe Muller Kurras entpuppt sich als Stasi Spitzel im Akkord In Hamburger Morgenpost 4 Juni 2009 Bernhard Honnigfort Fall Kurras Mielkes Glucksfall In Frankfurter Rundschau online 26 Mai 2009 Cornelia Jabs Helmut Muller Enbergs 68er Bewegung Der 2 Juni 1967 und die Staatssicherheit In bpb de Bundeszentrale fur politische Bildung 27 Mai 2009 abgerufen am 20 Januar 2023 a b c d Dirk Kurbjuweit Sven Robel Michael Sontheimer Peter Wensierski Verrat vor dem Schuss In Der Spiegel Nr 22 2009 S 42 51 online 25 Mai 2009 a b c d Helmut Muller Enbergs Cornelia Jabs Der 2 Juni 1967 und die Staatssicherheit a b Mechthild Kupper Aktenfund in der Birthler Behorde Stasi Mitarbeiter erschoss Benno Ohnesorg In FAZ 21 Mai 2009 Uwe Soukup Karl Heinz Kurras Schuss auf Benno Ohnesorg Stasi Auftrag scheint ausgeschlossen Der Tagesspiegel 14 Marz 2015 Suddeutsche Zeitung 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von Ossietzky Universitat Oldenburg 2008 ISBN 978 3 8142 2116 8 S 58 Neue Recherchen Ohnesorgs Todesschutze soll Stasi Spion gewesen sein In Spiegel Online 21 Mai 2009 Stefan Reinicke Der Untertan In taz 25 Mai 2009 Sven Felix Kellerhoff Ohnesorgs Tod war ein Fall fur die Stasi Spitze In Die Welt 1 Juni 2009 Kurras Ermittlungen Stasi kannte alle Einzelheiten In Focus 6 Juni 2009 Sven Robel Peter Wensierski DDR Spion Neue Stasi Akte von Todesschutze Kurras entdeckt In Spiegel Online 30 Mai 2009 archive org Memento vom 2 Juni 2009 im Internet Archive Steffen Mayer Pressemitteilung vom 27 Mai 2009 BStU archive org Memento vom 4 Juni 2009 im Internet Archive Matthias Schlegel Stasi Aufarbeitung Kurras Akte war ein Zufallsfund In Die Zeit Nr 22 2009 Ein Zufallsfund Der besondere Weg zu den Kurras Akten Bundeszentrale fur politische Bildung Renate Oschlies Es hatte nur einer fragen mussen In Berliner Zeitung 27 Mai 2009 Stefan Reinecke Der Mann der die Studenten radikalisierte Ohnesorg Schutze war Stasi Spitzel In taz 22 Mai 2009 Maike Rottger Schily uberrascht Strobele fassungslos In Hamburger Abendblatt 23 Mai 2009 Wolfgang Kraushaar Vielleicht war es nicht die NS Vergangenheit In Frankfurter Rundschau 23 Mai 2009 Schwanitz Die Fakten sprechen fur uns In Junge Welt 6 Juni 2009 Hans Ulrich Jorges Zwischenruf aus Berlin Kommentar der Woche Das blutige Verwirrspiel der Geschichte In Stern Nr 23 2009 Kurras gesteht IM Tatigkeit Frankfurter Allgemeine Zeitung FAZ 24 Mai 2009 Berlins Innensenator Korting will Kurras Waffe einziehen Suddeutsche Zeitung SZ 25 Mai 2009 Illegaler Waffenbesitz Polizei findet Revolver bei Stasi Agent Kurras Spiegel Online 12 Juni 2009 Bewahrungsstrafe Kurras wegen illegalen Waffenbesitzes verurteilt FAZ 13 November 2009 Kurras geht gegen Bewahrungsstrafe in Berufung Berliner Morgenpost 16 November 2009 Der Fall Karl Heinz Kurras Mordermittlungen moglich SZ 29 Mai 2009 Illegaler Waffenbesitz Anklage gegen Ohnesorg Schutzen Kurras erhoben Die 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