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Charlotte Muller 5 November 1901 in Berlin Wedding 14 Marz 1989 in Ost Berlin war eine deutsche Widerstandskampferin und Uberlebende des KZ Ravensbruck Von 1951 bis 1967 arbeitete sie fur die Staatssicherheit der DDR Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Schriften 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMullers Vater selbstandiger Klempner Sozialdemokrat und Gewerkschafter beeinflusste massgeblich ihre politische Entwicklung Mit 14 Jahren begann sie in der Werkstatt ihres Vaters eine Klempnerlehre Doch bereits 1916 verstarb er und Charlotte Muller musste diese Ausbildung aufgeben Sie wurde von ihrer Mutter auf eine Handelsschule geschickt Bis 1923 arbeitete sie als Buroangestellte wurde dann entlassen und fand erst 1928 wieder Arbeit als Schwimmmeisterin In dieser Zeit war sie im Roten Frauen und Madchenbund einer Unterorganisation des Rotfrontkampferbundes aktiv und horte Vortrage in der Marxistischen Arbeiterschule MASCH 1928 trat sie in die KPD ein Im Sommer 1933 wurde sie erneut entlassen Sie begann ab November 1933 gemeinsam mit Mia Niederkirchner ihre illegale politische Tatigkeit bis zum Juni 1934 in Deutschland anschliessend um ihrer drohenden Verhaftung durch die Gestapo zu entgehen in den Niederlanden 1936 verhaftete sie die Amsterdamer Fremdenpolizei mit der Absicht sie nach Deutschland auszuliefern schob Charlotte Muller jedoch nach Belgien ab In Brussel wurde sie bereits von Otto Niebergall erwartet der von Belgien aus illegale Gruppen im Rheinland unterstutzte und erneut mit politischer Arbeit fur die KPD betraut Nach dem Einmarsch der Wehrmacht in Belgien im Mai 1940 wurde sie im Oktober 1940 von der Gestapo verhaftet Etwa ein Jahr lang dauerte Charlotte Mullers Untersuchungshaft Illegale Tatigkeit wahrend der Emigration konnte ihr jedoch nicht nachgewiesen werden Im November 1941 fand in Berlin der Prozess gegen sie und ihre Mitangeklagten wegen Vorbereitung zum Hochverrat statt Das Urteil fur sie lautete auf 15 Monate Gefangnis wobei die Untersuchungshaft angerechnet wurde Nach Verbussung der Gefangnisstrafe im Januar 1942 wurde sie mit einem Zwischenaufenthalt im Arbeitserziehungslager Rhinow im Konzentrationslager Ravensbruck inhaftiert In den ersten acht Monaten arbeitete sie in der Weberei Nach einer Erkrankung wurde sie fur die Arbeit in der Weberei untauglich geschrieben Als bald darauf im Lager Frauen gesucht wurden die sich auf Klempnerarbeiten verstanden meldete sie sich In dieser Position war es ihr moglich sich relativ frei im Lager zu bewegen vor allem aber ohne Aufsicht durch die SS zu arbeiten Dies nutzte sie einerseits um Kontakte zwischen den politischen Gefangenen auszubauen und zu unterhalten Andererseits war es Charlotte Muller als Anweisungshaftling aber auch moglich ihre Arbeitskolonne selbst zusammenzustellen Dadurch trug sie beispielsweise dazu bei dass zwei korperlich geschwachte Mitgefangene die Lagerhaft uberleben konnten Nach Kriegsende arbeitete sie zunachst im Magistrat von Berlin Wedding Im Juli 1949 wechselte sie zur Deutschen Volkspolizei Ab 1951 begann ihre Arbeit fur die Staatssicherheit der DDR MfS 1957 schliesslich in Vollzeit fur das MfS Ihre wichtigste Aufgabe bestand darin als Kurierin Kontakt zu West Berliner Polizeibeamten zu halten die fur das MfS arbeiteten Einer ihrer Kontakte war Karl Heinz Kurras Nach dem 13 August 1961 Bau der Berliner Mauer wurde Muller zu seinem wichtigsten Kontakt zum MfS Sie nutzte ihre Besuche bei ihrer Schwester Kathe die in Spandau wohnte um sich mit Kurras im Schleusenkrug im Berliner Tiergarten zu treffen Als er 1964 in die SED eintrat burgte sie fur ihn 1965 wurde ein anderer Kontakt von Muller Heinz Weiss vom West Berliner Staatsschutz gefasst Dessen Frau sagte umfassend aus unter anderem uber seine Kurierin Muller durfte nicht mehr in West Berlin arbeiten und schied 1967 aus dem Dienst beim MfS aus 1981 erschien ihr Buch Die Klempnerkolonne in Ravensbruck in dem sie uber ihre Erlebnisse wahrend ihrer Haftzeit im KZ Ravensbruck berichtet Muller starb am 14 Marz 1989 und ihre Urne wurde auf dem Friedhof Baumschulenweg beigesetzt Auszeichnungen BearbeitenVaterlandischer Verdienstorden in Gold und Bronze Verdienstmedaille der DDR Medaille fur Kampfer gegen den Faschismus 1933 bis 1945 Medaille Aktivist der ersten Stunde 1982 Ehrenspange zum Vaterlandischen Verdienstorden in Gold 1 1986 Orden Stern der Volkerfreundschaft in Silber 2 Schriften BearbeitenDie Klempnerkolonne in Ravensbruck Erinnerungen des Haftlings Nr 10787 Dietz Verlag Berlin 1981 ISBN 3 320 00808 0 Lizenzausgabe fur die Bundesrepublik Deutschland Roderberg Verlag Frankfurt Main 1981 ISBN 3 87682 735 3 beide mit ca einem Dutzend Neuauflagen sowie mehreren Ubersetzungen Weblinks BearbeitenGedenkstatte auf dem Friedhof Berlin Baumschulenweg archiv Verrat vor dem Schuss in Der Spiegel 25 Mai 2009 Besuch beim Genossen vom Schiessverein in Die Welt vom 19 Mai 2009Einzelnachweise Bearbeiten Neues Deutschland vom 27 Februar 1982 Neues Deutschland vom 4 Oktober 1986Normdaten Person GND 129587567 lobid OGND AKS LCCN n86834030 VIAF 110497860 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Muller CharlotteALTERNATIVNAMEN Muller LottiKURZBESCHREIBUNG deutsche Widerstandskampferin Mitarbeiter der DDR StaatssicherheitGEBURTSDATUM 5 November 1901GEBURTSORT Berlin WeddingSTERBEDATUM 14 Marz 1989STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Charlotte Muller Widerstandskampferin amp oldid 239218192