www.wikidata.de-de.nina.az
Gerhard Neiber 20 April 1929 in Neu Titschein 13 Februar 2008 in Berlin war ein deutscher Geheimdienstler Er war von 1980 bis 1989 Stellvertreter des Ministers fur Staatssicherheit der DDR Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Funktionsbereich innerhalb des MfS 3 Auszeichnungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer Sohn eines Arbeiters besuchte die Mittelschule ohne Abschluss Nach seiner Zwangsumsiedlung in die Sowjetische Besatzungszone 1945 arbeitete er als Landarbeiter Neiber wurde 1948 Mitglied der SED und Hilfspolizist bei der Kriminalpolizei K 5 im Polizeirevier Erfurt der Deutschen Volkspolizei VP Er kam dann zur Grenzkommandantur Gudersleben der Deutschen Grenzpolizei und anschliessend wieder nach Erfurt zur Kriminalpolizei 1949 wurde er in der Kreisdienststelle Weimar der Verwaltung zum Schutz der Volkswirtschaft Thuringen eingestellt Mit Grundung des Ministeriums fur Staatssicherheit MfS im Februar 1950 wurde Neiber stellvertretender Leiter der Abteilung IV der Landerverwaltung Thuringen des MfS und nach der Bildung der Bezirke in der DDR im Juli 1952 in der Abteilung Politkultur der MfS Bezirksverwaltung Erfurt beschaftigt Nach dem Besuch der SED Bezirksparteischule Masserberg 1952 wurde er 1 Sekretar der SED Kreisleitung der MfS Bezirksverwaltung Erfurt Nach dem Aufstand des 17 Juni 1953 wurde er als stellvertretender Leiter der Abteilung Politkultur der Bezirksverwaltung Schwerin eingesetzt Im folgenden Jahr wurde er Leiter der Abteilung II Spionageabwehr und 1955 Stellvertreter Operativ des Leiters der Bezirksverwaltung Als Nachfolger von Alfred Schonherr war er von 1959 bis 1960 zunachst Stellvertreter Operativ und ab 1960 als Nachfolger von Helmut Grubert Leiter der Bezirksverwaltung Frankfurt Oder des MfS Von 1960 bis 1965 absolvierte Neiber ein Fernstudium an der Hochschule des Ministeriums fur Staatssicherheit mit dem Abschluss eines Diplomjuristen 1970 wurde er zum Dr jur promoviert 1 Von 1961 bis 1980 gehorte er der SED Bezirksleitung Frankfurt Oder an 1966 wurde Neiber zum Oberst befordert Im Februar 1970 wurde er von Walter Ulbricht zum Generalmajor ernannt Im Februar 1979 holte ihn Erich Mielke zur Bildung des Anleitungsbereiches Neiber in die MfS Zentrale Am 8 Januar 1980 wurde er zu einem der vier Stellvertreter des Ministers fur Staatssicherheit ernannt In dieser Eigenschaft war er unter anderem auch Disziplinarvorgesetzter der Verwaltung 2000 der grossten Diensteinheit des MfS und der Hauptabteilung XXII Terrorabwehr Am 4 Oktober 1982 wurde er vom Vorsitzenden des Nationalen Verteidigungsrates der DDR Erich Honecker zum Generalleutnant befordert Im Dezember 1989 wurde er von seinen Funktionen entbunden und im Januar 1990 in den Ruhestand entlassen Im Zuge seiner Tatigkeit fur das MfS war Neiber massgeblich fur die Aufnahme von RAF Aussteigern in der DDR verantwortlich Er beschaffte diesen eine falsche Identitat Nach dem Ende des SED Regimes wurden die Terroristen enttarnt u a Susanne Albrecht alias Ingrid Becker die an der Ermordung des Vorstandssprechers der Dresdner Bank Jurgen Ponto beteiligt war Neiber stand nach der deutschen Wiedervereinigung mehrfach vor Gericht unter anderem wegen der Plane Werner Weinhold der als NVA Soldat 1975 uber die Innerdeutsche Grenze in die Bundesrepublik Deutschland entkommen war und dabei zwei Grenzsoldaten der DDR erschossen hatte ermorden zu lassen und 1991 im Zusammenhang mit dem von dem Terroristen Johannes Weinrich geplanten Anschlag vom 25 August 1983 auf das Kulturzentrum Maison de France in West Berlin bei dem es einen Toten und 23 Verletzte gab verurteilt wurde er jedoch nie 2 Er wurde zu seiner MfS Tatigkeit in dem Dokumentarfilm Das Ministerium fur Staatssicherheit Alltag einer Behorde mit acht weiteren hochrangigen ehemaligen MfS Mitarbeitern interviewt Neiber starb im Alter von 78 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit in einer Berliner Klinik 3 Funktionsbereich innerhalb des MfS BearbeitenNeiber unterstanden zuletzt folgende Bereiche Hauptabteilung I Abwehrarbeit in der Nationalen Volksarmee und den Grenztruppen Hauptabteilung VI Passkontrolle Tourismus Interhotel Hauptabteilung VII Abwehrarbeit in MdI und DVP Hauptabteilung VIII Beobachtung Ermittlung Hauptabteilung XXII Terrorabwehr Zentrale Koordinierungsgruppe Flucht Ubersiedlung Arbeitsgruppe XVII Besucherburos West Berlin Auszeichnungen Bearbeiten1988 Vaterlandischer Verdienstorden in GoldLiteratur BearbeitenJens Gieseke Neiber Gerhard In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 2 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Roger Engelmann Bernd Florath Helge Heidemeyer Daniela Munkel Arno Polzin Walter Suss Das MfS Lexikon 4 aktualisierte Auflage Ch Links Verlag Berlin 2021 ISBN 978 3 96289 139 8 S 244 Online Version Weblinks BearbeitenMfS Lexikon Gerhard Neiber Gerhard Neiber in der Internet Movie Database englisch Gerhard Neiber Memento vom 18 August 2005 im Internet Archive Kurzbiografie auf der Seite Erfurt Web de Staatssicherheit Mielkes Stellvertreter Neiber ist tot DIE WELT vom 14 Februar 2008Einzelnachweise Bearbeiten Kurzbiografie im MfS Lexikon Stasi Vizechef und Fluchthelfer der RAF gestorben Welt Online vom 16 Februar 2008 Vgl Der Tagesspiegel vom 14 Februar 2008 Ehemaliger Stasi General Neiber ist tot Normdaten Person GND 133974324 lobid OGND AKS VIAF 77519124 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Neiber GerhardKURZBESCHREIBUNG deutscher Generalleutnant und Vizeminister fur Staatssicherheit der DDRGEBURTSDATUM 20 April 1929GEBURTSORT NeutitscheinSTERBEDATUM 13 Februar 2008STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gerhard Neiber amp oldid 239507092