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Johannes Weinrich 21 Juli 1947 in Brakel ist ein deutscher Terrorist Er ist ehemaliges Mitglied der Revolutionaren Zellen sowie der Organisation Internationalistischer Revolutionare Carlos Gruppe Er gilt als die ehemalige rechte Hand des Terroristen Ilich Ramirez Sanchez genannt Carlos der Schakal Seine Anschlage forderten bis zu 20 Todesopfer und es wurden etwa 100 Menschen verletzt 1 Im Jahre 2000 wurde er wegen eines 1983 in Berlin verubten Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Tatvorwurfe 3 Prozesse 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWeinrich wuchs in der Kleinstadt Schwerte bei Dortmund als Sohn eines Oberstudienrates auf 1 2 Danach studierte er an der Ruhr Universitat Bochum und war dort SDS und AStA Mitglied Er grundete die Politische Buchhandlung GmbH Bochum den linken Kollektivbuchladen in der Overbergstrasse nahe der Universitat Nach seinem Umzug nach Frankfurt arbeitete Weinrich beim Verlag Roter Stern Im Verlag lernte er Wilfried Bose kennen mit dem zusammen er immer noch offen im Verlag arbeitend die Revolutionaren Zellen grundete 1975 tauchten sie unter gingen in ein Guerilla Ausbildungslager der palastinensischen PFLP und verlegten den Schwerpunkt ihrer Aktionen von Deutschland spezifischen auf internationale Anschlage unter der Fuhrung von Wadi Haddad In den spaten 1970er Jahren schloss sich Weinrich der von Carlos aufgebauten Gruppe an und begann als bezahlter Terrorist zu arbeiten Er und Carlos nahmen dabei Geld von verschiedenen Geheimdiensten an darunter der rumanische Securitate und finanzierten damit einen luxuriosen Lebensstil Muammar al Gaddafi zahlte eine Million US Dollar jahrlich 1 Tatvorwurfe BearbeitenEr wird bis heute zahlreicher Anschlage in Frankreich Griechenland und anderswo verdachtigt die nur teilweise zur Anklage kamen darunter 3 der Raketenbeschuss einer Boeing 707 der israelischen Fluggesellschaft El Al auf dem Flughafen Paris Orly am 13 Januar 1975 ein Bombenanschlag auf den Sender Radio Freies Europa in Munchen am 21 Februar 1981 ein Bombenanschlag in der Pariser Innenstadt vor dem Gebaude in dem die Zeitschrift Watan al Arabi ihren Sitz hatte 1 Toter am 22 April 1982 ein Anschlag auf den saudi arabischen Botschafter in Athen am 13 April 1983 und ein Bombenanschlag im Bahnhof Marseille Saint Charles 2 Tote und ein Bombenanschlag auf den TGV Hochgeschwindigkeitszug Valenciennes 3 Tote am 31 Dezember 1983Prozesse BearbeitenWeinrich wurde am 4 Juni 1995 im Jemen verhaftet und unmittelbar darauf nach Deutschland ausgeflogen Am 17 Januar 2000 wurde er nach vierjahrigem Prozess 1 fur einen Anschlag auf das Kulturzentrum Maison de France vom 25 August 1983 mit einem Toten und 23 Verletzten zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt wobei die besondere Schwere der Schuld festgestellt wurde 25 Kilogramm Sprengstoff hatten die beiden obersten Stockwerke zerstort und ein 26 jahriger linker Demonstrant der eine Protestresolution gegen Frankreich im Konsulat uberreichen wollte wurde getotet 23 Menschen wurden verletzt 4 Der ehemalige Stasi Oberstleutnant Helmut Voigt seinerzeit Leiter der Abteilung XXII der Terrorabwehr des MfS wurde wegen Tatbeteiligung an diesem Anschlag Beihilfe zum Mord zu vier Jahren Freiheitsstrafe verurteilt 5 Der syrische Diplomat Nabil Chretah damals Mitarbeiter der syrischen Botschaft in Ost Berlin wurde wegen Beihilfe zum Mord von der gleichen Schwurgerichtskammer wie Weinrich ebenfalls am 17 Januar 2000 zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren verurteilt deren Vollstreckung zur Bewahrung ausgesetzt wurde Wegen einer Anklage auf sechsfachen Mord im Zusammenhang mit drei Bombenanschlagen 1982 und 1983 in Frankreich musste sich Weinrich ab Fruhjahr 2003 vor dem Landgericht Berlin verantworten bis er im August 2004 aus Mangel an Beweisen freigesprochen wurde 6 Eine von der franzosischen Justiz wegen der Anschlage vom Dezember 1983 beantragte Auslieferung wurde im Dezember 2009 vom Berliner Kammergericht als unzulassig abgelehnt 7 Im ab November 2011 in Paris auch gegen die Mitangeklagten Carlos Illich Ramirez Sanchez Christa Frohlich und Ali Kamal al Issawi gefuhrten Strafprozess wurde Weinrich im Dezember 2011 in Abwesenheit zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt 8 Literatur BearbeitenOliver Schrom Im Schatten des Schakals Carlos und die Wegbereiter des internationalen Terrorismus Links Berlin 2002 zuletzt Aufbau Taschenbuch Verlag Berlin 2004 ISBN 3 7466 8119 7 Fritz Schmaldienst und Klaus Dieter Matschke Carlos Komplize Weinrich Die internationale Karriere eines deutschen Top Terroristen Eichborn Frankfurt am Main 1998 ISBN 3 8218 1192 7 Tobias Wunschik Das Ministerium fur Staatssicherheit und der Terrorismus in Deutschland in Diktaturen in Europa im 20 Jahrhundert der Fall DDR hg von Heiner Timmermann Berlin 1996 289 302 aktualisierte Online Version von 2002 Memento vom 3 Juni 2002 im Internet Archive Weblinks BearbeitenJohannes Weinrich in der Internet Movie Database englisch Literatur von und uber Johannes Weinrich im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Dossier bei Spiegel OnlineEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Oliver Schrom Der Assistent des Schakals Frankfurter Allgemeine Zeitung 23 August 2004 abgerufen am 10 Februar 2014 Kerstin Gehrke Der Terrorist aus dem Salon In Tagesspiegel 7 Marz 2003 archive org Wolfgang Gast Eine Spur des Terrors durch Europa in taz de vom 5 Marz 2003 abgerufen am 7 Oktober 2015 Jorn Hasselmann Im Dienste des Schakals tagesspiegel de 25 August 2008 abgerufen am 10 Februar 2014 11 Jahre nach dem Terroranschlag auf Maison de France erhalt Ex MfS Offizier Voigt vier Jahre Haft und wird freigelassen Stasi und Carlos im Kampf gegen den Klassenfeind 12 April 1994 Terrorist Weinrich Freigesprochen und doch in Haft in Suddeutsche de vom 25 August 2004 abgerufen am 16 Juli 2014 Auslieferung von Terrorist Weinrich abgelehnt in morgenpost de vom 22 Dezember 2009 abgerufen am 16 Juli 2014 Beruchtigter Terrorist Carlos muss lebenslang ins Gefangnis in Spiegel Online vom 16 Dezember 2011 abgerufen am 11 August 2014Normdaten Person GND 119301024 lobid OGND AKS LCCN n96115159 VIAF 54954977 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Weinrich JohannesKURZBESCHREIBUNG deutscher Terrorist der Revolutionaren ZellenGEBURTSDATUM 21 Juli 1947GEBURTSORT Brakel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johannes Weinrich Terrorist amp oldid 237806469