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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zum Historiker siehe Wolfgang G Schwanitz Wolfgang Schwanitz 26 Juni 1930 in Berlin 1 Februar 2022 ebenda 1 war ein General im Ministerium fur Staatssicherheit MfS der DDR dort von 1986 bis 1989 stellvertretender Minister und anschliessend von 1989 bis 1990 Leiter des Amtes fur Nationale Sicherheit der MfS Nachfolgeorganisation Seit der deutschen Wiedervereinigung war er als geschichtsrevisionistischer Autor 2 3 tatig Wolfgang Schwanitz 1989 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und Leben bis 1951 1 2 Staatssicherheit 1951 1989 1 3 Tatigkeiten nach 1989 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft und Leben bis 1951 Bearbeiten Als Sohn eines Bankangestellten geboren besuchte er die Oberschule und verliess sie wegen des Kriegsendes ohne Abschluss Seine Kindheit hatte er zum grossten Teil im Heim verbracht weil sein Vater fruh gestorben war 4 Anschliessend absolvierte er von 1949 bis 1951 eine Lehre zum Grosshandelskaufmann Von Anfang an seit Grundung der DDR war Schwanitz Mitglied der FDJ und des FDGB Seit 1950 war er auch Mitglied der DSF und seit 1953 Mitglied der SED und engagierte sich im Zirkel Stalinbiographie 5 Staatssicherheit 1951 1989 Bearbeiten 1951 wurde er Angehoriger des Ministeriums fur Staatssicherheit MfS war ab 1954 unter anderem Kreisdienststellenleiter von Berlin Pankow und Berlin Weissensee 1956 wurde er stellvertretender Leiter 1958 Leiter der Abteilung II Spionageabwehr der Verwaltung Gross Berlin Er absolvierte von 1960 bis 1966 ein Fernstudium an der Humboldt Universitat zu Berlin mit der Fachrichtung Rechtswissenschaften Abschluss als Diplomjurist und promovierte 1973 zum Dr jur an der Juristischen Hochschule des MfS in Potsdam mit einer Arbeit zum Thema Bekampfung feindlicher Erscheinungen unter Jugendlichen Im Februar 1974 wurde er als Nachfolger von Generalmajor Erich Wichert zum Leiter der Bezirksverwaltung Berlin des MfS berufen Diese Funktion hatte er bis 1986 inne Im Jahre 1984 wurde er zum Generalleutnant des MfS befordert und 1986 ins Ministerium versetzt Dort war er bis November 1989 als Stellvertreter des Ministers tatig verantwortlich fur operative Sicherstellung und Technik Wolfgang Schwanitz unterstanden zuletzt folgende Bereiche Hauptabteilung III Funkaufklarung Funkabwehr Operativ Technischer Sektor OTS Abteilung Nachrichten Abt N Abteilung XI Chiffrierwesen Abteilung Bewaffnung und Chemischer Dienst Abteilung BCD Abteilung 26 Telefonuberwachung Als Leiter fur operative Sicherstellung und Technik bekampfte er DDR Burgerrechtler wie Barbel Bohley Vera Lengsfeld und Rainer Eppelmann Im Oktober 1983 liess er ihre Protestaktion gegen die Atomrustung verhindern indem er sie der Polizei zufuhrte Fur die Besetzung West Berlins entwickelte er detaillierte Plane zur Errichtung von zwolf Stasi Kreisdienststellen die die Festnahme Isolation bzw Internierung der feindlichen Krafte auf der Grundlage der vorhandenen Dokumente organisieren sollten 6 In der Regierung Modrow wurde er am 18 November 1989 7 als Leiter des Amtes fur Nationale Sicherheit berufen der Nachfolgeorganisation des MfS Er war zugleich Mitglied des Ministerrates der DDR Ende November erklarte er in einer geheimen Besprechung dass es Aufgabe der Stasi sei die Regierung und Parteifuhrung wirksam dabei zu unterstutzen die gefahrlichen Entwicklungen in unserer Gesellschaft zunachst zu stoppen Er befahl deshalb die Burgerbewegung mit IM zu unterwandern 5 Am 14 Dezember 1989 wurde er beurlaubt und am 11 Januar 1990 durch die Volkskammer als Mitglied des Ministerrates abberufen und entlassen 8 Von 1971 bis 1974 war Schwanitz Kandidat von 1974 bis 1986 Mitglied der SED Bezirksleitung Berlin sowie seit 1986 bis zum Ausserordentlichen Parteitag 1989 Kandidat des ZK der SED 1963 erhielt Schwanitz den Vaterlandischen Verdienstorden in Bronze Tatigkeiten nach 1989 Bearbeiten Schwanitz war bis zu seinem Tod einer der Protagonisten der geschichtsrevisionistischen 3 Gesellschaft zur Rechtlichen und Humanitaren Unterstutzung und Autor der Edition Ost Das von Schwanitz dort herausgegebene Werk Die Sicherheit Zur Abwehrarbeit des MfS das den inneren Unterdruckungsapparat beschreibt ordnet Karl Wilhelm Fricke als Teil des Geschichtsrevisionismus von Stasi Kadern ein 2 Ausfuhrlich interviewt wird er in dem Dokumentarfilm Das Ministerium fur Staatssicherheit Alltag einer Behorde gemeinsam mit acht weiteren ehemaligen MfS Mitarbeitern Er starb im Alter von 91 Jahren in seiner Berliner Wohnung 1 Schriften Bearbeitenmit Reinhard Grimmer Werner Irmler Willi Opitz Hrsg Die Sicherheit Zur Abwehrarbeit des MfS 2 Bande Edition Ost Berlin 2002 ISBN 3 360 01044 2 9 mit Werner Grossmann Hrsg Fragen an das MfS Auskunfte uber eine Behorde Edition Ost Berlin 2010 ISBN 978 3 360 01813 7 mit Werner Grossmann Hrsg Fragen an das MfS Auskunfte uber eine Behorde Neuauflage edition ost Berlin 2021 ISBN 978 3 360 01898 4 Literatur BearbeitenJens Gieseke Schwanitz Wolfgang In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 2 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Hubertus Knabe Die Tater sind unter uns Uber das Schonreden der SED Diktatur Propylaen Berlin 2007 ISBN 978 3 549 07302 5 Roger Engelmann Bernd Florath Helge Heidemeyer Daniela Munkel Arno Polzin Walter Suss Das MfS Lexikon 4 aktualisierte Auflage Ch Links Verlag Berlin 2021 ISBN 978 3 96289 139 8 S 292 Online Version Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Wolfgang Schwanitz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Walter Suss MfS Lexikon Schwanitz Wolfgang In stasi unterlagen archiv de Abgerufen am 2 Februar 2022 Peter Wensierski Stasi Die Rache der Rentner In Der Spiegel Nr 13 2006 S 44 online vom 27 Marz 2006 Matthias Geyer Stasi Das Leben des anderen In Der Spiegel 33 2006 14 August 2006 S 58 63 abgerufen am 2 Februar 2022 Einzelnachweise Bearbeiten a b Ehemaliger Stasi General und Mielke Nachfolger Schwanitz gestorben In rbb24 2 Februar 2022 abgerufen am 2 Februar 2022 a b Karl Wilhelm Fricke Geschichtsrevisionismus aus MfS Perspektive Ehemalige Stasi Kader wollen ihre Geschichte umdeuten pdf 129 kB In stiftung hsh de Forum 2006 S 490 496 hier S 493 archiviert vom Original am 27 Juni 2013 abgerufen am 3 Februar 2022 a b Eckhard Jesse Fakten und Erkenntnisse keine Mythen und Legenden In bpb de 10 Oktober 2011 abgerufen am 3 Februar 2022 Hubertus Knabe Die Tater sind unter uns S 281 a b Hubertus Knabe Die Tater sind unter uns S 283 Hubertus Knabe Die Tater sind unter uns S 280ff Neues Deutschland vom 20 November 1989 Der Landesbeauftragte fur die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR Ausstellung des Landesbeauftragten fur die Stasi Unterlagen In berlin de Archiviert vom Original am 28 Marz 2007 abgerufen am 3 Februar 2022 Helmut Muller Enbergs Rezension zu R Grimmer u a Hgg Die Sicherheit In H Soz Kult 10 Oktober 2002 abgerufen am 3 Februar 2022 Minister fur Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik ab 1989 Amt fur Nationale Sicherheit AfNS Wilhelm Zaisser Ernst Wollweber Erich Mielke Wolfgang Schwanitz Leiter des AfNS Normdaten Person GND 136321704 lobid OGND AKS LCCN no2010086336 VIAF 80686372 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schwanitz WolfgangKURZBESCHREIBUNG stellvertretender Minister fur Staatssicherheit in der DDR Leiter des Amtes fur Nationale Sicherheit der DDRGEBURTSDATUM 26 Juni 1930GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 1 Februar 2022STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wolfgang Schwanitz amp oldid 239507062