www.wikidata.de-de.nina.az
Horni Litvinov deutsch Ober Leutensdorf auch Oberleutensdorf ist ein Ortsteil und der Hauptort von Litvinov in Tschechien Horni LitvinovHorni Litvinov Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Ustecky krajBezirk MostGemeinde LitvinovFlache 596 8341 1 haGeographische Lage 50 37 N 13 38 O 50 611666666667 13 625833333333 320 Koordinaten 50 36 42 N 13 37 33 OHohe 320 m n m Einwohner 15 673 2011 2 Postleitzahl 436 01Kfz Kennzeichen UVerkehrStrasse Most DubiBahnanschluss Most MoldavaDecin Litvinov Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage 1 2 Ortsgliederung 2 Geschichte 3 Entwicklung der Einwohnerzahl 4 Sehenswurdigkeiten 5 Personlichkeiten 5 1 Sohne und Tochter des Ortes 5 2 Im Ort lebten und wirkten 5 3 Ehrenburger 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenLage Bearbeiten nbsp Namesti Miru Marktplatz Horni Litvinov liegt zehn Kilometer nordlich von Most am Fuss der Sudabdachung des Erzgebirges Die Ortslage befindet sich auf einer Anhohe zwischen den Bachen Bily potok Flossbach fruher Goldfluss und Divoky potok Wildbach am Rande des Nordbohmischen Beckens Nordlich erheben sich der Studenec Hollberg 878 m die Strelna Hohe Schuss 868 m die Loucna Wieselstein 956 m und der Markuv kopec Horteberg 662 m im Westen der Lounicky kopec 442 m sowie im Nordwesten der Lounicky vrch 535 m und der Holubi vrch Nitschenberg 716 m Durch Horni Litvinov fuhrt die Strasse I 27 zwischen Dubi und Most Mit der Stadt Most ist Horni Litvinov auch durch eine Strassenbahn verbunden Am sudlichen Ortsrand verlauft die Bahnstrecke Most Moldava in Horni Litvinov endet die Decin Litvinov Nachbarorte sind Mezibori im Norden Dlouha Louka Litvinov Osada Horni Lom und Loucna im Nordosten Lom im Osten Louka u Litvinova im Sudosten Dolni Litvinov und Zaluzi im Suden Dolni Jiretin und Horni Jiretin im Sudwesten Chuderin und Pisecna im Westen sowie Horni Ves und Sumna im Nordwesten Ortsgliederung Bearbeiten Zum Katastralbezirk Horni Litvinov gehoren auch die Ansiedlungen Litvinov Osada und Koldum Geschichte BearbeitenDie erste schriftliche Erwahnung des Pfarrdorfes Lutwyni villa erfolgte 1352 im papstlichen Zehntregister Registrum decimarum Die ersten nachweislichen Besitzer waren 1357 die Bruder von Gablencz In weiteren Erwahnungen vom Ende des 14 Jahrhunderts wurde der Ort als Lutwinow Luthwhiniuvilla und Litwinow bezeichnet Im Jahre 1391 gehorte ein Teil des Dorfes Thimo von Colditz der andere zur Riesenburg Wegen Uberschuldung mussten die Bruder Borso d A und Borso d J von Riesenburg 1398 die Herrschaft Riesenburg an den Markgrafen Wilhelm I von Meissen verkaufen Dabei wurden auch die Dorfer Leutmansdorf und Niderleutmansdorf genannt wobei letzteres als Lehngut Peter und Hans Gross gehorte Besitzer des Hofes Lutmersdorf war zwischen 1409 und 1411 Rynart Rabicar Im Vertrag von Eger von 1459 durch den die Herrschaft Riesenburg wieder Teil des Konigreiches Bohmen wurde sind sowohl Nedir Leutnnansdorf als auch Leutmannsdorf aufgefuhrt Beide Lehnguter wurden danach durch Konig Georg von Podiebrad an nicht namentlich uberlieferte Personen ausgereicht 1505 wurde in Oberlautmansdorff sonst Swrchni Litwinow eine Feste mit Hof erwahnt zugleich begann ab diesem Zeitpunkt auch eine konsequente Unterscheidung beider Dorfer mit den Prafixen Ober und Nieder Im Jahr 1509 verkaufte Kaspar von Jahn die Feste Oberlautmansdorff mit allem Zubehor an Sigismund von Dubany Nachfolgende Besitzer waren ab 1532 Mikulas Velemyslsky von Velemysleves danach Nikolaus von Knobelshof und ab 1542 erneut die Ritter von Jahn Letztere verkauften das Gut 1589 an den Besitzer der Herrschaft Dux Wenzel Popel von Lobkowicz Er vereinigte 1608 die Guter Niedergeorgenthal Niederleutensdorf und Oberleutensdorf zu einer Herrschaft und schloss diese an die Herrschaft Dux an Aus der Berni rula von 1654 ist ersichtlich dass die Herrschaft lediglich aus relativ kleinen Dorfern bestand Oberleutensdorf bestand aus 20 Bauern und vier Chalupnern Lindau aus 14 Bauern Rosenthal aus drei Bauern und elf Chalupnern und Niederleutensdorf aus 17 Bauern und vier Chalupnern Die Witwe und Erbin von Franz Joseph Popel von Lobkowicz Polyxena Marie von Talmberg heiratete Maximilian von Waldstein der 1642 ihre umfangreichen Guter erbte 1680 erhob Johann Friedrich von Waldstein die Herrschaften Dux und Oberleutensdorf zum Familienfideikommiss Zum Ende des 17 Jahrhunderts liessen die Grafen von Waldstein anstelle der alten Feste nach Planen von Giovanni Domenico Canevalle ein Herrenhaus errichten nbsp Schloss Horni Litvinov1715 liess Johann Josef von Waldstein die Tuch Casimir und Circas Manufaktur anlegen und holte zu deren Betrieb Fachleute aus England und Holland ins Land Am 7 Mai 1715 wurde Ober Leitensdorf durch Konig Karl II zum Marktflecken erhoben und erhielt Siegel und Wappenrecht Der Erfolg der Wollweberei Manufaktur fuhrte nicht nur zur wirtschaftlichen Blute und zum Wachstum des Ortes sondern auch der Umgebung Franz Josef von Waldstein liess ab 1732 das Herrenhaus durch ein Barockschloss ersetzen Emanuel Philibert von Waldstein Wartenberg liess 1775 letztwillig bei der Textilmanufaktur ein Waisenhaus errichten dem auch die zwolf Waisenplatze des Duxer Spitals ubertragen wurden Franz Adam von Waldstein Wartenberg nahm 1818 Ferdinand Romheld als Kompagnon der k k priv graflich Waldsteinschen Feintuchfabrik zu Oberleutensdorf auf Romheld modernisierte und leitete das Unternehmen Im Jahre 1831 bestand Ober Leitensdorf aus 260 Hausern mit 2146 deutschsprachigen Einwohnern darunter einer judischen Familie Zu Beginn des Jahres 1832 waren 808 Personen im Handel und Gewerbe tatig Es wurden vier Jahrmarkte abgehalten auf denen in 106 Buden und 15 Standen durch 134 inlandische Verkaufer hauptsachlich Seiden Baumwoll und Galanteriewaren Leinwand Tuch Spitzen Bander Strumpfwirkerartikel Hute Leder Schuhmacher Sattler Kurschner und Riemerarbeiten sowie Stahl Eisen Blech und Topferwaren feilgeboten wurden Mittels eines Erbstollens und Treibeschachtes wurde durch die Herrschaft bei Ober Leitensdorf Braunkohle gefordert Im Ort gab es das herrschaftliche Schloss die Pfarrkirche des hl Michael eine Schule ein Waisenhaus die herrschaftliche Tuch und Casimirfabrik die Drechslerwarenfabrik Muller amp Tribler mit 60 Beschaftigten eine Tuch und Strumpfwalkmuhle ein Brauhaus eine Branntweinbrennerei einen Meierhof mit Schaferei das Alaunwerk dessen Stollenwasser als Mineralbad verwendet wurde sowie eine Mahlmuhle Ober Leitensdorf war Pfarrort fur Nieder Leitensdorf Wiesa Sandel Bettelgruna Oberdorf Rauschengrund Zettel Schonbach Rascha Gohra und Launitz Der Ort war Sitz eines gepruften Berggerichts Substituten der die Gerichtsbarkeit uber das gesamte Bergwesen der Herrschaft Dux mit Ober Leitensdorf und Maltheuer ausubte Wirtschaftlich war Ober Leitensdorf der bedeutendste Ort der Herrschaft Dux 3 Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts blieb Ober Leitensdorf der Fideikommissherrschaft Dux untertanig Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Ober Leitensdorf ab 1850 mit den Ortsteilen Wiesa Schonbach Bettelgruna Hammer Oberdorf Rauschengrund Sandl Zettl und Rascha eine Marktgemeinde im Leitmeritzer Kreis und Gerichtsbezirk Brux Am 5 August 1852 wurde Oberleutensdorf zur Stadt erhoben In der Mitte des 19 Jahrhunderts hatte die Kammgarnspinnerei und weberei Romheld amp Co uber 200 Beschaftigte 1860 hatte die Stadt 3181 Einwohner Ab 1868 gehorte Oberleutensdorf zum Bezirk Brux Im Jahr 1872 nahm die Dux Bodenbacher Eisenbahn den Bahnverkehr auf der Strecke Bodenbach Komotau auf Zum Ende des 19 Jahrhunderts fuhrten die fortschreitende Industrialisierung und der prosperierende Braunkohlebergbau zu einer Bevolkerungsexplosion im Nordbohmischen Becken Ab 1884 erfolgte durch die Prag Duxer Eisenbahn der Bahnverkehr auf der Strecke Brux Ossegg Im Jahr 1898 loste sich Wiesa los und bildete eine eigene Gemeinde Am 5 August 1901 wurde der elektrische Strassenbahnverkehr zwischen Brux und Johnsdorf aufgenommen 1905 wurden Bettelgrun und Hammer eigenstandig Am 4 Januar 1905 wurde die Stadt Sitz des neu errichteten Gerichtsbezirks Oberleutensdorf und bekam ein Bezirksgericht und Finanzamt zugesprochen Ab 1913 bildeten auch Schonbach und Rauschengrund mit Oberdorf und Sandl eigene Gemeinden Im Jahr 1930 lebten in Oberleutensdorf 9810 Personen darunter 2302 Tschechen In Folge des Munchner Abkommens wurde die Stadt 1938 dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehorte bis 1945 zum Landkreis Brux 1939 hatte Oberleutensdorf 8284 Einwohner 4 1941 wurden Maltheuern und Niederleutensdorf mit Lindau eingemeindet 1943 kam Bergesgrun wieder hinzu Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs loste sich Dolni Litvinov wieder von Horni Litvinov los Aufgrund der Benes Dekrete wurde ab Mai 1945 die deutsche Bevolkerung zum grossen Teil enteignet und vertrieben Im Jahr 1947 wurden Dolni Litvinov und Sumna erneut eingemeindet 1949 erhielt die Stadt den Namen Litvinov der Kernort Horni Litvinov wurde zum Stadtteil Litvinov I und Litvinov Osada zum Stadtteil Litvinov VI Im Jahr 1971 wurde der Bahnverkehr zwischen Horni Litvinov und Jirkov wegen eines Braunkohletagebaues eingestellt Entwicklung der Einwohnerzahl BearbeitenJahr Einwohnerzahl 2 1869 32251880 38131890 51671900 88101910 9842 Jahr Einwohnerzahl1921 94291930 98101950 140421961 174091970 20470 Jahr Einwohnerzahl1980 206431991 178412001 167672011 15673Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Neues RathausSchloss Horni Litvinov der vierflugelige Barockbau entstand zwischen 1732 und 1743 nach Planen von Franz Maximilian Kanka fur Franz Josef von Waldstein Barocke Dekanatskirche des hl Michael sie entstand zwischen 1684 und 1695 auf Veranlassung von Erzbischof Johann Friedrich von Waldstein nach Planen von Jean Baptiste Mathey anstelle eines alteren Vorgangerbaus Das Altarblatt ist ein fur 3000 Gulden geschaffenes Werk von Karel Skreta Auf dem angrenzenden Friedhof befindet sich die 1823 fur Franz Adam von Waldstein Wartenberg im Empirestil errichtete Graflich Waldsteinische Totenkapelle mit einem vom Dresdner Bildhauer Franz Pettrich geschaffenen Denkmal des Verstorbenen Bily sloup ein 3 50 m hoher historischer Meilenstein befand sich bis 1925 in Chuderin und wurde fur den Bau des Hauses Nr 217 abgetragen Zwei der drei Segmente wurden spater als Poller an der Strasse nach Kliny aufgestellt das dritte ist verschollen Im Jahr 2005 konnte der ursprungliche Standort ermittelt werden 5 Altes Rathaus erbaut 1789 Neues Rathaus errichtet in der Mitte der 1930er Jahre Dekanat Barockbau aus dem 18 Jahrhundert Barocke Dreifaltigkeitssaule und Statue des Samson in den Voigtgarten geschaffen im 18 Jahrhundert Herrenhaus der Rokokobau wurde zuletzt als Poliklinik genutzt Hauser im Sezessionsstil in der ul Smetanova und ul Trzni Wohnviertel Osada die Siedlung entstand wahrend der deutschen Besetzung im Auftrag der Reichswerke Hermann Goring im Bauburo Rimpl nach Planen von Gunther Marschall und stellt eine stadtebaulich interessantes Ensemble einer Wohnsiedlung aus dieser Zeit dar Koldum Kolektivni dum die Wohnanlage zwischen Osada und Horni Lom entstand in den Jahren 1949 1958 nach Planen von Vaclav Hilsky und Evzen Linhart Sie gilt als eine der bedeutendsten avantgardistischen Bauten der tschechoslowakischen Nachkriegsarchitektur und wurde zum technischen Denkmal erklart Personlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter des Ortes Bearbeiten Nikolaus Adaukt Voigt 1733 1787 Aufklarer und Geschichtsforscher Ludwig Schlesinger 1838 1899 Historiker und Politiker Emil Guntermann 1839 1918 Rechtsanwalt in Brux und Gorkau Abgeordneter im Bohmischen Landtag Franz Laufke 1901 1984 Zivilrechtler in Prag Gustav Tschech Loffler 1912 1986 Bildhauer Edgar Marsch 1938 deutsch schweizerischer Germanist und LiteraturwissenschaftlerIm Ort lebten und wirkten Bearbeiten Johann Josef von Waldstein Dux 1684 1731 bohmischer Adliger grundete 1715 die Feintuchweberei Ehrenburger Bearbeiten 1925 Franz Xaver Klausnitzer fruherer BurgermeisterLiteratur BearbeitenLudwig Schlesinger Zur Geschichte der Industrie in Oberleutensdorf In Mitteilungen des Vereins fur Geschichte der Deutschen in Bohmen Band 3 Prag 1865 S 87 92 und S 133 148 Weblinks BearbeitenBeschreibung von Horni Litvinov auf litvinov sator eu Stadtgeschichte auf mulitvinov cz Alte Ansichten von OberleutensdorfEinzelnachweise Bearbeiten http www uir cz katastralni uzemi 686042 Horni Litvinov a b Historicky lexikon obci Ceske republiky 1869 2015 PDF Cesky statisticky urad 18 Dezember 2015 abgerufen am 17 Februar 2016 tschechisch Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen Bd 1 Leitmeritzer Kreis 1833 S 143 144 Michael Rademacher Landkreis Brux tschech Most Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 http litvinov sator eu kategorie litvinov v castech obce chuderin detektivka kolem bileho sloupuOrtsteile von Litvinov Chuderin Dolni Litvinov Hamr Horni Litvinov Horni Ves Janov Krizatky Lounice Pisecna Ruzodol Sumna Zaluzi Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Horni Litvinov amp oldid 226261275