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Hamr deutsch Hammer ist ein Ortsteil von Litvinov in Tschechien HamrHamr Litvinov Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Ustecky krajBezirk MostGemeinde LitvinovFlache 186 3891 1 haGeographische Lage 50 36 N 13 35 O 50 592777777778 13 575833333333 310 Koordinaten 50 35 34 N 13 34 33 OHohe 310 m n m Einwohner 1 913 2011 2 Postleitzahl 435 41Kfz Kennzeichen UVerkehrStrasse Horni Litvinov Horni Jiretin Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Entwicklung der Einwohnerzahl 4 Sehenswurdigkeiten 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenHamr liegt zweieinhalb Kilometer westlich von Horni Litvinov und bildet mit diesem Chuderin und Janov ein geschlossenes Siedlungsgebiet Die Ortslage erstreckt sich zwischen den Bachen Loupnice Frauenbach auch Hammerbach und Zaluzsky potok Launitzbach am sudlichen Fuss des Erzgebirges im Nordbohmischen Becken Nordlich erheben sich der Lounicky kopec 442 m und der Lounicky vrch 535 m im Sudwesten der Kapucinsky vrch 743 m westlich der Koprivnik 699 m sowie im Nordwesten die Jerabina 788 m und der Hreben 688 m Nordwestlich liegt im Tal der Loupnice die Talsperre Janov Nachbarorte sind Lounice Horni Ves und Pisecna im Norden Chuderin im Nordosten Horni Litvinov im Osten Zaluzi im Sudosten Dolni Jiretin im Suden Horni Jiretin im Sudwesten Janov im Westen sowie Krizatky im Nordwesten Am sudlichen Ortsrand befinden sich die Teiche Malek I und Malek II die von untertagigen Grubenwassern gespeist werden sowie die Teiche Rudy Sever und Nova Chuderinska Spindelteich Geschichte BearbeitenDie erste schriftliche Erwahnung der am unteren Ausgang des Hammergrundes gelegenen Ansiedlung Hammer erfolgte im Jahre 1583 Der Name des Ortes leitet sich wahrscheinlich von einem Eisenhammer her in dem die Gohrener Eisenerze verarbeitet wurden Nach dem Dreissigjahrigen Krieg vergrosserte sich die Siedlung und lag beiderseits des Hammerbaches teils auf Gebieten der Herrschaft Dux und des Gutes Jahnsdorf Dementsprechend wurde seit der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts zwischen dem Johann Friedrich von Waldstein gehorigen Duxer Hammer und dem Martin Michna von Waitzenau gehorigen Michna Hammer unterschieden Duxer Hammer bestand 1715 aus sechs Anwesen Zu Beginn des 18 Jahrhunderts begann in der Umgebung der Abbau von Quarzsand und im Hammergrund wurde eine Glashutte betrieben Im Jahre 1726 erwarb die Stadt Brux das Gut Jahnsdorf und vereinigte es mit ihrer Herrschaft Kopitz 1737 verkaufte der Bruxer Burger Christoph Tschinky die Glashutte und Spiegelschleiferei im Hammergrund an die Stadt Brux Spater wurde der Betrieb der Spiegelglashutte eingestellt und an ihrer Stelle eine Papiermuhle eingerichtet Bei der Einfuhrung der Hausnummern wurden im Jahre 1787 in dem Ort 26 Hauser gezahlt Im Jahr 1831 bestand Hammer aus 36 Hausern mit 220 deutschsprachigen Einwohnern Davon gehorten 20 Hauser mit 120 Einwohnern zur Herrschaft Dux und 16 Hauser mit 100 Einwohnern zur Herrschaft Kopitz Auf der Duxer Seite bestanden ein Dominikalgut eine Schaferei ein Wirtshaus eine Wasenmeisterei und eine Mahlmuhle 3 Im Bruxer Anteil befand sich ebenfalls ein Wirtshaus abseits im Hammergrund lagen eine Papiermuhle und eine Brettmuhle 4 Pfarrort war Ober Georgenthal 3 Im Jahre 1837 nahm der Muller Anton Griesbach auf dem Christianen Schacht im Bruxer Anteil den Braunkohlenabbau auf die Forderung erfolgte per Hand Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts blieb Hammer anteilig der Graflich Waldsteinischen Fideikommissherrschaft Dux und der Stadt Brux untertanig Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Hammer ab 1850 einen Ortsteil der Marktgemeinde ab 1852 Stadtgemeinde Oberleutensdorf im Leitmeritzer Kreis und Gerichtsbezirk Dux 1860 lebten in den 49 Hausern von Hammer 284 Personen im Ort bestanden zwei Ziegeleien und eine Muhle Ab 1868 gehorte das Dorf zum Bezirk Brux Um die Mitte des 19 Jahrhunderts verdiente sich ein Teil der Bewohner des Dorfes seinen Lebensunterhalt durch Lohnarbeit in den Oberleutensdorfer Textilfabriken Zwischen Hammer und Bettelgruna ging 1870 die Braunkohlentiefbaugrube Morgenstern in Betrieb 1871 brannte die Papierfabrik ab und 1875 die Wassermuhle An Stelle der abgebrannten Muhle entstand eine Dampfmuhle 1880 erwarben die Gebruder Stoll die Brandstatte der Papierfabrik und errichteten eine Starkefabrik die jedoch nicht lange bestand 1884 erwarb Kajetan Kohler aus Neudorf das Objekt und richtete darin eine Spielwarenfabrik ein 1873 nahm die von den Grafen Waldstein betriebene Grube Antonia die Braunkohlenforderung auf sie hatte jedoch immer mit einem starken Wasserzudrang aus dem Erzgebirge zu kampfen Spater wurden die Gruben Antonia und Christiane konsolidiert und die Christiane danach aus der Konkursmasse an Max Witte verkauft der den Betrieb unter dem neuen Namen St Magdalena ausbaute und die Dampfforderung aufnahm Kurz darauf erwarb die in Dresden ansassige Duxer Kohlenverein AG die Grube St Magdalena und schloss sie mit der Grube Saxonia bei Ober Georgenthal zusammen Wegen eines Flozbrandes musste 1893 der Betrieb auf der St Magdalena eingestellt werden In den Jahren 1871 bis 1872 erfolgte durch die Dux Bodenbacher Eisenbahn DBE die Verlangerung der Bahnstrecke Bodenbach Dux bis nach Komotau Im Zuge der Errichtung der neuen Bahntrasse die sudlich von Hammer verlief kamen die ersten tschechischen Arbeiter in das Dorf Der industrielle Aufschwung und der Beginn des intensiven Braunkohlenbergbaus im Nordbohmischen Becken zum Ausgang des 19 Jahrhunderts fuhrten zu einer Bevolkerungsexplosion Im Jahre 1906 erwarb die Gewerkschaft Brucher Kohlenwerke neben dem Antonia Schacht auch samtliche anderen Kohlenabbaurechte bei Hammer und eroffnete 1907 die neue Braunkohlengrube Himmelsfurst Knize nebes von der eine Schleppbahn zur Bahnstrecke Bodenbach Komotau fuhrte Tschechische Bergleute die in den Schachten der Gewerkschaft Brucher Kohlenwerke Arbeit gefunden hatten siedelten sich mit ihren Familien an Am 5 August 1901 nahm die Bruxer Strassenbahn und Elektrizitats Gesellschaft AG den Verkehr auf der Elektrischen Uberlandstrassenbahn Brux Johnsdorf auf 1905 loste sich Hammer von Oberleutensdorf los und bildete eine eigene Gemeinde Im selben Jahr wurde die Gemeinde dem neugebildeten Gerichtsbezirk Oberleutensdorf zugeordnet An der Ortsgrenze mit Bergesgrun entstand 1909 ein gemeinsamer Friedhof mit einer basilikaahnlichen Kapelle Am 10 November 1925 starben bei einem Grubenungluck auf der Zeche Himmelsfurst drei Bergleute In Folge des Munchner Abkommens wurde Hammer 1938 dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehorte bis 1945 zum Landkreis Brux 1939 lebten in Hammer 886 Personen 5 Beim Grubenbrand vom 4 Marz 1943 starben auf der Grube Himmelfurst zehn Bergarbeiter Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam Hamr zur Tschechoslowakei zuruck und die Mehrheit der deutschbohmischen Bevolkerung wurde vertrieben In dieser Zeit begann der Bau einer Wohnsiedlung die zunachst primar der Schaffung von Ersatzwohnraum fur die bei den Luftangriffen auf das Hydrierwerk Maltheuern von Zerstorungen betroffenen Ortschaften diente 1950 war der erste Teil der Siedlung fertiggestellt dadurch stieg die Einwohnerzahl von Hamr auf 1024 an Die Grube Knize nebes erhielt 1948 den neuen Namen Partyzan Slansky Seit 1949 wurde die Braunkohle auch im Tagebau gefordert Die Grube wurde ab 1951 unter dem Namen dul Rudy sever ausschliesslich im Tagebau betrieben 1955 wurde wegen unkontrollierbarer Seitenrutschungen ein neuer Tagebau angelegt der jedoch bereits 1962 wegen des Erreichens eines alten Flozbrandes wieder eingestellt werden musste 1965 erfolgte die ganzliche Stilllegung der Grube dul Rudy sever Hinter dem Friedhof wurde 1959 eine neue Grundschule erbaut Wegen des Baus einer neuen Strasse und der Berufsschule in Hamr wurde der Friedhof in den 1960er Jahren devastiert spater entstand auf dem ehemaligen Friedhofsgelande auch ein Wohnblock Zwischen Hamr und Pisecna entstand in den 1960er Jahren ein Naturbad Im Jahre 1963 wurden Janov Krizatky und Lounice eingemeindet Durch den Bau weiterer Wohnanlagen wuchs Hamr mit Janov Chuderin und Horni Litvinov in den 1970er und 1980er Jahren zum Ballungsraum Litvinov zusammen Im Jahre 1984 erreichte die Gemeinde Hamr mit 9753 ihre hochste Bevolkerungszahl Zwei Jahre spater wurde Hamr einschliesslich seiner Ortsteile Janov und Krizatky nach Litvinov eingemeindet Nachdem sich die Stadt Litvinov im Jahre 2003 aus finanziellen Grunden zugunsten des Freibades am Koldum fur die Schliessung des Naturbades bei Hamr entschieden hatte wurde das Schwimmbecken geschleift und das Gelande des Bades als Eigenheimstandort ausgewiesen Dieser Beschluss wurde 2008 wieder aufgehoben da sich das in einer Quellwiese im Tal des Zaluzsky potok befindliche Gelande wegen seiner Nasse als unbebaubar erwiesen hatte Das Restloch der Grube Rudy Sever dient heute als Ruckhaltebecken zum Hochwasserschutz am Bily potok und Zaluzsky potok Entwicklung der Einwohnerzahl BearbeitenJahr Einwohnerzahl 2 1869 3651880 4081890 4811900 6331910 818 Jahr Einwohnerzahl1921 8831930 9231950 10241961 23581970 2194 Jahr Einwohnerzahl1980 18421991 29042001 21592011 1913Sehenswurdigkeiten BearbeitenHamersky dul Hammergrund mit Talsperre Janov Gedenkstein fur gefolterte und hingerichtete Kommunisten aus Hamr er enthalt die Namen von 23 KSC Mitgliedern zumeist deutscher Nationalitat Der Zeitpunkt der Errichtung ist nicht uberliefert Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hamr Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Beschreibung von Hamr auf litvinov sator euEinzelnachweise Bearbeiten http www uir cz katastralni uzemi 637050 Hamr u Litvinova a b Historicky lexikon obci Ceske republiky 1869 2015 Cesky statisticky urad 18 Dezember 2015 abgerufen am 17 Februar 2016 tschechisch a b Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen Bd 1 Leitmeritzer Kreis 1833 S 144 145 Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen Bd 14 Saatzer Kreis 1846 S 114 Michael Rademacher Landkreis Brux tschech Most Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Ortsteile von Litvinov Chuderin Dolni Litvinov Hamr Horni Litvinov Horni Ves Janov Krizatky Lounice Pisecna Ruzodol Sumna Zaluzi Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hamr Litvinov amp oldid 226261240