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Dolni Jiretin deutsch Nieder Georgenthal volkstumlich Nieder Gorten war eine Stadt in Tschechien Dolni JiretinDolni Jiretin Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Ustecky krajBezirk MostGemeinde Horni JiretinFlache 1014 5918 1 haGeographische Lage 50 34 N 13 35 O 50 559722222222 13 576666666667 Koordinaten 50 33 35 N 13 34 36 OEinwohner 0 2009 Postleitzahl 435 43Kfz Kennzeichen U Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Demographie 3 Sohne und Tochter der Stadt 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDie Stadt lag in Nordbohmen und erstreckte sich etwa funf Kilometer nordwestlich von Most Brux entlang des Jiretinsky potok der sudlich des Ortes in den Grundbach mundete Die wenigen noch erhaltenen Hauser bilden heute einen Ortsteil von Horni Jiretin Ober Georgenthal Geschichte BearbeitenDie Gegend am Ufer des Kommerner Sees war bereits in der Mittleren Steinzeit etwa 8300 v Chr besiedelt Weitere archaologische Funde stammen aus der Bandkeramischen Kultur der Jordansmuhler und der Badener Kultur sowie der Knovizer Kultur 1263 wurde der Ort Jorrenthal erstmals erwahnt spatere Namensformen waren Jurata und Jurnteyn Eine Unterscheidung von Horni Jiretin ist erst ab 1409 nachweislich zu dieser Zeit wurde der Ort Girzetin doleyini genannt Das Dorf gehorte im 15 Jahrhundert den Herren von Colditz 1492 wurde Gerzetin doleyssi erstmals als Stadtchen oppidum bezeichnet mit einem Marktplatz und einer Kirche 1352 nbsp Ehemalige Kirche St Nikolaus1549 war der Marktflecken Eigentum von Sebastian von Weitmuhl dem auch die hiesige Feste gehorte Nach 1562 ging das Eigentum in die Hande der Herren von Lobkowitz uber 1571 erhielt die Gemeinde von Kaiser Maximilian Marktrechte und ein Wappen Auf diesem befand sich auf einem roten Hintergrund der Heilige Georg auf einem Pferd 1642 erwarben die Grafen von Waldstein den Besitz Der Ort wurde von mehreren Katastrophen heimgesucht Neben den Verwustungen infolge des Dreissigjahrigen Krieges waren es zwei Feuerbrunste in den Jahren 1621 und 1680 1680 starb auch ein Grossteil der Bevolkerung an Pest Im selben Jahre erhob Johann Friedrich von Waldstein die Herrschaften Dux und Ober Leutensdorf zum Familienfideikommiss Im 17 Jahrhundert waren 27 Gebaude bewohnt ein Jahrhundert spater waren es 62 meist von Hofgutbesitzern und Landwirten Die Kirche St Nikolaus wurde 1724 errichtet und erhielt 1822 einen Expositen der Pfarrei Ober Georgenthal In den 1820er Jahren begann der Obstbau und Gartenbau Nieder Georgenthal besass das Privileg fur vier Jahrmarkte die zu St Adalbert am Montag nach Fronleichnam zu Kreuzerhohung und zu St Nikolai abgehalten wurden Wie auf den grosseren Markten in Oberleutensdorf wurde auch in Nieder Georgenthal hauptsachlich Seiden Baumwoll und Galanteriewaren Leinwand Tuch Spitzen Bander Strumpfwirkerartikel Hute Leder Schuhmacher Sattler Kurschner und Riemerarbeiten sowie Stahl Eisen Blech und Topferwaren feilgeboten Im Jahre 1830 bestand der Marktflecken Nieder Georgenthal aus 97 Hausern mit 501 deutschsprachigen Einwohnern darunter 33 Gewerbetreibenden Unter obrigkeitlichem Patronat standen die Kirche St Nikolaus und die Schule Im Ort gab es zudem ein Gemeindehaus einen obrigkeitlichen Meierhof und eine Mahlmuhle Abseits befand sich ein Jagerhaus Auf den Jahrmarkten prasentierten 80 90 inlandische Handler ihre Waren in 47 Buden und Standen Pfarrort war Ober Georgenthal 2 Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts blieb Wschechlab der Fideikommissherrschaft Dux untertanig 1848 lebten hier 568 Menschen nbsp Abstempelung NIEDER GEORGENTHAL 1898Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Nieder Georgenthal Dolni Jiretin ab 1850 mit dem Ortsteil Vierzehnhofen Ctrnact Dvorcu eine Marktgemeinde im Leitmeritzer Kreis und Gerichtsbezirk Brux 1862 wurde Niedergeorgenthal zur Stadt erhoben Ab 1868 gehorte die Stadt zum Bezirk Brux Das Postamt wurde 1876 eingerichtet Ende des 19 Jahrhunderts nach der Eroffnung der Schachte Guido I bis III Humboldt I und II Centrum I Radecky Kolumbus erhohte sich die Zahl der Bevolkerung auf 958 im Jahr 1900 waren es dann 3471 davon 1850 Tschechen 1930 lebten in der Stadt Nieder Georgenthal einschliesslich des Ortsteiles Vierzehnhofen 3849 Menschen Nach dem Munchner Abkommen wurde Nieder Georgenthal 1938 dem Deutschen Reich angegliedert und gehorte bis 1945 zum Landkreis Brux Regierungsbezirk Aussig im Reichsgau Sudetenland Daraufhin zog der grosste Teil der tschechischen Bevolkerung in das Landesinnere 1939 hatte die Stadt 3099 Einwohner Gleichzeitig wuchs der Bedarf an Arbeitskraften In der Gegend wurden daher Lager fur Zwangsarbeiter Gefangene und Fremdarbeiter angelegt Zwischen 1943 und 1945 war Nieder Georgenthal zusammen mit Vierzehnhofen und Marienthal nach Ober Georgenthal eingemeindet Wahrend der Bombenangriffe auf das benachbarte Hydrierwerk Maltheuern entstand 1944 auch in Nieder Georgenthal betrachtlicher Schaden Dolni Jiretin und sein Ortsteil Ctrnact Dvorcu wurden in den Jahren 1980 bis 1983 grosstenteils liquidiert sie sind 1981 bis 1983 der Ausweitung der hygienischen Schutzzone des chemischen Werkes in Zaluzi und dem fortschreitenden Kohleabbau zum Opfer gefallen Am 1 Juli 1983 erfolgte die Eingemeindung nach Horni Jiretin Im Ort befand sich die barocke Kirche des Hl Nikolaus aus dem Jahre 1724 die wegen grosser Schaden 1897 abgerissen wurde Die neu erbaute Kirche wurde 1939 ebenfalls wegen Baufalligkeit geschlossen Die Statue des Hl Georg die sich vor der Kirche befand wurde nach Horni Litvinov verbracht Demographie Bearbeiten Bis 1945 war Nieder Georgenthal uberwiegend von Deutschbohmen besiedelt die vertrieben wurden 3 Bevolkerungsentwicklung bis 1945 Jahr Einwohner Anmerkungen1830 0 501 in 97 Hausern 2 4 1850 ca 650 5 1930 3 849 6 1939 3 099 6 Einwohnerzahlen seit Ende des Zweiten Weltkriegs 7 8 Jahr 1950 1961 1970 1975 1980 1982 1983Einwohner 2710 2201 1661 1714 892 235 0Sohne und Tochter der Stadt BearbeitenVladimir Sommer 1921 1997 tschechischer KomponistWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Dolni Jiretin Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten http www uir cz katastralni uzemi 643033 Horni Jiretin a b Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen Band 1 Leitmeritzer Kreis Prag 1833 S 144 Ziffer 28 Franz Josef Sehr Vor 75 Jahren in Obertiefenbach Die Ankunft der Heimatvertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg In Der Kreisausschuss des Landkreises Limburg Weilburg Hrsg Jahrbuch fur den Kreis Limburg Weilburg 2021 Limburg 2020 ISBN 3 927006 58 0 S 125 129 Jahrbucher des bohmischen Museums fur Natur und Landerkunde Geschichte Kunst und Literatur Band 2 Prag 1831 S 198 Ziffer 30 Topographisches Lexikon von Bohmen Prag 1852 S 99 rechte Spalte unten a b Michael Rademacher Landkreis Brux tschech Most Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Retrospektivni lexikon obci CSSR 1850 1970 dil I 1 Praha 1977 s 512 513 Cesky statisticky urad ve formatu xlsOrtsteile von Horni Jiretin Cernice Dolni Jiretin Horni Jiretin Jezeri Marianske Udoli Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dolni Jiretin amp oldid 206483047