www.wikidata.de-de.nina.az
Als Jordansmuhler Kultur auch Jordanow Kultur wird eine jungneolithische Kultur bezeichnet welche die Endphase der Lengyel Kultur Lengyel IV im ostlichen Mitteleuropa Schlesien Bohmen und Mahren markiert Die wenigen Siedlungsplatze in Deutschland stehen durch die Elbe in Verbindung mit dem bohmischen Verbreitungsgebiet und liegen im Raum Dresden zuzuglich eines Fundplatzes elbabwarts in Wulfen Sachsen Anhalt Doppelhenkelkrug der Jordansmuhler Kultur aus Breslau Museum fur Vor und Fruhgeschichte BerlinDer Begriff wurde 1906 von Hans Seger nach dem niederschlesischen Fundort Jordansmuhl bei Breslau heute Jordanow Slaski Polen eingefuhrt Entsprechend den Hauptverbreitungszentren gibt es eine schlesische und eine bohmische Gruppe Inhaltsverzeichnis 1 Chronologische Einordnung 2 Siedlungen 3 Graber 4 Inventar 4 1 Die Widderfigur 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksChronologische Einordnung BearbeitenVorganger der Jordansmuhler Kultur ist in Bohmen der Spat Lengyel Horizont Mit der Datierung ca 4 300 3 900 v Chr existiert sie parallel zur Michelsberger Kultur Nachfolger sind die Trichterbecherkultur FN C bzw FN II und die Baalberger Kultur in Mitteldeutschland Siedlungen BearbeitenIm Hauptverbreitungsgebiet dominieren Hohensiedlungen z B Jevisovice ausserhalb gibt es nur einen Hausbefund von Wulfen Lkr Kothen Sachsen Anhalt Erstmals im nordlichen Mitteleuropa ist eine eigenstandige Kupferverarbeitung nachgewiesen jedoch noch keine Grossgerate sondern Schmuck Perlen Anhanger Spiralarmringe und Brillenspiralen Graber BearbeitenIn Schlesien meist von Steinpackungen umgebene Ost West gerichtete Hockergraber Frauen liegen auf der rechten Seite Manner auf der linken Relativ haufig ist Grabschmuck aus Kupferblech Perlen aus eingerolltem Blech ausserdem kupferne Spiralarmringe und brillenformige Doppelspiralen daneben Abschlage aus Feuerstein und zwei bis vier Gefasse am Kopfende In Bohmen dominiert die Brandbestattung Inventar BearbeitenHoher rundbodiger Krug mit einem Bohmen oder zwei Schlesien randstandigen Henkeln Reiche Verzierung mit eingeritzten bzw eingestochenen Maandern oder Winkelbandern in Bohmen z T ausgespartes Winkelband Daneben auch unverzierte Schalen mit hohem Standfuss Schalen mit eingebogenem Rand Knickrandschalen und Amphoren Die Widderfigur Bearbeiten nbsp Widderfigur aus JordansmuhlDie tonerne Kleinplastik eines Widders von Jordansmuhl steht mehr als andere Zeugnisse dieser Kultur im Mittelpunkt des Interesses 1 Im Jahre 1925 wurde sie aus einer Grube geborgen die nicht in Verbindung mit dem eponymen Graberfeld steht Zwei Gefassreste und ein Messerfragment aus Feuerstein lagen ebenfalls in dieser Grube Diese Beifunde belegen die Zuordnung zur Jordansmuhler Kultur Die Figur selbst bleibt einzigartig in der mitteleuropaischen Vorzeit Der Tierkorper ist mit Ornamentreihen in Schnurverzierung uberzogen Die Gestaltung ist vollendet harmonisch In die Grube ist die Figur unbeschadet gelangt Sie ist also nicht entsorgt sondern offensichtlich vergraben worden Literatur BearbeitenDieter Kaufmann Archaologische Funde der Jordansmuhler Kultur in Mitteldeutschland In Jahresschrift fur mitteldeutsche Vorgeschichte Band 77 1995 S 41 87 Online Joachim Preuss Hrsg Das Neolithikum in Mitteleuropa Band 1 3 Beier amp Beran Weissbach 1996 1999 Die Einzelkulturen werden in Band 2 lexikalisch beschrieben Einzelnachweise Bearbeiten H Seger Der Widder von Jordansmuhl In Jahrbuch fur prahistorische und ethnographische Kunst IPEK 4 1928 S 13 17 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jordansmuhler Kultur Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jordansmuhler Kultur amp oldid 238368987