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Janov deutsch Johnsdorf ist ein Ortsteil von Litvinov in Tschechien JanovJanov u Litvinova Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Ustecky krajBezirk MostGemeinde LitvinovFlache 458 1518 1 haGeographische Lage 50 35 N 13 34 O 50 589166666667 13 5625 280 Koordinaten 50 35 21 N 13 33 45 OHohe 280 m n m Einwohner 5 571 2011 2 Postleitzahl 435 42Kfz Kennzeichen UVerkehrStrasse Horni Litvinov Horni Jiretin Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Entwicklung der Einwohnerzahl 4 Sehenswurdigkeiten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenJanov liegt dreieinhalb Kilometer westlich von Horni Litvinov und bildet mit diesem Chuderin und Hamr ein geschlossenes Siedlungsgebiet Die Ortslage befindet sich zwischen den Bachen Loupnice Frauenbach auch Hammerbach und Janovsky potok am sudlichen Fuss des Erzgebirges am Rande des Nordbohmischen Beckens Nordlich erheben sich der Mracny vrch Wolkenberg 852 m Lounicky vrch 535 m und der Holubi vrch Nitschenberg 716 m im Nordosten der Lounicky kopec 442 m sudwestlich der Kapucinsky vrch Kapuzinerhauberg 743 m im Westen der Tocnik Draxelsberg 670 m und der Koprivnik 699 m sowie nordwestlich der Cerny kopec 723 m die Jerabina Haselstein 788 m und der Hreben Kammberg 687 m Gegen Norden liegt im Tal der Loupnice die Talsperre Janov Nachbarorte sind Krizatky und Lounice im Norden Horni Ves und Pisecna im Nordosten Hamr und Louka u Litvinova im Osten Zaluzi im Sudosten Dolni Jiretin im Suden Horni Jiretin im Sudwesten Marianske Udoli und Mikulovice im Westen sowie Mnisek im Nordwesten Geschichte BearbeitenDer Ort in alten Urkunden Jahnsdorf Janovic genannt wurde vermutlich fruher gegrundet als viele Orte in der Umgebung da er an dem Wege lag der vom Erzgebirge durch das Tal in die nordbohmische Ebene hinab fuhrte Die erste schriftliche Erwahnung des zur Riesenburg gehorigen Lehns erfolgte im Jahr 1354 als Besitz des Jan Kerung von Lom Wegen Uberschuldung mussten die Bruder Borso d A und Borso d J von Riesenburg 1398 die Herrschaft Riesenburg an den Markgrafen Wilhelm I von Meissen verkaufen Zu Beginn des 15 Jahrhunderts waren die Herren von Gablenz mit Janov belehnt ab 1425 besass die Stadt Brux das Gut und den Meierhof Janov Herzog Wilhelm III belehnte im Jahre 1450 Hans von Rechenberg mit dem Gut Durch den Vertrag von Eger wurde die Herrschaft Riesenburg 1459 wieder Teil des Konigreiches Bohmen Im Jahre 1505 erwarben die Herren von Jahn auf Oberleutensdorf auch das Gut Janov Anna von Jahn verkaufte die Guter Oberleutensdorf und Jahnsdorf 1589 an den Besitzer der Herrschaft Dux Wenzel Popel von Lobkowicz Dieser verausserte Jahnsdorf im darauffolgenden Jahre an Adolph von Hartitzsch 1595 erwarb die Stadt Brux den oberen Teil des Gutes mit dem Hammergrund Nach der Schlacht am Weissen Berg wurde der dem Protestanten Nikolaus von Hartitzsch gehorige untere Teil des Gutes einschliesslich der Feste sowie dessen Guter Maltheuer und Kolosoruk 1623 konfisziert Die Hofkammer verkaufte diese an den Grenzkommissar Johann Jacob Bruneau Nach dessen Tod schenkten seine Schwestern die Guter Jahnsdorf und Maltheuer ihrer Mutter Ludmilla die in zweiter Ehe mit Martin Jaroslav Ritter Michna von Waitzenau verheiratet war Dessen Sohn Wilhelm Wenzel Franz Michna von Waitzenau liess zwischen 1670 und 1678 das Schloss errichten Johann Michna von Waitzenau verkaufte das Gut Maltheuer an Johann Anton Tluksa von Wraby und behielt nur Jahnsdorf Anna Barbara Kolowrat Krakowsky geborene Michna von Waitzenau die Jahnsdorf 1722 geerbt hatte verkaufte das Gut 1726 fur 70 000 Gulden an die Stadt Brux die bereits den oberen Teil besass Danach wurde das gesamte Gut der Herrschaft Kopitz zugeschlagen Ursprunglich lag die Verwaltung des Ortes in den Handen des jeweiligen Gutsherren der spater auch von einem Richter unterstutzt wurde Die Stadt Brux richtete im Schloss ein Forstamt fur den stadtischen Waldbesitz im Erzgebirge ein Ausserdem liess sie Obstgarten anlegen 1821 wurde im ehemaligen Tiergarten ein Braunkohlenschacht abgeteuft Im Jahre 1843 bestand Jahnsdorf aus 87 Hausern mit 561 deutschsprachigen Einwohnern darunter zwei protestantischen Familien Im Ort gab es eine gemeindliche Schule und einen obrigkeitlichen Meierhof Abseits lagen ein obrigkeitliches Oberjagerhaus das emphyteutische Wirtshaus Neuschenke die Jakobsmuhle die Walkmuhle die Mittelmuhle die Teichmuhle und die Baktenmuhle Die Bewohner lebten vornehmlich vom Obstbau Die Stadt Brux unterhielt un Jahnsdorf eine Baumschule und betrieb zwei grossere Braunkohlenbruche Pfarrort war Ober Georgenthal 3 Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts blieb Jahnsdorf der Stadt Brux untertanig Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Jahnsdorf Janov bzw Janovice ab 1850 mit den Ortsteilen Kreuzweg Gohren Bohmisch Einsiedel und Launitz eine Gemeinde im Saatzer Kreis und Gerichtsbezirk Brux Ab 1868 gehorte die Gemeinde zum Bezirk Brux In den Jahren 1871 bis 1872 erfolgte durch die Dux Bodenbacher Eisenbahn die Verlangerung der Bahnstrecke Bodenbach Dux bis nach Komotau sudlich des Schlosses entstand eine Bahnstation Gohren loste sich 1876 los und bildete eine eigene Gemeinde Seit dem Ende des 19 Jahrhunderts wurde das Dorf als Johnsdorf bezeichnet 1879 bildete sich der Obstzuchtverein Johnsdorf Hammer Der Besitzer der Spielwarenfabrik im Hammergrund Kajetan Kohler errichtete in Johnsdorf eine Villa Der industrielle Aufschwung und der Beginn des intensiven Braunkohlenbergbaus im Nordbohmischen Becken zum Ausgang des 19 Jahrhunderts fuhrten zu einer Bevolkerungsexplosion Am 5 August 1901 nahm die Bruxer Strassenbahn und Elektrizitats Gesellschaft AG den Verkehr auf der Elektrischen Uberlandstrassenbahn Brux Johnsdorf auf 1905 wurde die Gemeinde dem neugebildeten Gerichtsbezirk Oberleutensdorf zugeordnet In den Jahren 1911 bis 1914 wurde im Hammergrund bei Kreuzweg die Trinkwassertalsperre der Stadt Brux errichtet Im Jahr 1913 wurde Bohmisch Einsiedel eigenstandig In Folge des Munchner Abkommens wurde Johnsdorf 1938 dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehorte bis 1945 zum Landkreis Brux 1939 lebten in Johnsdorf 1440 Personen 4 Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam Janov zur Tschechoslowakei zuruck und die deutschbohmische Bevolkerung wurde vertrieben unter den neuen Bewohnern waren zahlreiche Roma Die Strassenbahn nach Horni Litvinov wurde 1955 stillgelegt In den 1950 entstanden in Janov eine Grossbackerei und eine Sozialfursorgeeinrichtung 1963 wurde Janov mit Krizatky und Lounice nach Hamr eingemeindet In den 1970er Jahren wurde am Erzgebirgshang nordlich der Strasse von Horni Litvinov nach Horni Jiretin eine Plattenbausiedlung errichtet 1986 wurde Janov zusammen mit Hamr in die Stadt Litvinov eingemeindet Nach der Samtenen Revolution stieg die Anzahl der Roma in der Siedlung stetig an Im Jahre 2008 gehorte 3000 der Einwohner von Janov zur Bevolkerungsgruppe der Roma 5 Auf Grund zunehmender Probleme bei der offentlichen Ordnung erfolgte am 17 November 2008 in Janov eine von Extremisten organisierte grosse antiziganistische Demonstration die in einer Strassenschlacht mit der Polizei endete und den Ort landesweit in die Schlagzeilen brachte Entwicklung der Einwohnerzahl BearbeitenJahr Einwohnerzahl 2 1869 6641880 8081890 9961900 11531910 1282 Jahr Einwohnerzahl1921 12531930 13991950 10191961 9141970 1043 Jahr Einwohnerzahl1980 50431991 67102001 69472011 5571Sehenswurdigkeiten BearbeitenBarockes Schloss Janov erbaut 1670 1678 es dient heute als Wohngebaude und ist nicht offentlich zuganglich Barocke Statue Madonna mit dem Kind im Schlosshof Statue des hl Johannes von Nepomuk unweit des Schlosses geschaffen 1695 Sie gehort zu den altesten Plastiken ihrer Art im Okres Most Meilenstein aus dem Jahr 1841 sudostlich des Schlosses Saule der heiligen Dreifaltigkeit an der Strasse nach Horni Jiretin errichtet 1765 sie wird auch als Steinkreuz bezeichnet Uber die Errichtung dieser Statue erzahlt die Sage Folgendes Ein Frachter namens Frank hatte ein Heringsfasschen zu uberbringen Er fand aber weder den Adressaten noch wusste er wer es aufgegeben hatte Er erhielt es daher von der Ortsobrigkeit als Eigentum zugesprochen Als er das Fasschen offnete fand er es mit Goldmunzen gefullt Da er ein frommer Mann war liess er zum Zeichen seiner Dankbarkeit die Statue errichten Literatur BearbeitenHeimatkunde des Bruxer Schulbezirkes Gerichtsbezirke Brux Oberleutensdorf Katharinaberg Verlag des deutschen Lehrervereines im Bezirke Brux Brux 1908Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Janov Litvinov Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Alte Ansichten von Hammer und JohnsdorfEinzelnachweise Bearbeiten http www uir cz katastralni uzemi 637068 Janov u Litvinova a b Historicky lexikon obci Ceske republiky 1869 2015 PDF Cesky statisticky urad 18 Dezember 2015 abgerufen am 17 Februar 2016 tschechisch Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen Bd 14 Saatzer Kreis 1846 S 114 Michael Rademacher Landkreis Brux Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Peter Hornung Wir wollen hier keine Roma haben In Deutschlandfunk 27 November 2008 Ortsteile von Litvinov Chuderin Dolni Litvinov Hamr Horni Litvinov Horni Ves Janov Krizatky Lounice Pisecna Ruzodol Sumna Zaluzi Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Janov u Litvinova amp oldid 226261186