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Herbert Rimpl 25 Januar 1902 in Malmitz Schlesien 2 Juni 1978 in Wiesbaden war ein deutscher Architekt Er gilt als einer der wichtigsten Industriearchitekten in der Zeit des Nationalsozialismus Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Uber ihn 3 Ehrungen 4 Bauten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerbert Rimpl kam 1902 im schlesischen Mallmitz als Sohn des Technikers Ferdinand Rimpl und dessen Ehefrau Ella geborene Wornast zur Welt 1909 siedelte die Familie in die Region um Lodz Bis 1922 besuchte Rimpl das Realgymnasium in Kadan ehemals Kaaden Ab dem Wintersemester 1922 23 studierte er Architektur unter anderem bei Theodor Fischer und German Bestelmeyer an der TH Munchen Nach dem Mitte 1926 abgeschlossenen Studium in Munchen und der Tatigkeit im Buro von Theodor Fischer arbeitete er ab Juli 1926 bei der Rhein Main Donau AG Von August 1927 bis Anfang 1929 war er Baureferendar bei der Oberpostdirektion und Regierungsbaumeister in Augsburg Fur die Post entwarf er unter anderem die Kraftwagenhalle in Kempten Allgau Danach wechselte er in das Buro von Dominikus Bohm in Koln Rimpl wurde Projektleiter in einem Zweigburo das Bohm im oberschlesischen Zabrze ehemals Hindenburg eroffnete Ab April 1933 arbeitete er als Kustos beim Kunstverein Augsburg Zum 1 April 1933 trat Rimpl in die NSDAP Mitgliedsnummer 1 809 367 ein 1934 wurde er Leiter der Konstruktionsabteilung der Heinkel Werke mit ca 700 Mitarbeitern Aufgrund einer Anfrage von Carl Clemens Bucker ubernahm er 1935 den Auftrag fur den Neubau der Rangsdorfer Werksanlagen der Bucker Flugzeugbau die enge Verbindungen zu Heinkel pflegte 1 1937 1945 war Rimpl in Salzgitter und Linz fur die Hermann Goring Werke als Chefarchitekt tatig 1944 wurde er in den Stab von Albert Speer berufen Er hat zahlreiche Wiederaufbauplanungen fur die zerstorten deutschen Grossstadte durchgefuhrt Sein Buro war fur mehrere Dutzend Bauprojekte im Rahmen der unterirdischen Verlagerung der Rustungsindustrie verantwortlich Das bekannteste ist das KZ Mittelbau Dora wo vor allem die Vergeltungswaffe 1 und die Vergeltungswaffe 2 produziert wurden Rimpl stand 1944 in der Gottbegnadeten Liste des Reichsministeriums fur Volksaufklarung und Propaganda 2 Ende 1946 wurde Rimpl in Neunburg vorm Wald in der Oberpfalz auf der Basis von unvollstandigen Angaben entnazifiziert und als nicht betroffen eingestuft Das Verfahren wurde Anfang 1948 erneut aufgenommen Rimpl bestritt jemals in die NSDAP eingetreten zu sein Am 23 Marz 1948 schloss das Spruchkammerverfahren mit der Feststellung dass Rimpl vom Gesetz zur Befreiung von Nationalsozialismus und Militarismus nicht betroffen sei Bereits 1946 hatte Rimpl ein eigenes Buro mit drei Mitarbeitern in Mainz eroffnet Hier war er fur den Wiederaufbau des Bassenheimer Hofs und Planungen fur Hafen und Industrieanlagen tatig 3 1949 wurde er vom hessischen Kultusministerium als Direktor des im Juli 1949 gegrundeten Staatlichen Hochschulbauamtes fur die TH Darmstadt vorgeschlagen Die Ernennung wurde trotz massivem Widerstand der TH vollzogen Hintergrund des Protests war die Befurchtung der Darmstadter Architekturprofessoren dass sie bei den anstehenden Auftragen zu wenig Berucksichtigung finden wurden Ihr favorisierter Kandidat Christoph Miller hatte zunachst das Nachsehen da er wegen seiner Entnazifizierung nicht sofort eingestellt werden konnte Rimpl entwickelte zusammen mit seinen Mitarbeitern noch 1949 mehrere Varianten der Wiederaufbauplanung der TH Darmstadt In einer Variante wurde das Gelande der Lichtwiese bereits uberplant Senat und Baukommission pladierten jedoch mehrheitlich fur eine Erweiterung in der Innenstadt Im Januar 1950 beendete er diese Tatigkeit Rimpl betrieb ab 1950 ein Architekturburo in Wiesbaden Er nahm an zahlreichen Wettbewerben teil und konnte vordere Platze erzielen Zu seinen wichtigsten Bauwerken nach 1950 zahlen das Bundeskriminalamt 1951 1954 in Wiesbaden das HOAG Verwaltungsgebaude 1954 in Gelsenkirchen das Postgebaude in Dusseldorf Oberbilk 1953 das Amelia Earhart Hotel 1955 1956 in Wiesbaden die Heilig Geist Kirche 1961 in Wiesbaden Biebrich 4 die Staatliche Ingenieurschule 1957 1964 Gauss in Berlin die Akademien fur die Bundespost 1964 1974 in Dieburg Daneben hat er zahlreiche Wohnhauser Schulen und Verwaltungsgebaude errichtet Von 1955 bis 1964 gehorte er dem Architektenbeirat der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden an Rimpl war mit Dorothea Elisabeth Gronau 1908 2006 verheiratet Aus der Ehe sind die Kinder Wolfgang 1939 Inga Freifrau Speck von Sternburg 1940 2018 und Lothar 1943 hervorgegangen Rimpl starb nahezu unbeachtet am 2 Juni 1978 in Wiesbaden Uber ihn Bearbeiten Ich war doch kein Scheiss Architekt wie z B Rimpl der km lange Nazi Fassaden produzierte Peter Koller an Dietrich Kautt 2 April 1981 S 6 uberliefert in Archiv Wilhelm Heintz Anm 15Ehrungen Bearbeiten1939 Aufnahme in den Grossdeutschen Architektenorden 1940 Kriegsverdienstkreuz 2 Klasse 1941 Kriegsverdienstkreuz 1 Klasse 1943 Professorentitel verliehen durch Adolf Hitler Bauten Bearbeiten nbsp Blick in die Weisse Stadt in Oranienburg 2007 fruher Heinkel Siedlung nbsp Platz der Weissen Rose in Fulda das Denkmal schuf Rimpls Tochter Inga von Sternburg 1940 2018 1934 Heinkel Verwaltungsgebaude in Rostock 1935 Werksanlagen der Bucker Flugzeugbau am Reichssportflughafen Rangsdorf Chefplaner Otto Meyer Ottens 1934 1936 Heinkel Werk in Oranienburg 1936 1938 Wohnsiedlungen Leegebruch und Weisse Stadt in Oranienburg 1937 1938 Betriebsanlagen der Grube Haverlahwiese in Salzgitter 1938 1939 Wohnsiedlung Kniestedt in Salzgitter 1940 Siedlung Bindermichl in Linz 1938 1944 Siedlung Munichholz in Steyr 5 1949 1950 Wohnsiedlung Crestview der US Armee in Wiesbaden 1953 1954 Dienstgebaude des Bundeskriminalamtes in Wiesbaden Thaerstrasse 1954 Verwaltungsgebaude der Drahtwerke der HOAG in Gelsenkirchen Kurt Schumacher Strasse mit Otto Prinz 1902 1958 6 1958 1959 Verwaltungsgebaude der Landesversicherungsanstalt Hessen in Frankfurt am Main 1959 1960 Heilig Geist Kirche in Wiesbaden Biebrich 1961 1964 Ingenieurschule Friedrich Gauss in Berlin heute Berliner Hochschule fur Technik 1961 1967 Gemeindezentrum St Paulus Geschwister Scholl Gymnasium Kindergarten Sparkasse und katholischer Pfarrkirche 7 mit Platz der Weissen Rose in Fulda 1964 1971 Ingenieurakademie der Deutschen Bundespost spater FH Aula Horsaalgebaude Mensa Studentenwohnheime Turnhalle Schwimmhalle in Dieburg teilweise abgerissen heute Campus Dieburg der Hochschule Darmstadt bis 1974 Berufsbildungszentrum der Oberpostdirektion Poststadt in BremenLiteratur BearbeitenHermann Mackler Ein deutsches Flugzeugwerk Die Heinkel Werke Oranienburg Architekt Herbert Rimpl Wiking Berlin o J 1939 1940 Norbert Rohde Historische Militarobjekte der Region Oberhavel Band 1 Das Heinkel Flugzeugwerk Oranienburg Velten Verlag GmbH Leegebruch 2006 ISBN 3 9811401 0 9 Isabel Schmidt Die TH Darmstadt in der Nachkriegszeit 1945 1960 Dissertation Darmstadt 2014 Jo Sollich Herbert Rimpl 1902 1978 Architekturkonzern unter Hermann Goring und Albert Speer Architekt des Deutschen Wiederaufbaus Reimer Verlag Berlin 2013 ISBN 978 3 496 01481 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Herbert Rimpl Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kurzbiografie Herbert Rimpl von Jan Lubitz Herbert Rimpl In stadtgeschichte linz at mit einer Liste seiner Bauwerke in Linz Einzelnachweise Bearbeiten Sollich 2013 S 47 48 Rimpl Herbert In Theodor Kellenter Die Gottbegnadeten Hitlers Liste unersetzbarer Kunstler Kiel Arndt 2020 ISBN 978 3 88741 290 6 S 169f Jean Louis Cohen Hartmut Frank Volker Ziegler Ein neues Mainz Kontroversen um die Gestalt der Stadt nach 1945 Walter de Gruyter Berlin Boston 2019 ISBN 978 3 11 041480 6 S 249 250 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Karin Berkemann Peter Frenkel Kleinkirchen 9 Wiesbaden In moderneREGIONAL Daniel Bartetzko Karin Berkemann 22 Januar 2021 abgerufen am 9 April 2022 Raimund Locicnik Munichholz Geplant waren 4500 Wohnungen Oberosterreichische Nachrichten 2 Oktober 2013 Der Baumeister Jahrgang 1955 Heft 5 Karin Berkemann Fulda St Paulus In Strasse der Moderne Kirchen in Deutschland Deutsches Liturgisches Institut abgerufen am 18 Mai 2019 Normdaten Person GND 123196663 lobid OGND AKS LCCN no2009155472 VIAF 25504183 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rimpl HerbertKURZBESCHREIBUNG deutscher ArchitektGEBURTSDATUM 25 Januar 1902GEBURTSORT Malmitz SchlesienSTERBEDATUM 2 Juni 1978STERBEORT Wiesbaden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herbert Rimpl amp oldid 230812400