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Die Grube Haverlahwiese oder das Eisenerzbergwerk Haverlahwiese war ein eisenerzforderndes Bergwerk im Salzgitterrevier Es lag an der Westflanke des Salzgitter Hohenzuges zwischen den Ortschaften Salzgitter Lichtenberg im Norden Steinlah im Suden Gebhardshagen im Osten und Gustedt im Westen Das Bergwerk war einst die grosste Eisenerzgrube in Deutschland und eine der forderstarksten in Europa Die Grube Haverlahwiese stellte am 30 Juni 1982 als letztes Bergwerk im Raum Salzgitter Peine die Forderung ein Grube HaverlahwieseAllgemeine Informationen zum BergwerkFordergerust Haverlahwiese I 1982Abbautechnik Blockbruchbau Teilsohlen Pfeiler BruchbauForderung Jahr bis 3 Mio tForderung Gesamt 81 Mio t EisenerzInformationen zum BergwerksunternehmenBetreibende Gesellschaft Stahlwerke Peine Salzgitter AGBeschaftigte bis 2463Betriebsbeginn September 1937Betriebsende 30 Juni 1982Geforderte RohstoffeAbbau von BrauneisensteinRohstoffgehalt 34 Grosste Teufe 793 mGeographische LageKoordinaten 52 6 26 6 N 10 19 24 5 O 52 107388 10 323479 Koordinaten 52 6 26 6 N 10 19 24 5 OGrube Haverlahwiese Niedersachsen Lage Grube HaverlahwieseStandort GebhardshagenGemeinde SalzgitterKreisfreie Stadt NUTS3 SalzgitterLand Land NiedersachsenStaat DeutschlandRevier Peine Salzgitter Revier Inhaltsverzeichnis 1 Geologie 2 Geschichte 2 1 Vorlauferbergbau 2 2 Der Tagebau Haverlahwiese 1937 1967 2 3 Tiefbau Haverlahwiese 1938 1982 2 3 1 Aufbau und Aufnahme der Forderung 1938 1945 2 3 1 1 Planung 2 3 1 2 Vorarbeiten 2 3 1 3 Haverlahwiese I 2 3 1 4 Haverlahwiese II 2 3 1 5 Schacht Gustedt 2 3 1 6 Schacht Altenhagen 2 3 1 7 Schacht Bartelszeche 2 3 1 8 Inbetriebnahme und Kriegsende 2 3 2 Nachkriegs und Blutezeit 1945 1961 2 3 3 Rationalisierung Modernisierung und Niedergang 1962 1983 3 Erhaltene Anlagen 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeologie BearbeitenDie Eisenerzlagerstatte Haverlahwiese erstreckt sich in nordwestnordlicher sudostsudlicher Streichrichtung uber eine Lange von rund 6 km Die Machtigkeit betragt zwischen 2 und 100 m im Grossen Kolk und das Lager reicht stellenweise bis in eine Teufe von 1100 m Es beisst im mittleren Teil uber 3 5 km streichender Lange an der Oberflache aus und fallt von dort steil bis uberkippt in die Teufe ein wo es allmahlich immer flacher gelagert ist Die Lagerstatte ist mehrfach gestort und verworfen Das Brauneisenstein Erzlager besteht aus Ooiden und Trummererzstucken aus der Unterkreide und ist marin sedimentar durch Ablagerung am Grund eines flachen prahistorischen Meeres entstanden Durch tektonische Prozesse in der Erdkruste wurden darunterliegende Salzschichten hochgedruckt und haben das Lager dabei steil aufgerichtet 1 2 Im spateren Fordererz betrug der durchschnittliche Eisengehalt circa 34 Geschichte BearbeitenVorlauferbergbau Bearbeiten Schon in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts wurde im Bereich der spateren Grube Haverlahwiese in bescheidenem Umfang Bergbau auf Eisenerze im Stollen und Tagebaubetrieb durch kleinere Gewerke oder Eigenlehner betrieben In der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts interessierte sich die Industrie erstmals fur die Lagerstatte und es wurden Felder z B an die AG Eisenwerk Salzgitter oder die Altenau Lerbacher Eisenhutte verliehen Diese wurden schliesslich 1890 von der Ilseder Hutte erworben Zu einer wesentlicheren Ausweitung des Bergbaus kam es indessen bis zum Beginn des Vierjahresplanes der Nationalsozialisten im Jahr 1934 nicht Erst danach zeigten auch die Hutten an Rhein und Ruhr vertreten durch die Vereinigten Stahlwerke AG VESTAG Interesse an dem Erzlager Durch die Ilseder Hutte wurde ein Tagebau Bergmannstrost in Betrieb genommen der durch einen Stollen unterfahren werden sollte Er wurde mit einer Schmalspurbahn an das Eisenbahnnetz angeschlossen Gleichzeitig begannen 1936 die VESTAG mit dem Abteufen des Schachtes Bartelszeche im Suden der Lagerstatte Am 1 Oktober 1937 wurden alle Grubenfelder durch die Reichswerke Hermann Goring ubernommen und zu einem einzigen Feld Haverlahwiese zusammengelegt Architekt der Anlage war Pius Pahl Mitarbeiter im Bauburo Rimpl 3 Der Tagebau Haverlahwiese 1937 1967 Bearbeiten Siehe auch Naturschutzgebiet Tagebau Haverlahwiese nbsp Tagebau Haverlahwiese mit Schurfkubelbagger im Hintergrund Schacht IISchon im September 1937 vor der offiziellen Ubernahme der Grubenfelder liessen die Reichswerke im Bereich des geplanten Grosstagebaus Haverlahwiese mit dem Abraumen der Erdschichten uber dem Erzlager durch Baggerfirmen beginnen Nach Freilegung des Erzlagers im Ausbissbereich und Herstellung des Tagebaugrabens wurden 1938 in den USA zwei Bucyrus Monighan Dragline Grossbagger bestellt die 1939 geliefert wurden Diese Schurfkubelbagger konnten sowohl fur die weitere Abraumforderung als auch zum direkten Abbau des harteren Erzlagers eingesetzt werden Ein solcher Grossschurfer deutsche Bezeichnung von 1940 hatte ein Gesamtgewicht von 825 t einen Kubelinhalt von 7 5 m und eine Auslegerlange von 64 m womit eine Reichweite von 57 m und eine Grabtiefe von 50 m erzielt wurde Die Gerate waren noch bei 20 C einsatzfahig ihre Spitzenforderleistung betrug 280 m h Die Draglines waren mit ihrem Schreitwerk in der Lage Steigungen bis 10 zu uberwinden Um grossere Hohenunterschiede zu uberwinden forderten die 2 Gerate auf verschiedenen Strossen stehend zusammen Dabei dient der obere Bagger als Absetzer fur den unteren Bagger Die Schmalspurbahn wurde bereits 1938 durch eine Normalspurstrecke bis zur Nassaufbereitung Calbecht ersetzt die fur 80 Tonnen Eisenbahnwaggons geeignet war Im Tagebau sollte das gesamte Erzlager bis zu einer absoluten Teufe von 100 m abgebaut werden Dieses wurde durch ein geringes Abraum Erz Verhaltnis begunstigt Schon 1938 wurden 16 000 t Erz gefordert obwohl die Abraumarbeiten noch bis 1940 andauerten Von da an bis 1943 wurden mehr als 1 Million Tonnen Erz pro Jahr abgebaut Im Jahr 1944 waren es noch rund 860 000 t und 1945 brach die Forderung infolge des Einmarsches der Alliierten schliesslich zusammen In den Kriegsjahren arbeiten rund 400 Mann im Tagebau Im November 1945 konnte der Betrieb wieder aufgenommen werden Da die Erznachfrage gering war und Arbeitskrafte sowie Materialmangel herrschte konnten bis einschliesslich 1949 von etwa 300 Leuten durchschnittlich 300 000 t a gefordert werden Die Forderzahlen der ersten Kriegsjahre wurden auch spater nicht wieder erreicht da der Tagebau nur noch zur Deckung erhohter Nachfrage und bei Forderausfallen des Tiefbaus betrieben wurde Der Nachkriegshochststand lag bei 824 000 t im Jahre 1955 Damit der darunter in streichender Richtung nachgefuhrte Tiefbau nicht ins Stocken geriet wurde der Tagebau bis Juni 1964 ausgeerzt und die Erze zunachst aufgehaldet Im Herbst 1967 waren die Erzhalden abgefahren und der Tagebau wurde endgultig geschlossen Die 30 Jahre alten im Volksmund Dinosaurier genannten Schurfkubelbagger wurden verschrottet Das Tagebauloch das inzwischen bis fast vor die Tore der Schachtanlage Altenhagen reichte wurde in den Folgejahren mit Waschbergen Aufbereitungsruckstande aufgefullt Bis 2007 wurden hier Eisenerze der Grube Konrad abgelagert die dort bei den Erkundungsarbeiten fur einen Betrieb als Endlager anfielen Tiefbau Haverlahwiese 1938 1982 Bearbeiten Aufbau und Aufnahme der Forderung 1938 1945 Bearbeiten nbsp Fordergerust Schacht 1 von der SeiteDie Behandlung der in Zeit von 1938 bis 1945 arbeitenden Menschen in der Grube ist wenig erforscht Bekannt ist dass der Betriebsfuhrer der Grube Haverlahwiese rigoros Arbeiter disziplinierte Im Juli 1939 wurde ein 39 jahriger Bergarbeiter bei der Gestapo angezeigt weil er angeblich drei Tage hintereinander der Arbeit ferngeblieben sei ohne krank zu sein Allerdings ging die Leitung der Grube im Oktober 1939 wieder von dieser rigorosen Praxis ab und wies die Grubenleitungen und Schachtfuhrungsunternehmen an jegliches Bummelantentum der Kreisleitung der Deutschen Arbeitsfront und der Kreisleitung der NSDAP zu melden Wenn allerdings diese Erziehungsmassnahmen erfolglos bleiben sollten sei die Gestapo einzuschalten Danach gab es 1940 weitere Falle von Anzeigen von Arbeitern aus den Gruben unter Hinzuziehung der Gestapo In dieser Situation mit der geschurten Propaganda gegen Arbeiter wurde kurz danach das beruchtigte Arbeitslager 21 errichtet 4 Planung Bearbeiten Die Vorarbeiten fur den spateren Tiefbau begannen 1937 mit ausgedehnten Untersuchungsbohrungen Auswahl der Schachtansatzpunkte sowie den Planungen fur das Grubengebaude und die Tagesanlagen Das Bergwerk sollte uber zwei unabhangige Grossschachtanlagen als Hauptforderschachte und uber zwei Wetterschachte verfugen Der bereits von der VESTAG begonnene Schacht Bartelszeche wurde ubernommen und in das Bergwerk integriert Vorarbeiten Bearbeiten Schon vor dem Abteufen der eigentlichen Schachte des Bergwerks wurden die Arbeiten an zwei Hilfsschachten Hilfsschacht Haverlahwiese I Marz 1938 und Hilfsschacht Haverlahwiese II Mai 1938 begonnen Im Jahr 1939 wurde noch ein weiterer Hilfsschacht Haverlahwiese III abgeteuft Diese Schachte ermoglichten die Ausrichtung der Hauptsohlen und die Vorrichtung des Abbaus noch wahrend des Abteufens der Hauptschachte ohne dass diese Arbeiten behindert wurden Deshalb konnte in Rekordzeit bereits im Juni 1938 das erste Tiefbauerz uber die in den Hilfsschacht I eingebaute Gestellforderung mit dem provisorischen Holzfordergerust gehoben werden Haverlahwiese I Bearbeiten nbsp Fruhere Werksgebaude um den Hauptforderschacht Haverlahwiese IAm 8 Mai 1938 begann das Abteufen des Hauptforderschachtes Haverlahwiese I an der Strasse von Gebhardshagen nach Steinlah im Liegenden des Erzlagers und unmittelbarer Nachbarschaft des Hilfsschachtes I Die Arbeiten dauerten bis zum 20 Juli 1940 und endeten in 580 m Teufe unter der Rasenhangebank Niveau des gewachsenen Bodens Immer wieder auftretende Schwierigkeiten durch starke Wasserzuflusse bis zu 1000 l min konnten durch Verdammung bewaltigt werden Der runde Schacht erhielt das Standardmass fur Grossschachte des Salzgitterreviers von 6750 mm Durchmesser Bis September 1941 waren die wichtigsten Tagesanlagen und das bis zur oberen Seilscheibenachse 41 m hohe Fordergerust von der Gutehoffnungshutte Sterkrade fertiggestellt Im November 1941 ubernahm der Schacht schliesslich die zentrale Forderung des Bergwerks Es waren je eine Gestell und Gefassforderung Skip mit jeweils 10000 t Tagesforderleistung vorhanden Haverlahwiese II Bearbeiten Der ebenfalls als Hauptforderschacht vorgesehene Schacht Haverlahwiese II wurde am 1 Juli 1938 in 1 5 km nordlicher Entfernung vom Schacht Haverlahwiese I begonnen Die Abteufarbeiten am ebenfalls 6 75 m weiten Schacht gestalteten sich ausserst schwierig Es traten Gebirgsbewegungen auf in deren Folge die Arbeiten im Marz 1940 bei 509 m Teufe abgebrochen werden mussten Kurz darauf kam es zu einem Schachtbruch und der Schacht musste bis 257 m Teufe verfullt werden um nicht die ganze Schachtrohre zu verlieren Die Tagesanlagen wurden nach demselben Projekt wie Schacht I einschliesslich eines identischen Fordergerustes errichtet Schacht Gustedt Bearbeiten nbsp Schacht GustedtDer Wetterschacht Schacht Gustedt wurde im April 1938 mit etwas Sicherheitsabstand im Suden des Lagers 52 5 59 9 N 10 18 26 3 O 52 099959 10 307308 im Erztiefsten bei der gleichnamigen Ortschaft begonnen und bis Juni 1940 auf eine Teufe von 793 m niedergebracht Beim Teufen selbst gab es keine grosseren Probleme nur der Schachtplatz musste 6 m hoch aufgesattelt werden da er in einem Sumpfgebiet lag Daruber hinaus wurden zum Abteufen Dampfkessel und fordermaschinen benotigt da keine ausreichende Energieversorgung bestand Wenngleich der Schacht ebenfalls 6750 mm Durchmesser erhielt da man sich einen spateren Ausbau zum Hauptforderschacht vorbehielt entstanden nur wenige Bauten auf der Schachtparzelle Die eintrumige Befahrungseinrichtung befand sich in einem gemeinsamen Gebaude mit dem elektrischen Schachthaspel Dazu gab es noch wenige Nebengebaude Zu einem weiteren Ausbau kam es nie Unter Tage entstand die zentrale Wasserhaltung des Bergwerks mit einer Sumpfstrecke und einer Pumpenkammer Heute wird das Gelande vom SV Gustedt als Sportplatz genutzt Schacht Altenhagen Bearbeiten nbsp Forderwagen zur Erinnerung an den Erzbergbau Salzgitter LichtenbergDer Schacht Altenhagen wurde im Zeitraum September 1938 bis August 1939 ohne grossere Schwierigkeiten als 5 m weiter Wetter und Seilfahrtsschacht bis 333 m abgeteuft Er lag im nordlichsten Teil des Erzlagers sudlich der Siedlung Altenhagen 52 6 46 3 N 10 17 36 4 O 52 112863 10 29344 Damit dort die Bergleute in die nordlichen Teile des Bergwerkes einfahren konnten entstanden eine Waschkaue und weitere Sozialbauten Schacht Bartelszeche Bearbeiten Der Schacht Bartelszeche wurde 1937 mit 63 m Teufe ubernommen und mit Unterbrechungen noch bis 137 m weitergeteuft sowie im Durchmesser erweitert Juli 1940 Die VESTAG hatte bereits kleinere Tagesanlagen in Barackenbauweise errichtet die durch die Reichswerke ebenso wie das holzerne Teufgerust beibehalten wurden Inbetriebnahme und Kriegsende Bearbeiten Die horizontale Ausrichtung im oberen Teil des Bergwerkes war 1940 bereits weitgehend fertiggestellt und die tiefste Abbausohle 4 Sohle oder 375 Meter Sohle bezogen auf NN im Marz 1943 bis Gustedt durchschlagig Die Forderung stieg von anfanglichen 5 600 Tonnen im Jahr 1938 fast stetig bis auf 1 412 000 t 1944 bei uber 1 400 Mann Belegschaft 1940 waren im Tiefbau uber 2 000 Mann angelegt diese Zahl sank jedoch durch die Einberufungen und wurde nie wieder erreicht Die Erze wurden bis zur Betriebsaufnahme der Erzaufbereitung Calbecht 1942 zur Ilseder Hutte transportiert Nachdem in den letzten Kriegsmonaten kaum noch ein regelrechter Betrieb moglich war wurde der Betrieb im April 1945 eingestellt und die Wasserhaltung aufgegeben so dass die Grube auf den tieferen Sohlen ersoff Nachkriegs und Blutezeit 1945 1961 Bearbeiten Im Spatherbst 1945 gestatteten die alliierten Besatzungsmachte die Wiederinbetriebnahme des Bergwerks und die uberfluteten Baue wurden gesumpft Wenig spater lief der Abbaubetrieb auf den hoher gelegenen Sohlen wieder an Schwierigkeiten bereitete in den ersten Nachkriegsjahren der allgemeine Mangel an Ersatzteilen Energie und Arbeitskraften Die geforderten Erze wurden zunachst in das Ruhrgebiet geliefert da die Zukunft der Salzgitter Hutte noch ungewiss war 1951 lief deren Produktion wieder an und auf der Grube arbeiteten erstmals wieder uber 1 000 Mitarbeiter mit denen die Forderzahlen von vor dem Zusammenbruch erreicht wurden Als Abbauverfahren wurde seit 1948 der Blockbruchbau Herauslosen eines Erzkorpers aus dem Gebirgsverbund der beim Abfordern von den daruber liegenden Schichten zu Bruch gedruckt wird angewendet Der Schacht Bartelszeche wurde 1950 stillgelegt denn der sudliche Lagerstattenteil war bereits bis zu dessen Endteufe ausgeerzt Im Jahr 1955 wurde die Aufwaltigung von Haverlahwiese II begonnen Dabei musste der Durchmesser auf 5 m verkleinert werden wodurch der bei seiner Fertigstellung Ende 1957 480 m tiefe Schacht nur mit einer Forderung betrieben werden konnte Etwa zur gleichen Zeit entstand im Rahmen der Fertigstellung der Tagesanlagen auf Haverlahwiese I unter anderem ein Erzbunker mit Verladung Ab den 1950er Jahren stieg die Roherzforderung steil an die hochste Forderung aller Zeiten wurde 1961 mit 3 050 000 t a erreicht Diese Zahl bedeutete zugleich einen Wendepunkt Rationalisierung Modernisierung und Niedergang 1962 1983 Bearbeiten nbsp Der letzte Hunt aufgestellt im Schlossmuseum Salzgitter Salder nbsp Gedenkmedaille an die Schliessung Avers nbsp Gedenkmedaille an die Schliessung ReversDie beginnenden 1960er Jahre bedeuteten fur den gesamten Salzgitterbergbau den Anfang einer langeren Krise die letztendlich das Aus fur die meisten Gruben bedeutete Ursachen waren zum einen eine nachlassende Nachfrage an Stahl und Eisen Zum anderen drangten gunstigere auslandische Erze mit deutlich hoheren Eisengehalten auf den deutschen Markt Weiterhin sind in der Eisenmetallurgie hohe Gehalte an Kieselsaure wie sie die Salzgittererze besassen unerwunscht Die Grube Haverlahwiese konnte sich in der Krise durch hohe Forderleistungen und damit geringeren Gestehungskosten am ehesten behaupten Am Ende des Jahrzehnts hatten von den 6 Grossbergwerken in der Umgebung Salzgitters nur Haverlahwiese und das Eisenerzbergwerk Konrad uberlebt Dennoch sank die Roherzforderung und die Belegschaftszahl von Jahr zu Jahr Man versuchte den Absatzproblemen durch verstarkten Einsatz modernster Technik zu begegnen und erreichte dabei unter Tage hohe Schichtleistungen pro Mann Dazu gehorte zu Beginn der 1970er Jahre vor allem die Einfuhrung von zentralen Forderbandanlagen zur Forderung von den tieferen nach den hoheren Sohlen und die Anschaffung zahlreicher dieselgetriebener Gleislosfahrzeuge fur das Bohren Laden die Forderung und Mannschaftsfahrung Trotz aller Bemuhungen zeichnete sich ab dass auch die Grube Haverlahwiese nicht wirtschaftlich betrieben werden konnte 1976 kam es zur Auflosung des Betreibers der Salzgitter Erzbergbau GmbH und zur Stilllegung der Grube Konrad Durch ein Forschungsvorhaben mit Unterstutzung des Bundes konnte Haverlahwiese als Regiebetrieb des Stahlkonzerns Peine Salzgitter AG heute Salzgitter AG in deutlich verringerten Umfang weiterbetrieben werden Dabei wurden nur hoherwertige Lagerstattenteile mit 36 Fe abgebaut und die Aufbereitung in Calbecht stark vereinfacht Die Jahresforderung sank unter 1 000 000 t bis auf etwa 700 000 t ab Die Beschaftigtenzahl verringerte sich auf rund 240 Bergleute In den 1980er Jahren waren dann die Betriebsdefizite unhaltbar und so wurde am 30 Juni 1982 die Forderung eingestellt Ein Team von rund 40 Bergleuten fuhrte noch Demontage und Aufraumarbeiten durch Am 30 Juni 1983 erfolgte dann die letzte Seilfahrt auf Schacht Haverlahwiese I Das Grubengebaude fullte sich nach Abschalten der Pumpen mit Wasser die vier Tagesschachte wurden verfullt und die Schachtanlagen Haverlahwiese II Gustedt und Altenhagen vollstandig abgebrochen 1988 fiel als letztes Wahrzeichen das Fordergerust von Haverlahwiese I obwohl zuvor Uberlegungen bestanden hatten dieses als Industriedenkmal zu erhalten Insgesamt hatte das Bergwerk in den Jahren 1938 bis 1982 81 Millionen Tonnen Roherz gefordert uber die Halfte der Gesamtforderung aller Salzgittergruben Die noch anstehenden Erzvorrate hoherer Gehalte hatten bei einer Jahresforderung von ca 1 Mio Tonnen noch fur weitere 30 Jahre ausgereicht Wie bei allen Gruben im Salzgitterrevier waren die Tagesanlagen grossdimensioniert ausgelegt worden was dem architektonischen Verstandnis des Nationalsozialismus entsprach Erhaltene Anlagen BearbeitenAuf dem Gelande der ehemaligen Schachtanlage I wurde das monumentale Verwaltungs und Sozialgebaude erhalten Es steht gemeinsam mit der beeindruckenden Lohnhalle in seinem Inneren unter Denkmalschutz Weiterhin stehen noch einige Nebengebaude die fruher als Werkstatten dienten und heute an Firmen verpachtet sind Das Tagebaugelande ist in der Landschaft noch erkennbar Es ist seit 1999 als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen und wurde zum 30 Juni 2016 zum Naturschutzgebiet erklart 5 Bis 2007 wurde hier Erz und Bergematerial aus dem Erkundungsbetrieb fur das zukunftige Endlager Schacht Konrad abgelagert 6 Das Gelande wurde rekultiviert und wird heute als Naherholungsgebiet genutzt Literatur BearbeitenDer Eisenerzbergbau In Rainer Slotta Hrsg Technische Denkmaler in der Bundesrepublik Deutschland Band 5 Teil 1 Deutsches Bergbaumuseum Bochum 1986 ISBN 3 921533 37 6 S 1151 Heinrich Korthober et al Bergbau in Salzgitter die Geschichte des Bergbaus und das Leben der Bergleute von den Anfangen bis in die Gegenwart In Archiv der Stadt Salzgitter Hrsg Beitrage zur Stadtgeschichte 1 Auflage Band 13 Appelhans Salzgitter 1997 ISBN 3 930292 05 X S 420 Einzelnachweise Bearbeiten Klaus George Friedhart Knolle Geologische Entwicklung des Gebietes Landmarke 20 In harzregion de Regionalverband Harz e V abgerufen am 23 April 2018 Geologische Entwicklung des Gebietes Landmarke 20 In harzregion de Regionalverband Harz e V abgerufen am 23 April 2018 Nerdinger Winfried Bauhaus Architekten im Dritten Reich In Winfried Nerdinger in Zusammenarb mit dem Bauhaus Archiv Berlin Hrsg Bauhaus Moderne im Nationalsozialismus Prestel Munchen 1993 ISBN 3 7913 1269 3 S 127 Gerd Wysocki Arbeit fur den Krieg S 395 396 Steinweg Verlag Braunschweig 1992 ISBN 3 925151 51 6 Stadt Salzgitter Verordnung uber das Naturschutzgebiet Haverlahwiese vom 17 Juni 2016 PDF Datei 2 4 MB Jahresbericht des Bundesamtes fur Strahlenschutz BfS fur 2008 PDF Datei 2 6 MBWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Grube Haverlahwiese Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bergbau in der kreisfreien Stadt Salzgitter Grube Finkenkuhle Kaliwerk Friedrichroda Kalischacht Furst Bismarck Grube Gitter Georg Grube Hannoversche Treue Grube Haverlahwiese Eisenerzbergwerk Konrad Endlager Konrad Kaliwerk Thiederhall Grube Worthlah Ohlendorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grube Haverlahwiese amp oldid 230763878