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Das Eisenerzbergwerk Konrad heute auch Schacht Konrad genannt ist ein ehemaliges Eisenerz Bergwerk im Norden der Stadt Salzgitter in der Nahe des Stadtteils Bleckenstedt Das Erzlager wurde 1933 bei Probebohrungen nach Erdol im Gifhorner Raum entdeckt Der Bau des Bergwerks mit zwei Tagesschachten wurde Ende 1957 begonnen der Abbau des Erzes wurde bis 1976 betrieben Danach wurde das Bergwerk auf seine Verwendbarkeit zur Einlagerung schwachradioaktiver Abfalle untersucht und 1982 fur geeignet befunden Seit 2007 wird das Bergwerk zum Endlager umgebaut Schachtanlage KonradAllgemeine Informationen zum BergwerkSchachtanlage Konrad 1Andere Namen Schacht KonradAbbautechnik UntertagebauForderung Jahr bis 700 000 tForderung Gesamt 6 72 Mio t EisenerzInformationen zum BergwerksunternehmenBetreibende Gesellschaft Erzbergbau Salzgitter AGBeschaftigte bis 368Betriebsbeginn 1957Betriebsende 1976Nachfolgenutzung Endlager fur schwachradioaktive AbfalleGeforderte RohstoffeAbbau von Brauneisen BrauneisenBrauneisenLagername oberes LagerMachtigkeit 0 10Rohstoffgehalt 30 34 Grosste Teufe 1 232 5 mBrauneisenAbbau von BrauneisenLagername unteres LagerMachtigkeit 8 20Rohstoffgehalt 30 34 Geographische LageKoordinaten 52 11 1 2 N 10 24 10 7 O 52 18366 10 40296 Koordinaten 52 11 1 2 N 10 24 10 7 OSchachtanlage Konrad Niedersachsen Lage Schachtanlage KonradStandort BleckenstedtGemeinde SalzgitterKreisfreie Stadt NUTS3 SalzgitterLand Land NiedersachsenStaat DeutschlandRevier Peine Salzgitter Revier Inhaltsverzeichnis 1 Lagerstatte 2 Lagerstattenaufschluss 3 Bau des Bergwerkes 3 1 Schacht Konrad 1 3 2 Schacht Konrad 2 3 3 Bewetterung 3 4 Ausrichtung des Grubengebaudes 4 Abbauverfahren 5 Betrieb des Bergwerks 6 Nachfolgenutzung 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLagerstatte BearbeitenDas Erzlager im Abbaugebiet von Schacht Konrad ist Teil des Gifhorner Troges der mit einer Lange von 60 km und einer Breite von 8 bis 15 km bei Vorhop Stadtteil von Wittingen beginnt und im Bereich von Salzgitter Hallendorf endet 1 Die Bleckenstedter Spezialmulde die die eigentliche Erzlagerstatte des Bergwerks bildet liegt am sudlichen Ende dieses Trogs und beginnt etwa am Mittellandkanal Das Erzlager beginnt in einer Tiefe von 700 bis 800 Metern fallt mit ca 20 nach Westen ein und reicht bis zu einer Tiefe von 1400 Metern Die Machtigkeit des Erzlagers liegt im Suden bei 4 6 m und erreicht im Norden 18 m im Bereich der Grube liegt diese zwischen 12 und 18 m 2 Das Erzlager besteht aus oolithischem Brauneisen des Oberen Jura und ist mit 150 Millionen Jahren die alteste der drei Erzlagerstatten im Salzgitter Revier Etwas junger namlich 120 Millionen Jahre alt sind die Erzlagerstatten am Salzgitter Hohenzug Gruben Finkenkuhle Haverlahwiese und Hannoversche Treue der Ringelheimer Mulde Grube Gitter Georg und das Erzlager zwischen Flachstockheim und Hornburg mit der Grube Worthlah Ohlendorf die zusammen das eigentliche Salzgitter Erz bilden Das jungste Erzlager enthalt Oberkreide Erze die vor etwa 80 90 Millionen Jahren entstanden sind wie sie z B im Bereich von Peine Ilsede und Lengede anfallen Diese drei Erzlager des Salzgitter Reviers sind nicht miteinander verbunden 3 Der Eisengehalt des auf Konrad geforderten Erzes liegt bei 30 34 Fe die Basizitat ist mit je 12 16 SiO und CaO ausgeglichen Weiter enthalt das geforderte Erz durchschnittlich 5 Tonerde Al O 1 2 MgO 0 39 Phosphor und 0 18 Mangan Das Roherz war fur eine nassmechanische Aufbereitung nicht geeignet zur Weiterverarbeitung wurde es mechanisch zerkleinert und direkt dem Hochofensinter beigemischt 2 Lagerstattenaufschluss BearbeitenDa das Lager im Gegensatz zu den anderen Lagerstatten des Salzgitter Reviers nicht zu Tage tritt wurde es erst sehr spat entdeckt Erstmals erbrachte 1933 eine Bohrung auf Erdol in der Nahe der Ortschaft Calberlah im Landkreis Gifhorn den Nachweis von Eisenerz das in Teufen von 661 bis 666 m und 676 678 m nachgewiesen wurde Sudlich des Mittellandkanals wurde das Lager erstmals 1934 durch die Bohrung Bortfeld 1 nachgewiesen hier in einer Teufe zwischen 1172 6 und 1186 8 m Es folgten bis 1936 weitere erfolgreiche Versuchsbohrungen auf Eisenerz so Wendezelle 4 Siegfried Hillerse 9 und Vechelde 1 1 Erste kleinere Mutungen auf die Eisenerzfunde wurden 1937 38 durch die Reichswerke und die Ilseder Hutte eingelegt Umfangreiche Erkundungen nach Eisenerz wurden zwischen 1938 und 1943 im Rahmen des Reichsbohrprogramms durchgefuhrt in deren Folge 27 Felder gemutet und an die Gesellschaft fur praktische Lagerstattenforschung damals eine Tochtergesellschaft der Reichswerke spater PRAKLA verliehen wurden Im Herbst 1943 wurde bei Bleckenstedt in unmittelbarer Nahe des Huttenwerkes der Reichswerke in einer Tiefe von 967 9 bis 986 7 m das bis dahin bedeutendste Erzlager gefunden 4 Anfang der 1950er Jahre wurde die Erkundung der Lagerstatte intensiviert Neben der Bergbau und Huttenbetriebe AG Nachfolgegesellschaft der Reichswerke beteiligten sich auch die Ilseder Hutte die Harz Lahn Bergbau AG und die Barbara Erzbergbau AG an der Suche nach Lagerstatten Die Salzgitter AG und die Ilseder Hutte grundeten im Dezember 1954 die Gewerkschaft Konrad an der beide Unternehmen zur Halfte beteiligt waren Die Gewerkschaft war nach Konrad Ende dem damaligen Aufsichtsratsvorsitzenden der Salzgitter AG benannt worden Zur Vermeidung von Interessenkonflikten zwischen den erzsuchenden Unternehmen hatte man sich auf die Bahnlinie Hannover Wolfsburg als Grenze geeinigt das Gebiet sudlich dieser Linie wurde der Gewerkschaft Konrad zugesprochen Bis Ende 1955 wurden der Gewerkschaft Konrad die ihren Sitz in Gross Bulten hatte 60 Felder der Ilseder Hutte und 37 Felder der Salzgitter Erzbergbau AG ubertragen diese Grubenfelder uberdeckten eine Flache von etwa 160 km Seit Beginn der Untersuchungen im Jahr 1933 waren bis Ende 1957 insgesamt 90 Bohrungen mit zusammen 85 9 Bohrkilometern durchgefuhrt worden 4 Bau des Bergwerkes BearbeitenAm 5 Juli 1956 gab die Salzgitter AG ihren Beschluss bekannt die bergbauliche Erschliessung des Erzlagers vorzunehmen Dazu wurden von der Salzgitter Erzbergbau AG die acht sudlichsten Grubenfelder von der Gewerkschaft Konrad angepachtet Namentlich waren dies die Felder Bleckenstedt 2 Hallendorf 1 Engelnstedt 1 Albert 1 Huttenberg 1 Alvesse 1 und Ufingen 1 und 2 diese uberdeckten eine Flache von 19 8 km Die Plane sahen den Bau von zwei Tagesschachten vor die fur eine tagliche Forderung von 3000 bis 5000 Tonnen Roherz ausgelegt wurden Das geforderte Erz sollte nach Zerkleinerung in der Sinteranlage des Huttenwerkes dem Mischsinter beigegeben und von hier den Hochofen zugefuhrt werden 2 Schacht Konrad 1 Bearbeiten nbsp Fordergerust Schachtanlage 1 2005 Die Bauarbeiten fur den Schacht 1 wurden am 18 September 1957 mit dem Bau eines Vorschachtes von 12 m Durchmesser begonnen Der Schachtansatzpunkt lag etwa 500 m nordwestlich der Ortschaft Bleckenstedt in einer Hohe von 98 5 m u NN Nach Aufbau des Abteufgerustes wurde am 3 Mai 1958 das eigentliche Abteufen des Schachtes begonnen Die Arbeiten wurden unter Federfuhrung der Vereinigten Untertag und Schachtausbau Veruschacht GmbH und Beteiligung der Gewerkschaft Walter aus Essen heute Deilmann Haniel Shaftsinking GmbH ausgefuhrt Der Schacht war fur eine lichte Weite von 7 m ausgelegt unter Hinzurechnung des Mauerringes betrug der Durchmesser des Ausbruchs 8 4 m Die Ausmauerung des Schachtes mit Betonformsteinen wurde immer dann fortgesetzt wenn je nach Festigkeit des Gebirges etwa 18 25 m Schachtrohre aufgefahren worden waren Fur diese Arbeit wurde im Schacht eine Buhne mitgefuhrt die von einer uber Tage stehenden Kabelwinde auf und abgefahren werden konnte und die zur Sicherung am Mauerwerk verankert wurde Zur Forderung der bei den Teufarbeiten auf der Schachtsohle angefallenen Berge waren in der Mauerbuhne zwei verschliessbare Buhnenoffnungen angebracht durch die Bergekubel zu Tage gefordert werden konnten 1 Wahrend des Abteufens waren bei 1000 1100 und 1200 m die Fullorter der 3 4 und 5 Sohle ausgesetzt worden Am 31 Januar 1960 wurde die Endteufe von 1232 5 m erreicht Im Bereich des Schachtes wurde das Erz zwischen 1150 5 und 1184 9 m angetroffen 1 Mit dem Bau des Fordergerustes wurde am 23 November 1959 begonnen Bis Marz 1960 wurden die restlichen Schachteinbauten fertiggestellt danach wurde die Gestellfordereinrichtung fur die Seilfahrt und die Erzforderung eingebaut Die Forderkorbe der nordlichen Forderanlage des Doppelbockgerustes erhielt drei Tragboden die jeweils 20 Mann oder zwei kleine bzw einen grossen Forderwagen aufnehmen konnten Insgesamt konnten pro Forderspiel 18 Tonnen gefordert werden Im sudlichen Trum wurde fur Guterforderung und Seilfahrt eine kleinere Gestellforderanlage mit einer Nutzlast von 4 6 t Tragkraft eingebaut 4 Schacht Konrad 2 Bearbeiten Der Schachtansatzpunkt des zweiten Schachtes Lagekarte 52 17126 10 4115 wurde auf dem Gelande des Huttenwerkes zwischen den Bereichen der Schlackenverwertung und der Teerverwertung festgelegt Der Schachtmund lag bei etwa 90 2 m u NN auch dieser Schacht erhielt eine lichte Weite von 7 m Zwischen Ende 1959 bis zum Januar 1960 niedergebrachte Probebohrungen ergaben Lockergebirge fur die ersten 33 Meter Teufe Daher war eine einfache Durchteufung dieses Bereiches wie bei Schacht 1 nicht moglich denn diese hatte eine Senkung des Grundwasserspiegels im Huttenwerk bewirkt Man beauftragte daher die Firma Weyss und Freytag diesen oberen Abschnitt im Senkschachtverfahren mit Uberdruck Caisson Verfahren abzuteufen um ein Eindringen des Grundwassers in den Schacht zu vermeiden Diese Arbeiten wurden am 1 Marz 1960 aufgenommen am 29 Juli 1960 erreichte man den festen Bereich Die weiteren Teufarbeiten ubernahm am 14 November 1960 die Arbeitsgemeinschaft von Veruschacht GmbH und Gewerkschaft Walter die auch schon Schacht 1 abgeteuft hatte dieses Mal lag die Federfuhrung bei der Gewerkschaft Walter Die Arbeiten wurden am 31 Oktober 1962 bei einer Teufe von 999 Metern abgeschlossen Hier wurde die 3 Sohle angesetzt 2 Im Grubengebaude hatte Schacht 2 die Funktion des ausziehenden Wetterschachtes Der Schacht diente auch der Seilfahrt und war mit einer eintrumigen Gestellforderung mit Gegengewicht ausgestattet die auf zwei Tragboden jeweils 20 Personen oder je 2 Wagen aufnehmen konnte Uberdies diente der Schacht als Spulschacht ein Schacht uber den das Versatzgut im Spulverfahren zur Verfullung der ausgeerzten Abbaukammern eingebracht wurde Bewetterung Bearbeiten Um eine Wetterfuhrung bis vor Ort zu ermoglichen wurde beim Vortrieb der Hauptsohlenstrecken parallel zur Richtstrecke und oberhalb der Firste eine Begleitstrecke mit einem kleineren Durchmesser mitgefuhrt Die Zufuhr der Frischwetter erfolgte uber die Richtstrecke die verbrauchten Wetter wurden uber die Begleitstrecke abgefuhrt Weiter war der Schacht auf seiner ganzen Lange mit einem Wetterscheider versehen durch den die Frisch und Abwetter voneinander getrennt wurden Nur so war es moglich eine ausreichende Kuhlung vor Ort zu ermoglichen wo eine Gebirgstemperatur von 40 bis 50 C vorherrschte Wegen der trotz Bewetterung noch hohen Temperaturen vor Ort wurde wahrend des Streckenvortriebs im 4 Schichtbetrieb Arbeitszeit jeweils sechs Stunden gearbeitet 2 Ausrichtung des Grubengebaudes Bearbeiten Die horizontale Ausrichtung des Grubengebaudes wurde zeitgleich mit den Abteufarbeiten begonnen Von Schacht 1 ausgehend wurde im September 1959 die 3 Sohle 1000 m angesetzt die 4 Sohle im Oktober November 1959 und die 5 Sohle im Januar 1960 4 Die Arbeiten wurden von umfangreichen Probenahmen begleitet um weitere Erkenntnisse uber die Lagerstatte und zur Planung des Erzabbaus zu erhalten Auf der 5 Sohle wurden etwa 1500 Analysenproben aus Kernbohrungen und Schlitzproben genommen auf der 4 Sohle lagen die Probenahmestellen noch etwas dichter so dass hier etwa 2000 Analysenproben anfielen Von der 3 Sohle liegen 2450 Analysen vor 1 Die Verbindung zwischen den beiden Schachten erfolgte auf der 3 Sohle die von Schacht 2 aufgefahrene Strecke wurde am 24 Januar 1963 mit einem von Schacht 1 her vorgetriebenen Querschlag durchschlagig Hierdurch wurde eine erhebliche Verbesserung der Wetterfuhrung auf der gesamten Grube erreicht Zum Anschluss der tiefer gelegenen Sohlen an das Bewetterungssystem wurden diese durch mehrere Aufhauen mit der 3 Sohle verbunden Zur weiteren Untersuchung des Erzlagers wurde 1963 von Schacht 2 ausgehend bei 900 m Teufe eine 2 Sohle aufgefahren die durch ein Aufhauen von der 3 Sohle mit dem restlichen Grubengebaude verbunden wurde Abbauverfahren BearbeitenIm Streckenausbau wurden zur Sicherung anfanglich Stahlbogen eingesetzt Aus Kostengrunden ging man bald dazu uber die Strecken durch Gebirgsanker zu sichern Hierbei setzte man zunachst Betonstahlmatten ein die durch Klebe oder Betonanker gesichert wurden Ab den 1970er Jahren wurde der Anker Maschendraht Verbundausbau verwendet eine Kombination von Spreizhulsenankern mit Maschendrahtverzug 2 Um die durch den Erzabbau geschaffenen Hohlraume wieder zu verfullen wurde ein Kies Sandgemisch als Spulversatz verwendet Das Versatzmaterial wurde aus einer zu diesem Zweck angelegten Sandgrube bei Ufingen gewonnen und auf dem Betriebsgelande von Schacht 2 auf einer 40 000 bis 80 000 m fassenden Halde zwischengelagert Von dort wurde es uber Fallbuhnen im Schacht 2 eingebracht Im Niveau von 667 m war eine Wasservorratstrecke fur 3200 m Spulwasser aufgefahren worden hier wurde das Material mit Wasser vermischt und dann uber Rohrleitungen den ehemaligen Abbaubereichen zugefuhrt Das Wasser wurde danach in einer Sumpfstrecke der 1100 m Sohle gesammelt und zur Wiederverwendung in die Vorratsstrecke zuruckgepumpt 4 Betrieb des Bergwerks BearbeitenIn geringem Umfang wurde die Erzforderung bereits im Dezember 1960 wahrend des Streckenvortriebs aufgenommen Auch in den folgenden Jahren wurde begleitend zu den Aus und Vorrichtungsarbeiten Erz abgebaut bis 1964 war dabei die Erzforderung von 75 300 t in 1961 auf 235 263 Jahrestonnen angestiegen Dies war nur moglich durch eine Aufstockung der Belegschaft die zwischen 1960 und 1964 von 130 auf 319 Mann angewachsen war Ein Grossteil der neu eingestellten Bergleute war zuvor auf anderen Eisenerzgruben der Salzgitter Erzbergbau AG beschaftigt gewesen und wegen sinkender Absatzzahlen in ihren bisherigen Betrieben freigesetzt worden Bei der Wahl des Abbauverfahrens hatte man sich an der nahen Grube Peine orientiert da dort z T vergleichbare Bedingungen vorlagen Auf Konrad wurde das Verfahren des schwebenden Kammer Weitungsbaus angewendet Der eigentliche Abbau wurde 1965 auf der 1000 und der 1100 m Sohle aufgenommen Die Forderung betrug 1966 dem ersten Jahr mit durchgangigem Erzabbau 472 237 t Erz Durch weitere Verbesserungen z B beim Schiessverfahren durch den Einsatz leistungsfahigerer Brecher und die Sicherung des Ausbaus ausschliesslich durch den Anker Maschendraht Verbundausbau konnte die Forderleistung bei nahezu unveranderter Mitarbeiterzahl 1965 333 Mann 1969 317 Mann bis 1969 auf 669 214 t Erz gesteigert werden Weitere Verbesserungen bei der Abforderung brachte mit der Einfuhrung von Fahrladern die Umstellung auf gleislose gummibereifte Fahrzeuge Anfang der 1970er Jahre Zur Erhohung der Beweglichkeit der Maschinen wurden Rampen und Wendeln aufgefahren durch die die Fahrzeuge selbstandig zwischen verschiedenen Niveaus wechseln konnten Trotz abnehmender Belegschaft 1972 waren nur noch 277 Mann beschaftigt konnte die Forderung noch leicht gesteigert werden und erreichte in diesem Jahr 698 966 t 4 Ab 1974 wurde das Abbauverfahren auf den streichenden Kammerbau umgestellt Die abgebauten Hohlraume wurden nun nicht mehr mit Versatz aufgefullt zur Sicherung liess man stattdessen Stutzpfeiler stehen Gegenuber der bisherigen konventionellen Abbaumethode konnten so die Verhiebzeiten auf ein Drittel verkurzt werden und die Leistung wurde von etwa 12 t auf 19 20 t Mannschicht gesteigert Die hochste Forderung der Grube Konrad wurde im Jahr 1973 trotz Reduzierung der Belegschaft auf 241 Mann mit 706 960 t Erz erreicht Nach ersten Versuchen Anfang der 1970er Jahre begann man 1976 noch vor der Einstellung der Erzgewinnung mit der schneidenden Erzgewinnung einem Verfahren das schon auf der Grube Haverlahwiese erfolgreich eingesetzt wurde Anstatt wie bisher ublich das anstehende Erz herauszusprengen wurde es jetzt mit Teilschnittmaschinen herausgeschnitten und dann mit Ladern aufgenommen und zur Erzrolle transportiert Load Haul Dump Verfahren LHD von wo es weiter zum Schacht und zu Tage gefordert wurde Ende 1973 verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage fur den Erzbergbau Folgen waren ein starker Personalabbau 1975 waren nur noch 119 Mann beschaftigt und eine Reduzierung der Forderung die bis 1975 um mehr als die Halfte sank und in diesem Jahr nur noch rund 283 000 t betrug Im November 1974 hatte der Vorstand der Salzgitter AG bereits eine mogliche Stilllegung der Grube angeregt Nachdem die Forderung bis zum August 1976 nochmals stark zuruckgegangen war wurde der Erzbergbau am 30 September 1976 eingestellt Seit Aufnahme des Abbaus im Dezember 1960 waren auf der Schachtanlage Konrad 6 72 Mio Tonnen Eisenerz gefordert worden Nachfolgenutzung Bearbeiten Hauptartikel Schacht Konrad nbsp Fordergerust Schachtanlage 1 2012 nbsp Arbeitsgerust der Schachtanlage 2 2012 Um eine Schliessung der Grube zu verhindern waren von der Salzgitter AG schon 1974 Uberlegungen angestellt worden die Grube nach einer Einstellung des Erzabbaus als Untertagedeponie fur Abfalle zu nutzen Zu dieser Zeit begann bundesweit auch die Suche nach einem geeigneten unterirdischen Deponieraum fur radioaktive Abfalle 1975 fuhrte die Gesellschaft fur Strahlen und Umweltforschung GSF heute das Helmholtz Zentrum Munchen erste Untersuchungen auf Konrad durch als deren Ergebnis eine mogliche Nutzung der Grube als Deponie fur radioaktiven Abfall in Erwagung gezogen wurde Nach der Einstellung der Erzforderung nahm die GSF in Zusammenarbeit mit dem Kernforschungszentrum Karlsruhe im Auftrag des damaligen Bundesministeriums fur Forschung und Technologie heute Bundesministerium fur Bildung und Forschung weitere Untersuchungen auf die sich im Wesentlichen mit den geologischen und bergmannischen Gegebenheiten des Bergwerks befassten Der im Juli 1982 vorgestellte Abschlussbericht kam zu folgendem Ergebnis Die Gesellschaft fur Strahlen und Umweltforschung stellt zum Abschluss der Eignungsuntersuchungen zusammenfassend fest dass die Eignung der Schachtanlage Konrad fur die Endlagerung von schwachradioaktiven Abfallen und Stilllegungsabfallen durch die vorliegenden Ergebnisse belegt und die kerntechnische Sicherheit des Betriebes nachgewiesen ist Eignungsbericht der GSF von 1982 S 21 Auf Grund dieses positiven Ergebnisses stellte die Physikalisch Technische Bundesanstalt PTB als die damals fur die Endlagerung zustandige Bundesbehorde am 31 August 1982 den Antrag auf Einleitung des nach dem Atomgesetz vorgeschriebenen Planfeststellungsverfahrens Zur Erganzung der bisher gewonnenen Plandaten wurde 1982 ein erweitertes Standorterkundungsprogramm gestartet 1992 wurde die Grube in das Eigentum des Bundes uberfuhrt die Betriebsfuhrung wurde von der Deutschen Gesellschaft zum Bau und Betrieb von Endlagern fur Abfallstoffe DBE ubernommen Im Jahr 2007 wurde mit den Umrustarbeiten fur die Errichtung des Endlagers begonnen Da das Konzept die Anlieferung und Einlagerung der Abfalle uber den Schacht 2 vorsah wurden das Fordergerust und die Tagesanlagen von Schacht 2 abgerissen und werden neu gebaut 5 Fur die Aufrechthaltung des Betriebes wurde Anfang 2008 eine temporare Forderanlage errichtet Nach heutigem Kenntnisstand 2018 wird eine Inbetriebnahme des Endlagers fruhestens 2027 moglich sein 6 Literatur BearbeitenHeinz Kolbe Die Geschichte des Eisenerz Bergbaus in Salzgitter Aufschlussgeschichte der Schachtanlage Konrad bei SZ Bleckenstedt In Geschichtsverein Salzgitter e V Hrsg Salzgitter Jahrbuch 1983 Band 5 Salzgitter 1983 S 77 91 Bergbau in Salzgitter Die Geschichte des Bergbaus und das Leben der Bergleute von den Anfangen bis zur Gegenwart In Amt fur Geschichte Kultur und Heimatpflege der Stadt Salzgitter Redaktion Heinrich Korthober Jorg Leuschner Reinhard Forsterling und Sigrid Lux Hrsg Beitrage zur Stadtgeschichte 1 Auflage Band 13 Appelhans Salzgitter 1997 ISBN 3 930292 05 X S 238 258 Ernst Rudiger Look Geologie Bergbau und Urgeschichte im Braunschweiger Land Geologisches Jahrbuch Heft 88 Hannover 1985 S 175 180 und 237 ff Gesellschaft fur Strahlen und Umweltforschung mbH Institut fur Tieflagerung in Zusammenarbeit mit Kernforschungszentrum Karlsruhe GmbH Institut fur Nukleare Entsorgungstechnik Hrsg Eignungsprufung der Schachtanlage Konrad fur die Endlagerung radioaktiver Abfalle Abschlussbericht Munchen 1982 Lagerstattenaufschluss und Bergwerkshistorie Konrad S A1 1 bis A1 39 Bundesamt fur Strahlenschutz Hrsg Endlager Konrad Wissen schafft Vertrauen Salzgitter 2009 Tagesanlagen Zahlen Daten und Fakten S 17 25 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schacht Konrad Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Eignungsprufung der Schachtanlage Konrad Abschlussbericht 1982 a b c d e f Bergbau in Salzgitter S 238 258 Ernst Rudiger Look Geologie im Braunschweiger Land S 237ff a b c d e f Heinz Kolbe Aufschlussgeschichte der Schachtanlage Konrad Chronik des Umbaus Bundesamt fur Strahlenschutz archiviert vom Original abgerufen am 23 April 2016 Fertigstellung des Endlagers Konrad verzogert sich Bundesgesellschaft fur Endlagerung BGE 8 Marz 2018Bergbau in der kreisfreien Stadt Salzgitter Grube Finkenkuhle Kaliwerk Friedrichroda Kalischacht Furst Bismarck Grube Gitter Georg Grube Hannoversche Treue Grube Haverlahwiese Eisenerzbergwerk Konrad Endlager Konrad Kaliwerk Thiederhall Grube Worthlah Ohlendorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eisenerzbergwerk Konrad amp oldid 239044876