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Der XI Grosse Preis von Belgien war ein Formel 1 Rennen und fand am 19 Juni 1949 auf dem Circuit de Spa Francorchamps statt Das Rennen zahlte zur Kategorie der Grandes Epreuves und wurde nach den Bestimmungen der Internationalen Formel 1 Rennwagen bis 1 5 Liter Hubraum mit Kompressor oder bis 4 5 Liter Hubraum ohne Kompressor Renndistanz mindestens 300 km bzw mindestens drei Stunden Renndauer uber 35 Runden a 14 771 km 1 ausgetragen was einer Gesamtdistanz von 517 km entsprach Sieger wurde Louis Rosier auf einem Lago Talbot T26C der damit den einzigen Erfolg seiner Karriere bei einem offiziellen Internationalen Grand Prix errang Bei dem Rennen handelt es sich um das letzte Grande Epreuve im Grand Prix Sport bei dem die Startaufstellung nicht anhand der im Training erzielten Rundenzeiten sondern nach vom Veranstalter vorgegebenen nicht mehr nachvollziehbaren Kriterien vorgegeben wurde Inhaltsverzeichnis 1 Das Rennen 2 Meldeliste a 3 Klassifikation 3 1 Startaufstellung a 3 2 Rennergebnis 4 AnmerkungenDas Rennen BearbeitenEisern hielt der belgische Royal Automobile Club de Belgique RACB 1949 als letzter europaischer Automobilclub an seinen uberkommenen Prinzipien fest So war die Renndistanz weiterhin auf 500 km festgelegt wahrend in der Internationalen Rennformel fur die Grandes Epreuves nur noch eine Mindestdistanz von 300 km gefordert wurde Das Teilnehmerfeld wurde vom Veranstalter ausgewahlt und die Einladungen gingen weiterhin hauptsachlich nur an die Hersteller von Grand Prix Rennwagen In der Praxis gaben jedoch Firmen wie Lago Talbot und Maserati deren Geschaftsmodell auf die Unterstutzung von Kundenfahrzeugen ausgerichtet war die Startplatze direkt an unabhangige Fahrer weiter Schliesslich wurden auch zum letzten Mal im Grand Prix Sport die Positionen in der Startaufstellung nicht anhand der im Training erzielten Rundenzeiten vergeben sondern vom Veranstalter selbst festgelegt wobei die Kriterien dafur nicht mehr nachvollzogen werden konnen Unter den insgesamt 14 Teilnehmern nahm der noch junge Rennstall von Ferrari bereits eine gewisse Favoritenrolle ein zumal es kurz vor dem Rennen gelungen war die Fahrerfrage durch Verpflichtung der beiden Top Piloten Luigi Villoresi und Alberto Ascari zu klaren Beide waren bislang fur Maserati gefahren und eng befreundet so dass sie stets nur gemeinsam bei einem Team unterschrieben Ferraris erstes Formel 1 Modell Ferrari 125 GPC 2 hatte ausserdem uber den Winter eine uberarbeitete Hinterachskonstruktion bekommen die das anfangs problematische Fahrverhalten entscheidend verbesserte Der britische Ferrari Kunde Peter Whitehead musste sich dagegen weiterhin mit seinem unveranderten Vorlaufermodell begnugen Die beiden zahlenmassig starksten Teams stellten dagegen Maserati und Lago Talbot mit je funf Teilnehmern Im Maserati Lager war nun Giuseppe Farina nach dem Weggang von Villoresi und Ascari als einziger echter Spitzenpilot verblieben Der argentinische Automobilclub ACA hatte ausserdem zwei weitere Grand Prix Wagen vom Typ Maserati 4CLT 48 3 finanziert um den beiden vielversprechenden argentinischen Fahrern Juan Manuel Fangio und Benedicto Campos ein Sprungbrett fur den Einstieg in den Grand Prix Zirkus zu bieten Vor allem Fangio hatte dabei durch drei Siege in Folge bei internationalen Rennen gleich zu Beginn der Saison bereits einige Aufmerksamkeit erregt die beiden Maserati des Teams hatten mittlerweile jedoch dringend eine technische Uberholung benotigt Zwei weitere Maseratis wurden ausserdem von der italienischen Scuderia Ambrosiana fur die Briten Reginald Parnell und Fred Ashmore gemeldet die auf diese Weise die hohen britischen Einfuhrzolle auf Automobile somit auch auf Rennwagen umgingen Das genaue Gegenteil zu den schnellen aber auch meist schlecht gepflegten und extrem unzuverlassigen San Remo Maseratis stellten die franzosischen Lago Talbot dar Das Werk in Suresnes bei Paris hatte mit dem Talbot T26C mit 4 5 Liter Saugmotor ein solides leicht zu wartendes Grand Prix Modell herausgebracht das zwar deutlich schwacher und langsamer als seine kompressorbestuckten Konkurrenten aus Italien war dessen Hauptvorteil aber darin bestand dass es im Gegensatz zu diesen eine volle Grand Prix Distanz ohne Tankstopp absolvieren konnte Wahrend der Saison 1948 waren insgesamt acht Exemplare dieses Typs entstanden und an Privatfahrer verkauft worden Neben Grand Prix Veteran Philippe Etancelin verfugte beim belgischen Grand Prix nur Louis Rosier bereits uber eine langere Rennerfahrung wahrend Pierre Levegh Guy Mairesse und der in Grossbritannien lebende Belgier Johnny Claes noch weitgehend unbeschriebene Blatter waren Alleiniger Reprasentant Grossbritanniens war schliesslich noch Geoffrey Crossley der mit seinem Alta Rennwagen uber die praktisch einzige verfugbare moderne Grand Prix Konstruktion seines Landes verfugte Nach dem Start nahm das Rennen zunachst seinen erwarteten Verlauf Villoresi ging mit dem Ferrari unmittelbar in Fuhrung gefolgt von Fangio dessen Maserati jedoch noch in der ersten Runde einem technischen Defekt zum Opfer fiel Fur zwei Runden konnte Farina Maserati Villoresi dann an der Spitze ablosen doch danach war der Ferrari Fahrer wieder vorn und konnte sich nun etwas von seinem Verfolger absetzen dem nun seinerseits Ascari im zweiten Ferrari wieder naher kam Dahinter folgten Etancelin Lago Talbot und Whitehead Ferrari nun bereits mit etwas grosserem Ruckstand In der achten Runde kam Farina beim Versuch auf Villoresi wieder aufzuschliessen in der Haarnadelkurve von La Source von der Strecke ab so dass nachdem zuvor auch Parnell schon ausgeschieden war die Mehrzahl der Maseratis damit bereits aus dem Rennen war Ferrari erfreute sich somit mit Villoresi und Ascari nun einer sicher geglaubten Doppelfuhrung doch zeigten die aus Marketinggrunden verwendeten belgischen Englebert Reifen kurz darauf uberraschend erste Auflosungserscheinungen so dass sich als Folge der falligen Boxenstopps Etancelin mit seinem Talbot in der elften Runde unvermutet in Fuhrung liegend wiederfand Drei Umlaufe spater hatte Villoresi die Spitzenposition zwar wieder zuruckerobert doch bei seinem kurz nach Rennmitte erforderlichen Tankstopp verlor er die Fuhrung erneut dieses Mal an Etancelins Markengefahrten Rosier Mit einer halben Minute Vorsprung hatte dieser nun seine einmalige Chance auf einen Grand Prix Erfolg vor Augen und holte noch einmal alles aus seinem Talbot heraus zumal Villoresi etwas spater noch einmal einen weiteren Reifenwechsel einlegen musste Rosiers Sieg mit dem Talbot gilt seitdem als eine der grossten Uberraschungen im Grand Prix Sport und als entscheidender Anlass dafur dass sich Enzo Ferrari entschloss 1950 ebenfalls mit einem Saugmotor anzutreten Meldeliste a BearbeitenTeam Nr Fahrer Info Chassis Motor ReifenItalien nbsp Scuderia Ferrari 0 2 Italien nbsp Luigi Villoresi Ferrari 125 GPC Ferrari 125 1 5L V12 Kompressor0 4 Italien nbsp Alberto Ascari0 6 Vereinigtes Konigreich nbsp Peter Whitehead bArgentinien nbsp AC Argentino c 0 8 Argentinien nbsp Juan Manuel Fangio Maserati 4CLT 48 d Maserati 4CL 1 5L I4 Kompressor10 Argentinien nbsp Benedicto CamposItalien nbsp G Farina 12 Italien nbsp Giuseppe Farina Maserati 4CLT 48 Maserati 4CL 1 5L I4 KompressorItalien nbsp Scuderia Ambrosiana 14 Vereinigtes Konigreich nbsp Fred Ashmore Maserati 4CLT 48 Maserati 4CL 1 5L I4 Kompressor16 Vereinigtes Konigreich nbsp Reg ParnellVereinigtes Konigreich nbsp G Crossley 18 Vereinigtes Konigreich nbsp Geoffrey Crossley Alta Grand Prix Alta 1 5L I4 KompressorFrankreich nbsp Automobiles Talbot 20 Frankreich nbsp Philippe Etancelin Talbot Lago T26C Talbot Lago T26 4 5L I622 Frankreich nbsp Pierre Levegh 24 Frankreich nbsp Louis Rosier26 Frankreich nbsp Guy Mairesse28 Belgien nbsp Johnny Claes ea Der Belgische Grand Prix von 1949 war ein Einladungsrennen Der Belgische Automobilclub war als Veranstalter der Teilnahme von Privatfahrern gegenuber ublicherweise sehr restriktiv eingestellt dies kann eine Erklarung dafur sein warum bei diesem Anlass normalerweise unabhangig operierende Fahrer mit ihren personlichen Fahrzeugen vermehrt offiziell unter der Bewerbung der jeweiligen Werksteams angetreten sind b In alteren Quellen wird Whitehead haufig unter personlicher Meldung als Privatfahrer gefuhrt c Das Team des Automobilclubs von Argentinien operierte in Europa vom Stammsitz der Familie Varzi in Galliate aus In den Quellen werden die Meldungen sowohl als AC Argentino als auch unter dem Namen Scuderia Achille Varzi gefuhrt d Maseratis 1948er Modell lief weiterhin offiziell unter der Typbezeichnung 4CL wich aber sowohl technisch als nun auch in der Formgebung von der ursprunglichen Baureihe ab Zur Unterscheidung wird in der Literatur daher ublicherweise die Modellangabe 4CLT 48 verwendet e In alteren Quellen wird Claes haufig unter Bewerbung seines personlichen Teams Ecurie Belge gefuhrt Klassifikation BearbeitenStartaufstellung a Bearbeiten Italien nbsp Villoresi Argentinien nbsp Fangio Frankreich nbsp EtancelinItalien nbsp Farina Vereinigtes Konigreich nbsp WhiteheadArgentinien nbsp Campos Frankreich nbsp Rosier Italien nbsp AscariVereinigtes Konigreich nbsp Ashmore Frankreich nbsp Levegh Frankreich nbsp Mairesse Belgien nbsp Claes Vereinigtes Konigreich nbsp ParnellVereinigtes Konigreich nbsp Crossleya Die Positionen in der Startaufstellung wurden nicht wie ublich anhand der im Training erzielten Rundenzeiten bestimmt sondern vom Veranstalter nach internen Kriterien festgelegt Rennergebnis Bearbeiten Pos Nr Fahrer Konstrukteur Runden Zeit Ausfallgrund1 24 Frankreich nbsp Louis Rosier Frankreich nbsp Talbot 35 3 15 17 7 h2 2 Italien nbsp Luigi Villoresi Italien nbsp Ferrari 35 3 16 06 8 h3 4 Italien nbsp Alberto Ascari Italien nbsp Ferrari 35 3 19 28 4 h4 10 Vereinigtes Konigreich nbsp Peter Whitehead Italien nbsp Ferrari 35 3 20 35 6 h5 28 Belgien nbsp Johnny Claes Frankreich nbsp Talbot 34 1 Runde6 14 Vereinigtes Konigreich nbsp Fred Ashmore Italien nbsp Maserati 33 2 Runden7 18 Vereinigtes Konigreich nbsp Geoffrey Crossley Vereinigtes Konigreich nbsp Alta 30 5 RundenDNF 10 Argentinien nbsp Benedicto Campos Italien nbsp Maserati 20 MotorschmierungDNF 20 Frankreich nbsp Philippe Etancelin Frankreich nbsp Talbot 19 GetriebeDNF 26 Frankreich nbsp Guy Mairesse Frankreich nbsp Talbot 16 UnfallDNF 22 Frankreich nbsp Pierre Levegh Frankreich nbsp Talbot 11 Mechanik DNF 12 Italien nbsp Giuseppe Farina Italien nbsp Maserati 9 Unfall LenkungDNF 16 Vereinigtes Konigreich nbsp Reg Parnell Italien nbsp Maserati 8 KupplungDNF 8 Argentinien nbsp Juan Manuel Fangio Italien nbsp Maserati 1 KolbenSchnellste Rennrunde Italien nbsp Giuseppe Farina Maserati 5 19 0 min 166 7 km hAnmerkungen Bearbeiten Wert errechnet www gilcodesign com abgerufen am 21 Januar 2020 Die offizielle Typbezeichnung lautete wie beim Vormodell weiterhin 4CL die Benennung als 4CLT 48 wurde zur besseren Unterscheidung erst nachtraglich in der Literatur eingefuhrt hat sich seitdem jedoch mittlerweile allgemein durchgesetzt Grosser Preis von Belgien 1913 1913 1922 1925 1930 1931 1933 1934 1935 1937 1939 1946 1947 1949 1950 1951 1952 1953 1954 1955 1956 1958 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1970 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2004 2005 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023Grandes Epreuves der Grand Prix Saison 1949 Grosser Preis von Grossbritannien Indianapolis 500 Grosser Preis von Belgien Grosser Preis der Schweiz Grosser Preis von Frankreich Grosser Preis von Italien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grosser Preis von Belgien 1949 amp oldid 235763993