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Gietrzwald ˈɟɛtːʃvaʊ t deutsch Dietrichswalde fruher Dittrichswalde oder Getrzwald 3 ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Ermland Masuren Es ist der Amtssitz und damit namensgebend fur die Landgemeinde Gmina Gietrzwald im Powiat Olsztynski Kreis Allenstein Gietrzwald Gietrzwald Polen GietrzwaldBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft Ermland MasurenPowiat OlsztynGmina GietrzwaldFlache 174 130 km Geographische Lage 53 45 N 20 14 O 53 747778 20 235278 Koordinaten 53 44 52 N 20 14 7 OEinwohner 565 31 Marz 2011 1 Postleitzahl 11 036 2 Telefonvorwahl 48 89Kfz Kennzeichen NOLWirtschaft und VerkehrStrasse DK16 Dolna Grupa Grudziadz Ilawa Ostroda Podlejki Olsztyn Ogrodniki LitauenDP 1370N Tomaszkowo S 51 Olsztyn Poludnie Szabruk Unieszewo GietrzwaldLegucki Mlyn DW 531 Woryty GietrzwaldEisenbahn Bahnstrecke Torun TschernjachowskBahnstation BiesalNachster int Flughafen DanzigDorfpanorama Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 3 Demographie 3 1 Dorfbevolkerung 1800 bis 1945 3 2 Amtsbezirk Dietrichswalde 1874 bis 1945 4 Religion 4 1 Romisch katholische Kirche 4 1 1 Kirchengeschichte 4 1 1 1 Kirche 4 1 1 2 Pfarrei 4 1 2 Entwicklung zum Wallfahrtsort 4 1 3 Wallfahrtskirche 4 2 Evangelische Kirche 5 Verkehr 6 Partnergemeinden 7 Personlichkeiten 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDas Dorf liegt im Ermland im historischen Ostpreussen etwa 18 Kilometer westsudwestlich von Allenstein Olsztyn Der Ort ist umgeben von Nadel und Mischwaldern und zahlreichen Seen Geschichte BearbeitenDas Dorf wurde am 19 Mai 1352 vom ermlandischen Domkapitel im Herrschaftsbereich des Deutschen Ordens gegrundet Der Grunder hiess Dietrich daher stammt der Name Dietrichswalde Im 15 Jahrhundert wurde Dietrichswalde wahrend des Dreizehnjahrigen Stadtekriegs stark in Mitleidenschaft gezogen und im Jahr 1455 von Ordensrittern unter Fuhrung von Georg von Schlieben geplundert Nach dem Zweiten Frieden von Thorn im Jahr 1466 kam das Ermland bei der Zweiteilung des Deutschordensstaats Preussen als Furstbistum Ermland zum autonomen Preussen Koniglichen Anteils das sich freiwillig der Oberhoheit der Krone Polens unterstellt hatte In der Mitte des 16 Jahrhunderts war die Siedlung nicht bewirtschaftet obwohl es eine Schule und einen Dorfkrug gab der 1645 in den Besitz des Allensteiner Ratsherrn Georg Kunigk gelangte Im Zuge der ersten polnischen Teilung kam Dietrichswalde 1772 zu Preussen Im Jahr 1783 zahlte Dietrichswalde 57 Bauernhofe Eine grosse Verwustung erlebte das Dorf 1807 durch die franzosischen Truppen im Vierten Koalitionskrieg Dietrichswalde gehorte von 1818 bis 1945 zum Landkreis Allenstein im Regierungsbezirk Konigsberg der Provinz Ostpreussen Am 7 Mai 1874 wurde es Amtsdorf und damit namensgebend fur einen Amtsbezirk im Regierungsbezirk Konigsberg 1905 bis 1945 Regierungsbezirk Allenstein in der preussischen Provinz Ostpreussen 4 Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevolkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein zu dem Dietrichswalde gehorte am 11 Juli 1920 uber die weitere staatliche Zugehorigkeit zu Ostpreussen und damit zu Deutschland oder den Anschluss an Polen ab In Dietrichswalde stimmten 420 Einwohner fur den Verbleib bei Ostpreussen auf Polen entfielen 180 Stimmen 5 Im letzten Jahr des Zweiten Weltkriegs eroberte die Rote Armee im Januar 1945 Dietrichswalde und unterstellte es im Marz 1945 der Verwaltung der neu gegrundeten Volksrepublik Polen Sie fuhrte fur Dietrichswalde die Ortsbezeichnung Gietrzwald ein und unterzog die Einwohner einer Verifizierung In deren Folge besiedelte die Militarverwaltung den Ort anstelle der zumeist vertriebenen Einwohner mit Polen Demographie BearbeitenDorfbevolkerung 1800 bis 1945 Bearbeiten Jahr Einwohner Anmerkungen1816 353 3 1858 681 davon 22 Evangelische 657 Katholiken und 2 Juden 6 1864 794 am 3 Dezember 7 1871 800 8 1905 938 9 1933 922 10 1939 943 10 Amtsbezirk Dietrichswalde 1874 bis 1945 Bearbeiten nbsp Dietrichswalde in Ostpreussen westsudwestlich von Allenstein und sudostlich von Elbing auf einer Landkarte von 1908Bei der Errichtung des Amtsbezirks Dietrichswalde wurden acht Kommunen eingegliedert Am Ende waren es auf Grund struktureller Veranderungen noch sechs 4 Deutscher Name Polnischer Name AnmerkungenDietrichswalde GietrzwaldHermsdorf Ceglowo 1928 nach Leyssen eingemeindet und in Leissen umbenanntLeyssen1928 1945 Leissen LajsyNagladden NagladyPenglitten PeglityRentienen RentynyRentiener See 1928 nach Rentienen eingemeindeter GutsbezirkWoritten WorytyAm 1 Januar 1945 bildeten Dietrichswalde Leissen Nagladden Penglitten Rentienen und Woritten den Amtsbezirk Dietrichswalde Religion BearbeitenRomisch katholische Kirche Bearbeiten Kirchengeschichte Bearbeiten Kirche Bearbeiten Schon bald nach der Grundung der Siedlung Dietrichswalde im Jahre 1352 wurde auf einem Hugel am Flussufer eine holzerne Kapelle gebaut 11 12 Wohl zur gleichen Zeit wurde ein Pfarrei errichtet Erster bekannter Pfarrer war von 1405 bis 1409 Jan Sternchen Wahrend des Krieges 1410 bis 1414 wurde das Dorf mitsamt der Kapelle zerstort Es wurde dann eine gotische Kirche errichtet die am 31 Marz 1500 die Weihe erhielt und der Maria Geburt gewidmet wurde Die Kirche erhielt mannigfache Umbauten Erst nach den Marienerscheinungen erhielt die Kirche die heutige Form Pfarrei Bearbeiten Die Pfarrei Dietrichswalde gehorte bis 1945 zum Dekanat Allenstein im Bistum Ermland Zugeordnet waren die Kirchspielorte 13 Dietrichswalde Hermsdorf polnisch Ceglowo Leyssen 1928 bis 1945 Leissen polnisch Lajsy Nagladden Naglady Neumuhle Nowy Mlyn Penglitten Peglity Rentienen Rentyny und Woritten Woryty Die Pfarrei Gietrzwald gehort heute zum Dekanat Olsztyn III Gutkowo Allenstein III Gottkendorf im Erzbistum Ermland Entwicklung zum Wallfahrtsort Bearbeiten nbsp Wallfahrtskirche Sankt MarienSiehe auch Dietrichswalder Marienerscheinungen Das grosste Ereignis in diesem kleinen ermlandischen Dorf waren mehrere Erscheinungen im Jahre 1877 wahrend des Zeitraumes vom 27 Juni bis 16 September Wie erzahlt wird sei der damals 13 jahrigen Justine Schafrinska poln Justyne Szafrynska und der 12 jahrigen Barbara Samulowska aus Woritten beide kamen aus armen polnischsprachigen ermlandischen Familien die Gottesmutter Maria erschienen und habe in polnischer Sprache zu ihnen gesprochen In Erzahlungen dort vor dem Krieg lebender Menschen hiess es bei Justine Schafrinska handelte es sich um ein deutsches Madchen mit Namen Krause aus Neumuhle Allerdings fehlen zu dieser Angabe weitere Belege Seitdem wurde Dietrichswalde ein Wallfahrtsort Mit dem Namen Kirche der Gottesmutter von Gietrzwald erinnern polnische Gotteshauser an das Ereignis Bereits in dem im Jahre 1877 auf Deutsch und Polnisch erschienenen Untersuchungsbericht zu den Erscheinungen wird der grosse Anteil der polnischsprachigen Bevolkerung in diesem Gebiet betont Der Priester und Theologieprofessor Franz Hipler selbst des Polnischen machtig schildert darin die ersten Wallfahrten Stehend sitzend und kniend auf dem vom Regen aufgeweichten Lehmboden des Kirchhofes der gross genug war die ganze Menschenmenge zu fassen hatten die Wallfahrer bald je nach Sprache Stammverwandtschaft und Heimat sich zusammen gefunden die deutschen und die polnischen Ermlander die Litauer und die Masuren die Koschneider und die Kaschuben die Oberlander und die Niederunger uberaus zahlreich die Polen nicht nur aus dem preussischen Anteil und aus Galizien sondern auch aus Russland trotz der Sperre und der Grenzsoldaten Bischof Maximilian Kaller erkannte Dietrichswalde als diozesanen Wallfahrtsort an 14 Erst Jozef Drzazga sein Nachfolger als Bischof von Ermland erkannte die Erscheinung 1977 zum 100 Jahrestag offiziell an und genehmigte somit die Verehrungen 15 Wallfahrtskirche Bearbeiten Der Paderborner Dom und Diozesanbaumeister Arnold Guldenpfennig vergrosserte die Maria Geburt Kirche in den Jahren 1878 1884 und liess sie zur Wallfahrtskirche ausbauen Papst Paul VI erhob sie 1970 zur Basilica minor Evangelische Kirche Bearbeiten Dietrichswalde war bis 1945 in die evangelische Kirche Allenstein 16 in der Kirchenprovinz Ostpreussen der Kirche der Altpreussischen Union eingepfarrt Heute gehort Gietrzwald zur evangelischen Kirche Leguty Langgut einer Filialkirche von Ostroda Osterode in Ostpreussen in der Diozese Masuren der Evangelisch Augsburgischen Kirche in Polen Verkehr BearbeitenDer Ort ist uber die Landesstrasse 16 zu erreichen die die Woiwodschaften Kujawien Pommern Ermland Masuren und Podlachien verbindet und bis an die Grenze nach Litauen fuhrt Mit der Woiwodschaftsstrasse 531 verbindet eine Nebenstrasse den Ort der ausserdem uber eine von Tomaszkowo Thomsdorf herkommende Kreisstrasse DP 1370N Anschluss an die Schnellstrasse 51 hat Ein eigener Eisenbahnanschluss besteht nicht Die nachste Bahnstation ist Biesal und liegt an der Bahnstrecke Torun Tschernjachowsk Partnergemeinden BearbeitenMenslage in Niedersachsen ist Partnergemeinde von Gietrzwald 17 Personlichkeiten BearbeitenJohannes Schwalke 1923 2007 katholischer Geistlicher Apostolischer Protonotar und VisitatorLiteratur Bearbeitenin der Reihenfolge der Ausgabe Franz Hipler Die Erscheinungen in Dittrichswalde fur das katholische Volk nach amtlichen Berichten dargestellt Mit Genehmigung des hochwurdigsten Bischofs von Ermland Ermlandische Zeitungs und Verlagsdruckerei Braunsberg 1877 2 Auflage 1924 auf Polnisch 1877 und 1883 Leon Niborski Ein neues Marpingen in der Provinz Preussen oder Die Vorgange in Dietrichswalde fur alle Denkenden geschrieben Strzeczek Lobau 1877 Alois Bulitta Der Gnadenort Dietrichswalde In Leo Ein Sonntagsblatt fur das katholische Volk Jg 1927 Nr 33 S 492 Rainer Sippekamp Bearb Erinnerungen an Klein Schonau und Dietrichswalde Monchengladbach 1986 Hubert Orlowski Rzecz o dobrach symbolicznych Gietrzwald 1877 Stiftung Borussia Olsztyn 2003 ISBN 83 89233 21 5 Schwester M Gudula 125 Jahre Dietrichswalde Jubilaumswallfahrt der Ermlandfamilie vom 5 bis 12 September 2002 In Ermlandbuch ISSN 0421 3793 Jg 55 2004 S 163 170 Ulrich Fox Bischof Philipp Krementz und die Erscheinungen in Dietrichswalde im Jahre 1877 Zu einer Veroffentlichung von Hubert Orlowski In Unsere Ermandische Heimat Mitteilungsblatt des HVE fur Ermland Jg 52 2006 Heft 2 Pfingsten S V VII Ulrich Fox Die Rezeption der Ereignisse von Dietrichswalde bei den Ermlandern unter Bezugsnahme auf das Engagement von Bischof Maximilian Kaller In Sedes sapientiae Mariologisches Jahrbuch Jg 13 Heft 2 Kevelaer 2009 2 S 77 80 Swetlana Fink Dietrichswalde Das ostpreussische Marpingen Die Marienerscheinungen im Vergleich In Zeitschrift fur die Geschichte und Altertumskunde Ermlands ZGAE ISSN 0342 3344 Bd 59 2015 S 3 30 Hubert Orlowski Dietrichswalde ein Erinnerungsort In Zeitschrift fur die Geschichte und Altertumskunde Ermlands ZGAE Bd 59 2015 S 49 56 Weblinks BearbeitenKreisgemeinschaft Allenstein e V Dietrichswalde Amtsbezirk Dietrichswalde Rolf Jehke 2003 GenWiki Dietrichswalde Kreis Allenstein Homepage der Gemeinde Gietrzwald polnisch GEMEINDE GIETRZWALD HISTORISCHER UND KULTURELLER FUHRER DURCH DAS GRENZGEBIET VON ERMLAND UND MASUREN 44 S pdf Einzelnachweise Bearbeiten GUS 2011 Ludnosc w miejscowosciach statystycznych wedlug ekonomicznych grup wieku polnisch 31 Marz 2011 abgerufen am 28 Mai 2017 Poczta Polska Oficjalny Spis Pocztowych Numerow Adresowych 2013 S 296 polnisch a b Alexander August Mutzell Leopold Krug Neues topographisch statistisch geographisches Worterbuch des preussischen Staats Band 1 A F Halle 1821 S 274 Ziffer 1204 a b Rolf Jehke Amtsbezirk Dietrichswalde Herbert Marzian Csaba Kenez Selbstbestimmung fur Ostdeutschland Eine Dokumentation zum 50 Jahrestag der ost und westpreussischen Volksabstimmung am 11 Juli 1920 Herausgeber Gottinger Arbeitskreis 1970 S 67 Adolf Schlott Topographisch statistische Uebersicht des Regierungs Bezirks Konigsberg nach amtlichen Quellen Hartung Konigsberg 1861 S 31 Ziffer 43 Preussisches Finanzministerium Die Ergebnisse der Grund und Gebaudesteuerveranlagung im Regierungsbezirk Konigsberg Berlin 1966 Kreis Allenstein S 2 Ziffer 34 Gustav Neumann Geographie des Preussischen Staats 2 Auflage Band 2 Berlin 1874 S 18 19 Ziffer 13 http wiki de genealogy net Dietrichswalde Kreis Allenstein a b Michael Rademacher Allenstein Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Pfarrei Gietrzwald Geschichte der Pfarrei ostpreussen net Gietrwald Dietrichswalde Kreisgemeinschaft Allenstein Kirchspiel Dietrichswalde Andrzej Kopiczko Die neueste Geschichte der Diozese Ermland In Rainer Bendel Hrsg Kirchen und Kulturgeschichtsschreibung in Nordost und Ostmitteleuropa Initiativen Methoden Theorien Lit Munster 2006 ISBN 3 8258 6178 3 S 139 152 hier S 144 Sanktuarium Matki Bozej Gietrzwaldzkiej Memento des Originals vom 2 Oktober 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot sanktuariummaryjne pl polnisch abgerufen am 1 Mai 2018 Walther Hubatsch Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens Band 3 Dokumente Gottingen 1968 S 489 Eintrag uber Menslages Partnergemeinde Gietrzwald auf der Homepage der Samtgemeinde Artland Memento des Originals vom 21 Oktober 2020 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www artland de Aufgerufen am 4 Mai 2019 20 10 Gmina Gietrzwald Landgemeinde Dietrichswalde Amtssitz GietrzwaldOrtschaften Schulzenamter Biesal Biessellen Ceglowo Hermsdorf Dluzki Dlusken Seebude Gietrzwald Dietrichswalde Grazymy Grasnitz Gronity Gronitten Guzowy Piec Gusenofen Jadaminy Adamsgut Lajsy Leyssen Leissen Leguty Langgut Lupstych Abstich Naglady Nagladden Naterki Nattern Parwolki Parwolken Peglity Penglitten Rapaty Rapatten 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