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Georges Louis Leclerc Comte de Buffon ʒɔʁʒ lwi leklɛʁ kɔ t de byfɔ 7 September 1707 in Montbard 16 April 1788 in Paris war ein franzosischer Naturforscher im Zeitalter der Aufklarung der sich unter anderem mit der zoologischen Klassifikation befasste Sein offizielles botanisches Autorenkurzel lautet Buffon Portrat von Francois Hubert Drouais 1727 1775 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Herkunft und Ausbildung 1 2 Aufnahme in die Academie des sciences 1 3 Weiterer Werdegang 2 Buffons wissenschaftliche Forschungen 2 1 Die biologische Forschung Die Naturgeschichte 2 2 Entwicklung des Lebens 2 3 These der Degeneration Amerikas 2 4 Die geologisch kosmologischen Uberlegungen 3 Ehrungen 4 Schriften Auswahl 4 1 Allgemeine Naturgeschichte 4 2 Artikel 4 3 Ubersetzungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenHerkunft und Ausbildung Bearbeiten Georges Louis Leclerc spater Comte de Buffon war das erste der funf Kinder von Benjamin Francois Leclerc 1683 1775 und seiner ersten Ehefrau Anne Christine Marlin 1681 1731 1 Sein Vater war als Anwalt fur das Parlament von Burgund tatig und fur das Eintreiben der Salzsteuer verantwortlich Zur Hochzeit erhielt seine Mutter von ihrem kinderlosen Onkel Georges Louis Blaisot 1714 der als Steuereintreiber fur den Herzog von Savoyen Viktor Amadeus II sein Vermogen erworben hatte eine uppige Aussteuer Nach dem Tod von Blaisots Witwe im Jahr 1717 erbte der junge Buffon das Vermogen seines Taufpaten Sein Vater erwarb mit diesem Geld die Seigneurie von Buffon einem kleinen Dorf unweit von Montbard sowie die Herrschaftsrechte uber das Gut von Montbard 1720 erkaufte sich Buffons Vater ausserdem das Amt eines Beraters des Parlaments von Burgund Bereits 1717 hatte die Familie ihren Wohnsitz nach Dijon verlegt Hier erhielt Buffon auf dem von den Jesuiten geleiteten College des Godrans von 1717 bis 1723 seine erste Ausbildung und freundete sich mit dem spateren Abbe Le Blanc 1707 1781 an Seine Leistungen waren nicht besonders herausragend Er entwickelte jedoch ein ausgepragtes Interesse fur Mathematik Buffon las Euklids Schriften und studierte Marquis de l Hospitals 1696 erschienenes Lehrbuch uber Differentialrechnung Nach Abschluss der Schule schrieb sich Buffon 1723 an der Juristischen Fakultat der kurz zuvor gegrundeten Universitat von Dijon ein Hier traf er seinen ehemaligen Klassenkameraden Charles de Brosses wieder und lernte Gilles Germain Richard de Ruffey 1706 1794 kennen Mit beiden verband Buffon eine lebenslange Freundschaft Die Freunde erhielten Zugang zum Kreis des Parlamentsprasidenten Jean Bouhier der einmal wochentlich in seine umfangreiche Bibliothek lud Der Humanist Bouhier begeisterte sich fur die philosophischen Ideen von John Locke und Gottfried Wilhelm Leibniz Vermutlich war es Bouhier der Buffon in seinem Interesse an Naturforschung und Philosophie bestarkte Buffon beschloss sich vollstandig der Wissenschaft zuzuwenden Seine mathematischen Kenntnisse waren bereits auf dem Forschungsstand seiner Zeit Er selbst gab spater an zu dieser Zeit den von Isaac Newton verallgemeinerten Binomischen Lehrsatz entdeckt zu haben 1727 begann Buffons Briefwechsel mit dem Genfer Mathematikprofessor Gabriel Cramer 2 Den Kontakt zu Cramer vermittelte ihm eventuell Charles Catherine Loppin de Gemeaux 1714 1805 1728 zog Buffon nach Angers um dort seine Studien fortzusetzen Die Grunde fur seine Wahl sind unklar Moglicherweise war die Lehrtatigkeit des Mathematikprofessors Pere de Landreville am College de l Oratoire ausschlaggebend In Angers studierte er Mathematik botanisierte und belegte verschiedene Medizinkurse Hier las er Newtons Schriften und Bernard le Bovier de Fontenelles Elements de la geometrie de l infini aus dem Jahr 1727 Aus ungeklarten Grunden war Buffon in ein Duell verwickelt infolge dessen er gezwungen war Angers im Oktober 1730 zu verlassen und nach Dijon zuruckzukehren Am 3 November 1730 brach Buffon mit Evelyn Pierrepont 1711 1773 dem zweiten Duke von Kingston upon Hull und dessen Lehrer Nathan Hickman um 1695 1746 zu einer ausgedehnten Reise durch Sudfrankreich und Italien auf Sie fuhrte zunachst uber Nantes Bordeaux Toulouse Montpellier bis nach Lyon das sie im Mai 1731 erreichten Buffon musste die Reise unterbrechen da seine Mutter erkrankte sie starb am 1 August 1731 Im Oktober 1731 war Buffon in Genf und konnte dort Cramer sprechen der ihn mit dem Sankt Petersburg Paradoxon vertraut machte 2 In Genf traf er seine Reisegefahrten wieder Die weitere gemeinsame Reise fuhrte uber Turin Mailand Genua Pisa Florenz und endete in Rom Nach dem Faschingsdienstag 1732 kehrte Buffon in seine Heimatstadt zuruck Nach dem Tod von Buffons Mutter heiratete sein Vater am 30 Dezember 1732 die deutlich jungere Antoinette Nadault 1709 1770 3 Buffon zwang seinen Vater zur Herausgabe seines vom Onkel Blaisot geerbten Vermogens Ob es dabei zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung kam ist nicht bekannt Das Verhaltnis zu seinem Vater blieb jedoch lange Zeit angespannt Aufnahme in die Academie des sciences Bearbeiten Im Juli 1732 liess sich Buffon bei Gilles Francois Boulduc 1675 1741 einem Apotheker von Konig Ludwig XV im Pariser Bezirk Faubourg Saint Germain nieder heute Teil des 7 Arrondissements Hier wollte er seine Aufnahme in die Academie des sciences vorantreiben Buffon verfasste eine Abhandlung mit dem Titel Memoire sur le jeu du franc carreau Denkschrift uber das Spiel Franc Carreau in der er die Differentialrechnung auf die Wahrscheinlichkeitsrechnung anwandte und das Studium geometrischer Wahrscheinlichkeiten initiierte In dieser Abhandlung die er der Akademie zur Begutachtung vorlegte fuhrte er auch das spater nach ihm benannte Nadelproblem ein Emilie du Chatelet und Pierre Louis Moreau de Maupertuis legten am 25 April 1733 ein sehr wohlwollendes Gutachten vor Chatelet verlas Buffons Schrift auf dem nachsten Treffen der Academie des sciences 4 Buffon war bereits nach Montbard zuruckgekehrt wo er seinen Hauptwohnsitz errichten wollte Er liess sein bescheidenes Geburtshaus abreissen kaufte einige Nachbargebaude und liess ein ausgedehntes Herrenhaus erbauen Auf der umgebenden Hugelkuppe liess er einige der mittelalterlichen Befestigungsanlagen niederreissen An ihrer Stelle entstand ein ausgedehnter terrassenformiger Park mit einer Menagerie einem Laboratorium und einer Arbeitsstatte Jean Frederic Phelypeaux comte de Maurepas Staatssekretar des koniglichen Haushalts und der Marine hatte sich bereits 1731 an die Akademie mit der Bitte gewandt Methoden zu entwickeln mit denen sich die Festigkeit und Langlebigkeit des zum Schiffsbau eingesetzten Holzes verbessern lasse Der Akademie standen zur Durchfuhrung der notwendigen Untersuchungen jedoch keine ausreichenden Mittel zur Verfugung Buffon dem die Walder bei Montbard gehorten begann im Mai 1733 mit entsprechenden Experimenten Im Herbst 1733 war Buffon wieder in Paris Die Akademie lud ihn ein am 25 November eine Arbeit uber Geometrie zu verlesen die schliesslich ein Problem der Mechanik behandelte 5 Am 12 Dezember 1733 wurde bekanntgegeben dass in der Academie des sciences die Stelle eines Associe astronome neu zu besetzen sei Die Akademie schlug Giovanni Domenico Maraldi der bereits Adjoint mecanicien war sowie Buffon fur die freie Position vor Der Konig bestimmte dass Maraldi die Position erhalten solle und zu gleich Jean Paul Grandjean de Fouchy 1707 1788 dessen alte Stelle einnehmen solle Damit wurde die Position eines Adjoint mecanicien frei fur die am 23 Dezember unter anderem Buffon vorgeschlagen wurde 6 Am 9 Januar 1734 hatte Buffon sein Ziel die Aufnahme in die Academie des sciences erreicht 7 Weiterer Werdegang Bearbeiten 1739 wurde er von Konig Ludwig XV zum Direktor des Koniglichen Botanischen Gartens heute Jardin des Plantes in Paris ernannt und spater in den Grafenstand erhoben Nachdem Buffon 1734 Mitglied der Academie des sciences geworden war wurde er 1753 zudem Mitglied der Academie francaise Mit seiner Antrittsrede Discours sur le style profilierte er sich auch als Literaturtheoretiker und begrundete eine eigene Stiltheorie die den Geist des Ancien Regime treffend charakterisierte Beruhmt geworden ist der Satz Le style est l homme meme Der Stil ist der Mensch selbst Dieser Satz wurde von anderen Autoren im Lateinischen paraphrasiert als Stilo primus doctrina ultimus Zuerst kommt der Stil dann die Lehre bzw ironisch nach Jean Paul Wohllaut statt Wahrheit womit sein wissenschaftlicher Habitus dem von Linne entgegengesetzt werden sollte Die Antrittsrede gilt als eine der besten die in der Academie jemals gehalten wurden und erschien in mehr als 60 Ausgaben 8 Zudem machte sich Buffon in einer anderen Weise verdient Im Jahre 1768 liess er unweit von Montbard die Forges de Buffon errichten eines der leistungsfahigsten Huttenwerke seiner Zeit Zum ersten Mal in der Gegend wurden die drei Etappen der Eisenherstellung am selben Ort durchgefuhrt 9 Im Hochofen fand die Reduktion des Eisenerzes bei einem Schmelzvorgang bei 1200 C statt In der mittleren Werkhalle wurde das bruchige Roheisen gefrischt um Stahl zu erhalten In der letzten Werkhalle wurden die Eisenstangen dank eines wasserbetriebenen Hammers in Halbfertigprodukte umgestaltet 10 Am 21 September 1752 heiratete Buffon Marie Francoise de Saint Belin Malain 1732 1769 Mit ihr hatte er die Tochter Marie Henriette 1758 1759 und den Sohn Georges Louis Marie 1764 1794 11 der am 10 Juni 1794 guillotiniert wurde 12 1782 wurde Buffon in die American Academy of Arts and Sciences gewahlt Seit 1777 war er Ehrenmitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg Buffons wissenschaftliche Forschungen BearbeitenDie biologische Forschung Die Naturgeschichte Bearbeiten Pierre Louis Moreau de Maupertuis half zwar das newtonsche Denken in Frankreich bekannter zu machen er sah aber auch deutlich die Grenzen simpler newtonscher Paradigmen fur die Chemie und besonders fur die Biologie Er nahm aus diesem Grunde die Ideen von Gottfried Wilhelm Leibniz in sein Gedankenkonstrukt mit auf Durch ihn und Emilie du Chatelet wurde nun auch Buffon von den leibnizschen Ideen inspiriert 13 Fur Buffon bleibt die Natur immer dieselbe aber Anderungen in ihrer substantiellen Ordnung und Form brachten immer neue Bildungen hervor Im Jahre 1742 gelang es Buffon den ebenfalls aus Montbard stammenden und ausgebildeten Mediziner Louis Jean Marie Daubenton fur die Arbeiten an seiner Histoire naturelle generale et particuliere zu gewinnen In ihm fand Buffon einen geschickten Praparator fur seine anatomischen Studien 1745 wurde er Aufseher und Erklarer garde demonstrateur am naturhistorischen Kabinett in Paris Cabinet du roi spater Museum national d histoire naturelle 14 nbsp Das Nasehorn Kupferstich aus Buffon Allgemeine Historie der Natur Holle Leipzig 1767 Sechsten Theils erster Band Tafel VII S 110 f Die Abbildung stellt das im 18 Jahrhundert in Europa bekannt gewordene Nashorn Clara dar Buffons Hauptwerk ist die Allgemeine und spezielle Geschichte der Natur Histoire naturelle generale et particuliere die er in Zusammenarbeit mit Louis Jean Marie Daubenton verfasste und die ursprunglich funfzig Bande umfassen sollte Ab 1749 bis zu seinem Tod 1788 erschienen 36 Bande Unter Federfuhrung des Comte de Lacepede Bernard Germain Lacepede wurden weitere acht Bande veroffentlicht In Frankreich verschaffte das in vielen Sprachen ubersetzte Werk seinem Urheber grosse wissenschaftliche Anerkennung und Popularitat Eine deutsche Ausgabe Allgemeine Historie der Natur versehen mit einem Vorwort Albrecht von Hallers erschien ab 1752 bei Grund und Holle in Hamburg ab 1766 auch bei Holle in Leipzig Eine Berliner Ausgabe besorgte Joachim Pauli ab 1771 Die Histoire naturelle war von Buffon als fortlaufende Edition jeweils einzelner Artikel und Bande herausgegeben worden deren Zusammenstellung in den deutschen Ausgaben in der Systematik differiert Die Hamburg Leipziger Ausgabe hat eine andere Gliederung als die Berliner Entgegen der von seinem Zeitgenossen Carl von Linne vertretenen Auffassung dass die ganze Natur mittels einer Taxonomie erfasst werden konne vertrat Buffon die Ansicht dass die Natur zu unterschiedlich und zu reich sei um sich einem so strengen Rahmen anzupassen 15 Das naturwissenschaftliche Wirken Buffons basierte auf den Methoden von Beobachtung und Experiment Er versuchte die Entstehung der Lebewesen durch Urzeugung aus kleinsten Teilchen und ihre Entwicklung als Folge klimatischer Anderungen zu erklaren und setzte dem hierarchischen System Linnes die Idee einer evolutionaren Stufenleiter entgegen Seine Theorie stutzte Buffon durch vergleichend anatomische Studien So erklarte er nutzlose Korperteile durch die Ruckbildung ehemals nutzlicher Teile eines Vorfahren Buffon vertrat die Ansicht dass alle Mitglieder einer Familie von Arten vom gleichen Vorfahren abstammen von dem ausgehend sich einige vervollkommnet andere jedoch zuruckgebildet haben Buffon sah zum Beispiel in einem Affen einen unvollstandigen oder ruckgebildeten Menschen Mit seinen Uberlegungen gehort er zu den fruhesten Vordenkern der Evolutionstheorie da er einen Artwandel annahm 16 Buffon hat nicht die ganze Arbeit allein getragen vielmehr hatte er eine Reihe von Partnern wie Philippe Gueneau de Montbeillard Barthelemy Faujas de Saint Fond Gabriel Bexon und Charles Nicolas Sigisbert Sonnini de Manoncourt 1751 1812 Entwicklung des Lebens Bearbeiten Buffons Stufenleiteridee hatte einen sehr grossen Einfluss auf die Naturwissenschaft seiner Zeit und wirkte bis ins 19 Jahrhundert hinein Die Stufenleiteridee scala naturae ist eine sehr viel weiter zuruckreichende neuplatonische Idee die besonders durch Leibniz im 18 Jahrhundert sehr popular wurde vgl dazu Arthur O Lovejoy Die Grosse Kette der Wesen Von grosser Bedeutung ist dabei dass Buffon fur die stufenweise Entwicklung der Lebewesen lange Zeitraume annahm Er teilte die Entwicklung der Erde in sieben Epochen ein Ausgehend von der These dass die Erde durch Zusammenstoss eines Kometen mit der Sonne entstanden sei und das erste Leben sich im Meer entwickelt habe nahm Buffon als Alter der Erde 75 000 Jahre an Dazu fuhrte er Experimente mit Kugeln aus Eisen und anderen Materialien unterschiedlichen Volumens aus erhitzte diese und mass die Abkuhlungszeit veroffentlicht im Supplement a l histoire naturelle 1774 17 Damit wagte er es wenn auch nicht als erster die von den Theologen aufgrund biblischer Angaben errechnete Grenze von 6000 Jahren zu uberschreiten Buffon versuchte dem durch seine Thesen hervorgerufenen Widerstand durch Abanderung besonders umstrittener Ansichten zu entgehen Seine Theorien sowie seine Methodik der Naturforschung erlauterte er ausfuhrlich in den ersten drei Banden seiner Histoire naturelle Den Hauptteil des Werkes bilden Beschreibungen der einzelnen Tier und Pflanzenarten Hierbei wurde erstmals auch die Skelettanatomie der Tiere dargestellt was die Grundlagen der vergleichenden Anatomie schuf Buffon ist in die franzosische Literaturgeschichte eingegangen Sein Discours du style und Auszuge aus der Histoire naturelle waren lange Zeit in den Lesebuchern fur Gymnasien zu finden These der Degeneration Amerikas Bearbeiten In der Histoire Naturelle vertrat Buffon zu Amerika die Auffassung alle Dinge auf dem Kontinent Amerika wurden unter einem karglichen Himmel und auf unfruchtbarem Land schrumpfen und verkummern 18 Tiere und Pflanzen sah er der selbst niemals den Kontinent betreten hatte in der Neuen Welt kleiner und schwacher Da Buffons Werk weit verbreitet war erreichte er dass allein mit der Grosse der Lebewesen die er als einzigen Massstab verwendete im ubertragenen Sinn die kulturelle und politische Starke und Uberlegenheit der Alten Welt bzw die Unterlegenheit der Neuen Welt begrundet wurde 19 Die Degenerationsthese forderte die Gegenwehr Thomas Jeffersons heraus der sich jahrelang gegen Buffons Ansichten wehrte und sogar eine Expedition in die Walder von New Hampshire aussandte um einen Elch aufzufinden der machtig genug war um Buffons Aussagen zu widerlegen Alexander von Humboldt trat Buffon ebenfalls entgegen wenn es um Sudamerika ging und statuierte mit Bezug auf die Schonheit und Starke indigener Menschen vom Orinoco dass Buffon manches ganz falsch beurteilt hatte Humboldt vertrat die Auffassung die Degenerationstheorie Buffons sei nur deshalb so beliebt weil sie der Eitelkeit der Europaer schmeichelte 20 Buffon gab seinen Irrtum spater zu Die geologisch kosmologischen Uberlegungen Bearbeiten Bereits 1745 hatte de Buffon behauptet die Erde sei durch den Zusammenstoss eines Kometen mit der Sonne entstanden Es war der Abschnitt des second discours der Histoire Naturelle aus dem Jahre 1749 in welchem er seine Gedanken zur Entstehung der Erde preuves de la theorie de la terre ausfuhrte Jedoch ging er 1779 von einem Erdalter von mindestens 75 000 bis 80 000 Jahren aus Dies stellt die erste bekannte Datierung innerhalb der modernen Wissenschaft dar die nicht mehr von den aus der Bibel errechneten sechstausend Jahren ausging Wegen des Einspruchs der Geistlichen an der Sorbonne veroffentlichte Buffon seine Schriften jedoch nicht Zunachst war Buffon durch die Lehren des Abraham Gottlob Werner ein uberzeugter Neptunist was in seiner Allgemeinen Naturgeschichte von 1746 deutlich wird 21 Buffon sah in Meeresstromungen unter dem Meer die ausschlaggebende Ursache fur die Veranderungen der Landmassen Unter dem Einfluss der Erdrotation und der Stromungen wurden sich so nahm Buffon an am Meeresboden die Sedimente zu gewaltigen Gebirgszugen aufturmen Diese Gebirge traten an die Oberflache und wurden zu Festland wenn Wassermassen in die grossen ab und zu einsturzenden Hohlraume der Erdkruste eindrangen und der Meeresspiegel dadurch absank Erst spater in seinen Epoques de la nature 1778 gelangte er zu einer vorsichtigen Annaherung an die Uberlegungen der Plutonisten Anhand von geologischen Tatsachen und Zeugnissen stellt er Uberlegungen zum Aufbau der Erde an Immer wieder findet sich in den Epochen der Natur die Beschreibung einer eigentumlichen Warme Buffon meinte dass diese unabhangig von der Sonneneinstrahlung sei denn diese sei lediglich in der Lage maximal 15 bis 20 Fuss tief in die Erdoberflache einzudringen Er ging deshalb davon aus dass die eigentumliche Warme aus dem Erdinneren stamme und Gesteine zunachst flussig seien ehe sich diese kristallisierten oder verfestigten Als Beweis fur die eigentumliche Warme fuhrte er die Beobachtungen von Bergleuten an die uber unterschiedliche unterirdische Grubentemperaturen berichteten was heute als geothermische Tiefenstufe bekannt ist Ehrungen BearbeitenCarl von Linne benannte ihm zu Ehren die Gattung Bufonia der Pflanzenfamilie der Nelkengewachse Caryophyllaceae 22 23 Buffonia Adans 1763 Buffona Cothen 1790 und Buffonea W D J Koch 1836 sind weitere ungultige Schreibweisen des wissenschaftlichen Namens der Gattung 24 Der Mondkrater Buffon und der Asteroid 7420 Buffon wurden ebenfalls nach ihm benannt Gleiches gilt fur die Buffon Inseln in der Antarktis Schriften Auswahl BearbeitenAllgemeine Naturgeschichte Bearbeiten Franzosische OriginalausgabenHistoire naturelle generale et particuliere Imprimerie Royale spater Plassan Paris 1749 1804 44 Bande im Quart Format Histoire naturelle generale et particuliere avec la description du Cabinet du Roy 15 Bande Imprimerie Royale Paris 1749 1767 von Buffon und Daubenton Histoire naturelle des oiseaux 9 Bande Imprimerie Royale Paris 1770 1783 von Buffon Gueneau de Montbeillard und Abbe Bexon doi 10 3931 e rara 7296 Supplement a l Histoire naturelle 7 Bande Imprimerie Royale Paris 1774 1789 von Buffon Histoire naturelle des mineraux et traite de l aimant 5 Bande Imprimerie Royale Paris 1783 1788 von Buffon Histoire des quadrupedes ovipares et des serpents 2 Bande Hotel de Thou Paris 1788 1789 von Lacepede Histoire naturelle des poissons 5 Bande Plassan Paris 1798 1803 von Lacepede Histoire naturelle des cetaces 1 Band Plassan Paris 1804 von Lacepede Moderne franzosische AusgabeStephane Schmitt Cedric Cremiere Hrsg Oeuvres Completes 36 Bande geplant Honore Champion 2007 Band 1 Histoire naturelle generale et particuliere avec la description du cabinet du Roy 2007 ISBN 978 2 7453 1601 1 Band 2 Histoire naturelle generale et particuliere avec la description du cabinet du Roy 2008 ISBN 978 2 7453 1729 2 Band 3 Histoire naturelle generale et particuliere avec la description du cabinet du Roy 2009 ISBN 978 2 7453 1730 8 Band 4 Histoire naturelle generale et particuliere avec la description du cabinet du Roi 2010 ISBN 978 2 7453 1928 9 Band 5 Histoire naturelle generale et particuliere avec la description du cabinet du Roi 2010 ISBN 978 2 7453 2057 5 Band 6 Histoire Naturelle generale et particuliere avec la Description du Cabinet du Roi 2011 ISBN 978 2 7453 2150 3 Band 7 Histoire Naturelle generale et particuliere avec la Description du Cabinet du Roi 2011 ISBN 978 2 7453 2239 5 Deutsche UbersetzungenAllgemeine Historie der Natur nach allen ihren besonderen Theilen abgehandelt nebst einer Beschreibung der Naturalienkammer Sr Majestat des Koniges von Frankreich Mit einer Vorrede Herrn Doctor Albrecht von Haller Grund und Holle Hamburg Leipzig 1750 1774 Herrn von Buffons allgemeine Naturgeschichte Eine freye mit einigen Zusatzen vermehrte Ubersetzung nach der neuesten franzos Aussgabe von 1769 von F H W Martini 7 Bande Joachim Pauli Buchhandler Berlin 1771 1774 Buffon s sammtliche Werke sammt den Erganzungen nach der Klassifikation von G Cuvier Ubersetzt von Heinrich J Schaltenbrand 9 Bande Expedition von Buffons Naturgeschichte Koln 1836 1840 Deutsche LeseausgabeAllgemeine Naturgeschichte Modernisierter Nachdruck der siebenbandigen Berliner Ausgabe in einem Band Zweitausendeins Frankfurt am Main 2008 ISBN 978 3 86150 879 3 Artikel Bearbeiten Bernard le Bouyer de Fontenelle Solutions de problemes sur le jeu du franc carreau Analyse de ce memoire In Histoire de l Academie royale des sciences 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Jardin du Roi Paris 1989 ISBN 2 213 02265 8 Emma C Spary Utopia s Garden French Natural History from Old Regime to Revolution University of Chicago Press 2000 ISBN 0 226 76863 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Georges Louis Leclerc de Buffon Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Georges Louis Leclerc de Buffon Quellen und Volltexte franzosisch Literatur von und uber Georges Louis Leclerc de Buffon im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Georges Louis Leclerc de Buffon in der Deutschen Digitalen Bibliothek Literatur von und uber Georges Louis Leclerc de Buffon im Katalog der Virtuellen Fachbibliothek Biologie vifabio Literatur von und uber Georges Louis Leclerc de Buffon im SUDOC Katalog Verbund franzosischer Universitatsbibliotheken Autoreintrag und Liste der beschriebenen Pflanzennamen fur Georges Louis Leclerc de Buffon beim IPNI Kurzbiografie und Werkliste der Academie francaise franzosisch www buffon cnrs fr u a Texte seiner naturwiss 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Evolution und Vererbung Springer 2002 ISBN 3 540 43213 2 S 261 Paul Lawrence Farbee Buffon and Daubenton Divergent Traditions within the Histoire naturelle Department of General Science Oregon State University Corvallis Oregon 1973 S 63 74 online Michel Foucault Die Ordnung der Dinge Eine Archaologie der Humanwissenschaften 14 Auflage Frankfurt a M 1997 ISBN 3 518 27696 4 S 166 Philipp Sarasin Marianne Sommer Hrsg Evolution Ein interdisziplinares Handbuch J B Metzler Stuttgart Weimar 2010 ISBN 978 3 476 02274 5 S 18 Sally Newcomb The world in a crucible laboratory praxis and geological theory at the beginning of geology Geological Society of America Special Publications 443 2009 Zitat wiedergegeben aus Andrea Wulf Alexander von Humboldt und die Erfindung der Natur Bertelsmann 2016 ISBN 978 3 570 10206 0 S 206 Andrea Wulf Alexander von Humboldt und die Erfindung der Natur Bertelsmann 2016 ISBN 978 3 570 10206 0 S 206 Zitat wiedergegeben aus Andrea Wulf Alexander von Humboldt und die 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