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Ernst Ferber 27 September 1914 in Wiesbaden 31 Dezember 1998 in Munchen war ein General des Heeres der Bundeswehr Er war von 1971 bis 1973 Inspekteur des Heeres und von 1973 bis 1975 Oberbefehlshaber der Allied Forces Central Europe der NATO Ernst Ferber 1964 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Ausbildung in der Reichswehr und Dienst in der Wehrmacht 1 2 Kriegsgefangenschaft und Organisation Gehlen 1 3 Beteiligung am Wiederaufbau der deutschen Streitkrafte 1 4 Inspekteur des Heeres und NATO Verwendung 2 Privates 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFerber wurde als Sohn von Ernst Ferber sen eines Majors dessen Herkunft teils aus dem bayrischen Schwaben und mehrerer europaischer Lander zuruckzufuhren ist geboren wuchs in Munchen auf und besuchte ab 1924 das Maximiliansgymnasium Hier legte er im Marz 1933 das Abitur mit Auszeichnung ab unter anderem mit Richard Jaeger 1 Wie sein Grossvater und sein Vater wollte auch er den Soldatenberuf ergreifen Ausbildung in der Reichswehr und Dienst in der Wehrmacht Bearbeiten 1933 trat Ferber als Offizieranwarter in den Dienst des Infanterieregiments 19 der Reichswehr und diente in diesem bis 1939 In die Wehrmacht ubernommen nahm er als Kompaniechef am Uberfall auf Polen teil der den Zweiten Weltkrieg einleitete Nach diesem Feldzug wurde er als Erster Ordonnanzoffizier O1 in den Stab des XXVII Armeekorps unter dem General der Infanterie Alfred Wager versetzt und nahm mit dem Korps 1940 am Westfeldzug teil Nach der Beforderung zum Hauptmann absolvierte Ferber die verkurzte Generalstabsausbildung Anschliessend wurde er als Zweiter Generalstabsoffizier Ib zur 134 Infanterie Division unter dem Kommando des Generals der Gebirgstruppe Hans Schlemmer versetzt und machte dort im Rahmen des Russlandfeldzuges den Vormarsch auf die Belarussische Sowjetrepublik mit Danach war er kurz Bataillonskommandeur und wurde dann als Id in den Generalstab der 2 Panzerarmee unter Generaloberst Rudolf Schmidt versetzt Mit der Beforderung zum Major ubernahm Ferber im Februar 1943 in der Organisationsabteilung des Oberkommandos des Heeres die Aufgaben von Hauptmann Ulrich de Maiziere dem spateren Generalinspekteur der Bundeswehr und war damit zustandig fur Gliederung Aufstellung und Auffrischung der Feldheerdivisionen Nachdem er zusatzlich die Personalersatzplanung des Feldheeres fur Unteroffiziere und Mannschaften ubernommen hatte wurde Ferber im Sommer 1944 Gruppenleiter in dieser Organisationsabteilung Am 20 April 1945 kurz vor der deutschen Kapitulation wurde Ferber noch zum Oberstleutnant im Generalstab i G befordert Im Krieg wurde er mit dem Eisernen Kreuz I Klasse ausgezeichnet Kriegsgefangenschaft und Organisation Gehlen Bearbeiten Bei Kriegsende geriet Ferber in US amerikanische Kriegsgefangenschaft wurde jedoch im Herbst 1945 bereits wieder freigelassen Von 1946 bis 1951 war er Angehoriger der Organisation Gehlen dem Vorganger des Bundesnachrichtendienstes BND 2 Beteiligung am Wiederaufbau der deutschen Streitkrafte Bearbeiten Aufgrund seiner Erfahrungen im Oberkommando des Heeres wurde er 1951 als Personalreferent ins Amt Blank dem Vorlaufer des Bundesverteidigungsministeriums berufen Von 1951 bis 1954 leitete er im militarischen Teil der deutschen Delegation fur eine Europaische Verteidigungsgemeinschaft EVG in Paris unter der Fuhrung von Ulrich de Maiziere die Gruppe fur Grundsatzfragen des militarischen Personalwesens und der Inneren Fuhrung Nach dem Scheitern der EVG Vertrage 1954 aufgrund der Nichtratifizierung der Vertrage durch Frankreich trat die Bundesrepublik im Mai 1955 der NATO bei Zuruck in Bonn ubernahm Ferber die Planung fur das Spitzenpersonal im zukunftigen Verteidigungsministerium Nach der Grundung der Bundeswehr 1955 wurde Ferber im Januar 1956 als Oberst reaktiviert und leitete bis 1957 die Unterabteilung fur personelle Grundsatzfragen im Verteidigungsministerium Nach der Absolvierung des NATO Defence College in Paris wurde er nach Schwanewede versetzt und ubernahm dort am 30 Oktober 1958 das Kommando der sich in Aufstellung befindlichen Panzergrenadierbrigade 32 Anschliessend wurde Ferber nach Koln versetzt und diente im dortigen Truppenamt von 1961 bis zum 30 September 1962 als Chef des Stabes und Stellvertreter von Generalleutnant Hellmuth Mader In dieser Verwendung wurde er auch zum Brigadegeneral ernannt Vom 1 Oktober 1962 bis Ende Februar 1964 leitete er zuerst die Unterabteilung II Militarisches Nachrichtenwesen im Fuhrungsstab der Streitkrafte welche auch fur die Kontrolle des Militarischen Abschirmdienstes MAD verantwortlich war Anschliessend ubernahm er die Unterabteilung III und befasste sich mit Fragen der Operationsplanung und Militarpolitik Nach der Ernennung zum Generalmajor fuhrte Ferber seit dem 1 August 1964 das Verbindungsburo zwischen der Standing Group und dem permanenten NATO Militarausschuss in Washington D C Drei Jahre spater im Februar 1967 kehrte Ferber nach Deutschland zuruck und ubernahm dort vom 5 April 1967 bis zum 9 Januar 1970 das Kommando uber die 2 Panzergrenadierdivision in Marburg Inspekteur des Heeres und NATO Verwendung Bearbeiten nbsp Ernst Ferber rechts an der Flagge bei einer Kommandoubergabe 1975 Nach kritischen Ausserungen zum inneren Zustand der Bundeswehr 1969 an der Fuhrungsakademie der Bundeswehr in Hamburg und der Mitarbeit an der 1969 bekanntgewordenen Schnez Studie die das Konzept der Inneren Fuhrung kritisierte wurde der stellvertretende Inspekteur des Heeres Hellmut Grashey am 1 Januar 1970 auf Weisung des Bundesverteidigungsministers Helmut Schmidt durch Ferber abgelost In dieser Verwendung wurde er im Juli 1970 zum Generalleutnant befordert und folgte seinem Vorgesetzten dem ebenfalls aufgrund der nach ihm benannten Studie unter Druck geratenen Albert Schnez am 1 Oktober 1971 als Inspekteur des Heeres nach In seine Amtszeit als Heeresinspekteur fielen die Veranderungen aufgrund der Verkurzung des Wehrdienstes von 18 auf 15 Monate 1 Januar 1973 womit die Bundesregierung der massenhaften Wehrdienstverweigerung im Zuge der 68er Bewegung eindammen wollte Da im Gegensatz zu fruherer Zeit nun 75 Prozent statt 50 Prozent eine Jahrganges zur Verfugung standen musste Organisation und Ausbildung des Heeres tiefgreifend verandert werden Im Zuge dessen wurde die sechsmonatige Grundausbildung auf drei Monate verkurzt was viele Truppenteile stark gemischt einerseits mit bereits ausgebildeten Soldaten und andererseits mit Rekruten hinterliess Auf Ferber gehen auch die ersten Uberlegungen zur Heeresstruktur 4 zuruck die 1980 umgesetzt wurden Nach nur zweijahriger Amtszeit wurde Ferber zum General ernannt und ubernahm am 1 Oktober 1973 von General Jurgen Bennecke den Oberbefehl uber die Allied Forces Central Europe der NATO im niederlandischen Brunssum In diese Amtszeit fielen der Jom Kippur Krieg von 1973 und die turkische Besetzung Zyperns von 1974 Ferber war in seiner NATO Verwendung vor allem darum bemuht die Befehlsstrukturen in seinem Bereich zu straffen und die unterschiedlichen Einsatzverfahren und Waffensysteme im Bundnis einander anzugleichen Auf Anregung der Vereinigten Staaten wurden in Ferbers Befehlsbereich schliesslich die alle in Europa stationierten Luftstreitkrafte umfassende Allied Air Forces Central Europe aufgestellt Am 30 September 1975 ubergab er seinen NATO Posten an General Karl Schnell und wurde in den Ruhestand versetzt Privates BearbeitenFerber war mit Mette Freiin von During verheiratet Nach seiner Versetzung in den Ruhestand widmete er sich der Jagd und Kunstgeschichte und war in der Deutschen Atlantischen Gesellschaft engagiert Literatur BearbeitenErnst Ferber in Internationales Biographisches Archiv 34 1977 vom 15 August 1977 im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Clemens Range Die Generale und Admirale der Bundeswehr Verlag E S Mittler amp Sohn Herford Bonn 1990 ISBN 3 8132 0350 6 Weblinks BearbeitenIm Bundesarchiv Nachlass Bundesarchiv N 651 https www google de books edition Der S A F C3 BChrer uRwKAAAAIAAJ hl de amp gbpv 1 amp dq Paul Gruson bildhauer amp printsec frontcover dort S 29 31 Einzelnachweise Bearbeiten Matrikel des Maximiliansgymnasiums Schuljahr 1932 33 Helmut R Hammerich Stets am Feind Der Militarische Abschirmdienst MAD 1956 1990 1 Auflage Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2019 ISBN 978 3 525 36392 8 S 97 Befehlshaber des Allied Joint Force Command JFC Brunssum Frankreich nbsp Alphonse Juin 1953 1956 Frankreich nbsp Jean Etienne Valluy 1956 1960 Frankreich nbsp Maurice Challe 1960 1961 Frankreich nbsp Pierre Elie Jaquot 1961 1963 Frankreich nbsp Jean Albert Emile Crepin 1963 1966 Deutschland nbsp Johann Adolf Graf von Kielmansegg 1966 1968 Deutschland nbsp Jurgen Bennecke 1968 1973 Deutschland nbsp Ernst Ferber 1973 1975 Deutschland nbsp Karl Schnell 1975 1977 Deutschland nbsp Franz Joseph Schulze 1977 1979 Deutschland nbsp Ferdinand von Senger und Etterlin 1979 1983 Deutschland nbsp Leopold Chalupa 1983 1987 Deutschland nbsp Hans Henning von Sandrart 1987 1991 Deutschland nbsp Henning von Ondarza 1991 1994 Deutschland nbsp Helge Hansen 1994 1996 Deutschland nbsp Dieter Stockmann 1996 1998 Deutschland nbsp Joachim Spiering 1998 2001 Vereinigtes Konigreich nbsp Sir Jack Deverell 2001 2004 Deutschland nbsp Gerhard Back 2004 2007 Deutschland nbsp Egon Ramms 2007 2010 Deutschland nbsp Wolf Dieter Langheld 2010 2012 Deutschland nbsp Hans Lothar Domrose 2012 2016 Italien nbsp Salvatore Farina 2016 2018 Italien nbsp Riccardo Marchio 2018 2019 Deutschland nbsp Erhard Buhler 2019 2020 Deutschland nbsp Jorg Vollmer 2020 2022 Italien nbsp Luigi Miglietta seit 2022 bis 2000 Befehlshaber Allied Forces Central Europe CINCENT bis 1967 in Fontainebleau in Frankreich von 2000 bis 2004 Befehlshaber Allied Forces North Europe CINCAFNORTH Inspekteure des Heeres Hans Rottiger 1956 1960 Alfred Zerbel 1960 1964 Ulrich de Maiziere 1964 1966 Josef Moll 1966 1968 Albert Schnez 1968 1971 Ernst Ferber 1971 1973 Horst Hildebrandt 1973 1979 Johannes Poeppel 1979 1981 Meinhard Glanz 1981 1984 Hans Henning von Sandrart 1984 1987 Henning von Ondarza 1987 1991 Jorg Schonbohm 1991 1992 Helge Hansen 1992 1994 Hartmut Bagger 1994 1996 Helmut Willmann 1996 2001 Gert Gudera 2001 2004 Hans Otto Budde 2004 2010 Werner Freers 2010 2012 Bruno Kasdorf 2012 2015 Jorg Vollmer 2015 2020 Alfons Mais seit 2020 Stellvertretende Inspekteure des Heeres der Bundeswehr Peter von der Groeben 1957 Hellmuth Laegeler 1957 1958 Joachim Schwatlo Gesterding 1958 1960 Leo Hepp 1960 1961 Karl Wilhelm Thilo 1961 1964 Josef Moll 1965 1966 Hubert Sonneck 1966 1968 Karl Schnell 1968 Hellmut Grashey 1968 1969 Ernst Ferber 1970 1971 Siegfried Schulz 1971 1974 Rudiger von Reichert 1974 1976 Rudolf Reichenberger 1977 1979 Eberhard Burandt 1979 1983 Heinz Kasch 1983 1986 Wolfgang Malecha 1986 1988 Harald Schulz 1988 1992 Hartmut Bagger 1992 1994 Winfried Weick 1994 1997 Edgar Trost 1997 2000 Gert Gudera 2000 2001 Manfred Dietrich 2001 2005 Jurgen Ruwe 2005 2006 Gunter Weiler 2006 2010 Bruno Kasdorf 2010 2012 Reinhard Kammerer 2012 2014 Jorg Vollmer 2014 2015 Carsten Jacobson 2015 2018 Johann Langenegger 2018 2023 Harald Gante seit 2023 Kommandeure der 2 Panzergrenadierdivision Otto Schaefer 1956 1957 Friedrich Foertsch 1957 1958 Alfred Zerbel 1958 1960 Ottomar Hansen 1960 1961 Klaus Muller 1961 1964 Werner Drews 1964 1967 Ernst Ferber 1967 1969 Rolf Juergens 1970 1971 Carl Gero von Ilsemann 1971 1976 Fritz von Westerman 1976 1979 Werner Schafer 1979 1981 Manfred Fanslau 1981 1984 Carl Helmuth Lichel 1984 1987 Hans Grillmeier 1987 1991 Wolfgang Estorf 1991 1994 Normdaten Person GND 1025731557 lobid OGND AKS VIAF 262819394 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ferber ErnstKURZBESCHREIBUNG deutscher Militar General der BundeswehrGEBURTSDATUM 27 September 1914GEBURTSORT WiesbadenSTERBEDATUM 31 Dezember 1998STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Ferber amp oldid 233306279