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Franz Joseph Schulze 18 September 1918 in Salzkotten 31 Januar 2005 in Bonn war ein deutscher General und von 1977 bis 1979 Oberbefehlshaber der NATO Streitkrafte in Mitteleuropa Inhaltsverzeichnis 1 Wehrmacht und Tatigkeiten bis 1956 2 Offizier bei der Bundeswehr 3 Generalszeit 4 Mitgliedschaften und Veroffentlichungen 5 Auszeichnungen 6 Literatur 7 EinzelnachweiseWehrmacht und Tatigkeiten bis 1956 Bearbeiten nbsp Ehrentafel am Gymnasium Theodorianum in Paderborn Linke Seite ganz unten Franz Joseph SchulzeDer Sohn eines Lehrers aus dem westfalischen Salzkotten absolvierte sein Abitur im Jahre 1937 am Theodorianum Gymnasium in Paderborn 1 Im selben Jahr trat er als Wehrpflichtiger in die Luftwaffe ein Anschliessend wurde er Reserveoffizieranwarter und gehorte bis 1945 einem Flugabwehrverband an Am 30 November 1944 erhielt er als Oberleutnant der Reserve und Chef der 3 Batterie des Flak Sturm Regiments 241 mot das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes nachdem er einen britischen Panzerangriff wahrend der Endphase der Schlacht von Rimini abgewehrt und dadurch einen Frontdurchbruch der Westmachte in diesem Kriegsabschnitt zum Scheitern gebracht hatte Von April bis Oktober 1945 befand er sich in britischer Kriegsgefangenschaft Anschliessend folgte ein Studium der Rechtswissenschaften an der Westfalischen Wilhelms Universitat in Munster Nach der im Februar 1949 mit Gut abgeschlossenen Ersten Staatsprufung bildete sich Schulze zum Wirtschaftsprufer fort und arbeitete bis Anfang 1956 in der Industrie Offizier bei der Bundeswehr BearbeitenIm Marz 1956 trat Franz Joseph Schulze als Hauptmann in die Bundeswehr ein und war zunachst Prufgruppenleiter bei den Bundeswehr Annahmestellen in Koln Paderborn und Munster bis er als Dezernent zum Wehrbereichskommando III nach Dusseldorf versetzt wurde 1957 wurde Schulze zum Major befordert und absolvierte von Februar 1958 bis Februar 1959 eine Generalstabsausbildung an der Fuhrungsakademie der Bundeswehr in Hamburg Im Mai 1959 wechselte er zum Fuhrungsstab der Bundeswehr nach Bonn 1961 wurde er zum Oberstleutnant befordert 1962 wurde Schulze dann Kommandeur des Heeresflugabwehrbataillons 1 in Langenhagen bei Hannover und befand sich 25 Jahre nach Beginn seiner militarischen Laufbahn wieder bei seiner alten Waffengattung Von September 1964 bis Februar 1965 war er Teilnehmer am 26 Lehrgang des NATO Defense College in Paris und erwarb sich dadurch die Qualifikation zur Verwendung in sogenannten integrierten d h multinationalen NATO Staben Am 1 April 1965 wurde Schulze als Oberst Leiter der Planungsabteilung in der Operationsabteilung des NATO Hauptquartiers AFCENT in Fontainebleau Wahrend dieser Zeit war Schulze an der Ausarbeitung der Gesamtverteidigungsplane General Defense Plan GDP der NATO sowie am Umzug des NATO Hauptquartiers von Fontainebleau nach Brunssum Niederlande beteiligt Der Oberst im Generalstab Oberst i G und enge Mitarbeiter des damaligen Oberbefehlshabers der NATO Mitteleuropa General Johann Adolf Graf von Kielmannsegg wurde am 7 September 1967 bis 30 September 1968 Kommandeur der Panzergrenadierbrigade 19 in Ahlen Generalszeit BearbeitenIm Oktober 1968 wurde Franz Joseph Schulze zum Brigadegeneral befordert und zugleich Stabsabteilungsleiter fur Militarpolitik Fuhrung und Operationen im Fuhrungsstab der Streitkrafte im Bundesministerium der Verteidigung Gerade wahrend dieser Zeit konnte Schulze seinem militarischen Steckenpferd der Strategielehre nachkommen Nach dieser Verwendung wurde Schulze im Dezember 1970 zum Generalmajor befordert und als Nachfolger von Generalmajor Dr Karl Schnell Kommandeur der 6 Panzergrenadierdivision in Neumunster Damit ubernahm er die Fuhrung eines militarischen Grossverbandes der fur die Landesverteidigung nordlich der Elbe von Bedeutung war Generalmajor Schulz verstarkte in seiner Kommandeurszeit nicht nur eine kriegsnahe Ausbildung sondern erhohte zugleich den Anspruch der Offiziersausbildung Am 1 Mai 1973 folgte seine Beforderung zum Generalleutnant Erneut wurde er zugleich Nachfolger von Generalleutnant Dr Schnell und zwar diesmal als Stellvertretender Chef des Stabes im Hauptquartier der NATO Streitkrafte SHAPE in Casteau Belgien In dieser Funktion war Generalleutnant Schulze massgeblicher Mitarbeiter der damaligen NATO Oberbefehlshaber Andrew J Goodpaster und Alexander Haig da ihm funf der sieben Abteilungen des NATO Stabes unterstanden Wahrend seiner Amtszeit fertigte er umfassende Analysen zum damaligen Jom Kippur Krieg und zur Zypernkrise Gerade die Zypern Krise fuhrte zu Spannungen innerhalb der NATO da die Turkei sich innerhalb der Allianz nicht immer als gleichberechtigter Bundnispartner sah Generalleutnant Schulze konnte durch seine klaren strategischen Analysen und nicht zuletzt auch durch intellektuelle Brillanz dazu beitragen dass diese Spannungen beseitigt wurden und die Turkei an der Sudflanke des NATO Bundnisses zum Eckpfeiler der Luftverteidigung wurde Am 10 Januar 1977 wurde Generalleutnant Schulze zum dritten Mal zum direkten Nachfolger von General Dr Schnell berufen Als dieser zum Staatssekretar im Bundesministerium der Verteidigung ernannt wurde wurde Schulze unter gleichzeitiger Beforderung zum General Oberbefehlshaber der NATO in Europa Mitte in Brunssum Auch in diesem Amt war er planerischer Chefberater des amerikanischen NATO Oberbefehlshabers General Alexander Haig Nachdem seine Amtszeit zur Gewahrleistung der Kontinuitat der Truppenverflechtung und der internationalen Stabsarbeit um ein Jahr verlangert worden war wurde Schulze am 30 September 1979 mit einem Grossen Zapfenstreich in den Ruhestand verabschiedet Mitgliedschaften und Veroffentlichungen BearbeitenNach dem Eintritt in den Ruhestand war General a D Schulze Mitglied des Vereins Atlantik Brucke Zudem veroffentlichte er Aufsatze zur Sicherheitspolitik wie z B Sicherheitspolitische und militarstrategische Rahmenbedingungen der Verteidigung Europas In Europa Archiv Folge 11 1984Auszeichnungen BearbeitenEisernes Kreuz 1939 II und I Klasse Deutsches Kreuz in Gold am 23 Juli 1944 2 Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 30 November 1944 2 Verdienstkreuz 1 Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland 1973 Grosses Verdienstkreuz 1977 mit Stern und Schulterband 1979 des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland 3 Commandeur de la Legion d Honneur 3 Commander of the Legion of Merit 3 Literatur BearbeitenWolfgang Schmidt Schulze Franz Joseph In Neue Deutsche Biographie NDB Band 23 Duncker amp Humblot Berlin 2007 ISBN 978 3 428 11204 3 S 724 f Digitalisat Franz Joseph Schulze Internationales Biographisches Archiv 16 1980 vom 7 April 1980 erganzt bis 2007 im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Clemens Range Die Generale und Admirale der Bundeswehr S 138 143 Herford 1990 ISBN 3 8132 0350 6Einzelnachweise Bearbeiten Abiturientenverzeichnis der Vereinigung ehemaliger Theodorianer Seite 21 1985 Bonifatius Druckerei Paderborn a b Veit Scherzer Ritterkreuztrager 1939 1945 Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer Luftwaffe Kriegsmarine Waffen SS Volkssturm sowie mit Deutschland verbundete Streitkrafte nach den Unterlagen des Bundesarchivs 2 Auflage Scherzers Militaer Verlag Ranis Jena 2007 ISBN 978 3 938845 17 2 S 692 a b c Jahresbericht 2009 der Vereinigung ehemaliger Theodorianer Paderborn 2009 S 58Befehlshaber des Allied Joint Force Command JFC Brunssum Frankreich nbsp Alphonse Juin 1953 1956 Frankreich nbsp Jean Etienne Valluy 1956 1960 Frankreich nbsp Maurice Challe 1960 1961 Frankreich nbsp Pierre Elie Jaquot 1961 1963 Frankreich nbsp Jean Albert Emile Crepin 1963 1966 Deutschland nbsp Johann Adolf Graf von Kielmansegg 1966 1968 Deutschland nbsp Jurgen Bennecke 1968 1973 Deutschland nbsp Ernst Ferber 1973 1975 Deutschland nbsp Karl Schnell 1975 1977 Deutschland nbsp Franz Joseph Schulze 1977 1979 Deutschland nbsp Ferdinand von Senger und Etterlin 1979 1983 Deutschland nbsp Leopold Chalupa 1983 1987 Deutschland nbsp Hans Henning von Sandrart 1987 1991 Deutschland nbsp Henning von Ondarza 1991 1994 Deutschland nbsp Helge Hansen 1994 1996 Deutschland nbsp Dieter Stockmann 1996 1998 Deutschland nbsp Joachim Spiering 1998 2001 Vereinigtes Konigreich nbsp Sir Jack Deverell 2001 2004 Deutschland nbsp Gerhard Back 2004 2007 Deutschland nbsp Egon Ramms 2007 2010 Deutschland nbsp Wolf Dieter Langheld 2010 2012 Deutschland nbsp Hans Lothar Domrose 2012 2016 Italien nbsp Salvatore Farina 2016 2018 Italien nbsp Riccardo Marchio 2018 2019 Deutschland nbsp Erhard Buhler 2019 2020 Deutschland nbsp Jorg Vollmer 2020 2022 Italien nbsp Luigi Miglietta seit 2022 bis 2000 Befehlshaber Allied Forces Central Europe CINCENT bis 1967 in Fontainebleau in Frankreich von 2000 bis 2004 Befehlshaber Allied Forces North Europe CINCAFNORTH Kommandeure der 6 Panzergrenadierdivision Peter von der Groeben 1958 1962 Werner Haag 1962 1965 Gerd Niepold 1965 1968 Karl Schnell 1968 1970 Franz Joseph Schulze 1970 1973 Johannes Poeppel 1973 1978 Hans Joachim Mack 1978 1979 Konrad Manthey 1979 1983 Dieter Clauss 1983 1984 Wolfgang Malecha 1984 1986 Klaus Christoph Steinkopff 1986 1990 Jurgen von Falkenhayn 1990 1995 Manfred Dietrich 1995 1997 Normdaten Person GND 189556404 lobid OGND AKS LCCN n83049751 VIAF 214956784 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schulze Franz JosephKURZBESCHREIBUNG deutscher GeneralGEBURTSDATUM 18 September 1918GEBURTSORT SalzkottenSTERBEDATUM 31 Januar 2005STERBEORT Bonn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Joseph Schulze amp oldid 237068809