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Ferdinand Maria von Senger und Etterlin 8 Juni 1923 in Tubingen 10 Januar 1987 in Koblenz war ein General der Bundeswehr Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Wehrmacht 1940 1945 1 2 Nachkriegszeit 1945 1956 1 3 Bundeswehr 1956 1979 2 Ruhestand 3 Ehrungen 4 Werke Auswahl 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDie Familie von Senger und Etterlin gehort zum oberfrankischen Reichsadel und kann auf eine uber 250 jahrige Soldatentradition zuruckblicken Ferdinands Vater war der spatere General der Panzertruppe Fridolin von Senger und Etterlin 1 Seine Mutter Hilda Margarethe war die Tochter des preussischen Generals von Kracht Wie die meisten seiner Vorfahren strebte auch Ferdinand eine Karriere als Berufssoldat an 1946 heiratete er Ebba von Keudell Die beiden hatten vier Kinder Wehrmacht 1940 1945 Bearbeiten Er begann seine Laufbahn am 1 Oktober 1940 in der Ersatzabteilung des Gottinger Kavallerie Regiments 3 welches von seinem Vater kommandiert wurde Mit dem Russlandfeldzug am 22 Juni 1941 begann seine Frontverwendung in der 1 Kavalleriedivision die am 28 November 1941 in die 24 Panzer Division umgegliedert wurde Ab dem 23 August 1942 kampfte er mit seinen Einheiten als Schwadronfuhrer an der Wolga und erlebte den Untergang der 6 Armee Er wurde kurz vor dem Ende der Schlacht um Stalingrad schwer verwundet und ausgeflogen Nach der Neuaufstellung der 24 Panzer Division wurde der Oberleutnant und Regimentsadjutant von Senger und Etterlin zunachst nach Oberitalien verlegt und dann wieder ab Oktober 1943 an der Ostfront eingesetzt Im August 1944 verlor er wahrend der Abwehrkampfe bei Jasy in Rumanien seinen rechten Arm Der damals 21 jahrige Rittmeister wurde im Herbst 1944 personlicher Adjutant des Inspekteurs der Panzertruppe General der Panzertruppe Leo Geyr von Schweppenburg und in das Oberkommando des Heeres OKH versetzt Er beschaftigte sich mit Rustungsfragen Absprachen mit der Rustungsindustrie mit Personalersatzfragen und Umgliederungen der Panzertruppe Zum Ende des Zweiten Weltkrieges geriet er mit einigen Stabsteilen in US amerikanische Gefangenschaft Nachkriegszeit 1945 1956 Bearbeiten Nach der Kriegsgefangenschaft begann von Senger und Etterlin ein Jurastudium in Gottingen und setzte dieses in Zurich und Oxford fort 1951 wurde er promoviert mit der Doktorarbeit Der Parteienstaat Ein Vergleich zwischen Weimarer Reichsverfassung und Bonner Grundgesetz Er wurde danach als Beamter des hoheren Dienstes in das neu geschaffene Bundesamt fur Verfassungsschutz berufen und wurde auch durch seinen im Personalgutachterausschuss vertretenen Vater empfohlen Bundeswehr 1956 1979 Bearbeiten Nach seiner Reaktivierung im Marz 1956 wurde von Senger und Etterlin im Referat Grundsatzfragen des Militarischen Nachrichtenwesens und Fremde Streitkrafte Ost eingesetzt hier kam ihm seine Kriegserfahrung in der Sowjetunion und die Verwendung im OKH sehr zugute Nach der Generalstabsausbildung war er G 3 in der Panzerlehrbrigade 9 Munster Hier war er an der Erprobung des Kampfpanzers Leopard 1 beteiligt Seine nachste Aufgabe bestand in der Mitarbeit der Studiengruppe des Heeres uber Fragen der atomaren Taktik und Heeresplanung 1964 kehrte er als Kommandeur des Panzerlehrbataillons 94 nach Munster zuruck Erste NATO VerwendungNach dem erfolgreichen Abschluss einer Ausbildung am NATO Defense College in Rom folgte eine erste Verwendung im integrierten NATO Bereich In dieser zweijahrigen Verwendung war er mit der Einsatzplanung des NATO Hauptquartiers NORTHAG in Monchengladbach betraut und hatte den Einsatz von niederlandischen britischen belgischen und deutschen Heerestruppen zu koordinieren Der GeneralNach einer Verwendung bei der Panzerbrigade 20 in Hemer von Oktober 1969 bis Marz 1970 wurde er in den Fuhrungsstab des Heeres nach Bonn beordert und am 30 September 1970 zum Brigadegeneral befordert In Stuttgart ubernahm er spater als Generalmajor die Stelle des Befehlshabers im Wehrbereich V und erlebte in diesem Territorialkommando die unterschiedlichen Ansatze in der Zusammenarbeit mit zivilen Behorden Landesministerien und der Bundeswehrverwaltung Besonders wandte er sich den Verbindungen zu den alliierten Grossverbanden und dem deutschen Heer zu und forcierte die Plane einer schnellen Mobilmachung von Reservisten Am 1 Juli 1974 kehrte er in das Feldheer zuruck und ubernahm das Kommando uber die 7 Panzerdivision in Unna Hier war er insbesondere mit der Zusammenlegung diverser Einheiten und Verbande betraut um die Forderungen der neuen Heeresstruktur 4 umzusetzen Danach fuhrte er seine Division wahrend mehrerer erfolgreicher Grossubungen Im Fruhjahr 1978 wurde Dr von Senger und Etterlin nun Generalleutnant Kommandierender General des I Korps in Munster NATO OberbefehlshaberAm 1 Oktober 1979 wurde der General Nachfolger des in Pension gehenden General Franz Joseph Schulze und Oberbefehlshaber der NATO Streitkrafte Mitteleuropa AFCENT in Brunssum NL Die militarpolitischen Ereignisse dieser Jahre fuhrten 1980 zur Planung des Long Term Defence Program und beinhalteten die Schaffung zusatzlicher europaischer Reservetruppen Trotz dieser mehr politischen als militarischen Verwendung hielt General Senger von Etterlin den Kontakt zur Truppe und besuchte regelmassig Verbande und Grossverbande der Bundeswehr um die taktische und kriegsnahe Ausbildung zu uberwachen und wenn notig korrigierend einzugreifen Ruhestand BearbeitenNach vier Jahren intensiver Verteidigungsdiskussion in der NATO mit dem NATO Doppelbeschluss wurde der General am 30 September 1983 mit dem Grossen Zapfenstreich in den Ruhestand verabschiedet Er zog mit seiner Frau nach Riedern am Wald Landkreis Waldshut in eine Villa aus dem 18 Jahrhundert die sie denkmalgerecht hatten renovieren lassen Seit seinem Studium in seiner aktiven Dienstzeit und auch danach schrieb er zahlreiche Bucher uber Militartaktik Militargeschichte Artilleriegeschutze Panzer und andere Militarfahrzeuge Er schrieb auch etwa 1000 Beitrage fur Fachzeitschriften vor allem fur die Zeitschrift Soldat und Technik Seine personlichen Interessen galten der Kunstgeschichte Barock Moderne und der klassischen Musik Er starb am 10 Januar 1987 im Bundeswehrkrankenhaus Koblenz Ehrungen Bearbeiten1983 Grosses Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband der Bundesrepublik Deutschland 1980 Grosses Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland 1974 Verdienstkreuz 1 Klasse der Bundesrepublik DeutschlandDeutsches Kreuz in Gold 4 September 1944 Nahkampfspange in Silber PanzervernichtungsabzeichenWerke Auswahl BearbeitenDie 24 Panzer Division 1939 1945 Vormals 1 Kavallerie Division Nebel Verlag ISBN 3 89555 186 4 Die deutschen Panzer 1926 1945 Bernard amp Graefe ISBN 3 7637 0185 0 Die deutschen Geschutze 1939 1945 Bernard amp Graefe ISBN 3 7637 5989 1 Panzer der Bundeswehr und ihrer Verbundeten Athenaum Verlag 1958 Soldaten zwischen Rhein und Weser Verlag Wehr u Wissen ISBN 3 8033 0287 0 Der Gegenschlag Vowinckel Verlag Die Kampfpanzer von 1916 1966 Bernard amp Graefe ISBN 3 7637 6221 3 Taschenbuch der Panzer Jg 1 1943 1954 Taschenbuch der Panzer Jg 2 1943 1957 Taschenbuch der Panzer Jg 3 1960 Taschenbuch der Panzer Jg 4 1969 Das kleine Panzerbuch Lehmann Der sowjetische mittlere Kampfpanzer der Baureihe T 34 bis T 62 1 In Allgemeine schweizerische Militarzeitschrift Band 133 Nr 9 Lehmann 1967 Pionierpanzer Bernard amp Graefe ISBN 3 7637 0575 9 Die Panzergrenadiere J F Lehmanns Verlag 1961Siehe auch BearbeitenListe der Generale und Admirale der BundeswehrLiteratur BearbeitenEbba von Senger und Etterlin Mach s gut du von lichten und auch dunklen Tagen Piper 1981 Clemens Range Die Generale und Admirale der Bundeswehr Verlag E S Mittler amp Sohn 1990 ISBN 3 8132 0350 6 Wolfgang Schmidt Senger Ferdinand Maria Johann Fridolin In Neue Deutsche Biographie NDB Band 24 Duncker amp Humblot Berlin 2010 ISBN 978 3 428 11205 0 S 259 f Digitalisat Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Ferdinand von Senger und Etterlin im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Nachlass Bundesarchiv N 695Einzelnachweise Bearbeiten Biografie von Fridolin Rudolf Theodor von Senger und Etterlin bei Axis Biographical ResearchBefehlshaber des Allied Joint Force Command JFC Brunssum Frankreich nbsp Alphonse Juin 1953 1956 Frankreich nbsp Jean Etienne Valluy 1956 1960 Frankreich nbsp Maurice Challe 1960 1961 Frankreich nbsp Pierre Elie Jaquot 1961 1963 Frankreich nbsp Jean Albert Emile Crepin 1963 1966 Deutschland nbsp Johann Adolf Graf von Kielmansegg 1966 1968 Deutschland nbsp Jurgen Bennecke 1968 1973 Deutschland nbsp Ernst Ferber 1973 1975 Deutschland nbsp Karl Schnell 1975 1977 Deutschland nbsp Franz Joseph Schulze 1977 1979 Deutschland nbsp Ferdinand von Senger und Etterlin 1979 1983 Deutschland nbsp Leopold Chalupa 1983 1987 Deutschland nbsp Hans Henning von Sandrart 1987 1991 Deutschland nbsp Henning von Ondarza 1991 1994 Deutschland nbsp Helge Hansen 1994 1996 Deutschland nbsp Dieter Stockmann 1996 1998 Deutschland nbsp Joachim Spiering 1998 2001 Vereinigtes Konigreich nbsp Sir Jack Deverell 2001 2004 Deutschland nbsp Gerhard Back 2004 2007 Deutschland nbsp Egon Ramms 2007 2010 Deutschland nbsp Wolf Dieter Langheld 2010 2012 Deutschland nbsp Hans Lothar Domrose 2012 2016 Italien nbsp Salvatore Farina 2016 2018 Italien nbsp Riccardo Marchio 2018 2019 Deutschland nbsp Erhard Buhler 2019 2020 Deutschland nbsp Jorg Vollmer 2020 2022 Italien nbsp Luigi Miglietta seit 2022 bis 2000 Befehlshaber Allied Forces Central Europe CINCENT bis 1967 in Fontainebleau in Frankreich von 2000 bis 2004 Befehlshaber Allied Forces North Europe CINCAFNORTH Kommandierende Generale des I Korps Curt Siewert 1956 1957 Gerhard Matzky 1957 1960 Heinz Trettner 1960 1963 Wilhelm Meyer Detring 1963 1966 Jurgen Bennecke 1966 1968 Otto Uechtritz 1968 1970 Hans Hinrichs 1970 1974 Hans Heinrich Klein 1974 1978 Ferdinand von Senger und Etterlin 1978 1979 Kurt von der Osten 1979 1982 Gerhard Wachter 1982 1986 Dieter Clauss 1986 1988 Jorn Soder 1988 1991 Klaus Naumann 1991 Hannsjorn Boes 1991 1995 Kommandeure der 7 Panzerdivision Willi Mantey 1959 1963 Jurgen Bennecke 1963 1964 Herbert Reidel 1964 1966 Karl Theodor Molinari 1966 1969 Eike Middeldorf 1969 1971 Hermann Buschleb 1971 Eberhard Wagemann 1971 1974 Ferdinand von Senger und Etterlin 1974 1978 Gottfried Greiner 1978 1980 Horst Frickinger 1980 1981 Karl Erich Diedrichs 1981 1984 Jorn Soder 1984 1986 Bernd Klug 1986 1990 Helmut Willmann 1990 1993 Gotz Gliemeroth 1993 1996 Gert Gudera 1996 2000 Jurgen Ruwe 2000 2003 Wolf Joachim Clauss 2003 2006 Normdaten Person GND 123609372 lobid OGND AKS LCCN n50012863 VIAF 113713084 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Senger und Etterlin Ferdinand vonALTERNATIVNAMEN Senger und Etterlin Ferdinand Maria vonKURZBESCHREIBUNG deutscher General der BundeswehrGEBURTSDATUM 8 Juni 1923GEBURTSORT TubingenSTERBEDATUM 10 Januar 1987STERBEORT Koblenz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ferdinand von Senger und Etterlin 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