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Hans Henning von Sandrart 21 Juli 1933 in Ambrosetti Argentinien 26 Juli 2013 war ein General a D des Heeres der Bundeswehr Er war von 1984 bis 1987 der zehnte Inspekteur des Heeres und ubernahm danach von 1987 bis 1991 als Oberbefehlshaber die Allied Forces Central Europe der NATO Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie und Ausbildung 1 2 Militarische Laufbahn 1 2 1 Diensteintritt und Ausbildung 1 2 2 Stabsverwendungen 1 3 Nach der Pensionierung 2 Ehrungen 3 Veroffentlichungen Auszug 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamilie und Ausbildung Bearbeiten Hans Henning von Sandrart entstammt einem flamischen Adelsgeschlecht dessen mannliche Nachfahren mit der Soldatenlaufbahn eng verbunden waren Sein Grossvater Karl war Generalmajor sein Vater Fritz war Oberst in der Wehrmacht und seine Mutter Eva war die Tochter des Generals Hans Fost Die Familie von Sandrart verliess nach dem Ersten Weltkrieg Deutschland und wanderte nach Argentinien aus wo Hans Henning von Sandrart auch geboren wurde Im Jahr 1937 kam die Familie zuruck nach Deutschland 1953 legte Hans Henning von Sandrart in Bremen Vegesack sein Abitur ab und arbeitete fur kurze Zeit auf einer Werft um dann sein Studium der Jurisprudenz und Politikwissenschaft in Freiburg im Breisgau aufzunehmen Seit 1961 war er verheiratet mit Dorothee geb Lueder Tochter eines Brigadegenerals und hatte mit ihr drei Kinder Jurgen Joachim von Sandrart Generalleutnant seit November 2021 Kommandierender General des Multinational Corps Northeast Franziska von Pachelbel verheiratet mit Bernd von Pachelbel und Felicitas von Wietersheim verheiratet mit Mark von Wietersheim Militarische Laufbahn Bearbeiten Diensteintritt und Ausbildung Bearbeiten Am 2 Januar 1956 gehorte von Sandrart zu den ersten Freiwilligen der 1955 neugeschaffenen Bundeswehr die ihren Dienst in Andernach aufnahmen Er trat seinen Dienst als Offizieranwarter der Artillerietruppe an und wurde 1957 zum Leutnant ernannt Von 1959 bis 1964 diente er als Batteriechef in einem Bataillon der Panzerbrigade 33 in Lingen Anschliessend folgte die Generalstabsausbildung zuerst von 1965 bis 1966 an der Fuhrungsakademie der Bundeswehr in Hamburg und danach im Jahr 1967 zum Major ernannt am britischen Staff College in Camberley Zuruck in der Bundesrepublik wurde Sandrart nach Koblenz versetzt und diente in der dortigen Panzerbrigade 14 als Operationsoffizier G3 Wahrend dieser Zeit wirkte er massgeblich an der Erarbeitung der Heeresdienstvorschrift 100 1 TF Truppenfuhrung mit Mit der Beforderung zum Oberstleutnant ubernahm er am 29 Marz 1971 das Panzerartilleriebataillon 25 in Braunschweig und fuhrte es bis 1973 Stabsverwendungen Bearbeiten Nach diesem Truppenkommando wurde Sandrart zum Oberst befordert und in das NATO Hauptquartier SHAPE nach Mons in Belgien versetzt Hier loste er den spateren Generalinspekteur Wolfgang Altenburg als Stabsoffizier fur nukleare Grundsatzfragen ab Die in Belgien erworbenen Kenntnisse pradestinierten ihn fur die folgende Verwendung 1975 wurde er nach Bonn in das Bundesministerium der Verteidigung versetzt und diente dort bis 1977 als Referatsleiter fur Militarpolitische Grundlagen zu dessen Aufgabenbereich eben die Erarbeitung militarpolitischer Grundlagen und die atomare Abschreckung gehorten Auf diesem Posten gehorte er zu den direkten Zuarbeitern des damaligen Verteidigungsministers Georg Leber SPD und begleitete diesen zu allen Tagungen der Nuklearen Planungsgruppe Im Oktober 1977 wurde Sandrart zum Brigadegeneral ernannt und ubernahm am 1 des Monats die Leitung der militarpolitischen Abteilung der deutschen NATO Vertretung in Brussel und war in dieser Verwendung auch Berater fur die Verteidigungsminister Leber und Hans Apel SPD Genau drei Jahre spater am 1 Oktober 1980 ubernahm Sandrart als Generalmajor in Oldenburg von Generalmajor Meinhard Glanz das Kommando uber die 11 Panzergrenadierdivision Als Divisionskommandeur fuhrte er diesen Grossverband bis 1983 und setzte in dieser Zeit die Reformen der Heeresstruktur 4 um Am 1 April 1983 wurde Sandrart zum Generalleutnant befordert und abermals in das NATO Hauptquartier SHAPE versetzt diesmal als Deputy Chief of Staff Plans and Operations Hier erlebte er die Kiessling Affare um den deutschen stellvertretenden Supreme Allied Commander Europe Gunter Kiessling mit Sandrart drangte ab Oktober 1983 in Gesprachen unter anderem mit Generalinspekteur Wolfgang Altenburg sowie dem damaligen Adjutanten von Verteidigungsminister Manfred Worner Oberst Klaus Reinhardt wiederholt darauf den Entlassungstermin von Kiessling auf den 31 Dezember 1983 vorzuverlegen 1 und vertrat die Anschuldigungen der Homosexualitat Kiesslings 2 Auch eine Verabschiedung von General Kiessling aus dem Fuhrungskreis des Heeres lehnte er spater ebenso wie sein Vorganger als Inspekteur des Heeres Meinhard Glanz ab 1 Anderthalb Jahre spater am 1 Oktober 1984 wurde Sandrart wieder nach Bonn versetzt und ubernahm dort von Meinhard Glanz von dem er vier Jahre zuvor schon die oldenburgische 11 Panzergrenadierdivision ubernommen hatte den Posten des Inspekteurs des Heeres Dieses Amt ubergab er zum 30 September 1987 an Generalleutnant Henning von Ondarza wurde anschliessend mit der Beforderung zum General ins niederlandischen Brunssum versetzt und ubernahm dort am 1 Oktober 1987 den Oberbefehl uber die Allied Forces Central Europe der NATO Am 30 September 1991 ubergab er diesen Posten abermals an Henning von Ondarza und trat schliesslich in den Ruhestand Nach der Pensionierung Bearbeiten Nach seiner Pensionierung leitete der General a D u a sieben Jahre lang eine Arbeitsgruppe fur ukrainische Generale im Auftrag des Bundesverteidigungsministeriums Am 22 Marz 2007 weihte Sandrart im Rahmen einer Feierstunde an der Offizierschule des Heeres die Erinnerungsstatte Andernach ein Im Beisein vieler Andernacher wurde an die Einberufung der ersten Freiwilligen zur Bundeswehr im Jahre 1956 zu denen auch er gehorte und damit an die Geburtsstunde des deutschen Heeres erinnert Er war u a Mitglied der Clausewitz Gesellschaft 3 Ehrungen Bearbeiten1980 Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland 1984 Verdienstkreuz 1 Klasse der Bundesrepublik Deutschland 1988 Grosses Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland 1992 Grosses Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik DeutschlandVeroffentlichungen Auszug BearbeitenZehn Jahre Fuhrungsakademie der BundeswehrAutor Gerhard Schroder neben Betrachtungen zur Entstehung der Akademie und zur Ausbildungsarbeit enthalt das Buch funf Jahresarbeiten von Absolventen der Fuhrungsakademie so u a auch von Major i G Hans Henning von Sandrart Die Zunahme der Erdbevolkerung bis zum Jahre 2000 als wehrpolitisches Problem Fuhrungsethik und Fuhrungsverantwortung Vortrag Clausewitzforum 18 April 1998 German Defence and Force Structure Planning in Taylor Trevor Hrsg Reshaping European Defense Royal Institute of Affairs London S 29 44 1994 Mitautor European security A German view in Internationale Defense Review Marz 1992Literatur BearbeitenClemens Range Die Generale und Admirale der Bundeswehr Verlag E S Mittler amp Sohn Herford 1990 ISBN 3 8132 0350 6Weblinks BearbeitenInspekteur des Heeres Nachlass Bundesarchiv N 821Einzelnachweise Bearbeiten a b Heiner Mollers Die Affare Kiessling Christoph Links Verlag Berlin 2019 ISBN 978 3 7425 0459 3 S 86 111 136 259 f Mit Verklemmungen In Der Spiegel 11 Marz 1984 ISSN 2195 1349 spiegel de abgerufen am 22 Mai 2022 Manfred Eisele Was kann Clausewitz Politikern und Soldaten heute geben In Clausewitz Gesellschaft Hrsg Jahrbuch 2008 Band 4 Hamburg 2009 ISBN 978 3 9810794 3 2 S 103 Befehlshaber des Allied Joint Force Command JFC Brunssum Frankreich nbsp Alphonse Juin 1953 1956 Frankreich nbsp Jean Etienne Valluy 1956 1960 Frankreich nbsp Maurice Challe 1960 1961 Frankreich nbsp Pierre Elie Jaquot 1961 1963 Frankreich nbsp Jean Albert Emile Crepin 1963 1966 Deutschland nbsp Johann Adolf Graf von Kielmansegg 1966 1968 Deutschland nbsp Jurgen Bennecke 1968 1973 Deutschland nbsp Ernst Ferber 1973 1975 Deutschland nbsp Karl Schnell 1975 1977 Deutschland nbsp Franz Joseph Schulze 1977 1979 Deutschland nbsp Ferdinand von Senger und Etterlin 1979 1983 Deutschland nbsp Leopold Chalupa 1983 1987 Deutschland nbsp Hans Henning von Sandrart 1987 1991 Deutschland nbsp Henning von Ondarza 1991 1994 Deutschland nbsp Helge Hansen 1994 1996 Deutschland nbsp Dieter Stockmann 1996 1998 Deutschland nbsp Joachim Spiering 1998 2001 Vereinigtes Konigreich nbsp Sir Jack Deverell 2001 2004 Deutschland nbsp Gerhard Back 2004 2007 Deutschland nbsp Egon Ramms 2007 2010 Deutschland nbsp Wolf Dieter Langheld 2010 2012 Deutschland nbsp Hans Lothar Domrose 2012 2016 Italien nbsp Salvatore Farina 2016 2018 Italien nbsp Riccardo Marchio 2018 2019 Deutschland nbsp Erhard Buhler 2019 2020 Deutschland nbsp Jorg Vollmer 2020 2022 Italien nbsp Luigi Miglietta seit 2022 bis 2000 Befehlshaber Allied Forces Central Europe CINCENT bis 1967 in Fontainebleau in Frankreich von 2000 bis 2004 Befehlshaber Allied Forces North Europe CINCAFNORTH Inspekteure des Heeres Hans Rottiger 1956 1960 Alfred Zerbel 1960 1964 Ulrich de Maiziere 1964 1966 Josef Moll 1966 1968 Albert Schnez 1968 1971 Ernst Ferber 1971 1973 Horst Hildebrandt 1973 1979 Johannes Poeppel 1979 1981 Meinhard Glanz 1981 1984 Hans Henning von Sandrart 1984 1987 Henning von Ondarza 1987 1991 Jorg Schonbohm 1991 1992 Helge Hansen 1992 1994 Hartmut Bagger 1994 1996 Helmut Willmann 1996 2001 Gert Gudera 2001 2004 Hans Otto Budde 2004 2010 Werner Freers 2010 2012 Bruno Kasdorf 2012 2015 Jorg Vollmer 2015 2020 Alfons Mais seit 2020 Kommandeure der 11 Panzergrenadierdivision Heinz Gaedcke 1959 1960 Cord von Hobe 1961 1964 Otto Uechtritz 1964 1968 Werner Ebeling 1968 1970 Hans Heinrich Klein 1970 1974 Gottfried Ewert 1974 1977 Meinhard Glanz 1977 1980 Hans Henning von Sandrart 1980 1983 Hans Hoster 1983 1985 Ernst Klaffus 1985 1987 Hubertus Senff 1987 1992 Karsten Oltmanns 1992 1994 Normdaten Person GND 1026779286 lobid OGND AKS VIAF 264729621 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sandrart Hans Henning vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Militar General der BundeswehrGEBURTSDATUM 21 Juli 1933GEBURTSORT Ambrosetti Santa Fe Provinz Santa Fe ArgentinienSTERBEDATUM 26 Juli 2013 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Henning von Sandrart amp oldid 238480783