Die Eisschnelllauf-Mehrkampfweltmeisterschaft ist eine jährlich von der Internationalen Eislaufunion ausgetragene Veranstaltung, bei der die vielseitigsten Eisschnellläufer der Welt ermittelt werden.
Geschichte Bearbeiten
Die Mehrkampfweltmeisterschaften werden seit 1893 ausgetragen. Von 1889 bis 1892 wurden bereits inoffizielle Meisterschaften abgehalten. Die erste Konkurrenz für Frauen gab es 1936. Seit 1996 finden die Konkurrenzen für Männer und Frauen zur gleichen Zeit und am gleichen Ort statt.
Der Niederländer Sven Kramer ist mit neun Goldmedaillen der erfolgreichste männliche Teilnehmer der Titelkämpfe. Die Deutsche Gunda Niemann ist mit acht Goldmedaillen die erfolgreichste Frau.
Regeln der Männer
Distanzen
- 1889: 3 Distanzen: 1/2 Meile (805 m) – 1 Meile (1609 m) – 2 Meilen (3219 m)
- 1890–1892: 4 Distanzen: 1/2 Meile (805 m) – 1 Meile (1609 m) – 2 Meilen (3219 m) – 5 Meilen (8047 m)
- Seit 1893: 4 Distanzen: 500 m – 1500 m – 5000 m – 10.000 m
Wertung
- 1889: Für einen Sieg musste ein Eisschnellläufer alle drei Distanzen gewinnen. Gelang das nicht, wurde kein Weltmeister gekürt. Eine Silber- o. Bronzemedaille wurde nicht verliehen.
- 1890–1907: Um zu gewinnen, musste ein Eisschnellläufer drei der vier Distanzen für sich entscheiden. War das nicht der Fall, wurde kein Weltmeister ermittelt. Es gab keine Silber- o. Bronzemedaille.
- 1908–1925: Für die Platzierungen in den Einzelrennen wurden Punkte verteilt (ein Punkt für den ersten Platz, zwei Punkte für den zweiten Platz usw.). Der Eisschnellläufer mit der geringsten Punktzahl gewann, es sei denn, ein anderer Athlet konnte drei der vier Distanzen gewinnen, dann war dieser automatisch Weltmeister. Erstmals wurden Silber- u. Bronzemedaillen verliehen.
- 1926–1927: Die Punkte wurden nach Prozentpunkten verteilt, die sich aus dem Abstand zur aktuellen Weltrekordzeit ergaben.
- Seit 1928: Das sogenannte Semalogsystem gilt. Hierbei werden die Zeiten in Sekunden gemessen und dann mit Hilfe der Durchschnittszeiten auf 500 Metern in Punkte umgerechnet. Bis 1986 konnte ein Eisschnellläufer dabei noch Weltmeister werden, wenn er drei der vier Distanzen gewann.
Regeln der Frauen
Distanzen
- 1933–1935: 3 Distanzen: 500 m, 1000 m und 1500 m
- 1936–1955: 4 Distanzen: 500 m, 1000 m, 3000 m und 5000 m
- 1956–1982: 4 Distanzen: 500 m, 1000 m, 1500 m und 3000 m
- Seit 1983: 4 Distanzen: 500 m, 1500 m, 3000 m und 5000 m
Wertung
- Seit 1933 gilt, wie bei den Männern, das Semalogsystem.
Wettbewerb Bearbeiten
In den Jahren 1915 bis 1921 (Erster Weltkrieg) so wie 1940 bis 1946 (Zweiter Weltkrieg) fanden keine offiziellen Weltmeisterschaften statt.
Männer Bearbeiten
Inoffizielle Meisterschaften Bearbeiten
Jahr | Ort | Gold | Silber | Bronze |
1889 | Amsterdam | nicht vergeben | nicht vergeben | nicht vergeben |
1890 | Amsterdam | nicht vergeben | nicht vergeben | nicht vergeben |
1891 | Amsterdam | Joseph Donoghue | nicht vergeben | nicht vergeben |
1892 | Amsterdam | abgesagt aufgrund der Eisverhältnisse | ||
1940 | Oslo | Alfons Bērziņš | Harry Haraldsen | Charles Mathiesen |
1946 | Oslo | Odd Lundberg | Göthe Hedlund | Charles Mathiesen |
Offizielle Meisterschaften Bearbeiten
Frauen Bearbeiten
Inoffizielle Meisterschaften Bearbeiten
Weltmeisterin war, wer zwei von drei Strecken gewonnen hatte, ansonsten zählte die Gesamtpunktzahl.
Jahr | Ort | Gold | Silber | Bronze |
1933 | Oslo | Liselotte Landbeck | Synnøve Lie | Helen Bina |
1934 | Oslo | Undis Blikken | Verné Lesche | Synnøve Lie |
1935 | Oslo | Laila Schou Nilsen | Synnøve Lie | Kit Klein |