www.wikidata.de-de.nina.az
Die digital vernetzte Wissensgesellschaft auch salopp reduktiv als digitale Wissensgesellschaft bezeichnet ist begrifflicher Ausdruck fur eine Gesellschaftsformation in hochentwickelten Landern in der individuelles und kollektives Wissen und seine Organisation vermehrt zur Grundlage des sozialen wirtschaftlichen und medialen Zusammenlebens werden eine Gesellschaftsformation welche eine digitale Netzwerkinfrastruktur zur Basis fortlaufender weitergehender Entwicklungen in diversen Lebensbereichen macht Die digitale Netzwerkinfrastruktur wird insbesondere verwirklicht durch das weltumspannende Internet und die daran andockenden verteilten lokalen Netzwerke Inhaltsverzeichnis 1 Grundlegendes 1 1 Daten Information und Wissen 1 2 Wissen aus sozialwissenschaftlicher Sicht 1 3 Digitale Revolution 2 Bildung und Digitalisierung 2 1 Weichenstellungen im Bildungsbereich und ein Sich Einstellen auf mogliche soziale Veranderungen 2 1 1 Beispiel Deutschland 2 2 Weiterbildung Lebenslanges Lernen 3 Veranderung der Arbeitswelt 4 Chancenungleichheiten bedingt durch den sozialen Wandel der mit der digitalen Transformation einhergeht 5 Notizen zur Historie 6 Literatur 7 Weblinks 8 Anmerkungen 9 EinzelnachweiseGrundlegendes BearbeitenDaten Information und Wissen Bearbeiten Information ist zu einem Schlusselbegriff des digitalen bzw virtuellen Zeitalters geworden bewegt sich allerdings in einem latenten Spannungsverhaltnis zum Begriff des Wissens 1 Der Zusammenhang zwischen Information und Wissen lasst sich naher wie folgt beschreiben 2 Wissen als Gesamtheit von Wissensobjekten die zu einem gegebenen Zeitpunkt als Aussagen uber Objekte und Ereignisse der realen oder fiktiven virtuellen Welt von einem Individuum erworben gelernt worden sind entsteht durch Aufnahme von Informationen die aus Daten dadurch zu Informationen geworden sind dass sie in einem bestimmten Kontext oder aufgrund eines aktuellen Bedarfs aufgenommen oder gezielt gefunden und durch Vergleich mit bestehendem Wissen interpretierbar und anwendbar wurden Rainer Kuhlen Noch anders ausgedruckt Durch Einbindung von Daten in bestimmten Kontexten erhalten diese die Qualitat von Informationen 3 Durch qualifizierten Umgang mit kodifizierter Information und Kommunikation unter Einsatz von Informations und Kommunikationstechnologien ergibt sich ein funktioneller Mehrwert 4 der zu einem zusatzlichen Wissenserwerb fuhrt bei produktivem Einsatz zu hoheren Wissensniveaus leiten kann Voraussetzungen fur den effizienten Wissenserwerb sind bestimmte Fahigkeiten im Umgang mit Informationssystemen die sogenannte Informationskompetenz 5 Wissen aus sozialwissenschaftlicher Sicht Bearbeiten Von sozialwissenschaftlicher Warte aus betrachtet wird Wissen in unterschiedlichen Zusammenhangen verortet mit einer gewissen Breite an Bedeutungen Wissen kann sich beziehen auf Innovationen auf den Stand der Produktivkrafte in einer gegebenen Phase gesellschaftlicher Entwicklung auf eher individuelle Qualifikationen und Kompetenzen oder deren institutionalisiertes Pendant den Beruf als typisches Bundel von Wissen und Qualifikationen In der Managementlehre kennt man in leichten Abwandlungen ein mehrstufiges System der Begriffe Daten Informationen und Wissen siehe oben Daten als ungeordneter Grundstoff konnen zu sinnvollen Informationen verdichtet werden und diese konnen durch Reflexion letztlich einen Bestand an Wissen begrunden 6 Wissen kann eine Ressource sein die als Sammlung relevanter Informationen im Handeln und auch zur Durchsetzung von Profit Macht und Herrschafts Interessen eingesetzt wird 7 Wissen wird aber auch in ganzlich anderen Bedeutungen namlich als Wissen um die kulturellen Selbstverstandlichkeiten einer Gesellschaft oder eines sozialen Teilsystems genutzt Der Zusammenhang zwischen Wissen und dem Generieren von Wissen was auf der einen Seite Lernen auf der anderen Innovation oder Forschung bedeuten kann illustriert daruber hinaus die inhaltliche Breite des Gegenstands 6 Aus der Sicht der soziologischen Systemtheorie offeriert Niklas Luhmann eine eigene Interpretation der Bedeutung von Wissen 8 Anm 1 Wissen sind fur ihn kognitive Schemata die als wahr gelten aber veranderungsbereit sind Es handelt sich also um Bedeutungszuschreibungen im Hinblick auf definierte Phanomene die innerhalb eines sozialen Systems als zutreffend wahrgenommen werden Diese Wahrnehmung ist jedoch nicht zwangslaufig stabil sie kann sich andern und zwar dann wenn in Analogie zum Popper schen Falsifikationismus andere Deutungen auftauchen die die bislang geltenden als unwahr enttarnen oder zumindest die Reichweite ihrer Geltungskraft einschranken und selbst als neue Erkenntnis an die Stelle fruherer Wahrheiten treten 6 Innovation als das Generieren von Wissen meint die Veranderung von Selbstverstandlichkeiten Routinen und Regeln die vormals als selbstverstandlich galten Diese Innovationen werden in sozialen Interaktionen produziert die als Voraussetzung fur die Generierung von Wissen angesehen werden konnen Eine solche Perspektive lenkt den Blick auf die sozialen Beziehungen als Kontext und Bedingung der Wissensproduktion Die Orte dieser Wissensproduktion sind Organisationen Unternehmen oder Innovationsnetzwerke die zielgerichtet und mittels der Interaktion verschiedener Akteure Neuerungen produzieren und aneignen 9 Anm 2 Anm 3 Innovation ist aber nicht zwangslaufig zielgerichtet Entgegen dem Mythos der genialen Erfinderpersonlichkeit ist Technikgenese als sozialer Prozess zu verstehen Gerade in und zwischen Unternehmen als Protagonisten der Innovation geht es um dauerhafte Kooperation und eine Langfristorientierung in den Beziehungen in denen Vertrauen existiert und sich rekursive Schleifen der Wissensproduktion etablieren und festigen konnen 6 Oft wird Wissen als Quelle von Wirtschaftswachstum und Wohlstand als zentraler Produktionsfaktor im Kanon von Rohstoffen Kapital und Arbeit verstanden geht es doch augenscheinlich um einen Kampf um Wissen oder Innovationen bei dem Macht und Abhangigkeiten und letztlich wirtschaftliches Wachstum und zukunftiger Wohlstand auf dem Spiel stehen 6 Digitale Revolution Bearbeiten Hauptartikel Digitale Revolution Der Prozess der Digitalen Revolution ist sowohl in Bereichen der Bildung der Politik der Kultur der Wissenschaft als auch im Alltag integriert Die genannten Bereiche mussen sich in Zukunft mit komplexen Problemlosungen auseinandersetzen Bedeutende Begriffe die man mit der zugehorigen Art von Gesellschaft assoziiert sind Big Data Kunstliche Intelligenz Industrie 4 0 Digital Native etc Bildung und Digitalisierung BearbeitenWeichenstellungen im Bildungsbereich und ein Sich Einstellen auf mogliche soziale Veranderungen Bearbeiten Mit der Einfuhrung sowie Nutzung digitaler Medien im schulischen Kontext sind zugleich unterschiedliche Zielsetzungen sowie Hoffnungen und Erwartungen an diese gefolgt Einerseits haben sich Moglichkeiten zur Erweiterung sowie Veranderung von Lehr Lernprozessen eroffnet andererseits hat man das Potenzial zum Erwerb fachspezifischer und fachubergreifender Kompetenzen entdeckt 10 Besonders der Erwerb dieser fachspezifischen Kompetenzen wird zunehmend fur Unternehmen zu einem wichtigen Anforderungsaspekt fur zukunftige Mitarbeiter Durch die Zunahme der Digitalisierung in den geschaftlichen Aktivitaten von Unternehmen kann es zu einem Wandel der Arbeitswelt kommen Wie tiefgreifend der Wandel ausfallt hangt wesentlich vom Tatigkeitsbereich ab Der Druck an zukunftige Mitarbeiter Wissen uber moderne Kommunikations und Informationstechnologien zu besitzen bzw fortlaufend zu erneuern und anzuwenden setzt eine Anpassungsbereitschaft an die Erfordernisse der Digitalisierung in der auf die Arbeitswelt vorbereitenden schulischen Bildung voraus 11 Beispiel Deutschland Bearbeiten Bemuhungen zur Integration von Informationstechnologien gibt es in Deutschland seit den 1960er Jahren mit der Einfuhrung des Faches Informatik Dies konnte sich jedoch nicht grossflachig durchsetzen Ender der 1980er Jahre folgte eine verpflichtende Einfuhrung einer Informationstechnologischen Grundausbildung in der Sekundarstufe Mitte der 1990er Jahre erhielten Schulen Zugang zum Internet zusatzlich trug die Beliebtheit von tragbaren Geraten wie Laptops zu einer weiteren Entwicklung bei dem mobilen Lernen Dies wurde mit der Einfuhrung von Smartphones sowie Tablets nochmals erweitert mittlerweile gibt es Lernplattformen digitale Schulbucher OER Open Educational Resources und Cloud Angebote Diese Vielfalt besitzt das Potenzial eine Veranderung der Lernmoglichkeiten herbeizufuhren besonders durch die Bring your own device Losung Hierbei verwenden Schuler ihre eigenen Gerate sowohl innerhalb als auch ausserhalb des schulischen Kontextes 10 Vier zentrale Bereiche der Digitalisierung lassen sich im Bereich Schule erkennen die fur eine Weiterentwicklung von Schulsystemen relevant sein konnten Deren Identifizierung ist unter anderem auch das Ergebnis von Schwerpunkt Prioritatensetzungen zur Diskussion um die Digitalisierung in Schulen 12 12 a die Vermittlung von Fertigkeiten im Umgang mit digitalen Medien b die Nutzung digitaler Medien zur Verbesserung des fachlichen Lernens c die Entwicklung und Umsetzung neuer Formen des Unterrichtes mit digitalen Medien d die Forderung des Erwerbs digitaler Kompetenzen Die Politik Deutschlands hat sich in der Digitalen Agenda 2014 2017 mit diesem Thema befasst und hat die Bildungsoffensive fur die digitale Wissensgesellschaft beschlossen Hauptartikel Bildungsoffensive fur die digitale Wissensgesellschaft Damit ist ein strategischer Handlungsrahmen fur eine auf die digitale Welt vorbereitende Bildung in Deutschland erarbeitet worden welcher funf konkrete Handlungsfelder beinhaltet 13 a Vermittlung einer auf die digitale Welt vorbereitenden Bildung 13 b Ausbau leistungsfahiger digitaler Infrastrukturen 13 c Schaffung eines zeitgemassen Rechtsrahmens 13 d Unterstutzung strategischer Organisationsentwicklung 13 14 e Nutzung von Potenzialen der Internationalisierung 13 Eine weitere Massnahme ist am 17 Mai 2019 unter der Bezeichnung Digitalpakt gestartet Hauptartikel Digitalpakt Der Digitalpakt beinhaltet dass Bund und Lander in Deutschland in den auf den Beschluss folgenden funf Jahren funf Milliarden Euro zur Verfugung stellen um fur eine bessere technische Ausstattung der Schulen zu sorgen 15 Weiterbildung Lebenslanges Lernen Bearbeiten Die Gesellschaft steht aktuell und in der Zukunft vor neuartigen Herausforderungen unter allem bedingt durch den technischen Fortschritt Digitalisierung Die neuartige Herausforderung ist eng mit den Mitarbeiterkompetenzen und werdenden Sachverhalten verknupft 16 Fruher als auch heute in der Zeit des 21 Jahrhunderts bedeutet die Digitalisierung eine standige Veranderung von Unternehmen 17 Der anhaltende Trend in der unternehmerischen Praxis hilft in erster Linie bei der Bewaltigung des Lebens Um mit dem digitalen Wandel der Arbeit schrittzuhalten muss eine Entwicklung der Qualifikationen stattfinden 17 Fur die Betroffenen hier in erster Linie die Mitarbeiter am Arbeitsmarkt ist diese Phase der Beginn fur den Bedarf an Weiterbildung in der digitalen Wissensgesellschaft Das Ziel ist im konkreten Fall mit der Lern und Anpassungsfahigkeit als auch mit dem personlichen Einbringen am Arbeitsmarkt gefragt zu bleiben 18 Es geht um die Menschen die standig durch Weiterbildung eigene Leistungsfahigkeiten dem digitalen Wandel anpassen um eine neue Haltung einzunehmen Lebenslanges Lernen 18 Besonders wichtig ist lebenslang lernfahig zu bleiben sodass man noch im Alter immer neue Fahigkeiten zu erwerben imstande ist Eine signifikante Rolle spielt die Fahigkeit die digitale Kompetenz die man bereits besitzt weiterzuentwickeln In der neoliberalen Ideologie betrachtet der Mensch sich selbst als fixes Kapital Diesem Gedanken folgend wird den Menschen aufgrund der zuvor erworbenen Kompetenzen eine lebenslange berufliche Weiterbildung ermoglicht 16 so zumindest die Heilsversprechungen der neoliberalen Ideologie Ob diese auch so eintreten werden steht noch dahin Dies wirkt sich auf der Ebene jedes Einzelnen der Gesellschaft bzw auf Unternehmensebene aus 17 Das Ziel ist im konkreten Fall dass die Menschen versuchen mit der Qualifizierung in die sich standig wandelnde Arbeitswelt hineinzukommen Zudem lauft dies hinaus auf die Forderung nach einer standigen Erreichung eines gewissen Bildungsgrades mit dem Ziel im Berufsleben stets weiter voranzukommen Daruber hinaus wird durch Lebenslanges Lernen ein bestimmter Grad an Sicherheit erreicht Veranderung der Arbeitswelt BearbeitenDie Digitalisierung fuhrt gegenwartig zu gesellschaftlichen Entwicklungen wie auch zu grossen Herausforderungen fur die Arbeitswelt Das Arbeitswesen ist heutzutage von sehr vielen Digitalisierungsprozessen beeinflusst Zu den digitalen Technologien wie Mobiltelefone Tablets und Smartphones kommen die innovativen Technologien wie kunstliche Intelligenz intelligente Roboter autonome Systeme oder auch die Augmented Reality hinzu Derzeit werden insbesondere elektronische Kommunikationstechnologien und computergesteuerte Maschinen oder auch Roboter verwendet 19 Mit der fortschreitenden Digitalisierung in den Unternehmensprozessen verandern sich somit die benotigten Qualifikationen und Kompetenzen der Mitarbeiter 17 Der Begriff Industrie 4 0 beschreibt die sogenannte vierte industrielle Revolution welche heutzutage auch als Digitale Revolution bekannt ist Diese steht fur den Ubergang hin zu digital gesteuerten Systemen in der Produktion welche unabhangig vom Menschen gesteuert werden Die Entwicklung erhoht die Qualitat und Produktivitat der Arbeit und beschleunigt auch die Prozesse 20 Durch die digitale Revolution werden Arbeitsprozesse intensiviert und beschleunigt Die bisherigen Forschungsergebnisse stellen dar dass durch die digitale Transformation mehr Moglichkeiten der Flexibilisierung bestehen Die Arbeitszeiten scheinen anpassungsfahiger zu sein da die Steuerung und Uberwachung der Produktion nicht mehr fest an Produktionsstandorte oder Zeiten gebunden ist Die von fruher strikt geregelten Arbeitszeiten werden durch die modernen Technologien mit der Freizeit vermischt 20 Ausserdem scheinen diese die Kommunikation und die Kooperation innerhalb der Unternehmen zu verbessern 19 In einigen Unternehmen tragen sich die Teambesprechungen nicht mehr im Buroumfeld zu sondern in Form einer Videokonferenz wodurch sich somit ein Home Office bildet Der Einsatz von intelligenten Assistenzsystemen kann ein altersgerechtes wie auch langeres Arbeiten ermoglichen Die Digitalisierung kann Menschen mit Behinderungen durch intelligente Hilfsmittel den Einstieg in den Beruf erleichtern und somit auch etwas zur Inklusion beitragen Durch den digitalen Wandel wurden durchaus auch Arbeitsplatze entfallen Beispielsweise werden die korperlich belastenden Arbeiten durch moderne Roboter bewaltigt werden 20 Allerdings wird auch eine Arbeitsverdichtung durch hoheren Termindruck und Leistungsdruck vorausgesehen 19 Chancenungleichheiten bedingt durch den sozialen Wandel der mit der digitalen Transformation einhergeht BearbeitenUngleichheiten konnen durch Disparitaten im Zugang der Verwendung von digitalen Technologien entstehen Durch den Wandel hin zu einer Welt in der digitale Systeme voraussichtlich gut situierte Gesellschaftsbereiche vielschichtig durchdringen werden diese Ungleichheiten gegenuber der ubrigen Welt immer grosser und es kommt zu einer Kluft zwischen unterschiedlich situierten Teilen der verschiedenen Gesellschaften der Welt Durch diese digitalen Klufte die vermehrt entstehen wird ein Divergieren in Sachen gesellschaftlicher Anteilnahme und Teilhabe an Netzwerk gestutzten wissensbedingten Prozessen befordert Menschen weisen unterschiedliche soziokulturelle Faktoren auf und bergen somit Ungleichheiten doch der Wandel hin zu verstarkter Digitalisierung bewirkt eine Verstarkung dieser Unterschiede Die digitale Kluft lasst auch wirtschaftliche soziale und kulturelle Ungleichheiten zunehmen Besonders negativ betroffen sind diejenigen Menschen denen der Zugang nicht gegeben ist bzw die gemass neoliberaler Ideologie ein niedrigeres Kapital aufweisen Daraus folgt dass Menschen jeweils ohne und mit Netzwerk gestutzten Informationszugangs und nutzungsmoglichkeiten starker auseinanderdriften werden 21 Der Besitz von Kapital wirkt sich auf die Bildung und den okonomischen Status aus und beeinflusst deutlich den Zugang und die Nutzung von Technologie Wer nur ein geringes Kapital aufweist kann an weniger Wissen im Internet gelangen Dies wirkt sich auch auf soziale Positionen in der Gesellschaft aus und verstarkt die sozialen Ungleichheiten 22 Die Gesellschaft tragt die Folgen mit sich und entwickelt sich aufgrund immer neuer Informations und Kommunikationstechnologien hin zu einer Wissensgesellschaft Statt Ungleichheiten zu verringern werden die Klufte durch die Technologie und durch die digitale Transformation immer grosser Es entstehen vielerlei Unterschiede fur die Gesellschaft wie der Zugang und die Nutzung von Technologie Mit der Zeit werden diese Nutzungen immer vertrauter fur diejenigen Menschen die sich des Zugangs bedienen konnen Demzufolge steht diesen Menschen im Umgang mit dem Wissen der digital vernetzten Wissensgesellschaft nichts im Weg Die Betroffenen konnen ihre Positionen sogar festigen und verbessern Die sozialen okonomischen und kulturellen Hintergrunde spielen somit auch eine beeinflussende Rolle und konnen den Zugang zu besagtem Wissen gewahren Menschen die in einer guten Startposition sind konnen sich in der digitalen Welt mit der Internet Verbindung stabilisieren 21 Neue Lernkulturen konnen ebenfalls durch den Wandel der mit der digitalen Transformation einhergeht entstehen Diese fuhren zu Ungleichheiten weil nicht jeder denselben Zugriff hat Die neuen Formen der Lernkultur ermoglichen nicht jedem einen Zugang somit werden die Unterschiede auch in diesem Bereich immer grosser 23 Sobald eine gewisse Bevolkerungsgruppe von dem Zugang und der Nutzung starker profitiert als eine andere entsteht ein Ungleichgewicht Die Basis sozialer Gerechtigkeit muss zwangslaufig fragiler erscheinen Ein ungleicher Zugang zu digitalen Technologien kann grosse Unterschiede fur die Gesellschaft bewirken und Ungleichheit fordern Eine Folge davon ist die ungleiche Verteilung von Ressourcen Einerseits konnen Informationen Wege offnen und die Lebenschancen verbessern andererseits kommt es bei einem Unterschied im Zugang zu einer Form von Chancenungleichheit 22 Notizen zur Historie BearbeitenDie Anschauungen zur Wissensgesellschaft finden ihre Anfange im sozialwissenschaftlichen Denken und in der Begrifflichkeit der 1960er Jahre 24 Der US amerikanische Soziologe Robert E Lane sprach bereits 1966 von der sogenannten knowledgeable society 25 Die Wissensgesellschaft erfahrt in der jungsten Gegenwart eine Konkretisierung in der digitalen Wissensgesellschaft der Netzwerkcharakter des Internets als weltumspannende Vernetzung von Rechnern der Umgang mit Wissen aus digitalen Informationen das Aufkommen der digitalen Server Plattformen und die Rationalisierungspotenziale die sich daraus ergeben haben grob datiert etwa nach dem Jahre 2000 einen bis heute anhaltenden sozialen Wandel in Gang gesetzt der die Wissensgesellschaft in der digitalen Wissensgesellschaft Gestalt annehmen lasst Literatur BearbeitenRudolf Aunkofer Digital vernetzte Wissensgesellschaft In Gunter Redwitz Hrsg Die digital vernetzte Wissensgesellschaft Aufbruch ins 21 Jahrhundert ubiquitare Verfugbarkeit digitaler Informationen Basis fur nachhaltigen Wohlstand amp Wachstum in der modernen Gesellschaft von heute amp morgen Piper Verl Munchen 2010 Sonderausg fur die GfK Retail and Technology GmbH semioffiziell ISBN 978 3 492 05461 4 S 155 176 Robert Gutounig Wissen in digitalen Netzwerken Potenziale Neuer Medien fur Wissensprozesse Research Springer VS Wiesbaden 2015 zugl Diss Univ Graz 2012 ISBN 978 3 658 02109 2 Markus Hertwig Digitalisierung der Wissensgesellschaft Paradoxien des technologischen Wandels im Zeitalter von Crowdsourcing und Industrie 4 0 In Wissensokonomie und Digitalisierung Geschichte und Perspektiven Tagung Meilensteine und Perspektiven der wissensbasierten Wirtschaft 2017 Chemnitz Yaman Kouli et al Hrsg Springer VS Wiesbaden 2020 ISBN 978 3 658 22332 8 S 129 156 Gerhard Banse et al Hrsg Von der Informations zur Wissensgesellschaft e Society e Partizipation e Identitat Tagung Prag 2011 e Culture 17 trafo Wissenschaftsverl Berlin 2013 ISBN 978 3 86464 029 2 Nicanor Ursua Kreativitat und Kompetenz als treibende Krafte und Schlusselfaktoren in der Wissensgesellschaft In Gerhard Banse Annely Rothkegel Hrsg Aneignungs und Nutzungsweisen Neuer Medien durch Kreativitat und Kompetenz Tagung Karlsruhe 2014 e Culture 21 trafo Wissenschaftsverl Berlin 2015 ISBN 978 3 86464 097 1 S 37 52 Nico Stehr Marian Adolf Die neue Macht der Kreativitat Wissensklassen in modernen Gesellschaften In Stephan A Jansen et al Hrsg Rationalitat der Kreativitat multidisziplinare Beitrage zur Analyse der Produktion Organisation und Bildung von Kreativitat Schriften der Zeppelin University zwischen Wirtschaft Kultur und Politik VS Verl fur Sozialwiss Wiesbaden 2009 ISBN 978 3 531 16688 9 S 185 206 Urszula Zydek Bednarczuk Daten Informationen und Wissen in Kontexten Neuer Medien Entsteht ein neues Wissensparadigma In Gerhard Banse et al Hrsg Die Zukunft von Medien Raumen Zwischen Freiheit und Zwangen Tagung Breslau 2015 e Culture 23 trafo Wissenschaftsverl Berlin 2017 ISBN 978 3 86464 150 3 S 65 76 Bjorn Egbert Unternehmerisches Denken und Handeln Eine Kernkompetenz der Wissensgesellschaft In Gerhard Banse et al Hrsg Die Zukunft von Medien Raumen Zwischen Freiheit und Zwangen Tagung Breslau 2015 e Culture 23 trafo Wissenschaftsverl Berlin 2017 ISBN 978 3 86464 150 3 S 179 192 Andreas Metzner Szigeth How to analyse techno medial transformations of culture and society In Gerhard Banse Xabier Insausti Hrsg Von der Agora zur Cyberworld soziale und kulturelle digitale und nicht digitale Dimensionen des offentlichen Raumes Tagung San Sebastian 2016 e Culture 24 trafo Wissenschaftsverl Berlin 2018 ISBN 978 3 86464 163 3 S 299 314 Alessandro Gandini The reputation economy understanding knowledge work in digital society Palgrave pivots in business amp management Palgrave pivot Palgrave Macmillan London 2016 ISBN 978 1 137 56105 3 Rahild Neuburger Neue Prozesse Strukturen amp Inhalte Arbeiten in der digitalen Wissensgesellschaft In Wissensmanagement ISSN 1438 4426 Bd 17 H 8 November Dezember 2015 S 21 23 Markus Hoppe Wissensarbeit und wissensintensive Dienstleistungen Beschaftigungswirkungen der digitalen Transformation In Gerhard Ernst et al Hrsg Digitale Transformation Arbeit in Dienstleistungssystemen Dienstleistungsmanagement Dienstleistungsmarketing 5 Nomos Verlagsgesellschaft Baden Baden 2020 ISBN 978 3 8487 6225 5 S 65 74 Wilfried Suhl Strohmenger Informationskompetenz und die Herausforderungen der digitalen Wissensgesellschaft In ders Hrsg Handbuch Informationskompetenz de Gruyter Saur Berlin 2012 ISBN 978 3 11 025473 0 S 3 11 Eliana E Gallardo Echenique et al Digital competence in the knowledge society In JOLT Journal of Online Learning and Teaching ISSN 1558 9528 Bd 11 H 1 Marz 2015 S 1 16 PDF Hannes Henke E Books im Urheberrecht Kollision von Buchkultur und digitaler Wissensgesellschaft Schriften zum deutschen und internationalen Personlichkeits und Immaterialguterrecht 46 V amp R unipress Gottingen 2018 ISBN 978 3 8471 0904 4 Weblinks BearbeitenBundesministerium fur Bildung und Forschung Hrsg Bildungsoffensive fur die digitale Wissensgesellschaft Strategie des Bundesministeriums fur Bildung und Forschung Bundesministerium fur Bildung und Forschung BMBF Berlin Oktober 2016 36 S PDF Anmerkungen Bearbeiten Zum Folgenden siehe auch Martin Heidenreich Die Debatte um die Wissensgesellschaft In Stefan Boschen Hrsg Wissen in der Wissensgesellschaft Westdeutscher Verlag Wiesbaden 2003 ISBN 978 3 531 13996 8 S 25 51 Siehe auch Uli Kowol Wolfgang Krohn Innovationsnetzwerke Ein Modell der Technikgenese In Technik und Gesellschaft Jahrbuch ISSN 0723 0664 Bd 8 1995 Siehe auch Ulrich Dolata Unternehmen Technik Akteure Interaktionsmuster und strukturelle Kontexte der Technikentwicklung ein Theorierahmen Edition Sigma Berlin 2003 ISBN 3 89404 500 0 Einzelnachweise Bearbeiten Wilfried Suhl Strohmenger Informationskompetenz und die Herausforderungen der digitalen Wissensgesellschaft In ders Hrsg Handbuch Informationskompetenz de Gruyter Saur Berlin 2012 ISBN 978 3 11 025473 0 S 3 11 darin auf S 4 Rainer Kuhlen Information In ders Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation Teil 1 Handbuch zur Einfuhrung in die Informationswissenschaft und praxis 5 vollig neu gefasste Ausg Saur Munchen 2004 ISBN 3 598 11675 6 S 3 20 Wilfried Suhl Strohmenger Informationskompetenz und die Herausforderungen der digitalen Wissensgesellschaft In ders Hrsg Handbuch Informationskompetenz de Gruyter Saur Berlin 2012 ISBN 978 3 11 025473 0 S 3 11 darin auf S 5 Wilfried Suhl Strohmenger Informationskompetenz und die Herausforderungen der digitalen Wissensgesellschaft In ders Hrsg Handbuch Informationskompetenz de Gruyter Saur Berlin 2012 ISBN 978 3 11 025473 0 S 3 11 darin auf S 6 Wilfried Suhl Strohmenger Informationskompetenz und die Herausforderungen der digitalen Wissensgesellschaft In ders Hrsg Handbuch Informationskompetenz de Gruyter Saur Berlin 2012 ISBN 978 3 11 025473 0 S 3 11 a b c d e Markus Hertwig Digitalisierung der Wissensgesellschaft Paradoxien des technologischen Wandels im Zeitalter von Crowdsourcing und Industrie 4 0 In Wissensokonomie und Digitalisierung Geschichte und Perspektiven Tagung Meilensteine und Perspektiven der wissensbasierten Wirtschaft 2017 Chemnitz Yaman Kouli et al Hrsg Springer VS Wiesbaden 2020 ISBN 978 3 658 22332 8 S 129 156 Shoshana Zuboff Das Zeitalter des Uberwachungskapitalismus Campus Verlag Frankfurt a M New York 2018 ISBN 978 3 593 50930 3 englisch The Age of Surveillance Capitalism New York Ubersetzt von Bernhard Schmid in der englischen Fassung im Januar 2019 erschienen Niklas Luhmann Soziale Systeme Grundriss einer allgemeinen Theorie 5 Aufl stw Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft 666 Suhrkamp Verl Frankfurt a M 1994 ISBN 3 518 28266 2 Werner Rammert Technik aus soziologischer Perspektive Teil 2 Kultur Innovation Virtualitat Westdeutscher Verlag Opladen 2000 ISBN 3 531 13499 X a b Nele McElvany Franziska Schwabe Wilfried Bos Heinz Gunter Holtappels Hrsg Digitalisierung in der schulischen Bildung Chancen und Herausforderungen 1 Auflage Waxmann Munster 2018 ISBN 3 8309 3757 1 Andrea Hammermann Oliver Stettes Qualifikationsbedarf und Qualifizierung Anforderungen im Zeichen der Digitalisierung In IW policy papers aktuelle politische Debattenbeitrage aus dem Institut der Deutschen Wirtschaft Koln 5 Jg H 3 2016 S PDF a b Friedrich Ebert Stiftung Abteilung Studienforderung Kompetenzen in der digitalen Welt Konzepte und Entwicklungsperspektiven Berlin ISBN 978 3 95861 891 6 S 73 77 a b c d e f Redaktion BMBF LS5 Internetredaktion Die funf Handlungsfelder der Bildungsoffensive fur die digitale Wissensgesellschaft BMBF Digitale Zukunft Abgerufen am 29 Januar 2020 Wolfram Horstmann Zur Rolle von Bibliotheken in digitalen Forschungsinfrastrukturen In Achim Bonte Juliane Rehnolt Hrsg Kooperative Informationsinfrastrukturen als Chance und Herausforderung Festschrift fur Thomas Burger zum 65 Geburtstag de Gruyter Saur Berlin 2018 ISBN 978 3 11 058493 6 S 93 109 PDF BMBF Internetredaktion Wissenswertes zum DigitalPakt Schule BMBF Abgerufen am 29 Januar 2020 a b Thomas Barton Christian Muller Christian Seel Digitalisierung eine Einfuhrung In Digitalisierung in Unternehmen Springer Fachmedien Wiesbaden Wiesbaden 2018 ISBN 978 3 658 22772 2 S 3 7 doi 10 1007 978 3 658 22773 9 1 a b c d Pia Sue Helferich Thomas Pleil Lebenslanges Lernen in der Digitalisierung Veranderung als Teil der DNA eines Unternehmens In Arbeit 4 0 im Mittelstand Springer Berlin Heidelberg Berlin Heidelberg 2019 ISBN 978 3 662 59473 5 S 91 104 doi 10 1007 978 3 662 59474 2 6 a b Erich Ribolits Lernen um zu siegen Warum es immer sinnloser wird und trotzdem fortgefuhrt werden muss In Bildung fur Arbeit unter neuer Steuerung Springer Fachmedien Wiesbaden Wiesbaden 2016 ISBN 978 3 658 15411 0 S 405 421 doi 10 1007 978 3 658 15412 7 20 a b c Stefanie Mache Volker Harth Digitale Transformation in der Arbeitswelt und psychische Gesundheit In Zentralblatt fur Arbeitsmedizin Arbeitsschutz und Ergonomie 16 August 2019 ISSN 0944 2502 S 1 5 doi 10 1007 s40664 019 00369 3 a b c Arbeitswelten der Zukunft In FOM Edition 2019 ISSN 2625 7114 S 4 5 doi 10 1007 978 3 658 23397 6 a b Mirko Marr Nicole Zillien Digitale Spaltung In Handbuch Online Kommunikation VS Verlag fur Sozialwissenschaften Wiesbaden 2010 ISBN 978 3 531 17013 8 S 257 282 doi 10 1007 978 3 531 92437 3 11 a b Nicole Zillien Eszter Hargittai Digital Distinction Status Specific Types of Internet Usage In Social Science Quarterly Band 90 Nr 2 Juni 2009 ISSN 0038 4941 S 274 291 doi 10 1111 j 1540 6237 2009 00617 x Rainer Brodel Dieter Nittel Die Illusion von Chancengleichheit und Macht In Bildung Macht Gesellschaft Verlag Barbara Budrich 2007 ISBN 978 3 86649 872 3 S 161 170 doi 10 2307 j ctvdf0j1z 15 Kupfer Antonia Bildungssoziologie Theorien Institutionen Debatten VS Verlag fur Sozialwissenschaften Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Wiesbaden Wiesbaden 2011 ISBN 978 3 531 93263 7 S 192 Robert E Lane The Decline of Politics and Ideology in a Knowledgeable Society In American Sociological Review Band 31 Nr 5 Oktober 1966 S 649 doi 10 2307 2091856 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Digital vernetzte Wissensgesellschaft amp oldid 238624992