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Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit ist der Titel eines Aufsatzes des Philosophen Walter Benjamin den er 1935 im Pariser Exil verfasste Er erschien erstmals 1936 unter dem Titel L œuvre d art a l epoque de sa reproduction mecanisee in der Zeitschrift fur Sozialforschung in einer redaktionell uberarbeiteten und gekurzten franzosischen Ubersetzung In seinem Aufsatz vertritt Benjamin die These dass die Kunst und ihre Rezeption selbst insbesondere durch die Entwicklung von Photographie und Film einem Wandel unterworfen sind Dies geschehe zum einen durch die Moglichkeit der massenhaften Reproduktion zum anderen durch eine veranderte Abbildung der Wirklichkeit und damit eine veranderte kollektive Wahrnehmung Zudem verliere in diesen Prozessen das Kunstwerk seine Aura was in der Folge wiederum die soziale Funktion der Medien verandere Die durch die Reproduzierbarkeit entstehende kollektive Asthetik biete zwar die Moglichkeit der Entwicklung hin zu gesellschaftlicher Emanzipation berge aber auch die Gefahr der politischen Vereinnahmung wie zeitgenossisch am Aufstieg des Faschismus deutlich werde Inhaltsverzeichnis 1 Stellenwert der Schrift in der kunsttheoretischen Debatte 2 Inhalt 2 1 Marxismus und Kunsttheorie 2 2 Der Verfall der Aura 2 3 Erfahrungs und Wahrnehmungswandel 2 4 Kunst und Politik im Faschismus 3 Verwendete Begriffe 3 1 Apperzeption 3 2 Aura 3 3 Asthetisierung der Politik 3 4 Chockwirkung 3 5 Kulturerbe 3 6 Medium 3 7 Optisch Unbewusstes 4 Entstehung 4 1 Historischer Hintergrund 4 2 Werkzusammenhang 4 3 Redaktionsgeschichte 4 3 1 Erste deutsche Fassungen 4 3 2 Die franzosische Druckfassung 4 3 3 Weitere Fassungen 5 Kultur und medientheoretischer Kontext 5 1 Reproduktionstechniken 5 2 Einbezogene Kunstwerke 5 2 1 Regisseure und Filme 5 2 2 Kunstler und Gemalde 5 2 3 Schriftsteller und Prosa 5 3 Einbezogene Schriften 6 Rezeptionsgeschichte 6 1 Rezeption zu Lebzeiten 6 2 Die Kritik Adornos 6 3 Die Kritik Brechts 6 4 Politisierung der Asthetik 6 5 Medientheoretische Rezeption 7 Literatur 7 1 Druckfassungen 7 2 Sekundarliteratur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseStellenwert der Schrift in der kunsttheoretischen Debatte BearbeitenBenjamin bezeichnete seine Schrift als die erste Kunsttheorie des Materialismus die diesen Namen verdient 1 Wahrend zu Benjamins Lebzeiten und in der direkten Nachkriegszeit die Rezeption des Aufsatzes begrenzt war wurde der Text in den 1960er und 1970er Jahren wiederentdeckt 2 Seit Mitte der 1980er Jahre gilt er als eines der Grundungsdokumente der Kultur und Medientheorie der Moderne 3 Inhalt BearbeitenIn den Druckausgaben 4 umfasst der Aufsatz in der letzten autorisierten Fassung von 1939 in der Regel knapp vierzig Seiten Er besteht aus einem Hauptteil von funfzehn romisch durchnummerierten Kapiteln sowie Vor und Nachwort innerhalb derer die erkenntnistheoretische und politische Bedeutung des Werks herausgestellt wird Als Motto dient ein Zitat von Paul Valery aus dem Jahr 1928 das das Thema des Aufsatzes angibt den Wandel der Kunst durch den Einfluss der Technik Das Vorwort behandelt den Zusammenhang von Marxismus und Kunsttheorie Die Gedankengange werden im Nachwort aufgegriffen und konkretisiert und dabei die Bedeutung der Kunst im Faschismus herausgearbeitet Der Hauptteil gliedert sich in einen historischen Teil zur Kunst und Mediengeschichte Kapitel I bis VI eine Uberleitung Kapitel VII die sich mit dem Zusammenhang zwischen Photographie und Filmtheorie auseinandersetzt und einen asthetischen Teil der die Film und Kunstrezeption behandelt Kapitel VIII bis XV 5 In 33 Fussnoten werden Begriffe und Thesen des Aufsatzes teilweise mit ausfuhrlichen Zitaten aus Philosophie Kunst und Filmgeschichte erlautert Die erste 1935 abgeschlossene Fassung ist neben inhaltlicher Unterschiede anders gegliedert So umfasst sie 19 Kapitel die das Vor und Nachwort einbeziehen und die vom Herausgeber nachtraglich arabisch nummeriert und mit einem Inhaltsverzeichnis versehen wurden Marxismus und Kunsttheorie Bearbeiten In der Einleitung stellt Benjamin ein Zitat Paul Valerys voran der mit Bezug auf die Moglichkeiten der modernen Wissenschaft und Technik schrieb Man muss sich darauf gefasst machen dass so grosse Neuerungen die gesamte Technik der Kunste verandern dadurch die Invention selbst beeinflussen und schliesslich vielleicht dazu gelangen werden den Begriff der Kunst selbst auf die zauberhafteste Art zu verandern Paul Valery Pieces sur l art Auszug aus dem von Walter Benjamin vorangestellten Zitat 6 Im Anschluss verweist Benjamin auf die Analyse der kapitalistischen Produktionsweise durch Karl Marx der prognostiziert hatte der Kapitalismus werde kunftig Bedingungen herstellen die die Abschaffung seiner selbst moglich machen 7 Unter Ruckgriff auf die im historischen Materialismus entworfene Theorie von Basis und Uberbau stellt Benjamin heraus dass der Uberbau einem langsameren Prozess der Umwalzung unterliege als es fur die von Benjamin als Unterbau bezeichneten Produktionsverhaltnisse der Fall sei Erst in der zeitgenossischen Gegenwart wurde nach mehr als einem halben Jahrhundert auf allen Kulturgebieten die Veranderung der Produktionsbedingungen zur Geltung gebracht Aus dieser Entwicklung liessen sich nunmehr neue prognostische Thesen ableiten zwar nicht uber die Kunst des Proletariats nach dessen Machtergreifung oder in einer klassenlosen Gesellschaft so aber doch uber die Entwicklungstendenzen der Kunst unter den gegenwartigen Produktionsbedingungen Deren Dialektik sei sowohl im Uberbau als auch in der Okonomie bemerkbar Den zu entwickelnden Thesen schreibt Benjamin einen Kampfwert zu die den uberkommenen und im faschistischen Sinn angewandten Begriffen wie Schopfertum und Genialitat Ewigkeitswert und Geheimnis entgegengestellt werden sollen Im Unterschied zur gelaufigen Kunsttheorie erachtet er die von ihm im Folgenden eingefuhrten Begriffe als fur die Zwecke des Faschismus vollkommen unbrauchbar Dagegen sind sie zur Formulierung revolutionarer Forderungen in der Kunstpolitik brauchbar 7 Der Verfall der Aura Bearbeiten nbsp Eine Fotovergrosserung vom Fotonegativ auf Barytpapier Der Vorlaufer heutiger Fotopapiere wird mit einer Trockenpresse fertiggestelltDas erste Kapitel beschreibt einen historischen Abriss uber die kunstlerischen Reproduktionstechniken angefangen in der Antike in der mit Guss und Pragung Kunstformen und Munzen vervielfaltigt wurden In der fruhen Neuzeit brachten Holzschnitt Kupferstich und insbesondere der Buchdruck mit der Reproduzierbarkeit der Schrift enorme auch gesellschaftliche Veranderungen mit sich Eine weitere Stufe erreichte die Reproduktionstechnik mit der Lithographie die Graphik wurde damit befahigt den Alltag illustrativ zu begleiten In der Moderne werden durch Photographie und Film die Moglichkeiten der Massenreproduktion geschaffen Benjamin entwickelt aus dieser historischen Ubersicht die These dass die jeweiligen Neuerungen bereits in der Form enthalten sind Wenn in der Lithographie virtuell die illustrierte Zeitung verborgen war so in der Photographie der Tonfilm 8 Benjamin stellt die Reproduktion dem originalen Kunstwerk gegenuber und sieht dessen Echtheit in der Einmaligkeit und dem Hier und Jetzt des Gegenstands Es tragt seine Geschichte als Kulturerbe in sich und ist orts und zeitgebunden die Echtheit ist nicht reproduzierbar Die modernen technischen Moglichkeiten der Reproduktion hingegen fuhren sowohl zur Massenhaftigkeit als auch zur Beweglichkeit des Kunstwerks Seine geschichtliche Zeugenschaft gerat ins Wanken und es verliert seine Autoritat Was im Zeitalter der technischen Reproduzierbarkeit des Kunstwerks verkummert das ist seine Aura 9 Mit der Losung des Reproduzierten aus dem Bereich der Tradition geht eine gewaltige Erschutterung des Tradierten einher die wiederum im engen Zusammenhang mit den zeitgenossischen Massenbewegungen steht Deren machtvollster Agent ist der Film da seine kathartische Seite im positiven wie im negativen die Liquidierung des Traditionswertes am Kulturerbe ist Im dritten Kapitel fuhrt Benjamin die These aus dass sich im historischen Prozess mit Veranderung der Daseinsweise auch die Art und Weise der Sinneswahrnehmung der menschlichen Kollektiva verandert Er verweist dabei auf die Erkenntnisse der Wissenschaftler der Wiener Schule und bemerkt dass diese nicht die gesellschaftlichen Umwalzungen berucksichtigt haben die in den Veranderungen der Wahrnehmung ihren Ausdruck fanden Und wenn Veranderungen im Medium der Wahrnehmung sich als Verfall der Aura begreifen lassen so kann man dessen gesellschaftliche Bedingungen aufzeigen 10 nbsp Parisphotographie von Eugene Atget Die Zertrummerung der Aura Beweisstuck im historischen ProzessIn der im vierten Kapitel folgenden Erlauterung definiert Benjamin den Begriff der Aura sowohl auf naturliche Gegenstande als auch auf Kunstwerke bezogen als einmalige Erscheinung einer Ferne so nah sie sein mag Die Aura besteht gerade aus der Einmaligkeit und der in sich getragenen Geschichte eines Kunstwerks Sowohl diese Einmaligkeit als auch die Ferne werden durch die Reproduzierbarkeit untergraben Damit beruht der Verfall der Aura sowohl auf dem Anliegen der Massen im heutigen Leben sich die Dinge raumlich und menschlich naherzubringen als auch auf der Tendenz der Uberwindung des Einmaligen durch die Aufnahme von deren Reproduktion So aber hat sich die Kunst von ihrem Ursprung gelost der im religiosen Ritual und der sich bestandig wandelnden Tradition liegt Kunstwerke waren in ihrem Ursprung und in ihrer Geschichte Bestandteil und Ausdruck kultischer Veranstaltungen Auch im Wandel der Sakularisierung behielten sie ihren Kultwert wie es zum Beispiel in der Lehre vom l art pour l art als eine ihr eigene Theologie der Kunst erkennbar ist Mit der Reproduzierbarkeit verschiebt sich der Kultwert zum Ausstellungswert des Kunstwerks Wie namlich in der Urzeit das Kunstwerk durch das absolute Gewicht das auf seinem Kultwert lag in erster Linie zu einem Instrument der Magie wurde so wird heute das Kunstwerk durch das absolute Gewicht das auf seinem Ausstellungswert liegt zu einem Gebilde mit ganz neuen Funktionen von denen die uns bewusste die kunstlerische als diejenige sich abhebt die man spater als eine beilaufige erkennen mag 11 Erfahrungs und Wahrnehmungswandel Bearbeiten Der zweite Teil des Aufsatzes ab dem sechsten Kapitel beschaftigt sich mit dem Ubergang von der Photographie zum Film und den Entwicklungen in der Filmtheorie Benjamin fuhrt aus dass schon nach der Einfuhrung der Photographie vielfach die Frage diskutiert wurde ob die Photographie eine Kunst sei und dass diese Frage von den Filmtheoretikern nunmehr aufgegriffen werde Es fehle dabei jedoch die Vorfrage ob nicht durch die Erfindung der Photographie und spater durch die Entwicklung zum Tonfilm der Gesamtcharakter der Kunst sich verandert habe Unter dieser Fragestellung wird im achten Kapitel der Film mit anderen Medienformen verglichen Im Gegensatz zur direkten Kommunikation im Theater steht in der Wahrnehmung filmischer Bilder die Apparatur zwischen Zuschauer und Darsteller Mit technischen Mitteln wird der Schauspieler wahrend der Produktion des Films inszeniert und ausgeleuchtet von der Kamera getestet die Szene geschnitten und prasentiert Das Publikum fuhlt sich in den Darsteller nur ein indem es sich in den Apparat einfuhlt Es ubernimmt also dessen Haltung es testet 12 Dieser Vorgang macht den Aura Verlust im Film deutlich die Einmaligkeit jeder Auffuhrung das Hier und Jetzt des Schauspiels ist gewichen Durch die Filmindustrie aber wird sie ersetzt durch einen kunstlichen Aufbau von personality ausserhalb des Films dem Starkult Der Bezug ist im Begriff deutlich der Starkult ersetzt den verlorenen Kultwert des Kunstwerks der nunmehr zu einem Ausstellungswert wird Einen weiteren Vergleich nimmt Benjamin im elften Kapitel mit dem Wandel der Bildlichkeit vor Ein Maler hat bei seiner Arbeit eine naturliche Distanz zu dem Objekt das er malt vergleichbar mit einem Magier der einen Menschen distanziert durch das Auflegen einer Hand heilt Der Kameramann hingegen dringt in sein Motiv ein wie ein Chirurg in den Korper eines Patienten Es entsteht eine veranderte Abbildung der Wirklichkeit sei es durch das Optisch Unbewusste mittels der Beschleunigung von Bildfolgen durch Filmmontage oder durch neue Darstellungsformen wie Zeitlupe und Grossaufnahmen Die Bilder sind vollstandig verschieden Das des Malers ist ein totales das des Kameramanns ein vielfaltig zerstuckeltes dessen Teile sich nach einem neuen Gesetze zusammen finden Die so beschleunigten Handlungs und Wahrnehmungsformen beschreibt Benjamin mit dem Begriff Chockwirkung Diese Effekte die das Publikum im Film sucht hatte der Dadaismus mit den Mitteln der Malerei und der Literatur bereits vorweggenommen Die Folge ist der Wandel der Bildrezeption als Beispiel vergleicht Benjamin im zwolften Kapitel ein Gemalde von Pablo Picasso mit einem Film von Charles Chaplin Die Massen lehnen das moderne Bild mit Unverstandnis ab und reagieren ruckstandig doch das gleiche Publikum sieht einen modernen Groteskfilm mit Begeisterung und ist so gesehen fortschrittlich Eine Erklarung liegt darin dass als wichtiges gesellschaftliches Indiz die Lust am Schauen und Erleben immer mit der Haltung des Beurteilen wollens einhergeht Die Betrachtung von Gemalden war historisch wenigen vorbehalten In den Kirchen und Klostern des Mittelalters und an den Furstenhofen bis gegen Ende des achtzehnten Jahrhunderts fand die Kollektivrezeption von Gemalden nicht simultan sondern vielfach gestuft und hierarchisch vermittelt statt Mit der Offnung der Galerien fur ein breites Publikum war diesem jedoch nicht zugleich die Moglichkeit der Apperzeption gegeben Im Kino hingegen werden die Reaktionen der Einzelnen zu einer Summe der Reaktion des Publikums das sich in seiner Kundgebung zugleich gegenseitig kontrolliert Der Kultwert des Films wird nicht nur dadurch zuruckgedrangt dass er die Betrachter in eine begutachtende Haltung bringt sondern dass fur diese begutachtende Haltung keine Aufmerksamkeit notwendig ist Das Publikum ist ein Examinator doch ein zerstreuter schreibt Benjamin am Ende des funfzehnten Kapitels 13 Kunst und Politik im Faschismus Bearbeiten Mit dem Nachwort bezieht sich Benjamin auf die politische Situation Mitte der 1930er Jahre und kommt damit auf den im Vorwort formulierten prognostischen Anspruch des Aufsatzes zuruck Der Faschismus versuche die proletarisierten Massen zu organisieren ohne deren Forderung nach Anderung der Eigentumsverhaltnisse nachzukommen Vielmehr nimmt er insbesondere unter Verwendung der Medien Photographie und Film eine Asthetisierung der Politik vor deren zentraler Bestandteil der Fuhrerkult ist und die im Krieg gipfeln wird Der Krieg und nur der Krieg macht es moglich Massenbewegungen grossten Massstabs unter Wahrung der uberkommenen Eigentumsverhaltnisse ein Ziel zu geben 14 Als zentrales Beispiel zitiert er einige Absatze aus Marinettis Manifest zum athiopischen Kolonialkrieg 15 in dem dem Krieg eine asthetische Schonheit zugeschrieben wird Benjamin zeigt daran auf dass die technische Entwicklung im Allgemeinen und der Kunst im Besonderen vom Faschismus nicht zum Nutzen der Massen sondern fur die Asthetisierung des Krieges benutzt wird Dieser entsteht aus der Diskrepanz zwischen gewaltigen Produktionsmitteln und ihrer unzulanglichen Verwertung also der Anhaufung von Kapital durch wachsende Technisierung einerseits und der steigenden Arbeitslosigkeit wie dem Mangel an Absatzmarkten andererseits Die verlorene Aura wird dabei in der politischen Vereinnahmung durch kultische Rituale ersetzt offenbar als Vollendung des l art pour l art Benjamin schliesst die Schrift mit der Hoffnung dass die Politisierung der Kunst dieser Entwicklung entgegengestellt werden kann So steht es um die Asthetisierung der Politik welche der Faschismus betreibt Der Kommunismus antwortet ihm mit der Politisierung der Kunst Walter Benjamin Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit 16 Verwendete Begriffe BearbeitenWalter Benjamin hat in dem Kunstwerk Aufsatz eine Reihe von Begriffen eingefuhrt herausgearbeitet oder zusammengestellt deren Verwendung im Kontext mindestens ungewohnlich waren oder aber von ihm neu definiert wurden Sie unterliegen dabei teilweise einem schwer greifbaren diffizilen Bedeutungswandel fur manche ist ihre Deutung und ihr Zusammenhang bis heute umstritten Apperzeption Bearbeiten Der Begriff Apperzeption bezeichnet bei Benjamin die Aneignung eines Gegenstands durch das Zusammenspiel von sinnlicher und geistiger Wahrnehmung Ebenso benutzt er die Worter Wahrnehmung und teilweise auch Rezeption in diesem Kontext Er macht keinen grundsatzlichen Unterschied zwischen der Wahrnehmung von Gegenstanden in der Natur und der Rezeption von Kunstwerken auch wenn letztere im Vordergrund steht Doch trennt er zwischen der Rezeption von echter und reproduzierter Kunst sowie zwischen taktiler und optischer Rezeption also Aneignung durch Gebrauch oder durch Wahrnehmung 17 Aura Bearbeiten Hauptartikel Aura Benjamin Der von Benjamin gepragte Begriff der Aura stammte aus der griechischen Mythologie und war Ende des 19 Jahrhunderts bereits von Anhangern der esoterischen Bewegung aufgegriffen worden Sie beschrieben damit einen Energiekorper dessen Ausstrahlung Menschen lichtkranzartig umgibt Benjamin verwandte den Begriff in seinen Schriften zum ersten Mal 1930 in den Erfahrungsprotokollen zum Haschischgebrauch in denen er sich mit den Mitteilungen uber das Wesen der Aura deutlich und polemisch gegen die Theosophen abgrenzte 18 Im Laufe seines Werkes entwickelte er weitergehende Definitionen des Begriffs und wandte ihn insbesondere auf Gegenstande der Natur und der Kunst an Bereits in dem 1931 veroffentlichten Aufsatz Kleine Geschichte der Photographie beschrieb er ihn als Phanomen das noch in der Daguerreotypie und fruhen Portratfotografie zu finden ist Die Aura ist ein sonderbares Gespinst aus Raum und Zeit einmalige Erscheinung einer Ferne so nah sie sein mag 19 Die Befreiung von der Aura zum Beispiel in den Vorlaufer der surrealistischen Fotografie von Eugene Atget erkennbar bedeutet zugleich die Sakularisierung des Kunstwerks und begrundet seine politische Brisanz Die Zertrummerung der Aura ist die Signatur einer Wahrnehmung deren Sinn fur alles Gleichartige auf der Welt so gewachsen ist dass sie es mittels der Reproduktion auch dem Einmaligen abgewinnt 20 Im Kunstwerk Aufsatz nimmt die Aura eine zentrale Stellung ein Anhand ihrer Zerstorung und ihres Verlustes zeigt Benjamin die gesellschaftliche Bedeutung auf die die technische Entwicklung der Medien hat Die Aura in der Natur wie in der Kunst ist gepragt durch ihr Hier und Jetzt sowie durch die Kennzeichen Unnahbarkeit Echtheit und Einmaligkeit der wahrgenommenen Gegenstande Es ist die Aura die die Werke zu historischen Zeugen macht und ihnen Autoritat verleiht Wortlich wird sie ebenso wie im Photographieaufsatz als einmalige Erscheinung einer Ferne so nah sie sein mag definiert Mit der Reproduzierbarkeit hebt sich sowohl die Einmaligkeit auf als auch deren Ferne ein Kunstwerk wird zu jeder Zeit an jedem Ort betrachtbar und besitzbar Damit verliert es seine historische Zeugenschaft und letztlich seine Autoritat Die Aura des Kunstwerks zerfallt zugunsten des Anliegens der Massen sich mit der Aufnahme der Reproduktion die Dinge naherzubringen 17 In dem Aufsatz Uber einige Motive bei Baudelaire aus dem Jahr 1939 beschreibt Benjamin den Begriff um ein weiteres als soziale Erfahrung die Aura entsteht durch die Fahigkeit des Menschen Naturerscheinungen und Kunstwerke in der Betrachtung lebendig werden zu lassen ihnen einen Blick zu verleihen den sie selbst nicht haben Dem Blick wohnt aber die Erwartung inne von dem erwidert zu werden dem er sich schenkt Die Aura einer Erscheinung erfahren heisst sie mit dem Vermogen belehnen den Blick aufzuschlagen 21 Mit einer Notiz im unvollendeten Passagen Werk an dem Benjamin von 1927 bis zu seinem Tod arbeitete stellt er die Begriffe Aura und Spur gegeneinander Die Spur ist Erscheinung einer Nahe so fern das sein mag was sie hinterliess Die Aura ist Erscheinung einer Ferne so nah das sein mag was sie hervorruft In der Spur werden wir der Sache habhaft in der Aura bemachtigt sie sich unser 22 Asthetisierung der Politik Bearbeiten Mit dem Ausdruck der Asthetisierung der Politik beschreibt Benjamin die politische Manifestation des Faschismus mit ihren auf Effekte setzenden Inszenierungen durch offentliche Reden Aufmarsche Sportveranstaltungen und Wochenschauen Rituelle Formen der Darstellung dienen der suggestiven und ideologischen Einflussnahme 17 Dem Begriff entgegen stellt er die Politisierung der Asthetik bzw die Politisierung der Kunst 17 Chockwirkung Bearbeiten nbsp Chockwirkung des Dadaismus das Kunstwerk als Mittelpunkt eines Skandals hier Man Ray 1934 Benjamin benutzt die Begriffe Chock und Chockwirkung fur den Gebrauchscharakter in der Kunst Effekte die er sowohl im Film als auch im Dadaismus sieht Chock entsteht zum Beispiel durch einen bestimmten Schnitt filmischer Bilder aber auch in der Lautpoesie Er findet eine Entsprechung in den beschleunigten Handlungs und Wahrnehmungsformen in der Moderne zum Beispiel in der Technik im Verkehr oder in der Fliessbandarbeit 17 Auch der Begriff des Chock wurde von Benjamin bereits in dem Photographieaufsatz eingefuhrt Mit dem Chock werden die tradierten Wahrnehmungsmuster und Assoziationsmechanismen ausser Kraft gesetzt der Chock befordert die Zertrummerung der Aura 23 Der Versenkung die in der Entartung des Burgertums eine Schule asozialen Verhaltens wurde tritt die Ablenkung als Spielart sozialen Verhaltens gegenuber 24 Kulturerbe Bearbeiten Der Begriff Kulturerbe wird bei Benjamin wie auch von anderen deutschen Intellektuellen und Kunstlern in den 1930er und 1940er Jahren als Bezeichnung fur die Aneignung der kulturellen Uberlieferung in der Gegenwart verwendet Damit sollte die Tradition der europaischen Aufklarung entgegen ihrer Verunglimpfung durch die Nationalsozialisten betont werden 25 Er hat damit im Aufsatz eine etwas andere Bedeutung als der heute gebrauchliche Begriff vom Kulturerbe der ein schutzenswertes Kulturgut bezeichnet Medium Bearbeiten Benjamin definiert den Begriff des Mediums bereits in seiner Sprachschrift von 1916 als die Unmittelbarkeit aller geistigen Mitteilung 26 Er bezieht sich damit auf Hegels Asthetik und geht von einem theologischen Grundverstandnis sowie einem sakralen Erbe der Begrifflichkeit aus Doch hinterfragt er die Art und Weise in der die menschliche Sinneswahrnehmung sich organisiert denn sie ist nicht nur naturlich sondern auch geschichtlich bedingt 27 Die Bedeutung des Kunstwerkaufsatzes wird darin gesehen dass ein Bruch mit dem theologischen Erbe zugunsten des historischen Materialismus stattfindet Wahrnehmung findet grundsatzlich in einem Medium statt in einem Milieu in dem sich naturliche soziale historische und apparative Tatsachen zu einem historischen Apriori konstellieren 28 Optisch Unbewusstes Bearbeiten Das Optisch Unbewusste ist ein von Benjamin gepragter Begriff Er beschreibt damit die neuen Formen des Sehens und Erfahrens die durch die technischen Moglichkeiten der Kamera entstehen wie zum Beispiel durch Grossaufnahme oder Zeitlupe Unsere Kneipen und Grossstadtstrassen unsere Buros und moblierten Zimmer unsere Bahnhofe und Fabriken schienen uns hoffnungslos einzuschliessen Da kam der Film und hat diese Kerkerwelt mit dem Dynamit der Zehntelsekunden gesprengt so dass wir nun zwischen ihren weitverstreuten Trummern gelassen abenteuerliche Reisen unternehmen Unter der Grossaufnahme dehnt sich der Raum unter der Zeitlupe die Bewegung Walter Benjamin 29 Erst die Kamera zeigt uns das Optisch Unbewusste so wie die Psychoanalyse das Triebhaft Unbewusste erfahrbar machte Entstehung BearbeitenIn Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit bundelte Walter Benjamin uber Jahre gesammelte Einsichten und Uberlegungen zum Wandel der Kunst und Erfahrungsformen unter dem Einfluss der Medien Obwohl nur vierzig Druckseiten umfassend enthalt der Aufsatz historische und asthetische Darstellungen die nachhaltig die Grundlagen der heutigen Medienwissenschaft beeinflussten Historischer Hintergrund Bearbeiten nbsp Wachsende Isolation Treppe im Chateau de Vernuche Uber die Exiljahre des Philosophen Walter Benjamin Gisinger Raoux 2008 Der Aufsatz entstand 1935 in einer Zeit in der sich der Nationalsozialismus im Deutschen Reich konsolidierte Der totalitare Staat bediente sich dabei unter umfassender Bestatigung aller Schichten der Bevolkerung des Ausdrucks der Massen und betrieb zum Beispiel mit dem Fuhrerkult eine bewusste Asthetisierung der Politik wie Benjamin es nannte Zugleich bildeten sich in Frankreich und in Spanien Bewegungen der Volksfront um die Demokratie zu retten und gegen den Faschismus Widerstand zu leisten Die Sowjetunion hingegen stand am Vorabend der Sauberungen unter Stalin So entstand in dieser Zeit auch ein gescharfter ideologischer Kampf in Kunst und Kultur der sich in zahlreichen Schriften ausdruckte zum Beispiel durch Siegfried Kracauer 30 Laszlo Moholy Nagy 31 oder Rudolf Arnheim 32 Aus dem Gefuhl wachsender Isolation in seinem Pariser Exil bezeichnete Benjamin in seinen 1940 entstandenen Thesen zur Geschichte die Lage als einen Augenblick da die Politiker auf die die Gegner des Faschismus gehofft hatten am Boden liegen und ihre Niederlage mit dem Verrat an der eigenen Sache bekraftigen 33 Werkzusammenhang Bearbeiten Innerhalb Benjamins Schriften steht die Arbeit in Kontinuitat um den Begriff des Mediums den Benjamin bereits in fruhen Arbeiten verwendet So geht er in seinem 1916 verfassten Aufsatz Uber die Sprache uberhaupt und uber die Sprache des Menschen davon aus dass Sprache nicht auf die Ausserungen von Menschen begrenzt ist sondern auch Gegenstande eine Aussage haben 34 Der Gedanke findet sich 1920 in seiner Dissertationsschrift Der Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik wieder wenn er beschreibt dass auch die Erkenntnis und Vermittlung von Kunst an Medien gebunden ist In dem Werk Einbahnstrasse aus dem Jahr 1928 setzt Benjamin sich neben Uberlegungen zur Medialitat von Sprache und Literatur mit der Entwicklung von Photographie und Film auseinander Die visuellen Massenmedien Zeitung Rundfunk und Film ihr Einfluss auf die Kunst und die sich verandernde Offentlichkeit wurden Mitte der 1920er Jahre neben seinen Uberlegungen zur Autorschaft und offentlichen Wirkung von Texten Schwerpunktthema Benjamins 35 Mit seiner Veroffentlichung Kleine Geschichte der Photographie zog er bereits 1930 ein historisches Resumee Auch neben und nach Abschluss der letzten Fassung des Kunstwerkaufsatzes 1939 beschaftigte sich Benjamin weiterhin mit den Fragen nach der Bedeutung der Reproduzierbarkeit So enthalt sein Aufsatz uber Eduard Fuchs Eduard Fuchs der Sammler und der Historiker von 1937 eine historische Theorie der Rezeption In Uber einige Motive von Baudelaire aus dem Jahr 1939 hinterfragt er das Verhaltnis von Chock und Erfahrungsbildung Redaktionsgeschichte Bearbeiten Benjamin hat den Aufsatz mehrfach umgearbeitet so dass verschiedene Fassungen vorhanden sind In den zwischen 1972 und 1989 herausgegebenen Gesammelten Schriften Benjamins sind vier verschiedene Versionen enthalten 36 Die erste basiert auf dem vermutlich im Dezember 1935 abgeschlossenen handschriftlichen Skript und wurde 1972 im Band I veroffentlicht 37 Eine erweiterte zweite Fassung wurde in den 1970er Jahren und als Nachtrag im Band VII abgedruckt 38 Die 1936 in der Zeitschrift fur Sozialforschung des Frankfurter Instituts unter dem Titel L œuvre d art a l epoque de sa reproduction mecanisee erschienene Ubersetzung von Pierre Klossowski ebenfalls in Band I enthalten 39 unterlag zahlreichen redaktionellen Eingriffen und Streichungen die Benjamin nicht akzeptierte Er nahm zwischen 1936 und 1939 weitere Uberarbeitungen vor deren Ergebnis als dritte und letzte autorisierte Fassung gilt Diese wurde erstmals 1955 in dem zweibandigen Sammelwerk Schriften veroffentlicht 1963 als eigenstandige Schrift in Drei Studien zur Kunstsoziologie und 1972 im Band I der Gesammelten Schriften herausgegeben 40 Erste deutsche Fassungen Bearbeiten Benjamin plante zunachst den Aufsatz in der seit 1931 bestehenden Moskauer Zeitschrift Internationale Literatur Deutsche Blatter IL zu veroffentlichen Ende 1935 sandte er das Manuskript an den in Moskau lebenden Regisseur und Theaterkritiker Bernhard Reich den Ehemann der mit Benjamin befreundeten Schauspielerin Asja Lacis Er erhoffte sich dessen Vermittlung der Publikation in der IL doch Reich lehnte dies mit einer ausfuhrlichen Begrundung ab So schrieb er in einem Brief vom 19 Februar 1936 Ihre Verfahrensweise ist meiner so fremd dass es mir nicht moglich ist Sie auf Fehler hinzuweisen welche wie ich glaube Sie begangen haben 41 Die Typoskripte dieser ersten Version sind verloren gegangen doch hat sich eine handschriftliche Vorlage erhalten die als Erste Fassung in den Gesammelten Schriften abgedruckt wurde Im Juli 1936 versuchte Benjamin den Aufsatz in der ebenfalls in Moskau erscheinenden Exilzeitschrift Das Wort unterzubringen und hoffte dabei auf die Vermittlung von Bertolt Brecht und Margarete Steffin Doch auch diese Hoffnung zerschlug sich 1937 als Willi Bredel als leitender Redakteur eine Absage schickte da ich es obgleich ich es sehr interessant finde des grossen Umfangs wegen nur in Fortsetzungen bringen koennte 42 Allerdings ist davon auszugehen dass nicht die Lange des Textes der Grund der Ablehnung war sondern die darin enthaltenen Thesen auf Ressentiments stiessen aber auch die Moskauer Prozesse taten ihr ubriges die Publikation zu verhindern 43 Die franzosische Druckfassung Bearbeiten Benjamin bestritt seinen Unterhalt im Pariser Exil hauptsachlich mit Arbeiten fur das nach New York verlegte und unter der Leitung von Max Horkheimer stehende Frankfurter Institut fur Sozialforschung Die finanzielle Abhangigkeit vom Institut machte Zugestandnisse und die mehrmalige Uberarbeitung der Schrift notwendig Eine Reihe erhaltener Dokumente belegen die zum Teil angespannte Redaktion und Herausgabe durch das Institut dem Benjamin den Aufsatz im Oktober 1935 zur Veroffentlichung anbot Bereits mit der Ubersetzung durch Pierre Klossowski wurden Anderungen vorgenommen Horkheimer setzte zudem drastische Kurzungen durch So schreibt Hans Klaus Brill Horkheimers Sekretar im Pariser Buro an diesen im Februar 1936 Das Ganze war eine Schwerstgeburt Klossowski hat sich bei der Besprechung mit Ihnen und bei Festlegung des Ablieferungstermins offenbar weder von der Schwierigkeit des Textes noch von den Schwierigkeiten die sich aus der Zusammenarbeit mit Dr B enjamin ergaben die geringste Vorstellung gemacht Sie ist nun fertig und ich habe gestern Abend noch einige Streichungen vorgenommen Ich nehme an dass Herr B enjamin uber meine Striche recht ungehalten sein wird Zu diesem Vorgang schrieb Benjamin an Horkheimer Die ersten Kapitel die Klossowski ohne Vorbesprechung mit mir ubersetzt hatte enthielten zahlreiche Missverstandnisse und Entstellungen 44 Wahrend sich aber die Zusammenarbeit mit Pierre Klossowski im Verlauf fruchtbar gestaltete fuhrte die Zusammenarbeit mit Brill zum Streit denn es stellte sich heraus dass Brill unmittelbar nach der gemeinsam erfolgten Durchsicht und an Stellen die Gegenstand dieser Durchsicht gewesen waren in der Druckvorlage hinter meinem Rucken Streichungen vorgenommen hat So etwa habe die vollstandige Streichung des ersten Kapitels die gesamte Arbeit um ihre Ausrichtung gebracht 45 In einem Brief vom 18 Marz 1936 klarte Horkheimer den entstandenen Streit um das erste Kapitel das dem Vorwort der spateren Ausgaben entspricht zu Ungunsten Benjamins Als Leiter des Instituts entschied er mit Verweis auf die okonomisch politische Lage Wir mussen alles tun was in unseren Kraften steht um die Zeitschrift als wissenschaftliches Organ davor zu bewahren in politische Pressediskussionen hineingezogen zu werden Konkret ging es darum sich in den USA nicht dem Vorwurf auszusetzen kommunistisch zu sein Entsprechend sei das Vorgehen Brills eher etwas zu genau als zu leichtfertig gewesen Fur Horkheimer war gerade die hohe Bedeutung der Schrift der Grund ihr ihre politische Ausrichtung zu nehmen Ich hielt und halte Ihren Aufsatz fur eine grundsatzliche Ausserung Gerade bei so exponierten Ausserungen mussen wir uns jedoch aus den angedeuteten Motiven das Recht zu Anderungen vorbehalten Nach wiederholter Rucksprache mit allen hiesigen Mitarbeitern sind wir zu der Uberzeugung gelangt dass dieser Abschnitt nicht erscheinen kann 46 Dem Brief lag eine Liste mit den vorgenommenen Anderungen bei Demnach wurde das Vorwort genannt als Kapitel 1 vollstandig gestrichen im Nachwort die Begriffe Faschismus durch L etat totalitaire der totalitare Staat und Kommunismus durch les forces constructives de l humanite die konstruktiven Krafte der Menschheit ersetzt sowie sechs Anmerkungen herausgenommen Weitere Fassungen Bearbeiten Wahrend der Auseinandersetzungen um die Redaktion fur die Zeitschrift fur Sozialforschung fand auch zwischen Benjamin und Theodor Adorno als Mitarbeiter des Instituts fur Sozialforschung ein Briefwechsel statt So war bekannt dass Benjamin nach dem 7 Februar 1936 die Vorlage fur die franzosische Ubersetzung mit zahlreichen eigenen Anderungen und Erweiterungen versehen nach New York sandte Dieser Text galt lange Jahre als verschollen doch wurde nach dem Tod Horkheimers 1973 ein Exemplar in dessen Nachlass gefunden Er wurde 1989 im Band VII der Gesammelten Schriften veroffentlicht Im Laufe des Jahres 1938 uberarbeitete Benjamin den Aufsatz ein weiteres Mal Er machte die meisten Streichungen der franzosischen Druckfassung ruckgangig und nahm umfangreiche Neuformulierungen vor Dass auch die franzosische Ubersetzung zur Weiterfuhrung des Textes fuhrte zeigt die Ubernahme einiger der redaktionellen Uberarbeitungen Der Endfassung fugte er eine grosse Anzahl neuer Anmerkungen hinzu sowie das Motto von Valery ausserdem nahm er eine Umstrukturierung vor das ehemalige Kapitel I wurde zum Vorwort das letzte Kapitel zum Nachwort Insgesamt konzentriert sich die letzte Fassung starker auf die Auseinandersetzungen der Kunst und Filmtheorien 47 Im April 1939 sandte er das Manuskript nach New York an Gretel Adorno die mehrfach angeboten hatte die Abschrift zu fertigen 48 Diese letzte autorisierte Fassung wurde erstmals 1955 in dem zweibandigen Sammelwerk Schriften veroffentlicht 1963 als eigenstandige Schrift neben den Aufsatzen Kleine Geschichte der Photographie und Eduard Fuchs der Sammler und der Historiker in Drei Studien zur Kunstsoziologie und 1972 im Band I der Gesammelten Schriften herausgegeben Veroffentlichungen Besprechungen und Rezeptionen nehmen in der Regel auf diese Fassung Bezug Kultur und medientheoretischer Kontext BearbeitenDas Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit verbindet in kompakter Form vier Themen miteinander in den ersten Kapiteln wird die Geschichte der Reproduktion in den Kunsten dargestellt und sodann die Unterschiede zwischen traditionellen Kunstwerken und Werken der Moderne erlautert Der Einfluss von Photographie und Film auf die gesellschaftliche Wahrnehmung wird im Mittelteil behandelt abgeschlossen wird das Essay mit Betrachtungen zur Vereinnahmung der Kunst durch den Faschismus Benjamin bezog in diesem Aufsatz zahlreiche Gedankengange und eigene Arbeiten seit den 1920er Jahren sowie zeitgenossische Schriften verschiedener Autoren Film und Kunstbeispiele ein Durch die Zitate und Paradigmen enthalt der Text in sich selbst eine Art Collage ein taktiles Element wie es im Aufsatz beschrieben ist 24 Im Folgenden werden kurz die Hintergrunde einzelner Darstellungen aufgefuhrt Reproduktionstechniken Bearbeiten Zur Zeit der Entstehung des Kunstwerkaufsatzes 1935 hatte die Reproduzierbarkeit sowohl in der Drucktechnik in der Filmgeschichte als auch in der musikalischen Vervielfaltigungstechnik innerhalb von dreissig Jahren jeweils eine rasante Entwicklung genommen deren Ende nicht absehbar war Mit der Erfindung der Heliogravure Ende des 19 Jahrhunderts und mehr noch mit der Entwicklung des Offsetdrucks Anfang des 20 Jahrhunderts wurde es technisch moglich Photographien im Druckverfahren zu vervielfaltigen Daraus entstand eine andersartige Zeitungskultur insbesondere die illustrierten Zeitschriften etablierten sich zum einen als Unterhaltungsmedium brachte aber auch bebilderte anspruchsvolle und wissenschaftliche Publikationen mit sich Die Neuerungen in der Fototechnik wie kompakte und schnell bewegliche Kleinbildkameras fuhrten im Fotojournalismus zu Umbruchen und einem enormen Aufschwung der Zeitungsbranche Neben dem Bildjournalismus wuchs der kunstlerische Anspruch an die Photographie die sich bereits im 19 Jahrhundert neben der Malerei als eigenstandige Kunstform durchgesetzt hatte Sie blieb nicht beschrankt auf Abbildung der Wirklichkeit seit Anfang der 1920er Jahre fand die experimentelle Photographie grosse Beachtung so die Fotogramme und die Fotomontagen 1925 brachte Laszlo Moholy Nagy in der Reihe der Bauhausbucher als erste Publikation zu den neuen Medien den Band Malerei Fotografie Film heraus der zum Standardwerk wurde Weitere Fotobucher folgten und erfreuten sich wachsender Beliebtheit Die Reproduktionstechnik in der Musik nahm ihren Anfang mit der Erfindung des Grammophons 1887 der Moglichkeit der Aufzeichnung und Wiedergabe von Tonen und der Schallplattenproduktion ab 1892 Die Einfuhrung eines gleichmassigen Antriebs uber Elektromotoren die elektrische Tonabnahme und die Versorgung der Haushalte mit Strom spatestens im Laufe der 1920er Jahre brachten den Musikliebhabern der 1930er Jahre in eine fundamental andere Situation als die in die sich der Musikhorer im neunzehnten Jahrhundert begeben musste 49 In dem Kunstwerkaufsatz gilt Benjamins Hauptinteresse der Entwicklung des Films Er beschreibt aus den Anfangen die Arbeit des Filmoperateurs am Ende des 19 Jahrhunderts und die Aufzeichnung bewegter Bilder die in Kinetoskopen wieder gegeben werden konnten Mit der Verbreitung des Tonfilms entwickelte sich dieses Medium binnen weniger Jahre sowohl zu wirtschaftlicher als auch zu kultureller Grosse Ab 1911 wurden Spielfilme produziert und in festen Spielstatten vorgefuhrt Bereits 1914 gab es in Deutschland etwa 2500 Kinos 1925 waren es 4000 darunter auch einige Grosskinos mit mehr als 1000 Zuschauerplatzen Zwischen der Premiere des ersten abendfullenden Tonfilms in Spielfilmqualitat 1927 in den USA und der weltweiten Ablosung des Stummfilms lagen knapp zehn Jahre Als Benjamin 1935 seinen Aufsatz schrieb war dieser Umbruch bereits weit fortgeschritten Einbezogene Kunstwerke Bearbeiten Mit einer Vielzahl von beispielhaft angefuhrten Kunstlern Werken der Bildenden Kunst der Literatur sowie Stumm und Tonfilmen hat Benjamin im laufenden Text und in Fussnoten dem Aufsatz eine empirische Basis gegeben Die Entwicklung der reproduzierten Musik hingegen ist nicht berucksichtigt worden auch wenn die Thesen fur die Rezeption von Musik in der Moderne und Postmoderne ebenfalls von Bedeutung sind 49 Eine Andeutung zur Bedeutung der Reproduzierbarkeit von Musik findet sich in einem eingefugten Zitat von Leonardo da Vinci zur Synthese von Kunst und Wissenschaft Die Malerei ist der Musik deswegen uberlegen weil sie nicht sterben muss sobald sie ins Leben gerufen ist wie das der Fall der unglucklichen Musik ist Die Musik die sich verfluchtigt sobald sie entstanden ist steht der Malerei nach die mit dem Gebrauch des Firnis ewig geworden ist Leonardo da Vinci Frammenti letterarii e filosofici 50 Regisseure und Filme Bearbeiten Benjamin fuhrt zahlreiche Filme als Beispiele an zeigt damit einen kurzen Abriss der Entwicklung des Films untermauert so seine Thesen und illustriert die Fragen ob der Film eine Kunst sei und welche Wirkung der Film auf das Publikum oder die Masse haben kann Nach der ersten Fassung und fur die franzosische Druckfassung wurden einige der angefuhrten Filmtitel gestrichen und teilweise in spateren Versionen nicht wieder aufgenommen In der folgenden Tabelle werden alle in den verschiedenen Fassungen des Essays erwahnten Filme mit dem jeweiligen Stellenverweis genannt Film Regisseur Anmerkung AbbildungFaust eine deutsche VolkssageDeutschland 1926 Friedrich Wilhelm Murnau 1888 1931 Erwahnung in Kapitel II Anmerkung 4 Beispiel bei der Erlauterung der Aura die Faust Verfilmung im Verhaltnis zu der Weimarer Urauffuhrung nbsp Ben HurUSA 1925 Fred Niblo 1874 1948 Erwahnung nur in der ersten Fassung Kapitel III 51 Beispiel fur den Historienfilm nbsp CleopatraUSA 1928 Roy William Neill 1897 1946 Erwahnung nur in der ersten Fassung Kapitel III 51 Beispiel fur den Historienfilm nbsp CleopatraUSA 1934 Cecil B DeMille 1881 1959 Erwahnung nur in der ersten Fassung Kapitel III 51 Beispiel fur den HistorienfilmFridericusDeutschland 1936 Johannes Meyer 1888 1976 Erwahnung nur in der ersten Fassung Kapitel III 51 Beispiel fur den HistorienfilmNapoleonFrankreich 1927 Abel Gance 1889 1981 Erwahnung des Films nur in der ersten Fassung Kapitel III 51 Beispiel fur den Historienfilm In allen Fassungen wird zudem mehrfach aus Abel Gance Aufsatz Le temps de l image est venu 1927 zitiert nbsp L Opinion publique orig A woman in Paris dt Eine Frau in Paris oder Die Nachte einer schonen Frau USA 1923 Charles Chaplin 1889 1977 Erwahnung in Kapitel VII Betrachtungen zu der Frage ob Film eine Kunst sei nbsp La ruee vers l or orig Goldrush dt Goldrausch USA 1925 Charles Chaplin 1889 1977 Erwahnung in Kapitel VII Betrachtungen zu der Frage ob Film eine Kunst seiEin SommernachtstraumUSA 1935 Max Reinhardt 1873 1943 Erwahnung in Kapitel VII Betrachtungen zu der Frage ob Film eine Kunst sei sowie zu der Mythisierung von Filmen Dazu herangezogen ist ein Zitat aus einer Filmkritik Franz Werfels zu diesem Film der die Moglichkeit der Schaffung des Ubernaturlichen durch den Film sieht nbsp La Passion de Jeanne d ArcFrankreich 1928 Carl Theodor Dreyer 1889 1968 Erwahnung in Anmerkung 19 Kapitel IX Beispiel im Vergleich der Schauspieler auf der Buhne und im FilmDrei Lieder uber Lenin orig Tri pesni o Lenine UdSSR 1934 Dziga Vertov 1896 1954 Erwahnung in Kapitel X Filmrezeption durch das Publikum nbsp Misere auf Borinage orig Borinage Dokumentarfilm uber den Bergarbeiterstreik in Borinage Belgien 1934 Joris Ivens 1898 1989 Erwahnung in Kapitel X Filmrezeption durch das Publikum nbsp Der IdiotDeutschland 1919 Heinz Hanus 1882 1972 Erwahnung nur in der ersten Fassung Kapitel XI 52 Entwicklung des Films Rolle des DarstellersMickey MouseUSA 1928 1935 Walt Disney 1901 1966 Erwahnung nur in der ersten Fassung Kapitel XVI 53 Gedanken zum Verhaltnis des Optisch Unbewussten zum Triebhaft Unbewussten nbsp Kunstler und Gemalde Bearbeiten Als konkrete Beispiele der Bildenden Kunst sind im ersten Teil des Aufsatzes drei allgemein bekannte Gemalde Alter Meister angefuhrt und rezipiert Weitere Vergleiche aus dem Bereich der Moderne sind allgemeiner gehalten und beziehen sich nicht auf bestimmte Werke der benannten Kunstler Werk Kunstler Anmerkung AbbildungMona LisaGemalde 1503 1505 Leonardo da Vinci 1452 1519 Erwahnung in Kapitel II Anmerkung 2 zur Geschichtlichkeit von Kunstwerken Weitere Erwahnungen Leonardos als Theoretiker finden sich in den Kapiteln XII Anmerkung 23 hier wird er wie oben angegeben zur Musik zitiert und XIII Anmerkung 24 mit seiner Synthese von Kunst und Wissenschaft in einer Darstellung Valerys nbsp nbsp Die Anatomie des Dr TulpGemalde 1632 Rembrandt van Rijn 1606 1669 Erwahnung in Kapitel IV Anmerkung 6 als Beispiel fur das leidenschaftliche Anliegen sich die Dinge raumlich und menschlich naherzubringen nbsp Sixtinische MadonnaGemalde 1512 13 Raffael 1483 1520 Erwahnung in Anmerkung 11 Kapitel V Beispiel fur die Bedeutung der Begriffe Ausstellungswert und Kultwert nbsp Pablo Picasso 1881 1973 Erwahnung in Kapitel XII kontrastierendes Beispiel fur das Verhaltnis der Masse zur Kunst hier ein Gemalde von Picasso im Gegensatz zu einem Film von Chaplin nbsp Hans Arp 1886 1966 Erwahnung in Kapitel XIV zur Chockwirkung des Dadaismus ein Bild von Hans Arp als Gegenpart zu einem Bild von Andre Derain nbsp nbsp Andre Derain 1880 1954 Erwahnung in Kapitel XIV s oben Schriftsteller und Prosa Bearbeiten Zudem sind einige Werke aus der Literatur Lyrik und Prosa eingearbeitet teilweise mit Zitaten die die Gedankengange untermalen oder Thesen bestatigen Einige der aufgefuhrten Begriffe sind Metaphern ihr Zusammenhang ergibt sich teilweise aus dem Gesamtzusammenhang von Benjamins Werk Werk Autor Anmerkung AbbildungSpaziergangGedicht 1925 Rainer Maria Rilke 1875 1926 Hintergrund im Kapitel III Das Beispiel fur den Begriff der Aura An einem Sommernachmittag ruhend einem Gebirgszug am Horizont oder einem Zweig folgen geht auf Rilkes Gedicht Spaziergang zuruck 54 Erwahnung in Kapitel XIV zur Chockwirkung des Dadaismus s unten nbsp Un Coup de des dt Wurfelbecher Gedicht 1897 Stephane Mallarme 1842 1898 Beispiel im Kapitel IV In der Dichtung habe Mallarme als erster den Standpunkt des l art pour l art verwirklicht in seinem Gedicht Un Coup de des wird das Schriftbild zum Bedeutungstrager 55 nbsp Die Aufzeichnungen des Kameramanns Serafion Gubbio it Si gira dt auch Kurbeln frz On tourne Roman 1915 Luigi Pirandello 1867 1936 Erwahnung in Kapitel IX als Beispiel fur die Umanderung des Darstellers durch die Testleistung der Kamera Der von Benjamin als Es wird gefilmt erwahnte Roman nach einem Essay in L art cinematographique erzahlt von der Selbstentfremdung des Kameramanns gegenuber der Aufnahmetechnik nbsp Heinrich von OfterdingenRomanfragment 1802 Novalis 1772 1801 Hintergrund in Kapitel XI Die Metapher der blauen Blume ist das Symbol der Romantik und geht letztlich auf den Ofterdingen Roman von Novalis zuruck Hintergrund ist ebenso ein Zitat von Benjamin selbst aus dem Jahr 1927 Es traumt sich nicht mehr recht von der blauen Blume Wer heute als Heinrich von Ofterdingen erwacht muss verschlafen haben 56 nbsp August Stramm 1874 1915 Erwahnung in Kapitel XIV zur Chockwirkung des Dadaismus ein Gedicht von August Stramm als Gegenpart zu einem Gedicht von Rilke nbsp Einbezogene Schriften Bearbeiten Neben dem Bezug zu den philosophischen Klassikern Karl Marx und G W F Hegel setzt sich Benjamin mit einer Vielzahl zeitgenossischer Texte zur Kunst und Politik auseinander die er im Text oder in den Fussnoten zitiert und kommentiert Im Folgenden werden die wichtigsten Essays und Aufsatze mit Stellenverweis genannt Werk Autor Anmerkung AbbildungLa conquete de l ubiquiteEssay 1928 1934 57 Paul Valery 1871 1945 Zitiert vor dem Vorwort Aufsatz uber die technische Verwertung der Kunst insbesondere der Musik durch Grammophon und Radio nbsp Der DreigroschenprozessEssay 1931 Bertolt Brecht 1898 1956 Zitiert in Anmerkung 12 Kapitel III zur Ausstellbarkeit des reproduzierten Kunstwerks analoge Uberlegungen bei Brecht in der franzosischen Druckfassung war diese Anmerkung gestrichen Weiteres Zitat aus dem Essay in Anmerkung 17 Kapitel X uber die Bedeutung des Publikums und die Betrachtung des Darstellers nbsp Film als Kunst1932 Rudolf Arnheim 1904 2007 Zitiert in Kapitel IX sowie ausfuhrliche Beschreibung in Anmerkung 19 zu Wirkung und Kunstformen des Films nbsp Filmregie und Filmmanuskript1928 Wsewolod Illarionowitsch Pudowkin 1893 1953 Zitiert in Anmerkung 19 Kapitel IX in der Weiterfuhrung der Beschreibungen zu Arnheim der Film als Kunstmittel materialistischer Darstellung Croisiere d hiver Voyage en Amerique CentraleEssay 1933 Aldous Huxley 1894 1963 Zitiert in Anmerkung 21 Kapitel X als Gegenstandpunkt zur von Benjamin vertretenen These dass literarische Befugnis zum Allgemeingut wird nbsp La technique et l hommeEssay 1936 Luc Durtain 1881 1959 Zitiert in Anmerkung 22 Kapitel XI als Beispiel fur das Eindringen des Kameramanns in das aufgenommene Bild Scenes de la vie future dt Spiegel der Zukunft 1931 Essay 1930 Georges Duhamel 1884 1966 Zitiert in Kapitel XIV mit einem Beispiel zu der These dass der Film die eigenen Assoziationsablaufe des Betrachters verhindert nbsp Il Poema Africano Della Divisione 28 Ottobre Manifest 1937 Filippo Tommaso Marinetti 1876 1944 Zitiert im Nachwort als Beispiel fur die Asthetisierung der Politik hier des Krieges Benjamin zitierte aus der italienischen Zeitung La Stampa die einen Bericht Marinettis im Oktober 1935 veroffentlicht hatte unmittelbar nach dem Einmarsch italienischer Truppen in Athiopien nbsp Rezeptionsgeschichte BearbeitenZu Lebzeiten Benjamins war die Aufnahme des Essays von deutlichen Gegensatzen bestimmt wahrend des Redaktionsprozesses zur franzosischen Druckfassung ist der Entwurf intensiver diskutiert worden als jede andere seiner Publikationen Nach dem Erscheinen jedoch gab es zunachst kaum noch Reaktionen 58 Erst ab Ende der 1960er Jahre wurde die politische Dimension des Aufsatzes offentlich diskutiert und in den 1980er Jahren seine medientheoretische Bedeutung herausgearbeitet und anerkannt Rezeption zu Lebzeiten Bearbeiten Der im Exil isolierte Benjamin hatte an den Kunstwerkaufsatz die Hoffnung geknupft Beachtung von franzosischen Intellektuellen zu finden Dieser Wunsch erfullte sich nicht Am 4 Juli 1936 schrieb er an Alfred Cohn Mein Versuch die Arbeit unter den hiesigen emigrierten Schriftstellern zur Debatte zu stellen war zu sorgfaltig vorbereitet um nicht einen reichen informatorischen Ertrag zu bringen Dieser aber war nahezu sein einziger Am interessantesten war das Bestreben der Parteimitglieder un ter den Schriftstellern wenn schon nicht den Vortrag so die Debatte meiner Arbeit zu hintertreiben 59 In dieser Aussage deutet sich ein weiteres Dilemma der Nichtbeachtung des Aufsatzes an Benjamin hatte gehofft eine Veroffentlichung in einer der in der Sowjetunion erscheinenden deutschsprachigen Exilzeitschriften zu erreichen da er in den erkenntnistheoretischen Grundlagen seiner Arbeit auch einen Beitrag zur revolutionaren Kulturpolitik sah Doch zeichnete sich bereits die Absolutheit des Stalinismus ab eine kritische Reflexion nicht zuzulassen Dies veranlasste auch die kommunistischen Parteigenossen in Frankreich dazu ihren so wohl eingespielten belletristischen Betrieb durch Benjamin gefahrdet zu sehen Im ubrigen durfen sie sich wohl mit einigem Recht solange in Sicherheit wiegen als auch Moskau das A und O der Literaturpolitik in der Forderung linker Belletristik erblickt 59 Auch in den USA gab es fur den in franzosischer Sprache in einem ansonsten deutschsprachigen Organ der Exilliteratur veroffentlichten Aufsatz kaum Leser Allerdings bekundete der amerikanische Filmwissenschaftler und Regisseur Jay Leyda ab 1937 Interesse an einer englischen Ubersetzung doch kam es weder zu einer Zusammenarbeit mit dem Institut fur Sozialforschung in New York noch zu einem fruchtbaren Kontakt mit dem in Frankreich immer mehr isolierten Benjamin Verstarkt wurde die Problematik durch das Verhalten von Horkheimer und Adorno die in weiteren Veroffentlichungen keinen Bezug zu dem Kunstwerk Aufsatz herstellten Die Kritik Adornos Bearbeiten Als bedeutende zeitgenossische Kritik gilt Theodor W Adornos Auseinandersetzung mit dem Aufsatz in zahlreichen eigenen Schriften und Briefen So vertritt er in seinem 1936 veroffentlichten Beitrag Uber Jazz in Weiterfuhrung von Horkheimers Theorie der Manipulation die Position dass die Massenkultur zu Passivitat Konformismus und Abschaffung von Individualitat fuhre Die Kapitalkraft der Verlage die Verbreitung durch Rundfunk und vor allem der Tonfilm bilden eine Tendenz zur Zentralisierung aus die die Freiheit der Wahl einschrankt und weithin eigentliche Konkurrenz kaum zulasst der unwiderstehliche Propagandaapparat hammert den Massen solange die Schlager ein die er gut findet und die meist die schlechten sind bis ihr mudes Gedachtnis wehrlos ihnen ausgeliefert ist 60 In einem umfangreichen Brief an Benjamin vom 18 Marz 1936 erlautert er seine Auffassung und richtet seinen Haupteinwand gegen dessen Ausarbeitungen zur Bedeutung der Technik in den Kunsten Sie unterschatzen die Technizitat der autonomen Kunst und uberschatzen die der abhangigen 61 Insbesondere aber kritisiert Adorno den Einfluss Bertolt Brechts den er in der dialektischen Betrachtung der Kunstwerke erkennt Es ist mir nun bedenklich und hier sehe ich einen sehr sublimierten Rest Brechtischer Motive dass Sie jetzt den Begriff der magischen Aura auf das autonome Kunstwerk umstandslos ubertragen und dieses in blanker Weise der gegenrevolutionaren Funktion zuweisen Es scheint mir aber dass die Mitte des autonomen Kunstwerks nicht selber auf die magische Seite gehort sondern in sich dialektisch ist dass sie in sich das Magische verschrankt im Zeichen der Freiheit 61 Deutlicher noch in seiner Ablehnung Brechts wird er gegen Ende des Briefs Dort schreibt er Wie ich denn uberhaupt bei unserer theoretischen Differenz das Gefuhl habe dass sie gar nicht zwischen uns spielt sondern dass es vielmehr meine Aufgabe ist Ihren Arm steifzuhalten bis die Sonne Brechts einmal wieder in exotische Gewasser untergetaucht ist 61 Eine weitergehende Kritik an dem Kunstwerkaufsatz verfasste Adorno in einem Brief vom 21 Marz 1936 an Max Horkheimer Er legt dar dass die Tendenz des Essays nach seinem Sinne ist doch Benjamin mythisiere die Entmythologisierung Oder drastischer gesprochen er schuttet erst das Kind mit dem Bade aus und betet dann die leere Wanne an 62 Auch in anderen Arbeiten setzen sich sowohl Adorno wie Horkheimer weiterhin mit Benjamins Thesen auseinander So bezeichnete Adorno seinen Aufsatz Uber den Fetischcharakter in der Musik und die Regression des Horens 1938 in der Zeitschrift fur Sozialforschung erstveroffentlicht in der Vorrede zur dritten Buchausgabe von 1963 als Antwort auf den Kunstwerkaufsatz 63 Auch Horkheimers 1941 erschienener Beitrag Art and Mass Culture bezieht sich auf Benjamin ohne diesen jedoch zu benennen 64 Der Widerspruch besteht in der Hauptsache zu Benjamins Ausfuhrungen dass die neuen Technologien und insbesondere die Filmtechnik die Chancen neuartiger Wahrnehmung bieten Sowohl Adorno wie Horkheimer aber betonen die negativen Folgen der Massenkultur So wurde von ihnen insbesondere in dem Kapitel Kulturindustrie des Werks Dialektik der Aufklarung die kulturindustrielle Produktion als Massenbetrug und Reproduktion des Immergleichen dargestellt die die Welt nur wiedergebe wie sie ist und allein den kapitalistischen Verwertungsinteressen diene 65 Diese als Regressions und Manipulationsthese bezeichnete Position war in der Nachkriegszeit bis in die achtziger Jahre die dominierende Medientheorie Sie richtete sich gegen Benjamins Auffassung dass modernen Medien die Moglichkeit einer Politisierung der Asthetik innewohnt Doch blieb der Kunstwerkaufsatz ungenannt so dass seine Anregungen erst aufgenommen wurden als die Studentenbewegung Adornos Auffassung Anfang der siebziger Jahre in Frage zu stellen begann 66 Die Kritik Brechts Bearbeiten Adorno sah und kritisierte den Einfluss Bertolt Brechts Tatsachlich haben Brecht und Benjamin sich sowohl 1934 1936 als auch 1938 in Skovsbostrand in Danemark getroffen und dabei gemeinsam an Texten gearbeitet Fur den Sommer 1936 ist belegt dass sie die franzosische Fassung des Kunstwerkaufsatzes besprachen Benjamin schrieb dazu in einem Brief an Alfred Cohn Ihre Aufnahme durch Brecht ging nicht ohne Widerstande ja Zusammenstosse vonstatten Das alles aber war sehr fruchtbar und fuhrte ohne den Kern der Arbeit im geringsten anzutasten zu mehreren bemerkenswerten Verbesserungen 67 Auch in den Texten selbst ist die Zusammenarbeit von beiden erkennbar so zieht Benjamin in dem Kunstwerkaufsatz eine Verbindung zu Brechts Der Dreigroschenprozess in dem dieser zuvor auf Benjamins Kleine Geschichte der Photographie zuruckgegriffen hatte 68 Was Brecht an dem Kunstwerkaufsatz schatzte wird in einem Schreiben an Mordecai Gorelik im Marz 1937 deutlich dem er die Schrift empfiehlt eine Arbeit von Benjamin in der er feststellt wie revolutionierend die Tatsache dass man Kunstwerke technisch massenhaft vervielfachen kann Fotografie Film auf die Kunst und Kunstauffassung einwirkt 69 Der Begriff der Aura hingegen erschloss sich Brecht nicht er ordnete ihn im Bereich der Mystik ein 1938 nach einem weiteren Besuch Benjamins notierte er in seinem Arbeitsjournal er geht von etwas aus was er aura nennt was mit dem traumen zusammenhangt den wachtraumen er sagt wenn man einen blick auf sich gerichtet fuhlt auch im rucken erwidert man ihn die erwartung dass was man anblickt einen selber anblickt verschafft die aura diese soll in letzter zeit im verfall sein zusammen mit dem kultischen b enjamin hat das bei der analyse des films entdeckt wo aura zerfallt durch die reproduzierbarkeit von kunstwerken alles mystik bei einer haltung gegen mystik in solcher form wird die materialistische geschichtsauffassung adaptiert es ist ziemlich grauenhaft Bertolt Brecht Arbeitsjournal 1938 70 Dieses Zitat ebenfalls aufgefuhrt in den editorischen Anmerkungen zu Benjamins Gesammelte Schriften wurde vielfach verwendet um Brechts ablehnende Haltung gegenuber dem Kunstwerkaufsatz darzustellen Diese ablehnende Haltung wurde von der spateren Benjamin und Brecht Forschung jedoch nicht bestatigt So wies Gunter Hartung darauf hin dass die Notiz auf Benjamins Baudelaire Studien und nicht auf den Kunstwerkaufsatz bezogen ist 71 Benjamins Freund Gershom Scholem als Religionswissenschaftler und Kabbala Spezialist begrusste die metaphysische Konzeption des Aura Begriffs und prognostizierte posthum dass man dem Aufsatz mit Sicherheit ein intensives Nachleben voraussagen konne Er kritisierte jedoch dass der Autor eine hinreissend falsche Philosophie des Films als der wahrhaft revolutionaren Kunstform aus marxistischen Kategorien entwickelt habe 72 Politisierung der Asthetik Bearbeiten Nach dem Krieg blieb die Schrift auch nach den Veroffentlichungen von 1955 und 1963 weitgehend unbeachtet Erst Ende der 1960er Jahre wurden die Thesen Benjamins erstmals hervorgehoben und von Helmut Heissenbuttel und Helmut Lethen der Asthetischen Theorie Adornos kritisch gegenubergestellt 1970 berief sich Hans Magnus Enzensberger in seiner Theorie der Medienpraxis auf Das Kunstwerk im Zeitalter seiner Reproduzierbarkeit Schon vor funfunddreissig Jahren zu einem Zeitpunkt also da die Bewusstseins Industrie noch relativ wenig entfaltet war hat Walter Benjamin dieses Phanomen einer hellsichtigen dialektisch materialistischen Analyse unterzogen Sein Ansatz ist von der seitherigen Theorie nicht eingeholt geschweige denn weitergefuhrt worden 73 Damit gelangte die Schrift zu einer breiteren Bekanntheit und in die Diskussion der Neuen Linken Im Mittelpunkt standen dabei Benjamins Ausfuhrungen zur Asthetisierung der Politik die Adornos Manipulationstheorie nach der die Kulturindustrie das gesellschaftliche Massenbewusstsein lenkt entgegengestellt wurden 74 Die Studentenbewegung griff den Kunstwerkaufsatz auf hob die Kritik an den burgerlich idealistischen Vorstellungen von Kunst hervor und schrieb sich die Forderung nach Politisierung der Kunst auf die Fahnen 75 Van Reijken und Van Doorn legen dar dass Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit diejenige Arbeit sei mit der Benjamin zur Kultfigur der 68er Generation werden sollte 2 Medientheoretische Rezeption Bearbeiten Mit dem wachsenden Interesse an der Medien und Kommunikationsforschung wurde seit Mitte der 1980er Jahre die medienhistorische Dimension von Benjamins Schrift entdeckt und mit weiteren medienasthetischen Publikationen aus den 1920er und 1930er Jahren zum Beispiel von Siegfried Kracauer und Rudolf Arnheim ins Verhaltnis gesetzt Dabei wurde nicht die ideologische Funktion der Massenkultur in das Zentrum der Rezeption gestellt sondern Benjamins Uberlegungen zur Rolle der Medien fur den Wandel der Kunst Kommunikations und Erfahrungsformen So wurdigt Jonathan Crary Kunsthistoriker an der Columbia University das Werk wie folgt Mehr als jeder andere hat moglicherweise Walter Benjamin die heterogene Struktur der Ereignisse und Objekte entworfen In den verschiedenen Fragmenten seiner Schriften treffen wir auf einen veranderlichen und sich wandelnden Betrachter der durch neue stadtische Raume Technologien und neue okonomische wie symbolische Funktionen von Bilder und Produkten gepragt ist Fur Benjamin war Wahrnehmung zutiefst komplementar und kinetisch er macht deutlich dass die Moderne einen kontemplativen Betrachter erst gar nicht mehr zulasst Jonathan Crary Techniken des Betrachters 76 Obwohl Benjamins Medienbegriff weit entfernt ist von der nachrichten und kommunikatitonstechnologisch reduzierten Auffassung von Medialitat gilt das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit zusammen mit Benjamins Schriften Kleine Geschichte der Photographie von 1931 und Der Autor als Produzent aus dem Jahr 1934 als Grundungsdokument der modernen Medientheorie 28 Literatur BearbeitenDruckfassungen Bearbeiten Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit erste deutsche Fassung 1935 in Walter Benjamin Gesammelte Schriften Band I Werkausgabe Band 2 herausgegeben von Rolf Tiedemann und Hermann Schweppenhauser Suhrkamp Frankfurt am Main 1980 ISBN 3 518 28531 9 S 431 469 L œuvre d art a l epoque de sa reproduction mecanisee von Pierre Klossowski ubersetzte und gekurzte franzosische Fassung 1936 In Zeitschrift fur Sozialforschung 5 1936 Heft 1 S 40 66 Walter Benjamin Gesammelte Schriften Band I Werkausgabe Band 2 herausgegeben von Rolf Tiedemann und Hermann Schweppenhauser Suhrkamp Frankfurt am Main 1980 ISBN 3 518 28531 9 S 709 739 Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit zweite erweiterte deutsche Fassung 1936 in Walter Benjamin Gesammelte Schriften Band VII Werkausgabe Band 1 herausgegeben von Rolf Tiedemann und Hermann Schweppenhauser Suhrkamp Frankfurt am Main 1989 ISBN 3 518 28531 9 S 350 384 Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit dritte autorisierte letzte Fassung 1939 In Walter Benjamin Schriften Band I herausgegeben von Theodor W Adorno Suhrkamp Frankfurt am Main 1955 S 366 405 Walter Benjamin Drei Studien zur Kunstsoziologie edition Suhrkamp Frankfurt am Main 1963 ISBN 3 518 10028 9 S 7 63 Diese Ausgabe enthalt zudem die Aufsatze Kleine Geschichte der Photographie 1931 und Eduard Fuchs der Sammler und der Historiker 1937 Walter Benjamin Gesammelte Schriften Band I Werkausgabe Band 2 herausgegeben von Rolf Tiedemann und Hermann Schweppenhauser Suhrkamp Frankfurt am Main 1980 ISBN 3 518 28531 9 S 471 508 Walter Benjamin Medienasthetische Schriften herausgegeben von Detlev Schottker Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 2002 ISBN 3 518 29201 3 S 351 383 Detlev Schottker Walter Benjamin Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit Kommentar Suhrkamp Studienbibliothek Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 518 27001 1 S 7 50 Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit funf Fassungen In Walter Benjamin Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit Werke und Nachlass Kritische Gesamtausgabe Band 16 Suhrkamp Berlin 2013 ISBN 978 3 518 58589 4 Sekundarliteratur Bearbeiten Birgit Recki Aura und Autonomie Zur Subjektivitat der Kunst bei Walter Benjamin und Theodor W Adorno Konigshausen amp Neumann Wurzburg 1988 ISBN 3 88479 361 6 Willem van Reijen Herman van Doorn Aufenthalte und Passagen Leben und Werk Walter Benjamins Eine Chronik Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 2001 ISBN 3 518 58302 6 Sven Kramer Walter Benjamin zur Einfuhrung Junius Hamburg 2003 ISBN 3 88506 373 5 Christian Schulte Hrsg Walter Benjamins Medientheorie 12 Aufsatze UVK Verlag Konstanz 2005 ISBN 3 89669 467 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikiquote Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit Zitate nbsp Wikisource Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit Dritte Fassung Quellen und Volltexte Adele Gerdes Walter Benjamin und der Reproduktionsaufsatz Eine Einfuhrungsskizze Manuskript Universitat Bielefeld 2000 auch als PDF Datei abgerufen am 16 November 2010 Martin Bartenberger Walter Benjamin gegen seine Liebhaber verteidigen Kurzfilm uber Benjamins Kunstwerk Aufsatz 2011 Kurzfilm online abgerufen am 29 September 2011Einzelnachweise Bearbeiten Walter Benjamin in einem Brief an Alfred Cohn im Oktober 1935 in Walter Benjamin Gesammelte Briefe Band V Frankfurt am Main 1999 S 184 a b Willem van Reijen und Herman van Doorn Aufenthalte und Passagen Leben und Werk Walter Benjamins Eine Chronik S 155 161 Detlev Schottker Benjamins Medienasthetik In Walter Benjamin Medienasthetische Schriften S 411 421 Zu den Ausgaben der letzten autorisierten Fassung auch Dritte Fassung genannt siehe Redaktionsgeschichte und Literatur Detlev Schottker Walter Benjamin Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit Kommentar S 135 Paul Valery La conquete de l ubiquite In Pieces sur l art Gallimard Paris ohne Jahr 1934 S 104 a b Walter Benjamin Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit deutsche Fassung 1939 in ders Gesammelte Schriften Band I Frankfurt am Main 1980 S 473 online einsehbar als PDF Datei von ominiverdi org Memento vom 22 November 2010 im Internet Archive abgerufen am 16 Juli 2010 Walter Benjamin Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit 1939 S 475 Walter Benjamin Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit 1939 S 477 Walter Benjamin Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit 1939 S 479 Walter Benjamin Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit 1939 S 484 Walter Benjamin Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit 1939 S 488 Walter Benjamin Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit 1939 S 505 Walter Benjamin Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit 1939 S 506 Filippo Tommaso Marinetti Il Poema Africano Della Divisione 28 Ottobre Mailand 1937 Benjamin zitierte nach eigenen Angaben aus einem Vorabdruck des Textes im Oktober 1935 in der Turiner Zeitung La Stampa Walter Benjamin Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit 1939 S 508 a b c d e Detlev Schottker Walter Benjamin Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit Kommentar S 211 ff Walter Benjamin Fragmente gemischten Inhalts Autobiographische Schriften 1930 in derselbe Gesammelte Schriften Band VI Frankfurt am Main 1985 S 588 Walter Benjamin Kleine Geschichte der Photographie 1931 in derselbe Gesammelte Schriften Band II Frankfurt am Main 1977 S 378 Walter Benjamin Kleine Geschichte der Photographie 1931 S 379 Walter Benjamin Uber einige Motive bei Baudelaire 1939 in derselbe Gesammelte Schriften Band I Frankfurt am Main 1974 S 646 Walter Benjamin Das Passagen Werk In derselbe Gesammelte Schriften Band V Frankfurt am Main 1983 S 560 M 16 a 4 Walter Benjamin Kleine Geschichte der Photographie 1931 S 93 a b Walter Benjamin Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit 1939 S 502 Detlev Schottker Walter Benjamin Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit Kommentar S 182 Walter Benjamin Uber Sprache uberhaupt und uber die Sprache des Menschen 1916 in derselbe Gesammelte Schriften Band II Frankfurt am Main 1977 S 142 Walter Benjamin Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit 1939 S 478 a b Uwe C Steiner Eine gelungene Anmassung Die Aura der Reproduktion und die Religion des Medialen bei Walter Benjamin und Patrick Roth herausgegeben von der Internationalen Walter Benjamin Gesellschaft Memento vom 26 Juni 2011 im Internet Archive PDF Datei 113 kB abgerufen am 30 August 2010 Walter Benjamin Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit 1939 S 499 Siegfried Kracauer Kleine Schriften zum Film Herausgegeben von Inka Mulder Bach und Ingrid Belke Band 6 der Werke Suhrkamp Frankfurt am Main 2004 Laszlo Moholy Nagy Malerei Photographie Film Munchen 1925 Nachdruck Mainz Berlin 1967 Rudolf Arnheim Film als Kunst 1932 Neuausgabe mit einem Nachwort von Karl Prumm und zeitgenossischen Rezensionen Suhrkamp Frankfurt am Main 2002 Walter Benjamin Uber den Begriff der Geschichte In derselbe Gesammelte Schriften Band I 2 Frankfurt am Main 1972 Detlev Schottker Walter Benjamin Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit Kommentar S 108 Detlev Schottker Walter Benjamin Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit Kommentar S 109 Siehe hierzu und im Folgenden auch Detlev Schottker Walter Benjamin Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit Kommentar S 118 f Walter Benjamin Gesammelte Schriften Band I Frankfurt am Main 1972 S 431 469 Walter Benjamin Gesammelte Schriften Band VII Frankfurt am Main 1989 S 350 384 Zeitschrift fur Sozialforschung 5 Jahrgang 1936 Heft 1 S 40 68 Walter Benjamin Gesammelte Schriften Band I Frankfurt am Main 1972 S 709 739 Walter Benjamin Gesammelte Schriften Band I Frankfurt am Main 1972 S 471 508 Bernhard Reich an Walter Benjamin Brief vom 19 Februar 1936 zitiert nach Detlev Schottker Walter Benjamin Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit Kommentar S 57 Willi Bredel an Walter Benjamin Brief vom 28 Marz 1937 zitiert nach Detlev Schottker Walter Benjamin Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit Kommentar S 92 Erdmut Wizisla Benjamin und Brecht Die Geschichte einer Freundschaft Suhrkamp Frankfurt am Main 2004 ISBN 3 518 39954 3 S 250 Walter Benjamin an Max Horkheimer Brief vom 27 Februar 1936 zitiert nach Detlev Schottker Walter Benjamin Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit Kommentar S 61 Walter Benjamin an Max Horkheimer Brief vom 29 Februar 1936 zitiert nach Detlev Schottker Walter Benjamin Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit Kommentar S 63 ff Hervorhebungen im Original Max Horkheimer an Walter Benjamin Brief vom 18 Marz 1936 zitiert nach Detlev Schottker Walter Benjamin Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit Kommentar S 129 f Detlev Schottker Walter Benjamin Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit Kommentar S 61 Walter Benjamin an Gretel Adorno Brief vom 26 Marz 1939 in Walter Benjamin und Gretel Adorno Briefwechsel 1930 1940 Frankfurt am Main 2005 S 364 a b Andreas Hoflich Walter Benjamins Text Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit und seine Bedeutung fur die asthetische Theorie Berlin 2000 online einsehbar abgerufen am 29 August 2010 Leonardo da Vinci Frammenti letterarii e filosofici zitiert nach Walter Benjamin Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit deutsche Fassung 1939 a b c d e Walter Benjamin Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit 1935 S 439 Walter Benjamin Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit 1935 S 453 Walter Benjamin Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit 1935 S 462 Rainer Maria Rilke Spaziergang in Letzte Gedichte und Fragmentarisches vollstandiger Text auf textlog de Stephane Mallarme Un Coup de des online einsehbar bei Wikisource abgerufen am 30 August 2010 Walter Benjamin Traumkitsch In Gesammelte Schriften Band II 2 S 620 Paul Valery La conquete de l ubiquite PDF Datei abgerufen am 30 August 2010 Detlev Schottker Walter Benjamin Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit Kommentar S 157 a b Walter Benjamin an Alfred Cohn Brief vom 4 Jul 1936 zitiert nach Detlev Schottker Walter Benjamin Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit Kommentar S 86 Theodor W Adorno Uber Jazz In Derselbe Musikalische Schriften Moments musicaux Impromptus Band IV Band 17 der Gesammelten Schriften Frankfurt am Main 2003 ISBN 3 518 29317 6 S 80 Erstveroffentlichung unter dem Pseudonym Hektor Rottweiler in Zeitschrift fur Sozialforschung Jahrgang 5 1936 S 235 259 a b c Theodor W Adorno an Walter Benjamin Brief vom 18 Marz 1936 in Theodor W Adorno Walter Benjamin Briefwechsel 1928 1940 2 Auflage Suhrkamp Frankfurt am Main 1995 S 169 172 Theodor W Adorno an Max Horkheimer Brief vom 18 Marz 1936 in Theodor W Adorno Max Horkheimer Briefwechsel Band I 1927 1937 Suhrkamp Frankfurt am Main 2003 S 131 Theodor W Adorno Dissonanzen Einleitung in die Musiksoziologie Band 14 der Gesammelten Schriften Frankfurt am Main 2003 ISBN 3 518 29314 1 S 10 Max Horkheimer Art and Mass Culture In Studies in Philosophy and Social Science Jahrgang IX 1941 Heft 2 Theodor Adorno und Max Horkheimer Dialektik der Aufklarung Philosophische Fragmente In Gunzelin Schmid Noerr Hrsg Gesammelte Schriften Band 5 Dialektik der Aufklarung und Schriften 1940 1950 Fischer Frankfurt am Main 1987 Detlev Schottker Walter Benjamin Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit Kommentar S 164 Walter Benjamin an Albert Cohn Brief vom 10 August 1936 in Walter Benjamin Gesammelte Briefe Band V S 349 Erdmut Wizisla Benjamin und Brecht Die Geschichte einer Freundschaft S 251 f Bertolt Brecht an Mordecai Max Gorelik Brief Anfang Marz 1937 in Bertolt Brecht Werke Suhrkamp Frankfurt am Main 2000 Band 29 S 18 Brief Nr 754 Bertolt Brecht Arbeitsjournal herausgegeben von Werner Hecht 2 Bande Frankfurt am Main 1974 Band 1 S 14 Gunter Hartung Zur Benjamin Edition Teil II in Weimarer Beitrage 36 Jahrgang Berlin Weimar 1990 S 981 Gershom Scholem Walter Benjamin 1965 in ders Walter Benjamin und sein Engel Vierzehn Aufsatze und kleine Beitrage herausgegeben von Rolf Tiedemann Frankfurt am Main 1983 S 24 f Hans Magnus Enzensberger Baukasten zu einer Theorie der Medien In Kursbuch 20 1970 und ders Palaver Politische Uberlegungen 1967 1973 Suhrkamp Frankfurt am Main 1974 S 119 Christoph Hesse Kritische Theorie und Kino Benjamin und Adorno uber Kunst und Kulturindustrie Vortrag vom 8 Mai 2007 auch als PDF Datei abgerufen am 19 Juli 2010 Reinhard Markner Benjamin nach der Moderne Etwas zur Frage seiner Aktualitat angesichts der Rezeption seit 1983 In Schattenlinien Berlin Nr 8 9 1994 S 37 47 Memento vom 26 Marz 2011 im Internet Archive abgerufen am 28 August 2010 Jonathan Crary Techniken des Betrachters Sehen und Moderne im 19 Jahrhundert Dresden 1996 S 30 f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit amp oldid 238028072