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Als Kleinbildkameras werden meistens 35 mm Film Kameras mit einem Bildformat von 24 mm 36 mm verstanden welche die Kleinbildpatrone vom Typ 135 verwenden Im weiteren Sinne gehoren alle Kameras dazu die ein Filmformat von etwa zwei bis vier Zentimetern Kantenlange besitzen dabei handelt es sich um heute nicht mehr gebrauchliche Filmtypen und Formate Der klassische 35 mm Kleinbildfilm Typ 135 mit dem Bildformat 24 36 mm Die 35 mm beziehen sich auf die Breite des Filmstreifens abzuglich der Randbreite ergibt sich die 24 mm lange Bildseite Kleinbildfilm in Filmpatrone die mit dem Produktnamen 135 im Jahr 1934 von Kodak eingefuhrt wurde 1 Mit dem Aufkommen der digitalen Kompaktkameras sind die meisten Kleinbildfilmkameras vom Markt verschwunden Fur Digitalkameras mit Aufnahmesensoren im Kleinbildformat siehe Vollformatsensor Inhaltsverzeichnis 1 Kameratypen 1 1 Sucherkameras 1 2 Einaugige Spiegelreflexkameras 1 3 Zweiaugige Spiegelreflexkamera 2 Eigenschaften 2 1 Grosse und Gewicht 2 2 Kosten 2 3 Scharfentiefe 2 4 Sucher 2 5 Bildqualitat 2 6 Einsatzgebiete 3 Filme und Formate 3 1 Typ 127 3 2 Typ 135 3 3 Typ 126 3 4 Rapidfilm 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseKameratypen BearbeitenSucherkameras Bearbeiten nbsp Leica I 1927 mit Objektiv Leitz Elmar 1 3 5 F 5cm die erste Kleinbildkamera nbsp Lordomat aus 1953 Sucherkamera des in Wetzlar wie Leitz ansassigen ehemaligen Herstellers Leidolf nbsp Rolleiflex Baby eine zweiaugige Spiegelreflexkamera fur den 127er Rollfilm nbsp Minox 35 GT eine sehr kompakte SucherkameraPraktisch samtliche einfachen Kameras wurden als Sucherkamera gebaut hinzu kommen noch einige System Sucherkameras der gehobenen Preisklasse insbesondere die Leica M Serie die in der Regel als Messsucherkameras bezeichnet werden Dadurch machten sie den grossten Anteil unter den Kleinbildkameras aus Sucherkameras gab es von zahlreichen Anbietern nahezu jeder Kamerahersteller hatte einige in seinem Programm Besondere Bauformen sind die Unterwasserkamera Nikonos von Nikon und die Panoramakamera Hasselblad XPan In den 1990er Jahren ist die russische Lomo sehr bekannt geworden Einaugige Spiegelreflexkameras Bearbeiten nbsp Nikon F chrom mit auswechselbarem Prismensucher ohne Belichtungsmesser und fruhem Objektiv NIKKOR S Auto 1 1 4 f 5 8cm 1959 Sie gilt als Urtyp aller folgenden professionellen SLR Kameras dieser Art und wurde von 1959 bis 1974 gebaut Die meisten hochwertigen Kleinbildkameras waren einaugige Spiegelreflexkameras auch SLR fur Single Lens Reflex genannt Zumeist waren es Systemkameras mit einem grossen Angebot an Objektiven und anderem Zubehor Zweiaugige Spiegelreflexkamera Bearbeiten Zweiaugige Spiegelreflexkameras auch als TLR fur Twin Lens Reflex bezeichnet hatten im Kleinbildbereich keine Bedeutung Zum einen gab es die Rolleiflex Baby und einige asiatische Nachbauten eine quaderformige Kamera mit Lichtschachtsucher und dem Format 4 4 Zentimeter Zum anderen existierten in den 1960er Jahren wenige zweiaugige Kameras fur den Filmtyp 135 etwa die Agfa Optima Reflex Sie sahen aus wie eine gewohnliche einaugige Kamera besassen also einen fest eingebauten Pentaprismensucher nur eben zwei kleine fest eingebaute Objektive 1936 wurde mit der Contaflex von Zeiss Ikon eine einzigartige zweiaugige Spiegelreflexkamera fur das Kleinbild eingefuhrt die extrem aufwandig gebaut und daher sehr teuer kommerziell wenig erfolgreich war Eigenschaften BearbeitenGrosse und Gewicht Bearbeiten Kleinbild unterscheiden sich von Mittelformatkameras zumeist erheblich im Gewicht Mit 5 kg bis 6 kg lasst sich bereits ein ausgesprochen universell verwendbares System zusammenstellen Kompaktkameras nahern sich sogar mitunter der Pocketkamera in ihrer Grosse an Einen ersten Schritt in diese Richtung machte 1966 die Rollei 35 gefolgt von der Minox 35 1974 und der Olympus XA 1979 Kosten Bearbeiten Aufgrund der grossen Stuckzahlen wurden Kleinbildkameras sehr kostengunstig gefertigt hinzu kommt dass der erforderliche Bildkreis gegenuber dem Mittelformat kleiner ausfallen kann was die Objektive in der Regel bedeutend billiger macht Auch wurden die Filme wegen des Massenmarktes zumeist besonders gunstig angeboten Scharfentiefe Bearbeiten Mit seiner Scharfentiefe stellt das Kleinbildformat 24 mm 36 mm einen gunstigen Kompromiss dar einerseits sind die Brennweiten kurz genug um bereits mit geringem Abblenden einen grossen Scharfenbereich erzeugen zu konnen andererseits steht voll aufgeblendet meist genugend Unscharfe zur Verfugung um den Hinter vom Vordergrund abheben zu lassen Letzteres wird auch durch die fur viele Systeme verfugbaren lichtstarken Objektive unterstutzt Normalobjektive mit f 1 2 und leichte Teleobjektive mit f 2 lassen sich mit vertretbaren Kosten und Gewicht bauen zum Vergleich mit dem Halbformat 18 mm 24 mm ist es schwierig einen fur gestalterische Zwecke ausreichend unscharfen Hintergrund zu erzeugen Sucher Bearbeiten Die meisten Spiegelreflexkameras weisen einen fest eingebauten Prismensucher auf bei den professionellen Topmodellen war es bis in die 1980er Jahre ublich dass die Einstellscheibe oder der ganze Sucher ausgewechselt und somit auf verschiedene Bedurfnisse angepasst werden konnte Dies ist heute zumeist nicht mehr der Fall einerseits weil z B ein Lichtschachtsucher eine gegenuber dem Mittelformat zu kleine Mattscheibe besitzt als dass mit ihm das Motiv perfekt beurteilt werden konnte Andererseits kann bei modernen Kameras die elektronische Steuerung das Auswechseln von Hardware Komponenten ersetzen und damit uberflussig machen Bildqualitat Bearbeiten Das Kleinbild bietet generell eine hohe Bildqualitat mit einigem Aufwand kommt es sogar dem Mittelformat nahe Aufwand bedeutet dabei einen niedrigempfindlichen Film eine hochwertige Optik und ein Stativ zu verwenden In digitalen Begriffen ausgedruckt lasst sich mit einem hochwertigen KB Diafilm niedriger Empfindlichkeit 25 ISO eine technische Auflosung von etwa 16 Millionen Pixeln erzielen Das Scannen von Kleinbildnegativen oder dias mit hoheren Auflosungen ist nicht sinnvoll weil in diesem Fall nur noch das auf dem Film physikalisch vorhandene Korn der lichtempfindlichen Schicht vergrossert werden wurde Konstruktionsbedingt ist es etwas leichter fur Mess Sucherkameras besonders hochwertige Objektive herzustellen wahrend bei Spiegelreflexkameras der optisch technische Aufwand wegen des durch den Ruckschwingspiegel beanspruchten Platzes etwas grosser ist Dieser leichte Vorteil wurde in den letzten Jahren aber durch die Massenproduktion der Spiegelreflexsysteme und ihre damit sinkenden Produktionskosten praktisch ausgeglichen Einsatzgebiete Bearbeiten Kleinbildkameras lassen sich universell einsetzen Es gibt kein Gebiet auf dem sie nicht zumindest akzeptable Leistungen bieten konnten Die Starken insbesondere der Kleinbild Spiegelreflexkamera liegen bei weit entfernten und schnell bewegten Motiven weswegen sie jahrzehntelang den Markt fur professionelle Sport und Pressefotografen beherrschte wahrend Studio und Landschaftsfotografen fast ausschliesslich Mittel und Grossformatkameras einsetzten Fur die Systemkameras gibt es Objektive bis etwa zwolffacher Vergrosserung mit extrem guten Abbildungseigenschaften wobei sich die Vergrosserung mit einem davor angeschlossenen Telekonverter bei nur geringem Qualitatsverlust weiter erhohen lasst Gut funktionierende Autofokus Systeme sowie Bildstabilisatoren erleichtern hochwertige Sport und Tieraufnahmen Hochwertige Messsucherkameras sind dagegen eher bei ungunstigen Lichtverhaltnissen von Vorteil sowie in Situationen die mehr Diskretion erfordern wenn kein Stativ verwendet werden kann oder wenn es auf eine kleinere und leichtere Ausrustung ankommt Die zahlreichen lichtstarken Objektive erlauben Freihand Nachtaufnahmen die mit dem Mittelformat nicht erreichbar sind Filme und Formate BearbeitenIn diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen Erklarung zur Systematik oder Nichtsystematik Beliebigkeit der Typ Nummern Hilf der Wikipedia indem du sie recherchierst und einfugst Typ 127 Bearbeiten Der Rollfilm vom Typ 127 mit vier Zentimetern Breite gilt als erster Kleinbildfilm Sein ursprungliches Aufnahmeformat 4 cm 6 cm galt damals noch als Kleinbild zahlt aber heute bereits zum Mittelformat die Formate 3 cm 4 cm und 4 cm 4 cm hingegen noch zum Kleinbild Der Film hatte bis zum Erscheinen des Instamaticfilms eine nennenswerte Bedeutung fur einfache Kameras Im Marz 1931 kam zudem die Rolleiflex Baby dafur heraus Mit dieser Kamera wollte Rollei an dem von der Leica eingeleiteten Trend hin zum kleinen Bild teilhaben sie hatte aber bei weitem nicht den Erfolg der Mittelformat Rolleiflex Deshalb wurde sie nach dem Zweiten Weltkrieg zunachst nicht wieder gebaut erst im Juni 1957 kam erneut eine Baby auf den Markt sie blieb bis Mai 1968 in der Produktion Von der Baby erschienen auch einige Nachbauten der bekannteste von Yashica Nach 1970 geriet der Filmtyp jedoch in Vergessenheit Die genannten Rollfilmformate sind gerundete Massangaben die exakten Werte siehe unter Rollfilm Typ 135 Bearbeiten nbsp Eine Sucherkamera fur Kleinbildfilm vom Typ 135 Leica Mod Ia 1925Im engeren Sinn bezeichnet Kleinbildfilm heute nur den Typ 135 da er das Kleinbild popular gemacht hat und seitdem bis heute am haufigsten vorkommt Es ist der 35 mm Kinefilm Kinofilm der in einer Patrone konfektioniert wird und deshalb beidseitig perforiert ist Am Anfang des Typ 135 steht die von Oskar Barnack bei Ernst Leitz in Wetzlar entwickelte Leica sie besass bereits das Bildformat 24 mm 36 mm allerdings noch mit einer eigenstandigen Patrone Auch andere Hersteller benutzten noch eigene Patronenformen nach 1945 verbreitete sich die von Kodak eingefuhrte Form des Typs 135 rasch auch in Deutschland Nur ganz wenige Kameras verwendeten das Halbbildformat 18 mm 24 mm die bekannteste von ihnen ist die Olympus Pen Bis Anfang der 1950er Jahre gab es auch Modelle die nur das Format 24 mm 32 mm belichteten darunter insbesondere die fruhen Nikon Sucherkameras Vereinzelt gab es auch Kameras die quadratische Formate von 24 mm 24 mm auf dem Film belichteten nbsp Filmkassette Typ 126 von KodakTyp 126 Bearbeiten Fur Einsteigerkameras entwickelte Kodak die leicht zu handhabende Instamatic Kassette mit dem quadratischen Format 28 mm 28 mm Kodak bot zwar auch eine Spiegelreflexkamera an Instamatic Kameras wurden aber so gut wie ausschliesslich in der unteren Preisklasse bis etwa 120 Mark gekauft Dort war der Film ein grosser Erfolg und in den 1960er bis 1980er Jahren weit verbreitet Der Film ist 35 mm breit und tragt pro Bild ein Perforationsloch das den Filmtransport der Kamera steuert Rapidfilm Bearbeiten Agfa stellte als Instamatic Konkurrenz den Rapidfilm vor der zumeist ebenfalls mit quadratischen Bildern belichtet wurde allerdings im Format 24 mm 24 mm Das System hatte ausserhalb Deutschlands nur geringen Erfolg so dass Rapidfilme nur in den 1960er und fruhen 1970er Jahren eine gewisse Bedeutung erlangten Der Film ist 35 mm breit und hat die gleiche Perforation wie ein gewohnlicher Kleinbildfilm Filmanfang und ende sind durch Pragen aufgeraut um den Lichteinfall in die Rapidkassette zu verhindern Literatur BearbeitenErich Stenger Die Geschichte der Kleinbildkamera bis zur Leica Hrsg Optische Werke Ernst Leitz Umschau Verlag Frankfurt 1949 veroffentlicht aus Anlass des 100 jahrigen Firmen Jubilaums Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kameras fur Filme vom Typ 126 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Kameras fur Filme vom Typ 127 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Kameras fur Filme vom Typ 135 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Rapidfilmkameras Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Online Museum fur KleinbildkamerasEinzelnachweise Bearbeiten The History of Kodak Roll Films Archiviert vom Original am 22 Februar 2009 abgerufen am 8 Februar 2009 Kameraformate Kleinstbildkamera Kleinbildkamera Mittelformatkamera Grossformatkamera Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kleinbildkamera amp oldid 236233414