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Als Filmpatrone bezeichnet man in der Analogfotografie das weitgehend lichtdichte Gehause fur Kleinbildfilme in denen der Film konfektioniert ist Dieser Filmtyp 135 erlaubt das Belichten von 24 36 mm Material langs pro 8 Perforationslochern auf jeder Seite aber auch anderer Formate was selten gehandhabt wird In speziellen Patronen kann Meterware selbst konfektioniert werden Geoffnete Filmpatrone mit Spule ohne Film und Filmdose gruner Schnappdeckel Patrone fur KB Film mit Schraubdeckel zur MehrfachbenutzungFilmloader zur Aufbewahrung von Filmmeterware und zum Nachfullen von KleinbildpatronenDie Filmpatrone besteht aus Metallblech oder selten aus Kunststoff mit Samtauflagen am Filmschlitz In aller Regel ermoglicht ein schachbrettartiger Aufdruck die so genannte DX Kodierung der Kamera eine Erkennung von Filmempfindlichkeit und anderen Eigenschaften des Films ab 1983 Im Inneren der Patrone befindet sich eine Spule die sogenannte Vorratsspule auf der der Film aufgewickelt ist In der Regel nach dem Belichten eines Bildes wird der Film bildweise auf eine Speicherspule weitertransportiert Nach dem letzten Bild in der Regel bei Erreichen des Filmendes wird der Film in der Kamera wieder fast ganz oder aber vollstandig in die Patrone zuruckgespult Nur ganz wenige Kameratypen spulen zuerst den Film ganz heraus und dann die belichteten Bilder zuruck in die Patrone Vorteil ist dass die belichteten Aufnahmen ausser der letzten lichtgesichert in der Patrone stecken Nachteil dass vor dem Belichten die geladene Kamera durch Offnen sabotiert werden kann Der Filmtransport erfolgt in den meisten Kameras von links nach rechts und wenn manuell mit dem rechten Daumen Bei der Rollei 35 etwa jedoch nach links Die dadurch erfolgende unterschiedliche Orientierung der Aufnahmen am Film wird sichtbar an der Position und der Richtung des Fortschreitens der fabrikationsmassigen Nummerierung am Filmrand in Bezug auf das Negativbild sowie eine in der Regel automatisiert an einem Eck nummerierte laborseitige Rahmung von Diapositiven Fur die Filmentwicklung kann die Filmpatrone in der Dunkelkammer oder in einem Wechselsack geoffnet und in eine Entwicklungsdose eingespult werden die dann beispielsweise in einen Etagentank fur die Entwicklung mehrerer Filme eingesetzt werden kann Dosenentwicklung In fototechnischen Kopieranstalten und bei 1 Stunden Fotoservices den sogenannten Minilabs werden Filme maschinell entwickelt Fachlabore arbeiten mit speziellen Labormaschinen die je nach Entwicklungsprozess und Filmformat individuell wie auch bei der Dosenentwicklung moglich eingestellt werden konnen Die Patronen konnen typisch durch Zusammendrucken des zylindrischen Mantels zum Filmschlitz hin und festes Drucken des Vorstandes der Filmspule auf den Tisch oben relativ leicht geoffnet werden Es erfolgt dabei praktisch keine Verformung der Teile die auch wieder zusammengesetzt werden konnen Die profilierten Endringe konnen verchromt schwarz lackiert sein wie auch der Patronenmantel innen um Licht zu dampfen Der nur einseitige Vorstand des Kerns aus dem Patronenkorpus hilft beim Orientieren der Patrone im Dunkeln und kann zum Ruckspulen des Films mithilfe von Daumen und Zeigefinger in die Patrone dienen Kodachrome FilmpatroneEine Verschmutzung des Filmschlitzes mit Sand muss vermieden werden Patronen von Kodak haben an beiden Enden Ringe aus dunnerem Blech deren Verbordelung eine Wiederverwendung nach dem Offnen praktisch ausschliesst An die Spulenkerne stets aus Kunststoff war fruher das Filmende mittig per einem etwa 1 cm schmalen den Kern umschlingendem Klebstreifenstuck Krepppapier doppelseitig angekoppelt Spater kamen Kerne mit einem Schlitz auf der innen mit zwei Widerhaken ausgerustet ist die ein Filmende das auf eine Lasche mit etwa 1 3 oder 1 4 Breite verjungt ist und ein passendes Loch aufweist zwangslaufig erfasst halt und doch auf Zug kontrolliert herausreissen lasst Handisches Befestigen des Films auf einer recyclierten Konfektionspatrone erfolgt in der Regel mit einem Klebstreifen Kodak Stuttgart fuhrte 1934 gemeinsam mit der Retina Kleinbildkamera die 135 Filmpatrone Kassette ein Die Retina Kamera und die zugehorige Filmpatrone wurden im Dr Nagel Kamerawerk in Stuttgart entwickelt das 1931 von Kodak ubernommen wurde Die Patrone konnte auch in den damals produzierten Leica und Contax Kameras verwendet werden 1 2 3 Nach dem 2 Weltkrieg setzte sich die 135 Filmpatrone weltweit bis heute als Standard fur das Kleinbildformat durch und wurde in der ISO 1007 4 genormt Neben der von Kodak 1934 eingefuhrten 135 Filmpatrone wurde von AGFA die damals zur I G Farben gehorte 1939 die Karat Filmpatrone mit beidseitig perforierten 35mm Kleinbildfilm fur die Karat Kleinbildkameras eingefuhrt In der Nachfolge brachte AGFA 1963 mit anderen beteiligten Unternehmen die Rapid Patrone auf den Markt ORWO Wolfen fuhrte 1965 die vom Format kompatible SL Kassette ein 5 Die drei Formate Karat Rapid und SL werden jedoch von Filmherstellen nicht mehr angeboten Vorhandene Kassetten konnen mit 35 mm Kleinbildfilmstreifen der Lange 60 cm bestuckt werden und in entsprechenden Kameras wie z B der ISO Rapid weiterhin verwendet werden Siehe auch BearbeitenAgfa Rapid 35 mm FilmEinzelnachweise Bearbeiten Die Kodak Retina und die Kodak Patrone In Foto Museum Uhingen Abgerufen am 16 Oktober 2023 The History of Kodak Roll Films In The Brownie Camera Page Chuck Baker abgerufen am 16 Oktober 2023 135 Film Pre loaded cassettes and Kodak Retina cameras In Academic Accelerator Abgerufen am 16 Oktober 2023 ISO 1007 2000 06 Fotografie Patrone fur Film Nr 135 Festlegungen ISO Juni 2000 abgerufen am 16 Oktober 2023 Gert Koshofer Farbfotografie Band 2 Moderne Verfahren Laterna magica Munchen 1981 ISBN 3 87467 193 3 S 198 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Film cartridges Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Filmpatrone amp oldid 238929661