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Abel Gance 25 Oktober 1889 in Paris 10 November 1981 ebenda war ein franzosischer Filmpionier Abel Gance Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Filmografie Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAbel Gance wurde als unehelicher Sohn des wohlhabenden Arztes Abel Flamant geboren Er wuchs auf bei seiner aus der Arbeiterklasse stammenden Mutter Francoise Perethon die spater ihren Freund Adolphe Gance heiratete Auf Veranlassung der Eltern begann Gance zuerst eine Lehre bei einem Rechtsanwalt aber schon mit 19 Jahren zog es ihn auf die Theaterbuhne in Brussel Zuruckgekehrt nach Paris trat er 1909 bereits erstmals als Schauspieler im Film Moliere von Leonce Perret auf Nach weiteren kurzen Filmrollen lernte Gance auch das Schreiben von Drehbuchern Das Schauspielern brachte ihm jedoch kein ausreichendes Einkommen und Gance lebte zu dieser Zeit in sehr armlichen Verhaltnissen Auf Grund unzureichender Ernahrung erkrankte er an Tuberkulose konnte die Krankheit aber allmahlich uberwinden 1911 grundete Gance eine Produktionsfirma und fuhrte erstmals Regie in einem eigenen Film La Digue der jedoch wie viele weitere seiner fruhen Filme keinen Erfolg zeitigte Aus Frust kehrte Gance erst einmal zur Buhne zuruck und wollte in dem funf Stunden langen selbstgeschriebenen Stuck Victoire de Samothrace zusammen mit Sarah Bernhardt in der Hauptrolle auftreten Das Stuck ware vermutlich ein Erfolg geworden wenn nicht der Ausbruch des Ersten Weltkrieges die Premiere verhindert hatte Wegen seines immer noch schlechten Gesundheitszustandes brauchte Gance an keinen Kampfhandlungen teilnehmen und es gelang ihm eine profitable Anstellung als Regisseur bei der Film d Art Gesellschaft zu finden Die Filme Mater Dolorosa 1917 und La Dixieme Symphonie Die zehnte Symphonie 1918 waren erfolgreich und Gance schuf sich einen Ruf als wilder Experimenteur mit fur die Zeit ungewohnlichen Gestaltungsmitteln wie Nahaufnahmen und Kamerafahrten Er hatte deshalb einige Dispute mit der Geschaftsfuhrung seiner Filmfirma auszufechten Nun musste Gance dann doch noch in den letzten Kriegshandlungen des Ersten Weltkrieges antreten wurde aber kurze Zeit spater wegen einer Vergiftung durch Senfgas wieder aus der Armee entlassen Er beantragte jedoch wieder eingestellt zu werden um fur seine neueste Idee einen Film mit dem Titel J accuse Ich klage an 1919 den er 1938 mit u a Jean Louis Barrault erneut verfilmte realistische Kriegsszenen drehen zu konnen Das Dreiecksmelodram wurde unerwartet ein Erfolg in ganz Europa und war der erste europaische Film der echte Szenen von Kriegshandlungen in einer fiktiven Filmgeschichte einband 1 Der Film wurde am 11 November 2014 vom deutsch franzosischen Fernsehsender arte gezeigt Die begleitende Filmmusik wurde von Philippe Schoeller geschrieben und von Frank Strobel dirigiert Seine experimentellen schnellen Filmschnitte sollen auch Sergei Eisenstein und Wsewolod Pudowkin bei deren Werken beeinflusst haben Wahrend des nachsten Filmes La Roue 1923 erkrankten Gance und seine zweite Ehefrau Ida Danis an einem Grippe Virus von dem sich zwar Gance erholte nicht aber seine Frau Sie starb kurz vor Veroffentlichung des Films Aus Gram verliess Gance Europa und reiste in die Vereinigten Staaten Die Reise wurde eine landesweite Kampagne fur seinen Film J Accuse und Gance erhielt ausserst profitable Angebote aus Hollywood die er jedoch dankend ablehnte Mit dem Hollywood Produktionssystem konnte er sich nicht anfreunden Einer der glucklichsten Momente fur Gance war das Lob des Hollywood Regisseurs David Wark Griffith wahrend der Auffuhrung des fur Amerika gekurzten Filmes J Accuse in New York City Auf eine Frage was denn der Film uberhaupt anklage antwortete Gance Den Krieg und seine Dummheit Zuruck in Frankreich erntete Gance dann grosse Zustimmung fur seinen neuen Film La Roue hier besonders fur die Montagetechnik 1927 schuf Gance seinen bekanntesten Film Napoleon der als Lexikon der Filmtechnik bezeichnet wurde vereinte er doch alle bisher bekannten Filmtechniken der auslaufenden Stummfilmzeit in einem Film So wurden unter anderem Farbaufnahmen 3D Aufnahmen und die ersten Breitwand Szenen gezeigt gedreht mit drei Kameras Diese wurden mit drei Projektoren auf eine riesige gebogene Leinwand projiziert und nahmen damit solche Filmformate wie Cinerama Cinemiracle und Cinemascope vorweg Fur die endgultige Verleihfassung nahm Gance mit Ausnahme der 3 Projektor Szenen alle Farb und 3D Szenen jedoch wieder aus dem Film heraus da er furchtete das Publikum zu sehr zu verwirren Dennoch erhielt der Film Stehapplaus bei seiner Urauffuhrung in Paris Anschliessend wurde der Film allerdings nur in acht europaischen Stadten gezeigt da die Anforderungen an die Projektionstechnik nur von wenigen Filmtheatern erfullt werden konnten Fur die Vereinigten Staaten erwarb MGM die Vertriebsrechte entschied sich aber den Film nicht mit drei Projektoren in Breitwand aufzufuhren mit der unverstandlichen Behauptung das wurde die Einfuhrung des Tonfilmes storen Das Ergebnis war ein Misserfolg an den Kinokassen in den Vereinigten Staaten Der Film Napoleon war der letzte in dem Gance seine eigene Kreativitat einsetzen konnte Seine nachfolgenden Tonfilme wurden fur Studios produziert die auf Experimente verzichteten Dennoch wandte sich Gance auch in den folgenden Jahren ab und zu seinem Meisterwerk zu So erhielt der Film 1934 Stereo Toneffekte mit einem so genannten Pictographen Wahrend seines restlichen Lebens kritisierte Gance Filmhistoriker die dem Film Napoleon seiner Meinung nach nicht den Stellenwert einraumten der ihm gebuhre Schliesslich verbrachte der britische Regisseur Kevin Brownlow zwei Jahrzehnte mit der Restaurierung und Zusammenfugung aller Szenen des Meisterwerks Die Neuauffuhrung mit der Filmmusik von Sir Carl Davis erfolgte 1979 in London Sie wurde ein uberwaltigender Erfolg 1981 wurde der Film mit der Musik von Carmine Coppola in einer Produktion von dessen Sohn Francis Ford Coppola in der Radio City Hall aufgefuhrt und erlangte damit auch den Erfolg in den Vereinigten Staaten den er und sein Regisseur in der Filmgeschichte verdienten Glucklicherweise lebte Gance lang genug um den Erfolg seines Filmes noch miterleben zu konnen Er plante einen letzten Film uber Christoph Columbus als er 92 jahrig starb Filmografie Auswahl Bearbeiten1912 Une vengeance d Edgar Poe 1915 La folie du Docteur Tube 1916 Le droit a la vie 1917 Barberousse 1917 Mater Dolorosa 1918 Die zehnte Symphonie La dixieme symphonie 1919 Ich klage an J accuse 1923 La Roue 1924 Au secours 1927 Napoleon Napoleon 1931 Das Ende der Welt La fin du monde 1936 Beethovens grosse Liebe Un grand amour de Beethoven 1960 Austerlitz Glanz einer Kaiserkrone Austerlitz 1964 Cyrano und d Artagnan Cyrano et d Artagnan Literatur BearbeitenAbel Gance La Roue In Heinz Ludwig Arnold Hrsg Kindlers Literatur Lexikon Bd 6 J B Metzler Verlag Stuttgart 2009 ISBN 978 3 476 04000 8 S 270 274 Thomas Koebner Abel Gance 1889 1981 In ders Hrsg Filmregisseure Biographien Werkbeschreibungen Filmographien 3 aktualisierte und erweiterte Auflage Reclam Stuttgart 2008 ISBN 978 3 15 010662 4 S 270 274 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Abel Gance Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Abel Gance im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Abel Gance in der Internet Movie Database englisch Kurzbiographie bei fr online de Einzelnachweise Bearbeiten Die Toten Soldaten kehren zuruck in FAZ vom 11 November 2014 Seite 15 Normdaten Person GND 119451352 lobid OGND AKS LCCN n82080740 VIAF 64034368 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gance AbelKURZBESCHREIBUNG franzosischer FilmpionierGEBURTSDATUM 25 Oktober 1889GEBURTSORT Paris FrankreichSTERBEDATUM 10 November 1981STERBEORT Paris Frankreich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Abel Gance amp oldid 237965612