Der Commodore 128 (kurz C128; umgangssprachlich Hundertachtundzwanziger) ist der letzte zur Marktreife gebrachte 8-Bit-Mikrocomputer des US-amerikanischen Technologiekonzerns Commodore International. Die in der Modellbezeichnung enthaltene Zahl bezeichnet dabei die Größe des ab Werk verbauten Arbeitsspeichers (RAM) in Höhe von 128 Kilobytes (KB). Aufgrund des breiten Leistungsspektrums, das nach zeitgenössischer Wahrnehmung Eigenschaften von Heimcomputern mit denen von Arbeitsplatzrechnern verbindet, lässt sich der Rechner nicht eindeutig einer Geräteklasse zuordnen. Bedient und programmiert werden kann der Rechner mit Hilfe eines herstellereigenen, interpretierten Dialekts der Programmiersprache BASIC.
Commodore 128 | |
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Hersteller | Commodore |
Typ | Heimcomputer (C64-Modus) Bürocomputer (andere Modi) |
Veröffentlichung | 5. Januar 1985 (C128) 15. Januar 1986 (C128D) 2. Juni 1987 (C128D-CR) |
Produktionsende | 1989 |
Neupreis | 300 US$ (1985) 269 £ (1985) 1198 DM (1985) |
Prozessor | 8-Bit-MOS Technology 8502
8-Bit-Zilog Z80A (CP/M-Modus)
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Arbeitsspeicher | 128Â kB RAM (per Bank Switching, max. 1Â MB RAM) 16Â kB VRAM (C128, C128D) 64Â kB VRAM (C128D-CR) |
Grafik | 8-Bit-MOS 8564 (NTSC) 8-Bit-MOS 8566 (PAL-B) 8-Bit-MOS 8569 (PAL-N)
8-Bit-MOS 8563 (C128, C128D)
8-Bit-MOS 8568 (C128D-CR)
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Sound | 8-Bit-MOS 6581 (C128, C128D) 8-Bit-MOS 8580 (C128D-CR)
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Datenträger | 5¼-Zoll-Disketten (DS, DD) 3½-Zoll-Disketten (DS, DD) Kompaktkassetten Steckmodule |
Betriebssystem | Commodore BASIC V2.0 (1981) Commodore BASIC V7.0 (1985) CP/M-Plus Version 3.0 (1985) GEOS 128 (1986) |
Vorgänger | Commodore 64 (1982) Commodore Plus/4 (1984) |
Nachfolger | Commodore 256 (keine Serienreife) |
Der als Nachfolger des weltweit meistverkauften Heimcomputers Commodore 64 geltende C128 wurde erstmals im Januar 1985 auf der Winter Consumer Electronics Show in Las Vegas nach fünfmonatiger Entwicklungszeit der Weltöffentlichkeit vorgestellt. Der Markteinführungspreis lag nur wenig später in den Vereinigten Staaten bei 300 US$, in Großbritannien bei 269 £ und in Westdeutschland bei 1198 DM. Mit weltweit rund vier Millionen verkauften Einheiten gehört der bis 1989 in drei unterschiedlichen Varianten produzierte C128 zu den kommerziell erfolgreichsten Rechnern der zweiten Hälfte der 1980er Jahre.
Die technikgeschichtliche Relevanz des C128 leitet sich vor allem aus der ungewöhnlichen Ausstattung des Rechners mit zwei 8-Bit-Hauptprozessoren unterschiedlicher Hersteller und drei verschiedenen Betriebssystemen ab. Man konnte den Computer im C64-Modus starten und so die Programme für den Vorgänger Commodore 64 nutzen. Für die vielen an Spielen interessierten Käufer lohnte sich der teurere C128 jedoch nicht, so dass der C64 weiterhin den niedrigpreisigen 8-Bit-Heimcomputerbereich dominierte.
Da die Entwicklung von Software für den C128-Modus einen im Vergleich zum C64 deutlich eingeschränkten Markt bedeutete, wurde für den C128-Modus deutlich weniger Software entwickelt als für den C64. Im mittleren Preissegment mit ambitionierten Software-Amateuren und kleinen Unternehmern herrschten der Atari 520 ST und der Amiga 500 vor, die bald nach dem C128 erschienen. Und im hochpreisigen Bereich behielten die IBM-PC-Kompatiblen ihre Position.
Geschichte Bearbeiten
In der ersten Hälfte der 1980er Jahre hatten sich die Heimcomputer als Massenprodukt bereits fest am Markt für Unterhaltungselektronik etabliert. Allerdings wurde in Nordamerika und Westeuropa heftig zwischen vornehmlich US-amerikanischen Herstellern wie Commodore, Atari, Apple und Texas Instruments um Marktanteile gerungen. Daher wird diese von zahlreichen zueinander inkompatiblen Modellen geprägte Ära bisweilen als „Heimcomputer-Krieg“ bezeichnet.
Auch unternehmensintern entstanden bei Commodore zunehmend Spannungen zwischen Konzernleitung und Entwicklungsabteilung. Fast alle der an der Entwicklung des C64 beteiligten Ingenieure, darunter die Chipentwickler Bob Yannes und Al Charpentier, klagten über trotz des großen Verkaufserfolgs ausbleibende Gehaltserhöhungen. Hinsichtlich neuer Hardwareprojekte herrschte keine Einigkeit. Charpentier schlug die Entwicklung eines neuen Rechners namens C80 mit 80-Zeichen-Bildschirm, 256 kB RAM, hochauflösendem Monitor und schnellerem Diskettenlaufwerk für das mittlere Preissegment vor.
Diese Idee wurde jedoch vom für seine Niedrigpreispolitik bekannten Hauptgeschäftsführer Jack Tramiel abgelehnt. Tramiel versprach sich von einem billigeren, wie der C64 an herkömmliche Fernsehgeräte anschließbaren neuen Rechner mehr Profit. Im Sommer 1983 begann daher auf Geheiß Tramiels die Arbeit an der Commodore-264-Serie mit dem Ziel der Entwicklung eines Konkurrenzmodells zum erfolgreichen britischen Billigrechner ZX Spectrum. Daraufhin verließen Yannes, Charpentier sowie weitere führende Ingenieure das Unternehmen.
Tramiel selbst musste aufgrund unüberbrückbarer Meinungsverschiedenheiten mit dem Hauptaktionär und Aufsichtsratsvorsitzenden Irving Gould nach gut dreißigjähriger Betriebszugehörigkeit am 13. Januar 1984 seinen Posten als Hauptgeschäftsführer räumen. An seine Stelle rückte am 21. Februar 1984 der erfahrene, zuvor in der Stahlindustrie tätige Marshall F. Smith. Zwar verkaufte sich der marktführende C64 immer noch ausgezeichnet, die Anfang 1984 zur Marktreife gebrachten, nicht zum C64 kompatiblen Rechner der Commodore-264-Serie stellten sich jedoch als Ladenhüter heraus.
Entwicklung Bearbeiten
Projektierung unter Einbeziehung von Kundenwünschen Bearbeiten
Um sich Klarheit über die Kundenwünsche hinsichtlich eines C64-Nachfolgers zu verschaffen, führten Commodore-Mitarbeiter anlässlich der in Chicago stattfindenden Summer Consumer Electronics Show im Juni 1984 eine Umfrage unter den einen C64 besitzenden Messebesuchern durch. Diese ergab große Zufriedenheit hinsichtlich der Grafikfähigkeiten, der Klangerzeugungsmöglichkeiten sowie des vergleichsweise niedrigen Preises des C64. Neben der am häufigsten genannten C64-Softwarekompatibilität zählten ein verbessertes BASIC, mehr Arbeitsspeicher, die Fähigkeit zur Darstellung von 80 Zeichen pro Zeile, ein numerischer Ziffernblock, ein schnelleres Diskettenlaufwerk sowie die native Fähigkeit zur Verwendung professioneller CP/M-Software zu den dringendsten Verbesserungswünschen.
Hauptgeschäftsführer Smith gab schließlich im September 1984 unter Berücksichtigung der genannten Verbesserungswünsche die Entwicklung des C128 in Auftrag. Der neue Rechner sollte rechtzeitig zur für Anfang Januar 1985 in Las Vegas angesetzten Winter Consumer Electronics Show fertig sein. Damit standen lediglich vier Monate an Entwicklungszeit zur Verfügung. Die Projektleitung übernahm der 1983 im Alter von 24 Jahren zum Leiter der Hardware-Entwicklungsabteilung ernannte Bil Herd. Das Wissen darum, dass der C128 Commodores letzter Vertreter der 8-Bit-Heimcomputer-Pioniergeneration sein würde, stellte für das Entwicklerteam eine besondere Motivation dar.
Planung Bearbeiten
Bereits seit 1983 arbeitete ein Entwicklungsteam unter der Leitung Robert Russells an einem neuen Heimcomputermodell namens D128. Der D128 ging seinerseits auf im Zusammenhang mit der Planung der CBM-500-Serie angestellte Überlegungen zurück, die mit dem B128 ein Bürocomputermodell und dem P128 ein Heimcomputermodell vorsahen. Ähnlich wie der P128 sollte auch der D128 mit dem zur Verwaltung von mehr als 64 kB Arbeitsspeicher fähigen 8-Bit-Hauptprozessor MOS Technology 6509 (kurz MOS 6509) sowie dem schon im C64 verbauten Soundchip MOS Technology 6581 (kurz MOS 6581) ausgestattet werden. Da sich Russells Ingenieure nach dem Weggang Charpentiers nicht an eine Weiterentwicklung des spritefähigen und sehr komplexen 40-Zeichen-Grafikchips MOS Technology VIC II (kurz VIC II) heranwagten, gestaltete sich die Bildschirmausgabe beim D128 jedoch als problematisch. In Erwägung gezogen wurde nicht zuletzt die Verwendung zweier parallel arbeitender Grafikchips in Gestalt des bewährten VIC II sowie eines noch zu entwickelnden farbfähigen 80-Zeichen-Grafikchips.
Da die Planungen so oder so aber weder eine C64-Kompatibilität noch eine CP/M-Fähigkeit vorsahen und damit den von der Unternehmensleitung gemachten Vorgaben widersprachen, wurde das D128-Projekt kurzerhand von Herd beendet. Herds eigenes Entwicklerteam griff aber einige der im Zusammenhang mit dem D128 angestellten Überlegungen bei der Planung des C128 wieder auf, etwa hinsichtlich der Verwendung von zwei Grafikchips. Um die angestrebten Verbesserungen der Leistungsfähigkeit ohne Verlust der vollständigen C64-Kompatibilität umsetzen zu können, sollte außerdem der im C64 seit 1982 verbaute Chipsatz mit dem Hauptprozessor MOS Technology 6510 (kurz MOS 6510), dem Grafikchip VIC II, dem Soundchip MOS 6581 sowie weiteren Bausteinen für den C128 einfach weiterentwickelt werden. Zwecks Implementierung der geforderten CP/M-Fähigkeit bot sich die Verwendung der weitverbreiteten CPU Zilog Z80A (kurz Z80A) als Zweitprozessor an.
Um die gesteckten Ziele zu erreichen, sollte der C128 außerdem mit drei voneinander völlig unabhängigen Betriebsarten versehen werden. Zur Erschließung der für den C64 bereits existierenden umfangreichen Softwarebibliothek sollte die Hardware des neuen Rechners im C64-Modus das Vorgängermodell lückenlos emulieren. Eine höhere Arbeitsgeschwindigkeit, ein komfortableres BASIC und ein vergrößerter Arbeitsspeicher sollten im C128-Modus zur Verfügung stehen, der als Hauptbetriebsart vorgesehen war. Der CP/M-Modus schließlich war vornehmlich für ernsthafte berufliche Anwendungen und den Einsatz der bewährten sowie in Fülle vorhandenen CP/M-Software gedacht. Während für den C64-Modus der ursprüngliche Betriebssystemkern des Vorgängermodells unverändert übernommen werden konnte, musste für den C128-Modus ein neuer Betriebssystemkern sowie ein leistungsstärkerer Dialekt des Commodore BASIC programmiert werden.
Implementierung Bearbeiten
Um im C128-Modus die angestrebte höhere Arbeitsgeschwindigkeit realisieren zu können, wurde der altbekannte, mit einer Taktfrequenz von rund 1 MHz arbeitende 8-Bit-Hauptprozessor MOS 6510 aus dem C64 überarbeitet und weiterentwickelt. Diese Aufgabe übernahm die konzerneigene Abteilung für Halbleiterentwicklung. Sie trug die Bezeichnung Commodore Semiconductor Group (kurz CSG) und war aus dem 1976 von Commodore übernommenen Halbleiterhersteller MOS Technology hervorgegangen. Die Überarbeitung führte schließlich zur Fertigstellung des mit einer Taktfrequenz von rund 2 MHz doppelt so schnellen und mit zusätzlichen Funktionen versehenen MOS Technology 8502 (kurz MOS 8502).
Der Grafikchip VIC II aus dem C64 wurde von Dave DiOrio weiterentwickelt und konnte nun bei abgeschaltetem Videosignal mit dem gleichen Basistakt wie der MOS 8502 Grafikdaten verarbeiten. Allerdings gab es beim daraus entstandenen MOS Technology VIC IIe (kurz VIC IIe) keine signifikanten Verbesserungen etwa im Hinblick auf die Bildauflösung, die Farbtiefe oder die für die Spieleindustrie wichtige Spritefähigkeit.
Frank Palaia übernahm die Aufgabe der im Dezember 1984 erfolgreich zum Abschluss gebrachten Integration des Z80A in die bewährte 8-Bit-Rechnerarchitektur von Commodore. Zu diesem Zweck wurde die Taktfrequenz des eigentlich doppelt so schnellen Z80A auf 2,04 MHz gedrosselt. Für den Betrieb unter CP/M musste außerdem eine auf die Hardware des C128 zugeschnittene Portierung der aktuellen Betriebssystemversion CP/M-Plus Version 3.0 (kurz CP/M 3.0 bzw. CP/M-Plus) entwickelt werden. Diese Aufgabe wurde dem Programmierer Von Ertwine übertragen. Terry Ryan schrieb den für zur Programmierung und Bedienung gedachten neuen BASIC-Dialekt des C128, fortan als Commodore BASIC V7.0 bezeichnet. Fred Bowen wurde mit der Programmierung der Betriebssystemroutinen betraut.
Der Arbeitsspeicher des neuen Rechners wurde auf namengebende 128 kB RAM aufgestockt. Da die 16-Bit-Adressbusstrukturen des MOS 8502 nicht zur Verwaltung eines so großen Arbeitsspeichers ausreichten, mussten außerdem ein Speicherverwaltungsbaustein sowie ein Adressmanager neu entwickelt werden. Dave Haynies Erfahrungen bei der Emulation des Adressmanagers sowie der Konzeption der Zeitsteuerung flossen später in die Entwicklung des Commodore Amiga ein. Außerdem sollte in Übereinstimmung mit den Kundenwünschen das für seine extreme Langsamkeit bei der Datenübertragung berüchtigte 5¼-Zoll-Diskettenlaufwerk VC1541 des Vorgängermodells C64 durch ein neu entwickeltes Gerät mit deutlich höherer Datenübertragungsrate ersetzt werden. Greg Berlin war für die Planung der Hardware des neuen 5¼-Zoll-Diskettenlaufwerks VC1571 verantwortlich, während Dave Siracusa das zugehörige Diskettenbetriebssystem Commodore DOS 3.0 programmierte.
Der C128 erhielt außerdem ein völlig neues, im Gegensatz zur klobigen Brotkastenform des C64 auf Professionalität, Bürotauglichkeit sowie verbesserte Ergonomie abzielendes Design. So wurde das Gehäuse gegenüber dem Vorgängermodell deutlich abgeflacht, um den Anwendern das ermüdende Anheben der Handballen bei der Bedienung der Tastatur zu ersparen. Außerdem erhielt die Tastatur einen numerischen Ziffernblock und zusätzliche Funktionstasten. Wer genau das Gehäuse des C128 entworfen hat, ist nicht bekannt. Vermutet wird eine Beteiligung des preisgekrönten Industriedesigners Ira Velinsky, der bereits die Gehäuse der Modelle Commodore Max, SX-64 und Plus/4 entworfen hatte, bevor er im Jahr 1984 gemeinsam mit Tramiel Commodore International verließ.
Probleme bei der Integration des 80-Zeichen-Grafikchips Bearbeiten
Zum Zeitpunkt der Entwicklung des C128 verfügte die Hardware-Entwicklungsabteilung von Commodore bereits über Erfahrungen mit zur Darstellung von 80 Zeichen pro Zeile fähigen Grafikchips. So hatte die CSG für die Bürorechner der CBM-8000-Serie bereits den Motorola 6845 zum als Ansteuerschaltung für die Kathodenstrahlröhre des fest eingebauten Bildschirms dienenden MOS Technology 6545 (kurz MOS 6545) weiterentwickelt. Der im englischsprachigen Raum auch als Cathode Ray Tube Controller (kurz CRTC) bezeichnete MOS 6545 vermochte Texte jedoch lediglich in zwei Farben auf den Bildschirm zu bringen. Daher wurde der Grafikchip für den D128 sowie den als 16-Bit-Workstation konzipierten, aber ebenfalls nie zur Serienreife gebrachten CBM 900 unter der Leitung von Kim und Anne Eckert ab Anfang 1983 in rund anderthalb Jahren zum mit einer Palette von 16 Farben und dediziertem Grafikspeicher arbeitenden MOS Technology 8563 (kurz MOS 8563) weiterentwickelt. Da der MOS 8563 vornehmlich für die Textverarbeitung gedacht war, wurde auf die Fähigkeit zur Darstellung von Sprites verzichtet.
Zwecks Umsetzung der für den C128 vorgesehenen Fähigkeit zur Darstellung von 80 Zeichen pro Zeile entschied sich die Entwicklungsabteilung für einen Einbau des MOS 8563 in den neuen Rechner. Beim Versuch der Integration des MOS 8563 in die Systemarchitektur des C128 kam es allerdings zu Kommunikationsstörungen zwischen Herd und der unabhängig arbeitenden CSG. Zwar wusste Herd, dass der MOS 8563 eine Weiterentwicklung des schon für eine Verwendung im D128 in Erwägung gezogenen Motorola 6845 sowie des MOS 6545 darstellte. Allerdings war der C128-Projektleiter nicht von den Kollegen der Abteilung für Halbleiterentwicklung über Änderungen der Adressbusstrukturen, der Taktung sowie der Handhabung der Lese-/Schreibleitung in Kenntnis gesetzt worden. Der ab September 1984 prinzipiell einsatzfähige 80-Zeichen-Grafikchip des C128 bereitete den Hardwareentwicklern daher immer wieder Probleme, vor allem mit seiner aus Herds Unkenntnis resultierenden Neigung zum Überhitzen und seiner vom 40-Zeichen-Grafikchip VIC IIe abweichenden Taktung.
Offizielle Vorstellung Bearbeiten
Laut Herd war die Zeitknappheit bei der Planung des C128 so groß, dass die Waschbecken des Entwicklungslabors als provisorische Duschen herhalten mussten. Die heißgelaufenen Diskettenlaufwerke wurden zum Warmhalten der bei der Arbeit nebenbei eingenommenen Fertigmahlzeiten verwendet. Noch in der Nacht vor der Eröffnung der Winter Consumer Electronics Show (kurz CES) vom 5. bis 6. Januar 1985 musste bis 2 Uhr morgens an den Prototypen des C128 gearbeitet werden, um den Rechner überhaupt rechtzeitig der Öffentlichkeit präsentieren zu können. Obendrein waren die Hotelzimmerreservierungen des Präsentationsteams in Las Vegas im Vorfeld der Messe von einer unbekannten Person annulliert worden. Dabei handelte es sich möglicherweise um einen Sabotageakt des ehemaligen Commodore-Geschäftsführers Tramiel.
Wirklich zuverlässig war der mit einem Listenpreis von unter 300 US$ angekündigte C128 zum Zeitpunkt der offiziellen Präsentation indessen noch nicht. Pro Tag brannten im Durchschnitt zwei Exemplare des 80-Zeichen-Grafikchips MOS 8563 durch. Das Präsentationsteam ersetzte die defekten Grafikchips klammheimlich hinter den Kulissen durch funktionsfähige Ersatzbausteine. Auf diese Weise entstand beim Messepublikum der Eindruck eines bereits perfekt funktionierenden, sofort einsetzbaren Rechners. Erst im Verlauf der nächsten Monate gelang den Commodore-Entwicklern durch Veränderungen am Layout der Hauptplatine eine auch im Dauerbetrieb technisch zuverlässige Implementierung des MOS 8563 ins Gesamtsystem.
Neben dem C128 stellte Commodore auch das neue, CP/M-kompatible 5¼-Zoll-Diskettenlaufwerk VC1571, den Farbmonitor 1902, einen Monochrommonitor sowie die Computermaus 1350 dem Fachpublikum vor und kündigte die Veröffentlichung einer teureren Desktop-Version des Rechners namens C128D mit integrierter VC1571 an, ohne einen konkreten Termin für die Markteinführung zu nennen. Außerdem wurden neben diversen Speichererweiterungen mit dem Modell 1660 ein 300-Baud-Modem sowie dem Modell 1670 ein 1200-Baud-Modem für den C64 bzw. C128 angekündigt.
Dem kontinentaleuropäischen Publikum wurde der C128 auf der Hannover-Messe vom 17. bis 24. April 1985 vorgestellt. Dabei handelte es sich um einen Prototyp mit deutscher Tastatur. Zwar funktionierte der als „Superding“ beworbene neue Rechner nun technisch anstandslos und zog viel Aufmerksamkeit auf sich. Zu Demonstrationszwecken entwickelte neue Software blieb jedoch zu diesem Zeitpunkt zur Enttäuschung der Messebesucher – von wenigen Ausnahmen wie der Textverarbeitung Superscript abgesehen – eine Seltenheit. Auch die Portierung von CP/M-Plus war noch nicht abgeschlossen und die vorgestellte Testversion zudem sehr langsam. Der westdeutsche Einführungspreis lag bei 1198 DM. Neben dem C128 wurde auch ein Prototyp der Desktop-Version C128D ausgestellt.
In Großbritannien wurde der C128 anlässlich der International Commodore Computer Show vom 7. bis 9. Juni 1985 offiziell eingeführt. Der vom Hersteller zu diesem Zeitpunkt für Großbritannien noch nicht bekanntgegebene Einführungspreis für den C128 wurde auf 300–350 £ und für den noch nicht marktreifen C128D auf 500–600 £ geschätzt.
Desktop-Modellvarianten Bearbeiten
Auf der vom 15. bis 18. Januar 1986 im National Exhibition Centre der englischen Industriestadt Birmingham abgehaltenen Which Computer Show stellte Commodore dem europäischen Fachpublikum den bereits im Vorjahr angekündigten C128D mit platzsparendem Kunststoffgehäuse, ausklappbarem Tragegriff, abgesetzter Tastatur und integriertem 5¼-Zoll-Diskettenlaufwerk VC1571 offiziell vor. Die unverbindliche Preisempfehlung für das neue, auf Geschäftsleute ausgerichtete Modell lag zunächst bei 499 £ bzw. 538,85 £ inklusive Mehrwertsteuer. Ein Monochrommonitor sollte ebenfalls in diesem Preis inbegriffen sein. Das Gesamtpaket kostete aber schließlich dann doch 599 £.
Trotz erster Verkaufserfolge in Westeuropa im Laufe des Jahres 1986 gelangte der C128D jedoch nicht in den US-amerikanischen Handel, da der Rechner nach Auffassung der dort für die Zulassung elektronischer Geräte zuständigen Federal Communications Commission (FCC) nicht hinreichend funkentstört war. Um die strengen FCC-Standards doch noch zu erfüllen und keine Marktanteile zu verlieren, entwickelte das Unternehmen mit dem C128D-CR ein weiteres Desktop-Modell mit Metallgehäuse und überarbeiteter Elektronik, das den C128D ablösen sollte. Das neue Gerät wurde auf der vom 8. bis 11. Januar 1987 in Las Vegas abgehaltenen Winter Consumer Electronics Show dem nordamerikanischen Publikum vorgestellt. Die unverbindliche Preisempfehlung lag bei 550 US$.
Vermutlich bereits ab Ende 1985 arbeitete die Commodore-Entwicklungsabteilung außerdem an einer weiteren Variante des C128D mit integriertem 3½-Zoll-Diskettenlaufwerk. Es blieb jedoch bei der Entwicklung eines funktionsfähigen, aber nie über das Planungsstadium hinaus gelangenden NTSC-Prototypen. Dieser enthielt die Platine sowie Laufwerksmechanik des ebenfalls nie zur Serienreife gebrachten 3½-Zoll-Diskettenlaufwerks VC1563 mit eigenem, bereits für die spätere VC1581 programmierten Diskettenbetriebssystem auf einem provisorischen EPROM-Chip, eine stark modifizierte Hauptplatine, mehrere improvisierte Zusatzplatinen, ein Kunststoffgehäuse mit Lüftungsschlitzen sowie einen ausklappbaren Tragegriff. Zwecks Unterscheidung von anderen Modellvarianten wird dieser Prototyp inoffiziell auch als C128D/81 bezeichnet, da keine Klarheit über den von Commodore intern verwendeten Projektnamen besteht (möglicherweise wurde hierfür die Bezeichnung „Kentron“ verwendet).
Bis zum Frühsommer 1986 wurden alle für Westeuropa gedachten C128-Modellvarianten in Commodores Zweigwerk im englischen Corby hergestellt. Nach der Schließung der einzigen britischen Produktionsstätte des weltumspannenden Konzerns wurde die Produktion des Rechners aus Kostengründen ins westdeutsche Zweigwerk in Braunschweig verlegt. Ende 1986 entschied die Unternehmensleitung, zukünftig den neuen Amiga 2000 in Braunschweig fertigen zu lassen, während die C128-Produktion ins Mutterwerk nach West Chester im US-Bundesstaat Pennsylvania sowie nach Fernost verlagert wurde.
Nachfolgemodelle ohne Serienreife Bearbeiten
Chefentwickler Bil Herd verließ Commodore kurz nach der Markteinführung des C128. Dave Haynie und Frank Palaia aus dem einstmaligen Entwicklerteam arbeiteten trotz des offensichtlichen Bedeutungsverlustes der Rechner mit 8-Bit-Architektur ab 1986 an möglichen Nachfolgemodellen auf der Basis des C128.
Aus dieser Zusammenarbeit gingen mehrere Designstudien hervor. Eine davon bestand im Desktop-Modell Commodore 256 (kurz C256), das es immerhin bis zum Stadium eines vorführbaren Prototypen schaffte und auch in einer Wartungsanleitung für den C128 aus dem Jahr 1987 als bereits geplantes Nachfolgemodell des C128 erwähnt wird. Der C256-Prototyp besaß neben einem integrierten 3½-Zoll-Diskettenlaufwerk und einer internen Festplatte mit einer Speicherkapazität von 25 MB einen großzügigeren Arbeitsspeicher von 256 kB RAM sowie einen auf volle 4 MHz getakteten Zweitprozessor Z80A. Die höhere Taktung sollte gegenüber dem C128 zu einer wesentlichen Erhöhung der Arbeitsgeschwindigkeit im CP/M-Modus führen.
Eine weitere Designstudie hatte eine abgespeckte Version des im Grunde überkomplexen C128 zum Ziel. Sie sollte unter Verzicht auf jegliche C64-Kompatibilität lediglich über den 80-Zeichen-Grafikchip MOS 8563 verfügen und daher in der Herstellung deutlich kostengünstiger sein.
Beide Konzepte wurden jedoch von der Unternehmensleitung rundweg abgelehnt. Da es für den C128 bereits Speichererweiterungen aus dem eigenen Hause gab, mit deren Hilfe der Arbeitsspeicher auf bis zu 640 kB RAM ausgebaut werden konnte, bestand kein Bedarf nach einem weiteren Modell auf C128-Basis mit einer Speicherkapazität von lediglich 256 kB. Auch der Verzicht auf jegliche C64-Kompatibilität und die Spritefähigkeit des 40-Zeichen-Grafikchips VIC IIe überzeugte die um die Wichtigkeit der Spielesoftware wissende Konzernspitze nicht. Daraufhin konzentrierten sich Haynie und Palaia ganz auf die Entwicklung des noch unvollendeten 16-Bit-High-End-Rechners Amiga 2000.
Zwar brachte Commodore kein C128-Nachfolgemodell zur Marktreife, das runderneuerte Design des Rechners inklusive abgeflachter Gehäuseform, beiger Gehäusefarbe und ergonomischer Tastatur wurde aber bei der Planung des C64C – einer 1986 auf den Markt gebrachten Revision des ursprünglich in grauer Brotkastenform gefertigten C64 – von der Entwicklungsabteilung übernommen.
Vermarktung Bearbeiten
Markteinführung in Nordamerika und Westeuropa Bearbeiten
Den ursprünglichen Planungen zufolge sollte der C128 spätestens ab April 1985 in den Vereinigten Staaten und ab dem folgenden Sommer in Europa erhältlich sein. Die Serienproduktion des C128 lief aber erst im Sommer 1985 an, sodass sich diese Termine nur teilweise einhalten ließen. Ab Ende Juli 1985 waren erste Exemplare des Rechners in westdeutschen Kaufhäusern erhältlich. Ende August 1985 folgten die großen US-amerikanischen Kaufhausketten wie Kmart oder Sears Roebuck, während der laut Planung erst etwas später für die Markteinführung vorgesehene, jedoch keine FCC-Zulassung erhaltende C128D dem Fachhandel vorbehalten bleiben sollte. In Kanada war der Rechner ab September 1985 zunächst nur in kleinen Stückzahlen lieferbar, da es Probleme bei der Abnahme des Netzteils durch die zuständige Behörde gab und jedes Exemplar vor dem Verkauf einzeln überprüft werden musste.
Ab dem 1. September 1985 sollte der C128 ursprünglich auch in Großbritannien verfügbar sein. Die dortige Auslieferung wurde jedoch hinausgezögert, um Zeit für die Entwicklung einer billigeren, lediglich 199 £ kostenden Alternative zur relativ teuren VC1571 zu gewinnen, die schließlich mit dem im Gehäuse des Vorgängermodells VC1541 untergebrachten und nur über einen Schreib-/Lesekopf verfügenden 5¼-Zoll-Diskettenlaufwerk VC1570 realisiert wurde. Da britische Verbraucher weniger für einen neuen Rechner auszugeben bereit waren als die Kundschaft im wohlhabenderen Nordamerika, versprach sich die Marketingabteilung von der kostengünstigeren VC1570 größere Absatzchancen für den C128 selbst. Das Modell VC1570 ist deshalb etwa in den Vereinigten Staaten praktisch unbekannt. Ab Anfang Oktober 1985 war der Rechner schließlich auch in Großbritannien erhältlich – zunächst nur vereinzelt in unabhängigen Fachgeschäften, dann auch in den großen Kaufhäusern.
Produktionsverzögerungen bei Peripheriegeräten und Desktop-Modellen Bearbeiten
Commodore lieferte zunächst ausschließlich den C128 aus. Die Peripheriegeräte sollten einige Zeit später folgen. Bei der Produktion der Diskettenlaufwerke VC1570 und VC1571 sowie der Herstellung des neuentwickelten RGBI-fähigen Farbmonitors 1902 gab es jedoch mehrwöchige Verzögerungen. In den Vereinigten Staaten waren die VC1571 und der NTSC-Farbmonitor 1902 ab November 1985 in kleineren Mengen erhältlich. Etwa zeitgleich waren das günstigere Diskettenlaufwerk VC1570 sowie der PAL-Farbmonitor 1901 auch in Großbritannien verfügbar. Die VC1571 hingegen gab es dort erst ab März 1986 für 269 £ zu kaufen und war damit genauso teuer wie der Rechner selbst. In Westdeutschland wiederum waren beide Diskettenlaufwerke erst um den Jahreswechsel lieferbar. Commodore-Pressesprecher Gerold Hahn dementierte in diesem Zusammenhang aufgekommene Gerüchte um technische Probleme und machte Lieferschwierigkeiten bei den Zulieferern des Gehäuses sowie der Laufwerksmechanik der VC1571 für die Verzögerungen verantwortlich. Der Einführungspreis der VC1570 lag in Westdeutschland bei 750 DM, während die VC1571 mit 950 DM etwas weniger als der C128 kostete. Der Farbmonitor 1901 war in Westdeutschland ab dem gleichen Zeitpunkt für 998 DM erhältlich. Das 1200-Baud-Modem 1670 war bereits ab Ende 1985 lieferbar. Frühe Bauserien des Gerätes enthielten jedoch einen Hardwarefehler. Dieser wurde zwar in späteren Bauserien korrigiert, insgesamt erreichte das nur in geringen Stückzahlen hergestellte, für 89,95 US$ erhältliche Modem 1670 jedoch keine hohe Marktdurchdringung und war bis Mitte des Jahres 1988 kaum verfügbar.
Die schon im Zuge der Markteinführung aufgetretenen Produktionsverzögerungen und Auslieferungsschwierigkeiten setzten sich bei den nach 1985 von Commodore zur Marktreife gebrachten Peripheriegeräten sowie dem Desktop-Modell C128D-CR fort, während der C128D in Westeuropa pünktlich Anfang 1986 erschien und im zweiten Quartal bereits in hohen Stückzahlen lieferbar war. Bereits im Frühjahr 1986 verkündete Commodore die bevorstehende Serienreife der digitalen Joystickmaus 1350 sowie der Speichererweiterungsmodule 1700, 1750 und 1764 mit Kapazitäten von 128 kB, 256 kB bzw. 512 kB. Im Sommer 1986 wurden überdies Pläne zur Entwicklung des 3½-Zoll-Diskettenlaufwerks VC1581 bekanntgegeben. Spätestens ab Herbst 1986 sollten das Diskettenlaufwerk VC1581 und die Maus 1350 laut Planung lieferbar sein. Die unverbindliche Preisempfehlung für die VC1581 lag zunächst bei 399 US$, wurde später aber auf 249,95 US$ herabgesenkt. Der Straßenpreis für die VC1581 lag im Herbst 1987 in Westdeutschland bei rund 600 DM.
Es kam jedoch erneut zu Produktionsverzögerungen. Erst Ende 1986 waren die 128-kB-Speichererweiterung 1700 für 198 DM sowie die 512-kB-Version 1750 für 298 DM im Handel erhältlich. Anfang 1987 folgte die 256-kB-Speichererweiterung 1764 für zunächst 129 US$, später dann 149,95 US$. Aufgrund von Lieferungsschwierigkeiten seitens der Zulieferer bei den RAM-Chips konnte die 512-kB-Version ohnehin nur in kleinen Stückzahlen produziert werden. Sie blieb daher stets schwer erhältlich, auch in Nordamerika. In Westdeutschland war das Modell 1750 schon nach wenigen Monaten ausverkauft und musste fortan – sofern verfügbar – aus den Vereinigten Staaten importiert werden. Die übrigen genannten Peripheriegeräte kamen erst im Laufe der ersten drei Quartale des Jahres 1987 nach und nach in die Läden. Zusätzlich wurde im Sommer 1987 die schon auf der vorhergehenden Winter Consumer Electronics Show vorgestellte analoge Proportionalmaus 1351 für 49 US$ auf den Markt gebracht. Ebenfalls im Sommer 1987 veröffentlichte Commodore auf ROM-Chips gebrannte, fehlerbereinigte Versionen des Commodore DOS 3.0 für 9,95 US$ sowie des C128-Betriebssystems für 24,95 US$.
Im Herbst 1987 erfolgte in Zusammenarbeit mit der damaligen Deutschen Bundespost die Markteinführung des für 399 DM erhältlichen BTX-Decoder-Moduls II in Westdeutschland, mit dessen Hilfe das zu diesem Zeitpunkt deutschlandweit über gerade einmal 70.000 Anschlüsse zugängliche interaktive Endbenutzer-Informationssystem Bildschirmtext (kurz BTX) am C128 betrieben werden konnte, das als gescheiterter Vorläufer des heutigen Internets sowie des World Wide Webs gilt. Mit dieser Kooperation sollte den ursprünglich von der Bundespost anvisierten drei Millionen BTX-Anschlüssen zumindest näher gekommen werden. Bis Anfang 1989 gelang aber lediglich eine Verdopplung der BTX-Anschlüsse auf knapp 150.000.
Lieferbar war selbst das neuentwickelte, bereits im Januar 1987 offiziell eingeführte Spitzenmodell C128D-CR trotz gegenüber der Tastaturcomputerversion und dem C128D vereinfachter Fertigungsprozesse und niedrigerer Herstellungskosten erst ab dem dritten Quartal des Jahres 1987. Aufgrund der unerwartet hohen Nachfrage kam es im Frühjahr 1988 vorübergehend sogar zu Auslieferungsschwierigkeiten bei dieser letzten zur Marktreife gebrachten Modellvariante des C128.
Fernseh- und Zeitschriftenwerbung Bearbeiten
Im Zuge der Markteinführung schaltete Commodore im US-amerikanischen Fernsehen und in Fachzeitschriften eine gegen die Konkurrenzmodelle IBM-PC, IBM-PCjr und Apple IIc gerichtete Werbekampagne mit dem Slogan ‚Schlechte Neuigkeiten für IBM und Apple‘ (englisch „Bad News for IBM and Apple“). Weitere, in diversen Computerzeitschriften veröffentlichte Werbeanzeigen hoben die Überlegenheit des C128 gegenüber dem Apple IIc etwa hinsichtlich der Speicherkapazität mit Slogans wie ‚Danke für den großen Arbeitsspeicher‘ (englisch „Thanks for the memory“) hervor und betonten überdies neben der um einen numerischen Ziffernblock erweiterten Tastatur die herausragenden Grafik- und Soundfähigkeiten des neuen Rechners. Verschwiegen wurde allerdings die im Vergleich zum C128 kompaktere Bauform des Apple IIc, dessen angebliche technische Unterlegenheit im beigefügten Werbefoto durch vom Baum gefallene Äpfel symbolisiert wird. In einer weiteren Werbeanzeige war der C128 in Anspielung auf gängige Darstellungen der durch Evolution bedingten Stammesgeschichte des Menschen in einer horizontalen Bilderfolge als sich ständig fortentwickelndes und erweiterndes Computersystem mit Rechner, Diskettenlaufwerk, Speichererweiterung, Maus, Modem, Drucker und Farbmonitor zu sehen, begleitet von dem Slogan ‚Wie man sich zu einer höheren Form von Intelligenz entwickelt‘ (englisch „How to evolve to a higher intelligence“).
Die Softwarehersteller verhielten sich in Bezug auf den C128 zunächst abwartend. Nur wenige etablierte Publisher wie Timeworks, Audiogenic, Thorn EMI, Spinnaker Software oder Precision Software kündigten Programme für betriebswirtschaftliche Zwecke, aber keine Spiele für die nähere Zukunft an. Als sich gegen Ende des Jahres 1985 in diversen Computerzeitschriften immer mehr C128-Besitzer über den Mangel an Software für ihre neuen Rechner zu beklagen begannen, veröffentlichte Commodore Werbeanzeigen, die unter Verwendung des Slogans ‚Harte Fakten über die Software‘ (englisch „Hard Facts About the Software“) die Entwicklung hunderter neuer Anwendungsprogramme für den C128-Modus ankündigten. Insgesamt verblassten die Werbemaßnahmen für den C128 in den Vereinigten Staaten jedoch im Vergleich zum intensiver beworbenen Amiga 1000.
In Großbritannien sah Hauptgeschäftsführer Smith den in Westdeutschland von Schneider vertriebenen, ebenfalls CP/M-fähigen Amstrad CPC6128 als Hauptkonkurrenten des C128 an – eine auch von Teilen der britischen Fachpresse geteilte Sichtweise. Mit Werbetexten wie ‚Die Fakten sprechen eine eindeutige Sprache‘ (englisch „When you look at the facts, they do seem to weigh heavily in our favour“) und Begleitfotos, die den C128 als Gewinner eines Gewichtsvergleichs mit einem nicht genau identifizierbaren Konkurrenzmodell auf einer Balkenwaage zeigten, wurde in britischen Computerzeitschriften für den Rechner geworben. Dabei sollte dem C128 das Image eines auch für Geschäftsleute und Kleinunternehmer interessanten Bürocomputers gegeben werden, mit dem man nicht nur spielen konnte.
Im deutschsprachigen Raum war der Apple IIc genau wie seine Vorgänger Apple IIe und Apple II Europlus wegen seines hohen Preises kaum verbreitet. Deshalb wurde dort anfänglich eine andere Werbestrategie verfolgt. Den deutschsprachigen Kunden wurde der C128 in der Tradition der erfolgreichen Bürorechner der CBM-8000-Serie als professioneller, dem weitaus teureren IBM-PC technisch überlegener Personal Computer vorgestellt. Besonders hervorgehoben wurde dabei, dass der neue Rechner bei voller C64-Kompatibilität mit seinem 80-Zeichen-Bildschirm, seiner CP/M-Fähigkeit sowie seinem großen, obendrein auf 640 kB RAM erweiterbaren Arbeitsspeicher „weit über die Grenzen der Heimcomputerklasse“ hinausrage. Tatsächlich war der C128 dem IBM-PC bei Benchmarktests hinsichtlich der Berechnung von Primzahlen und Fließkommazahlen in BASIC leicht überlegen und konnte auch hinsichtlich der Geschwindigkeit beim Einlesen von auf Diskette gespeicherten Daten sowie der Speicherkapazität pro Diskette mit dem IBM-Rechner mithalten. Lediglich bei Disketten-Schreiboperationen besaß der IBM-PC gegenüber dem C128 Geschwindigkeitsvorteile. Später wurde dann mit Slogans wie „Mächtiges Gedächtnis. Starke Programme. Eine höhere Form der Intelligenz“ oder „Hohe Intelligenz. Mächtiger Wortschatz. Drei Mikrocomputer in einen gepackt“ an die in der englischsprachigen Welt geführte Werbekampagne angeknüpft.
Finanziell geriet der Konzern nach der Markteinführung des C128 zunehmend in eine Schieflage, die sich auch auf die Produktwerbung auswirkte. Im dritten Quartal des Jahres 1985 mussten 39,2 Millionen US$ an Verlusten verbucht werden, die zum Teil den hohen Entwicklungskosten für den C128 und den Amiga 1000 zugeschrieben wurden. Im vierten Quartal des Jahres 1985 wuchs der Fehlbetrag sogar auf 50,2 Millionen US$ an. Insgesamt betrugen die Verluste im Kalenderjahr 1985 satte 144 Millionen US$. Auch das erste Quartal des Jahres 1986 brachte mit Verlusten von 36,7 Millionen US$ keine Verbesserung. Im April 1986 löste Thomas J. Rattigan aufgrund dieser Talfahrt seinen Vorgänger Smith als Commodore-Hauptgeschäftsführer ab. Rattigan schloss unprofitable Zweigwerke wie das im englischen Corby und nahm einen bis zum 15. März 1987 laufenden Kredit in Höhe von zunächst 135 Millionen US$ auf, der im Herbst sogar auf 140 Millionen US$ aufgestockt wurde und nicht zuletzt eine angemessene Vermarktung des C128 sowie des Amiga 1000 gestatten sollte.
Diese Maßnahmen brachten das Unternehmen tatsächlich wieder zurück in die Gewinnzone. Dennoch wurden die Ausgaben für die Werbung unter Rattigan zunächst zurückgefahren. Das Ausbleiben von Werbeanzeigen und die bevorstehende Veröffentlichung des nur etwas teureren, aber deutlich leistungsstärkeren Amiga 500 nährten von der Unternehmensspitze umgehend dementierte Gerüchte um eine Produktionseinstellung des C128 nach dem Weihnachtsgeschäft 1986. Erst unter Rattigans am 16. April 1987 ernannten Nachfolger, dem Mehrheitsaktionär Irving Gould, wurden die Werbemaßnahmen kurzzeitig wieder etwas verstärkt. Danach verzichtete Commodore vollständig auf Werbung und aggressives Marketing. Werbung machte für den C128 fortan – wenn auch eher indirekt – nur noch Berkeley Softworks, der Publisher der 1987 für den Rechner herausgebrachten grafischen Benutzeroberfläche GEOS 128. Slogans wie ‚Wird ihr C128 erwachsen oder alt?‘ (englisch „Is your 128 growing up or growing old?“) bzw. ‚Wissenschaftler der Universität Berkeley stoppen den Alterungsprozess‘ (englisch „Scientists at Berkeley stop the aging process“) zielten darauf ab, dem Rechner trotz seiner in die Jahre gekommenen 8-Bit-Architektur das Image eines immer noch modernen Personal Computers zu verleihen.
Sonderangebote Bearbeiten
In Großbritannien wurde die Heimcomputerindustrie Mitte der 1980er Jahre von einheimischen Herstellern wie Sinclair, Acorn oder Amstrad beherrscht, während Commodore in den Vereinigten Staaten und Westdeutschland als Branchenführer galt. Das Unternehmen machte daher große Anstrengungen, um die Verkäufe speziell in Großbritannien anzukurbeln. Dazu zählten zahlreiche Sonderangebote.
In der Vorweihnachtszeit des Jahres 1985 war der C128 im Paket mit dem Diskettenlaufwerk VC1570 für preisgünstige 449,99 £ erhältlich. Flankiert wurde dieses Paket von weiteren Sonderangeboten. So wurde Besitzern des C64 ein Rabatt in Höhe von 50 £ angeboten, sofern sie beim Kauf eines C128 ihren alten Rechner abzugeben bereit waren. Beim Kauf eines C128 wurde außerdem den Besitzern anderer Computermodelle im Austausch für ihre bisherigen Rechner eine kostenlose Datasette des Typs 1530 im Wert von 45 £ als Kaufanreiz in Aussicht gestellt. Die Marketingabteilung verband mit diesem Angebot die Hoffnung auf Umsteiger, die bislang Heimcomputersysteme anderer Hersteller verwendet hatten. Schließlich erhielten die Kunden mit der kostenfreien Datasette Zugriff auf die gesamte, auf Kompaktkassetten preisgünstig zu erwerbende Spielesoftware des C64. Im Vorfeld der Sommerferien des Jahres 1986 führte die Marketingabteilung außerdem spezielle Bündelangebote mit zusätzlichen Kaufanreizen ein. Jedem aus einem C128, einer VC1570 sowie einem Commodore-Monitor bestehenden Paket wurden fünf Gutscheine im Wert von jeweils 50 £ beigelegt. Die Gutscheine konnten in ausgewählten Reisebüros beim Buchen von Pauschalreisen eingelöst werden.
Da zum Betrieb des Rechners im 80-Zeichen-Modus ein relativ kostspieliger und für die meisten britischen Heimanwender daher unerschwinglicher RGBI-Farbmonitor vonnöten war, begann Commodore ab Anfang 1986 neue, auf die vergleichsweise finanzkräftigen Kleinunternehmer ausgerichtete Sonderangebote zu entwickeln. Zu diesem Zweck wurde die noch immer nicht abgeschlossene Entwicklung des bürotauglichen und bereits im Sommer 1985 angekündigten C128D, der Maus des Typs 1530 sowie der Speichererweiterungen forciert. Günstige, aus einem C128D, einem Monochrommonitor und einem Softwarepaket bestehende Bündelangebote zum Preis von 499 £ sollten den Rechner außerdem auch auf dem bis dahin von Acorns BBC Micro und dessen Nachfolger BBC Master beherrschten britischen Bildungsmarkt zu größeren Marktanteilen verhelfen.
US-amerikanischen Verbrauchern wurde der Rechner in den Monaten nach der Markteinführung zusammen mit einem Freiabonnement für den Onlinedienstanbieter QuantumLink angeboten, über den ab November 1985 auf das zuvor in Zusammenarbeit mit Compuserve betriebene und neben dem Informationsaustausch auch für den Kundendienst in Anspruch genommene Commodore Information Network zugegriffen werden konnte.
Produktionseinstellung Bearbeiten
Während der Entwicklungsabteilung von Commodore bei der Herstellung des C64 immer wieder signifikante Kosteneinsparungen gelangen, litt der wesentlich komplexere C128 stets an hohen Produktionskosten und vergleichsweise niedrigen Gewinnmargen. Im Niedrigpreissegment war der Rechner deshalb nur eingeschränkt konkurrenzfähig. Im mittleren Preissegment erreichte der C128 dagegen eine höhere Marktdurchdringung. Die erheblich leistungsfähigeren und allmählich günstiger werdenden 16-Bit-Rechner wie der Atari ST, der 1987 erschienene Amiga 500 und die zahlreichen IBM-PC-Kompatiblen eroberten jedoch nach und nach Marktanteile in diesem für den Absatz des C128 entscheidenden Bereich.
Auf der vom 1. bis 6. November 1987 abgehaltenen Computermesse COMDEX gab die Unternehmensleitung trotz dieser wachsenden Konkurrenz sogar aus dem eigenen Hause offiziell bekannt, den C128 bei nicht nachlassender Nachfrage auch über Weihnachten 1987 hinaus weiter produzieren zu wollen. Danach näherte sich der Rechner jedoch allmählich dem Ende seiner Marktpräsenz. Bei einer der Ermittlung des Computers des Jahres 1988 dienenden Umfrage unter den Lesern der Computerzeitschrift 64’er landete der C128 nur noch im Mittelfeld, hinter leistungsstärkeren 16-Bit-Rechnern wie dem Apple Macintosh II, dem Amiga, dem Compaq Deskpro, dem IBM Personal System/2 sowie den Modellen der Atari-ST-Serie, aber immerhin noch vor dem C64, den Heimcomputern der Atari-XL-Serie oder dem standardsetzenden IBM-PC/XT/AT. Im Januar 1989 wurde zunächst die Produktion der ursprünglichen Tastaturcomputerversion zugunsten des C128D-CR eingestellt. Außerdem bot Commodore potenziellen Käufern eines Amiga 500 bzw. eines Amiga 2000 in den Vereinigten Staaten einen Preisnachlass in Höhe von 100 US$ im Tausch gegen ihre alten C128-Modelle an. Im März 1989 wurde das 5¼-Zoll-Diskettenlaufwerk VC1571 ebenfalls vom Markt genommen, was eilig dementierte Gerüchte um einen bevorstehende Produktionsstopp auch des C128-DCR auslöste. In Kanada und Westeuropa war die VC1571 aber noch einige Zeit lieferbar. Gleichzeitig häuften sich die in den Computerzeitschriften abgedruckten Beschwerden über den mangelhaften Support des C128 seitens Commodore. Im Juli 1989 entschied die Unternehmensleitung schließlich, die Produktion des nicht mehr profitablen C128D-CR nunmehr ebenfalls einzustellen.
Abverkäufe Bearbeiten
Sinkende Preise machten die noch nicht abverkauften Restexemplare des C128D-CR im Jahr 1990 noch einmal für viele westdeutsche Kleinunternehmer attraktiv, da sich der Rechner gut zur Verwaltung der Unternehmensfinanzen eignete. Nach dem Abschluss des mit dem zweiten Quartal endenden Commodore-Geschäftsjahres 1989/90 spielte der Rechner in den Unternehmensbilanzen des Herstellers keine Rolle mehr. Die Mehrheit der C128-Besitzer stieg bis 1991 auf die mittlerweile marktbeherrschenden IBM-PC-kompatiblen Rechner mit XT- oder AT-Architektur bzw. andere Plattformen mit leistungsstärkeren 16-Bit-Hauptprozessoren wie den Amiga um. Von wenigen Ausnahmen wie der Textverarbeitung Wordstar 128, der Datenbankanwendung dBase II oder der Tabellenkalkulation Microsoft Multiplan abgesehen, waren viele kommerzielle Anwendungsprogramme für den CP/M-Modus zu diesem Zeitpunkt bereits nicht mehr im Handel erhältlich, da MS-DOS in der Zwischenzeit CP/M bereits als faktisches Standardbetriebssystem abgelöst hatte.
Gelegentlich wurden in Deutschland im Jahr 1991 noch unverkaufte, aus den übrigen EG-Staaten reimportierte Restexemplare des C128D-CR aus alter westdeutscher Produktion für 499 DM in diversen Warenhäusern angeboten. Peripheriegeräte wie etwa das 3½-Zoll-Diskettenlaufwerk VC1581, Speichererweiterungen und kommerzielle Software für den C128-Modus bzw. den Betrieb unter CP/M-Plus waren zu diesem Zeitpunkt allerdings praktisch nur noch in den Vereinigten Staaten erhältlich. Um diese Versorgungsengpässe zu beseitigen, wurden 1992 in Deutschland Nachbauten des Diskettenlaufwerks VC1571 sowie der 512-kB-Speichererweiterung 1750 vom Hardwarehersteller CEUS-Computersysteme auf den Markt gebracht.
In den Vereinigten Staaten wurde der C128D-CR noch bis Mitte 1991 vom Versandgroßhändler Montgomery Grant inklusive eines Gratis-Computerspiels für 399 US$ angeboten. Bis 1997 wurden ferner instandgesetzte Gebrauchtexemplare des Rechners vom Hardwarehersteller Creative Micro Designs zum Verkauf inseriert. Dabei erzielten beide Modellvarianten allmählich ansteigende Preise, die beim C128 zwischen 129 US$ und 159 US$, beim C128D-CR zwischen 239 US$ und 299 US$ lagen.
Verkaufszahlen Bearbeiten
Zum Zeitpunkt der Markteinführung ging die Unternehmensleitung von einer Million verkaufter Exemplare des C128 bis Ende 1986 aus. Tatsächlich verkaufte sich der Rechner anfangs ausgesprochen gut. Im Juni 1985 gab es bereits 100.000 Vorbestellungen. Bis Ende 1985 konnten weltweit 425.000 Einheiten abgesetzt werden, davon 60.000 in Westdeutschland. Commodore stellte Anfang September 1985 sogar 350 neue Arbeitskräfte ein, um den C128 und seinen Vorgänger überhaupt in ausreichender Menge produzieren zu können. Bis zur Cebit im März 1986 wurden weltweit fast 500.000 Exemplare verkauft, was Harald Speyer, Chef des deutschen Zweiges von Commodore International, in einem Interview als bis dahin „erfolgreichste Markteinführung aller Zeiten“ bezeichnete. Bis Mitte 1986 wurden allein in den Vereinigten Staaten 600.000 Einheiten abgesetzt. Dort galt der C128 zu diesem Zeitpunkt als einer der sich am schnellsten verkaufenden Computer der jüngeren US-amerikanischen Technikgeschichte. Außerhalb Nordamerikas verlief der Absatz jedoch schleppender. Von den weltweit bis August 1986 verkauften ca. 800.000 Einheiten entfielen beispielsweise lediglich 10 Prozent auf den von Commodore beherrschten westdeutschen Markt, also gerade einmal 80.000 Muster. Trotzdem war der Rechner durchaus ein Verkaufserfolg: Commodore-Geschäftsführer Rattigan bestätigte in einem Interview vom Frühjahr 1987, dass bis Ende 1986 tatsächlich weltweit rund eine Million Einheiten des C128 abgesetzt worden seien. Damit hatten sich die ursprünglichen Erwartungen der Unternehmensspitze erfüllt.
Bis Juli 1987 stieg die Zahl der in Westdeutschland verkauften Exemplare sämtlicher C128-Modellversionen auf 210.000. Das entspricht einem Anteil von 10,67 Prozent aller dort bis zu diesem Zeitpunkt verkauften Commodore-Rechner. Im April 1988 lag die geschätzte Zahl der nordamerikanischen C128-User bereits bei 1,5 Millionen. Besonders populär war der C128 dort unter bereits einen Commodore-Rechner besitzenden Anwendern. 78 Prozent dieses Personenkreises gaben laut einer im Mai 1986 von der US-amerikanischen Computerzeitschrift Run veröffentlichten Umfrage an, sich in naher Zukunft einen C128 anschaffen zu wollen. Die Unternehmensleitung selbst hatte dagegen nur mit 28 Prozent gerechnet. Im August 1988 überschritt die Zahl der weltweit verkauften Einheiten die Zwei-Millionen-Grenze. Mit insgesamt vier Millionen weltweit bis 1990 abgesetzten Einheiten erreichte der C128 schließlich im Großen und Ganzen durchaus „akzeptable Verkaufszahlen“.
Mit 284.300 bis 1990 verkauften Einheiten blieb der C128 in Westdeutschland allerdings weit hinter den 3,05 Millionen abgesetzten Exemplaren des Vorgängers C64 zurück. Die Verkaufszahlen lagen damit auf dem gleichen Niveau wie die der 1984 zur Marktreife gelangten, gemeinhin als Flops geltenden Modelle der Commodore-264-Serie. Allerdings erklären sich die relativ hohen Verkaufszahlen dieser Modellreihe vor allem durch die Schleuderpreise, zu denen die Geräte ab 1985 nach einer Marktpräsenz von lediglich einem Jahr in den Filialen der Supermarktkette Aldi abverkauft wurden. Im Übrigen fanden sich auch unter den westdeutschen C128-Besitzern viele treue Commodore-Kunden. Die meisten hatten zuvor bereits einen C64 oder einen Plus/4 erworben.
Bis zur deutschen Wiedervereinigung kamen laut einer im SPIEGEL veröffentlichten Schätzung rund 200.000 Heimcomputer aus westlicher Produktion in die DDR, die meisten davon als Privatimport im Reisegepäck. Darunter war auch eine unbekannte Anzahl an Exemplaren des C128. Bei einer von der Computerzeitschrift 64’er im Frühjahr 1990 durchgeführten Umfrage gaben 26 Prozent der westdeutschen Befragten an, im Besitz eines C128 zu sein. In der DDR lag der Anteil des C128 dagegen bei lediglich 11 Prozent.
Preisentwicklung Bearbeiten
Vereinigte Staaten Bearbeiten
Während der Marktpräsenz der C128 blieben die Preise für den Rechner in den Vereinigten Staaten relativ konstant. Die zunächst vom Hersteller anvisierte unverbindliche Preisempfehlung von unter 300 US$ für die Tastaturcomputerversion – mehrere Quellen sprechen sogar von gerade einmal 250 US$ als ursprünglich geplantem Einführungspreis – ließ sich aufgrund der hohen Produktionskosten jedoch nicht dauerhaft aufrechterhalten. Sie lag ab dem vierten Quartal 1985 stets zwischen 349 US$ und 399 US$. Die unverbindliche Preisempfehlung für den C128D-CR pendelte zwischen 549 US$ und 599 US$.
Die Straßenpreise des oft im Bündel mit einem Diskettenlaufwerk sowie einem Monitor in Kaufhäusern, Fachgeschäften und von zahlreichen Versandgroßhändlern wie etwa Lyco Computer, Protecto, Computer Direct oder Montgomery Grant angebotenen Rechners lagen meist recht deutlich unter den Listenpreisen Commodores, vor allem in der Vorweihnachtszeit. Im Dezember 1987 beispielsweise verlangte Montgomery Grant 219,95 US$ für einen C128 und lag damit rund 130 US$ unterhalb der aktuellen Preisempfehlung. Zur gleichen Zeit bot Lyco Computer den C128D-CR für 439,95 US$ an, rund 160 US$ unterhalb des gültigen Listenpreises.
Modell | Okt.–Dez. 1985 | Jan.–Jun. 1986 | Jul.–Sep. 1986 | Okt.–Dez. 1986 | Jan.–Jun. 1987 | Jul.–Dez. 1987 | Jan.–Jun. 1988 | Jul.–Dez. 1988 | Jan.–Mär. 1989 | Apr.–Jun. 1989 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
C128 | 349 US$ | 349 US$ | 349 US$ | 399 US$ | 399 US$ | 349 US$ | n. v.* | n. v.* | – | – |
C128D-CR | – | – | – | – | 550 US$ | 599 US$ | n. v.* | 549 US$ | 549 US$ | 599 US$ |
* nicht verfügbar |
Großbritannien Bearbeiten
In Großbritannien lagen die Versandgroßhandelspreise anfänglich kaum unter der stabil bleibenden unverbindlichen Preisempfehlung von 269 £ für den C128 bzw. 499 £ für den C128D. Bei Dimension Computers kostete die Tastaturcomputerversion im Januar 1986 beispielsweise volle 269,95 £, für das Desktopmodell wurden 499,95 £ verlangt. Evesham Micros sowie HiVoltage dagegen boten die Tastaturcomputerversion zur gleichen Zeit etwas günstiger für 259 £ an. 489,95 £ verlangte HiVoltage für einen C128D.
Erst nach einiger Zeit wurde der Rechner schließlich auch im Vereinigten Königreich deutlich unter dem offiziellen Listenpreis angeboten. Beispielsweise inserierte Dimension Computers die Tastaturcomputerversion im Dezember 1987 für 199,95 £ und damit rund 70 £ günstiger als von Commodore empfohlen. Für den mittlerweile an die Stelle des C128D gerückten C128D-CR wurden dagegen 399,95 £ verlangt, also rund 100 £ weniger als die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers.
Westdeutschland Bearbeiten
In Westdeutschland bewegten sich die Preise für den Rechner zunächst im Vergleich zu Großbritannien auf einem erheblich höheren Niveau. Nur wenige Versandgroßhändler verlangten in den ersten Monaten der Marktpräsenz des C128 im Herbst 1985 allerdings tatsächlich einen Preis in Höhe der unverbindlichen Preisempfehlung von 1198 DM für die Tastaturcomputerversion. Zu diesen Anbietern gehörte im September 1985 der Hard- und Software-Vertrieb H. Steber (kurz HSV Steber). Schon im November 1985 reduzierte HSV Steber den Preis für den C128 allerdings auf 1098 DM.
Die große Mehrheit der Versandgroßhändler veranschlagte dagegen am Ende des dritten bzw. Anfang des vierten Quartals 1985 bereits Preise unterhalb der verkaufspsychologisch wichtigen 1000-DM-Grenze. Neckermann, die IES Computerhandelsgesellschaft, Computer Reschke sowie Valasik-Computer etwa verlangten 998 DM für einen C128. Bei Abacomp kostete der Rechner 960 DM. Der Computer- und Softwarevertrieb Riegert (kurz CSV Riegert) offerierte den C128 im September 1985 für 949 DM und im Oktober 1985 für 929 DM. Mit einem Preis von 898 DM blieb der CC-Computerversand sogar unterhalb der 900-DM-Grenze und damit 300 DM unter der unverbindlichen Preisempfehlung des Herstellers. Zwecks Ankurbelung der Weihnachtsverkäufe ging schließlich auch HSV Steber im Dezember 1985 mit dem Preis auf 998 DM herunter.
Die Handelskette Vobis bot den C128 im Januar 1986 für 975 DM und den C128D für 1785 DM an. Im weiteren Verlauf des Jahres 1986 sanken die Versandgroßhandelspreise sowohl für die Tastaturcomputerversion als auch das Desktopmodell jedoch spürbar. Die ProSoft GmbH offerierte Ende des ersten Quartals 1986 den C128 für 798 DM und den C128D für 1698 DM. Zum gleichen Zeitpunkt verlangte Dela Elektronik 899 DM für den C128. CSV Riegert reduzierte bis zum Ende des zweiten Quartals 1986 den Preis für den C128 auf 749 DM. Ende des dritten Quartals verlangte CSV Riegert noch 679 DM für den C128 und 1475 DM für den C128D.
Zum Weihnachtsgeschäft 1986 bot ProSoft den C128 für 679 DM und den C128D für 1288 DM an. Zum gleichen Zeitpunkt verlangte CSV Riegert nach wie vor 679 DM für den C128, aber nur noch 1299 DM für den C128D. Abacomp offerierte den C128 unterdessen für 665 DM, den C128D für 1368 DM. Andere Versandgroßhändler wie Computertechnik Luda, Computer Discount München oder die Syndrom Computer GmbH boten das Tastaturcomputermodell in der Vorweihnachtszeit ebenfalls durchgehend unterhalb der 700-DM-Grenze an.
Am Ende des ersten Quartals des Jahres 1987 verlangte ProSoft nach wie vor 679 DM für den C128, aber nur noch 1279 DM für den mittlerweile auf den Markt gekommenen C128D-CR. CSV Riegert führte dagegen den C128 zu diesem Zeitpunkt bereits nicht mehr im Sortiment und bot den C128D-CR für nunmehr 1169 DM an. Bei Vobis kostete der C128D-CR zum gleichen Zeitpunkt noch 1248 DM. Im zweiten Quartal reduzierte ProSoft die Preise für den C128 auf 630 DM und für den C128D-CR auf 1099 DM. CSV Riegert ging währenddessen nur um 20 DM mit dem Preis des C128D-CR auf 1149 DM herunter. Bei Abacomp war der Rechner mittlerweile für 580 DM in der Tastaturcomputerversion und für 1140 DM als Desktopmodell erhältlich. Im dritten Quartal 1987 verlangte Vobis 569 DM für einen C128. CSV Riegert reduzierte den Preis für den C128D-CR im gleichen Zeitraum um weitere 100 DM auf 1049 DM. Abacomp blieb dagegen bei 1140 DM für den C128D-CR. ProSoft inserierte zu diesem Zeitpunkt den Rechner bereits nicht mehr.
Mit Beginn des vierten Quartals des Jahres 1987 wurde die unverbindliche Preisempfehlung seitens Commodore auf 499 DM für den C128 und 999 DM für den C128D-CR nach unten korrigiert. Fortan unterschritten zahlreiche Anbieter erstmals die 1000-DM-Marke beim Desktopmodell. So konnte der C128D-CR bei Quelle sowie Abacomp für 998 DM bestellt werden. CSV Riegert bot den C128D-CR für 969 DM an. Bei Zweifach Computer mussten die Kunden im Vorweihnachtsgeschäft des Jahres 1987 für einen C128 nur noch 444 DM und für einen C128D-CR 958 DM bezahlen. Beim Tornado Computervertrieb waren es dagegen 549 DM für den C128 und 979 DM für den C128D-CR.
In der ersten Hälfte des Jahres 1988 verschwand das Tastaturcomputermodell allmählich aus den Sortimenten der meisten Großhandelsketten und Versandgroßhändler. Gleichzeitig änderte sich kaum etwas an den für den C128D-CR verlangten Preisen. Erst Mitte des Jahres 1988 kam wieder Bewegung in das Preisgefüge. Vobis bot das Desktopmodell im Sommer 1988 für 899 DM an. CSV Riegert reduzierte den Preis für den C128D-CR im dritten Quartal des Jahres 1988 auf 929 DM. Zweifach Computer folgte diesem Beispiel im vierten Quartal mit 888 DM.
1989 erfolgten unter dem Eindruck der Produktionseinstellung sämtlicher Modellvarianten sowie des Aufstiegs der leistungsstärkeren 16-Bit-Computer wie dem konzerneigenen Amiga, der Atari-ST-Serie oder den IBM-PC-Kompatiblen weitere, teils deutliche Preisrücknahmen, die den C128D-CR bzw. noch unverkaufte Restexemplare der Tastaturcomputerversion vor allem für Einsteiger interessant machen sollten. Dabei lagen die Preise für das Desktopmodell nunmehr durchgehend unter der 700-DM-Grenze bzw. für das Tastaturcomputermodell unter der 350-DM-Marke. Bis zum Weihnachtsgeschäft 1989 reduzierte etwa Zweifach Computer die Preise für den C128 auf 333 DM und den C128D-CR auf 666 DM. Bei CSV Riegert kostete ein C128D-CR zum gleichen Zeitpunkt noch 699 DM.
Im Verlauf des Jahres 1990 nahmen viele Versandgroßhändler den mittlerweile technisch überholten Rechner schließlich aus ihrem Sortiment. Erhältlich waren sowohl der C128 als auch der C128D-CR aber immer noch. Im Juni 1990 verlangte Zweifach Computer 333 DM für ein aus einem C128 sowie einem Joystick und zwei Spielen bestehendes Bündelangebot, während der C128D-CR zum gleichen Zeitpunkt 577 DM kostete. Bei Vobis war der C128D-CR zu diesem Zeitpunkt für 599 DM erhältlich. Deutlich teurer war der Rechner Mitte 1990 in westdeutschen Kaufhausketten wie Karstadt oder Horten. Letzte Restexemplare des C128 schlugen dort mit rund 450 DM zu Buche, ein C128D-CR kostete durchschnittlich 850 DM. Weihnachten 1990 verlangte Zweifach Computer nur noch 299 DM für das C128-Bündelangebot und 555 DM für einen C128D-CR. Ende 1990 lagen die Gebrauchtmarktpreise für einen C128 bei ca. 200–300 DM, für einen C128D-CR bei 300–530 DM.
Einsatzgebiete Bearbeiten
Während hinsichtlich des Einsatzes von Peripheriegeräten viele Gemeinsamkeiten zwischen nordamerikanischen und westeuropäischen Anwendern des C128 bestanden, lassen sich bemerkenswerte Unterschiede insbesondere im Hinblick auf die Verwendung des Rechners im Alltag bzw. im Bildungssystem feststellen.
Verwendung im Alltag Bearbeiten
In Nordamerika nutzten die C128-Besitzer ihre Rechner wesentlich häufiger zur Datenfernübertragung als die C64-User. Auch im Bereich der Anwendungsprogramme wurde der C128 häufiger eingesetzt als sein marktführender Vorgänger. Gegen Ende der 1980er Jahre kam das Desktop-Publishing als neues Einsatzgebiet hinzu.
Zu den beliebtesten Einsatzgebieten des C128 gehörten im deutschsprachigen Raum Anwendungen wie etwa das Erstellen und Ausdrucken von Texten, der CP/M-Modus sowie das Programmieren in BASIC oder Assemblersprache, während der Rechner nur selten zur Datenfernübertragung oder zum Spielen eingesetzt wurde. Neben meist jugendlichen Männern zählten auch Frauen in Westdeutschland zur Anwenderbasis des C128.
Verwendung im Bildungssystem Bearbeiten
An Schulen, Universitäten und anderen Bildungseinrichtungen in den Vereinigten Staaten konnte sich der C128 nicht gegen das bereits seit den 1970er Jahren den Markt dominierende Erfolgsmodell Apple II durchsetzen. Der Rechner wurde aber privat von Schülern und Studenten etwa für das Abfassen von Hausaufgaben oder Seminararbeiten verwendet. In Westeuropa dagegen gelang es dem C128D bis zum Frühjahr 1986, in mehreren westdeutschen Bundesländern sowie in Belgien zum offiziellen Schulcomputer zu avancieren.
Diese Entscheidungen machten insbesondere die Desktop-Modellvarianten in Westeuropa für neue Produkte im Bereich der Lernsoftware interessant. So zeigten auf der vom 16. bis 20. Februar 1987 abgehaltenen Didacta, der jährlichen Fachmesse für den Bereich Schule und Ausbildung, mehrere Softwareunternehmen den C128D-CR beispielsweise als Rechner zur Steuerung physikalischer Experimente im Schulunterricht. Der bekannte dänische Spielzeughersteller Lego präsentierte die Steuersoftware seiner neuen Produktreihe Lego Technic Control bei gleicher Gelegenheit ebenfalls auf einem C128D-CR. Auf der vom 16. bis 23. März 1988 abgehaltenen CeBIT präsentierte neben Lego auch Fischertechnik den zum Erlernen des Einsatzes von Computern in den Bereichen Messen, Steuern und Regeln gedachten Baukasten Computing Experimental auf einem C128D. Darüber hinaus wurde der Rechner unter Verwendung von Desktop-Publishing-Software zum Erstellen von Schülerzeitungen verwendet und ermöglichte so Jugendlichen erste Einblicke in die Welt des Journalismus.
Hardware Bearbeiten
Der C128 baut technisch auf seinem Vorgänger C64 auf. Der Rechner verfügt aber über eine verbesserte Tastatur, mehr Schnittstellen mit gegenüber dem C64 erweiterter Funktionalität sowie einen wesentlich umfangreicheren und technisch leistungsfähigeren Chipsatz mit Bausteinen, die größtenteils vollständig abwärtskompatible Weiterentwicklungen der im Vorgängermodell verwendeten Bausteine darstellen. Die sehr komplexe 8-Bit-Architektur des C128 besteht ferner aus zwei Hauptprozessoren, zwei Grafikchips, zwei I/O-Bausteinen, zwei Speicherverwaltungseinheiten, einem Soundchip sowie einer Reihe von Speicherchips, die über einen für damalige Verhältnisse außergewöhnlich aufwändig gestalteten Systembus miteinander Daten austauschen können.
Weder die Hardwareeigenschaften noch die Systemsoftware des C128 lassen eine eindeutige Zuordnung zu einer bestimmtem Geräteklasse zu. Für eine Zuordnung zu den Heimcomputern sprechen die 8-Bit-Architektur, die Verwendung eines herstellereigenen Betriebssystems in Gestalt eines nativen BASIC-Dialekts, das Vorhandensein von Anschlüssen für zwei Joysticks und eine Datasette, die Kunststoffgehäuse der Modellvarianten C128 bzw. C128D sowie der vergleichsweise niedrige Preis. Dagegen legen die Fähigkeit zur Darstellung von 80 Zeichen pro Zeile, das integrierte 5¼-Zoll-Diskettenlaufwerk bei den Modellvarianten C128D sowie C128D-CR, das Stahlblechgehäuse des C128D-CR und schließlich die Verwendung des Standard-Betriebssystems CP/M eine Zurechnung zu den Personal Computern bzw. Arbeitsplatzrechnern nahe. Entsprechend erschien der C128 in der zeitgenössischen Wahrnehmung als „Mischung zwischen Spiele-Computer und Profimaschine“ bzw. als „general-purpose computer“ (deut. Allzweckrechner).
Hauptplatine des C128 mit Hauptprozessoren, Grafikchips, Soundchip, Speicherverwaltungsbausteinen, I/O-Bausteinen, Speicherchips, Systembus-
Leiterbahnen, HF-Modulator, Steckplätzen, Schnittstellen, Bodenabschirmblech, Aufdruck der Modellbezeichnung und Commodore-Logo
Hauptprozessoren Bearbeiten
MOS Technology 8502 Bearbeiten
Der erste im C128 verwendete Hauptprozessor MOS 8502 besitzt 40 Anschlusspins und stellt eine Weiterentwicklung des im C64 verwendeten MOS 6510 dar. Er wurde eigens für den C128 in HMOS-II-Technologie entwickelt und steuert sowohl den C64- als auch den C128-Modus. Der eine typische 8-Bit-Prozessorarchitektur aufweisende MOS 8502 verfügt über 8 Daten- sowie 16 Adressleitungen. Außerdem weist er einen Programmzähler (PC), einen Akkumulator (AC), ein Statusregister (SR), zwei Indexregister (XR, YR), einen Stackpointer (SP), eine Interruptlogik, einen Timer sowie eine als elektronisches Rechenwerk fungierende, für sämtliche logischen sowie arithmetischen Operationen zuständige arithmetisch-logische Einheit (englisch Arithmetic Logic Unit, kurz ALU) auf. Zur Steuerung der RAM-Chips, ROM-Chips, I/O-Bausteine, Datasette sowie der Feststelltaste beim US-amerikanischen Tastaturlayout bzw. der Zeichensatz-Umschalttaste bei den nicht für die englischsprachigen Länder produzierten Versionen des C128 besitzt der MOS 8502 außerdem ein spezielles 7-Bit-Datenrichtungsregister zur Festlegung der Datenflussrichtung sowie ein zugehöriges Datenregister zur Auswahl der genannten Systemkomponenten.
Per Softwaresteuerung lässt sich der MOS 8502 wahlweise mit einer langsameren Taktfrequenz von 0,985 MHz (PAL-Version) bzw. 1,02 MHz (NTSC-Version) sowie einer schnelleren Taktfrequenz von 1,97 MHz (PAL) bzw. 2,04 MHz (NTSC) betreiben. Damit ist er im 2-MHz-Modus theoretisch etwa doppelt so schnell wie der MOS 6510. Da beide CPUs über den gleichen Befehlssatz verfügen, sind sie zueinander vollständig softwarekompatibel. Auch hinsichtlich der Adressierungsarten gleichen sich MOS 6510 und MOS 8502. Unterschiede bestehen dagegen bei den Pinbelegungen.
Generiert wird die Taktfrequenz des MOS 8502 vom Taktbaustein MOS Technology 8701, der seinerseits mit einem externen Schwingquarz verbunden und sowohl zur in Westeuropa verbreiteten PAL-Fernsehnorm als auch zum nordamerikanischen NTSC-Standard kompatibel ist. Allerdings muss das Videosignal des für die Darstellung von 40 Zeichen pro Zeile verantwortlichen Grafikchips VIC IIe im 2-MHz-Modus des MOS 8502 abgeschaltet werden. Nach dem Vorbild des MOS 6510 verwendet auch der MOS 8502 zwecks Speicherverwaltung die ersten 256 Bytes des Arbeitsspeichers als Zeropage. Überdies weist er wie sein Vorgänger insgesamt 4000 Transistoren auf.
Zilog Z80A Bearbeiten
Mit dem Z80A des US-amerikanischen Chipherstellers Zilog besitzt der C128 einen weiteren Hauptprozessor mit typischer 8-Bit-Prozessorarchitektur, der mit einer Taktfrequenz von bis zu 4 MHz betrieben werden kann, aus Gründen der Synchronisation mit dem MOS 8502 jedoch effektiv nur auf maximal 2,04 MHz getaktet ist. Als Taktbaustein fungiert der 40-Zeichen-Grafikchip VIC IIe. Der als Zweitprozessor agierende und in NMOS-Logik ausgeführte Z80A dient der Steuerung des C128 im CP/M-Modus. Er besteht aus 8500 Transistoren und verfügt über 40 Anschlusspins mit 8 Daten- und 16 Adressleitungen. Mit einer maximalen Speicherzugriffszeit von 380 Nanosekunden zählt der Z80A auf diesem Gebiet zu den überdurchschnittlich schnellen 8-Bit-Hauptprozessoren.
Im Gegensatz zum speicherorientierten MOS 8502 handelt es sich beim aus dem Intel 8080 hervorgegangenen Z80A wie bei sämtlichen CPUs der im IBM-PC, IBM-PC XT und IBM-PC AT verbauten Intel-80xxx-Familie um einen registerbezogenen Hauptprozessor. Trotz seiner doppelt so hohen Taktfrequenz ist der Z80A zwar schneller, aber nicht doppelt so schnell wie der MOS 8502. Für die Abarbeitung von Maschinenbefehlen braucht der Z80A nämlich häufig mehr Taktzyklen als der MOS 8502 – ein Nachteil, der nur zum Teil durch das beim Z80A in die Prozessorarchitektur integrierte Pipelining ausgeglichen wird, das der Zilog-CPU erlaubt, während der Bearbeitung des aktuellen Maschinenbefehls bereits einen neuen Befehl zu laden.
Der C128 ist neben dem in den Vereinigten Staaten als SuperPET bekannten MMF 9000, dem CBM 630 sowie dem CBM 730 der einzige 8-Bit-Rechner von Commodore, in dem eine nicht vom konzerneigenen Halbleiterhersteller MOS Technology stammende CPU verbaut wurde. Der Z80A ermöglicht dem Rechner das Ausführen von Software, die für das Betriebssystem CP/M-Plus geschrieben wurde. Da die beiden Hauptprozessoren MOS 8502 und Z80A nicht gleichzeitig, sondern ausschließlich seriell operieren können, stellt der C128 kein Multiprozessorsystem dar.
Grafikchips Bearbeiten
Eine Besonderheit des C128 stellt die Ausstattung des Geräts mit gleich zwei 8-Bit-Grafikchips dar, von denen einer für die Bildschirmausgabe im 40-Zeichen-Modus, der andere für die Bildschirmausgabe im 80-Zeichen-Modus verantwortlich ist. Da beide Grafikchips ihr eigenes Videosignal erzeugen und über eigene Schnittstellen zur Bildausgabe verfügen, können im C128-Modus bei aktiviertem 80-Zeichen-Modus gleichzeitig zwei Monitore am C128 betrieben werden. Dabei dient der 80-Zeichen-Bildschirm zur Eingabe von Befehlen über den BASIC-Interpreter und zur Textausgabe, während der 40-Zeichen-Bildschirm zur Grafikausgabe verwendet wird. Von beiden Grafikchips wurden mehrere Versionen entwickelt und in den verschiedenen Modellvarianten des C128 verbaut.
MOS Technology 8563 Bearbeiten
Farbpalette des 80-Zeichen-Grafikchips MOS Technology 8563 | |||
---|---|---|---|
1 | Schwarz | 9 | Magenta (dunkel) |
2 | Weiß | 10 | Dunkelgelb |
3 | Dunkelrot | 11 | Hellrot |
4 | Cyan (hell) | 12 | Cyan (dunkel) |
5 | Magenta (hell) | 13 | Mittelgrau |
6 | Dunkelgrün | 14 | Hellgrün |
7 | Dunkelblau | 15 | Hellblau |
8 | Hellgelb | 16 | Hellgrau |
Für den ersten im C128 verbauten 8-Bit-Grafikchip des Typs MOS 8563 bürgerte sich die Abkürzung VDC ein, die für die in der englischsprachigen Welt übliche, aber auch im deutschsprachigen Raum gebräuchliche Bezeichnung Video Display Controller steht. Der mit 42 Anschlusspins versehene MOS 8563 kommt in den Modellvarianten C128 sowie C128D zum Einsatz und ist für den Bildschirmaufbau im hochauflösenden 80-Zeichen-Modus verantwortlich. Der in der HMOS-II-Technologie hergestellte Grafikchip übernimmt nicht nur die Erzeugung des CGA-kompatiblen RGBI-Videosignals, sondern verwaltet mithilfe seiner 16 Adressleitungen, die einen Adressraum von bis zu 64 kB ermöglichen, auch den in der Grundkonfiguration ab Werk eingebauten dynamischen Grafikspeicher von 16 kB VRAM direkt. Dieser besteht aus einem 2-kB-Bildwiederholspeicher, einem 2-kB-Farbspeicher bzw. Attribut-RAM und einem 8-kB-Zeichensatzspeicher, während die restlichen 4 kB Grafikspeicher ungenutzt bleiben.
Der MOS 8563 besitzt überdies 37 interne Register. Mithilfe der Register lassen sich zahlreiche Parameter einstellen, beispielsweise die Anzahl der Zeichen pro Zeile, die Pixelbreite, der Darstellungsmodus, die Bildauflösung, die Farben für Vorder- und Hintergrund, die Cursoreinstellungen usw. Für eine Programmierung des MOS 8563 ist das native Commodore BASIC V7.0 des C128 allerdings zu langsam. Daher musste der 80-Zeichen-Grafikchip in maschinennahen Programmiersprachen wie etwa der Assemblersprache programmiert werden. Der MOS 8563 beherrscht ferner etliche Bildformate, darunter auch die Fernsehnormen PAL und NTSC.
Der MOS 8563 verfügt über eine Farbtiefe von 4 Bit und damit über eine Palette von 16 Farben, wobei die Farbwerte über den Farbspeicher bzw. das Attribut-RAM programmiert werden können. Zwar gestattet der MOS 8563 keine Darstellung von Sprites und ist daher nur eingeschränkt für die Spieleprogrammierung tauglich, erlaubt aber dafür einen sanften Bildlauf (englisch smooth scrolling) in horizontaler sowie vertikaler Richtung. Außerdem ist der MOS 8563 in der Lage, Rastergrafiken und Bobs (Abkürzung für englisch blitter objects) über den Bildschirm zu bewegen. Zu diesem Zweck stehen spezielle Verschiebebefehle (englisch block movement commands) zur Verfügung, die das schnelle Kopieren und Transferieren zusammenhängender Speicherinhalte gestatten (englisch Bit Block Image Transfer).
Textmodus und hochauflösende Grafiken Bearbeiten
Mittels der Systemroutinen zur Bildschirmausgabe werden die Register des MOS 8563 so gesetzt, dass zwischen einem Textmodus mit einer für die Textverarbeitung geeigneten Standardeinstellung von 80 × 25 Zeichen sowie einem Grafikmodus mit einer Standardauflösung von 640 × 200 Bildpunkten hin und her geschaltet werden kann.
Im Textmodus verfügt der MOS 8563 sowohl über einen Buchstabenzeichensatz mit Groß- und Kleinbuchstaben als auch einen Grafikzeichensatz, die im Gegensatz zum C64 allesamt gleichzeitig auf dem Bildschirm dargestellt werden können. Über Veränderungen am Attribut-RAM lassen sich blinkende, unterstrichene oder inverse Buchstaben anzeigen. Genau wie die übrigen 8-Bit-Rechner von Commodore verwendet auch der MOS 8563 – sofern kein landestypischer Zeichensatz aktiviert ist – in der Standardeinstellung den mit einer Punktmatrix von 8 × 8 Pixeln pro Zeichen arbeitenden CBM-ASCII-Zeichensatz. Dieser wird im 80-Zeichen-Modus zunächst vom Zeichensatz-ROM in den zum Grafikspeicher gehörenden Zeichensatzspeicher kopiert, weshalb die gewünschten Zeichen erst mit kurzer Verzögerung auf dem Bildschirm erscheinen. Die Größe der Buchstabenmatrix kann ebenfalls verändert werden. Möglich sind bis zu 32 × 8 Pixel pro Zeichen.
Im Grafikmodus erreicht der C128 in der Grundkonfiguration mit seinen voreingestellten 640 × 200 Bildpunkten eine den wesentlich teureren 16-Bit-Rechnern IBM-PC und der NTSC-Version des Amiga 1000 ebenbürtige Standardauflösung. Monochrome Bitmap-Grafiken verbrauchen allerdings in dieser Auflösung bereits die gesamten 16 kB VRAM der frühen Modellvarianten C128 sowie C128D. Mehrfarbige Bitmap-Grafiken oder höhere Auflösungen setzten also einen Ausbau des dedizierten Grafikspeichers voraus.
Zusätzlich gibt es noch – wie bei den Rechnern der Amiga-Reihe – einen allerdings weder vom Betriebssystem unterstützten noch von professioneller Software mit nennenswerter Regelmäßigkeit eingesetzten Interlace-Modus, der durch Verwendung zweier gegeneinander versetzter Halbbilder bei allerdings verminderter Bildqualität die Darstellung von bis zu 80 × 50 Zeichen und eine Auflösung von 640 × 400 Bildpunkten gestattet. Zu diesem Zweck werden sowohl der Bildwiederholspeicher als auch der Farbspeicher zulasten des vom Betriebssystem ungenutzten Grafikspeicherbereichs auf jeweils 4 kB verdoppelt. Prinzipiell sind im Interlace-Modus auch noch etwas höhere Auflösungen als die erwähnten 640 × 400 Bildpunkte möglich, beispielsweise 640 × 536 Bildpunkte.
MOS Technology 8568 Bearbeiten
Im ab Werk über einen vollausgebauten Grafikspeicher von 64 kB VRAM verfügenden C128D-CR kam ab 1987 eine uneingeschränkt softwarekompatible Weiterentwicklung des MOS 8563 namens MOS Technology 8568 (kurz MOS 8568) mit identischer Grafikleistung zum Einsatz. In den neuen Grafikchip sind allerdings Logikfunktionen integriert, die in den Vorgängermodellen C128 sowie C128D von externen Bauteilen erfüllt wurden und über Glue Logic mit dem ursprünglichen MOS 8563 verbunden waren. Durch den höheren Grad der Integration sparte Commodore mit der Einführung des MOS 8568 an den Herstellungskosten, ohne dabei Einbußen bei Leistung, Zuverlässigkeit oder Softwarekompatibilität zu riskieren. Außerdem besitzt der MOS 8568 ein zusätzliches, also insgesamt 38 Register. Ermöglicht wird dadurch der Einsatz eines IBM-PC-kompatiblen EGA-Monitors. Da die Pinbelegungen voneinander abweichen, können die beiden Versionen des VDC nicht untereinander ausgetauscht werden.
Textmodus und hochauflösende Grafiken Bearbeiten
Die Fähigkeiten des MOS 8568 zur Textausgabe gleichen denen des Vorgängers. Durch den auf 64 kB VRAM vergrößerten Grafikspeicher können im Grafikmodus mit dem MOS 8568 jedoch noch höhere Auflösungen generiert werden als mit dem MOS 8563 in der Grundausstattung mit 16 kB VRAM. Unter der Voraussetzung eines Grafikspeichervollausbaus sind diese nochmals höheren Auflösungen auch mit dem MOS 8563 auf den älteren Modellvarianten C128 sowie C128D realisierbar. Dazu ist allerdings eine sorgfältige Abstimmung der VDC-Register notwendig. So lassen sich beispielsweise Auflösungen mit 720 × 350, 720 × 400, 750 × 300 oder 750 × 400 Bildpunkten erreichen.
Darüber hinaus können aber noch zahlreiche weitere Bildformate umgesetzt werden. Das im Jahr 1988 zum Abtippen in einer Computerzeitschrift erschienene, vom mehrfach Oscar-nominierten Science-Fiction-Filmklassiker Tron aus dem Jahr 1982 inspirierte Geschicklichkeitsspiel Super-Vectors etwa arbeitet mit einer Auflösung von 736 × 354 Bildpunkten. Im Interlace-Modus können mithilfe der 64 kB VRAM sogar Auflösungen mit 750 × 600, 752 × 600, 640 × 720 oder 720 × 700 Bildpunkten realisiert werden.
MOS Technology 8564/8566/8569 Bearbeiten
Der zweite im C128 verwendete, für den 40-Zeichen-Bildschirm zuständige 8-Bit-Grafikchip wurde in drei Ausführungen mit jeweils 48 Anschlusspins gefertigt. Die dem NTSC-Standard entsprechende Version erhielt die Bezeichnung MOS Technology 8564, die zur PAL-B-Fernsehnorm kompatible Variante wurde als MOS Technology 8566, die zur in Argentinien, Uruguay und Paraguay üblichen PAL-N-Fernsehnorm kompatible Version schließlich als MOS Technology 8569 bezeichnet. Alle drei Varianten des 40-Zeichen-Grafikchips sind besser unter der Kollektivbezeichnung VIC IIe bekannt.
Der VIC IIe verfügt über eine Farbtiefe von 4 Bit, kann also je nach gewähltem Text- bzw. Grafikmodus bis zu 16 Farben sowie 8 Sprites in drei verschiedenen Größen gleichzeitig auf dem Bildschirm darstellen. Von wenigen Erweiterungen und acht zusätzlichen Anschlusspins am DIP-Gehäuse abgesehen ist der VIC IIe nahezu identisch mit dem im C64 verwendeten Grafikchip VIC II. So unterscheiden sich beide Grafikchips etwa hinsichtlich der vom Betriebssystem unterstützten Text- und Grafikmodi sowie des für die Bildschirmausgabe in Anspruch genommenen Speicherplatzes nicht signifikant voneinander.
Der VIC IIe verfügt wie sein Vorgänger über zwei Textmodi mit 40 × 25 Zeichen. Im einfachen Textmodus (englisch Text Mode) kommt pro Zeichen eine Punktmatrix von 8 × 8 Bildpunkten in zwei frei wählbaren Farben für Vorder- und Hintergrund zum Einsatz, während im Mehrfarben-Textmodus (englisch Multicolor Text Mode) pro Zeichen lediglich 8 × 4 Bildpunkte mit doppelter Breite verwendet werden, für den Vordergrund aber gleich drei Möglichkeiten der Farbauswahl gleichzeitig zur freien Verfügung stehen. Außerdem lassen sich mehrfarbige Bitmap-Grafiken mit einer Auflösung von 320 × 200 Bildpunkten in zwei Farben (englisch High-resolution Mode) bzw. 160 × 200 Bildpunkten mit doppelter Breite in vier Farben (englisch Multicolor Mode) generieren. Für den Bildschirmaufbau werden in beiden Bitmap-Grafikmodi jeweils 8 kB RAM benötigt, die vom Arbeitsspeicher abgezogen werden. Zu den neu hinzugefügten Funktionen des VIC IIe gehören eine erweiterte Tastaturabfrage, die Steuerung der Systemuhren sowie die Fähigkeit, die CPU bei abgeschaltetem Videosignal mit einer verdoppelten Taktfrequenz von rund 2 MHz arbeiten zu lassen.
Der 40-Zeichen-Grafikchip des C128 beherrscht sowohl Rasterzeilen- als auch Spritekollisionsinterrupts und eignet sich daher für die Programmierung von Spielen. Außerdem verfügt der VIC IIe über einen 14-Bit-Adressbus mit einem Adressraum von 16 kB, der sich durch Verwendung von zwei weiteren Registern des vom C128-Entwicklerteam unternehmensintern auch als CIA 2 bezeichneten I/O-Bausteins MOS Technology 6526 (kurz MOS 6526) auf 64 kB erweitern lässt. Der für den Bildschirmaufbau in Anspruch genommene Grafikspeicher und das Zeichensatz-RAM lassen sich im Gegensatz zum festliegenden Farb-RAM im Arbeitsspeicher des Rechners verschieben.
Der VIC IIe arbeitet ferner mit dem für Commodore-Rechner typischen CBM-ASCII-Zeichensatz, der noch auf den ersten Tischrechner des Herstellers – den All-in-one-Computer Commodore PET 2001 aus dem Jahr 1977 – zurückgeht und auch in allen nachfolgenden Commodore-8-Bit-Heimcomputern der 1980er Jahre verwendet wurde. Aufgrund seiner Beschränkung auf maximal 40 Zeichen pro Bildschirmzeile ist der VIC IIe für Büroarbeiten weitgehend untauglich. Im Gegensatz zum 80-Zeichen-Modus wird der aus alphanumerischen Zeichen und Blockgrafiksymbolen bestehende Zeichensatz vom VIC IIe direkt im Zeichensatz-ROM ausgelesen.
Soundchip Bearbeiten
MOS Technology 6581 Bearbeiten
Mit dem 1981 unter der Leitung von Bob Yannes entwickelten MOS 6581 verfügen der C128 sowie der C128D über den gleichen 8-Bit-Soundchip wie der Vorgänger C64. Unter dem Kürzel SID (englisch Sound Interface Device) hat der innovative und flexibel einsetzbare MOS 6581 Berühmtheit erlangt und gilt sogar als „kleine Revolution im Bereich der Heimcomputer“. So verfügt der Soundchip über drei einzeln programmierbare Tongeneratoren, die jeweils aus einem Tonoszillator mit integriertem Generator für Wellenformen, einem Hüllkurvengenerator und einem Amplitudenmodulator bestehen. Der Tonoszillator kann vier Wellenformen digital erzeugen (Sägezahnschwingungen, Rechteckschwingungen, Dreiecksschwingungen sowie weißes Rauschen) und ist überdies für die Tonhöhe und die Klangfarbe verantwortlich. Der Amplitudenmodulator reguliert in Zusammenarbeit mit dem Hüllkurvengenerator die Lautstärke sowie die ADSR-Parameter für Anstieg, Abfall, Halten und Freigeben (englisch Attack, Decay, Sustain, Release). Ausgangsseitig besitzt der SID außerdem einen programmierbaren, mit dem Verfahren der subtraktiven Synthese arbeitenden analogen Klangfilter für die Erzeugung komplexerer dynamischer Klangfarben durch den Einsatz von Tiefpass, Hochpass und Bandpass. Im Gegensatz zum C64 lässt sich der SID beim C128 über die sechs Befehle ENVELOPE
, FILTER
, PLAY
, SOUND
, TEMPO
sowie VOL
des Commodore BASIC V7.0 komfortabel programmieren.
Neben der Klangerzeugung wurde der SID auch zur Steuerung von Eingabegeräten wie Paddles oder Mäusen sowie zur Erzeugung von Zufallszahlen eingesetzt.
MOS Technology 8580 Bearbeiten
Während im C128 sowie C128D die ältere, in NMOS-Logik ausgeführte Version MOS 6581 verbaut wurde, kam im C128D-CR mit dem in HMOS-II-Technologie gefertigten MOS Technology 8580 (kurz MOS 8580) eine weiterentwickelte, aber vollständig abwärtskompatible Variante des SID mit geringerer Betriebstemperatur, weniger Störgeräuschen und klarerem Klang durch Korrektur der Filterstärke zum Einsatz. In der US-amerikanischen Fachpresse wurde der MOS 8580 aufgrund dieser Eigenschaften auch als „Hi-Fi version of the C64 SID chip“ bezeichnet.
Speicherverwaltungsbausteine Bearbeiten
Der C128 besitzt zwei unterschiedliche Speicherverwaltungsbausteine, mit deren Hilfe Zugriffe auf den Arbeitsspeicher des Rechners gesteuert werden.
MOS Technology 8721 Bearbeiten
Beim auch als Programmable Logic Array (kurz PLA) bekannten und mit 48 Anschlusspins ausgestatteten MOS Technology 8721 handelt es sich um eine programmierbare logische Anordnung. Die PLA fungiert primär als Adressmanager und erzeugt u. a. sämtliche Chip-Select-Signale für die RAM- bzw. ROM-Chips sowie den 40-Zeichen-Grafikchip VIC IIe, regelt Schreibzugriffe auf das Farb-RAM bzw. DRAM mit Hilfe eines Puffers und reguliert die Datenflussrichtung auf dem Datenbus.
MOS Technology 8722 Bearbeiten
Daneben kommt im C128 die auch als Memory Management Unit (kurz MMU) bekannte Speicherverwaltungseinheit MOS Technology 8722 zum Einsatz. Die Aufgabe der ebenfalls mit 48 Anschlusspins ausgestatteten MMU besteht in der Unterstützung der beiden Hauptprozessoren bei der Verwaltung des 128 kB umfassenden Arbeitsspeichers mittels Adressspeicherumschaltung (englisch bank switching). Diese Unterstützung ist aufgrund der 16-Bit-Adressbusstrukturen beider CPUs notwendig, da diese deren Adressraum auf jeweils 64 kB begrenzen. Zur Erfüllung dieser Aufgabe erzeugt die MMU neben den Steuersignalen für die verschiedenen Betriebsarten auch die Selektierungssignale für die RAM- bzw. ROM-Speicherbänke des Rechners, sodass zwischen diesen hin und her gewechselt werden kann. Das Volumen der einzelnen Speicherbänke entspricht dabei der maximalen Größe des von den beiden Hauptprozessoren individuell ansteuerbaren Adressraums von 64 kB. Insgesamt vermag die MMU 1 MB RAM, 96 kB internes ROM und 32 kB externes ROM zu verwalten. Die Adressübersetzung wird in den 17 Registern der MMU vollzogen.
I/O-Bausteine Bearbeiten
Der C128 verfügt über zwei baugleiche, auch als Schnittstellen-Adapter bezeichnete I/O-Bausteine. Sie sind unter dem Kürzel CIA (englisch Complex Interface Adapter) bekannt und regulieren die im Rahmen von Ein- und Ausgabeoperationen über die Joystickanschlüsse, die Tastatur, den Kassettenanschluss, den Userport sowie die serielle Schnittstelle anfallenden Datenströme. Die beiden I/O-Bausteine des Typs MOS Technology 6526 sind mit 40 Anschlusspins ausgestattet, besitzen 16 einzeln programmierbare Ein- und Ausgabeleitungen und können mit einer Taktfrequenz von bis zu 2,04 MHz getaktet werden. Außerdem verfügen die beiden Schnittstellen-Adapter über ein 8-Bit-Schieberegister für die serielle Ein- und Ausgabe von Daten, eine 24-Stunden-Zeituhr sowie die Fähigkeit zum 8-Bit- bzw. 16-Bit-Datentransport mit Quittungsbetrieb (englisch handshaking) bei Lese- oder Schreiboperationen.
MOS Technology 6526 – CIA 1 Bearbeiten
Der erste der beiden Schnittstellen-Adapter, der in der technischen Dokumentation des C128 zur Vermeidung von Verwechslungen auch als CIA 1 bezeichnet wird, ist für die über die Joystickbuchsen, die Tastatur sowie die über die serielle Schnittstelle im schnelleren 2-MHz-Modus abzuwickelnden Ein- und Ausgabeoperationen zuständig.
MOS Technology 6526 – CIA 2 Bearbeiten
Der zweite der beiden Schnittstellen-Adapter, kurz CIA 2 genannt, ist für die über die serielle Schnittstelle im langsameren, die Kompatibilität des C128 zu älterer C64-Hardware garantierenden 1-MHz-Modus sowie die über den Userport laufenden Ein- und Ausgabeoperationen verantwortlich.
Speicherchips und Speicherorganisation Bearbeiten
Der C128 ist ab Werk mit einem Arbeitsspeicher von 128 kB RAM ausgestattet, der in zwei 64-kB-Bänke aufgeteilt ist. Daneben besitzt der Rechner, je nach Modellvariante, zusätzliche 16 respektive 64 kB Video-RAM sowie 2 kB Farb-RAM. Insgesamt verfügt ein C128 bzw. C128D also in der Basiskonfiguration über 148 kB RAM, ein C128D-CR sogar über üppige 196 kB RAM. Außerdem umfassen die beiden nativen BASIC-Betriebssysteme des C128 insgesamt 72 kB ROM, von denen 16 kB für den C64-Modus und 48 kB für den C128-Modus reserviert sind. Hinzu kommen noch 8 kB Zeichensatz-ROM. Sämtliche im Rechner verbauten RAM-Chips stammen aus meist japanischer Fremdproduktion, die ROM-Chips dagegen ausschließlich von Commodores eigener US-amerikanischer Tochtergesellschaft MOS Technology.
RAM-Chips Bearbeiten
Der 128 kB umfassende Arbeitsspeicher der älteren Modellvarianten C128 sowie C128D setzt sich aus 16 dynamischen 1-Bit-RAM-Chips des Typs 4164 mit 16 Anschlusspins und einer Speicherkapazität von jeweils 8 kB zusammen. Der höher integrierte C128D-CR besitzt dagegen nur noch vier 32-KByte-RAM-Chips des Typs 41256 mit ebenfalls 16 Anschlusspins sowie einem Speichervolumen von jeweils 32 kB.
Der 16 kB große Grafikspeicher der Modellvarianten C128 und C128D besteht aus einem dynamischen 4-Bit-VRAM-Chip des Typs 4416 mit 18 Anschlusspins. Im mit 64 kB ausgestatteten Grafikspeicher des C128D-CR sind zwei 4-Bit-VRAM-Chips der Typen 41464 mit 18 Anschlusspins, einer mittleren Zugriffszeit von 120–150 Nanosekunden und einem Speichervolumen von jeweils 32 kB verbaut. Die als 80-Zeichen-Bildwiederholspeicher dienenden VRAM-Chips können nicht direkt von den Hauptprozessoren angesteuert werden, sondern nur vom Grafikchip MOS 8563. Sie wurden gelegentlich im 40-Zeichen-Modus alternativ als RAM-Disk verwendet.
Schließlich besitzen sämtliche C128-Varianten noch einen statischen, vom 40-Zeichen-Grafikchip VIC IIe als Hochgeschwindigkeits-Farbspeicher verwendeten 8-Bit-Farb-RAM-Chip des Typs 2016 mit 24 Anschlusspins und einer Speicherkapazität von 2 kB. Im C64-Modus wird allerdings nur 1 kB des Farb-RAMs für die Textdarstellung verwendet, während im C128-Modus die vollen 2 kB bei der Textdarstellung und im hochauflösenden Grafikmodus zum Einsatz kommen. Beim Farb-RAM handelt es sich um einen Nibble-Speicherbaustein, da von beiden Betriebssystemmodi nur die ersten vier Bits zur Bestimmung der Farbwahl verwendet werden.
ROM-Chips Bearbeiten
Das C64-Betriebssystem mit dem Commodore BASIC V2.0, 40-Zeichen-Editor und dem Betriebssystemkern ist in einem 8-Bit-ROM-Chip des Typs 23128 untergebracht, der 28 Anschlusspins und eine Speicherkapazität von 16 kB besitzt. Das umfangreichere C128-Betriebssystem ist dagegen in drei 8-Bit-ROM-Chips des Typs 23256 enthalten, die ebenfalls 28 Anschlusspins und eine Speicherkapazität von jeweils 16 kB aufweisen. Zwei dieser ROM-Chips enthalten das Commodore BASIC V7.0, während der dritte die Bildschirmeditoren für den 40- bzw. 80-Zeichen-Modus sowie den Betriebssystemkern birgt. Der Zeichensatz der für den US-amerikanischen Markt hergestellten Version des C128 befindet sich schließlich in einem weiteren 8-Bit-ROM-Chip des Typs 2364, der 24 Anschlusspins und eine Speicherkapazität von 8 kB besitzt, von denen jeweils 4 kB für den C64- bzw. den C128-Modus verwendet werden.
Die Hauptplatine des C128 verfügt auf der linken Seite neben den das Betriebssystem enthaltenden ROM-Chips ferner über einen freien Sockel mit ebenfalls 28 Anschlusspins, der zur wahlweisen Aufnahme eines nichtflüchtigen programmierbaren 8-Bit-EPROM-Chips des Typs 27128 mit einer Speicherkapazität von 16 kB oder eines vom Speichervolumen abgesehen die gleichen Eigenschaften aufweisenden 32-kB-EPROM-Chips des Typs 27256 dient.
Speicherorganisation Bearbeiten
Die vom MOS 8502 mit Hilfe der MMU verwalteten 96 kB ROM des C128 verteilen sich auf die externen Festspeicher (24 kB), das C64-Betriebssystem (24 kB) und das C128-Betriebssystem (48 kB) inklusive der beiden Betriebssystemkerne nebst Sprungtabellen und Maschinensprachemonitor (C128-Modus), der beiden nativen Dialekte des Commodore BASIC sowie der beiden als Benutzerschnittstelle dienenden Texteditoren mit 40 bzw. 80 Zeichen pro Zeile. Der 128 kB RAM umfassende Arbeitsspeicher setzt sich aus zwei Speicherbänken mit jeweils 64 kB RAM zusammen, die über ein spezielles Konfigurationsregister der MMU aktiviert werden. Die Speicherbank null dient der Aufnahme des BASIC-Programmtextes, während die Speicherbank eins die vom aktuellen BASIC-Programm verwendeten Variablen enthält. Bestimmte, auf eine Größe von jeweils bis zu 16 kB variabel einstellbare Speicherbereiche (englisch Common Areas) teilen sich die ROM-Speicherbank sowie die RAM-Speicherbänke, um beim Umschalten zwischen den RAM-Speicherbänken auf Teile des Betriebssystems wie etwa den Stapelspeicher der Zeropage zugreifen zu können.
Adressbereich | Steckmodul-ROM (extern) | Betriebssystem-ROM (C64-Modus) | Betriebssystem-ROM (C128-Modus) | RAM-Speicherbank 0 (C128-Modus) | RAM-Speicherbank 1 (C128-Modus) |
---|---|---|---|---|---|
$F000 -$FFFF | Spiele | Betriebssystemkern | Betriebssystemkern | BASIC-Programm | BASIC-Variablen |
$E000 -$EFFF | Spiele | Texteditor | Maschinensprachemonitor | BASIC-Programm | BASIC-Variablen |
$C000 -$DFFF | --- | I/O, Zeichensatz | I/O, Texteditoren, Zeichensatz | BASIC-Programm | BASIC-Variablen |
$A000 -$BFFF | Programmiersprache | BASIC V2.0 | BASIC V7.0 | BASIC-Programm | BASIC-Variablen |
$8000 -$9FFF | Erweiterung | --- | BASIC V7.0 | BASIC-Programm | BASIC-Variablen |
$6000 -$7FFF | --- | --- | BASIC V7.0 | BASIC-Programm | BASIC-Variablen |
$4000 -$5FFF | --- | --- | BASIC V7.0 | BASIC-Programm | BASIC-Variablen |
$2000 -$3FFF | --- | --- | --- | BASIC-Programm | BASIC-Variablen |
$0200 -$1FFF | --- | --- | --- | BASIC-Programm | BASIC-Variablen |
$0000 -$01FF | --- | --- | --- | Zeropage, BIOS | Zeropage, BIOS |
Systembus Bearbeiten
Wie bei 8-Bit-Mikrocomputerarchitekturen der 1980er Jahre allgemein üblich besteht der Systembus des C128 aus einem Adressbus, einem Datenbus sowie diversen Steuerleitungen. Er hat die Hauptaufgabe, gleich zwei 8-Bit-Hauptprozessoren unterschiedlicher Hersteller mit eigentlich inkompatiblen Hardwareeigenschaften die Kommunikation mit ihrer technischen Umgebung über ein komplexes System von Leiterbahnen auf der Hauptplatine zu ermöglichen. Zu diesem Zweck besitzt der C128 zusätzlich einen besonders gestalteten Prozessorbus mit eigenen Daten- und Adressbusleitungen. Überdies verwendet der C128 mehrere lokale Daten- und Adressbusse mit jeweils eigenen Spezialfunktionen zur Verschaltung aller weiteren elektronischen Baugruppen.
Schaltplan der Hauptplatine des C128 mit integrierten Schaltkreisen, elektrischen Schaltzeichen, elektronischen Symbolen, binären Schaltelementen,
Schnittstellen (alle weinrot), elektrischen Leiterbahnen (grün) sowie den Adress- und Datenleitungsbündeln des Systembusses (blau)
Prozessorbus Bearbeiten
Unter dem Prozessorbus des C128 werden die Datenleitungen von Daten- und Adressbus verstanden, die direkt an den Hauptprozessor MOS 8502 angeschlossen sind. Der Prozessorbus verbindet dabei den MOS 8502 mit denjenigen ROM-Chips, die das Betriebssystem enthalten, den drei Speicherverwaltungsbausteinen, dem 80-Zeichen-Grafikchip MOS 8563, dem Soundchip SID sowie den beiden I/O-Bausteinen. Außerdem ist auch der Zweitprozessor Z80A unmittelbar an die 16 Adressleitungen des Prozessorbusses angeschlossen, sodass sie im CP/M-Modus von beiden CPUs im Wechsel verwendet werden können (englisch bus sharing). Zur Vermeidung von Zugriffskonflikten ist der Zweitprozessor mit speziellen, der Arbitration, sprich der Buszuweisung dienenden Steuerleitungen ausgestattet und wird zugunsten des Hauptprozessors mithilfe von hochohmig gesetzten Tri-State-Gattern vorübergehend von den Adressleitungen des Prozessorbusses getrennt.
An die acht Datenleitungen des Prozessorbusses dagegen ist der Zweitprozessor Z80A nicht direkt angebunden. Vielmehr besitzt er einen eigenen lokalen 8-Bit-Datenbus. Dieser ist an die Datenleitungen des Prozessorbusses lediglich indirekt ausgangsseitig über einen Puffer des Typs 74LS244 sowie eingangsseitig über ein transparentes, der Konservierung von Informationen dienendes Latch (im Deutschen auch als „Schlüsselspeicher“ bezeichnet) des Typs 74LS373 angeschlossen. Sowohl Puffer als auch Latch agieren dabei als Bustreiber. Sofern im CP/M-Modus das Buszugriffe regelnde Steuerungssignal Address Enable Control (kurz AEC) des taktgebenden Grafikchips VIC IIe bei logisch null liegt, bleibt der Z80A von den Datenleitungen des Prozessorbusses getrennt. Springt das AEC-Steuerungssignal dagegen auf logisch eins, wird eine Verbindung mit dem Prozessorbus hergestellt, sodass seitens des Zweitprozessors Schreib- und Leseoperationen durchgeführt werden können. Über das Steuerungssignal Read Enable (RE) veranlasst der Z80A das Latch dann dazu, seine zwischengespeicherten Daten auf den lokalen Datenbus des Zweitprozessors zu laden. Mithilfe des Steuerungssignals Write Enable (WE) dagegen wird der Puffer vom Z80A dazu gebracht, die zwischengespeicherten Daten des Zweitprozessors auf die Datenleitungen des Prozessorbusses zu übertragen.
Adressbus Bearbeiten
Den 16-Bit-Adressbus des C128 teilen sich die beiden Hauptprozessoren mit dem Grafikchip VIC IIe. Auf diese Weise können MOS 8502, Z80A und VIC IIe gleichzeitig überschneidungsfrei auf das Zeichensatz-ROM, den Farbspeicher sowie den Arbeitsspeicher zugreifen, der dem VIC IIe teilweise als Grafikspeicher dient. Dabei ist der Adressbus in Bereiche mit gemeinsamem Zugriff von CPU und VIC IIe sowie in Bereiche mit Alleinzugriff des Hauptprozessors unterteilt. Die Bereiche mit gemeinsamem Zugriff nennt man den „Sharing-Adressbus“.
Die MMU des C128 verfügt über einen eigenen 8-Bit-Adressbus, der als „TA-Adressbus“ (englisch Translated Address Bus) bezeichnet wird. Die Hauptaufgabe des TA-Adressbusses besteht darin, dem Rechner durch Umwandlung der normalen in höherwertige Speicheradressen die Verwaltung der vollen 128 kB RAM trotz der Beschränkung der Adressräume der beteiligten Hauptprozessoren auf 64 kB zu ermöglichen. Darüber hinaus steuert der TA-Adressbus auch den 8-Bit-MUX-Adressbus. Dessen Aufgabe besteht wiederum in der Koordination von TA-Adressbus und den Bereichen des Adressbusses, die nicht dem Sharing-Adressbus zugehören. Auch der VIC IIe besitzt einen eigenen 16-Bit-Adressbus, erzeugt die Adressen aber in Zusammenarbeit mit einem der CIAs.
Datenbus Bearbeiten
Der C128 verfügt überdies über einen bidirektionalen 8-Bit-Datenbus. Der Datenbus verbindet die Hauptprozessoren mit sämtlichen ROM- und RAM-Speicherchips, den I/O-Bausteinen, der MMU, der PLA, den Grafikchips VIC IIe bzw. MOS 8563 sowie dem Soundchip SID. Daneben bestehen aber noch weitere, mehr oder minder autonome Datenbusstrukturen. Der Zweitprozessor Z80A besitzt beispielsweise den schon erwähnten eigenen lokalen Datenbus für Schreib- und Leseoperationen. Auch gibt es einen eigenen Farbdatenbus (englisch Color Data Bus) für die Übertragung von Farbinformationen zwischen dem Hochgeschwindigkeits-Farbspeicher und dem VIC IIe.
Schließlich existiert mit dem Videodatenbus (englisch Video Data Bus, auch Display Data Bus) noch eine weitere lokale Datenbusstruktur für den Datenaustausch zwischen dem MOS 8563 und den VRAM-Chips des 80-Zeichen-Bildwiederholspeichers. Beim Videodatenbus handelt es sich um einen hochspezialisierten, vom Rest des Systembusses vollkommen abgetrennten Datenbus. Der Grafikchip MOS 8563 generiert nicht nur das Videosignal des 80-Zeichen-Bildschirms, sondern besorgt über den Videodatenbus auch die Wiederauffrischung des Speicherinhalts der VRAM-Chips.
Steuerleitungen Bearbeiten
Die laut technischer Dokumentation des Herstellers nicht zu einem eigenen Steuerbus zusammengefassten Steuerleitungen des C128 dienen der CPU zur Übermittlung von Steuerinformationen an die einzelnen Baugruppen des Rechners. Dazu zählen etwa die Steuersignale zur Regelung der Datenflussrichtung auf dem Systembus, zur Chipauswahl (englisch chip select) und Chipfreigabe (englisch chip enable). Hinzu kommen Taktsignale, Lese- und Schreibanweisungen, Interrupts, Halte- und Quittungssignale.
Gehäuse Bearbeiten
Das Gehäuse des C128 ist rechteckig und aus beigem Kunststoff gefertigt. Im hinteren Bereich sind auf der Ober- und Unterseite Lüftungsschlitze zur Kühlung der Elektronik ins Gehäuse eingelassen. Im vorderen Teil befindet sich das Tastaturfeld, das zur Vorderseite hin abgeflacht ist. Das Gehäuse misst 43 cm × 34 cm × 6 cm (Breite × Tiefe × Höhe).
Tastatur Bearbeiten
Die Tastatur-Layout des C128 lehnt sich an das Vorgängermodell an und weist 92 Tasten auf. Im Vergleich zum C64 ist die Tastatur aber wesentlich ergonomischer und um einen numerischen Tastenblock inklusive einer Enter-Taste sowie zwölf in Vierergruppen angelegte Funktionstasten erweitert, die sich oberhalb der eigentlichen Schreibmaschinentastatur befinden. Die Tastaturmechanik wurde gegenüber dem Vorgängermodell ebenfalls verbessert. Außerdem verfügen die Tasten F, J und 5 des Ziffernblocks über kleine Erhebungen zur Blindorientierung bei der Verwendung des Zehnfingersystems. Nach dem Vorbild des C64 besitzt auch die Tastatur des C128 eine mit dem Firmenlogo des Herstellers bedruckte Commodore-Taste, die u. a. zum Einstellen der Bildschirmfarben sowie zum Aufrufen bestimmter Grafiksymbole des CBM-ASCII-Zeichensatzes dient.
Zu den zusätzlichen Funktionstasten zählen zwei Tasten mit Umschaltsperre. Im Falle der Versionen des C128, die für die Märkte der nicht-englischsprachigen Länder hergestellt wurden, erlauben diese dem Anwender einerseits die Wahl zwischen dem US-amerikanischen ASCII- und dem jeweiligen landesüblichen Zeichensatz (wie etwa dem deutschen DIN-Zeichensatz), andererseits den Betrieb des Rechners wahlweise im 40- bzw. 80-Zeichen-Modus. Die C128-Tastatur wurde in acht Versionen für folgende Länder bzw. Regionen hergestellt: Vereinigte Staaten/Großbritannien/Niederlande, Dänemark/Norwegen, Schweden/Finnland, Deutschland, Frankreich/Belgien, Italien, Schweiz und Spanien. Die Tasten enthalten die landesüblichen Zeichen in Form von Overlays, die rechts neben den im englischsprachigen Raum gebräuchlichen Zeichen zu finden sind. Daneben gibt es vier separate, einen eigenen Block bildende Cursortasten, eine Escape-Taste, eine Tabulatortaste, eine Alt-Taste, eine Help-Taste, eine Line-Feed-Taste sowie eine No-Scroll-Taste, die das Bildschirmrollen etwa bei der Ausgabe von Programmlistings unterdrückt. Die vier oberhalb des numerischen Tastenblocks liegenden, doppelt belegbaren Funktionstasten sind mit den häufig verwendeten BASIC-Befehlen GRAPHIC
, DLOAD
, DIRECTORY
, SCNCLR
, DSAVE
, RUN
, LIST
sowie MONITOR
vorbelegt und lassen sich frei programmieren. Außerdem lässt sich durch gleichzeitiges Drücken der Control-Taste sowie der Buchstabentaste G ein bei jedem Tastenanschlag hörbarer Klingelton an- und abschalten.
Schnittstellen Bearbeiten
Auf der rechten Seite verfügt der C128 über zwei neunpolige Sub-D-Buchsen, die als Anschlüsse für Atari-kompatible Joysticks oder andere Regler dienen. Daneben besitzt der Rechner auf der rechten Gehäuseseite einen Resetschalter, einen Netzschalter sowie eine Netzanschlussbuchse für das externe Schaltnetzteil.
Auf der Rückseite verfügt der C128 über eine Erweiterungsschnittstelle (englisch Expansion Port) mit 44 Kontakten u. a. für die Aufnahme von Steckmodulen, einen Kassettenanschluss für eine Datasette in Gestalt eines Platinensteckers mit zwölf Kontakten sowie eine proprietäre, als serielle Schnittstelle (englisch Serial Port) dienende DIN-Buchse mit sechs Pins, die für den Anschluss von CBM-Diskettenlaufwerken sowie Druckern gedacht ist und auch als CBM-Bus bezeichnet wurde. Daneben weist der Rechner auf der Rückseite noch eine als Composite-Video-Anschluss dienende achtpolige DIN-Buchse, einen Schalter für die Wahl des Fernsehkanals, einen Hochfrequenz-Ausgang für den Betrieb mit einem Fernseher, einen neunpoligen RGBI-Anschluss für den Betrieb mit hochauflösenden Farbmonitoren sowie schließlich einen 24-poligen Platinenstecker auf, der als Userport bzw. universelle, in dieser Form nur von Commodore implementierte 8-Bit-Schnittstelle fungiert. Wegen der anders als beim Hochfrequenz-Anschluss nicht notwendigen Demodulation des vom 40-Zeichen-Grafikchip VIC IIe erzeugten Ausgangssignals durch den Fernseher ist die über den Composite-Video-Anschluss erreichbare Bildqualität deutlich höher.
Netzteile Bearbeiten
Die für den nordamerikanischen Markt produzierten Exemplare des C128 beziehen ihren Strom über unterschiedlich ausgeführte externe Schaltnetzteile mit der Typennummer PN-252449-xx, die von verschiedenen asiatischen Herstellern wie Dee-Van (Taiwan) oder Newtronics / Mitsumi Electric (Japan) stammen. Zum Betrieb wird eine Netzspannung von mindestens 117 Volt bei einer Netzfrequenz von 60 Hertz benötigt. Die für den westdeutschen Markt gedachten und ebenfalls nicht identisch ausgeführten C128-Schaltnetzteile wurden dagegen in Westdeutschland von verschiedenen Herstellern gefertigt. Sie tragen die Typennummer PN-310416-xx und benötigen für einen ordnungsgemäßen Betrieb eine Netzspannung von 220 Volt bei einer Netzfrequenz von 50 Hertz. Das C128-Schaltnetzteil liefert 5 Volt Gleichstrom sowie 9 Volt Wechselstrom bei einer Stromstärke von 4,3 Ampere. Bei den Desktop-Varianten des C128 kommen herkömmliche, ins Gehäuse integrierte Trafonetzteile zum Einsatz.
Modellvarianten Bearbeiten
Der C128 wurde in insgesamt drei Modellvarianten ausgeliefert. Alle außerhalb der englischsprachigen Welt angebotenen Modellvarianten enthielten neben dem US-amerikanischen ASCII-Standardzeichensatz zusätzlich eine an die jeweiligen nationalen Gepflogenheiten angepasste Tastatur mit landestypischem Zeichensatz inklusive Sonderzeichen wie Umlaute, diakritische Zeichen usw. Auch die Netzteile waren ab Werk an die in den jeweiligen Ländern üblichen Netzspannungen angepasst.
C128 Bearbeiten
Beim C128 handelt es sich um einen klassischen Tastaturcomputer mit flachem Plastikgehäuse, zahlreichen Lüftungsschlitzen auf Ober- und Unterseite, 16 kB VRAM und externem Schaltnetzteil. Diese häufigste Modellvariante war eher auf Heimanwender ausgerichtet, die vor großen Einzelinvestitionen zurückschreckten und lieber nach und nach ihr Computersystem erweitern wollten, auch wenn dies zu Kabelsalat auf dem heimischen Schreibtisch führte. Der C128 war in Westdeutschland und Nordamerika ab dem dritten Quartal 1985 erhältlich. Unternehmensintern wurde der C128 im Gegensatz zu den Desktop-Modellvarianten zu den „Consumer-Produkten“ gerechnet.
C128D Bearbeiten
Beim C128D handelt es sich um einen Desktop-Computer mit integriertem 5¼-Zoll-Diskettenlaufwerk des Typs VC1571, abgesetzter Tastatur, 16 kB VRAM, Plastikgehäuse mit Aussparung zum Unterbringen der Tastatur, Lüfter, Tragegriff, separater Laufwerkselektronik, Floppy-Resetschalter und integriertem Trafonetzteil. Das Gehäuse des C128D misst 43 cm × 36 cm × 11 cm (Breite × Tiefe × Höhe). Im Gegensatz zum Standalone-Diskettenlaufwerk VC1571 besitzt der C128D keinen extern zugänglichen DIP-Schalter zum Einstellen der Geräteadresse und auch keinen Schacht zum Einbau eines zweiten Diskettenlaufwerkes. Der Kassettenanschluss befindet sich auf der Rückseite, der Netzschalter vorne an der linken Seitenwand. Die Hauptplatine des C128D ist mit der des C128 identisch, die Laufwerkselektronik ist die gleiche wie die der VC1571.
Diese Modellvariante besitzt Lüftungsschlitze auf der Oberseite und richtete sich eher an professionelle Anwender. Das angehängte „D“ in der Modellbezeichnung steht für den englischen Begriff „Desktop“, also einen für den Schreibtisch konzipierten Computer mit abgesetzter Tastatur und flachem Gehäuse zur Aufnahme der Elektronik. Wegen des nicht erbrachten Nachweises der elektromagnetischen Verträglichkeit gegenüber der US-amerikanischen Zulassungsbehörde FCC war diese Modellvariante ab Februar 1986 ausschließlich in Europa erhältlich.
C128D-CR Bearbeiten
Beim C128D-CR handelt es sich um einen Desktop-Computer mit integriertem 5¼-Zoll-Diskettenlaufwerk des Typs VC1571, abgesetzter Tastatur, 64 kB VRAM, Blechgehäuse, in die Hauptplatine integrierter Laufwerkselektronik, Floppy-Resetschalter und integriertem Trafonetzteil ohne Lüfter. Das Gehäuse des C128D-CR ist 2 cm flacher als das des C128D, die Grundflächen beider Modelle sind aber identisch. Der Kassettenanschluss befindet sich auf der rechten Seite, der Netzschalter hinten links. Im Laufwerk wurde ein preiswerterer Schrittmotor verbaut. Aufgrund des massiven Blechgehäuses mussten beim C128D-CR intern keine weiteren Abschirmbleche verbaut werden. Die stärkere Abschirmung schützt das interne Diskettenlaufwerk überdies besser vor der Strahlung von auf dem Gehäuse abgestellten Monitoren als das Kunststoffgehäuse des Vorgängermodells C128D.
Die Hauptplatine des C128D-CR wurde komplett neu gestaltet. Ferner besitzt das Gerät höher integrierte Schaltkreise als der C128D inklusive des weiterentwickelten 80-Zeichen-Grafikchips MOS 8568 sowie des verbesserten Soundchips MOS 8580 und weist einen geringeren Stromverbrauch als das Vorgängermodell auf, weshalb er auch keinen Lüfter benötigt und kostengünstiger zu produzieren war. Aus dieser Tatsache leitet sich auch das angehängte Kürzel „CR“ in der Modellbezeichnung ab, das für den englischen Ausdruck „cost-reduced“ (deut. ‚kostenreduziert‘) steht. Außerdem sorgte die Überarbeitung für eine Verringerung der Geräuschemissionen sowie der Störanfälligkeit. Allerdings machten die Veränderungen am Design viele der für die Vorgängermodelle entwickelten Hardwarezusätze unbrauchbar.
Diese letzte Modellvariante besitzt weder Lüftungsschlitze auf der Oberseite noch einen Tragegriff. Sie richtete sich ebenfalls eher an professionelle Anwender. Die Systemprogramme sind im Gegensatz zu den früher erschienenen Modellen C128 und C128D nicht auf vier 16-kB-ROM-Chips verteilt, sondern nur noch auf zwei 32-kB-ROM-Chips. Der Arbeitsspeicher besteht nur noch aus vier 32-kB-RAM-Chips. Die im Vergleich zum C128D höher integrierte Laufwerkselektronik nebst neu entwickeltem Floppy-Disk-Controller MOS Technology 5710 (kurz MOS 5710) und überarbeitetem Diskettenbetriebssystem Commodore DOS 3.1 führt zu (allerdings geringen) Einschränkungen bei der Softwarekompatibilität. Aufgrund des viermal so großen Videospeichers kann der C128D-CR ohne Hardwarezusätze deutlich höhere Auflösungen generieren als die älteren Modellvarianten mit lediglich 16 kB VRAM. Der bereits im Januar 1987 offiziell vorgestellte C128D-CR war erst ab dem dritten Quartal 1987 weltweit erhältlich. Gelegentlich wurde diese Modellvariante in den zeitgenössischen Computerzeitschriften in Anspielung auf ihr Gehäuse aus gewalztem Metall scherzhaft als „Blech-Diesel“, „Diesel im Blechkleid“ oder auch als „C128D-Blech“ bezeichnet.
Modell | Jahr | Typ | Gehäuse- material | Netzteil | Lüfter | Halte- griff | interne Floppy | Grafik- chip | Sound- chip | Floppy-Disk- Controller | RAM- Chips | VRAM- Größe | ROM- Chips | DOS- Version | FCC*- Zulassung |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
C128 | 1985 | Tastatur- Computer | Plastik | extern | – | – | – | MOS 8563 | MOS 6581 | – | 16 × 8 kB | 16 kB | 4 × 16 kB | – | ✓ |
C128D | 1986 | Desktop- Computer | Plastik | intern | ✓ | ✓ | ✓ | MOS 8563 | MOS 6581 | WD1770 | 16 × 8 kB | 16 kB | 4 × 16 kB | 3.0 | – |
C128D-CR | 1987 | Desktop- Computer | Plastik Metall | intern | – | – | ✓ | MOS 8568 | MOS 8580 | MOS 5710 | 4 × 32 kB | 64 kB | 2 × 32 kB | 3.1 | ✓ |
* Abkürzung für Federal Communications Commission, die US-amerikanische Zulassungsbehörde u. a. für elektronische Geräte |
Peripheriegeräte Bearbeiten
Commodore entwickelte eine Reihe von Peripheriegeräten, mit deren Hilfe Leistungsfähigkeit und Einsatzspektrum des C128 vergrößert werden können. Dazu zählen Eingabegeräte, Speichergeräte, Speichererweiterungen, Ausgabegeräte, mehrere Modems zur Datenfernübertragung, ein Bildschirmtextmodul, verschiedene Hardwarezusätze und diverses Zubehör. Neben Commodore produzierten zahlreiche Drittanbieter Peripheriegeräte für den Rechner.
Mehrere, von zeitgenössischen Computerzeitschriften durchgeführte Umfragen liefern ein ziemlich genaues Bild von der Zusatzausstattung, mit deren Hilfe der C128 in der alltäglichen Praxis betrieben wurde. Beinahe alle nordamerikanischen C128-User verwendeten ihr Gerät zusammen mit einem 5¼-Zoll-Diskettenlaufwerk, einem Drucker sowie einem Joystick. Ungefähr die Hälfte besaß ein Modem und eine Computermaus, aber nur 28 Prozent eine Speichererweiterung. 72 Prozent der deutschsprachigen Besitzer des Rechners besaßen im Jahr 1992 – also drei Jahre nach Produktionseinstellung – einen C128D oder C128D-CR. Die übrigen 28 Prozent waren im Besitz der ursprünglichen Tastaturcomputerversion, die meist im Gespann mit dem 5¼-Zoll-Diskettenlaufwerk VC1571 betrieben wurde.
Die wichtigsten, gezielt von Commodore für den C128 und seine Modellvarianten produzierten Peripheriegeräte, die allesamt auch mit dem Verkaufsschlager C64 verwendet werden können, werden im Folgenden dargestellt. Berücksichtigt werden überdies auch Festplattenlaufwerke, Hardwarezusätze sowie Zubehör von Drittanbietern mit einem gewissen Bekanntheits- und Verbreitungsgrad.
Eingabegeräte Bearbeiten
Maus 1350 Bearbeiten
Bei der Commodore-Maus des Typs 1350 handelt es sich um eine einfache mechanisch-elektrische Joystickmaus mit vier bei entsprechenden Bewegungen von einer schweren, gummiummantelten Kugel geschlossenen Joystickkontakten, die im Gehäuseinneren untergebracht sind. Auf der Oberseite besitzt das Gerät zwei Tasten und am unteren Ende ein festes Verbindungskabel, über das die Maus Bewegungssignale an den Rechner übermittelt. Die linke Maustaste diente in der Regel der Auslösung von Aktionen seitens des Anwenders, während die Verwendung der rechten Maustaste von der gerade verwendeten Software abhing und daher stark variierte. Die Maus 1350 kann an beiden, für Joysticks gedachten neunpoligen Sub-D-Buchsen des C128 angeschlossen werden und musste zwecks Aufrechterhaltung ihrer Funktionsfähigkeit regelmäßig gereinigt werden. Dafür musste das Gehäuse geöffnet und die Kugel entnommen werden.
Maus 1351 Bearbeiten
Bei der Commodore-Maus des Typs 1351 handelt es sich um eine mechanisch-elektrische Proportionalmaus. Äußerlich lässt sie sich nicht ohne Weiteres vom Vorgängermodell 1350 unterscheiden, weist aber eine erweiterte Funktionalität auf. So verfügt sie neben dem schon von der Maus 1350 bekannten und für ältere Software gedachten Joystickmodus auch über einen präziseres Arbeiten ermöglichenden Proportionalmodus. Nach dem Einschalten ist der auf besondere Maustreiber angewiesene Proportionalmodus automatisch aktiviert, der etwa von der grafischen Benutzeroberfläche GEOS unterstützt wurde. Durch Gedrückthalten der rechten Maustaste während des Einschaltens des Rechners kann man in den Joystickmodus wechseln. Um den Proportionalmodus zu realisieren, verfügt das Eingabegerät über einen eigenen Mikrochip mit Quarz-Oszillator-Schaltung, die Impulse von 2,5 Kilohertz bei einer Impulsbreite von 0,15 Mikrosekunden erzeugt. Zwei im rechten Winkel angeordnete, jeweils mit einer Schlitzscheibe sowie zwei Lichtschranken verbundene Walzen im Gehäuseinneren übersetzen die Bewegungen der Mauskugel in elektrische Impulse.
Im Joystickmodus wird – genau wie bei handelsüblichen Joysticks – alle 20 Millisekunden abgefragt, welche Joystickkontakte im Mausinneren gerade geöffnet bzw. geschlossen sind. Die linke Maustaste wird gleichzeitig wie die Feuertaste eines konventionellen Joysticks behandelt. Die Ergebnisse werden über das Joystickkabel an den Rechner weitergegeben. Im Proportionalmodus wird jede Bewegung von der Maus registriert und alle 512 Mikrosekunden, d. h. mit einer 39 mal höheren Frequenz und damit erheblich präziser als im Joysttickmodus an den Rechner übermittelt. Dafür werden die beiden Register POTX
und POTY
des Soundchips SID verwendet.
Speichergeräte Bearbeiten
Diskettenlaufwerke Bearbeiten
Commodore produzierte mit den Modellen VC1570, VC1571 sowie VC1581 insgesamt drei Diskettenlaufwerke gezielt für den Betrieb mit dem C128. Sie werden über die serielle Schnittstelle mit dem Rechner verbunden und verfügen hardwareseitig allesamt über einen eigenen, auf 2 MHz getakteten Hauptprozessor des Typs MOS 6502A sowie 32 kB ROM des Typs 23256 zur Aufnahme der mit Copyright-Schutz versehenen Diskettenbetriebssysteme Commodore DOS 3.0 (VC1570/1571) bzw. Commodore DOS 10.0 (VC1581). Aufgrund dieser Ausstattung gehören sie zu den selbständig operierenden „intelligenten Diskettenstationen“, die weder eigens hochgefahren werden müssen noch kostbaren Speicherplatz belegen.
Darüber hinaus besitzen die Laufwerke auf der Vorderseite zwei Statusanzeigen für den Stromfluss (rot) bzw. Diskettenzugriffe (grün) und auf der Rückseite einen Netzanschluss, zwei serielle Anschlussbuchsen sowie einen DIP-Schalter zum Einstellen der Geräteadresse. Alle drei Laufwerke sind sowohl C64-kompatibel als auch prinzipiell CP/M-fähig. Ein viertes, in der Tradition der älteren CBM-Diskettenlaufwerke der Typen 8050 bzw. 8250 stehendes Modell – das 5¼-Zoll-Doppeldiskettenlaufwerk VC1572 – wurde zwar als Prototyp auf der Summer Consumer Electronics Show des Jahres 1985 der Öffentlichkeit vorgestellt, aber nie zur Marktreife gebracht.
VC1570/1571 Bearbeiten
1985 erschienen zunächst die Modelle VC1570 sowie VC1571 für die seinerzeit weitverbreiteten 5¼-Zoll-Disketten. Die Elektronik beider Geräte ist weitgehend identisch. Beide verfügen über einen Floppy-Disk-Controller des Typs WD1770 (bzw. WD1772 bei späten Bauserien) zum Lesen und Beschreiben von Disketten im MFM-Format, zwei sich primär die Aufgaben eines Floppy-Disk-Controllers teilende Gate-Arrays zum Lesen und Beschreiben von Disketten im GCR-Format, zwei I/O-Bausteine des älteren Typs MOS 6522 zur Steuerung der Laufwerksmechanik sowie zur Regelung des über die serielle Schnittstelle abgewickelten Datenflusses, einen als Buscontroller agierenden I/O-Baustein des Typs MOS 6526 sowie einen Pufferspeicher mit 2 kB statischem RAM des Typs 2016. Sowohl die VC1570 als auch die VC1571 besitzen eine als Lichtschranke fungierende Fotozelle, die eine schonende, weitgehend verschleißfreie Ausrichtung des Schreib-/Lesekopfs auf die erste Spur der Diskette ohne Kontakt mit der übrigen Laufwerksmechanik ermöglicht. Ein weiterer optischer Sensor löst bei jedem Diskettenwechsel eine Drehung der Laufwerksspindel aus. Durch diese Vorrichtung wird das für einen fehlerfreien Betrieb notwendige passgenaue Sitzen der eingelegten Disketten gewährleistet. Die in beiden Modellen verwendeten Hauptplatinen mit den Leiterbahnen zur Verbindung der einzelnen Bauelemente sind identisch. Beide Laufwerke sind außerdem beim Betrieb des C128 im C64-Modus zu einer nahezu lückenlosen Hardware-Emulation des Vorgängermodells VC1541 in der Lage.
Die beiden von Commodore entwickelten Gate-Arrays ergänzen einander funktional. Teilweise liegen ihre Aufgabenbereiche aber auch jenseits der üblicherweise von Floppy-Disk-Controllern ausgeführten Funktionen. Das größere Gate-Array des Typs 64H156 mit der unternehmensinternen Bezeichnung MOS Technology 251828 (kurz MOS 251828) sowie 42 Anschlusspins führt die anfallenden Lese- und Schreiboperationen durch, dient dem Hauptprozessor MOS 8520A als Taktgeber und steuert den Schrittmotor des Laufwerks. Das kleinere Gate-Array des Typs 64H1567 mit der unternehmensinternen Bezeichnung MOS Technology 251829 (kurz MOS 251829) sowie 20 Anschlusspins ist für die Chipauswahl, die Fehlerkorrektur beim Einlesen von Daten im GCR-Format sowie den Ausgleich der Motordrehzahl zuständig.
Vor allem hinsichtlich der Laufwerksmechanik, der Gehäuseform sowie des Netzteils unterscheiden sich beide 5¼-Zoll-Laufwerke voneinander. Die einen Knebelverschluss aufweisende Laufwerksmechanik der VC1571 stammt vom japanischen Zulieferer Newtronics Mitsumi und verfügt über zwei Schreib-/Leseköpfe, mit deren Hilfe Disketten doppelseitig gelesen und beschrieben werden können. Die mit Schnappverschluss ausgestattete Laufwerksmechanik der VC1570 gleicht dagegen dem Vorgängermodell VC1541, wurde vom japanischen Hersteller Alps geliefert und besitzt lediglich einen Schreib-/Lesekopf. Während die Elektronik der VC1571 in einem dem Design des C128 angepassten flachen Gehäuse untergebracht ist, befindet sie sich im Fall der VC1570 noch im altbekannten und voluminöseren Gehäuse des Vorgängermodells VC1541, das lediglich im Farbton dem C128 angeglichen wurde. Aufgrund dieser Verbindung der neuen Elektronik mit der älteren Laufwerksmechanik und dem bewährtem Gehäusedesign der VC1541 gilt die VC1570 auch als aus der Not geborenes „Zwitter-Laufwerk“ „Zwischending“ oder auch als „Interims-Floppylaufwerk“. Das Gehäuse der VC1571 misst 21,6 cm × 34,6 cm × 7,6 cm (Breite × Tiefe × Höhe) und wiegt 3,5 kg. Die Leistungsaufnahme beider mit internen Netzteilen ausgestatteter Laufwerke liegt bei maximal 25 Watt. Im Gegensatz zur VC1570 besitzen die frühen Bauserien der VC1571 jedoch ein modernes Schaltnetzteil, das vollkommen vom Metallchassis des Laufwerks getrennt ist und über ein eigenes Abschirmblech verfügt. Dadurch ist die VC1571 besser vor Überhitzung und Datenverlust durch Magnetabstrahlung geschützt. Bei späteren Bauserien der in Westdeutschland produzierten VC1571 wurde schließlich zwecks Verringerung der Produktionskosten wieder ein zwar älteres, jedoch geringere Magnetabstrahlungen aufweisendes Netzteil verbaut, sodass auf das Netzteilabschirmblech verzichtet werden konnte.
Die VC1571 kann im GCR-Format maximal 350 kB und im MFM-Format bis zu 410 kB an Daten pro Diskette abspeichern, die VC1570 im GCR-Format maximal 170 kB und im MFM-Format bis zu 200 kB. Laut Wartungsanleitung von Commodore können beide Laufwerke bei Stoßbetrieb sowohl im C128-Modus als auch unter CP/M-Plus Daten mit einer Geschwindigkeit von bis zu 5200 Baud einlesen. Von diversen Computerzeitschriften durchgeführte Tests ergaben jedoch niedrigere Werte. Dort erreichte die VC1571 unter Idealbedingungen bei Stoßbetrieb im C128-Modus Spitzenwerte von 3800–4000 Baud. Unter realistischen, von Disketteninitialisierungen, zahlreichen Spurwechseln und der Sektorensuche geprägten Alltagsbedingungen wurden im C128-Modus Durchschnittswerte von 1100 Baud bei Normalbetrieb und 2200 Baud bei Stoßbetrieb gemessen. Bei Schreiboperationen ergaben sich im C128-Modus Messwerte von 400 Baud bei Normalbetrieb und 600 Baud bei Stoßbetrieb.
Der US-amerikanische Hardwareproduzent Emerald Components brachte 1987 mit dem Excel 2001 einen 20 US$ billigeren, softwarekompatiblen Klon der VC1571 mit identischem Diskettenbetriebssystem, etwas kleinerem Gehäuse, externem Schaltnetzteil und verbessertem Wärmemanagement auf den Markt. Auf dem Excel 2001 liefen sämtliche Programme ohne Probleme, inklusive kopiergeschützter C128-Originalsoftware. Die Arbeitsgeschwindigkeit des Geräts entsprach weitgehend dem des Commodore-Originallaufwerks. Die westdeutsche VTS Data GmbH bot ab Anfang 1988 mit dem Blue Chip 128 für 498 DM ebenfalls einen VC1571-Klon mit ähnlichem Leistungsumfang, aber geringeren Geräuschemissionen an.
Diskettenoperation | Datenvolumen | VC1541 | VC1570/71 |
---|---|---|---|
Speichern | 13,5Â kB | 41 Sek. | 33 Sek. |
25Â kB | 80 Sek. | 60 Sek. | |
Laden | 13,5Â kB | 37 Sek. | 4,5 Sek. |
25Â kB | 70 Sek. | 7 Sek. | |
Verifizieren | 13,5Â kB | 37 Sek. | 4,5 Sek. |
VC1581 Bearbeiten
1987 folgte dann das schnellere und erheblich kleinere Modell VC1581 für die moderneren und kompakteren 3½-Zoll-Disketten. Neben dem bereits erwähnten Hauptprozessor des Typs MOS 6502A und einem Festspeicher von 32 kB ROM verfügt die im Vergleich zu den Vorgängermodellen weniger umständliche und effizientere Elektronik der VC1581 über einen Floppy-Disk-Controller des Typs WD1772 (bzw. WD1770 bei frühen Bauserien) zum Lesen und Beschreiben von Disketten im MFM-Format, einen I/0-Baustein des Typs MOS Technology 8520A (kurz MOS 8520A) und einen als Arbeitsspeicher dienenden 8-kB-ROM-Chip des Typs 4346. Als Taktgeber fungiert ein Standard-Quarzoszillator des Typs 325566-01. Die gut abgeschirmte Laufwerksmechanik mit der Modellbezeichnung Chinon 80 besitzt zwei Schreib-/Leseköpfe und stammt vom gleichnamigen japanischen Zulieferer Chinon. Das Gehäuse der VC1581 misst 14 cm × 23 cm × 6,3 cm (Breite × Tiefe × Höhe) und wiegt lediglich 1,4 kg. Das externe Netzteil mit einer Leistung von 10 Watt sorgte zwar für Kabelsalat, aber auch ein gegenüber den 5¼-Zoll-Vorgängermodellen verbessertes Wärmemanagement. Die VC1581 ist außerdem wesentlich leiser im Betrieb als ihre Vorgängerinnen. Die Geräteadresse kann per DIP-Schalter auf der Rückseite eingestellt werden.
Die Datenübertragungsgeschwindigkeit kann bei Stoßbetrieb mittels eines in den MOS 8520A integrierten Baudratengenerators eingestellt werden. Theoretisch sind im 2-MHz-Modus Übertragungsraten von bis zu 166.000 Baud möglich, die aber in der Praxis aufgrund von Hardwarebeschränkungen beim Rechner nicht erreicht werden können. Mit einer Speicherkapazität von 800 kB pro Diskette, die in bis zu 296 Dateien abgelegt werden können, der Fähigkeit zur Partitionierung von Disketten in verschiedene Unterverzeichnisse und einer unter Testbedingungen gemessenen maximalen Datenübertragungsrate von 7000–8500 Baud bei Stoßbetrieb übertrifft die VC1581 das Vorgängermodell VC1571 recht deutlich. Zum Laden einer 36,5 kB umfassenden Datei benötigt die VC1581 bei Standardbetrieb im C128-Modus beispielsweise 6,4 Sekunden, während die VC1571 für die gleiche Aufgabe 11,5 Sekunden braucht. Für das Speichern der gleichen Datenmenge benötigt die VC1581 31,5 Sekunden, die VC1571 dagegen 71 Sekunden. Nicht kopiergeschützte Software konnte auf der VC1581 problemlos verwendet werden. Im Zusammenhang mit kopiergeschützter Software wurde das Gerät meist zusätzlich zu einer VC1571 als Zweitlaufwerk zur reinen Datenspeicherung eingesetzt, etwa bei Datenbankanwendungen, Textverarbeitungen oder im CP/M-Modus.
Die VC1581 wurde Anfang 1988 von den Lesern der auf Commodore-Rechner spezialisierten Computerzeitschrift 64’er in der Kategorie der Peripheriegeräte zum Produkt des Jahres 1987 gewählt.
Modell | Jahr | Disketten- größe | Schreib-/ Leseköpfe | Netz- teil | Unterver- zeichnisse | Floppy-Disk- Controller | Gate- Arrays | I/O- Bausteine | Aufzeichnungs- formate | Speicher- kapazität | RAM- Größe | DOS- Version | Baud- rate |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
VC1570 | 1985 | 5¼ Zoll | 1 | intern | – | WD1770/ WD1772* | MOS 251828 MOS 251829 | 2 × MOS 6522 1 × MOS 6526 | GCR MFM | 170 kB 200 kB | 2 kB | 3.0 | 5200 |
VC1571 | 1985 | 5¼ Zoll | 2 | intern | – | WD1770/ WD1772* | MOS 251828 MOS 251829 | 2 × MOS 6522 1 × MOS 6526 | GCR MFM | 350 kB 410 kB | 2 kB | 3.0 | 5200 |
VC1581 | 1987 | 3½ Zoll | 2 | extern | ✓ | WD1772/ WD1770** | – | MOS 8520A | MFM | 800 kB | 8 kB | 10.0 | 8500 |
* Nur späte Bauserien ** Nur frühe Bauserien |
Datasette 1530 Bearbeiten
Die für den Vorgänger C64 konzipierte Datasette des Typs 1530 waren auch zum C128 kompatibel. Nur sehr wenige C128-Besitzer machten allerdings kurz nach der Markteinführung des Rechners von diesem kostengünstigen, jedoch langsamen und überdies recht fehlerträchtigen Speichergerät überhaupt Gebrauch. Meist geschah dies, da in den ersten Monaten nach dem Verkaufsstart des C128 die Diskettenlaufwerke VC1570 sowie VC1571 gar nicht oder noch nicht in größeren Stückzahlen lieferbar waren und daher die Alternativen fehlten.
Danach verloren die Datasetten im Zusammenhang mit dem C128 schnell stark an Bedeutung. Anfang der 1990er Jahre verwendeten kaum noch Besitzer eines Commodore-Heimcomputers ein solches Bandlaufwerk. So gut wie keine kommerzielle Software für den C128-Modus oder den Betrieb unter CP/M-Plus erschien auf den im Vergleich zu Disketten im alltäglichen Gebrauch langsamen, umständlichen und von der Speicherkapazität her unzulänglichen Kompaktkassetten.
Festplattenlaufwerke Bearbeiten
Mittels eines speziellen Interfaces lassen sich die älteren, von Commodore für den PET 2001 und die Bürocomputer der CBM-Serien 3000, 4000 sowie 8000 entwickelten IEEE-488-Festplatten wie das 5-MB-Modell CBM D9060 bzw. das 7,5-MB-Modell CBM D9090 über den CBM-Bus auch mit dem C128 betreiben. Mehrere US-amerikanische sowie ein westdeutscher Fremdhersteller entwickelten im Gegensatz zu Commodore selbst aber auch gezielt für den C128 ausgelegte, modernere, zuverlässigere und leichter zu bedienende SCSI-Festplattenlaufwerke mit eigenem Betriebssystem, darunter Xetec mit dem auf der Winter Consumer Electronics Show sowie der Cebit Anfang 1987 vorgestellten, mit eigenem Mikroprozessor, Schnittstellenmodul, Boot-ROM sowie 16 kB RAM ausgestatteten Lt. Kernal. Weitere Festplattenlaufwerke wurden von JCT mit den Modellen JCT-1000, JCT-1005 und JCT-1010 sowie ICT mit den Modellen Data Chief HFD-5, HFD-10 und HFD-20 auf den Markt gebracht. Die Preise bewegten sich zwischen 595 US$ für das günstigste Modell JCT-1000 mit einer Speicherkapazität von 3,7 MB, 949,95 US$ für den Lt. Kernal mit 20 MB sowie 995 US$ für den im Gegensatz zu allen anderen Festplatten CP/M-fähigen Data Chief HFD-20 mit ebenfalls 20 MB freiem Speicherplatz. Als einziges Festplattenlaufwerk unterstützte das 900 US$ teure Device 9 – The Vault von Progressive Peripherals den Burst-Modus des C128. ICT brachte mit dem Mini Chief im Jahr 1988 ein weiteres Festplattenlaufwerk zum Preis von 795 US$ heraus. Das Gerät bestand aus einer umgebauten VC1571, aus der ICT-Techniker das interne Netzteil entfernt und durch eine 20-MB-Festplatte ersetzt hatten. 1991 folgte Creative Micro Designs mit der 20-MB-Festplatte HD-20, die in ihrem nativen Modus betrieben werden kann, aber auch in der Lage ist, die Commodore-Diskettenlaufwerke VC1541, VC1571 sowie VC1581 zu emulieren.
Die Roßmöller Computertechnik GmbH brachte mit der HD 128 ebenfalls eine 20-MB-Festplatte mit integriertem Netzteil für 2.498 DM auf den Markt. Darüber hinaus entwickelte Roßmöller mit dem Modell SASI 128 auch einen an den Userport anzuschließenden Festplatten-Controller für den C128. Die genannten Festplattenlaufwerke erreichten jedoch keine weite Verbreitung.
Speichererweiterungen Bearbeiten
RAM Expansion Units Bearbeiten
Commodore produzierte drei gezielt für den C128 entwickelte Speichererweiterungsmodule (englisch RAM Expansion Units), die neben zusätzlichen dynamische RAM-Chips zur Steuerung indirekter Speicherzugriffe einen eigenen Mikrocontroller (englisch RAM Expansion Controller) besitzen. Untergebracht sind diese Bausteine in ein an das Design des C128 angepasstes Gehäuse, das mittels eines Platinensteckers an die Erweiterungsschnittstelle des Rechners angeschlossen werden kann. Die RAM Expansion Units lassen sich sowohl im C128- als auch im CP/M-Modus verwenden. Dazu ist jedoch eine aktualisierte Version des Betriebssystems CP/M-Plus notwendig, die in Form einer zusätzlichen Diskette zum Lieferumfang gehörte. Die von Frank Palaia konzipierten Speichererweiterungen können aufgrund ihres Stromverbrauchs ohne stärkeres Netzteil jedoch nur mit Einschränkungen auch am Vorgängermodell C64 betrieben werden. Das Low-End-Modell 1700 verfügt über 128 kB, das Modell 1764 über 256 kB und das High-End-Modell 1750 über 512 kB zusätzlichen Arbeitsspeicher. Der zusätzliche Arbeitsspeicher ist in zwei (Modell 1700), vier (Modell 1764) respektive acht (Modell 1750) Speicherbänke mit jeweils 64 kB RAM aufgeteilt.
Das kleinste Modul 1700 war aufgrund eines Mangels an speziell auf ihre Eigenschaften ausgerichteter Software nur eingeschränkt praxistauglich. Die beiden größeren Module 1764 und 1750 wurden dagegen vor allem im Zusammenhang mit der grafischen Benutzeroberfläche GEOS 128 sowie als schnelle RAM-Disks eingesetzt. Als solche verwendet übertreffen die RAM Expansion Units mit einer Datenübertragungsrate von ca. 1 MB pro Sekunde herkömmliche Diskettenlaufwerke um ein Vielfaches. Unter GEOS 128 lassen sich die Speichererweiterungen auch als Schattenlaufwerke einsetzen, die den Inhalt einer gesamten Diskette zwecks Erhöhung der Arbeitsgeschwindigkeit fortlaufend ohne die Notwendigkeit des Nachladens von Daten im Arbeitsspeicher zur freien Verfügung halten. Eingesetzt wurden sie ferner oft im CP/M-Modus sowie als Alternative zu wesentlich teureren Zweitdiskettenlaufwerken oder schwierig zu montierenden und obendrein langsameren Diskettenlaufwerksbeschleunigern.
GeoRAM Bearbeiten
Neben Commodore entwickelten auch Fremdhersteller Speichererweiterungen für den C128. Dazu zählt beispielsweise das an die Erweiterungsschnittstelle anzuschließende, in Westdeutschland von Rex Datentechnik in Lizenz hergestellte und vertriebene GeoRAM von Berkeley Softworks mit einer zusätzlichen Speicherkapazität von 512 kB. Das 1989 auf den Markt gebrachte GeoRAM besitzt keinen eigenen Mikrocontroller für direkte Speicherzugriffe und wurde für den Betrieb mit GEOS 128 konzipiert. Im Lieferumfang waren zwei Treiberdisketten enthalten, von denen eine vor der Inbetriebnahme zunächst als Bootdiskette installiert werden musste. Die Bootdiskette beinhaltet zwar die zum Systemstart notwendigen Grundkomponenten beider Versionen von GEOS 128 in einer revidierten Fassung namens GEOS 2.0r, nicht aber die Anwendungen GeoWrite und GeoPaint.
Ausgabegeräte Bearbeiten
Commodore brachte mehrere, vornehmlich für eine Verwendung mit dem C128 entwickelte und von verschiedenen Erstausrüstern in Lizenz hergestellte Ausgabegeräte heraus, darunter drei Farbmonitore als Sichtgeräte und einen Nadeldrucker. Eine Gemeinsamkeit aller dieser Ausgabegeräte besteht in ihrer an den C128 und seine komplexe Architektur angepassten Vielseitigkeit.
Die Monitore sind durchgehend sowohl auf die Darstellung von 40 als auch 80 Zeichen pro Zeile mit einer Standardauflösung von 640 × 200 Bildpunkten ausgelegt, RGBI-fähig und besitzen allesamt ins Gehäuse integrierte Mono-Lautsprecher. Sie unterscheiden sich jedoch u. a. hinsichtlich ihrer Farbfähigkeit, Signalverarbeitung, Konnektivität, Gehäuseform und der Größe ihrer Bildschirmdiagonalen. Neben den gezielt für den C128 herausgebrachten Farbmonitoren ließ sich der Rechner aber auch noch mit vielen anderen Commodore-Farbmonitoren betreiben, etwa dem 1988 erschienenen, für sämtliche Commodore-Heimcomputer geeigneten Commodore 1084 oder etwa dem primär für die Amiga-Reihe konzipierten Modell Commodore 2002. Ähnliches gilt für die zur MPS-Serie gehörenden Druckermodelle der 12xx-Reihe wie etwa den Commodore MPS 1230 oder den Commodore MPS 1250. Hinzu kamen zahlreiche Monitore sowie Drucker von Fremdanbietern.
Farbmonitor 1901 Bearbeiten
Mit dem Modell 1901 brachte Commodore einen zur PAL-Norm kompatiblen 14-Zoll-Farbmonitor auf den westeuropäischen Markt. Das in Singapur in Lizenz vom französischen Elektronikkonzern Thomson gefertigte Gerät verfügt über eine neunpolige Sub-D-Eingangsbuchse für das digitale RGBI-Signal sowie drei umgangssprachlich oft als Cinch-Buchsen bezeichnete RCA-Stiftbuchsen. Zwei dieser Stiftbuchsen sind für das analoge, sich aus dem Chrominanzsignal für die Farbigkeit und dem Luminanzsignal für die Helligkeit zusammensetzende FBAS-Signal zuständig. Die Übertragung von Chrominanzsignal und Luminanzsignal über voneinander getrennte Leitungen entspricht dabei dem in der englischsprachigen Welt als Composite Video bekannten Übertragungsverfahren, das dem hierfür nur eine Leitung verwendenden FBAS-Signal qualitativ leicht überlegen ist. Die dritte Stiftbuchse dient schließlich der Übertragung des ebenfalls analogen Mono-Audiosignals. Das Gerät war für seine hohe Bildqualität und scharfe Darstellung von Buchstaben im 80-Zeichen-Modus bekannt. Spätere Bauserien des Commodore 1901 besitzen überdies meist zusätzlich eine SCART-Buchse.
Über zahlreiche Drehregler lassen sich u. a. Farbintensität, Helligkeit, Kontrast, Lautstärke, Fokus und Bildhöhe einstellen. Der Commodore 1901 besitzt außerdem auf der Rückseite einen Schiebeschalter zum Wechseln zwischen analogem PAL-Betrieb (40-Zeichen-Modus) und digitalem RGBI-Betrieb (80-Zeichen-Modus). Der 10 cm × 10 cm große Mono-Lautsprecher hat eine Leistungsaufnahme von einem Watt. Das recht voluminöse Gerät misst 36 cm × 37 cm × 34,5 cm (Breite × Tiefe × Höhe) und wiegt 9,5 kg. Die Leistungsaufnahme beträgt 60 Watt.
Farbmonitor 1902 Bearbeiten
Mit dem Modell 1902 veröffentlichte Commodore einen im Vergleich zum Commodore 1901 etwas kompakteren 13-Zoll-Farbmonitor. Das vielseitige, für den nordamerikanischen Markt produzierte und daher zum NTSC-Standard kompatible Gerät kann im 40-Zeichen-Modus allerdings neben Composite Video auch das höherwertige, ebenfalls analoge S-Video-Signal verarbeiten. Der in Japan von Fujitsu in Lizenz gefertigte Commodore 1902 gleicht hinsichtlich seiner Konnektivität weitgehend dem Commodore 1901, verfügt aber zusätzlich über einen separaten Kopfhöreranschluss. Außerdem befindet sich die Feststelltaste zum Wechsel zwischen analogem NTSC-Betrieb (40-Zeichen-Modus) und digitalem RGBI-Betrieb (80-Zeichen-Modus) auf der Vorderseite.
Farbmonitor 1902A Bearbeiten
Mit dem Modell 1902A brachte Commodore einen weiteren NTSC-fähigen, vom niederländischen Elektronikkonzern Philips als Lizenznehmer in Taiwan gefertigten 13-Zoll-Farbmonitor auf den nordamerikanischen Markt. Diese Modellvariante ist allerdings im Gegensatz zum ansonsten technisch ähnlich konzipierten Commodore 1902 nicht zur Verarbeitung des höherwertigen S-Video-Signals fähig. Auch hinsichtlich der Konnektivität unterscheidet sich der Commodore 1902A von den Modellen 1901 und 1902. So besitzt das Gerät eine 8-polige DIN-Buchse für das digitale RGBI-Signal und eine 6-polige DIN-Buchse für die Eingangssignale des analogen Composite Video sowie das Audiosignal. Wie das Modell 1902 weist auch der Commodore 1902A einen eigenen Kopfhöreranschluss auf. Das Gerät misst 35 cm × 38,7 cm × 32 cm (Breite × Tiefe × Höhe), die Leistungsaufnahme beträgt 75 Watt.
Modell | Jahr | Größe | TV-Norm | S-Video | Composite Video* | Audio- Anschluss | RGBI- Anschluss | Kopfhörer- anschluss | Leistungs- aufnahme |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1901 | 1985 | 14 Zoll | PAL | – | 2 × Cinch | 1 × Cinch | 9-pol. Sub-D | – | 60 Watt |
1902 | 1985 | 13 Zoll | NTSC | ✓ | 2 × Cinch | 1 × Cinch | 9-pol. Sub-D | ✓ | 60 Watt |
1902A | 1986 | 13 Zoll | NTSC | – | 6-pol. DIN-Buchse | 1 × Cinch | 8-pol. DIN-Buchse | ✓ | 75 Watt |
* Mit getrennten Leitungen für Chrominanz- und Luminanzsignal statt des im deutschsprachigen Raum ansonsten üblichen Verfahrens der Übertragung des FBAS-Signals über nur eine Leitung |
Nadeldrucker MPSÂ 1200 Bearbeiten
Mit dem Modell MPS 1200 erschien auch ein primär auf den Betrieb mit dem C128 ausgelegter Nadeldrucker von Commodore. Das auf dem Citizen 120D des japanischen Herstellers Citizen Holdings basierende Gerät verfügt über einen Druckkopf mit neun Nadeln und verwendet im Standardmodus eine aus 9 × 9 Punkten sowie im Schönschriftmodus (englisch Near Letter Quality) eine aus 17 × 17 Punkten bestehende Buchstabenmatrix. Je nach gewählter Druckqualität druckt der Commodore MPS 1200 mit einer Geschwindigkeit von 24 Zeichen pro Sekunde im Schönschriftmodus oder bis zu 120 Zeichen pro Sekunde im Standardmodus. Erreicht werden diese Geschwindigkeiten durch bidirektionalen Druck. Zwecks Verbindung zum proprietären CBM-Bus des Rechners verfügt die Standardausführung Commodore MPS 1200 über zwei als 6-polige DIN-Buchsen ausgeführte serielle Schnittstellen, während die Modellvariante MPS 1200P eine parallele Centronics-Schnittstelle (englisch Centronics Parallel Basic Interface Pack) aufweist.
Der Commodore MPS 1200 verfügt ferner über einen Festspeicher mit 64 kB ROM sowie einen Arbeitsspeicher mit 8 kB RAM. Der Arbeitsspeicher dient einerseits als Pufferspeicher, andererseits zum Abspeichern benutzerdefinierter Zeichensätze. Die Modellvariante MPS 1200P besitzt zwar lediglich 32 kB ROM, dafür aber eine eigene CPU. Der Festspeicher beider Modellversionen enthält sämtliche internationalen Zeichensätze aller C128-Varianten, die per DIP-Schaler gewählt werden können. Das Gerät misst 40,2 cm × 25,5 cm × 9 cm (Breite × Tiefe × Höhe) und wiegt 3,7 kg. Die Leistungsaufnahme beträgt 50 Watt.
Datenfernübertragung Bearbeiten
Modem 1660 Bearbeiten
Für die Datenfernübertragung veröffentlichte Commodore zunächst das als Steckmodul ausgeführte Modem 1660. Das Gerät stammt aus dem Jahr 1985. Es ließ sich mit dem C64 und dem C128 verwenden, sowohl im C64- als auch im C128-Modus mit 80-Zeichen-Bildschirm. Das Modem 1660 überträgt Daten mit 300 Baud. Es beherrscht hinsichtlich der Datenübermittlungsweise sowohl Wechselbetrieb (englisch half-duplex) als auch Gegenbetrieb (englisch full-duplex). Der Anschluss an den Rechner erfolgt über den Userport. Auf der Rückseite besitzt das Modem 1660 zwei Modularbuchsen zur Verbindung mit dem Telefon und dem Telefonanschluss. Außerdem weist das Gerät einen Audioeingang mit RCA-Stiftbuchse für Cinch-Stecker auf. Zum Lieferumfang des Geräts gehörte neben den Verbindungskabeln auch ein aus dem Telekommunikationsprogramm QuantumLink sowie dem Terminalprogramm Common Sense bestehendes Softwarepaket.
Modem 1670 Bearbeiten
Für die Datenfernübertragung entwickelte Commodore ferner das ebenfalls als Steckmodul ausgeführte Modem 1670. Das Gerät erschien 1987 und war primär auf eine Verwendung mit dem C128 zugeschnitten, konnte aber auch am C64 betrieben werden. Das Modem 1670 überträgt Daten wahlweise mit 300 oder 1200 Baud. Wie das Vorgängermodell 1660 beherrscht es sowohl Wechselbetrieb als auch Gegenbetrieb, ist zusätzlich aber Hayes-kompatibel. Der Anschluss an den Rechner erfolgt wie beim Modem 1660 über den Userport. Auf der Rückseite des Modems 1200 befinden sich lediglich zwei Modularbuchsen zur Verbindung mit dem Telefon und dem Telefonanschluss sowie DIP-Schalter für diverse Einstellungen, aber kein separater Audioeingang. Zum Lieferumfang gehörten wie beim Modem 1660 die Verbindungskabel sowie das für die Bedienung notwendige Softwarepaket.
Bildschirmtext-Decoder-Modul II Bearbeiten
Mit dem BTX-Decoder-Modul II brachte Commodore im vierten Quartal des Jahres 1987 auch einen als Steckmodul ausgeführten Dekodierer für das in den deutschsprachigen Ländern angebotene Endbenutzer-Informationssystem Bildschirmtext (kurz BTX) für den C128 auf den Markt. Das BTX-Decoder-Modul II löste das noch für den C64 entwickelte, Ende 1985 auf den Markt gebrachte Vorgängermodell BTX-Decoder-Modul I ab und war mit 399 DM rund 300 DM billiger als dieses. Es wird über die Erweiterungsschnittstelle an den Rechner angeschlossen und kann wahlweise über drei DIN-Buchsen an der Rückseite mit einem Commdore-Monitor, RGB-Monitor oder Fernseher mit SCART-Anschluss verbunden werden. Das BTX-Decoder-Modul II konnte sowohl mit einem Akustikkoppler als auch der BTX-Modem-Box DBT03 der Deutschen Bundespost betrieben werden.
Das Herzstück der Elektronik des BTX-Decoder-Moduls II bildet der im Auftrag des damaligen Bundespostministeriums hergestellte Spezialbaustein EUROM (kurz für englisch European Read Only Memory). Der auch als SAA 5350 bekannte, sehr hitzeempfindliche EUROM-Chip wurde von der Philips-Tochtergesellschaft Valvo entwickelt. Er besteht aus einem Videoprozessor und einem Zeichengenerator zur Darstellung der insgesamt 520 europaweit genormten Zeichen sowie grafischen Symbole des BTX-Zeichensatzes inklusive Umlauten, die zur Erzeugung der vom Anwender aufgerufenen Bildschirmtextseiten benötigt wurden. Verwendet wird für den BTX-Zeichensatz eine Punktmatrix mit 12 × 10 Punkten. Der EUROM-Chip kann auch im 80-Zeichen-Modus betrieben werden und ist fähig, Farbgrafiken mit einer Auflösung von 480 × 240 Bildpunkten zu generieren. Er ist ferner in der Lage, 4096 Farben auf dem Bildschirm darzustellen. Davon können 32 gleichzeitig verwendet werden. Zur besseren Wärmeabfuhr besitzt der EUROM-Chip ein Keramik-Gehäuse mit 40 Anschlusspins. Überdies verfügt das von Siemens gefertigte, auch für den Betrieb mit dem C64 geeignete BTX-Decoder-Modul II über 32-kB-EPROM-Festspeicher für die BTX-Betriebssoftware und unterstützte neben dem in Westdeutschland damals üblichen BTX-Standard CEPT-1 auch den Standard PRESTEL für den in Großbritannien verwendeten Abrufdienst Viewdata sowie den Standard ANTIOP für den in Frankreich weit verbreiteten Abrufdienst Minitel.
Die Betriebssoftware des BTX-Decoder-Moduls II steht dem Anwender direkt nach der Inbetriebnahme des Rechners zur Verfügung. Es gibt mehrere Versionen der Betriebssoftware. Da bei der von Commodore zuletzt entwickelten Version 3.3 sowie der vom Markt+Technik Verlag veröffentlichten Version 3.4 gelegentlich Probleme beim Betrieb mit der BTX-Modem-Box DBT03 auftraten, wurde Mitte 1989 mit der Version 3.5 eine fehlerbereinigte Fassung erstellt. Sie konnte von der BTX-Seite des Markt+Technik Verlages kostenlos heruntergeladen werden. Der ab Werk eingebaute ROM-Chip mit der Betriebssoftware musste zwecks Installation durch einen wahlweise selbstgebrannten oder beim Markt+Technik Verlag zu beziehenden EPROM-Chip mit der Version 3.5 ersetzt werden.
Über die mit den wichtigsten BTX-Steuerzeichen belegten Funktionstasten lässt sich das Modul bedienen. Eine beigefügte Tastaturschablone sollte Anfängern das Erlernen der BTX-Steuerzeichen erleichtern. Außerdem weist die Betriebssoftware eine Protokollfunktion auf und ermöglicht mit Einschränkungen das Erstellen von Screenshots. Sogar das damals noch ungewohnte Herunterladen und Abspeichern von Programmen auf Diskette war über das BTX-Decoder-Modul II möglich. Mit dem Einsatz dieser „Telesoftware“ entfiel die umständliche und zeitraubende Notwendigkeit, Programmlistungs aus Zeitschriften abzutippen. Die Computerzeitschrift 64’er bot zu diesem Zweck ab Ende 1988 eine eigene, auch für den C128-Modus geeignete Software zum Herunterladen enthaltende BTX-Seite an. Auch etwa der seit 1981 ausgestrahlte WDR Computerclub verfügte über ein vergleichbares BTX-Angebot. Darüber hinaus wurden ab Ende der 1980er Jahre sowohl kostenlose als auch kostenpflichtige Computerspiele über BTX-Seiten angeboten.
Hardwarezusätze Bearbeiten
Grafikerweiterungen Bearbeiten
Die beiden Versionen des in den drei Modellvarianten des C128 verbauten 80-Zeichen-Grafikchips boten Drittherstellern die Möglichkeit zur Entwicklung von Hardwarezusätzen mit dem Ziel der Verbesserung der Grafikfähigkeiten, da sowohl der MOS 8563 als auch der MOS 8568 vom Betriebssystem des Rechners nicht ausgenutzte höhere Auflösungen beherrschen und mit 64 kB VRAM viermal so viel Grafikspeicher adressieren können als die in den älteren Modellvarianten C128 bzw. C128D ab Werk eingebauten 16 kB VRAM.
Graphic Booster 128 Bearbeiten
Die schweizerische Combo AG brachte mit dem Graphic Booster 128 im Jahr 1986 eine für 174 DM erhältliche Grafikerweiterung für den C128 und den C128D heraus. Für den Einbau musste der 80-Zeichen-Grafikchip MOS 8563 zunächst entfernt und an seine Stelle eine mitgelieferte Zusatzplatine eingesetzt werden. Auf dieser befinden sich ein freier Steckplatz für den MOS 8563 sowie bereits eingebaute 48 kB zusätzliches VRAM. Die Zusatzplatine wird über einen Draht, an dessen Ende sich ein Sockel mit 28 Anschlusspins befindet, an den freien Steckplatz des C128 angeschlossen. Die auf Diskette beigefügte Software erweitert das native Commodore BASIC V7.0 um zusätzliche Grafikbefehle und erleichtert die Verwendung der jenseits der Standardeinstellung von 640 × 200 Bildpunkten liegenden, vom Betriebssystem jedoch nicht unterstützten Auflösungen von bis zu 720 × 700 Bildpunkten des MOS 8563 im Interlace-Modus und maximal 720 × 400 Bildpunkten im flimmerfreien Normalmodus. Für jeden der insgesamt 7200 jeweils 6 × 8 Bildpunkte umfassenden Farbblöcke können bei der verbesserten Version Graphic Booster 128 N2 aus einer Palette von rund 65.000 Farben 256 für den Vordergrund und 256 für den Hintergrund gewählt werden. Im Textmodus können – wie bei den für den IBM-PC AT entwickelten EGA-Grafikkarten – bis zu 80 × 43 Zeichen angezeigt werden. Auch die Verwendung der 512-kB-Speichererweiterung 1750 wird von der Software des Graphic Booster 128 unterstützt. Spätere Versionen enthielten die BASIC-Erweiterung wahlweise auf einem EPROM. Beim C128D-CR musste dieses lediglich in den freien Steckplatz eingesetzt oder die BASIC-Erweiterung von Diskette geladen werden, da der Grafikspeicher des Rechners bereits ab Werk voll ausgebaut war. Die Hardware des Graphic Booster 128 ließ sich nicht ohne Weiteres von anderen Programmen nutzen. Für bestimmte kommerzielle Software wie etwa das Grafikprogramm StarPainter 128, die Textverarbeitung Protext 128 oder die grafische Benutzeroberfläche GEOS 128 erschienen zu diesem Zweck Patches.
In der Fachpresse wurde 1988 die Vermutung geäußert, Commodore habe Teile der Software des Graphic Booster 128 ohne Wissen der Combo AG in das Betriebssystem des C128D-CR integriert. Diese Behauptung ist jedoch falsch und basiert auf Unkenntnis der beiden schlecht dokumentierten 80-Zeichen-Grafikchips. So war selbst in Fachkreisen weitgehend unbekannt, dass sowohl der MOS 8563 als auch der MOS 8568 schon ab Werk bei nur geringem Programmieraufwand in der Lage sind, jenseits der vom C128-Betriebssystem verwendeten Standardeinstellung von 640 × 200 Bildpunkten liegende Auflösungen zu generieren, deren Punktdichte vornehmlich von der Größe des zur Verfügung stehenden dedizierten Grafikspeichers abhängt.
Sonstige Bearbeiten
Software Support International vertrieb ebenfalls eine als Steckkarte für den Sockel des MOS 8563 ausgeführte Grafikspeichererweiterung für den C128 bzw. C128D. Zum Lieferumfang gehörten eine Zusatzplatine sowie die zum Grafikspeichervollausbau auf 64 kB nötigen VRAM-Chips. Im Gegensatz zum Graphic Booster 128 enthielt das mit 34,95 US$ wesentlich günstigere Angebot jedoch keine die Verwendung des erweiterten Grafikspeichers unterstützende Software.
Diskettenlaufwerksbeschleuniger Bearbeiten
Mehrere US-amerikanische sowie westdeutsche Elektronikunternehmen entwickelten zwecks zusätzlicher Steigerung der Datenübertragungsrate auch als Floppy-Speeder bekannte, in der Regel alternative Diskettenbetriebssystemsoftware mit Hardwarezusätzen kombinierende Diskettenlaufwerksbeschleuniger zum Einbauen für die 5¼-Zoll-Diskettenlaufwerke VC1570/71.
DolphinDOS 128 Bearbeiten
Der westdeutsche Anbieter Dolphin Software brachte 1987 das auch für die beiden Desktop-Modelle geeignete, mit zwei EPROM-Chips ausgestattete DolphinDOS 128 für 198 DM auf den Markt. Ein EPROM-Chip enthält das Diskettenbetriebssystem für den C128-Modus, der andere das für den C64-Modus. Im C64-Modus kann zwischen dem originalen Commodore DOS, dem vollständigen DolphinDOS sowie einer abgespeckten Version des alternativen Diskettenbetriebssystems gewählt werden, die zwecks Wahrung größtmöglicher Softwarekompatibilität zu handelsüblichen C64-Programmen nur die schnellen Laderoutinen enthält. Im C128-Modus bietet Dolphin DOS 128 neben schnelleren Lade- und Speicheroperationen auch eine beschleunigte Formaterkennung sowie eine schnellere Autoboot-Funktion. Die mitgelieferte Zusatzplatine ersetzt den VC1571-Hauptprozessor MOS 6502A, der zu diesem Zweck herausgenommen bzw. bei nicht gesockelten CPUs ausgelötet und wieder in die Zusatzplatine eingesteckt werden muss. Die Zusatzplatine wird per Flachbandkabel an den Userport angeschlossen. 1989 erschien eine verbesserte Version von DolphinDOS 128 mit nur einem EPROM-Chip für 220 DM.
JiffyDOS 128 Bearbeiten
Der US-amerikanische Hersteller Creative Micro Designs brachte 1989 den erfolgreichen, zu den originalen Commodore-Diskettenbetriebssystemen kompatiblen Diskettenlaufwerksbeschleuniger JiffyDOS 128 heraus. JiffyDOS 128 ist sowohl im C64- als auch im C128-Modus lauffähig und erschien in mehreren Versionen, darunter eine 69,95 US$ kostende für den C128D, eine für die VC1571 sowie eine für die VC1581 zum Preis von jeweils 29,95 US$. Zur Inbetriebnahme musste das originale Diskettenbetriebssystem Commodore DOS 3.0 der VC1570/71 bzw. des C128D sowie das Commodore DOS 3.1 des C128D-CR durch einen mitgelieferten, das alternative Diskettenbetriebssystem enthaltenden ROM-Chip ersetzt werden. Mittels eines Kippschalters kann zwischen JiffyDOS 128 und Commodore DOS 3.0 bzw. 3.1 hin und her gewechselt werden. Unter JiffyDOS 128 können mit der VC1570/71 im C128-Modus Geschwindigkeitszuwächse von bis zu 400 Prozent beim Laden und fast 100 Prozent beim Speichern erreicht werden. Mit der VC1581 lassen sich im C128-Modus Daten bis zu sechsmal so schnell laden und bis zu dreimal so schnell speichern.
Mach 70/71 Bearbeiten
Der westdeutsche Anbieter Roßmöller veröffentlichte 1986 mit Mach 70 und Mach 71 Floppy-Speeder jeweils für die VC1570 bzw. VC1571. Die Urversion von Mach 70/71 besteht aus einer Zusatzplatine, die per Flachbandkabel an die Erweiterungsschnittstelle angeschlossen wird. Spätere Varianten werden dagegen an den Userport angebunden. Dadurch kann der Diskettenlaufwerksbeschleuniger gleichzeitig mit Speichererweiterungen, Druckern, Modems und Akustikkopplern betrieben werden. Bis zu vier Diskettenlaufwerke können unter Mach 70/71 gleichzeitig beschleunigt werden. Im Lieferumfang war auch ein Patch mit Anpassungen an das Betriebssystem CP/M-Plus enthalten, sodass der Rechner im CP/M-Modus unter Verwendung des 80-Zeichen Grafikchips im 2-MHz-Modus fast doppelt so schnell laden und speichern kann. Neben einer Zusatzplatine mit der notwendigen Elektronik war im Lieferumfang auch ein ROM-Chip für den freien Steckplatz des C128 mit Kopier- und Hilfsprogrammen enthalten. Zur Inbetriebnahme braucht der VC1571-Hauptprozessor MOS 6502A nicht entfernt zu werden. Beide Versionen für die Stand-Alone-Diskettenlaufwerke VC1570/71 kosteten 259 DM, die Version für die Desktop-Modelle dagegen 298 DM.
Professional DOS Bearbeiten
Die westdeutsche VTS Data GmbH brachte 1987 mit Professional DOS einen besonders schnellen Diskettenlaufwerksbeschleuniger heraus, der in allen drei Betriebsmodi verwendet werden kann. Allerdings ist der Geschwindigkeitszuwachs im CP/M-Modus vergleichsweise gering. Professional DOS wurde in zwei Varianten angeboten. Die teurere, zunächst für 298 DM erhältliche, später dann auf 258 DM reduzierte Ausführung lässt sich an die Erweiterungsschnittstelle anschließen und erlaubt eine gleichzeitige Verwendung eines Modems bzw. Akustikkopplers. Die zunächst mit 239 DM, später dann 189 DM günstigere und aufgrund der Verwendung eines eigenen Dateiformats um einiges schnellere Ausführung wird über den Userport mit dem Rechner verbunden, gestattet aber im Gegensatz zur teureren Variante keine gleichzeitige Datenfernübertragung. Beide Varianten erlauben auch im C64-Modus die Verwendung des numerischen Ziffernblocks. Zur Installation muss der VC1571-Hauptprozessor MOS 6502A aus seinem Sockel entfernt und in eine mitgelieferte Zusatzplatine eingesteckt werden, die über zwei EPROM-Chips mit der Betriebssoftware verfügt und ihrerseits per Flachbandkabel an den Prozessorsockel angeschlossen wird. Nicht gesockelte Hauptprozessoren müssen vor der Inbetriebnahme ausgelötet werden.
ProSpeed Bearbeiten
Von dem westdeutschen Unternehmen Lamm Computersysteme stammt das 1987 auf den Markt gebrachte und an den Userport anzuschließende, jedoch nicht unter CP/M lauffähige Prospeed 71 mit um den Faktor 27 gesteigerter Ladegeschwindigkeit, zusätzlichen Diskettenbefehlen und integriertem Kopierprogramm für 198 DM. Beim Einbau der mitgelieferten Zusatzplatine braucht der VC1571-Hauptprozessor MOS 6502A nicht ausgelötet zu werden. Überdies erhöht die Betriebssoftware die Softwarekompatibilität der VC1571 zum Vorgängermodell VC1541 durch Spiegelung der erweiterten Zeropage ab Speicheradresse $2000
, da einige C64-Programme entgegen den Empfehlungen des Herstellers auf diesen Bereich zugreifen. Unter ProSpeed 71 wird außerdem der numerische Ziffernblock des C128 auch im C64-Modus aktiviert.
Aus dem gleichen Haus stammt auch der noch leistungsfähigere, sowohl im C64- als auch im C128-Modus arbeitende Floppy-Speeder ProSpeed GTI für 248 DM. Dessen 1989 veröffentlichter Nachfolger ProSpeed GTI 2.0 besteht aus einer Zusatzplatine u. a. mit einem I/O-Baustein des Typs MOS 6526 sowie einem freien Steckplatz für das zwecks Wahrung größtmöglicher Softwarekompatibilität von der Hauptplatine zu entfernende Betriebssystem-ROM, das seinerseits durch einen EPROM-Chip mit den schnellen Datenübertragungsroutinen des ProSpeed-Diskettenbetriebssystems sowie gleich drei Kopierprogrammen ersetzt werden muss. Da das ProSpeed-Diskettenbetriebssystem einen höheren Kompatibilitätsgrad zum originalen Commodore DOS 3.0 des C128 bzw. C128D aufweist als das im C128D-CR implementierte Commodore DOS 3.1, lassen sich fast alle auf dem C128D-CR im Auslieferungszustand ohne Weiteres nicht lauffähigen Programme auf einem C128D-CR mit ProSpeed GTI 2.0 problemlos betreiben.
Sonstige Bearbeiten
Der US-amerikanische Anbieter Access Software veröffentlichte 1986 mit Mach 128 für 49,95 US$ einen an die Erweiterungsschnittstelle anzuschließenden Floppy-Speeder mit Hilfsprogrammpaket sowie eigenen festgespeicherten Diskettenbetriebssystemroutinen, der sich sowohl im C64- als auch im C128-Modus verwenden lässt und die Ladezeiten in beiden Betriebsarten ungefähr um das Fünf- bis Zehnfache beschleunigt.
Mit Magic Formel 128 vom westdeutschen Unternehmen Grewe Computertechnik erschien 1988 ein weiterer Floppy-Speeder für 238 DM.
Beschleunigerkarte Bearbeiten
Creative Micro Designs brachte mit der SuperCPU 128 (auch SuperCPU v2) für 259 US$ als einziger Hardwarehersteller im März 1998 und damit neun Jahre nach Produktionseinstellung noch eine auf Erhöhung der Arbeitsgeschwindigkeit des Rechners ausgerichtete Beschleunigerkarte für den C128 auf den Markt.
Das an die Erweiterungsschnittstelle anzuschließende Modul mit durchgeschleiftem Platinenstecker verfügt über 256 kB statisches RAM, bis zu 512 kB ROM sowie einen wahlweise zuschaltbaren, auf 20 MHz getakteten 16-Bit-Hauptprozessor des Typs Western Design Center 65816 (kurz WDC 65816), der sowohl zum MOS 6510 als auch zum MOS 8502 abwärtskompatibel ist. Der Festspeicher enthält die für den C64- bzw. C-128-Modus notwendigen Betriebssystemroutinen sowie das alternative Diskettenbetriebssystem JiffyDOS zur Beschleunigung der angeschlossenen Diskettenlaufwerke. Die mit eigener Statusanzeige ausgestattete Beschleunigerkarte weist überdies drei Kippschalter zum Ein- und Ausschalten des Moduls, Aktivieren des integrierten Floppy-Speeders sowie zur Inbetriebnahme des 20-MHz-Modus auf.
EPROM-Programmiergeräte Bearbeiten
Mit dem Quickbyte II und dem Pulsar 128 gaben die westdeutschen Unternehmen Jann Datentechnik und Roßmöller jeweils eigene 8-Bit-EPROM-Programmiergeräte für den C128-Modus heraus. Beide umgangssprachlich auch als EPROM-Brenner bezeichneten Geräte werden über die Erweiterungsschnittstelle angeschlossen. Der Pulsar 128 belegt zusätzlich den Userport. Die Spannungsversorgung beider Brenner erfolgt über den Rechner. Die Betriebssoftware des Pulsar 128 muss von Diskette geladen werden, während die des Quickbyte II in Form eines ROM-Chips ins Gerät integriert ist. Zum Lieferumfang beider EPROM-Programmiergeräte gehörten außerdem ein zusätzliches Softwarepaket mit Maschinensprachemonitor und Hilfsprogrammen für die Dateiverwaltung. Die Treibersoftware des mit durchgeschleifter Erweiterungsschnittstelle ausgestatteten Quickbyte II wird nach dem Einschalten des Rechners automatisch initialisiert. Die Betriebssoftware des sich mit insgesamt 24 verschiedenen EPROM- bzw. EEPROM-Typen verwenden lassenden Quickbyte II verfügt ferner über ein optional zuschaltbares Schnellladeprogramm. Der Brenner besitzt aber kein die Elektronik schützendes Gehäuse.
Auch das ebenfalls westdeutsche Unternehmen Alcomp bot ein 8-Bit-EPROM-Programmiergerät für den C128-Modus an. Das als C64/C128-Eprommer bezeichnete, auch im C64-Modus verwendbare Gerät besitzt ein viereckiges Gehäuse mit aufgesetztem Sockel zur Aufnahme des EPROM-Chips und wird an den Userport des C128 angeschlossen, über den es auch seine Betriebsspannung bezieht. Der C64/C128-Eprommer kann mit sämtlichen damals gängigen EPROM-Typen mit bis zu 64 kB Speicherkapazität verwendet werden und erkennt selbständig die notwendige Programmierspannung. Die Betriebssoftware für den C64-Modus sowie den C128-Modus wurde auf Diskette mitgeliefert und arbeitet mit einem Fenstersystem.
Sonstige Bearbeiten
Zahlreiche Unternehmen wie Alcomp, Dela Elektronik, Jann Datentechnik, Klemmer & Schulter, Markt+Technik, Mükra, Message Computer, Rex Datentechnik oder Roßmöller produzierten weitere, an die Erweiterungsschnittstelle bzw. den Userport des C128 anzuschließende Hardwarezusätze wie für den Anschluss von Druckern, Plottern und Messgeräten benötigte IEEE-488-Schnittstellen, Schaltinterfaces, Betriebssystem-Umschaltplatinen, EPROM-Bänke, Schnittstellenweichen oder Mehrfach-Steckplätze.
Roßmöller entwickelte ferner mit den Modellen Stereo 128 eine Stereo-Soundkarte, CP/M 128 eine schneller als die C128-Portierung von CP/M-Plus arbeitende CP/M-Steckkarte, PAL 128 ein Programmiergerät für Logikgatter sowie Shugart 128 einen Controller für bis zu vier Diskettenlaufwerke für den C128. Das Ingenieurbüro Hollmann brachte einen EPROM-Chip mit deutschem Zeichensatz für den CP/M-Modus heraus. Ein weiteres EPROM für gestochen scharfe Textausgabe im 80-Zeichen-Modus namens Graphic Editor 128 erschien von der Combo AG.
Das US-amerikanische Unternehmen Ketek bot mit dem Command Center für 149,95 US$ ein alternatives Gehäuse mit integriertem Netzteil und Lüfter an, in dem ein C128 sowie zwei VC1571 untergebracht werden können. Das Command Center verfügt außerdem über einen Telefonanschluss sowie einen Hauptnetzschalter, über den sich Rechner und Diskettenlaufwerke gleichzeitig an- und ausschalten lassen.
Zubehör Bearbeiten
Das westdeutsche Unternehmen Idee-Soft brachte eine Tastaturschablone mit Übersichten der Befehlssätze des Commodore BASIC V7.0 sowie des Maschinensprachemonitors auf den Markt. Überdies enthielt die Tastaturschablone Informationen über den ASCII-Zeichencode, die CP/M-Funktionscodes, nützliche POKE
-Befehle, Hilfsgrafiken für die Erstellung von Sprites und Erläuterungen zu den Fehlermeldungen des C128. Ferner wurden Abdeckhauben aus Kunststoff sowie Staubschutzhüllen aus Vinyl von diversen Anbietern wie etwa dem US-amerikanischen Unternehmen Omicron Industries im Rahmen der Classic-Covers-Serie auf den Markt gebracht.
Software Bearbeiten
Die für die drei Betriebsmodi des C128 erhältliche Software lässt sich in Systemprogramme, native und optionale höhere Programmiersprachen, maschinennahe Programmiersprachen, Lernprogramme, Anwendungsprogramme und Spiele klassifizieren. Insgesamt wurden schätzungsweise 10.000 auf dem C128 lauffähige kommerzielle Programme entwickelt und veröffentlicht.
Zum Zeitpunkt der Markteinführung existierte bereits ein sehr umfangreiches Softwareangebot für den C64-Modus, das zwar unterschiedlichste Einsatzgebiete abdeckte, aber keinen Gebrauch von der weiterentwickelten Hardware des C128 machte. Der C128-Modus wurde dagegen von den Softwarehäusern zum Ärger der Anwender vernachlässigt. Insbesondere auf dem Gebiet der Spiele blieb das Angebot überschaubar. Den Löwenanteil der für den C128-Modus geschriebenen kommerziellen Software machen Anwendungsprogramme wie Textverarbeitungen, Grafikprogramme, CAD-Anwendungen, Datenbankanwendungen, Steuer- und Finanzsoftware, Tabellenkalkulationen sowie Büroanwendungen aus.
Für den Betrieb unter CP/M-Plus gab es sowohl kostenlose Public-Domain-Software als auch zahlreiche professionelle Anwendungsprogramme, die hauptsächlich von US-amerikanischen Anbietern stammten. In Europa war diese Anwendungssoftware oft nur schwer erhältlich und zudem aufgrund der hohen Importkosten für viele Endverbraucher unerschwinglich. So kosteten die meisten professionellen CP/M-Programme 1985 in Westdeutschland noch um die 1000 DM. Ab dem vierten Quartal des Jahres 1985 fielen die Preise für kommerzielle CP/M-Anwendungen jedoch auf durchschnittlich rund 200 DM. Grund hierfür war die zunehmende Verbreitung von kostengünstigen CP/M-Rechnern wie eben dem C128 oder den Heimcomputermodellen der Schneider-CPC-Serie, die vorübergehend noch einmal für eine deutliche Vergrößerung der Anwenderbasis des bereits seit zehn Jahren erhältlichen, aber zunehmend von MS-DOS bzw. PC-DOS verdrängten CP/M-Betriebssystems sorgte.
Systemprogramme Bearbeiten
Da der C128 mit dem C64-Modus, dem C128-Modus und dem CP/M-Modus über gleich drei unabhängig voneinander operierende Betriebsmodi verfügt, besitzt er eine entsprechend umfangreiche Systemsoftware. Ihre Hauptaufgabe besteht in der Vermittlung zwischen den im Arbeitsspeicher abgelegten Anwenderprogrammen und der Hardware des Rechners. Dafür stehen den Betriebssystemen des C128 jeweils eigene Systemprogramme zur Verfügung, die verschiedene Verwaltungs- und Dienstleistungsfunktionen übernehmen. Zur Verwaltung zählt neben der Fehlerbearbeitung insbesondere die Steuerung der Datenflüsse zwischen Mikroprozessoren, Arbeitsspeicher, Tastatur und Peripheriegeräten. An Dienstleistungen stellen die jeweiligen Betriebssysteme dem Anwender beispielsweise Programmiersprachen mit Interpreter, Texteditoren sowie Dateiverwaltungsprogramme zur Verfügung. Die für den C64- sowie den C128-Modus benötigten Systemprogramme befinden sich im Gegensatz zum CP/M-Modus im Festspeicher und sind daher direkt nach dem Einschalten einsatzbereit. Aufgrund der Autonomie der einzelnen Betriebssysteme ist der Wechsel von einer Betriebsart zur anderen nur bedingt möglich und setzt das Löschen der aktuellen Programmspeicherinhalte voraus.
Ab 1986 veröffentlichte das US-amerikanische Softwareunternehmen Berkeley Softworks die grafische Benutzeroberfläche GEOS in jeweils eigenen Versionen für den C128- bzw. C64-Modus als bedienungsfreundliche und zeitgemäße Alternative zu den drei ursprünglichen, ab Werk implementierten Betriebssystemen, die umständliche Kommandozeileninterpreter verwenden und tiefergehende Computerkenntnisse seitens des Anwenders voraussetzen. Die C128-Version GEOS 128 stellte im deutschsprachigen Raum die beliebteste Software für den C128 dar.
C64-Betriebssystem Bearbeiten
Im C64-Modus besteht eine nahezu vollständige Softwarekompatibilität zwischen C64 und C128. Darüber hinaus kann der C128 im C64-Modus auch mit dem Commodore BASIC V2.0 programmiert werden.
Auch die eigens für den C128 entwickelten 5¼-Zoll-Diskettenlaufwerke der Typen VC1570 und VC1571 besitzen eine auf den C64-Modus abgestimmte Betriebsart, in der sie sich wie eine VC1541 verhalten. Allerdings laufen manche Programme mit vielen Diskettenzugriffen oder aufwändigem Kopierschutz nicht einwandfrei auf diesen Modellen.
Eine Besonderheit des C128 besteht darin, dass verschiedene, beim ursprünglichen C64 nicht zur Verfügung stehende Hardwareeigenschaften im C64-Modus zum Einsatz gebracht werden können. Beispielsweise kann die 2-MHz-Taktfrequenz des Hauptprozessors MOS 8502 auch in dieser Betriebsart verwendet werden. Wie im C128-Modus schaltet der Grafikchip VIC IIe allerdings dann das Videosignal ab.
Es gibt vier Möglichkeiten, in den C64-Modus zu gelangen: Erstens, man drückt beim Hochfahren des Rechners gleichzeitig die Commodore-Taste; zweitens, man drückt den Reset-Knopf und hält die Commodore-Taste gedrückt; drittens, man gibt im C128-Modus einfach den BASIC-Befehl GO64
ein, drückt die Return-Taste und bestätigt die automatische Sicherheitsabfrage; oder viertens, man schiebt vor dem Hochfahren einfach ein C64-Steckmodul in die Erweiterungsschnittstelle und schaltet dann den Rechner ein. Es gibt keine Möglichkeit, vom CP/M-Modus aus direkt in den C64-Modus überzuwechseln. Vom C64- zurück in den C128-Modus wiederum gelangt man nur durch einen Reset oder Neustart.
C128-Betriebssystem Bearbeiten
Der C128-Modus stellt die grundlegende Betriebsart des C128 dar. Das C128-Betriebssystem ist für die Konfiguration der Hardware des C128 und des Commodore BASIC V7.0 verantwortlich. Es besteht aus einem für die Daten-, Geräte- und Prozessverwaltung verantwortlichen Betriebssystemkern (englisch CBM Kernal) mit 58 Unterprogrammen für verschiedenste grundlegende Aufgaben wie etwa der Einstellung der Systemparameter nach dem Einschalten oder der Bearbeitung von Interrupts, einem Texteditor zur Eingabe von BASIC-Befehlen und -Programmen sowie einem Maschinensprachemonitor. Dieser unterstützt den Anwender bei der Erstellung von Programmen in Assemblersprache und verfügt über 14 Anweisungen. Außerdem ist der Betriebssystemkern für die Ausführung sämtlicher im Arbeitsspeicher abgelegter Programme zuständig. Am Ende des vom Betriebssystemkern belegten Speicherbereichs von $FF40
bis $FFF9
befindet sich eine Sprungtabelle mit den Einsprungadressen zum Aufruf der Unterprogramme des Betriebssystems. Alle auch vom C64 verwendeten Betriebssystemroutinen besitzen zur Wahrung der Softwarekompatibilität im C128-Betriebssystemkern die gleiche Einsprungadresse wie beim Vorgängermodell. Auch Zeropage und Systemvariablen befinden sich an den vom C64 her gewohnten Stellen des Arbeitsspeichers.
Nach dem Einschalten bzw. einem Hardware-Reset werden zunächst einige BASIC-Routinen sowie sämtliche für die Verwendung durch Anwendungsprogramme gedachte Betriebssystemroutinen vom Festspeicher in einen besonderen, 1 kB großen Bereich des Arbeitsspeichers kopiert (englisch Common Area). Bei angeschlossenem Diskettenlaufwerk wird überdies ein Autoboot ausgeführt. Danach wird der Startbildschirm angezeigt und der BASIC-Interpreter wartet auf Eingaben des Anwenders. Per Tastendruck kann vor der Inbetriebnahme des Rechners zwischen einer Bildschirmdarstellung von 40 und 80 Zeichen pro Zeile gewählt werden.
Insgesamt umfasst das komplett in Maschinensprache programmierte C128-Betriebssystem rund 16 kB ROM. Davon entfallen 12 kB auf den Betriebssystemkern nebst Sprungtabelle und 4 kB auf den Maschinensprachemonitor. Zwar wurde die Betriebssystemsoftware des C128 mehrfach überarbeitet, alle Revisionen enthalten jedoch die unveränderte Sprungtabelle des CBM Kernal. Deshalb sind sie unter der Voraussetzung des Verzichts auf wilde, unter Umgehung der Sprungtabelle vorgenommene Einsprünge ins Betriebssystem untereinander hundertprozentig softwarekompatibel.
Ãœber den eigentlich dem Aufruf von Maschinenspracheprogrammen dienenden BASIC-Befehl SYS32800,123,45,6
lässt sich ein Easter Egg mit den Namen der Entwickler der C128-Systemsoftware und der pazifistischen Botschaft „Link arms, don’t make them“ aufrufen.
CP/M-Plus-Betriebssystem Bearbeiten
Als dritte Betriebsart ist die Verwendung des diskettenbasierten, für 8-Bit-Rechner mit Z80-Hauptprozessor und 128 kB Arbeitsspeicher konzipierten Betriebssystems CP/M-Plus (englisch Control Program for Microcomputers) sowohl im 40- als auch im 80-Zeichen-Modus auf dem C128 möglich. Allerdings ist ein CP/M-Betrieb auf dem C128 ausschließlich unter Verwendung des US-amerikanischen ASCII-Zeichensatzes möglich, nicht aber der landestypischen Zeichensätze. Das ab 1973 unter der Führung von Gary Kildall entwickelte CP/M wurde 1975 erstmals in der Version 1.4 für Rechner mit Hauptprozessoren des Typs Intel 8080 sowie 8-Zoll-Diskettenlaufwerke von IBM kommerziell angeboten und schließlich 1977 als eigene Marke von Digital Research eingetragen. CP/M gilt als das erfolgreichste plattformunabhängige 8-Bit-Betriebssystem überhaupt mit dem weltweit größten Softwareangebot. Ende 1985 boten über 300 Computerhersteller weltweit CP/M-fähige Rechner an, darunter auch der Branchenführer IBM.
Gegenüber dem standardsetzenden, auf Rechner mit maximal 64 kB Arbeitsspeicher ausgelegten Vorgänger CP/M 2.2 von 1979/80 (daher auch als CP/M-80 bezeichnet) bietet das vollständig abwärtskompatible CP/M-Plus (auch CP/M 3.0) aus dem Jahr 1983 eine erweiterte Funktionalität mit größerem Arbeitsspeicher sowie zusätzlichen Befehlen und ist auf kleinere Diskettengrößen wie 5¼ Zoll oder 3 Zoll zugeschnitten.
Am 1. August 1985 wurde die erste C128-Portierung von CP/M-Plus veröffentlicht, die zum Lieferumfang des Rechners gehörte. Im Gegensatz zur Mehrheit der auf anderen Rechnern umgesetzten CP/M-Plus-Versionen umfasst sie weder ein benutzerfreundliches Assemblerprogramm noch einen Debugger. Die C128-Portierung stellt 59 kB als freien Programmspeicher (englisch Transient Program Area, kurz TPA) zur Verfügung. Das erste Update mit zusätzlicher Druckerunterstützung, aber irrtümlich weggelassenem Treiber für die serielle Schnittstelle erschien am 8. Dezember 1985. Ohne Zusatzsoftware konnte daher unter CP/M-Plus keine etwa zur Datenfernübertragung über ein Modem notwendige RS232C-Schnittstelle verwendet werden.
Am 28. Mai 1987 veröffentlichte Commodore das zweite und letzte, das 3½-Zoll-Diskettenlaufwerk VC1581 sowie die Speichererweiterungen der Typen 1700, 1750 und 1764 unterstützende CP/M-Plus-Update für den C128, dessen TPA zur Unterbringung der dazu nötigen Systemroutinen auf 58 kB reduziert werden musste. Das Update enthält jedoch irrtümlicherweise nicht das zur Auswahl der Druckerschnittstelle und des deutschen Zeichensatzes notwendige Konfigurationsprogramm.
Softwarearchitektur Bearbeiten
Wie alle CP/M-Versionen besteht auch CP/M-Plus aus drei in Maschinensprache programmierten Komponenten: dem monolithischen Betriebssystemkern BDOS (englisch Basic Disk Operating System), dem modularen, für die Regelung der Ein- und Ausgabeoperationen zuständigen BIOS (englisch Basic Input/Output System) sowie dem als Benutzeroberfläche dienenden Kommandozeileninterpreter CCP (englisch Console Command Processor).
Das BDOS steuert mittels 69 geräteunabhängigen, bei allen CP/M-Plus-Rechnern identischen Systemroutinen mit genormten Einsprungadressen – den sogenannten BDOS-Funktionen – sämtliche Diskettenoperationen, die Tastaturabfrage, die Zeichenausgabe über Monitor und Drucker sowie den Arbeitsspeicher. Im Vergleich zur Vorgängerversion CP/M 2.2 besitzt CP/M-Plus damit 28 neue BDOS-Funktionen. Das ebenfalls feste Einsprungadressen verwendende, eine Ebene unter dem BDOS operierende BIOS dagegen fungiert als Bindeglied zwischen den standardisierten BDOS-Funktionen und der herstellerspezifischen Hardware des jeweiligen CP/M-Rechners, indem es auf Veranlassung des Betriebssystemkerns seine zur Steuerung der entsprechenden Hardwarekomponenten implementierten 30 Unterprogramme aufruft. Deshalb benötigt auch jeder CP/M-Rechner ein herstellereigenes BIOS. Das BIOS des C128 enthält Systemroutinen sowohl in der Maschinensprache des Z80A als auch in der des MOS 8502. Die in der Maschinensprache des MOS 8502 geschriebenen Unterprogramme sind für die Ansteuerung von Tastatur, Bildschirm, Drucker und Diskettenlaufwerken verantwortlich und übernehmen im Bedarfsfall die Kontrolle vom Z80A. Außerdem erlauben sie Zugriffe auf beide Grafikchips und den Soundchip des C128.
Bootvorgang und Befehlsvorrat Bearbeiten
Da es sich bei CP/M-Plus nicht um ein im Festspeicher residierendes Betriebssystem handelt, muss es bei Inbetriebnahme des Rechners erst von Diskette gebootet werden. Die CP/M-Plus-Betriebssystemsoftware umfasst zwei Dateien: Während BDOS und BIOS gemeinsam unter dem Dateinamen CPM+.SYS
abgelegt sind, enthält die Datei CCP.COM
den Kommandozeileninterpreter CCP. In den CP/M-Modus gelangt man entweder durch das Einlegen der CP/M-Plus-Systemdiskette bei einem System-Reset bzw. System-Neustart oder durch Eingabe des BASIC-Befehls BOOT
bei eingelegter CP/M-Plus-Systemdiskette vom Commodore-BASIC-V7.0-Interpreter aus. Während des Hochladens erscheint auf dem Bildschirm die Meldung Booting CP/M Plus
. Nach dem Hochfahren wartet der Kommandozeileninterpreter auf Eingaben des Anwenders. Durch gleichzeitiges Drücken der Control-Taste sowie der Enter-Taste lässt sich im CP/M-Modus ein Reboot des CP/M-Plus-Betriebssystems durchführen. Vom CP/M-Modus aus kann man nur durch das Betätigen der Reset-Taste oder einen System-Neustart zurück in den nativen C128-Modus gelangen.
CP/M-Plus verfügt ferner über dauerhaft in den Arbeitsspeicher geladene, jederzeit ausführbare Befehle (englisch resident commands) und über nur bei Bedarf in den Arbeitsspeicher geladene Befehle (englisch transient programs). Insgesamt umfasst der Befehlsvorrat 31 Kommandos. Die insgesamt sechs speicherresidenten Befehle DIR
, DIRSYS
, ERASE
, RENAME
, TYPE
und USER
beziehen sich vor allem auf Dateien und Diskettenoperationen. Grundlegende transiente Befehle wie DATE
, HELP
, INITDIR
, SET
, SETDEF
, SHOW
und SUBMIT
erlauben das Anzeigen von Systemdateien, die Veränderung von Datensuchpfaden, das Einstellen von Zugriffsrechten über Passwörter und die Verwendung von Zeitstempeln zur Erleichterung der Archivierung von Dateien. Der Hauptvorteil der Auslagerung der transienten Befehle auf Diskette bestand im Einsparen von Speicherplatz.
Speicherorganisation und Arbeitsgeschwindigkeit Bearbeiten
Die Speicherorganisation des C128 unterscheidet sich im CP/M-Modus von den übrigen Betriebsarten. Beide Speicherbänke teilen sich einen 8 kB umfassenden, von $E000H
bis $FFFFH
reichenden Speicherbereich, der als jederzeit vom Hauptprozessor ohne Bank Switching zugängliche Schnittstelle zwischen den Speicherbänken fungiert. Der gemeinsame Speicherbereich enthält diverse Hardware-Puffer, die ungebankten Komponenten von BDOS und BIOS sowie einen kleinen, 3,5 kB großen Teil der TPA. Die Speicherbank eins besteht größtenteils aus dem Rest der von $E0010
bis $0100H
liegenden, insgesamt 59 kB umfassenden TPA und enthält zusätzlich von $0000H
bis $0100H
die primär der Kommunikation zwischen Betriebssystem und Anwenderprogrammen dienende, 256 Bytes umfassende Base Page (auch Zero Page). Die übrigen, gebankten Bestandteile von BDOS und BIOS sowie der CCP werden in die Speicherbank null geladen. Die 4 kB umfassenden, nicht dem gemeinsamen Speicherbereich zugehörigen BIOS-Komponenten werden beim Hochladen von der MMU in den Speicherbereich von $0000
bis $1000
der Speicherbank null kopiert. Den Rest der Speicherbank null nehmen neben den nicht im gemeinsamen Speicherbereich liegenden BDOS-Bestandteilen sowie einem 4 kB großen Puffer für den CCP bestimmte CP/M-Plus-Diskettenbefehlsroutinen ein, die daher im Gegensatz zur Vorgängerversion nicht alle fortlaufend von Diskette nachgeladen werden müssen und CP/M-Plus einen Geschwindigkeitsvorteil gegenüber CP/M 2.2 verschaffen.
Im CP/M-Modus arbeitet der C128 aber dennoch „relativ langsam“. Die Gründe hierfür sind in bestimmten Eigenheiten der Systemarchitektur des C128 zu suchen. Das im Vergleich zum üblichen CP/M 2.2 umfangreichere und komplexere CP/M-Plus führt nicht selbst die Ein- und Ausgabeoperationen aus, sondern überlässt diese dem Hauptprozessor MOS 8502. Dieser ist aber mit 2,04 MHz deutlich niedriger getaktet als gewöhnliche CP/M-Rechner, die es meist auf 4 MHz bringen. Daher muss die an sich schnelle Z80A-CPU ständig zahlreiche Waitstates durchlaufen, bis der MOS 8502 diese Aufgaben abgearbeitet hat. Obendrein verwendet der C128 für Diskettenzugriffe seine serielle Schnittstelle, die aber länger für das Übertragen von Daten braucht als herkömmliche CP/M-Systeme. So liegt die durchschnittliche Schreib-/Lesegeschwindigkeit selbst bei Verwendung des neuentwickelten schnellen 5¼-Zoll-Diskettenlaufwerks VC1571 bei lediglich gut 3 kB pro Sekunde, während konventionelle CP/M-Systeme um die 20 kB erreichen. Das Arbeiten mit umfangreichen Datensätzen wurde deshalb für die CP/M-Anwender häufig „zur Geduldsprobe“. Durch den Einsatz von Speichererweiterungen wie etwa den RAM Expansion Units der Typen 1700 bzw. 1750 als RAM-Disks lässt sich die Arbeitsgeschwindigkeit unter CP/M-Plus allerdings um das Zehn- bis Fünfzehnfache steigern.
Diskettenbetriebssysteme Bearbeiten
Bei den beiden Diskettenbetriebssystemen Commodore DOS 3.0 (auch CBM DOS 3.0) sowie Commodore DOS 3.1 (auch CBM DOS 3.1) handelt es sich um Firmware, die nicht im Festspeicher des C128 selbst, sondern in den ROM-Chips des eigens für den Rechner entwickelten 5¼-Zoll-Diskettenlaufwerks VC1571 bzw. dessen im Falle der Desktop-Modelle C128D sowie C128D-CR ins Rechnergehäuse integrierten Varianten residiert. Beide Versionen bilden den direkten Nachfolger des für die VC1541 des C64 geschriebenen Commodore DOS 2.6. Das native Commodore BASIC V7.0 des C128 verfügt über insgesamt 17 Diskettenbefehle zum komfortablen Aufruf der unterschiedlichen Funktionen von Commodore DOS 3.0/3.1. Die beiden für die Bürorechner der CBM-Reihe entwickelten Festplattenlaufwerke D9060 und D9090 besitzen ebenfalls ein jedoch nicht mit der Systemsoftware der VC1571 identisches Diskettenbetriebssystem mit der Bezeichnung Commodore DOS 3.0.
Commodore DOS 3.0 Bearbeiten
Die Diskettensystemsoftware des ab 1985 in drei Versionen auf den Markt gebrachten Commodore DOS 3.0 umfasst insgesamt 32Â kB ROM. Sie belegt den Adressbereich von $8000
bis $FFFF
des laufwerkseigenen Speichers. Die Sprungtabelle des Commodore DOS 3.0 liegt zwischen $BF00
und $BFFF
. Zwecks Gewährleistung größtmöglicher Kompatibilität zur VC1541 im C64-Modus enthält das Diskettenbetriebssystem der VC1571 in nahezu unveränderter Form im Adressbereich von $C100
bis $FFFF
das gesamte Commodore DOS 2.6 und im Adressbereich von $8000
bis $BFFF
die hinzugefügten Unterprogramme des neuen Commodore DOS 3.0. Dazwischen liegt von $C000
bis $C0FF
ein „unbenutzter Leerbereich“.
Systemroutinen, Diskettenformate und Befehlssatz Bearbeiten
Lediglich drei wirklich neue Funktionen wurden dem Commodore DOS 3.0 gegenüber dem weitverbreiteten Vorgänger hinzugefügt.
Erstens wurde es mit zusätzlichen Steuerroutinen zur Verwendung der in der VC1571 verbauten Lichtschranke sowie zur Regulierung der über zwei Schreib-/Leseköpfe verfügenden Laufwerksmechanik ausgestattet.
Zweitens wurde das Commodore DOS 3.0 um Systemroutinen erweitert, die neben dem bis dahin ausschließlich von Commodore unter Einsatz des gruppencodierten Datenaufzeichnungsverfahrens implementierten GCR-Format (englisch Group Coded Recording) eine Verwendung von Disketten im MFM-Format (englisch Modified Frequency Modulation) erlauben. Das mithilfe eines Floppy-Disk-Controllers des Typs WD1770 von Western Digital erzeugte MFM-Format gestattet der VC1571 den Datenaustausch mit den CP/M-Rechnern von Osborne, Kaypro (Kaypro II und IV), Epson und IBM (CP/M-86). Das Format CP/M-86 erlaubt ferner den Datenaustausch mit den Heimcomputern der Modellreihe Schneider CPC, sofern anstelle der standardmäßigen 3-Zoll-Diskettenlaufwerke von Schneider zusätzliche Zweitlaufwerke für 5¼-Zoll- bzw. 3½-Zoll-Disketten von Fremdherstellern angeschlossen werden. Das zur Formatierung in diesen Diskettenformaten nötige Dienstprogramm wurde allerdings erst mit dem Update von 1987 in die CP/M-Plus-Betriebssystemsoftware integriert. Mittels des nicht zur Betriebssystemsoftware gehörenden Hilfsprogramms Jugg’ler lassen sich insgesamt 170 CP/M-Diskettenformate verarbeiten, darunter auch zahlreiche ECMA-Formate. Da der Floppy-Disk-Controller WD1770 zu seinem im IBM-PC bzw. IBM-PC XT verwendeten Pendant µPD765 von NEC und dessen Derivaten kompatibel ist, können Rohdaten mittels eines weiteren Hilfsprogramms sogar mit IBM-PC-kompatiblen Rechnern geteilt werden. Mit einer Speicherkapazität von bis zu 200 kB pro Diskettenseite bei einer Sektorengröße von 1024 Bytes übertrifft das MFM-Format das GCR-Format um gut 29 kB.
Drittens erhielt das Commodore DOS 3.0 neue Busroutinen zur optimalen Ausnutzung des im Vergleich zum Vorgängermodell deutlich schnelleren seriellen Busses des C128. Diese Busroutinen ermöglichen der VC1571 die Durchführung von Lese- und Schreiboperationen mit hohem Datendurchsatz im C128-Modus sowie im für damalige Verhältnisse extrem schnellen Stoßbetrieb, dem sogenannten Burst-Modus. Bei nur einer Diskettenumdrehung können im Burst-Modus ganze Spuren auf einmal in den Arbeitsspeicher eingelesen werden. Ihre Schnelligkeit verdanken die Busroutinen ihrem vergleichsweise einfachen Aufbau.
Das Commodore DOS 3.0 verwendet teils etwas andere Befehlsparameter, verfügt aber von einer wichtigen Ausnahme abgesehen über den gleichen Befehlssatz wie der Vorgänger Commodore DOS 2.6. Hinzugekommen ist lediglich der vielseitige, etwa zum Einstellen der Geräteadresse, Umschalten zwischen dem VC1541- und dem VC1571-Modus, Aktivieren des Burst-Modus sowie Festlegen des Abstandes zwischen den Sektoren auf der Diskette dienende Befehl „U0“
. 31 Fehlermeldungen erleichtern dem Anwender die Fehlersuche.
Softwarearchitektur Bearbeiten
Das Commodore DOS 3.0 besteht ferner aus einem Hauptprogramm und einer Unterbrechungsroutine. Das Hauptprogramm verwendet die im Adressbereich von $0000
bis $00FF
liegende Zeropage der in der VC1571 verbauten CPU des Typs MOS Technology 6502 (kurz MOS 6502) als sogenannten „Jobspeicher“, in den alle anstehenden Diskettenbefehle und -operationen (englisch jobs) inklusive der notwendigen Parameter für Spurnummer, Sektornummer, Diskettenseite usw. eingetragen werden. Die Unterbrechungsroutine emuliert ihrerseits die Logikfunktionen eines vollwertigen Floppy-Disk-Controllers, da viele der Fähigkeiten des von einem Fremdhersteller stammenden WD1770 etwa zur Steuerung der Laufwerksmechanik überhaupt nicht vom Commodore DOS 3.0 verwendet werden und es sich bei den beiden in der VC1571 verbauten Schnittstellenbausteinen des Typs MOS Technology VIA lediglich um einfache „Pseudo-Controller“ mit begrenzten Logikfunktionen handelt. Die Unterbrechungsroutine wird regelmäßig über einen Timer aufgerufen und überprüft den Jobspeicher auf auszuführende Befehle. Dieser Vorgang wird auch als „Jobschleife“ bezeichnet. Nach erfolgreicher Befehlsausführung hinterlässt sie im Jobspeicher eine Rückmeldung, die das Hauptprogramm über die ordnungsgemäß durchgeführten Diskettenoperationen informiert. Der Jobspeicher bzw. die Zeropage liegen im 2 kB umfassenden Arbeitsspeicher der VC1571, der außerdem neben den CPU-Registern des MOS 6502 zahlreiche Puffer etwa für das Zwischenspeichern von Fehlermeldungen, Rechnerbefehlen, gerade bearbeiteten Dateiblöcken usw. enthält.
Da das Diskettenlaufwerk VC1570 Disketten nur einseitig verwenden kann, besitzt es eine eigene Fassung des Commodore DOS 3.0, das in einem 32-kB-ROM-Baustein mit der Nummer 315090-01 untergebracht ist. Von der für die VC1571 programmierten Fassung existieren dagegen zwei Versionen: Die ursprüngliche auf einem ROM-Chip mit der Nummer 310654-03 sowie eine spätere fehlerbereinigte Revision, die nach Markteinführung bekanntgewordene Probleme etwa bei der Positionierung des Schreib-/Lesekopfes auf der zweiten Diskettenseite oder der zur Angabe der freien Diskettenblöcke dienenden BAM-Anzeige (englisch Block Availability Map) beseitigt und auf einem ROM-Baustein mit der Nummer 310654-05 zu finden ist. Die Revision erhöht deutlich sowohl die Geschwindigkeit der Datenübertragung als auch die Stabilität des Diskettenbetriebssystems. Der entsprechende ROM-Chip konnte über den Commodore-Kundenservice bezogen werden. Wer sich den Selbsteinbau nicht zutraute, konnte den Eingriff aber auch kostenlos in einer Commodore-Kundenwerkstatt durchführen lassen. Zwecks Gewährleistung vollständiger Softwarekompatibilität enthalten sämtliche Versionen des Commodore DOS 3.0 identische Fassungen der Sprungtabelle.
Commodore DOS 3.1 Bearbeiten
Beim 1987 fertiggestellten Commodore DOS 3.1 handelt es sich um das auf den Betrieb mit dem C128D-CR ausgelegte Diskettenbetriebssystem der VC1571. Zur Steuerung des internen 5¼-Zoll-Diskettenlaufwerks wurde beim C128D neben zwei Schnittstellenbausteinen des Typs MOS Technology VIA ein als Buscontroller agierender Schnittstellen-Adapter des Typs MOS Technology CIA mit Echtzeituhr verbaut, dessen Fähigkeiten im Betrieb allerdings – ähnlich wie beim Floppy-Disk-Controller WD1770 – nur teilweise in Gestalt seines seriellen Schieberegisters eingesetzt werden, während gleichzeitig die Schieberegister der beiden Schnittstellenbausteine ungenutzt bleiben. Vor der Markteinführung des C128D-CR überarbeitete Commodore die Hardware des C128D. Daher wurden der MOS Technology CIA sowie der WD1770 zum neu entwickelten MOS 5710 zusammengefasst. Dieser Floppy-Disk-Controller wurde ausschließlich in diesem Modell eingesetzt. Zwar verringerte der MOS 5710 die Produktionskosten und konnte ebenfalls die die Diskettenformate der CP/M-Rechner von Osborne, Kaypro, Epson sowie IBM lesen und schreiben. Auf weitere Formate ließ sich der neue Floppy-Disk-Controller im Gegensatz zum WD1770 jedoch nicht programmieren. Die beim C128D noch auf einer eigenen Nebenplatine untergebrachten Bausteine des ins Rechnergehäuse eingelassenen 5¼-Zoll-Diskettenlaufwerks wurden überdies beim C128D-CR in die Hauptplatine integriert.
Neben der Verschaltung musste natürlich auch die ursprüngliche Diskettensystemsoftware an die neue, nunmehr höher integrierte Hardwareumgebung angepasst werden. Aus dieser Anpassung ging schließlich das etwas umfangreichere Commodore DOS 3.1 hervor, das einige veränderte bzw. verschobene Systemroutinen sowie einzelne neue Sprunganweisungen enthält, für die zuvor ungenutzte Bereiche des Laufwerkfestspeichers verwendet werden. Darüber hinaus wurde eine Fehlerbereinigung durchgeführt, in deren Rahmen etwa die Sprungtabelle, der Jobspeicher und die Prüfsummenroutine überarbeitet wurden. Diese Veränderungen führen jedoch im C128-Modus bei einigen, auf den älteren Modellvarianten C128 mit VC1571 und C128D problemlos laufenden Anwendungen mit intensiver Nutzung der Routinen des Diskettenbetriebssystems zu Abstürzen. Insbesondere hardwarenahe, unter Umgehung der Sprungtabelle Einsprünge in das Diskettenbetriebssystem vornehmende Programme – wie etwa Kopierprogramme – bereiten unter Commodore DOS 3.1 vielfach Probleme. Wer die inkompatible Software nicht eigenhändig für den C128D-CR umprogrammieren konnte oder wollte, war letztlich zur Anschaffung eines zusätzlichen, noch das Commodore DOS 3.0 enthaltenden externen Diskettenlaufwerks des Typs VC1571 gezwungen.
Das Commodore DOS 3.1 existiert lediglich in einer Fassung und ist auf einem 32-kB-ROM-Chip mit der Nummer 318047-01 untergebracht. Aufgrund der Ausrichtung auf unterschiedliche Hardwareumgebungen ist eine Ersetzung defekter ROM-Bausteine des Commodore DOS 3.1 durch die unterschiedlichen Varianten des Commodore DOS 3.0 nicht möglich.
Diskettenoperationen | BASIC-Befehle |
---|---|
Formatieren, Bereinigen und Duplizieren ganzer Disketten | HEADER, COLLECT, BACKUP |
Anzeigen des Disketteninhaltsverzeichnisses | DIRECTORY |
Laden, Speichern und Verifizieren von Programmen | DLOAD, DSAVE, DVERIFY |
Laden und Speichern binärer Maschinenspracheprogramme | BLOAD, BSAVE |
Öffnen und Schließen von Dateien | DOPEN, DCLOSE |
Zugreifen auf sequentielle und relative Dateien | APPEND, RECORD |
Löschen, Verketten, Umbenennen und Kopieren von Dateien | SCRATCH, CONCAT, RENAME, COPY |
Commodore DOS 10.0 Bearbeiten
Beim Commodore DOS 10.0 handelt es sich um das 32 kB ROM umfassende, von Grund auf neu entwickelte Diskettenbetriebssystem der VC1581. Der Befehlssatz des Commodore DOS 10.0 enthält neben sämtlichen von den Versionen Commodore DOS 2.6–3.1 her bekannten Instruktionen einige zusätzliche Funktionen, etwa in Bezug auf den Burst-Modus, die Formatierung, die Fehlermeldungen oder die Suchfunktionen. Auch das Commodore DOS 10.0 verwendet eine für die Adressierung der Speicherzellen des Laufwerks vorgesehene Zeropage. Sie liegt im Bereich von $0000
bis $00FF
des Arbeitsspeichers der VC1581. Ansonsten ist die Speicherorganisation des Commodore DOS 10.0 aber eine völlig andere als die der Vorgängerversionen und führt deshalb zu Einschränkungen bei der Kompatibilität. Über der Zeropage liegt von $0100
bis $01FF
der Stapelspeicher und von $0200
bis $02FF
ein für Variablen reservierter Bereich. Als einziges 8-Bit-Diskettenbetriebssystem von Commodore verfügt das Commodore DOS 10.0 über Systemroutinen zur Verwaltung von Unterverzeichnissen sowie zur Verwendung des zu diesem Zeitpunkt bereits zum Industriestandard gewordenen, mithilfe des Floppy-Disk-Controllers WD1772 erzeugten MFM-Formats des IBM System/34 mit 80 Spuren pro Diskettenseite und zehn Sektoren pro Spur. Allerdings liegt das Disketteninhaltsverzeichnis nicht wie beim Commodore DOS 3.0 bzw. 3.1 auf Spur 18, sondern auf Spur 40, was ebenfalls zu Kompatibilitätsproblemen führt. Überdies ist das Commodore DOS 10.0 zum Anlegen von bis zu 296 Dateien pro Diskette in der Lage, während alle bis dahin von Commodore entwickelten 8-Bit-Diskettenbetriebssysteme lediglich bis zu 144 Dateien verwalten können.
Das Commodore DOS 10.0 reserviert 5Â kB der insgesamt 8Â kB RAM der VC1581 zur Zwischenspeicherung der von einer gesamten Diskettenspur eingelesenen Daten. Dieser Diskettenspur-Zwischenspeicher (englisch track cache buffer) liegt im Bereich von $0C00
bis $1FFF
und erlaubt schnelle Datentransfers zum Arbeitsspeicher des Rechners. Er kann aber auch für andere Zwecke eingesetzt werden, etwa zur Programmierung weiterer, nativ nicht lesbarer, aber ebenfalls auf dem MFM-Verfahren aufbauender Aufzeichnungsformate. Mit nur geringem Programmieraufwand lassen sich beispielsweise andere 3½-Zoll-Disketten-Formate wie die des IBM Personal System/2, des Atari ST oder MS-DOS einlesen. Außerdem steht dem Commodore DOS 10.0 ein vergrößerter Jobspeicher zur Verfügung. Daher kann es mehr Dateien gleichzeitig öffnen als die Vorgängerversionen. Der aus neun jeweils 256 Bytes großen Puffern bestehende, u. a. für die Zwischenspeicherung der Disketteninhaltsverzeichnisse zuständige Jobspeicher umfasst insgesamt 2.303 Bytes und liegt im Bereich von $0300
bis $0BFF
. Maschinennah programmiert werden kann der Jobspeicher mit über 30 vom Commodore DOS 10.0 zur Verfügung gestellten Assembler-Befehlen (englisch job codes).
Das Commodore DOS 10.0 besitzt ferner eine eigene Autoboot-Funktion. Bei einem System-Reset oder einem System-Neustart sucht das Diskettenbetriebssystem automatisch nach einer User-Datei mit dem Dateinamen COPYRIGHT CBM 86.USR
auf der gerade eingelegten Diskette, lädt das entsprechende Dienstprogramm – sofern vorhanden – in den Arbeitsspeicher der VC1581 und führt dieses dann aus. Außerdem ist eine Selbsttestfunktion in das Commodore DOS 10.0 integriert.
Nur komplett in den Arbeitsspeicher geladene ältere Programme für den C128 laufen auch unter Commodore DOS 10.0 anstandslos. Software mit Einsprüngen ins Diskettenbetriebssystem bringt den Rechner dagegen wegen des völlig anders gearteten Aufbaus des Commodore DOS 10.0 zum Abstürzen. Zu den wenigen umstandslos lauffähigen Programmen gehört die in Westdeutschland populäre Textverarbeitung StarTexter 128, während weit verbreitete Software wie etwa die diskettenbasierten Betriebssysteme GEOS 128 und CP/M-Plus, die Datenbanken Superbase 128 und Datamat 128, die Textverarbeitungen Vizawrite 128 und Textomat 128 oder der Basic 128 Compiler nicht ohne Weiteres unter Commodore DOS 10.0 betrieben werden können.
Grafische Benutzeroberflächen Bearbeiten
Mitte der 1980er Jahre erlangte die mausgesteuerte grafische Benutzeroberfläche (englisch Graphical User Interface, kurz GUI) des Apple Macintosh aufgrund ihrer über den Einsatz von Icons und Computermäusen im Vergleich zu den herkömmlichen Texteditoren gesteigerten Benutzerfreundlichkeit hohe Popularität. Nach diesem Vorbild wurden weitere GUIs für andere Computersysteme entwickelt, darunter auch das von Berkeley Softworks stammende Graphic Environment Operating System (kurz GEOS). Die 1986 für den C64 entwickelte Version GEOS 64 erfreute sich bald ebenfalls großer Beliebtheit. Mit GEOS 128 wurde im Jahr darauf aber auch eine GEOS-Portierung für den C128-Modus veröffentlicht. Bis Anfang 1990 wuchs die Zahl der weltweiten GEOS-Anwender unter den Besitzern eines Commodore-Rechners auf 1,8 Millionen. Davon entfielen 70.000 auf eine der deutschsprachigen Fassungen von GEOS 64 bzw. GEOS 128. Insgesamt wurden bis zu diesem Zeitpunkt inklusive der die grafische Benutzeroberfläche ergänzenden GEOS-Applikationen über 100.000 ins Deutsche übersetzte GEOS-Softwareprodukte verkauft.
GEOS 128 Version 1.3 Bearbeiten
1987 wurde mit GEOS 128 Version 1.3 (kurz GEOS 128 1.3) auf der vom 4. bis 6. März in Hannover abgehaltenen CeBit erstmals auch eine für den C128-Modus geschriebene GEOS-Version vorgestellt. Ab Ende Mai 1987 sollte GEOS 128 im Handel erhältlich sein. Die Markteinführung der englischsprachigen Version verzögerte sich jedoch bis Oktober 1987. Im Wesentlichen handelt es sich bei GEOS 128 um eine auf die Hardwareverbesserungen des C128 ausgerichtete Neuauflage von GEOS 64.
Zum Lieferumfang der für die Standardauflösung von 640 × 200 Bildpunkten des C128 im 80-Zeichen-Modus entwickelten, prinzipiell aber auch im 40-Zeichen-Modus lauffähigen GEOS-Version gehörten neben einer integrierten Taschenrechnerfunktion, einem Notizbuch und einer Alarmuhr das Malprogramm GeoPaint 128 sowie die nach dem WYSIWYG-Prinzip funktionierende Textverarbeitung GeoWrite 128. Für die für den deutschsprachigen Raum produzierte Version des C128 erschien eigens eine portierte Fassung mit deutschem Zeichensatz. Für den Betrieb unter GEOS 128 1.3 wurden außerdem verschiedene Anwendungsprogramme entwickelt. Neben der Rechtschreibprüfung GeoSpell 128 erschienen im Jahr 1988 etwa das Dateiverwaltungsprogramm GeoFile 128 sowie die Tabellenkalkulation GeoCalc 128 – alle ebenfalls aus dem Hause Berkeley Softworks. GeoCalc 128 arbeitet mit hoher Rechengenauigkeit und berücksichtigt Veränderungen sofort, gestattet jedoch nicht das Einbinden von Bildern oder Grafiken.
Zum Betrieb muss das nicht zum Lieferumfang des C128 gehörende GUI zunächst von einer Systemdiskette gebootet werden. Dabei können die Commodore-Diskettenlaufwerke VC1541, VC1571 oder VC1581 zusammen mit einer beliebigen Version des C128 im 80-Zeichen-Modus verwendet werden. Alternativ kann die Hauptplatine des C128 mit einem die GEOS-Systemsoftware enthaltenden ROM bestückt werden. Aufgrund des im 80-Zeichen-Modus doppelt so hoch getakteten Hauptprozessors MOS 8502, des größeren Arbeitsspeichers sowie der mindestens 16 kB dedizierten Grafikspeichers laufen sämtliche Versionen von GEOS 128 auf dem C128 wesentlich schneller als das ursprüngliche GEOS 64 auf dem C64. Durch die zusätzliche Verwendung von Speichererweiterungen als RAM-Disk lässt sich die Arbeitsgeschwindigkeit nochmals deutlich erhöhen.
Zu den Mindestsystemanforderungen zählen neben Rechner und VC1541-Diskettenlaufwerk ferner ein 80-Zeichen-Monitor mit RGBI-Anschluss und wahlweise ein Joystick oder eine Maus als Eingabegerät. Optimiert wurde GEOS 128 1.3 jedoch auf den Betrieb mit den Diskettenlaufwerken VC1571 bzw. VC1581 im Burst-Modus sowie den Speichererweiterungen des Typs 1700 bzw. 1750. Das GUI kann mit Geschwindigkeitseinbußen aber auch ohne diese verwendet werden. Programmiert wurde die Urversion von GEOS 128 von Jim Defrisco, Brian Dougherty, Dave Durran, Michael Flarr, Doug Fults, Chris Hawley, Clayton Jung und Tony Requist.
GEOS 128 Version 2.0 Bearbeiten
1989 wurde schließlich auf der vom 7. bis 10. Januar in Las Vegas abgehaltenen Winter Consumer Electronics Show das verbesserte, vollständig softwarekompatible GEOS 128 Version 2.0 (kurz GEOS 128 2.0) offiziell vorgestellt. Diese Revision von GEOS 128 erschien auch in einer deutschsprachigen Fassung. An den Mindestsystemanforderungen änderte sich gegenüber der Vorgängerversion nichts. Für einen optimalen Betrieb wird neben einer Maus und einer 512-kB-Speichererweiterung allerdings die Verwendung eines grafikfähigen Druckers empfohlen. Die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers für GEOS 128 2.0 lag bei 69,95 US$ bzw. 139 DM. Für 79 DM konnten Besitzer der Vorgängerversion ein Upgrade auf GEOS 128 2.0 erwerben. Ungefähr die Hälfte der nordamerikanischen C128-Besitzer verwendete im Jahr 1989 eine Version von GEOS 128 auf ihren Rechnern.
Zur erweiterten Funktionalität von GEOS 128 2.0 gehören farbig markierte Dateitypen, die Möglichkeit der Mehrfachauswahl von Dateien sowie ein Dienstprogramm zur Druckeranpassung. GeoWrite 128 wurde um eine verbesserte Version der Rechtschreibprüfung GeoSpell 128, Editierfunktionen wie etwa das Hoch- und Tiefstellen von Text sowie zahlreiche Druckertreiber erweitert. Mit GeoPaint 128 lassen sich nunmehr Bilder auch verzerren. Beide Anwendungen sind ausschließlich im 80-Zeichen-Modus lauffähig. Ohne Speichererweiterung laufen sie aber relativ langsam und das Malprogramm neigt zu Deformationen bei der Erstellung von Grafiken. GeoPaint 128 arbeitet mit einer Maximalauflösung von 640 × 720 Bildpunkten, von denen aber aufgrund von Hardwarebeschränkungen immer nur ein 640 × 145 Pixel großer Ausschnitt auf dem Bildschirm angezeigt werden kann.
Überdies wurden weitere GEOS-Applikationen wie die auf das Verfassen von Serienbriefen spezialisierte Textverarbeitung GeoMerge oder der auf den Betrieb mit Laserdruckern ausgerichtete Druckertreiber GeoLaser in die Systemsoftware integriert. Mit GeoChart 128 erschien außerdem ein Programm zur grafischen Darstellung von Statistiken, GeoDex 128 eine Adressverwaltung, GeoTerm 128 eine Terminalemulation für die Datenfernübertragung mit 1200 Baud sowie GeoPublish 128 ein Desktop-Publishing-Programm. GeoTerm wurde im April 1988 zunächst für den Betrieb unter GEOS 64 als Listing zum Abtippen, ein Jahr später dann in einer auch unter GEOS 128 im 80-Zeichen-Modus des C128 lauffähigen Bookware-Version mit erweiterter Funktionalität, höherer Bedienerfreundlichkeit sowie einem um 4 kB vergrößerten Pufferspeicher veröffentlicht. GeoPublish erschien ebenfalls 1988 – noch ohne den Zusatz „128“ im Titel – zunächst in einer nur mit 40 Zeichen pro Zeile arbeitenden, immerhin aber deutschsprachigen Version.
Schließlich wurde mit dem GeoProgrammer auch eine Entwicklungsumgebung für GEOS-Software mit Assembler (GeoAssembler), Linker (GeoLinker) und Debugger (GeoDebugger) veröffentlicht. Im C128-Modus lässt sich GeoProgrammer aber nur mit 40 Zeichen pro Zeile betreiben. Als Editor dient unter GeoProgrammer die bereits erwähnte GEOS-Applikation GeoWrite 128. Der GeoProgrammer gestattet die Verwendung sogenannter VLIR-Dateien (Abkürzung für englisch Variable Length Index Record), die das Programmieren von nur teilweise im Arbeitsspeicher residierender GEOS-Software gestatten und bei Bedarf zusätzlich benötigte Daten einfach von Diskette nachzuladen erlauben. Außerdem ist das Einbinden von Grafiken in den Quellcode möglich. Mit dem MegaAssembler brachte der Markt+Technik Verlag eine weitere Entwicklungsumgebung für GEOS-Software mit ähnlichem Leistungsumfang heraus.
GEOS 64 Bearbeiten
Im C64-Modus können alle offiziellen Versionen von GEOS 64 – also die von 1986 bis 1988 sukzessive veröffentlichten Versionen 1.2, 1.3 und 2.0 – inklusive sämtlicher Anwendungen problemlos auf dem C128 betrieben werden. Im Gegensatz zum C64C, einer vom Design des C128 inspirierten Revision des C64 aus dem Jahr 1986, zu deren Lieferumfang GEOS 64 gehörte, mussten GEOS 64/128 jedoch von den Anwendern des C128 hinzugekauft werden. GEOS 64 und GEOS 128 sind untereinander weitgehend softwarekompatibel. Wer bereits GEOS 64 besaß, konnte für 22 US$ ein Upgrade auf GEOS 128 erwerben.
Native höhere Programmiersprachen Bearbeiten
Commodore BASIC V7.0 Bearbeiten
Als ab Werk eingebaute Programmierumgebung dient im C128-Modus das Commodore BASIC V7.0, eine stark erweiterte Version des in den Vorgängern Commodore VC 20 (kurz VC20) sowie C64 verwendeten Commodore BASIC V2.0. Der Interpreter des im Festspeicher residierenden Commodore BASIC V7.0 ist direkt nach dem Einschalten verfügbar und belegt 28 kB ROM. Mit 122.365 Bytes stellt er dem Anwender in etwa doppelt so viel Programmspeicher wie der Commodore Plus/4 und gut dreimal so viel Programmspeicher wie der C64 zur Verfügung.
Commodore BASIC V7.0 verfügt über einen umfangreichen, 162 Instruktionen umfassenden Befehlssatz, der neben allen Befehlen, Anweisungen, Funktionen und Variablen der Vorgängerversionen Commodore BASIC V2.0, V3.5 sowie V4.0 weitere Befehle zur strukturierten Programmierung, Fehlerbehandlung, Klang- und Grafikerzeugung, Steuerung von Diskettenlaufwerken sowie zur Verwaltung von Speichererweiterungen enthält. Auch ein leicht zu bedienender Sprite-Editor gehört zur Grundausstattung. Insgesamt 14 Instruktionen wie etwa COLOR
, DRAW
oder PAINT
dienen ausschließlich der Generierung von Grafiken. Auch Shapes lassen sich programmieren. Sogar Fenster können mit Hilfe des Befehls WINDOW
sowohl im 40- als auch im 80-Zeichen-Modus eingerichtet werden. Allerdings enthält das Commodore BASIC V7.0 keine Grafikbefehle zur Programmierung des hochauflösenden 80-Zeichen-Grafikchips MOS 8563. Programmzeilen dürfen bis zu 160 Zeichen lang sein. Mit dem Befehl MONITOR
lässt sich der in die Systemsoftware integrierte Maschinensprachemonitor aufrufen. Zur Fehlerbeseitigung stehen 41 codierte Fehlermeldungen zur Verfügung.
Mit Hilfe der Befehle SLOW
und FAST
kann die Taktfrequenz des Hauptprozessors MOS 8502 wahlweise auf 1 MHz oder 2 MHz eingestellt werden. Beim Betrieb mit 2 MHz ist das Commodore BASIC V7.0 des C128 gut doppelt so schnell wie das Commodore BASIC V3.5 des Commodore Plus/4. Auch die Arbeitsgeschwindigkeit des wesentlich einfacheren Commodore BASIC V2.0 wird vom BASIC-Dialekt des C128 beim Benchmarktest übertroffen. Allerdings beträgt der Geschwindigkeitsvorteil gegenüber dieser in den Erfolgsmodellen VC20 und C64 eingesetzten Variante des Commodore BASIC nur ein gutes Drittel, die ausschließlich im 2-MHz-Modus erreicht werden. Im für die Darstellung von Grafik und Sprites benötigten 1-MHz-Modus ist das Commodore BASIC V7.0 dagegen signifikant langsamer, da es für die Dekodierung des wesentlich umfangreicheren Befehlssatzes mehr Zeit benötigt und der BASIC-Interpreter beim Bankswitching keinen direkten Speicherzugriff hat, sondern hierfür zunächst spezielle Umschaltroutinen aufrufen muss. Damit ist das Commodore BASIC V7.0 paradoxerweise sowohl der schnellste als auch langsamste auf einem Commodore-Computer umgesetzte native BASIC-Dialekt.
Allerdings unterscheiden sich die Benchmarkergebnisse je nach Einsatzgebiet voneinander. Bei arithmetischen Funktionen oder komplexen Berechnungen in den Grundrechenarten beispielsweise ist das Commodore BASIV V7.0 im 2-MHz-Modus etwa doppelt so schnell wie das Commodore BASIC V2.0, während beide BASIC-Dialekte bei der Bildschirmausgabe ungefähr gleich schnell operieren. Deutlich schneller arbeiten indes die BASIC-Dialekte konkurrierender 16-Bit-Rechner wie das Omikron BASIC der Atari-ST-Reihe, das AmigaBASIC V2.0 des Amiga 500 oder das GW-BASIC V3.22 des IBM-PC AT.
Commodore BASIC V2.0 Bearbeiten
Im C64-Modus kann der C128 ohne Einschränkungen im für den VC20 und den C64 entwickelten Commodore BASIC V2.0 programmiert werden. Durch bestimmte Programmiertricks lässt sich auch die verbesserte C128-Hardware in Programme einbinden. Diese Programme laufen allerdings auf dem C64 wegen der unterschiedlichen Hardware nicht fehlerfrei und können den Rechner zum Abstürzen bringen.
Optionale höhere Programmiersprachen Bearbeiten
Neben den nativen Dialekten des Commodore BASIC erschien eine Reihe weiterer höherer Programmiersprachen für den C128, darunter Dialekte der Programmiersprachen BASIC, C, COBOL, COMAL, Forth, Fortran, Lisp, Pascal, PILOT und Prolog. Diese optionalen höheren Programmiersprachen erschienen entweder auf komfortablen Steckmodulen und sind sofort nach dem Einschalten einsatzbereit oder müssen erst von Diskette oder Kompaktkassette in den Arbeitsspeicher geladen werden. Das Laden von Diskette stellt dabei den Regelfall dar.
BASIC Bearbeiten
Zum Zeitpunkt der Markteinführung besaßen fast alle Heimcomputer einen eigenen, im Festspeicher residierenden BASIC-Dialekt, dessen Kommandozeileninterpreter im Alltag als Benutzeroberfläche diente. Aufgrund der großen Durchdringung des Marktes mit BASIC-Varianten aller Art wurden zahlreiche BASIC-Erweiterungen sowie BASIC-Compiler für das native Commodore BASIC V7.0 entwickelt. Für den CP/M-Modus erschienen ferner mehrere eigenständige BASIC-Dialekte und -Compiler.
Erweiterungen des nativen Commodore BASIC V7.0 Bearbeiten
Da der Befehlsvorrat des nativen Commodore BASIC V7.0 keine Grafikbefehle für den 80-Zeichen-Modus aufweist, veröffentlichte 1986 zunächst Patech Software, später dann Free Spirit Software eine auf Diskette erhältliche, bewusst nicht kopiergeschützte BASIC-Erweiterung namens BASIC 8.0, die 53 zusätzliche BASIC-Befehle sowie 32 neue Grafikmodi bereitstellt und obendrein sogar für die damalige Zeit ungewöhnliche 3D-Grafikbefehle enthält. Außerdem unterstützt BASIC 8.0 die Verwendung von Speichererweiterungen, Druckern, Joysticks und Computermäusen. Darüber hinaus ist BASIC 8.0 eines der wenigen, den gesamten Grafikspeicher des C128D-CR als RAM-Disk ausnutzenden kommerziellen Programme. Sämtliche Instruktionen dieser in den Vereinigten Staaten wohl bekanntesten kommerziellen BASIC-Erweiterung für den C128 lassen sich in BASIC-Programmen gemeinsam mit dem Befehlssatz des Commodore BASIC V7.0 verwenden. Zur Kennzeichnung beginnen alle BASIC 8-Befehle mit einem vorangestellten At-Zeichen, also etwa @PAINT
zum Ausfüllen geschlossener Flächen mit bestimmten Farben bzw. Mustern oder @MODE
zum Aufruf der erwähnten Grafikmodi. BASIC 8.0 kostete 39,95 US$, für einen Aufpreis von 19,95 US$ konnte die Software auch in Form eines die Ladezeiten ersparenden ROM-Chips erworben werden.
Mit Hyper-BASIC erschien auch in Westdeutschland eine BASIC-Erweiterung als Steckmodul. Ferner ist Macro Basic Highway (kurz MB Highway) vom Unternehmen System- & Anwender-Software Hermann-Josef Bernd zu den in Westdeutschland entwickelten BASIC-Erweiterungen des C128 zu zählen. Das ebenfalls in Form eines Steckmoduls erhältliche MB Highway bietet über 200 neue Befehle zur strukturierten Programmierung, Bildschirmverwaltung, Stringbehandlung, Speicherverwaltung, Tabellenverarbeitung, Datei- und Fensterverwaltung sowie die Möglichkeit der Verwendung interruptgesteuerter Unterprogramme.
BASIC-Compiler für das native Commodore BASIC V7.0 sowie dessen Erweiterungen Bearbeiten
Neben diesen BASIC-Erweiterungen erschienen zahlreiche BASIC-Compiler-Pakete für den C128. Data Becker und Abacus Software veröffentlichten bereits 1985 den Basic 128 Compiler von Thomas Helbig, der in Commodore BASIC V7.0 geschriebene Programme optimiert, mit einer Geschwindigkeit von 1–2 kB pro Minute wahlweise in P-Code oder Maschinensprache überträgt und überdies eine integrierte Entwicklungsumgebung enthält. Unter Basic 128 stehen 64 kB an Speichervolumen für den Quellcode zur Verfügung. In Österreich erschien ein Jahr später mit dem Austro-Comp 128 von Digimat ein weiterer, auch die Befehlssätze von BASIC-Erweiterungen akzeptierender Compiler. Die für den Quellcode zur Verfügung stehende Speicherkapazität beträgt unter Austro-Comp 128 ebenfalls 64 kB. Auch Skyles Electric Works brachte mit Blitz! 128 einen BASIC-Compiler mit vergleichbarem Leistungsumfang heraus. Weitere BASIC-Compiler erschienen mit dem Gnome Speed Compiler 128 von SM Software, dem SM Compiler 128 ebenfalls von SM Software, PetSpeed 128 von Oxford Computer Systems und Zoom! 128 von Abacus.
BASIC-Dialekte und BASIC-Compiler für den CP/M-Modus Bearbeiten
Für den CP/M-Modus wurden mehrere BASIC-Dialekte bzw. -Compiler entwickelt. Digital Research brachte den in Westdeutschland vom Markt+Technik Verlag vertriebenen CBASIC Compiler heraus. Dieser gestattet optional das Programmieren ohne Zeilennummern und arbeitet mit lokalen Variablen. Für den Quellcode stehen 56 kB an Arbeitsspeicher zur Verfügung. Die C128-Portierung von CBASIC kann ferner Strings mit einer Länge von bis zu 32 kB verarbeiten und unterstützt strukturierte Programmierung durch die Verwendung mehrzeiliger Funktionen und Prozeduren mit Übergabe von Parametern. Ferner können Unterprogramme einzeln übersetzt und in Bibliotheken für die Verwendung in verschiedenen Programmen bereitgehalten werden. Die CBASIC-Kompilate sind sofort lauffähig. Außerdem veröffentlichte der Markt+Technik Verlag in Westdeutschland eine mit Interpreter, Compiler, Linker, Cross-Reference-Liste, Programmbibliothek und komfortablem Z80A-Makroassembler ausgestattete Version von Microsoft BASIC (auch MBASIC). Während ihrer Erstellung können Programme vom Interpreter getestet werden, bevor sie vom Compiler in Maschinensprache übersetzt werden. Der Quellcode kann dabei bis zu 56 kB lang sein. Die Ausführung von Programmen nimmt unter Microsoft BASIC aufgrund der niedrigen Taktung des Z80A im CP/M-Modus allerdings drei- bis viermal so viel Zeit in Anspruch wie im C128-Modus unter Commodore BASIC V7.0.
Von Comfood stammt die BASIC-Entwicklungsumgebung Nevada BASIC. Die Kompilate des Interpreters sind ebenfalls sofort lauffähig, es lassen sich jedoch im Gegensatz zu anderen BASIC-Dialekten nur sequentielle, aber keine relativen oder Index-Dateien verwenden. Unter Nevada BASIC stehen ca. 40 kB an Arbeitsspeicher für den Quelltext zur Verfügung. Außerdem stand mit E-BASIC ein leistungsfähiger, von Gordon Eubanks programmierter BASIC-Compiler für den CP/M-Modus als Public-Domain-Software zur Verfügung.
C Bearbeiten
Abacus brachte Anfang 1986 mit Super C einen Dialekt der oft zur Systemprogrammierung eingesetzten, prozeduralen und assemblernahen Programmiersprache C heraus. Das mitgelieferte Softwarepaket enthält eine Programmierumgebung mit Editor, Compiler und Linker. Für Quelltexte stehen unter Super C bis zu 41 kB an freiem Programmspeicher zur Verfügung, für den Objektcode maximal 53 kB. Darüber hinaus unterstützt die Software die Verwendung von RAM-Disks, etwa beim Betrieb mit Speichererweiterungen. Von Spinnaker Software stammt ein weiterer C-Dialekt namens Power C.
In Westdeutschland veröffentlichten der Markt+Technik Verlag und Data Becker die C-Programmierumgebungen Small C bzw. Profi C 128. Small C umfasst eine aus Editor, Compiler, Assembler, Linker, Lader, Archivverwaltungsprogramm mit C-Funktionsbibliothek und zahlreichen Hilfsprogrammen bestehende Entwicklungsumgebung für den Zweitprozessor Z80A im CP/M-Modus. Der für den Quellcode verfügbare Speicherplatz beträgt 56 kB. Profi C 128 weist einen ähnlichen Leistungsumfang wie Small C auf und verfügt über eine am CP/M-Betriebssystem angelehnte Benutzeroberfläche mit Kommandozeileninterpreter, obwohl dieser C-Dialekt für den Hauptprozessor MOS 8502 im C128-Modus entwickelt wurde.
COBOL Bearbeiten
Abacus veröffentlichte 1986 mit COBOL 128 einen Dialekt der für kaufmännische Anwendungen gedachten, an die englische Standardsprache angelehnten prozeduralen Compiler-Hochsprache COBOL (englisch Common Business Oriented Language). Zum Lieferumfang gehören ein Editor, ein Compiler, ein Interpreter, ein Debugger sowie mehrere Dienstprogramme, etwa zur Optimierung des Programmcodes. Auf dem C64 geschriebene COBOL-Programme lassen sich ohne großen Aufwand mithilfe der beigefügten Dienstprogramme auf den C128 übertragen. Mit VS128COBOL wurde auch von Visionary Software ein COBOL-Ableger mit vergleichbarem Leistungsumfang entwickelt.
Comfood brachte den COBOL-Dialekt Nevada COBOL für den Betrieb unter CP/M-Plus heraus. Dessen Kompilate sind jedoch nur mit Ladeprogramm lauffähig und gestatten lediglich die Verwendung sequentieller und relativer Dateien.
COMAL Bearbeiten
Mit COMAL 80 erschien 1987 beim Markt+Technik Verlag ein Editor nebst Interpreter der für Programmieranfänger entwickelten und strukturierte Programmierung unterstützenden, heute aber nur noch selten verwendeten höheren Programmiersprache COMAL als Public-Domain-Version. Dieser COMAL-Dialekt zeichnet sich durch die Möglichkeit der Verwendung von RAM-Disks sowie spezielle Grafik- und Soundbefehle aus. Für den Quellcode stehen relativ üppige 80 kB an Programmspeicher zur Verfügung. Außerdem brachte das westdeutsche Unternehmen Belz ein Steckmodul namens Comal-80 mit Interpreter, Editor, Grafik- und Soundbefehlen, RAM-Disk-Unterstützung und rund 40 kB an freiem Programmspeicher heraus.
Forth Bearbeiten
Der westdeutsche Verlag Holtkötter brachte im Jahr 1986 mit C-128-Forth eine Version der imperativen, stackbasierten und maschinennahen Programmiersprache Forth mit Compiler, Interpreter, Debugger und RAM-Disk-Funktion heraus. Zu den Vorzügen des für den C128 geschriebenen Forth-Dialektes zählt die im Vergleich zum nativen Commodore BASIC V7.0 um das Zehnfache erhöhte Arbeitsgeschwindigkeit sowie die leichte Erweiterbarkeit des Basisbefehlssatzes. Ein weiterer Forth-Dialekt mit zusätzlichen Grafik- und Soundbefehlen erschien beim Markt+Technik Verlag unter dem einfachen Titel Forth. Überdies war mit FORTH-83 eine zum Multitasking fähige, von Henry Laxen und Michael Perry entwickelte Forth-Implementierung mit Assembler, Decompiler und Editor als Public-Domain-Software für den CP/M-Modus verfügbar.
Fortran Bearbeiten
Comfood veröffentlichte mit Nevada Fortran eine Version der prozeduralen, vor allem für numerische Berechnungen in Wissenschaft und Forschung eingesetzten Programmiersprache Fortran für den C128 im CP/M-Modus. Das Nevada Fortran-Softwarepaket umfasst Compiler, Linker sowie Hilfsprogramme und erlaubt das Einbinden von Unterprogrammen in Maschinensprache. Die Kompilate von Nevada Fortran sind nur mit einem Ladeprogramm lauffähig und es werden ausschließlich sequentielle Dateien unterstützt.
Lisp Bearbeiten
Tesco brachte einen Dialekt der häufig zur Programmierung künstlicher Intelligenz (kurz KI) experimentell eingesetzten funktionalen, prozeduralen Interpreter-Hochsprache Lisp unter dem Titel Lisp/80 auf den Markt. Das Lisp/80-Softwarepaket enthält Editor, Linker sowie einige Hilfsprogramme. Es werden jedoch weder Grafikbefehle noch das Einbinden von Unterprogrammen in Maschinensprache unterstützt. Vom US-Amerikaner David Betz stammt der als Public-Domain-Software für den CP/M-Modus veröffentlichte, neben KI-Funktionen auch objektorientiertes Programmieren unterstützende Lisp-Dialekt XLISP.
Pascal Bearbeiten
Pascal-Dialekte für den C128-Modus Bearbeiten
Systems Software brachte mit Oxford Pascal 128 eine später von Free Spirit neu aufgelegte Version der weitverbreiteten prozeduralen Compiler-Hochsprache Pascal heraus. Von Abacus stammt das in Zusammenarbeit mit Data Becker entstandene, eine komfortable Programmierumgebung inklusive Editor und Assembler umfassende Super Pascal 128 aus dem Jahr 1986. Bei diesem Pascal-Dialekt handelt es sich eine weiterentwickelte, mit vergrößertem Funktionsumfang ausgestattete C128-Portierung von Super Pascal 64. Zum Lieferumfang gehörten auch zahlreiche Dienstprogramme, etwa zur Fehlerbereinigung, Erzeugung von Grafiken, Verwendung von RAM-Disks oder Unterstützung des Burst-Modus des Diskettenlaufwerks VC1571. Kyan Software veröffentlichte mit Kyan Pascal 128 einen weiteren Pascal-Dialekt mit vergleichbarem Leistungsumfang. Das mitgelieferte Softwarepaket umfasste neben einem zusätzlichen Makroassembler auch einen Schnellkurs zum Erlernen des Programmierens in Pascal.
Auch der Markt+Technik Verlag brachte mit Pascal C128 eine eigene Pascal-Version heraus. Diese verfügt über Compiler, Editor, Linker, Grafik- und Soundbefehle, aber nur 22 kB an Programmspeicher für den Quellcode und unterstützt ausschließlich relative sowie sequentielle Dateien. Dafür lassen sich Maschinenspracheroutinen in die Pascal-Programme einbinden. Data Becker veröffentlichte mit Profi-Pascal Plus einen weiteren Pascal-Dialekt mit Grafikbefehlen, Soundbefehlen, Linker, Editor und schnellem Compiler. Unter Profi-Pascal Plus ist ferner ebenfalls die Einbindung von Maschinenspracheroutinen sowie die Verwendung von RAM-Disks mit einer Speicherkapazität von bis zu 58 kB möglich.
Pascal-Dialekte für den CP/M-Modus Bearbeiten
Digital Research entwickelte mit Pascal/MT+ einen auf den Einsatz im Geschäftsbereich ausgerichteten Pascal-Dialekt mit Programmierumgebung für die Rechner der Scheider-CPC-Reihe, der in Westdeutschland vom Markt+Technik Verlag vertrieben wurde und als Portierung auch auf dem C128 im CP/M-Modus lauffähig ist. Insgesamt 59 kB stehen für den Quellcode an Speicherplatz zur Verfügung. Borland brachte schon früh eine ebenfalls unter CP/M laufende Version des für seine Schnelligkeit bekannten Turbo Pascal auf den Markt. Spätere Versionen von Turbo Pascal mit lediglich 27 kB an Speicherkapazität für den Quellcode wurden von Tesco, Heimsoeth und dem Markt+Technik Verlag vertrieben. Eine weitere C128-Portierung eines CP/M-Pascal-Dialektes mit allerdings recht begrenztem Befehlssatz trägt den Titel Nevada Pascal und erschien bei Comfood sowie bei Tesco. Mit dem vom US-Amerikaner James Robert Tyson entwickelten JRT Pascal erschien auch eine leistungsfähige Public-Domain-Pascal-Programmierumgebung mit Editor, Compiler, Assembler und Linker für den CP/M-Modus. Zu den Besonderheiten von JRT Pascal zählen von Diskette nachladbare externe Prozeduren.
PILOT Bearbeiten
Für den CP/M-Modus brachte Tesco ferner einen Ableger der zur Entwicklung von Übungen, Tests und interaktiven Lernprogrammen für computergestütztes Lernen dienenden Interpreter-Hochsprache PILOT heraus. Die C128-Portierung dieser heute kaum noch verwendeten Programmiersprache trägt den Titel Nevada PILOT. Sie umfasst weder Grafikbefehle für den 80-Zeichen-Modus noch RAM-Disk-Unterstützung und erschien ausschließlich auf Diskette.
Prolog Bearbeiten
Mit E-Prolog wurde auch eine unter CP/M-Plus lauffähige, vom US-Amerikaner G.A. Edgar geschriebene Version der logischen, deklarativen und häufig in der KI-Forschung eingesetzten Interpreter-Hochsprache Prolog als Public-Domain-Software veröffentlicht. Überdies erschien mit dem VALGOL Compiler ein in E-Prolog programmierter Compiler für VALGOL, einem vom ebenfalls US-amerikanischen Programmierer Dewey Val Schorre entwickelten und zur Familie der ALGOL-Programmiersprachen gehörenden Dialekt.
Assemblersprache Bearbeiten
Eine bestmögliche Ausnutzung der Computerhardware ist nur durch die Verwendung von maschinennaher Assemblersprache möglich, deren Programme schneller laufen und obendrein weniger Speicher verbrauchen als in höheren Programmiersprachen geschriebene. Benötigt wird hierfür ein Assembler, also ein Übersetzungsprogramm, das die Programmanweisungen des in Assemblersprache geschriebenen Quelltextes in den direkten Binärcode der Maschinensprache überträgt. Das Ergebnis dieses Übersetzungsvorgangs wird als Objektcode bezeichnet. Programme in Assemblersprache sind nicht nur kompakter, sondern überdies in der Ausführung erheblich schneller als solche in höheren Programmiersprachen. Sie besitzen gegenüber der noch schnelleren Maschinensprache obendrein den Vorzug einer leichteren Handhabung durch die Verwendung von dem Wortschatz des Englischen entnommenen und leicht erinnerbaren Abkürzungen – den sogenannten Mnemonics. Angehende Programmierer und Hobbyisten bevorzugten in den 1980er Jahren allerdings meist die zwar leistungsschwächeren, aber komfortableren höheren Programmiersprachen. Besonders populär waren vor allem die häufig in die Systemsoftware der gängigen Rechnermodelle integrierten BASIC-Dialekte sowie die zahlreichen Ableger der Programmiersprachen ALGOL, COBOL und Pascal.
MOS 8502-Assembler Bearbeiten
Click Here Software brachte die integrierte Entwicklungsumgebung Buddy 64/128 Assembly Development System mit Editor, Assembler, Linker und zahlreichen Dienstprogrammen heraus. Diese ursprünglich für den C64 konzipierte und später dann für den Betrieb mit dem C128 erweiterte Programmierumgebung erlaubt die Übersetzung von Assemblerprogrammen sowohl in die Maschinensprache des Hauptprozessors MOS 8502 als auch in die des Zweitprozessors Z80A. Auch Spinnaker veröffentlichte diese von Chris Miller geschriebene Programmierumgebung unter dem Titel Better Working: Power Assembler. Weitere Programmierumgebungen mit vergleichbarem Leistungsumfang, aber ausschließlicher Konzentration auf die Maschinensprache des Hauptprozessors MOS 8502 erschienen mit dem JCL Assembler and Program Development System von JCL Software, dem Karma Assembler 64/128 von PHD Software, dem C-128 Midnight Assembly System von Mountain Wizardry Software, dem Rebel Assembler/Editor von Nu Age Software und dem zusätzliche Dienstprogramme für die Entwicklung von Sprites und Audiodateien enthaltenden Total Software Development System von NoSync Software. Robert Wagner Publishing veröffentlichte mit Merlin 128 ein nicht kopiergeschütztes Softwarepaket mit ausschließlich im 80-Zeichen-Modus lauffähigem Makroassembler und Disassembler. Für den Quelltext stehen unter Merlin 128 bis zu 35 kB an freiem Programmspeicher zur Verfügung.
Das niederländische Softwareunternehmen Radarsoft veröffentlichte mit Fast 128 ein vergleichbares Programmpaket. In Westdeutschland kam bereits Ende 1985 mit Top-Ass beim Markt+Technik Verlag ebenfalls eine Programmierumgebung für Assemblersprache zum Preis von 89 DM heraus, für die 1987 zusätzlich noch ein Programmierkurs zum Selbstlernen namens Top-Ass Plus erschien. Neben Editor, Makroassembler, Maschinensprachemonitor und Disassembler enthält Top-Ass Plus auch Informationen über illegale Opcodes und Fehler des Hauptprozessors MOS 8502. Commodore selbst veröffentlichte erst im Herbst 1988 die Entwicklungsumgebung C128 Developers Package mit Editor, Assembler sowie Makroassembler für 50 US$.
Z80A-Assembler Bearbeiten
Das Unternehmen Holtkötter veröffentlichte mit C128-Learn eine Einführung in die Maschinensprache des Zweitprozessors Z80A nebst einem aus Maschinensprachemonitor, Assembler und Disassembler bestehenden Softwarepaket. Mit C128-Macro sowie C128-Profi brachte die Holtkötter zusätzlich einen Makroassembler und eine ergänzende Programmbibliothek für den Z80A heraus. Das für den CP/M-Modus geschriebene C128-Macro-Softwarepaket enthält einen Compiler sowie einen Editor. Assemblerprogramme werden dabei nicht wie üblich als Ganzes gespeichert, sondern in Form von Screens, die dem Inhalt einer Bildschirmseite entsprechen. Die Programmbibliothek C128-Profi beinhaltet überdies ein leistungsstarkes Hilfsprogramm, das die ansonsten nicht vom CP/M-Plus-Betriebssystem vorgesehene Darstellung von Farbgrafiken im 80-Zeichen-Modus und Zugriffe auf den 80-Zeichen-Grafikchip auch im CP/M-Modus ermöglicht. Außerdem erschien mit dem Assembler ZMAC, dem Linker ZLINK, dem interaktiven Disassembler DASM sowie dem Debugger ZMON eine Z80A-Assembler-Entwicklungsumgebung inklusive eines Editors als Public-Domain-Softwarepaket.
Lernprogramme Bearbeiten
Für Studierende der Psychologie erschien das 1989 von C. R. Leith, S. L. Bums und H. Hamm an der Northern Michigan University entwickelte Psychology Laboratory on a C-128 mit anspruchsvoller Grafikausgabe und zahlreichen Arbeitsblättern zum Selbstlernen.
Anwendungsprogramme Bearbeiten
Für den C128-Modus sowie den Betrieb unter CP/M-Plus erschienen zahlreiche kommerzielle Anwendungsprogramme, darunter Textverarbeitungen, Grafikprogramme, CAD-Anwendungen, Datenbankanwendungen, Steuer- und Finanzsoftware, Tabellenkalkulationen sowie Büroanwendungen für den professionellen Einsatz des Rechners in unterschiedlichen Geschäftsbereichen.
Textverarbeitungsprogramme Bearbeiten
Mit Vizawrite 128 brachte Solid State Software eine nach dem Vorbild des Z80-basierten Wang Word Processor Systems von Kevin Lacy in Maschinensprache programmierte und entsprechend schnelle Portierung der unter dem Namen Vizawrite schon auf dem C64 erfolgreichen Textverarbeitung heraus. Das mit Pull-down-Menüs, Fenstersystem, Taschenrechnerfunktion, komfortabler Druckeransteuerung, einem Wörterbuch mit über 30.000 Einträgen sowie einem Kopierschutzmodul ausgestattete Vizawrite 128 war mit 348 DM sehr teuer, sodass der westdeutsche Vertreiber Besitzern der C64-Version einen Preisnachlass für die deutschsprachige Ausgabe anbot. Vizawrite 128 unterstützt ferner eine RS232C-Schnittstelle, besitzt eine Serienbrieffunktion und verfügt über einen Textspeicher von 56 kB.
Weitere Textverarbeitungen erschienen in der englischsprachigen Welt mit Wordpro 128 von Spinnaker, The Write Stuff von Busy Bee Software, Fleet System 4 von Professional Software, dem ursprünglich für den Apple II entwickelten Trio 128 von Softsync, dem über einen Zeichensatzeditor, 57 Schriftarten inklusive eines deutschen Zeichensatzes sowie zahlreiche Druckertreiber verfügenden Fontmaster 128 von Xetec sowie Word Writer 128 von Timeworks. Von Free Spirit stammt ein für den 80-Zeichen-Bildschirm des C128 geeignetes Desktop-Publishing-Programm namens News Maker 128. In der US-amerikanischen Computerzeitschrift Compute!’s Gazette erschien überdies das von Robert Kodadek programmierte, rein diskettenbasierte SpeedScript 128 mit 51 kB Textspeicher, 12 kB Textpuffer für die Zwischenablage von Dokumentteilen und Suchfunktion in der Oktober-Ausgabe 1987 zum Abtippen. Im September 1989 wurde an gleicher Stelle die von Michael Gruber entwickelte Nachfolgeversion SpeedScript 128 Plus mit erweitertem Befehlssatz und verbesserten Editiermöglichkeiten publiziert.
Commodore selbst brachte in Zusammenarbeit mit Precision Software das menügesteuerte, leicht zu bedienende Superscript 128 mit 80 kB Textspeicher, bis zu 240 Zeichen pro Zeile und Serienbrieffunktion heraus. Mit Superscript 128 erstellte Dateien konnten auch von der Dateiverwaltung Superbase 128 verwendet werden – und umgekehrt. Commodore veröffentlichte überdies ein Softwarepaket names Jane, das neben der Textverarbeitung Janewrite auch die Tabellenkalkulation Janecalc und die Datenverwaltung Janelist umfasst. HomePak 128 von Batteries Included verfügt über eine ähnliche Ausstattung, weist aber anstelle der Tabellenkalkulation ein Telekommunikationsprogramm auf.
Der Markt+Technik Verlag veröffentlichte das zuvor schon für den C64 und die CBM-Bürorechner entwickelte, für seinen günstigen Preis von 89 DM ausgesprochen leistungsstarke und mit 60 kB Textspeicher, Silbentrennung sowie einem 25.000 Einträge umfassenden Wörterbuch für die Rechtschreibkorrektur ausgestattete Protext 128. Protext 128 weist überdies eine Split-Screen-Funktion, eine integrierte Tabellenkalkulation und eine eigene Programmiersprache auf, die von der Programmiersprache Pascal her bekannte Rekursionen und Verschachtelungen zulässt. Auch das noch kostengünstigere, vor allem für Einsteiger gedachte Master-Text 128 mit 64 kB Textspeicher, Fenstersystem, Serienbrieffunktion, Taschenrechnerfunktion und programmierbaren Floskeln stammt von Markt+Technik. Eine Stärke von Master-Text 128 besteht in der Abstimmung auf die als Zwischenspeicher für Texte verwendete Commodore-Speicherweiterungen der Typen 1700, 1750 oder 1764.
Sybex veröffentlichte das mit 60 kB Textspeicher, fünf Zeichensätzen und Serienbrieffunktion ausgestattete StarTexter 128 für den westdeutschen Markt. Das StarTexter 128-Paket umfasste ferner einen Selbstlernkurs für Neueinsteiger auf dem Gebiet der Textverarbeitung. Data Becker brachte die mit 80 kB Textspeicher, Grafikdruck, Trennvorschlägen und Datenfernübertragung arbeitende Textverarbeitung Textomat Plus 128 heraus. Der Stark Verlag veröffentlichte mit SV-Text eine auf den Einsatz in Schulen und Universitäten ausgerichtete, das Erstellen von Arbeitsblättern, Diplomarbeiten mit Inhalts- und Stichwortverzeichnis sowie das Katalogisieren von Quellen erleichternde Textverarbeitung.
Der Markt+Technik Verlag veröffentlichte außerdem eine deutschsprachige Version der von MicroPro stammenden, in der ersten Hälfte der 1980er Jahre standardsetzenden Textverarbeitung WordStar 3.0 für den CP/M-Modus. WordStar 3.0 erlaubt die Verwaltung von Fußnoten und besitzt umfangreiche Editierfunktionen. Der Texteditor arbeitet mit 256 Zeichen pro Zeile, besitzt eine Serienbrieffunktion und verfügt über 60 kB an Textspeicher. Die meist über Tastenkombinationen mit der Control-Taste erfolgende Bedienung erfordert allerdings eine längere Zeit der Einarbeitung. Außerdem arbeitet der Texteditor von WordStar 3.0 vergleichsweise langsam.
Bei entsprechender Ausstattung mit einem leistungsfähigen Drucker und guter Software galt der C128 auf dem Gebiet der Textverarbeitung als den wesentlich kostspieligeren IBM-PC-Kompatiblen bzw. den Personal Computern durchaus ebenbürtig. Allerdings musste man – in Abhängigkeit vom verwendeten Textverarbeitungsprogramm – beim Bedienkomfort gelegentlich Abstriche machen, etwa hinsichtlich bestimmter Editierfunktionen wie der Berücksichtigung der Groß- und Kleinschreibung bei der Stichwortsuche, der Darstellung unterschiedlicher Schriftarten auf dem Bildschirm oder der Einbindung von Grafiken.
Grafikprogramme und CAD-Anwendungen Bearbeiten
Free Spirit brachte die mausgesteuerten, auf die Standardauflösung von 640 × 200 Bildpunkten des 80-Zeichen-Grafikchips ausgerichteten Malprogramme Sketchpad 128 und das leistungsstärkere Spectrum 128 auf den Markt. Letzteres läuft allerdings ebenso wie News Maker 128 ohne Erweiterung des VRAM nur auf dem C128D-CR, da die genannten Anwendungen auf den lediglich bei dieser Modellvariante ab Werk auf volle 64 kB ausgebauten Grafikspeicher zurückgreifen. Weitere Grafikprogramme mit ähnlichem Leistungsumfang erschienen mit 3D Graphics Drawing Board von Glentop Publishers, Colorez-128 von B-Ware Computer Systems, Ipaint von Living Proof Software, Page Illustrator 128 von Patech Software, Poster Maker 128 von Free Spirit und Spray Paint 128 von PHD Software Systems. In Westdeutschland wurde 1987 das befehlsgesteuerte, per Joystick oder Maus zu bedienende StarPainter 128 mit Editoren für Sprites, Zeichensätze und Füllmuster von Sybex veröffentlicht. Überdies erlaubt das Malprogramm das Kombinieren von Grafik und Text und enthält Treiber zum Betrieb mit fast allen damals gängigen Druckermodellen. Der große Nachteil von StarPainter 128 besteht in der Begrenzung auf 40-Zeichen-Grafikchip VIC IIe. Der Markt+Technik Verlag brachte das wahlweise joystick- oder mausgesteuerte, mit einer Maximalauflösung von 640 × 192 Pixeln arbeitende Malprogramm Paint R.O.I.A.L. heraus. Paint R.O.I.A.L. zeichnet sich durch einfache Bedienbarkeit aus und kann sowohl in einem Schwarzweiß- als auch Farbmodus betrieben werden.
Abacus veröffentlichte mit CadPak 128 eine ebenfalls den vollausgebauten Grafikspeicher voraussetzende, mausgesteuerte CAD-Anwendung mit einer Maximalauflösung von damals beeindruckenden 640 × 360 Bildpunkten im Interlacemodus und der Möglichkeit der gleichzeitigen Verwendung zweier Monitore im 40- und 80-Zeichen-Modus. Micro Aided Designs brachte das gleichermaßen mausgesteuerte CAD-Programm Technological Highbred Integrated System (kurz T.H.I.S.) heraus, das auch die Verwendung eines zusätzlichen Lichtgriffels unterstützt. Bei T.H.I.S. handelt es sich um eines der wenigen von Haus aus auf die Verwendung mit einer der recht kostspieligen Speichererweiterungen der Typen 1700, 1750 sowie 1764 ausgerichteten kommerziellen Programme für den C128-Modus. Von K&K Software stammt die ebenfalls mit Maussteuerung versehene, 1987 für Architekten und Innenarchitekten geschriebene CAD-Anwendung Home Designer. In Westdeutschland veröffentlichte der Markt+Technik Verlag die mit einer optionalen Auflösung von 640 × 200 Bildpunkten im Schwarzweißmodus und 640 × 176 Bildpunkten im Farbmodus arbeitende, mit integriertem Zeichen- sowie Sprite-Editor ausgestattete CAD-Anwendung High-Screen-CAD C128. Die Steuerung erfolgt vorwiegend über die Tastatur, weshalb sich High-Screen-CAD C128 besonders zum Anfertigen technischer Zeichnungen eignet.
Datenbankanwendungen Bearbeiten
Cardinal Software veröffentlichte die eine Verwaltung von bis zu 7.000 Datensätzen und die Verwendung von bis zu 20 Suchkriterien gestattende Datenbankanwendung Flex File 128. Solid State Software brachte ein in Maschinensprache geschriebenes und entsprechend schnelles Softwarepaket namens Vizastar 128 mit Datenverwaltung, Tabellenkalkulation und Malprogramm auf den Markt. Mit Data Manager 128 erschien auch eine Datenverwaltung von Timeworks. Weitere Datenbankprogramme waren Datafiler 128 von Free Spirit mit maximal 5.000 Datensätzen, das preisgünstige, aber leistungsstarke DFile 128 von Michaelsoft, Paperback Filer 128 von Digital Solutions, Record Master 128 von Woodsoftware und Ultrabase 128 von Gold Disk. Commodore selbst brachte in Zusammenarbeit mit Precision Software das in Europa sehr erfolgreiche relationale Datenbankprogramm Superbase 128 heraus. Die menügesteuerte Superbase 128 verfügt über eine eigene, leicht erlernbare Programmiersprache, 62 kB Arbeitsspeicher und lässt sich neben der Datenverwaltung sowohl zur Tabellenkalkulation als auch zur Fakturierung einsetzen.
Von Sybex stammt das mit deutschsprachiger Menüsteuerung ausgestattete Dateiverwaltungsprogramm StarDatei. Der Markt+Technik Verlag veröffentlichte mit Prodat 128 eine für Einsteiger gedachte, kostengünstige Datenbankanwendung mit ähnlichem Leistungsumfang. Aus dem gleichen Hause kommt auch die als Nachfolgerin von Prodat 128 konzipierte, menügesteuerte Dateiverwaltung Prodatei 128 mit leistungsfähigem Suchsystem, umfangreicher Druckerunterstützung über den CBM-Bus sowie eigener Programmiersprache mit 30 Instruktionen. Data Becker entwickelte die mit 99 DM vergleichsweise preiswerte, über Pull-down-Menüs gesteuerte Datenbank Datamat 128 sowie deren Nachfolgerin Datamat Plus 128. Beide Versionen besitzen jedoch weder eine eigene Programmiersprache noch umfassende Möglichkeiten der Auswertung von Datensätzen. Für den CP/M-Modus gab der Markt+Technik Verlag außerdem das von Ashton-Tate entwickelte, standardsetzende relationale Datenbanksystem dBase II in einer deutschsprachigen Version heraus. Zum Leistungsumfang der per Kommandozeileninterpreter zu bedienenden dBase II gehört ebenfalls eine eigene Programmiersprache zur Bearbeitung und Verknüpfung von Datensätzen.
Steuer- und Finanzsoftware Bearbeiten
CMS Software Systems veröffentlichte ein vier Disketten umfassendes, auf mittelständische Unternehmen und Großbetriebe ausgerichtetes Finanzbuchhaltungsprogramm namens CMS Accounting System für die Bereiche Hauptbuchhaltung, Gehaltsabrechnung, Kostenrechnung, Rechnungserstellung, Kreditoren- und Debitorenbuchhaltung. Zusätzlich konnte mit CMS Inventory 128 ein Anwendungsprogramm zur Verwaltung von Lagerbeständen erworben werden. Auch Softsync entwickelte zwei Finanzbuchhaltungsprogramme: Personal Accountant für Kleinunternehmen und Accountant, Inc. für mittelständische Betriebe. Ein weiteres Finanzbuchhaltungsprogramm für Kleinunternehmen namens The Accountant erschien bei KFS Software. Mit Faktustar 128 brachte das Unternehmen Willi Fornoff Soft ein für mittelständische Unternehmen gedachtes Programmpaket zum Ausstellen von Lieferscheinen und Rechnungen, Führen von Kundendateien, Kassenbüchern und Lagerlisten sowie zum Verfassen von Geschäftsbriefen heraus. Das von Jean-Daniel Lehmann Software & Service angebotene System Support Programm 128 (kurz SSP-128) bietet einen vergleichbaren Leistungsumfang, erlaubt aber zusätzlich das Einbinden von Software anderer Hersteller, etwa auf dem Gebiet der Textverarbeitungsprogramme.
Daneben erschienen zahlreiche Programme für die private Finanzbuchhaltung, das Erstellen von Steuererklärungen und das persönliche Portfoliomanagement, darunter Checkbook 128 von Nu Age Software, Finance and Statistics von Cardinal Software, Money Master von PRG Software, Personal Portfolio Manager 128 und das Technical Analysis System 128 von Abacus sowie Swiftax 128 und Sylvia Porter’s Personal Financial Planner von Timeworks. In Westdeutschland brachte der Markt+Technik Verlag das etwa zur Erstellung von Kontenplänen, Umsatzsteuerauswertung oder Kostenstellenrechnung geeignete Programm Finanzbuchhaltung für den CP/M-Modus auf den Markt. Vom Unternehmen Dialog-Partner stammt das ebenfalls unter CP/M laufende, dem Erstellen des Lohnsteuerjahresausgleichs dienende Programm Privat-87, von dem jedes Jahr eine aktualisierte Version erschien (Privat-88, Privat-89 usw.).
Tabellenkalkulationen Bearbeiten
Tabellenkalkulationen wurden für den C128 teils als Einzelprogramme, teils als Bestandteil umfangreicherer Softwarepakete angeboten. Zu den reinen Tabellenkalkulationen zählen Swiftcalc 128 von Timeworks, SwiftSheet 128 von Cosmi Corporation sowie Paperback Planner 128 (zunächst auch unter dem Titel Pocket Planner 128 vertrieben) von Digital Solutions. Softwarepakete mit Tabellenkalkulation und weiteren Dienstprogrammen wie Textverarbeitungen oder Datenbankanwendungen erschienen mit Rhapsody 128 von King Microware, Trio 128 von Softsync und Personal Choice Collection von Activision. Kommerziell wenig erfolgreich war Multiplan C128, eine vom auf Computerspiele spezialisierten Publisher Epyx auf den C128 im CP/M-Modus portierte Fassung des Klassikers Microsoft Multiplan. Multiplan C128 litt – bedingt durch den relativ langsamen, viel Speicherplatz beanspruchenden CP/M-Modus – an niedriger Datenverarbeitungsgeschwindigkeit und an lediglich 14 kB freiem Arbeitsspeicher.
Büroanwendungen Bearbeiten
Softsync veröffentlichte mit dem Desk Manager ein sowohl im 40- als auch im 80-Zeichen-Modus lauffähiges Softwarepaket mit verschiedenen Büroanwendungen inklusive Taschenrechnerfunktion, Terminplaner, Notizbuchfunktion, Telefondatei und einfachem Schreibprogramm für das Verfassen von Briefen. Ein vergleichbares Angebot stellt der von Commodore selbst herausgegebene Partner 128 dar.
Spiele Bearbeiten
Beinahe alle für den marktführenden Vorgänger C64 produzierten kommerziellen Spiele laufen auch auf dem C128 im C64-Modus problemlos. Ausnahmen bilden vor allem mit Diskettenschnellladern und Kopierschutzvorrichtungen ausgestattete Titel ohne Abstimmung auf die zum Vorgänger Commodore DOS 2.6 nicht vollständig kompatiblen Diskettenbetriebssysteme Commodore DOS 3.0 bzw. 3.1. Ein Beispiel hierfür ist der von Ocean Software veröffentlichte Action-Adventure-Titel Frankie Goes to Hollywood. Gelegentlich liefen auch auf Kompaktkassetten veröffentlichte C64-Titel mit Schnellladern nicht reibungslos. Ein Beispiel hierfür ist das ebenfalls von Ocean Software stammende Arcadespiel Roland’s Rat Race.
Die fast vollständige C64-Kompatibilität des C128 sowie der im Vergleich zum Vorgängermodell niedrigere Verbreitungsgrad des Rechners lieferten professionellen Publishern kaum Anreize, Spielesoftware eigens für den C128-Modus und dessen leistungsfähigere Hardware zu entwickeln. Das Angebot an Spielen blieb daher überschaubar – ein in der Fachpresse häufig beklagter Zustand. Die meisten Titel erschienen auf Diskette und wurden in den Jahren 1986 bis 1988 auf den Markt gebracht. Ein Großteil der wenigen Actionspiele für den C128-Modus besteht jedoch lediglich aus grafisch kaum verbesserten Portierungen von bereits veröffentlichten C64-Spielen, etwa Kikstart 2 oder The Last V8 vom Billiganbieter Mastertronic. Nach der Produktionseinstellung im Jahr 1989 wurde keine neue Spielesoftware mehr für den C128-Modus geschrieben. Für den auf Anwendungsprogramme spezialisierten CP/M-Modus wurden überhaupt keine kommerziellen Spiele produziert. Vereinzelt erschienen aber auf aufwändige Grafik verzichtende Spieletitel wie das von Mike Goetz vom DEC-Minicomputer PDP-10 auf CP/M-Rechner portierte Textadventure Colossal Cave als Public-Domain-Software.
Insgesamt sind derzeit (Stand 1. September 2016) im Spielearchiv der Online-Datenbank MobyGames lediglich 23 im C128-Modus lauffähige kommerzielle Computerspiele dokumentiert. Zu den seinerzeit beliebtesten Genres zählten interaktive, an Motive aus der Science-Fiction- bzw. Fantasy-Literatur anknüpfende Textadventures und Rollenspiele, die von den verbesserten Textdarstellungsfähigkeiten des 80-Zeichen-Grafikchips Gebrauch machen und vor allem von den US-amerikanischen Publishern Infocom sowie Sir-Tech herausgegeben wurden. Dazu zählen Umsetzungen einflussreicher Spiele-Franchises wie etwa Ultima oder Wizardry. Daneben wurden vereinzelt Actionspiele, Rennspiele und eine Marinesimulation von verschiedenen US-amerikanischen, britischen und japanischen Publishern wie Origin Systems, Mastertronic oder Taito veröffentlicht. Nach anfänglichem Enthusiasmus zogen sich die britischen Spieleproduzenten jedoch schon 1987 vollständig vom wenig lukrativen Markt für C128-Computerspiele zurück. 1989 erschien mit Fun Pak 128 eine acht Titel umfassende, von MobyGames nicht dokumentierte Spielesammlung. Ebenfalls dort nicht dokumentiert ist das 1986 von Free Spirit Software herausgegebene, den Ersten Weltkrieg thematisierende Strategiespiel The Great War.
Übersicht der kommerziellen Computerspiele für den C128-Modus
Titel | Publisher | Genre/Thematik | Land | Jahr |
---|---|---|---|---|
A Mind Forever Voyaging | Infocom | Textadventure, Science-Fiction, Dystopie, Interactive Fiction | 1985 | |
Beyond Zork: The Coconut of Quendor | Infocom | Textadventure, Fantasy, Interactive Fiction | 1987 | |
Bureaucracy | Infocom | Textadventure, Interactive Fiction | 1987 | |
Fun Pak 128 | IDG Communications | Spielesammlung mit Rollenspiel, Arcadespiel und Denkspielen | 1989 | |
Graham Gooch’s Test Cricket | Audiogenic | Sportsimulation | 1986 | |
The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy | Infocom | Textadven wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele Veröffentlichungsdatum: Der Commodore 128 kurz C128 umgangssprachlich Hundertachtundzwanziger ist der letzte zur Marktreife gebrachte 8 Bit Mikrocomputer des US amerikanischen Technologiekonzerns Commodore International Die in der Modellbezeichnung enthaltene Zahl bezeichnet dabei die Grosse des ab Werk verbauten Arbeitsspeichers RAM in Hohe von 128 Kilobytes KB Aufgrund des breiten Leistungsspektrums das nach zeitgenossischer Wahrnehmung Eigenschaften von Heimcomputern mit denen von Arbeitsplatzrechnern verbindet lasst sich der Rechner nicht eindeutig einer Gerateklasse zuordnen Bedient und programmiert werden kann der Rechner mit Hilfe eines herstellereigenen interpretierten Dialekts der Programmiersprache BASIC Commodore 128Hersteller Vereinigte Staaten CommodoreTyp Heimcomputer C64 Modus Burocomputer andere Modi Veroffentlichung Vereinigte Staaten 5 Januar 1985 C128 1 2 3 4 Europa 15 Januar 1986 C128D 5 Welt 2 Juni 1987 C128D CR 6 Produktionsende Welt 1989 7 8 Neupreis Vereinigte Staaten 300 US 1985 4 9 10 11 Vereinigtes Konigreich 269 1985 12 13 14 Deutschland 1198 DM 1985 15 Prozessor 8 Bit MOS Technology 8502 8 Bit Datenbus 16 Bit Adressbus max 2 04 MHz Taktfrequenz8 Bit Zilog Z80A CP M Modus 8 Bit Datenbus 16 Bit Adressbus max 4 MHz TaktfrequenzArbeitsspeicher 128 kB RAM per Bank Switching max 1 MB RAM 16 kB VRAM C128 C128D 64 kB VRAM C128D CR Grafik 8 Bit MOS 8564 NTSC 8 Bit MOS 8566 PAL B 8 Bit MOS 8569 PAL N max 320 200 Pixel max 40 25 Zeichen max 16 Farben max 8 Sprites mehrfarbig 8 Bit MOS 8563 C128 C128D 640 200 Pixel Standard 640 536 Pixel Interlace 80 25 Zeichen Standard max 16 Farben8 Bit MOS 8568 C128D CR 640 200 Pixel Standard 720 700 Pixel Interlace 80 25 Zeichen Standard max 16 FarbenSound 8 Bit MOS 6581 C128 C128D 8 Bit MOS 8580 C128D CR 3 Oszillatoren 4 WellenformenDatentrager 5 Zoll Disketten DS DD 3 Zoll Disketten DS DD KompaktkassettenSteckmoduleBetriebssystem Commodore BASIC V2 0 1981 Commodore BASIC V7 0 1985 CP M Plus Version 3 0 1985 GEOS 128 1986 Vorganger Commodore 64 1982 Commodore Plus 4 1984 Nachfolger Commodore 256 keine Serienreife Der als Nachfolger des weltweit meistverkauften Heimcomputers Commodore 64 geltende C128 wurde erstmals im Januar 1985 auf der Winter Consumer Electronics Show in Las Vegas nach funfmonatiger Entwicklungszeit der Weltoffentlichkeit vorgestellt Der Markteinfuhrungspreis lag nur wenig spater in den Vereinigten Staaten bei 300 US in Grossbritannien bei 269 und in Westdeutschland bei 1198 DM Mit weltweit rund vier Millionen verkauften Einheiten gehort der bis 1989 in drei unterschiedlichen Varianten produzierte C128 zu den kommerziell erfolgreichsten Rechnern der zweiten Halfte der 1980er Jahre Die technikgeschichtliche Relevanz des C128 leitet sich vor allem aus der ungewohnlichen Ausstattung des Rechners mit zwei 8 Bit Hauptprozessoren unterschiedlicher Hersteller und drei verschiedenen Betriebssystemen ab Man konnte den Computer im C64 Modus starten und so die Programme fur den Vorganger Commodore 64 nutzen Fur die vielen an Spielen interessierten Kaufer lohnte sich der teurere C128 jedoch nicht so dass der C64 weiterhin den niedrigpreisigen 8 Bit Heimcomputerbereich dominierte Da die Entwicklung von Software fur den C128 Modus einen im Vergleich zum C64 deutlich eingeschrankten Markt bedeutete wurde fur den C128 Modus deutlich weniger Software entwickelt als fur den C64 Im mittleren Preissegment mit ambitionierten Software Amateuren und kleinen Unternehmern herrschten der Atari 520 ST und der Amiga 500 vor die bald nach dem C128 erschienen Und im hochpreisigen Bereich behielten die IBM PC Kompatiblen ihre Position Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Entwicklung 1 1 1 Projektierung unter Einbeziehung von Kundenwunschen 1 1 2 Planung 1 1 3 Implementierung 1 1 4 Probleme bei der Integration des 80 Zeichen Grafikchips 1 1 5 Offizielle Vorstellung 1 1 6 Desktop Modellvarianten 1 1 7 Nachfolgemodelle ohne Serienreife 1 2 Vermarktung 1 2 1 Markteinfuhrung in Nordamerika und Westeuropa 1 2 2 Produktionsverzogerungen bei Peripheriegeraten und Desktop Modellen 1 2 3 Fernseh und Zeitschriftenwerbung 1 2 4 Sonderangebote 1 2 5 Produktionseinstellung 1 2 6 Abverkaufe 1 2 7 Verkaufszahlen 1 2 8 Preisentwicklung 1 2 8 1 Vereinigte Staaten 1 2 8 2 Grossbritannien 1 2 8 3 Westdeutschland 1 3 Einsatzgebiete 1 3 1 Verwendung im Alltag 1 3 2 Verwendung im Bildungssystem 2 Hardware 2 1 Hauptprozessoren 2 1 1 MOS Technology 8502 2 1 2 Zilog Z80A 2 2 Grafikchips 2 2 1 MOS Technology 8563 2 2 1 1 Textmodus und hochauflosende Grafiken 2 2 2 MOS Technology 8568 2 2 2 1 Textmodus und hochauflosende Grafiken 2 2 3 MOS Technology 8564 8566 8569 2 3 Soundchip 2 3 1 MOS Technology 6581 2 3 2 MOS Technology 8580 2 4 Speicherverwaltungsbausteine 2 4 1 MOS Technology 8721 2 4 2 MOS Technology 8722 2 5 I O Bausteine 2 5 1 MOS Technology 6526 CIA 1 2 5 2 MOS Technology 6526 CIA 2 2 6 Speicherchips und Speicherorganisation 2 6 1 RAM Chips 2 6 2 ROM Chips 2 6 3 Speicherorganisation 2 7 Systembus 2 7 1 Prozessorbus 2 7 2 Adressbus 2 7 3 Datenbus 2 7 4 Steuerleitungen 2 8 Gehause 2 9 Tastatur 2 10 Schnittstellen 2 11 Netzteile 2 12 Modellvarianten 2 12 1 C128 2 12 2 C128D 2 12 3 C128D CR 3 Peripheriegerate 3 1 Eingabegerate 3 1 1 Maus 1350 3 1 2 Maus 1351 3 2 Speichergerate 3 2 1 Diskettenlaufwerke 3 2 1 1 VC1570 1571 3 2 1 2 VC1581 3 2 2 Datasette 1530 3 2 3 Festplattenlaufwerke 3 3 Speichererweiterungen 3 3 1 RAM Expansion Units 3 3 2 GeoRAM 3 4 Ausgabegerate 3 4 1 Farbmonitor 1901 3 4 2 Farbmonitor 1902 3 4 3 Farbmonitor 1902A 3 4 4 Nadeldrucker MPS 1200 3 5 Datenfernubertragung 3 5 1 Modem 1660 3 5 2 Modem 1670 3 5 3 Bildschirmtext Decoder Modul II 3 6 Hardwarezusatze 3 6 1 Grafikerweiterungen 3 6 1 1 Graphic Booster 128 3 6 1 2 Sonstige 3 6 2 Diskettenlaufwerksbeschleuniger 3 6 2 1 DolphinDOS 128 3 6 2 2 JiffyDOS 128 3 6 2 3 Mach 70 71 3 6 2 4 Professional DOS 3 6 2 5 ProSpeed 3 6 2 6 Sonstige 3 6 3 Beschleunigerkarte 3 6 4 EPROM Programmiergerate 3 6 5 Sonstige 3 7 Zubehor 4 Software 4 1 Systemprogramme 4 1 1 C64 Betriebssystem 4 1 2 C128 Betriebssystem 4 1 3 CP M Plus Betriebssystem 4 1 3 1 Softwarearchitektur 4 1 3 2 Bootvorgang und Befehlsvorrat 4 1 3 3 Speicherorganisation und Arbeitsgeschwindigkeit 4 1 4 Diskettenbetriebssysteme 4 1 4 1 Commodore DOS 3 0 4 1 4 1 1 Systemroutinen Diskettenformate und Befehlssatz 4 1 4 1 2 Softwarearchitektur 4 1 4 2 Commodore DOS 3 1 4 1 4 3 Commodore DOS 10 0 4 1 5 Grafische Benutzeroberflachen 4 1 5 1 GEOS 128 Version 1 3 4 1 5 2 GEOS 128 Version 2 0 4 1 5 3 GEOS 64 4 2 Native hohere Programmiersprachen 4 2 1 Commodore BASIC V7 0 4 2 2 Commodore BASIC V2 0 4 3 Optionale hohere Programmiersprachen 4 3 1 BASIC 4 3 1 1 Erweiterungen des nativen Commodore BASIC V7 0 4 3 1 2 BASIC Compiler fur das native Commodore BASIC V7 0 sowie dessen Erweiterungen 4 3 1 3 BASIC Dialekte und BASIC Compiler fur den CP M Modus 4 3 2 C 4 3 3 COBOL 4 3 4 COMAL 4 3 5 Forth 4 3 6 Fortran 4 3 7 Lisp 4 3 8 Pascal 4 3 8 1 Pascal Dialekte fur den C128 Modus 4 3 8 2 Pascal Dialekte fur den CP M Modus 4 3 9 PILOT 4 3 10 Prolog 4 4 Assemblersprache 4 4 1 MOS 8502 Assembler 4 4 2 Z80A Assembler 4 5 Lernprogramme 4 6 Anwendungsprogramme 4 6 1 Textverarbeitungsprogramme 4 6 2 Grafikprogramme und CAD Anwendungen 4 6 3 Datenbankanwendungen 4 6 4 Steuer und Finanzsoftware 4 6 5 Tabellenkalkulationen 4 6 6 Buroanwendungen 4 7 Spiele 5 Zeitschriften 5 1 Englischsprachige Welt 5 2 Deutschsprachiger Raum 6 Emulation 7 Rezeption 7 1 Zeitgenossisch 7 1 1 Englischsprachige Welt 7 1 1 1 Commodore BASIC V7 0 7 1 1 2 C64 Kompatibilitat 7 1 1 3 Design 7 1 1 4 Hardware 7 1 1 5 Software 7 1 1 6 Sonstiges 7 1 2 Deutschsprachiger Raum 7 2 Retrospektiv 7 2 1 Grunde fur das Scheitern des C128 7 2 2 Retrocomputing und Retrogaming 8 Literatur Auswahl 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp C128 Projektleiter Bil Herd 1985 In der ersten Halfte der 1980er Jahre hatten sich die Heimcomputer als Massenprodukt bereits fest am Markt fur Unterhaltungselektronik etabliert Allerdings wurde in Nordamerika und Westeuropa heftig zwischen vornehmlich US amerikanischen Herstellern wie Commodore Atari Apple und Texas Instruments um Marktanteile gerungen 16 Daher wird diese von zahlreichen zueinander inkompatiblen Modellen gepragte Ara bisweilen als Heimcomputer Krieg bezeichnet 17 Auch unternehmensintern entstanden bei Commodore zunehmend Spannungen zwischen Konzernleitung und Entwicklungsabteilung Fast alle der an der Entwicklung des C64 beteiligten Ingenieure darunter die Chipentwickler Bob Yannes und Al Charpentier klagten uber trotz des grossen Verkaufserfolgs ausbleibende Gehaltserhohungen 18 Hinsichtlich neuer Hardwareprojekte herrschte keine Einigkeit Charpentier schlug die Entwicklung eines neuen Rechners namens C80 mit 80 Zeichen Bildschirm 256 kB RAM hochauflosendem Monitor und schnellerem Diskettenlaufwerk fur das mittlere Preissegment vor Diese Idee wurde jedoch vom fur seine Niedrigpreispolitik bekannten Hauptgeschaftsfuhrer Jack Tramiel abgelehnt Tramiel versprach sich von einem billigeren wie der C64 an herkommliche Fernsehgerate anschliessbaren neuen Rechner mehr Profit 19 Im Sommer 1983 begann daher auf Geheiss Tramiels die Arbeit an der Commodore 264 Serie mit dem Ziel der Entwicklung eines Konkurrenzmodells zum erfolgreichen britischen Billigrechner ZX Spectrum 20 21 Daraufhin verliessen Yannes Charpentier sowie weitere fuhrende Ingenieure das Unternehmen 22 Tramiel selbst musste aufgrund unuberbruckbarer Meinungsverschiedenheiten mit dem Hauptaktionar und Aufsichtsratsvorsitzenden Irving Gould nach gut dreissigjahriger Betriebszugehorigkeit am 13 Januar 1984 seinen Posten als Hauptgeschaftsfuhrer raumen 23 An seine Stelle ruckte am 21 Februar 1984 der erfahrene zuvor in der Stahlindustrie tatige Marshall F Smith 23 24 25 Zwar verkaufte sich der marktfuhrende C64 immer noch ausgezeichnet die Anfang 1984 zur Marktreife gebrachten nicht zum C64 kompatiblen Rechner der Commodore 264 Serie stellten sich jedoch als Ladenhuter heraus 23 Entwicklung Bearbeiten nbsp Vorganger Commodore 64 1982 1994 Projektierung unter Einbeziehung von Kundenwunschen Bearbeiten Um sich Klarheit uber die Kundenwunsche hinsichtlich eines C64 Nachfolgers zu verschaffen fuhrten Commodore Mitarbeiter anlasslich der in Chicago stattfindenden Summer Consumer Electronics Show im Juni 1984 eine Umfrage unter den einen C64 besitzenden Messebesuchern durch Diese ergab grosse Zufriedenheit hinsichtlich der Grafikfahigkeiten der Klangerzeugungsmoglichkeiten sowie des vergleichsweise niedrigen Preises des C64 Neben der am haufigsten genannten C64 Softwarekompatibilitat zahlten ein verbessertes BASIC mehr Arbeitsspeicher die Fahigkeit zur Darstellung von 80 Zeichen pro Zeile ein numerischer Ziffernblock ein schnelleres Diskettenlaufwerk sowie die native Fahigkeit zur Verwendung professioneller CP M Software zu den dringendsten Verbesserungswunschen 26 Hauptgeschaftsfuhrer Smith gab schliesslich im September 1984 unter Berucksichtigung der genannten Verbesserungswunsche die Entwicklung des C128 in Auftrag 2 8 23 Der neue Rechner sollte rechtzeitig zur fur Anfang Januar 1985 in Las Vegas angesetzten Winter Consumer Electronics Show fertig sein Damit standen lediglich vier Monate an Entwicklungszeit zur Verfugung 27 Die Projektleitung ubernahm der 1983 im Alter von 24 Jahren zum Leiter der Hardware Entwicklungsabteilung ernannte Bil Herd 8 28 Das Wissen darum dass der C128 Commodores letzter Vertreter der 8 Bit Heimcomputer Pioniergeneration sein wurde stellte fur das Entwicklerteam eine besondere Motivation dar 27 Planung Bearbeiten Bereits seit 1983 arbeitete ein Entwicklungsteam unter der Leitung Robert Russells an einem neuen Heimcomputermodell namens D128 Der D128 ging seinerseits auf im Zusammenhang mit der Planung der CBM 500 Serie angestellte Uberlegungen zuruck die mit dem B128 ein Burocomputermodell und dem P128 ein Heimcomputermodell vorsahen Ahnlich wie der P128 sollte auch der D128 mit dem zur Verwaltung von mehr als 64 kB Arbeitsspeicher fahigen 8 Bit Hauptprozessor MOS Technology 6509 kurz MOS 6509 sowie dem schon im C64 verbauten Soundchip MOS Technology 6581 kurz MOS 6581 ausgestattet werden Da sich Russells Ingenieure nach dem Weggang Charpentiers nicht an eine Weiterentwicklung des spritefahigen und sehr komplexen 40 Zeichen Grafikchips MOS Technology VIC II kurz VIC II heranwagten gestaltete sich die Bildschirmausgabe beim D128 jedoch als problematisch In Erwagung gezogen wurde nicht zuletzt die Verwendung zweier parallel arbeitender Grafikchips in Gestalt des bewahrten VIC II sowie eines noch zu entwickelnden farbfahigen 80 Zeichen Grafikchips 29 30 Da die Planungen so oder so aber weder eine C64 Kompatibilitat noch eine CP M Fahigkeit vorsahen und damit den von der Unternehmensleitung gemachten Vorgaben widersprachen wurde das D128 Projekt kurzerhand von Herd beendet Herds eigenes Entwicklerteam griff aber einige der im Zusammenhang mit dem D128 angestellten Uberlegungen bei der Planung des C128 wieder auf etwa hinsichtlich der Verwendung von zwei Grafikchips Um die angestrebten Verbesserungen der Leistungsfahigkeit ohne Verlust der vollstandigen C64 Kompatibilitat umsetzen zu konnen sollte ausserdem der im C64 seit 1982 verbaute Chipsatz mit dem Hauptprozessor MOS Technology 6510 kurz MOS 6510 dem Grafikchip VIC II dem Soundchip MOS 6581 sowie weiteren Bausteinen fur den C128 einfach weiterentwickelt werden Zwecks Implementierung der geforderten CP M Fahigkeit bot sich die Verwendung der weitverbreiteten CPU Zilog Z80A kurz Z80A als Zweitprozessor an 31 Um die gesteckten Ziele zu erreichen sollte der C128 ausserdem mit drei voneinander vollig unabhangigen Betriebsarten versehen werden Zur Erschliessung der fur den C64 bereits existierenden umfangreichen Softwarebibliothek sollte die Hardware des neuen Rechners im C64 Modus das Vorgangermodell luckenlos emulieren Eine hohere Arbeitsgeschwindigkeit ein komfortableres BASIC und ein vergrosserter Arbeitsspeicher sollten im C128 Modus zur Verfugung stehen der als Hauptbetriebsart vorgesehen war Der CP M Modus schliesslich war vornehmlich fur ernsthafte berufliche Anwendungen und den Einsatz der bewahrten sowie in Fulle vorhandenen CP M Software gedacht Wahrend fur den C64 Modus der ursprungliche Betriebssystemkern des Vorgangermodells unverandert ubernommen werden konnte musste fur den C128 Modus ein neuer Betriebssystemkern sowie ein leistungsstarkerer Dialekt des Commodore BASIC programmiert werden 27 Implementierung Bearbeiten nbsp CPU MOS Technology 8502 1986 nbsp Zweitprozessor Zilog Z80A 1984 Um im C128 Modus die angestrebte hohere Arbeitsgeschwindigkeit realisieren zu konnen wurde der altbekannte mit einer Taktfrequenz von rund 1 MHz arbeitende 8 Bit Hauptprozessor MOS 6510 aus dem C64 uberarbeitet und weiterentwickelt Diese Aufgabe ubernahm die konzerneigene Abteilung fur Halbleiterentwicklung Sie trug die Bezeichnung Commodore Semiconductor Group kurz CSG und war aus dem 1976 von Commodore ubernommenen Halbleiterhersteller MOS Technology hervorgegangen 32 Die Uberarbeitung fuhrte schliesslich zur Fertigstellung des mit einer Taktfrequenz von rund 2 MHz doppelt so schnellen und mit zusatzlichen Funktionen versehenen MOS Technology 8502 kurz MOS 8502 27 Der Grafikchip VIC II aus dem C64 wurde von Dave DiOrio weiterentwickelt und konnte nun bei abgeschaltetem Videosignal mit dem gleichen Basistakt wie der MOS 8502 Grafikdaten verarbeiten 27 33 Allerdings gab es beim daraus entstandenen MOS Technology VIC IIe kurz VIC IIe keine signifikanten Verbesserungen etwa im Hinblick auf die Bildauflosung die Farbtiefe oder die fur die Spieleindustrie wichtige Spritefahigkeit 34 Frank Palaia ubernahm die Aufgabe der im Dezember 1984 erfolgreich zum Abschluss gebrachten Integration des Z80A in die bewahrte 8 Bit Rechnerarchitektur von Commodore 8 27 Zu diesem Zweck wurde die Taktfrequenz des eigentlich doppelt so schnellen Z80A auf 2 04 MHz gedrosselt Fur den Betrieb unter CP M musste ausserdem eine auf die Hardware des C128 zugeschnittene Portierung der aktuellen Betriebssystemversion CP M Plus Version 3 0 kurz CP M 3 0 bzw CP M Plus entwickelt werden Diese Aufgabe wurde dem Programmierer Von Ertwine ubertragen Terry Ryan schrieb den fur zur Programmierung und Bedienung gedachten neuen BASIC Dialekt des C128 fortan als Commodore BASIC V7 0 bezeichnet Fred Bowen wurde mit der Programmierung der Betriebssystemroutinen betraut 27 Der Arbeitsspeicher des neuen Rechners wurde auf namengebende 128 kB RAM aufgestockt Da die 16 Bit Adressbusstrukturen des MOS 8502 nicht zur Verwaltung eines so grossen Arbeitsspeichers ausreichten mussten ausserdem ein Speicherverwaltungsbaustein sowie ein Adressmanager neu entwickelt werden 27 Dave Haynies Erfahrungen bei der Emulation des Adressmanagers sowie der Konzeption der Zeitsteuerung flossen spater in die Entwicklung des Commodore Amiga ein 35 Ausserdem sollte in Ubereinstimmung mit den Kundenwunschen das fur seine extreme Langsamkeit bei der Datenubertragung beruchtigte 5 Zoll Diskettenlaufwerk VC1541 des Vorgangermodells C64 durch ein neu entwickeltes Gerat mit deutlich hoherer Datenubertragungsrate ersetzt werden Greg Berlin war fur die Planung der Hardware des neuen 5 Zoll Diskettenlaufwerks VC1571 verantwortlich wahrend Dave Siracusa das zugehorige Diskettenbetriebssystem Commodore DOS 3 0 programmierte 33 Der C128 erhielt ausserdem ein vollig neues im Gegensatz zur klobigen Brotkastenform des C64 auf Professionalitat Burotauglichkeit sowie verbesserte Ergonomie abzielendes Design So wurde das Gehause gegenuber dem Vorgangermodell deutlich abgeflacht um den Anwendern das ermudende Anheben der Handballen bei der Bedienung der Tastatur zu ersparen Ausserdem erhielt die Tastatur einen numerischen Ziffernblock und zusatzliche Funktionstasten 36 Wer genau das Gehause des C128 entworfen hat ist nicht bekannt Vermutet wird eine Beteiligung des preisgekronten Industriedesigners Ira Velinsky der bereits die Gehause der Modelle Commodore Max SX 64 und Plus 4 entworfen hatte bevor er im Jahr 1984 gemeinsam mit Tramiel Commodore International verliess 37 38 Probleme bei der Integration des 80 Zeichen Grafikchips Bearbeiten Zum Zeitpunkt der Entwicklung des C128 verfugte die Hardware Entwicklungsabteilung von Commodore bereits uber Erfahrungen mit zur Darstellung von 80 Zeichen pro Zeile fahigen Grafikchips So hatte die CSG fur die Burorechner der CBM 8000 Serie bereits den Motorola 6845 zum als Ansteuerschaltung fur die Kathodenstrahlrohre des fest eingebauten Bildschirms dienenden MOS Technology 6545 kurz MOS 6545 weiterentwickelt 39 Der im englischsprachigen Raum auch als Cathode Ray Tube Controller kurz CRTC bezeichnete MOS 6545 vermochte Texte jedoch lediglich in zwei Farben auf den Bildschirm zu bringen Daher wurde der Grafikchip fur den D128 sowie den als 16 Bit Workstation konzipierten aber ebenfalls nie zur Serienreife gebrachten CBM 900 unter der Leitung von Kim und Anne Eckert ab Anfang 1983 in rund anderthalb Jahren zum mit einer Palette von 16 Farben und dediziertem Grafikspeicher arbeitenden MOS Technology 8563 kurz MOS 8563 weiterentwickelt 40 41 Da der MOS 8563 vornehmlich fur die Textverarbeitung gedacht war wurde auf die Fahigkeit zur Darstellung von Sprites verzichtet 27 Zwecks Umsetzung der fur den C128 vorgesehenen Fahigkeit zur Darstellung von 80 Zeichen pro Zeile entschied sich die Entwicklungsabteilung fur einen Einbau des MOS 8563 in den neuen Rechner Beim Versuch der Integration des MOS 8563 in die Systemarchitektur des C128 kam es allerdings zu Kommunikationsstorungen zwischen Herd und der unabhangig arbeitenden CSG 31 Zwar wusste Herd dass der MOS 8563 eine Weiterentwicklung des schon fur eine Verwendung im D128 in Erwagung gezogenen Motorola 6845 sowie des MOS 6545 darstellte Allerdings war der C128 Projektleiter nicht von den Kollegen der Abteilung fur Halbleiterentwicklung uber Anderungen der Adressbusstrukturen der Taktung sowie der Handhabung der Lese Schreibleitung in Kenntnis gesetzt worden 31 Der ab September 1984 prinzipiell einsatzfahige 80 Zeichen Grafikchip des C128 bereitete den Hardwareentwicklern daher immer wieder Probleme vor allem mit seiner aus Herds Unkenntnis resultierenden Neigung zum Uberhitzen und seiner vom 40 Zeichen Grafikchip VIC IIe abweichenden Taktung 8 27 31 Offizielle Vorstellung Bearbeiten nbsp Las Vegas Nevada Schauplatz der offiziellen Vorstellung des C128 nbsp Messegelande HannoverLaut Herd war die Zeitknappheit bei der Planung des C128 so gross dass die Waschbecken des Entwicklungslabors als provisorische Duschen herhalten mussten Die heissgelaufenen Diskettenlaufwerke wurden zum Warmhalten der bei der Arbeit nebenbei eingenommenen Fertigmahlzeiten verwendet 27 Noch in der Nacht vor der Eroffnung der Winter Consumer Electronics Show kurz CES vom 5 bis 6 Januar 1985 musste bis 2 Uhr morgens an den Prototypen des C128 gearbeitet werden um den Rechner uberhaupt rechtzeitig der Offentlichkeit prasentieren zu konnen 27 Obendrein waren die Hotelzimmerreservierungen des Prasentationsteams in Las Vegas im Vorfeld der Messe von einer unbekannten Person annulliert worden Dabei handelte es sich moglicherweise um einen Sabotageakt des ehemaligen Commodore Geschaftsfuhrers Tramiel 8 Wirklich zuverlassig war der mit einem Listenpreis von unter 300 US 42 angekundigte C128 zum Zeitpunkt der offiziellen Prasentation indessen noch nicht Pro Tag brannten im Durchschnitt zwei Exemplare des 80 Zeichen Grafikchips MOS 8563 durch Das Prasentationsteam ersetzte die defekten Grafikchips klammheimlich hinter den Kulissen durch funktionsfahige Ersatzbausteine Auf diese Weise entstand beim Messepublikum der Eindruck eines bereits perfekt funktionierenden sofort einsetzbaren Rechners 8 Erst im Verlauf der nachsten Monate gelang den Commodore Entwicklern durch Veranderungen am Layout der Hauptplatine eine auch im Dauerbetrieb technisch zuverlassige Implementierung des MOS 8563 ins Gesamtsystem Neben dem C128 stellte Commodore auch das neue CP M kompatible 5 Zoll Diskettenlaufwerk VC1571 den Farbmonitor 1902 einen Monochrommonitor sowie die Computermaus 1350 dem Fachpublikum vor und kundigte die Veroffentlichung einer teureren Desktop Version des Rechners namens C128D mit integrierter VC1571 an ohne einen konkreten Termin fur die Markteinfuhrung zu nennen 43 44 Ausserdem wurden neben diversen Speichererweiterungen mit dem Modell 1660 ein 300 Baud Modem sowie dem Modell 1670 ein 1200 Baud Modem fur den C64 bzw C128 angekundigt 45 Dem kontinentaleuropaischen Publikum wurde der C128 auf der Hannover Messe vom 17 bis 24 April 1985 vorgestellt 46 Dabei handelte es sich um einen Prototyp mit deutscher Tastatur 47 Zwar funktionierte der als Superding beworbene neue Rechner nun technisch anstandslos und zog viel Aufmerksamkeit auf sich 48 Zu Demonstrationszwecken entwickelte neue Software blieb jedoch zu diesem Zeitpunkt zur Enttauschung der Messebesucher von wenigen Ausnahmen wie der Textverarbeitung Superscript abgesehen eine Seltenheit 49 Auch die Portierung von CP M Plus war noch nicht abgeschlossen und die vorgestellte Testversion zudem sehr langsam 47 Der westdeutsche Einfuhrungspreis lag bei 1198 DM Neben dem C128 wurde auch ein Prototyp der Desktop Version C128D ausgestellt 15 In Grossbritannien wurde der C128 anlasslich der International Commodore Computer Show vom 7 bis 9 Juni 1985 offiziell eingefuhrt 50 51 52 Der vom Hersteller zu diesem Zeitpunkt fur Grossbritannien noch nicht bekanntgegebene Einfuhrungspreis fur den C128 wurde auf 300 350 und fur den noch nicht marktreifen C128D auf 500 600 geschatzt 53 Desktop Modellvarianten Bearbeiten Auf der vom 15 bis 18 Januar 1986 im National Exhibition Centre der englischen Industriestadt Birmingham abgehaltenen Which Computer Show stellte Commodore dem europaischen Fachpublikum den bereits im Vorjahr angekundigten C128D mit platzsparendem Kunststoffgehause ausklappbarem Tragegriff abgesetzter Tastatur und integriertem 5 Zoll Diskettenlaufwerk VC1571 offiziell vor Die unverbindliche Preisempfehlung fur das neue auf Geschaftsleute ausgerichtete Modell lag zunachst bei 499 bzw 538 85 inklusive Mehrwertsteuer 54 55 Ein Monochrommonitor sollte ebenfalls in diesem Preis inbegriffen sein 56 Das Gesamtpaket kostete aber schliesslich dann doch 599 57 Trotz erster Verkaufserfolge in Westeuropa im Laufe des Jahres 1986 gelangte der C128D jedoch nicht in den US amerikanischen Handel da der Rechner nach Auffassung der dort fur die Zulassung elektronischer Gerate zustandigen Federal Communications Commission FCC nicht hinreichend funkentstort war 58 59 Um die strengen FCC Standards doch noch zu erfullen und keine Marktanteile zu verlieren entwickelte das Unternehmen mit dem C128D CR ein weiteres Desktop Modell mit Metallgehause und uberarbeiteter Elektronik das den C128D ablosen sollte Das neue Gerat wurde auf der vom 8 bis 11 Januar 1987 in Las Vegas abgehaltenen Winter Consumer Electronics Show dem nordamerikanischen Publikum vorgestellt 60 Die unverbindliche Preisempfehlung lag bei 550 US 58 Vermutlich bereits ab Ende 1985 arbeitete die Commodore Entwicklungsabteilung ausserdem an einer weiteren Variante des C128D mit integriertem 3 Zoll Diskettenlaufwerk Es blieb jedoch bei der Entwicklung eines funktionsfahigen aber nie uber das Planungsstadium hinaus gelangenden NTSC Prototypen Dieser enthielt die Platine sowie Laufwerksmechanik des ebenfalls nie zur Serienreife gebrachten 3 Zoll Diskettenlaufwerks VC1563 mit eigenem bereits fur die spatere VC1581 programmierten Diskettenbetriebssystem auf einem provisorischen EPROM Chip eine stark modifizierte Hauptplatine mehrere improvisierte Zusatzplatinen ein Kunststoffgehause mit Luftungsschlitzen sowie einen ausklappbaren Tragegriff Zwecks Unterscheidung von anderen Modellvarianten wird dieser Prototyp inoffiziell auch als C128D 81 bezeichnet da keine Klarheit uber den von Commodore intern verwendeten Projektnamen besteht moglicherweise wurde hierfur die Bezeichnung Kentron verwendet 61 62 63 Bis zum Fruhsommer 1986 wurden alle fur Westeuropa gedachten C128 Modellvarianten in Commodores Zweigwerk im englischen Corby hergestellt Nach der Schliessung der einzigen britischen Produktionsstatte des weltumspannenden Konzerns wurde die Produktion des Rechners aus Kostengrunden ins westdeutsche Zweigwerk in Braunschweig verlegt 64 65 Ende 1986 entschied die Unternehmensleitung zukunftig den neuen Amiga 2000 in Braunschweig fertigen zu lassen wahrend die C128 Produktion ins Mutterwerk nach West Chester im US Bundesstaat Pennsylvania sowie nach Fernost verlagert wurde 66 Nachfolgemodelle ohne Serienreife Bearbeiten nbsp C64 Revision C64C 1986 Chefentwickler Bil Herd verliess Commodore kurz nach der Markteinfuhrung des C128 Dave Haynie und Frank Palaia aus dem einstmaligen Entwicklerteam arbeiteten trotz des offensichtlichen Bedeutungsverlustes der Rechner mit 8 Bit Architektur ab 1986 an moglichen Nachfolgemodellen auf der Basis des C128 Aus dieser Zusammenarbeit gingen mehrere Designstudien hervor Eine davon bestand im Desktop Modell Commodore 256 kurz C256 das es immerhin bis zum Stadium eines vorfuhrbaren Prototypen schaffte und auch in einer Wartungsanleitung fur den C128 aus dem Jahr 1987 als bereits geplantes Nachfolgemodell des C128 erwahnt wird 67 68 Der C256 Prototyp besass neben einem integrierten 3 Zoll Diskettenlaufwerk und einer internen Festplatte mit einer Speicherkapazitat von 25 MB einen grosszugigeren Arbeitsspeicher von 256 kB RAM sowie einen auf volle 4 MHz getakteten Zweitprozessor Z80A Die hohere Taktung sollte gegenuber dem C128 zu einer wesentlichen Erhohung der Arbeitsgeschwindigkeit im CP M Modus fuhren 67 69 Eine weitere Designstudie hatte eine abgespeckte Version des im Grunde uberkomplexen C128 zum Ziel Sie sollte unter Verzicht auf jegliche C64 Kompatibilitat lediglich uber den 80 Zeichen Grafikchip MOS 8563 verfugen und daher in der Herstellung deutlich kostengunstiger sein 67 69 Beide Konzepte wurden jedoch von der Unternehmensleitung rundweg abgelehnt 69 Da es fur den C128 bereits Speichererweiterungen aus dem eigenen Hause gab mit deren Hilfe der Arbeitsspeicher auf bis zu 640 kB RAM ausgebaut werden konnte bestand kein Bedarf nach einem weiteren Modell auf C128 Basis mit einer Speicherkapazitat von lediglich 256 kB 70 Auch der Verzicht auf jegliche C64 Kompatibilitat und die Spritefahigkeit des 40 Zeichen Grafikchips VIC IIe uberzeugte die um die Wichtigkeit der Spielesoftware wissende Konzernspitze nicht Daraufhin konzentrierten sich Haynie und Palaia ganz auf die Entwicklung des noch unvollendeten 16 Bit High End Rechners Amiga 2000 69 Zwar brachte Commodore kein C128 Nachfolgemodell zur Marktreife das runderneuerte Design des Rechners inklusive abgeflachter Gehauseform beiger Gehausefarbe und ergonomischer Tastatur wurde aber bei der Planung des C64C einer 1986 auf den Markt gebrachten Revision des ursprunglich in grauer Brotkastenform gefertigten C64 von der Entwicklungsabteilung ubernommen 71 Vermarktung Bearbeiten Markteinfuhrung in Nordamerika und Westeuropa Bearbeiten Den ursprunglichen Planungen zufolge sollte der C128 spatestens ab April 1985 in den Vereinigten Staaten und ab dem folgenden Sommer in Europa erhaltlich sein 10 72 Die Serienproduktion des C128 lief aber erst im Sommer 1985 an sodass sich diese Termine nur teilweise einhalten liessen 8 Ab Ende Juli 1985 waren erste Exemplare des Rechners in westdeutschen Kaufhausern erhaltlich 73 Ende August 1985 folgten die grossen US amerikanischen Kaufhausketten wie Kmart oder Sears Roebuck wahrend der laut Planung erst etwas spater fur die Markteinfuhrung vorgesehene jedoch keine FCC Zulassung erhaltende C128D dem Fachhandel vorbehalten bleiben sollte 74 75 In Kanada war der Rechner ab September 1985 zunachst nur in kleinen Stuckzahlen lieferbar da es Probleme bei der Abnahme des Netzteils durch die zustandige Behorde gab und jedes Exemplar vor dem Verkauf einzeln uberpruft werden musste 76 Ab dem 1 September 1985 sollte der C128 ursprunglich auch in Grossbritannien verfugbar sein 12 77 78 Die dortige Auslieferung wurde jedoch hinausgezogert um Zeit fur die Entwicklung einer billigeren lediglich 199 kostenden Alternative zur relativ teuren VC1571 zu gewinnen die schliesslich mit dem im Gehause des Vorgangermodells VC1541 untergebrachten und nur uber einen Schreib Lesekopf verfugenden 5 Zoll Diskettenlaufwerk VC1570 realisiert wurde Da britische Verbraucher weniger fur einen neuen Rechner auszugeben bereit waren als die Kundschaft im wohlhabenderen Nordamerika versprach sich die Marketingabteilung von der kostengunstigeren VC1570 grossere Absatzchancen fur den C128 selbst 79 80 81 82 Das Modell VC1570 ist deshalb etwa in den Vereinigten Staaten praktisch unbekannt 83 Ab Anfang Oktober 1985 war der Rechner schliesslich auch in Grossbritannien erhaltlich zunachst nur vereinzelt in unabhangigen Fachgeschaften dann auch in den grossen Kaufhausern 84 Produktionsverzogerungen bei Peripheriegeraten und Desktop Modellen Bearbeiten Commodore lieferte zunachst ausschliesslich den C128 aus Die Peripheriegerate sollten einige Zeit spater folgen 84 Bei der Produktion der Diskettenlaufwerke VC1570 und VC1571 sowie der Herstellung des neuentwickelten RGBI fahigen Farbmonitors 1902 gab es jedoch mehrwochige Verzogerungen 85 86 In den Vereinigten Staaten waren die VC1571 und der NTSC Farbmonitor 1902 ab November 1985 in kleineren Mengen erhaltlich 87 Etwa zeitgleich waren das gunstigere Diskettenlaufwerk VC1570 sowie der PAL Farbmonitor 1901 auch in Grossbritannien verfugbar 88 Die VC1571 hingegen gab es dort erst ab Marz 1986 fur 269 zu kaufen und war damit genauso teuer wie der Rechner selbst 89 In Westdeutschland wiederum waren beide Diskettenlaufwerke erst um den Jahreswechsel lieferbar 90 91 Commodore Pressesprecher Gerold Hahn dementierte in diesem Zusammenhang aufgekommene Geruchte um technische Probleme und machte Lieferschwierigkeiten bei den Zulieferern des Gehauses sowie der Laufwerksmechanik der VC1571 fur die Verzogerungen verantwortlich 92 Der Einfuhrungspreis der VC1570 lag in Westdeutschland bei 750 DM wahrend die VC1571 mit 950 DM etwas weniger als der C128 kostete 93 Der Farbmonitor 1901 war in Westdeutschland ab dem gleichen Zeitpunkt fur 998 DM erhaltlich 94 95 Das 1200 Baud Modem 1670 war bereits ab Ende 1985 lieferbar Fruhe Bauserien des Gerates enthielten jedoch einen Hardwarefehler 96 Dieser wurde zwar in spateren Bauserien korrigiert insgesamt erreichte das nur in geringen Stuckzahlen hergestellte fur 89 95 US erhaltliche Modem 1670 jedoch keine hohe Marktdurchdringung und war bis Mitte des Jahres 1988 kaum verfugbar 97 98 Die schon im Zuge der Markteinfuhrung aufgetretenen Produktionsverzogerungen und Auslieferungsschwierigkeiten setzten sich bei den nach 1985 von Commodore zur Marktreife gebrachten Peripheriegeraten sowie dem Desktop Modell C128D CR fort wahrend der C128D in Westeuropa punktlich Anfang 1986 erschien und im zweiten Quartal bereits in hohen Stuckzahlen lieferbar war 99 Bereits im Fruhjahr 1986 verkundete Commodore die bevorstehende Serienreife der digitalen Joystickmaus 1350 sowie der Speichererweiterungsmodule 1700 1750 und 1764 mit Kapazitaten von 128 kB 256 kB bzw 512 kB 100 Im Sommer 1986 wurden uberdies Plane zur Entwicklung des 3 Zoll Diskettenlaufwerks VC1581 bekanntgegeben 101 Spatestens ab Herbst 1986 sollten das Diskettenlaufwerk VC1581 und die Maus 1350 laut Planung lieferbar sein 102 Die unverbindliche Preisempfehlung fur die VC1581 lag zunachst bei 399 US 103 wurde spater aber auf 249 95 US herabgesenkt 104 105 Der Strassenpreis fur die VC1581 lag im Herbst 1987 in Westdeutschland bei rund 600 DM 106 Es kam jedoch erneut zu Produktionsverzogerungen Erst Ende 1986 waren die 128 kB Speichererweiterung 1700 fur 198 DM sowie die 512 kB Version 1750 fur 298 DM im Handel erhaltlich 107 Anfang 1987 folgte die 256 kB Speichererweiterung 1764 108 fur zunachst 129 US 103 spater dann 149 95 US 105 Aufgrund von Lieferungsschwierigkeiten seitens der Zulieferer bei den RAM Chips konnte die 512 kB Version ohnehin nur in kleinen Stuckzahlen produziert werden 97 Sie blieb daher stets schwer erhaltlich auch in Nordamerika 109 In Westdeutschland war das Modell 1750 schon nach wenigen Monaten ausverkauft und musste fortan sofern verfugbar aus den Vereinigten Staaten importiert werden 110 Die ubrigen genannten Peripheriegerate kamen erst im Laufe der ersten drei Quartale des Jahres 1987 nach und nach in die Laden 111 112 113 114 Zusatzlich wurde im Sommer 1987 die schon auf der vorhergehenden Winter Consumer Electronics Show vorgestellte analoge Proportionalmaus 1351 fur 49 US auf den Markt gebracht 115 116 Ebenfalls im Sommer 1987 veroffentlichte Commodore auf ROM Chips gebrannte fehlerbereinigte Versionen des Commodore DOS 3 0 fur 9 95 US sowie des C128 Betriebssystems fur 24 95 US 117 Im Herbst 1987 erfolgte in Zusammenarbeit mit der damaligen Deutschen Bundespost die Markteinfuhrung des fur 399 DM erhaltlichen BTX Decoder Moduls II in Westdeutschland mit dessen Hilfe das zu diesem Zeitpunkt deutschlandweit uber gerade einmal 70 000 Anschlusse zugangliche interaktive Endbenutzer Informationssystem Bildschirmtext kurz BTX am C128 betrieben werden konnte das als gescheiterter Vorlaufer des heutigen Internets sowie des World Wide Webs gilt Mit dieser Kooperation sollte den ursprunglich von der Bundespost anvisierten drei Millionen BTX Anschlussen zumindest naher gekommen werden 118 Bis Anfang 1989 gelang aber lediglich eine Verdopplung der BTX Anschlusse auf knapp 150 000 119 Lieferbar war selbst das neuentwickelte bereits im Januar 1987 offiziell eingefuhrte Spitzenmodell C128D CR trotz gegenuber der Tastaturcomputerversion und dem C128D vereinfachter Fertigungsprozesse und niedrigerer Herstellungskosten erst ab dem dritten Quartal des Jahres 1987 120 121 Aufgrund der unerwartet hohen Nachfrage kam es im Fruhjahr 1988 vorubergehend sogar zu Auslieferungsschwierigkeiten bei dieser letzten zur Marktreife gebrachten Modellvariante des C128 70 Fernseh und Zeitschriftenwerbung Bearbeiten Im Zuge der Markteinfuhrung schaltete Commodore im US amerikanischen Fernsehen und in Fachzeitschriften eine gegen die Konkurrenzmodelle IBM PC IBM PCjr und Apple IIc gerichtete Werbekampagne mit dem Slogan Schlechte Neuigkeiten fur IBM und Apple englisch Bad News for IBM and Apple 122 36 Weitere in diversen Computerzeitschriften veroffentlichte Werbeanzeigen hoben die Uberlegenheit des C128 gegenuber dem Apple IIc etwa hinsichtlich der Speicherkapazitat mit Slogans wie Danke fur den grossen Arbeitsspeicher englisch Thanks for the memory hervor und betonten uberdies neben der um einen numerischen Ziffernblock erweiterten Tastatur die herausragenden Grafik und Soundfahigkeiten des neuen Rechners 123 124 Verschwiegen wurde allerdings die im Vergleich zum C128 kompaktere Bauform des Apple IIc dessen angebliche technische Unterlegenheit im beigefugten Werbefoto durch vom Baum gefallene Apfel symbolisiert wird 125 In einer weiteren Werbeanzeige war der C128 in Anspielung auf gangige Darstellungen der durch Evolution bedingten Stammesgeschichte des Menschen in einer horizontalen Bilderfolge als sich standig fortentwickelndes und erweiterndes Computersystem mit Rechner Diskettenlaufwerk Speichererweiterung Maus Modem Drucker und Farbmonitor zu sehen begleitet von dem Slogan Wie man sich zu einer hoheren Form von Intelligenz entwickelt englisch How to evolve to a higher intelligence 126 Die Softwarehersteller verhielten sich in Bezug auf den C128 zunachst abwartend Nur wenige etablierte Publisher wie Timeworks Audiogenic Thorn EMI Spinnaker Software oder Precision Software kundigten Programme fur betriebswirtschaftliche Zwecke aber keine Spiele fur die nahere Zukunft an 127 128 Als sich gegen Ende des Jahres 1985 in diversen Computerzeitschriften immer mehr C128 Besitzer uber den Mangel an Software fur ihre neuen Rechner zu beklagen begannen veroffentlichte Commodore Werbeanzeigen die unter Verwendung des Slogans Harte Fakten uber die Software englisch Hard Facts About the Software die Entwicklung hunderter neuer Anwendungsprogramme fur den C128 Modus ankundigten 129 Insgesamt verblassten die Werbemassnahmen fur den C128 in den Vereinigten Staaten jedoch im Vergleich zum intensiver beworbenen Amiga 1000 87 In Grossbritannien sah Hauptgeschaftsfuhrer Smith den in Westdeutschland von Schneider vertriebenen ebenfalls CP M fahigen Amstrad CPC6128 als Hauptkonkurrenten des C128 an eine auch von Teilen der britischen Fachpresse geteilte Sichtweise 130 131 Mit Werbetexten wie Die Fakten sprechen eine eindeutige Sprache englisch When you look at the facts they do seem to weigh heavily in our favour und Begleitfotos die den C128 als Gewinner eines Gewichtsvergleichs mit einem nicht genau identifizierbaren Konkurrenzmodell auf einer Balkenwaage zeigten wurde in britischen Computerzeitschriften fur den Rechner geworben 132 Dabei sollte dem C128 das Image eines auch fur Geschaftsleute und Kleinunternehmer interessanten Burocomputers gegeben werden mit dem man nicht nur spielen konnte 133 Im deutschsprachigen Raum war der Apple IIc genau wie seine Vorganger Apple IIe und Apple II Europlus wegen seines hohen Preises kaum verbreitet Deshalb wurde dort anfanglich eine andere Werbestrategie verfolgt Den deutschsprachigen Kunden wurde der C128 in der Tradition der erfolgreichen Burorechner der CBM 8000 Serie als professioneller dem weitaus teureren IBM PC technisch uberlegener Personal Computer vorgestellt Besonders hervorgehoben wurde dabei dass der neue Rechner bei voller C64 Kompatibilitat mit seinem 80 Zeichen Bildschirm seiner CP M Fahigkeit sowie seinem grossen obendrein auf 640 kB RAM erweiterbaren Arbeitsspeicher weit uber die Grenzen der Heimcomputerklasse hinausrage 134 Tatsachlich war der C128 dem IBM PC bei Benchmarktests hinsichtlich der Berechnung von Primzahlen und Fliesskommazahlen in BASIC leicht uberlegen und konnte auch hinsichtlich der Geschwindigkeit beim Einlesen von auf Diskette gespeicherten Daten sowie der Speicherkapazitat pro Diskette mit dem IBM Rechner mithalten Lediglich bei Disketten Schreiboperationen besass der IBM PC gegenuber dem C128 Geschwindigkeitsvorteile 135 Spater wurde dann mit Slogans wie Machtiges Gedachtnis Starke Programme Eine hohere Form der Intelligenz 34 oder Hohe Intelligenz Machtiger Wortschatz Drei Mikrocomputer in einen gepackt 136 an die in der englischsprachigen Welt gefuhrte Werbekampagne angeknupft Finanziell geriet der Konzern nach der Markteinfuhrung des C128 zunehmend in eine Schieflage die sich auch auf die Produktwerbung auswirkte Im dritten Quartal des Jahres 1985 mussten 39 2 Millionen US an Verlusten verbucht werden die zum Teil den hohen Entwicklungskosten fur den C128 und den Amiga 1000 zugeschrieben wurden 137 Im vierten Quartal des Jahres 1985 wuchs der Fehlbetrag sogar auf 50 2 Millionen US an 138 Insgesamt betrugen die Verluste im Kalenderjahr 1985 satte 144 Millionen US 139 Auch das erste Quartal des Jahres 1986 brachte mit Verlusten von 36 7 Millionen US keine Verbesserung 140 141 142 Im April 1986 loste Thomas J Rattigan aufgrund dieser Talfahrt seinen Vorganger Smith als Commodore Hauptgeschaftsfuhrer ab 143 Rattigan schloss unprofitable Zweigwerke wie das im englischen Corby und nahm einen bis zum 15 Marz 1987 laufenden Kredit in Hohe von zunachst 135 Millionen US auf der im Herbst sogar auf 140 Millionen US aufgestockt wurde und nicht zuletzt eine angemessene Vermarktung des C128 sowie des Amiga 1000 gestatten sollte 142 144 Diese Massnahmen brachten das Unternehmen tatsachlich wieder zuruck in die Gewinnzone 145 146 Dennoch wurden die Ausgaben fur die Werbung unter Rattigan zunachst zuruckgefahren Das Ausbleiben von Werbeanzeigen und die bevorstehende Veroffentlichung des nur etwas teureren aber deutlich leistungsstarkeren Amiga 500 nahrten von der Unternehmensspitze umgehend dementierte Geruchte um eine Produktionseinstellung des C128 nach dem Weihnachtsgeschaft 1986 147 148 Erst unter Rattigans am 16 April 1987 ernannten Nachfolger dem Mehrheitsaktionar Irving Gould wurden die Werbemassnahmen kurzzeitig wieder etwas verstarkt 149 150 151 Danach verzichtete Commodore vollstandig auf Werbung und aggressives Marketing 152 Werbung machte fur den C128 fortan wenn auch eher indirekt nur noch Berkeley Softworks der Publisher der 1987 fur den Rechner herausgebrachten grafischen Benutzeroberflache GEOS 128 Slogans wie Wird ihr C128 erwachsen oder alt englisch Is your 128 growing up or growing old 153 bzw Wissenschaftler der Universitat Berkeley stoppen den Alterungsprozess englisch Scientists at Berkeley stop the aging process 154 zielten darauf ab dem Rechner trotz seiner in die Jahre gekommenen 8 Bit Architektur das Image eines immer noch modernen Personal Computers zu verleihen Sonderangebote Bearbeiten In Grossbritannien wurde die Heimcomputerindustrie Mitte der 1980er Jahre von einheimischen Herstellern wie Sinclair Acorn oder Amstrad beherrscht wahrend Commodore in den Vereinigten Staaten und Westdeutschland als Branchenfuhrer galt Das Unternehmen machte daher grosse Anstrengungen um die Verkaufe speziell in Grossbritannien anzukurbeln Dazu zahlten zahlreiche Sonderangebote In der Vorweihnachtszeit des Jahres 1985 war der C128 im Paket mit dem Diskettenlaufwerk VC1570 fur preisgunstige 449 99 erhaltlich 155 156 Flankiert wurde dieses Paket von weiteren Sonderangeboten So wurde Besitzern des C64 ein Rabatt in Hohe von 50 angeboten sofern sie beim Kauf eines C128 ihren alten Rechner abzugeben bereit waren Beim Kauf eines C128 wurde ausserdem den Besitzern anderer Computermodelle im Austausch fur ihre bisherigen Rechner eine kostenlose Datasette des Typs 1530 im Wert von 45 als Kaufanreiz in Aussicht gestellt 157 158 Die Marketingabteilung verband mit diesem Angebot die Hoffnung auf Umsteiger die bislang Heimcomputersysteme anderer Hersteller verwendet hatten Schliesslich erhielten die Kunden mit der kostenfreien Datasette Zugriff auf die gesamte auf Kompaktkassetten preisgunstig zu erwerbende Spielesoftware des C64 159 Im Vorfeld der Sommerferien des Jahres 1986 fuhrte die Marketingabteilung ausserdem spezielle Bundelangebote mit zusatzlichen Kaufanreizen ein Jedem aus einem C128 einer VC1570 sowie einem Commodore Monitor bestehenden Paket wurden funf Gutscheine im Wert von jeweils 50 beigelegt Die Gutscheine konnten in ausgewahlten Reiseburos beim Buchen von Pauschalreisen eingelost werden 160 161 Da zum Betrieb des Rechners im 80 Zeichen Modus ein relativ kostspieliger und fur die meisten britischen Heimanwender daher unerschwinglicher RGBI Farbmonitor vonnoten war begann Commodore ab Anfang 1986 neue auf die vergleichsweise finanzkraftigen Kleinunternehmer ausgerichtete Sonderangebote zu entwickeln Zu diesem Zweck wurde die noch immer nicht abgeschlossene Entwicklung des burotauglichen und bereits im Sommer 1985 angekundigten C128D der Maus des Typs 1530 sowie der Speichererweiterungen forciert 162 163 Gunstige aus einem C128D einem Monochrommonitor und einem Softwarepaket bestehende Bundelangebote zum Preis von 499 sollten den Rechner ausserdem auch auf dem bis dahin von Acorns BBC Micro und dessen Nachfolger BBC Master beherrschten britischen Bildungsmarkt zu grosseren Marktanteilen verhelfen 164 US amerikanischen Verbrauchern wurde der Rechner in den Monaten nach der Markteinfuhrung zusammen mit einem Freiabonnement fur den Onlinedienstanbieter QuantumLink angeboten uber den ab November 1985 auf das zuvor in Zusammenarbeit mit Compuserve betriebene und neben dem Informationsaustausch auch fur den Kundendienst in Anspruch genommene Commodore Information Network zugegriffen werden konnte 165 166 167 168 Produktionseinstellung Bearbeiten Wahrend der Entwicklungsabteilung von Commodore bei der Herstellung des C64 immer wieder signifikante Kosteneinsparungen gelangen litt der wesentlich komplexere C128 stets an hohen Produktionskosten und vergleichsweise niedrigen Gewinnmargen 148 Im Niedrigpreissegment war der Rechner deshalb nur eingeschrankt konkurrenzfahig Im mittleren Preissegment erreichte der C128 dagegen eine hohere Marktdurchdringung Die erheblich leistungsfahigeren und allmahlich gunstiger werdenden 16 Bit Rechner wie der Atari ST der 1987 erschienene Amiga 500 und die zahlreichen IBM PC Kompatiblen eroberten jedoch nach und nach Marktanteile in diesem fur den Absatz des C128 entscheidenden Bereich 169 Auf der vom 1 bis 6 November 1987 abgehaltenen Computermesse COMDEX gab die Unternehmensleitung trotz dieser wachsenden Konkurrenz sogar aus dem eigenen Hause offiziell bekannt den C128 bei nicht nachlassender Nachfrage auch uber Weihnachten 1987 hinaus weiter produzieren zu wollen 170 Danach naherte sich der Rechner jedoch allmahlich dem Ende seiner Marktprasenz Bei einer der Ermittlung des Computers des Jahres 1988 dienenden Umfrage unter den Lesern der Computerzeitschrift 64 er landete der C128 nur noch im Mittelfeld hinter leistungsstarkeren 16 Bit Rechnern wie dem Apple Macintosh II dem Amiga dem Compaq Deskpro dem IBM Personal System 2 sowie den Modellen der Atari ST Serie aber immerhin noch vor dem C64 den Heimcomputern der Atari XL Serie oder dem standardsetzenden IBM PC XT AT 171 Im Januar 1989 wurde zunachst die Produktion der ursprunglichen Tastaturcomputerversion zugunsten des C128D CR eingestellt 97 Ausserdem bot Commodore potenziellen Kaufern eines Amiga 500 bzw eines Amiga 2000 in den Vereinigten Staaten einen Preisnachlass in Hohe von 100 US im Tausch gegen ihre alten C128 Modelle an 97 Im Marz 1989 wurde das 5 Zoll Diskettenlaufwerk VC1571 ebenfalls vom Markt genommen was eilig dementierte Geruchte um einen bevorstehende Produktionsstopp auch des C128 DCR ausloste 172 173 In Kanada und Westeuropa war die VC1571 aber noch einige Zeit lieferbar 174 Gleichzeitig hauften sich die in den Computerzeitschriften abgedruckten Beschwerden uber den mangelhaften Support des C128 seitens Commodore 172 175 176 Im Juli 1989 entschied die Unternehmensleitung schliesslich die Produktion des nicht mehr profitablen C128D CR nunmehr ebenfalls einzustellen 177 178 Abverkaufe Bearbeiten Sinkende Preise machten die noch nicht abverkauften Restexemplare des C128D CR im Jahr 1990 noch einmal fur viele westdeutsche Kleinunternehmer attraktiv da sich der Rechner gut zur Verwaltung der Unternehmensfinanzen eignete 179 Nach dem Abschluss des mit dem zweiten Quartal endenden Commodore Geschaftsjahres 1989 90 spielte der Rechner in den Unternehmensbilanzen des Herstellers keine Rolle mehr 180 Die Mehrheit der C128 Besitzer stieg bis 1991 auf die mittlerweile marktbeherrschenden IBM PC kompatiblen Rechner mit XT oder AT Architektur bzw andere Plattformen mit leistungsstarkeren 16 Bit Hauptprozessoren wie den Amiga um 181 182 183 Von wenigen Ausnahmen wie der Textverarbeitung Wordstar 128 der Datenbankanwendung dBase II oder der Tabellenkalkulation Microsoft Multiplan abgesehen waren viele kommerzielle Anwendungsprogramme fur den CP M Modus zu diesem Zeitpunkt bereits nicht mehr im Handel erhaltlich da MS DOS in der Zwischenzeit CP M bereits als faktisches Standardbetriebssystem abgelost hatte 184 Gelegentlich wurden in Deutschland im Jahr 1991 noch unverkaufte aus den ubrigen EG Staaten reimportierte Restexemplare des C128D CR aus alter westdeutscher Produktion fur 499 DM in diversen Warenhausern angeboten 185 Peripheriegerate wie etwa das 3 Zoll Diskettenlaufwerk VC1581 Speichererweiterungen und kommerzielle Software fur den C128 Modus bzw den Betrieb unter CP M Plus waren zu diesem Zeitpunkt allerdings praktisch nur noch in den Vereinigten Staaten erhaltlich 110 Um diese Versorgungsengpasse zu beseitigen wurden 1992 in Deutschland Nachbauten des Diskettenlaufwerks VC1571 sowie der 512 kB Speichererweiterung 1750 vom Hardwarehersteller CEUS Computersysteme auf den Markt gebracht 186 In den Vereinigten Staaten wurde der C128D CR noch bis Mitte 1991 vom Versandgrosshandler Montgomery Grant inklusive eines Gratis Computerspiels fur 399 US angeboten 187 Bis 1997 wurden ferner instandgesetzte Gebrauchtexemplare des Rechners vom Hardwarehersteller Creative Micro Designs zum Verkauf inseriert Dabei erzielten beide Modellvarianten allmahlich ansteigende Preise die beim C128 zwischen 129 US und 159 US beim C128D CR zwischen 239 US und 299 US lagen 188 189 190 Verkaufszahlen Bearbeiten Zum Zeitpunkt der Markteinfuhrung ging die Unternehmensleitung von einer Million verkaufter Exemplare des C128 bis Ende 1986 aus 191 Tatsachlich verkaufte sich der Rechner anfangs ausgesprochen gut 192 Im Juni 1985 gab es bereits 100 000 Vorbestellungen 193 Bis Ende 1985 konnten weltweit 425 000 Einheiten abgesetzt werden davon 60 000 in Westdeutschland 194 Commodore stellte Anfang September 1985 sogar 350 neue Arbeitskrafte ein um den C128 und seinen Vorganger uberhaupt in ausreichender Menge produzieren zu konnen 195 Bis zur Cebit im Marz 1986 wurden weltweit fast 500 000 Exemplare verkauft was Harald Speyer Chef des deutschen Zweiges von Commodore International in einem Interview als bis dahin erfolgreichste Markteinfuhrung aller Zeiten bezeichnete 196 Bis Mitte 1986 wurden allein in den Vereinigten Staaten 600 000 Einheiten abgesetzt 101 Dort galt der C128 zu diesem Zeitpunkt als einer der sich am schnellsten verkaufenden Computer der jungeren US amerikanischen Technikgeschichte 166 197 198 Ausserhalb Nordamerikas verlief der Absatz jedoch schleppender Von den weltweit bis August 1986 verkauften ca 800 000 Einheiten entfielen beispielsweise lediglich 10 Prozent auf den von Commodore beherrschten westdeutschen Markt also gerade einmal 80 000 Muster 199 Trotzdem war der Rechner durchaus ein Verkaufserfolg Commodore Geschaftsfuhrer Rattigan bestatigte in einem Interview vom Fruhjahr 1987 dass bis Ende 1986 tatsachlich weltweit rund eine Million Einheiten des C128 abgesetzt worden seien 200 Damit hatten sich die ursprunglichen Erwartungen der Unternehmensspitze erfullt Bis Juli 1987 stieg die Zahl der in Westdeutschland verkauften Exemplare samtlicher C128 Modellversionen auf 210 000 Das entspricht einem Anteil von 10 67 Prozent aller dort bis zu diesem Zeitpunkt verkauften Commodore Rechner 201 Im April 1988 lag die geschatzte Zahl der nordamerikanischen C128 User bereits bei 1 5 Millionen 202 Besonders popular war der C128 dort unter bereits einen Commodore Rechner besitzenden Anwendern 78 Prozent dieses Personenkreises gaben laut einer im Mai 1986 von der US amerikanischen Computerzeitschrift Run veroffentlichten Umfrage an sich in naher Zukunft einen C128 anschaffen zu wollen 100 Die Unternehmensleitung selbst hatte dagegen nur mit 28 Prozent gerechnet 130 Im August 1988 uberschritt die Zahl der weltweit verkauften Einheiten die Zwei Millionen Grenze 203 Mit insgesamt vier Millionen 178 weltweit bis 1990 abgesetzten Einheiten erreichte der C128 schliesslich im Grossen und Ganzen durchaus akzeptable Verkaufszahlen 204 Mit 284 300 bis 1990 verkauften Einheiten blieb der C128 in Westdeutschland allerdings weit hinter den 3 05 Millionen abgesetzten Exemplaren des Vorgangers C64 zuruck 205 Die Verkaufszahlen lagen damit auf dem gleichen Niveau wie die der 1984 zur Marktreife gelangten gemeinhin als Flops geltenden Modelle der Commodore 264 Serie 206 Allerdings erklaren sich die relativ hohen Verkaufszahlen dieser Modellreihe vor allem durch die Schleuderpreise zu denen die Gerate ab 1985 nach einer Marktprasenz von lediglich einem Jahr in den Filialen der Supermarktkette Aldi abverkauft wurden 207 Im Ubrigen fanden sich auch unter den westdeutschen C128 Besitzern viele treue Commodore Kunden Die meisten hatten zuvor bereits einen C64 oder einen Plus 4 erworben 181 Bis zur deutschen Wiedervereinigung kamen laut einer im SPIEGEL veroffentlichten Schatzung rund 200 000 Heimcomputer aus westlicher Produktion in die DDR die meisten davon als Privatimport im Reisegepack 208 Darunter war auch eine unbekannte Anzahl an Exemplaren des C128 Bei einer von der Computerzeitschrift 64 er im Fruhjahr 1990 durchgefuhrten Umfrage gaben 26 Prozent der westdeutschen Befragten an im Besitz eines C128 zu sein In der DDR lag der Anteil des C128 dagegen bei lediglich 11 Prozent 209 Preisentwicklung Bearbeiten Vereinigte Staaten Bearbeiten Wahrend der Marktprasenz der C128 blieben die Preise fur den Rechner in den Vereinigten Staaten relativ konstant Die zunachst vom Hersteller anvisierte unverbindliche Preisempfehlung von unter 300 US fur die Tastaturcomputerversion mehrere Quellen sprechen sogar von gerade einmal 250 US als ursprunglich geplantem Einfuhrungspreis 210 211 liess sich aufgrund der hohen Produktionskosten jedoch nicht dauerhaft aufrechterhalten Sie lag ab dem vierten Quartal 1985 stets zwischen 349 US und 399 US Die unverbindliche Preisempfehlung fur den C128D CR pendelte zwischen 549 US und 599 US Die Strassenpreise des oft im Bundel mit einem Diskettenlaufwerk sowie einem Monitor in Kaufhausern Fachgeschaften und von zahlreichen Versandgrosshandlern wie etwa Lyco Computer Protecto Computer Direct oder Montgomery Grant angebotenen Rechners lagen meist recht deutlich unter den Listenpreisen Commodores vor allem in der Vorweihnachtszeit Im Dezember 1987 beispielsweise verlangte Montgomery Grant 219 95 US fur einen C128 und lag damit rund 130 US unterhalb der aktuellen Preisempfehlung 212 Zur gleichen Zeit bot Lyco Computer den C128D CR fur 439 95 US an rund 160 US unterhalb des gultigen Listenpreises 213 Entwicklung der unverbindlichen Preisempfehlung fur den C128 C128D CR in den Vereinigten Staaten Modell Okt Dez 1985 Jan Jun 1986 Jul Sep 1986 Okt Dez 1986 Jan Jun 1987 Jul Dez 1987 Jan Jun 1988 Jul Dez 1988 Jan Mar 1989 Apr Jun 1989C128 349 US 214 349 US 215 349 US 216 399 US 217 399 US 218 349 US 219 n v n v C128D CR 550 US 58 599 US 220 n v 549 US 221 549 US 222 599 US 223 nicht verfugbarGrossbritannien Bearbeiten In Grossbritannien lagen die Versandgrosshandelspreise anfanglich kaum unter der stabil bleibenden unverbindlichen Preisempfehlung von 269 fur den C128 bzw 499 fur den C128D Bei Dimension Computers kostete die Tastaturcomputerversion im Januar 1986 beispielsweise volle 269 95 fur das Desktopmodell wurden 499 95 verlangt 224 Evesham Micros sowie HiVoltage dagegen boten die Tastaturcomputerversion zur gleichen Zeit etwas gunstiger fur 259 an 489 95 verlangte HiVoltage fur einen C128D 225 226 Erst nach einiger Zeit wurde der Rechner schliesslich auch im Vereinigten Konigreich deutlich unter dem offiziellen Listenpreis angeboten Beispielsweise inserierte Dimension Computers die Tastaturcomputerversion im Dezember 1987 fur 199 95 und damit rund 70 gunstiger als von Commodore empfohlen Fur den mittlerweile an die Stelle des C128D geruckten C128D CR wurden dagegen 399 95 verlangt also rund 100 weniger als die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers 227 Westdeutschland Bearbeiten In Westdeutschland bewegten sich die Preise fur den Rechner zunachst im Vergleich zu Grossbritannien auf einem erheblich hoheren Niveau Nur wenige Versandgrosshandler verlangten in den ersten Monaten der Marktprasenz des C128 im Herbst 1985 allerdings tatsachlich einen Preis in Hohe der unverbindlichen Preisempfehlung von 1198 DM fur die Tastaturcomputerversion Zu diesen Anbietern gehorte im September 1985 der Hard und Software Vertrieb H Steber kurz HSV Steber 228 Schon im November 1985 reduzierte HSV Steber den Preis fur den C128 allerdings auf 1098 DM 229 Die grosse Mehrheit der Versandgrosshandler veranschlagte dagegen am Ende des dritten bzw Anfang des vierten Quartals 1985 bereits Preise unterhalb der verkaufspsychologisch wichtigen 1000 DM Grenze Neckermann 230 die IES Computerhandelsgesellschaft 231 Computer Reschke 232 sowie Valasik Computer 233 etwa verlangten 998 DM fur einen C128 Bei Abacomp kostete der Rechner 960 DM 234 Der Computer und Softwarevertrieb Riegert kurz CSV Riegert offerierte den C128 im September 1985 fur 949 DM 235 und im Oktober 1985 fur 929 DM 236 Mit einem Preis von 898 DM blieb der CC Computerversand sogar unterhalb der 900 DM Grenze und damit 300 DM unter der unverbindlichen Preisempfehlung des Herstellers 237 Zwecks Ankurbelung der Weihnachtsverkaufe ging schliesslich auch HSV Steber im Dezember 1985 mit dem Preis auf 998 DM herunter 238 Die Handelskette Vobis bot den C128 im Januar 1986 fur 975 DM und den C128D fur 1785 DM an 239 Im weiteren Verlauf des Jahres 1986 sanken die Versandgrosshandelspreise sowohl fur die Tastaturcomputerversion als auch das Desktopmodell jedoch spurbar Die ProSoft GmbH offerierte Ende des ersten Quartals 1986 den C128 fur 798 DM und den C128D fur 1698 DM 240 Zum gleichen Zeitpunkt verlangte Dela Elektronik 899 DM fur den C128 241 CSV Riegert reduzierte bis zum Ende des zweiten Quartals 1986 den Preis fur den C128 auf 749 DM 242 Ende des dritten Quartals verlangte CSV Riegert noch 679 DM fur den C128 und 1475 DM fur den C128D 243 Zum Weihnachtsgeschaft 1986 bot ProSoft den C128 fur 679 DM und den C128D fur 1288 DM an 244 Zum gleichen Zeitpunkt verlangte CSV Riegert nach wie vor 679 DM fur den C128 aber nur noch 1299 DM fur den C128D 245 Abacomp offerierte den C128 unterdessen fur 665 DM den C128D fur 1368 DM 246 Andere Versandgrosshandler wie Computertechnik Luda 247 Computer Discount Munchen 248 oder die Syndrom Computer GmbH 249 boten das Tastaturcomputermodell in der Vorweihnachtszeit ebenfalls durchgehend unterhalb der 700 DM Grenze an Am Ende des ersten Quartals des Jahres 1987 verlangte ProSoft nach wie vor 679 DM fur den C128 aber nur noch 1279 DM fur den mittlerweile auf den Markt gekommenen C128D CR 250 CSV Riegert fuhrte dagegen den C128 zu diesem Zeitpunkt bereits nicht mehr im Sortiment und bot den C128D CR fur nunmehr 1169 DM an 251 Bei Vobis kostete der C128D CR zum gleichen Zeitpunkt noch 1248 DM 252 Im zweiten Quartal reduzierte ProSoft die Preise fur den C128 auf 630 DM und fur den C128D CR auf 1099 DM 253 CSV Riegert ging wahrenddessen nur um 20 DM mit dem Preis des C128D CR auf 1149 DM herunter 254 Bei Abacomp war der Rechner mittlerweile fur 580 DM in der Tastaturcomputerversion und fur 1140 DM als Desktopmodell erhaltlich 255 Im dritten Quartal 1987 verlangte Vobis 569 DM fur einen C128 256 CSV Riegert reduzierte den Preis fur den C128D CR im gleichen Zeitraum um weitere 100 DM auf 1049 DM 257 Abacomp blieb dagegen bei 1140 DM fur den C128D CR 258 ProSoft inserierte zu diesem Zeitpunkt den Rechner bereits nicht mehr Mit Beginn des vierten Quartals des Jahres 1987 wurde die unverbindliche Preisempfehlung seitens Commodore auf 499 DM fur den C128 und 999 DM fur den C128D CR nach unten korrigiert 259 Fortan unterschritten zahlreiche Anbieter erstmals die 1000 DM Marke beim Desktopmodell So konnte der C128D CR bei Quelle sowie Abacomp fur 998 DM bestellt werden 260 261 CSV Riegert bot den C128D CR fur 969 DM an 262 Bei Zweifach Computer mussten die Kunden im Vorweihnachtsgeschaft des Jahres 1987 fur einen C128 nur noch 444 DM und fur einen C128D CR 958 DM bezahlen 263 Beim Tornado Computervertrieb waren es dagegen 549 DM fur den C128 und 979 DM fur den C128D CR 264 In der ersten Halfte des Jahres 1988 verschwand das Tastaturcomputermodell allmahlich aus den Sortimenten der meisten Grosshandelsketten und Versandgrosshandler Gleichzeitig anderte sich kaum etwas an den fur den C128D CR verlangten Preisen Erst Mitte des Jahres 1988 kam wieder Bewegung in das Preisgefuge Vobis bot das Desktopmodell im Sommer 1988 fur 899 DM an 265 CSV Riegert reduzierte den Preis fur den C128D CR im dritten Quartal des Jahres 1988 auf 929 DM 266 Zweifach Computer folgte diesem Beispiel im vierten Quartal mit 888 DM 267 1989 erfolgten unter dem Eindruck der Produktionseinstellung samtlicher Modellvarianten sowie des Aufstiegs der leistungsstarkeren 16 Bit Computer wie dem konzerneigenen Amiga der Atari ST Serie oder den IBM PC Kompatiblen weitere teils deutliche Preisrucknahmen die den C128D CR bzw noch unverkaufte Restexemplare der Tastaturcomputerversion vor allem fur Einsteiger interessant machen sollten Dabei lagen die Preise fur das Desktopmodell nunmehr durchgehend unter der 700 DM Grenze bzw fur das Tastaturcomputermodell unter der 350 DM Marke Bis zum Weihnachtsgeschaft 1989 reduzierte etwa Zweifach Computer die Preise fur den C128 auf 333 DM und den C128D CR auf 666 DM 268 Bei CSV Riegert kostete ein C128D CR zum gleichen Zeitpunkt noch 699 DM 269 Im Verlauf des Jahres 1990 nahmen viele Versandgrosshandler den mittlerweile technisch uberholten Rechner schliesslich aus ihrem Sortiment Erhaltlich waren sowohl der C128 als auch der C128D CR aber immer noch Im Juni 1990 verlangte Zweifach Computer 333 DM fur ein aus einem C128 sowie einem Joystick und zwei Spielen bestehendes Bundelangebot wahrend der C128D CR zum gleichen Zeitpunkt 577 DM kostete 270 Bei Vobis war der C128D CR zu diesem Zeitpunkt fur 599 DM erhaltlich 271 Deutlich teurer war der Rechner Mitte 1990 in westdeutschen Kaufhausketten wie Karstadt oder Horten Letzte Restexemplare des C128 schlugen dort mit rund 450 DM zu Buche ein C128D CR kostete durchschnittlich 850 DM 272 Weihnachten 1990 verlangte Zweifach Computer nur noch 299 DM fur das C128 Bundelangebot und 555 DM fur einen C128D CR 273 Ende 1990 lagen die Gebrauchtmarktpreise fur einen C128 bei ca 200 300 DM fur einen C128D CR bei 300 530 DM 274 Einsatzgebiete Bearbeiten Wahrend hinsichtlich des Einsatzes von Peripheriegeraten viele Gemeinsamkeiten zwischen nordamerikanischen und westeuropaischen Anwendern des C128 bestanden lassen sich bemerkenswerte Unterschiede insbesondere im Hinblick auf die Verwendung des Rechners im Alltag bzw im Bildungssystem feststellen Verwendung im Alltag Bearbeiten In Nordamerika nutzten die C128 Besitzer ihre Rechner wesentlich haufiger zur Datenfernubertragung als die C64 User Auch im Bereich der Anwendungsprogramme wurde der C128 haufiger eingesetzt als sein marktfuhrender Vorganger 275 Gegen Ende der 1980er Jahre kam das Desktop Publishing als neues Einsatzgebiet hinzu 276 Zu den beliebtesten Einsatzgebieten des C128 gehorten im deutschsprachigen Raum Anwendungen wie etwa das Erstellen und Ausdrucken von Texten der CP M Modus sowie das Programmieren in BASIC oder Assemblersprache wahrend der Rechner nur selten zur Datenfernubertragung oder zum Spielen eingesetzt wurde 181 Neben meist jugendlichen Mannern zahlten auch Frauen in Westdeutschland zur Anwenderbasis des C128 277 Verwendung im Bildungssystem Bearbeiten An Schulen Universitaten und anderen Bildungseinrichtungen in den Vereinigten Staaten konnte sich der C128 nicht gegen das bereits seit den 1970er Jahren den Markt dominierende Erfolgsmodell Apple II durchsetzen 111 278 Der Rechner wurde aber privat von Schulern und Studenten etwa fur das Abfassen von Hausaufgaben oder Seminararbeiten verwendet 279 In Westeuropa dagegen gelang es dem C128D bis zum Fruhjahr 1986 in mehreren westdeutschen Bundeslandern sowie in Belgien zum offiziellen Schulcomputer zu avancieren 194 Diese Entscheidungen machten insbesondere die Desktop Modellvarianten in Westeuropa fur neue Produkte im Bereich der Lernsoftware interessant So zeigten auf der vom 16 bis 20 Februar 1987 abgehaltenen Didacta der jahrlichen Fachmesse fur den Bereich Schule und Ausbildung mehrere Softwareunternehmen den C128D CR beispielsweise als Rechner zur Steuerung physikalischer Experimente im Schulunterricht Der bekannte danische Spielzeughersteller Lego prasentierte die Steuersoftware seiner neuen Produktreihe Lego Technic Control bei gleicher Gelegenheit ebenfalls auf einem C128D CR 280 Auf der vom 16 bis 23 Marz 1988 abgehaltenen CeBIT prasentierte neben Lego auch Fischertechnik den zum Erlernen des Einsatzes von Computern in den Bereichen Messen Steuern und Regeln gedachten Baukasten Computing Experimental auf einem C128D 281 Daruber hinaus wurde der Rechner unter Verwendung von Desktop Publishing Software zum Erstellen von Schulerzeitungen verwendet und ermoglichte so Jugendlichen erste Einblicke in die Welt des Journalismus 282 Hardware BearbeitenDer C128 baut technisch auf seinem Vorganger C64 auf 283 Der Rechner verfugt aber uber eine verbesserte Tastatur mehr Schnittstellen mit gegenuber dem C64 erweiterter Funktionalitat sowie einen wesentlich umfangreicheren und technisch leistungsfahigeren Chipsatz mit Bausteinen die grosstenteils vollstandig abwartskompatible Weiterentwicklungen der im Vorgangermodell verwendeten Bausteine darstellen Die sehr komplexe 8 Bit Architektur des C128 besteht ferner aus zwei Hauptprozessoren zwei Grafikchips zwei I O Bausteinen zwei Speicherverwaltungseinheiten einem Soundchip sowie einer Reihe von Speicherchips die uber einen fur damalige Verhaltnisse aussergewohnlich aufwandig gestalteten Systembus miteinander Daten austauschen konnen 284 285 Weder die Hardwareeigenschaften noch die Systemsoftware des C128 lassen eine eindeutige Zuordnung zu einer bestimmtem Gerateklasse zu Fur eine Zuordnung zu den Heimcomputern sprechen die 8 Bit Architektur die Verwendung eines herstellereigenen Betriebssystems in Gestalt eines nativen BASIC Dialekts das Vorhandensein von Anschlussen fur zwei Joysticks und eine Datasette die Kunststoffgehause der Modellvarianten C128 bzw C128D sowie der vergleichsweise niedrige Preis Dagegen legen die Fahigkeit zur Darstellung von 80 Zeichen pro Zeile das integrierte 5 Zoll Diskettenlaufwerk bei den Modellvarianten C128D sowie C128D CR das Stahlblechgehause des C128D CR und schliesslich die Verwendung des Standard Betriebssystems CP M eine Zurechnung zu den Personal Computern bzw Arbeitsplatzrechnern nahe 286 287 288 Entsprechend erschien der C128 in der zeitgenossischen Wahrnehmung als Mischung zwischen Spiele Computer und Profimaschine 289 bzw als general purpose computer deut Allzweckrechner 290 nbsp Hauptplatine des C128 mit Hauptprozessoren Grafikchips Soundchip Speicherverwaltungsbausteinen I O Bausteinen Speicherchips Systembus Leiterbahnen HF Modulator Steckplatzen Schnittstellen Bodenabschirmblech Aufdruck der Modellbezeichnung und Commodore Logo Hauptprozessoren Bearbeiten MOS Technology 8502 Bearbeiten Hauptartikel MOS Technology 6502 Der erste im C128 verwendete Hauptprozessor MOS 8502 besitzt 40 Anschlusspins und stellt eine Weiterentwicklung des im C64 verwendeten MOS 6510 dar 291 Er wurde eigens fur den C128 in HMOS II Technologie entwickelt und steuert sowohl den C64 als auch den C128 Modus 292 293 Der eine typische 8 Bit Prozessorarchitektur aufweisende MOS 8502 verfugt uber 8 Daten sowie 16 Adressleitungen 292 Ausserdem weist er einen Programmzahler PC einen Akkumulator AC ein Statusregister SR zwei Indexregister XR YR einen Stackpointer SP eine Interruptlogik einen Timer sowie eine als elektronisches Rechenwerk fungierende fur samtliche logischen sowie arithmetischen Operationen zustandige arithmetisch logische Einheit englisch Arithmetic Logic Unit kurz ALU auf 294 Zur Steuerung der RAM Chips ROM Chips I O Bausteine Datasette sowie der Feststelltaste beim US amerikanischen Tastaturlayout bzw der Zeichensatz Umschalttaste bei den nicht fur die englischsprachigen Lander produzierten Versionen des C128 besitzt der MOS 8502 ausserdem ein spezielles 7 Bit Datenrichtungsregister zur Festlegung der Datenflussrichtung sowie ein zugehoriges Datenregister zur Auswahl der genannten Systemkomponenten 295 Per Softwaresteuerung lasst sich der MOS 8502 wahlweise mit einer langsameren Taktfrequenz von 0 985 MHz PAL Version bzw 1 02 MHz NTSC Version sowie einer schnelleren Taktfrequenz von 1 97 MHz PAL bzw 2 04 MHz NTSC betreiben Damit ist er im 2 MHz Modus theoretisch etwa doppelt so schnell wie der MOS 6510 291 Da beide CPUs uber den gleichen Befehlssatz verfugen sind sie zueinander vollstandig softwarekompatibel 293 296 Auch hinsichtlich der Adressierungsarten gleichen sich MOS 6510 und MOS 8502 Unterschiede bestehen dagegen bei den Pinbelegungen 297 Generiert wird die Taktfrequenz des MOS 8502 vom Taktbaustein MOS Technology 8701 der seinerseits mit einem externen Schwingquarz verbunden und sowohl zur in Westeuropa verbreiteten PAL Fernsehnorm als auch zum nordamerikanischen NTSC Standard kompatibel ist 298 299 Allerdings muss das Videosignal des fur die Darstellung von 40 Zeichen pro Zeile verantwortlichen Grafikchips VIC IIe im 2 MHz Modus des MOS 8502 abgeschaltet werden 300 Nach dem Vorbild des MOS 6510 verwendet auch der MOS 8502 zwecks Speicherverwaltung die ersten 256 Bytes des Arbeitsspeichers als Zeropage 301 Uberdies weist er wie sein Vorganger insgesamt 4000 Transistoren auf 302 Zilog Z80A Bearbeiten Hauptartikel Zilog Z80 nbsp Die Foto eines Z80AMit dem Z80A des US amerikanischen Chipherstellers Zilog besitzt der C128 einen weiteren Hauptprozessor mit typischer 8 Bit Prozessorarchitektur der mit einer Taktfrequenz von bis zu 4 MHz betrieben werden kann aus Grunden der Synchronisation mit dem MOS 8502 jedoch effektiv nur auf maximal 2 04 MHz getaktet ist 293 Als Taktbaustein fungiert der 40 Zeichen Grafikchip VIC IIe 303 Der als Zweitprozessor agierende und in NMOS Logik ausgefuhrte Z80A dient der Steuerung des C128 im CP M Modus 304 Er besteht aus 8500 Transistoren und verfugt uber 40 Anschlusspins mit 8 Daten und 16 Adressleitungen 302 Mit einer maximalen Speicherzugriffszeit von 380 Nanosekunden zahlt der Z80A auf diesem Gebiet zu den uberdurchschnittlich schnellen 8 Bit Hauptprozessoren 305 Im Gegensatz zum speicherorientierten MOS 8502 handelt es sich beim aus dem Intel 8080 hervorgegangenen Z80A wie bei samtlichen CPUs der im IBM PC IBM PC XT und IBM PC AT verbauten Intel 80xxx Familie um einen registerbezogenen Hauptprozessor Trotz seiner doppelt so hohen Taktfrequenz ist der Z80A zwar schneller aber nicht doppelt so schnell wie der MOS 8502 Fur die Abarbeitung von Maschinenbefehlen braucht der Z80A namlich haufig mehr Taktzyklen als der MOS 8502 ein Nachteil der nur zum Teil durch das beim Z80A in die Prozessorarchitektur integrierte Pipelining ausgeglichen wird das der Zilog CPU erlaubt wahrend der Bearbeitung des aktuellen Maschinenbefehls bereits einen neuen Befehl zu laden 306 Der C128 ist neben dem in den Vereinigten Staaten als SuperPET bekannten MMF 9000 dem CBM 630 sowie dem CBM 730 der einzige 8 Bit Rechner von Commodore in dem eine nicht vom konzerneigenen Halbleiterhersteller MOS Technology stammende CPU verbaut wurde Der Z80A ermoglicht dem Rechner das Ausfuhren von Software die fur das Betriebssystem CP M Plus geschrieben wurde 307 Da die beiden Hauptprozessoren MOS 8502 und Z80A nicht gleichzeitig sondern ausschliesslich seriell operieren konnen stellt der C128 kein Multiprozessorsystem dar 308 Grafikchips Bearbeiten Eine Besonderheit des C128 stellt die Ausstattung des Gerats mit gleich zwei 8 Bit Grafikchips dar von denen einer fur die Bildschirmausgabe im 40 Zeichen Modus der andere fur die Bildschirmausgabe im 80 Zeichen Modus verantwortlich ist Da beide Grafikchips ihr eigenes Videosignal erzeugen und uber eigene Schnittstellen zur Bildausgabe verfugen konnen im C128 Modus bei aktiviertem 80 Zeichen Modus gleichzeitig zwei Monitore am C128 betrieben werden 309 310 Dabei dient der 80 Zeichen Bildschirm zur Eingabe von Befehlen uber den BASIC Interpreter und zur Textausgabe wahrend der 40 Zeichen Bildschirm zur Grafikausgabe verwendet wird 311 Von beiden Grafikchips wurden mehrere Versionen entwickelt und in den verschiedenen Modellvarianten des C128 verbaut MOS Technology 8563 Bearbeiten Hauptartikel MOS Technology VDC Farbpalette des 80 Zeichen Grafikchips MOS Technology 8563 312 1 Schwarz 9 Magenta dunkel 2 Weiss 10 Dunkelgelb3 Dunkelrot 11 Hellrot4 Cyan hell 12 Cyan dunkel 5 Magenta hell 13 Mittelgrau6 Dunkelgrun 14 Hellgrun7 Dunkelblau 15 Hellblau8 Hellgelb 16 HellgrauFur den ersten im C128 verbauten 8 Bit Grafikchip des Typs MOS 8563 burgerte sich die Abkurzung VDC ein die fur die in der englischsprachigen Welt ubliche aber auch im deutschsprachigen Raum gebrauchliche Bezeichnung Video Display Controller steht 313 Der mit 42 Anschlusspins versehene MOS 8563 kommt in den Modellvarianten C128 sowie C128D zum Einsatz und ist fur den Bildschirmaufbau im hochauflosenden 80 Zeichen Modus verantwortlich 314 Der in der HMOS II Technologie hergestellte Grafikchip ubernimmt nicht nur die Erzeugung des CGA kompatiblen RGBI Videosignals sondern verwaltet mithilfe seiner 16 Adressleitungen die einen Adressraum von bis zu 64 kB ermoglichen auch den in der Grundkonfiguration ab Werk eingebauten dynamischen Grafikspeicher von 16 kB VRAM direkt 314 315 316 317 Dieser besteht aus einem 2 kB Bildwiederholspeicher einem 2 kB Farbspeicher bzw Attribut RAM und einem 8 kB Zeichensatzspeicher wahrend die restlichen 4 kB Grafikspeicher ungenutzt bleiben 318 319 320 Der MOS 8563 besitzt uberdies 37 interne Register 321 Mithilfe der Register lassen sich zahlreiche Parameter einstellen beispielsweise die Anzahl der Zeichen pro Zeile die Pixelbreite der Darstellungsmodus die Bildauflosung die Farben fur Vorder und Hintergrund die Cursoreinstellungen usw 322 Fur eine Programmierung des MOS 8563 ist das native Commodore BASIC V7 0 des C128 allerdings zu langsam Daher musste der 80 Zeichen Grafikchip in maschinennahen Programmiersprachen wie etwa der Assemblersprache programmiert werden 323 Der MOS 8563 beherrscht ferner etliche Bildformate darunter auch die Fernsehnormen PAL und NTSC 324 Der MOS 8563 verfugt uber eine Farbtiefe von 4 Bit und damit uber eine Palette von 16 Farben wobei die Farbwerte uber den Farbspeicher bzw das Attribut RAM programmiert werden konnen 325 Zwar gestattet der MOS 8563 keine Darstellung von Sprites und ist daher nur eingeschrankt fur die Spieleprogrammierung tauglich erlaubt aber dafur einen sanften Bildlauf englisch smooth scrolling in horizontaler sowie vertikaler Richtung 326 327 328 329 Ausserdem ist der MOS 8563 in der Lage Rastergrafiken und Bobs Abkurzung fur englisch blitter objects uber den Bildschirm zu bewegen Zu diesem Zweck stehen spezielle Verschiebebefehle englisch block movement commands zur Verfugung die das schnelle Kopieren und Transferieren zusammenhangender Speicherinhalte gestatten englisch Bit Block Image Transfer 330 Textmodus und hochauflosende Grafiken Bearbeiten nbsp Vom MOS 8563 generierter Startbildschirm des C128 Modus mit 80 Zeichen pro ZeileMittels der Systemroutinen zur Bildschirmausgabe werden die Register des MOS 8563 so gesetzt dass zwischen einem Textmodus mit einer fur die Textverarbeitung geeigneten Standardeinstellung von 80 25 Zeichen sowie einem Grafikmodus mit einer Standardauflosung von 640 200 Bildpunkten hin und her geschaltet werden kann 315 331 Im Textmodus verfugt der MOS 8563 sowohl uber einen Buchstabenzeichensatz mit Gross und Kleinbuchstaben als auch einen Grafikzeichensatz die im Gegensatz zum C64 allesamt gleichzeitig auf dem Bildschirm dargestellt werden konnen 325 332 Uber Veranderungen am Attribut RAM lassen sich blinkende unterstrichene oder inverse Buchstaben anzeigen 333 Genau wie die ubrigen 8 Bit Rechner von Commodore verwendet auch der MOS 8563 sofern kein landestypischer Zeichensatz aktiviert ist in der Standardeinstellung den mit einer Punktmatrix von 8 8 Pixeln pro Zeichen arbeitenden CBM ASCII Zeichensatz 334 335 Dieser wird im 80 Zeichen Modus zunachst vom Zeichensatz ROM in den zum Grafikspeicher gehorenden Zeichensatzspeicher kopiert weshalb die gewunschten Zeichen erst mit kurzer Verzogerung auf dem Bildschirm erscheinen 336 Die Grosse der Buchstabenmatrix kann ebenfalls verandert werden Moglich sind bis zu 32 8 Pixel pro Zeichen 335 Im Grafikmodus erreicht der C128 in der Grundkonfiguration mit seinen voreingestellten 640 200 Bildpunkten eine den wesentlich teureren 16 Bit Rechnern IBM PC und der NTSC Version des Amiga 1000 ebenburtige Standardauflosung 337 Monochrome Bitmap Grafiken verbrauchen allerdings in dieser Auflosung bereits die gesamten 16 kB VRAM der fruhen Modellvarianten C128 sowie C128D 338 Mehrfarbige Bitmap Grafiken oder hohere Auflosungen setzten also einen Ausbau des dedizierten Grafikspeichers voraus 339 Zusatzlich gibt es noch wie bei den Rechnern der Amiga Reihe einen allerdings weder vom Betriebssystem unterstutzten noch von professioneller Software mit nennenswerter Regelmassigkeit eingesetzten Interlace Modus der durch Verwendung zweier gegeneinander versetzter Halbbilder bei allerdings verminderter Bildqualitat die Darstellung von bis zu 80 50 Zeichen und eine Auflosung von 640 400 Bildpunkten gestattet 340 341 342 Zu diesem Zweck werden sowohl der Bildwiederholspeicher als auch der Farbspeicher zulasten des vom Betriebssystem ungenutzten Grafikspeicherbereichs auf jeweils 4 kB verdoppelt 320 Prinzipiell sind im Interlace Modus auch noch etwas hohere Auflosungen als die erwahnten 640 400 Bildpunkte moglich beispielsweise 640 536 Bildpunkte 343 344 MOS Technology 8568 Bearbeiten Im ab Werk uber einen vollausgebauten Grafikspeicher von 64 kB VRAM verfugenden C128D CR kam ab 1987 eine uneingeschrankt softwarekompatible Weiterentwicklung des MOS 8563 namens MOS Technology 8568 kurz MOS 8568 mit identischer Grafikleistung zum Einsatz In den neuen Grafikchip sind allerdings Logikfunktionen integriert die in den Vorgangermodellen C128 sowie C128D von externen Bauteilen erfullt wurden und uber Glue Logic mit dem ursprunglichen MOS 8563 verbunden waren Durch den hoheren Grad der Integration sparte Commodore mit der Einfuhrung des MOS 8568 an den Herstellungskosten ohne dabei Einbussen bei Leistung Zuverlassigkeit oder Softwarekompatibilitat zu riskieren 345 Ausserdem besitzt der MOS 8568 ein zusatzliches also insgesamt 38 Register Ermoglicht wird dadurch der Einsatz eines IBM PC kompatiblen EGA Monitors 346 Da die Pinbelegungen voneinander abweichen konnen die beiden Versionen des VDC nicht untereinander ausgetauscht werden 347 Textmodus und hochauflosende Grafiken Bearbeiten nbsp Super Vectors 1988 Die Fahigkeiten des MOS 8568 zur Textausgabe gleichen denen des Vorgangers Durch den auf 64 kB VRAM vergrosserten Grafikspeicher konnen im Grafikmodus mit dem MOS 8568 jedoch noch hohere Auflosungen generiert werden als mit dem MOS 8563 in der Grundausstattung mit 16 kB VRAM Unter der Voraussetzung eines Grafikspeichervollausbaus sind diese nochmals hoheren Auflosungen auch mit dem MOS 8563 auf den alteren Modellvarianten C128 sowie C128D realisierbar 348 Dazu ist allerdings eine sorgfaltige Abstimmung der VDC Register notwendig 349 So lassen sich beispielsweise Auflosungen mit 720 350 720 400 750 300 oder 750 400 Bildpunkten erreichen 350 Daruber hinaus konnen aber noch zahlreiche weitere Bildformate umgesetzt werden Das im Jahr 1988 zum Abtippen in einer Computerzeitschrift erschienene vom mehrfach Oscar nominierten Science Fiction Filmklassiker Tron aus dem Jahr 1982 inspirierte Geschicklichkeitsspiel Super Vectors etwa arbeitet mit einer Auflosung von 736 354 Bildpunkten 351 Im Interlace Modus konnen mithilfe der 64 kB VRAM sogar Auflosungen mit 750 600 752 600 640 720 oder 720 700 Bildpunkten realisiert werden 352 353 MOS Technology 8564 8566 8569 Bearbeiten Hauptartikel MOS Technology VIC II nbsp Vom Grafikchip VIC IIe eines C128 mit 512 kB Speichererweiterung generierte Demonstration der sich drehenden Weltkugel 1985 nbsp CBM ASCII Zeichensatze von PET 2001 VC20 und C128 von oben nach unten im VergleichDer zweite im C128 verwendete fur den 40 Zeichen Bildschirm zustandige 8 Bit Grafikchip wurde in drei Ausfuhrungen mit jeweils 48 Anschlusspins gefertigt Die dem NTSC Standard entsprechende Version erhielt die Bezeichnung MOS Technology 8564 die zur PAL B Fernsehnorm kompatible Variante wurde als MOS Technology 8566 die zur in Argentinien Uruguay und Paraguay ublichen PAL N Fernsehnorm kompatible Version schliesslich als MOS Technology 8569 bezeichnet Alle drei Varianten des 40 Zeichen Grafikchips sind besser unter der Kollektivbezeichnung VIC IIe bekannt 313 Der VIC IIe verfugt uber eine Farbtiefe von 4 Bit kann also je nach gewahltem Text bzw Grafikmodus bis zu 16 Farben sowie 8 Sprites in drei verschiedenen Grossen gleichzeitig auf dem Bildschirm darstellen 354 Von wenigen Erweiterungen und acht zusatzlichen Anschlusspins am DIP Gehause abgesehen ist der VIC IIe nahezu identisch mit dem im C64 verwendeten Grafikchip VIC II So unterscheiden sich beide Grafikchips etwa hinsichtlich der vom Betriebssystem unterstutzten Text und Grafikmodi sowie des fur die Bildschirmausgabe in Anspruch genommenen Speicherplatzes nicht signifikant voneinander 355 Der VIC IIe verfugt wie sein Vorganger uber zwei Textmodi mit 40 25 Zeichen Im einfachen Textmodus englisch Text Mode kommt pro Zeichen eine Punktmatrix von 8 8 Bildpunkten in zwei frei wahlbaren Farben fur Vorder und Hintergrund zum Einsatz wahrend im Mehrfarben Textmodus englisch Multicolor Text Mode pro Zeichen lediglich 8 4 Bildpunkte mit doppelter Breite verwendet werden fur den Vordergrund aber gleich drei Moglichkeiten der Farbauswahl gleichzeitig zur freien Verfugung stehen 356 Ausserdem lassen sich mehrfarbige Bitmap Grafiken mit einer Auflosung von 320 200 Bildpunkten in zwei Farben englisch High resolution Mode bzw 160 200 Bildpunkten mit doppelter Breite in vier Farben englisch Multicolor Mode generieren 357 Fur den Bildschirmaufbau werden in beiden Bitmap Grafikmodi jeweils 8 kB RAM benotigt die vom Arbeitsspeicher abgezogen werden 358 Zu den neu hinzugefugten Funktionen des VIC IIe gehoren eine erweiterte Tastaturabfrage die Steuerung der Systemuhren sowie die Fahigkeit die CPU bei abgeschaltetem Videosignal mit einer verdoppelten Taktfrequenz von rund 2 MHz arbeiten zu lassen 359 Der 40 Zeichen Grafikchip des C128 beherrscht sowohl Rasterzeilen als auch Spritekollisionsinterrupts und eignet sich daher fur die Programmierung von Spielen Ausserdem verfugt der VIC IIe uber einen 14 Bit Adressbus mit einem Adressraum von 16 kB der sich durch Verwendung von zwei weiteren Registern des vom C128 Entwicklerteam unternehmensintern auch als CIA 2 bezeichneten I O Bausteins MOS Technology 6526 kurz MOS 6526 auf 64 kB erweitern lasst Der fur den Bildschirmaufbau in Anspruch genommene Grafikspeicher und das Zeichensatz RAM lassen sich im Gegensatz zum festliegenden Farb RAM im Arbeitsspeicher des Rechners verschieben 360 Der VIC IIe arbeitet ferner mit dem fur Commodore Rechner typischen CBM ASCII Zeichensatz der noch auf den ersten Tischrechner des Herstellers den All in one Computer Commodore PET 2001 aus dem Jahr 1977 zuruckgeht und auch in allen nachfolgenden Commodore 8 Bit Heimcomputern der 1980er Jahre verwendet wurde Aufgrund seiner Beschrankung auf maximal 40 Zeichen pro Bildschirmzeile ist der VIC IIe fur Buroarbeiten weitgehend untauglich Im Gegensatz zum 80 Zeichen Modus wird der aus alphanumerischen Zeichen und Blockgrafiksymbolen bestehende Zeichensatz vom VIC IIe direkt im Zeichensatz ROM ausgelesen 336 Soundchip Bearbeiten Hauptartikel MOS Technology SID nbsp Diagramm der vom Amplitudenmodulator und Hullkurvengenerator des Soundchip MOS 6581 bzw MOS 8580 erzeugten ADSR PhasenMOS Technology 6581 Bearbeiten Mit dem 1981 unter der Leitung von Bob Yannes entwickelten MOS 6581 verfugen der C128 sowie der C128D uber den gleichen 8 Bit Soundchip wie der Vorganger C64 313 Unter dem Kurzel SID englisch Sound Interface Device hat der innovative und flexibel einsetzbare MOS 6581 Beruhmtheit erlangt und gilt sogar als kleine Revolution im Bereich der Heimcomputer 361 So verfugt der Soundchip uber drei einzeln programmierbare Tongeneratoren die jeweils aus einem Tonoszillator mit integriertem Generator fur Wellenformen einem Hullkurvengenerator und einem Amplitudenmodulator bestehen Der Tonoszillator kann vier Wellenformen digital erzeugen Sagezahnschwingungen Rechteckschwingungen Dreiecksschwingungen sowie weisses Rauschen und ist uberdies fur die Tonhohe und die Klangfarbe verantwortlich Der Amplitudenmodulator reguliert in Zusammenarbeit mit dem Hullkurvengenerator die Lautstarke sowie die ADSR Parameter fur Anstieg Abfall Halten und Freigeben englisch Attack Decay Sustain Release Ausgangsseitig besitzt der SID ausserdem einen programmierbaren mit dem Verfahren der subtraktiven Synthese arbeitenden analogen Klangfilter fur die Erzeugung komplexerer dynamischer Klangfarben durch den Einsatz von Tiefpass Hochpass und Bandpass 362 363 Im Gegensatz zum C64 lasst sich der SID beim C128 uber die sechs Befehle ENVELOPE FILTER PLAY SOUND TEMPO sowie VOL des Commodore BASIC V7 0 komfortabel programmieren 364 Neben der Klangerzeugung wurde der SID auch zur Steuerung von Eingabegeraten wie Paddles oder Mausen sowie zur Erzeugung von Zufallszahlen eingesetzt 365 MOS Technology 8580 Bearbeiten Wahrend im C128 sowie C128D die altere in NMOS Logik ausgefuhrte Version MOS 6581 verbaut wurde kam im C128D CR mit dem in HMOS II Technologie gefertigten MOS Technology 8580 kurz MOS 8580 eine weiterentwickelte aber vollstandig abwartskompatible Variante des SID mit geringerer Betriebstemperatur weniger Storgerauschen und klarerem Klang durch Korrektur der Filterstarke zum Einsatz 5 In der US amerikanischen Fachpresse wurde der MOS 8580 aufgrund dieser Eigenschaften auch als Hi Fi version of the C64 SID chip bezeichnet 366 Speicherverwaltungsbausteine Bearbeiten Der C128 besitzt zwei unterschiedliche Speicherverwaltungsbausteine mit deren Hilfe Zugriffe auf den Arbeitsspeicher des Rechners gesteuert werden 313 MOS Technology 8721 Bearbeiten Beim auch als Programmable Logic Array kurz PLA bekannten und mit 48 Anschlusspins ausgestatteten MOS Technology 8721 handelt es sich um eine programmierbare logische Anordnung Die PLA fungiert primar als Adressmanager und erzeugt u a samtliche Chip Select Signale fur die RAM bzw ROM Chips sowie den 40 Zeichen Grafikchip VIC IIe regelt Schreibzugriffe auf das Farb RAM bzw DRAM mit Hilfe eines Puffers und reguliert die Datenflussrichtung auf dem Datenbus 367 MOS Technology 8722 Bearbeiten Daneben kommt im C128 die auch als Memory Management Unit kurz MMU bekannte Speicherverwaltungseinheit MOS Technology 8722 zum Einsatz 313 Die Aufgabe der ebenfalls mit 48 Anschlusspins ausgestatteten MMU besteht in der Unterstutzung der beiden Hauptprozessoren bei der Verwaltung des 128 kB umfassenden Arbeitsspeichers mittels Adressspeicherumschaltung englisch bank switching Diese Unterstutzung ist aufgrund der 16 Bit Adressbusstrukturen beider CPUs notwendig da diese deren Adressraum auf jeweils 64 kB begrenzen Zur Erfullung dieser Aufgabe erzeugt die MMU neben den Steuersignalen fur die verschiedenen Betriebsarten auch die Selektierungssignale fur die RAM bzw ROM Speicherbanke des Rechners sodass zwischen diesen hin und her gewechselt werden kann 368 Das Volumen der einzelnen Speicherbanke entspricht dabei der maximalen Grosse des von den beiden Hauptprozessoren individuell ansteuerbaren Adressraums von 64 kB Insgesamt vermag die MMU 1 MB RAM 96 kB internes ROM und 32 kB externes ROM zu verwalten 369 Die Adressubersetzung wird in den 17 Registern der MMU vollzogen 370 371 I O Bausteine Bearbeiten Hauptartikel MOS Technology CIA Der C128 verfugt uber zwei baugleiche auch als Schnittstellen Adapter bezeichnete I O Bausteine Sie sind unter dem Kurzel CIA englisch Complex Interface Adapter bekannt und regulieren die im Rahmen von Ein und Ausgabeoperationen uber die Joystickanschlusse die Tastatur den Kassettenanschluss den Userport sowie die serielle Schnittstelle anfallenden Datenstrome 313 Die beiden I O Bausteine des Typs MOS Technology 6526 sind mit 40 Anschlusspins ausgestattet besitzen 16 einzeln programmierbare Ein und Ausgabeleitungen und konnen mit einer Taktfrequenz von bis zu 2 04 MHz getaktet werden Ausserdem verfugen die beiden Schnittstellen Adapter uber ein 8 Bit Schieberegister fur die serielle Ein und Ausgabe von Daten eine 24 Stunden Zeituhr sowie die Fahigkeit zum 8 Bit bzw 16 Bit Datentransport mit Quittungsbetrieb englisch handshaking bei Lese oder Schreiboperationen 372 MOS Technology 6526 CIA 1 Bearbeiten Der erste der beiden Schnittstellen Adapter der in der technischen Dokumentation des C128 zur Vermeidung von Verwechslungen auch als CIA 1 bezeichnet wird ist fur die uber die Joystickbuchsen die Tastatur sowie die uber die serielle Schnittstelle im schnelleren 2 MHz Modus abzuwickelnden Ein und Ausgabeoperationen zustandig 373 374 MOS Technology 6526 CIA 2 Bearbeiten Der zweite der beiden Schnittstellen Adapter kurz CIA 2 genannt ist fur die uber die serielle Schnittstelle im langsameren die Kompatibilitat des C128 zu alterer C64 Hardware garantierenden 1 MHz Modus sowie die uber den Userport laufenden Ein und Ausgabeoperationen verantwortlich 374 375 C128 Bausteine von MOS Technology mit Pin Belegungen nbsp Hauptprozessor MOS Technology 8502 MOS 8502 nbsp Grafikchip MOS Technology 8564 8566 VIC IIe nbsp Soundchip MOS Technology 6581 SID nbsp Schnittstellen Adapter MOS Technology 6526 CIA Speicherchips und Speicherorganisation Bearbeiten Der C128 ist ab Werk mit einem Arbeitsspeicher von 128 kB RAM ausgestattet der in zwei 64 kB Banke aufgeteilt ist Daneben besitzt der Rechner je nach Modellvariante zusatzliche 16 respektive 64 kB Video RAM sowie 2 kB Farb RAM 313 Insgesamt verfugt ein C128 bzw C128D also in der Basiskonfiguration uber 148 kB RAM ein C128D CR sogar uber uppige 196 kB RAM Ausserdem umfassen die beiden nativen BASIC Betriebssysteme des C128 insgesamt 72 kB ROM von denen 16 kB fur den C64 Modus und 48 kB fur den C128 Modus reserviert sind Hinzu kommen noch 8 kB Zeichensatz ROM 376 Samtliche im Rechner verbauten RAM Chips stammen aus meist japanischer Fremdproduktion die ROM Chips dagegen ausschliesslich von Commodores eigener US amerikanischer Tochtergesellschaft MOS Technology RAM Chips Bearbeiten Der 128 kB umfassende Arbeitsspeicher der alteren Modellvarianten C128 sowie C128D setzt sich aus 16 dynamischen 1 Bit RAM Chips des Typs 4164 mit 16 Anschlusspins und einer Speicherkapazitat von jeweils 8 kB zusammen 376 377 378 Der hoher integrierte C128D CR besitzt dagegen nur noch vier 32 KByte RAM Chips des Typs 41256 mit ebenfalls 16 Anschlusspins sowie einem Speichervolumen von jeweils 32 kB 379 380 Der 16 kB grosse Grafikspeicher der Modellvarianten C128 und C128D besteht aus einem dynamischen 4 Bit VRAM Chip des Typs 4416 mit 18 Anschlusspins 377 378 Im mit 64 kB ausgestatteten Grafikspeicher des C128D CR sind zwei 4 Bit VRAM Chips der Typen 41464 mit 18 Anschlusspins einer mittleren Zugriffszeit von 120 150 Nanosekunden und einem Speichervolumen von jeweils 32 kB verbaut 381 Die als 80 Zeichen Bildwiederholspeicher dienenden VRAM Chips konnen nicht direkt von den Hauptprozessoren angesteuert werden sondern nur vom Grafikchip MOS 8563 382 Sie wurden gelegentlich im 40 Zeichen Modus alternativ als RAM Disk verwendet 383 384 Schliesslich besitzen samtliche C128 Varianten noch einen statischen vom 40 Zeichen Grafikchip VIC IIe als Hochgeschwindigkeits Farbspeicher verwendeten 8 Bit Farb RAM Chip des Typs 2016 mit 24 Anschlusspins und einer Speicherkapazitat von 2 kB 376 378 Im C64 Modus wird allerdings nur 1 kB des Farb RAMs fur die Textdarstellung verwendet wahrend im C128 Modus die vollen 2 kB bei der Textdarstellung und im hochauflosenden Grafikmodus zum Einsatz kommen Beim Farb RAM handelt es sich um einen Nibble Speicherbaustein da von beiden Betriebssystemmodi nur die ersten vier Bits zur Bestimmung der Farbwahl verwendet werden 385 ROM Chips Bearbeiten Das C64 Betriebssystem mit dem Commodore BASIC V2 0 40 Zeichen Editor und dem Betriebssystemkern ist in einem 8 Bit ROM Chip des Typs 23128 untergebracht der 28 Anschlusspins und eine Speicherkapazitat von 16 kB besitzt 386 Das umfangreichere C128 Betriebssystem ist dagegen in drei 8 Bit ROM Chips des Typs 23256 enthalten die ebenfalls 28 Anschlusspins und eine Speicherkapazitat von jeweils 16 kB aufweisen 387 Zwei dieser ROM Chips enthalten das Commodore BASIC V7 0 wahrend der dritte die Bildschirmeditoren fur den 40 bzw 80 Zeichen Modus sowie den Betriebssystemkern birgt 376 Der Zeichensatz der fur den US amerikanischen Markt hergestellten Version des C128 befindet sich schliesslich in einem weiteren 8 Bit ROM Chip des Typs 2364 der 24 Anschlusspins und eine Speicherkapazitat von 8 kB besitzt von denen jeweils 4 kB fur den C64 bzw den C128 Modus verwendet werden 388 389 Die Hauptplatine des C128 verfugt auf der linken Seite neben den das Betriebssystem enthaltenden ROM Chips ferner uber einen freien Sockel mit ebenfalls 28 Anschlusspins der zur wahlweisen Aufnahme eines nichtfluchtigen programmierbaren 8 Bit EPROM Chips des Typs 27128 mit einer Speicherkapazitat von 16 kB oder eines vom Speichervolumen abgesehen die gleichen Eigenschaften aufweisenden 32 kB EPROM Chips des Typs 27256 dient 390 Speicherorganisation Bearbeiten Die vom MOS 8502 mit Hilfe der MMU verwalteten 96 kB ROM des C128 verteilen sich auf die externen Festspeicher 24 kB das C64 Betriebssystem 24 kB und das C128 Betriebssystem 48 kB inklusive der beiden Betriebssystemkerne nebst Sprungtabellen und Maschinensprachemonitor C128 Modus der beiden nativen Dialekte des Commodore BASIC sowie der beiden als Benutzerschnittstelle dienenden Texteditoren mit 40 bzw 80 Zeichen pro Zeile Der 128 kB RAM umfassende Arbeitsspeicher setzt sich aus zwei Speicherbanken mit jeweils 64 kB RAM zusammen die uber ein spezielles Konfigurationsregister der MMU aktiviert werden Die Speicherbank null dient der Aufnahme des BASIC Programmtextes wahrend die Speicherbank eins die vom aktuellen BASIC Programm verwendeten Variablen enthalt Bestimmte auf eine Grosse von jeweils bis zu 16 kB variabel einstellbare Speicherbereiche englisch Common Areas teilen sich die ROM Speicherbank sowie die RAM Speicherbanke um beim Umschalten zwischen den RAM Speicherbanken auf Teile des Betriebssystems wie etwa den Stapelspeicher der Zeropage zugreifen zu konnen 391 Speicherbelegung des C128 im C64 C128 Modus vereinfacht Adressbereich Steckmodul ROM extern Betriebssystem ROM C64 Modus Betriebssystem ROM C128 Modus RAM Speicherbank 0 C128 Modus RAM Speicherbank 1 C128 Modus F000 FFFF Spiele Betriebssystemkern Betriebssystemkern BASIC Programm BASIC Variablen E000 EFFF Spiele Texteditor Maschinensprachemonitor BASIC Programm BASIC Variablen C000 DFFF I O Zeichensatz I O Texteditoren Zeichensatz BASIC Programm BASIC Variablen A000 BFFF Programmiersprache BASIC V2 0 BASIC V7 0 BASIC Programm BASIC Variablen 8000 9FFF Erweiterung BASIC V7 0 BASIC Programm BASIC Variablen 6000 7FFF BASIC V7 0 BASIC Programm BASIC Variablen 4000 5FFF BASIC V7 0 BASIC Programm BASIC Variablen 2000 3FFF BASIC Programm BASIC Variablen 0200 1FFF BASIC Programm BASIC Variablen 0000 01FF Zeropage BIOS Zeropage BIOSSystembus Bearbeiten Wie bei 8 Bit Mikrocomputerarchitekturen der 1980er Jahre allgemein ublich besteht der Systembus des C128 aus einem Adressbus einem Datenbus sowie diversen Steuerleitungen Er hat die Hauptaufgabe gleich zwei 8 Bit Hauptprozessoren unterschiedlicher Hersteller mit eigentlich inkompatiblen Hardwareeigenschaften die Kommunikation mit ihrer technischen Umgebung uber ein komplexes System von Leiterbahnen auf der Hauptplatine zu ermoglichen Zu diesem Zweck besitzt der C128 zusatzlich einen besonders gestalteten Prozessorbus mit eigenen Daten und Adressbusleitungen Uberdies verwendet der C128 mehrere lokale Daten und Adressbusse mit jeweils eigenen Spezialfunktionen zur Verschaltung aller weiteren elektronischen Baugruppen nbsp Schaltplan der Hauptplatine des C128 mit integrierten Schaltkreisen elektrischen Schaltzeichen elektronischen Symbolen binaren Schaltelementen Schnittstellen alle weinrot elektrischen Leiterbahnen grun sowie den Adress und Datenleitungsbundeln des Systembusses blau Prozessorbus Bearbeiten Unter dem Prozessorbus des C128 werden die Datenleitungen von Daten und Adressbus verstanden die direkt an den Hauptprozessor MOS 8502 angeschlossen sind 392 Der Prozessorbus verbindet dabei den MOS 8502 mit denjenigen ROM Chips die das Betriebssystem enthalten den drei Speicherverwaltungsbausteinen dem 80 Zeichen Grafikchip MOS 8563 dem Soundchip SID sowie den beiden I O Bausteinen 392 Ausserdem ist auch der Zweitprozessor Z80A unmittelbar an die 16 Adressleitungen des Prozessorbusses angeschlossen sodass sie im CP M Modus von beiden CPUs im Wechsel verwendet werden konnen englisch bus sharing 392 Zur Vermeidung von Zugriffskonflikten ist der Zweitprozessor mit speziellen der Arbitration sprich der Buszuweisung dienenden Steuerleitungen ausgestattet und wird zugunsten des Hauptprozessors mithilfe von hochohmig gesetzten Tri State Gattern vorubergehend von den Adressleitungen des Prozessorbusses getrennt 303 393 An die acht Datenleitungen des Prozessorbusses dagegen ist der Zweitprozessor Z80A nicht direkt angebunden Vielmehr besitzt er einen eigenen lokalen 8 Bit Datenbus 392 Dieser ist an die Datenleitungen des Prozessorbusses lediglich indirekt ausgangsseitig uber einen Puffer des Typs 74LS244 sowie eingangsseitig uber ein transparentes der Konservierung von Informationen dienendes Latch im Deutschen auch als Schlusselspeicher 394 bezeichnet des Typs 74LS373 angeschlossen 395 396 Sowohl Puffer als auch Latch agieren dabei als Bustreiber 397 Sofern im CP M Modus das Buszugriffe regelnde Steuerungssignal Address Enable Control kurz AEC des taktgebenden Grafikchips VIC IIe bei logisch null liegt bleibt der Z80A von den Datenleitungen des Prozessorbusses getrennt 393 Springt das AEC Steuerungssignal dagegen auf logisch eins wird eine Verbindung mit dem Prozessorbus hergestellt sodass seitens des Zweitprozessors Schreib und Leseoperationen durchgefuhrt werden konnen 393 397 Uber das Steuerungssignal Read Enable RE veranlasst der Z80A das Latch dann dazu seine zwischengespeicherten Daten auf den lokalen Datenbus des Zweitprozessors zu laden Mithilfe des Steuerungssignals Write Enable WE dagegen wird der Puffer vom Z80A dazu gebracht die zwischengespeicherten Daten des Zweitprozessors auf die Datenleitungen des Prozessorbusses zu ubertragen 393 Adressbus Bearbeiten Den 16 Bit Adressbus des C128 teilen sich die beiden Hauptprozessoren mit dem Grafikchip VIC IIe Auf diese Weise konnen MOS 8502 Z80A und VIC IIe gleichzeitig uberschneidungsfrei auf das Zeichensatz ROM den Farbspeicher sowie den Arbeitsspeicher zugreifen der dem VIC IIe teilweise als Grafikspeicher dient 398 Dabei ist der Adressbus in Bereiche mit gemeinsamem Zugriff von CPU und VIC IIe sowie in Bereiche mit Alleinzugriff des Hauptprozessors unterteilt 398 Die Bereiche mit gemeinsamem Zugriff nennt man den Sharing Adressbus 399 Die MMU des C128 verfugt uber einen eigenen 8 Bit Adressbus der als TA Adressbus englisch Translated Address Bus bezeichnet wird 399 Die Hauptaufgabe des TA Adressbusses besteht darin dem Rechner durch Umwandlung der normalen in hoherwertige Speicheradressen die Verwaltung der vollen 128 kB RAM trotz der Beschrankung der Adressraume der beteiligten Hauptprozessoren auf 64 kB zu ermoglichen Daruber hinaus steuert der TA Adressbus auch den 8 Bit MUX Adressbus 399 Dessen Aufgabe besteht wiederum in der Koordination von TA Adressbus und den Bereichen des Adressbusses die nicht dem Sharing Adressbus zugehoren 400 Auch der VIC IIe besitzt einen eigenen 16 Bit Adressbus erzeugt die Adressen aber in Zusammenarbeit mit einem der CIAs 401 Datenbus Bearbeiten Der C128 verfugt uberdies uber einen bidirektionalen 8 Bit Datenbus 398 Der Datenbus verbindet die Hauptprozessoren mit samtlichen ROM und RAM Speicherchips den I O Bausteinen der MMU der PLA den Grafikchips VIC IIe bzw MOS 8563 sowie dem Soundchip SID 400 Daneben bestehen aber noch weitere mehr oder minder autonome Datenbusstrukturen Der Zweitprozessor Z80A besitzt beispielsweise den schon erwahnten eigenen lokalen Datenbus fur Schreib und Leseoperationen 399 Auch gibt es einen eigenen Farbdatenbus englisch Color Data Bus fur die Ubertragung von Farbinformationen zwischen dem Hochgeschwindigkeits Farbspeicher und dem VIC IIe 400 Schliesslich existiert mit dem Videodatenbus englisch Video Data Bus auch Display Data Bus noch eine weitere lokale Datenbusstruktur fur den Datenaustausch zwischen dem MOS 8563 und den VRAM Chips des 80 Zeichen Bildwiederholspeichers 400 402 Beim Videodatenbus handelt es sich um einen hochspezialisierten vom Rest des Systembusses vollkommen abgetrennten Datenbus 402 Der Grafikchip MOS 8563 generiert nicht nur das Videosignal des 80 Zeichen Bildschirms sondern besorgt uber den Videodatenbus auch die Wiederauffrischung des Speicherinhalts der VRAM Chips 402 Steuerleitungen Bearbeiten Die laut technischer Dokumentation des Herstellers nicht zu einem eigenen Steuerbus zusammengefassten Steuerleitungen des C128 dienen der CPU zur Ubermittlung von Steuerinformationen an die einzelnen Baugruppen des Rechners Dazu zahlen etwa die Steuersignale zur Regelung der Datenflussrichtung auf dem Systembus zur Chipauswahl englisch chip select und Chipfreigabe englisch chip enable 403 Hinzu kommen Taktsignale 404 Lese und Schreibanweisungen Interrupts Halte und Quittungssignale 405 Gehause Bearbeiten Das Gehause des C128 ist rechteckig und aus beigem Kunststoff gefertigt Im hinteren Bereich sind auf der Ober und Unterseite Luftungsschlitze zur Kuhlung der Elektronik ins Gehause eingelassen Im vorderen Teil befindet sich das Tastaturfeld das zur Vorderseite hin abgeflacht ist Das Gehause misst 43 cm 34 cm 6 cm Breite Tiefe Hohe 406 Tastatur Bearbeiten Die Tastatur Layout des C128 lehnt sich an das Vorgangermodell an und weist 92 Tasten auf 407 408 Im Vergleich zum C64 ist die Tastatur aber wesentlich ergonomischer und um einen numerischen Tastenblock inklusive einer Enter Taste sowie zwolf in Vierergruppen angelegte Funktionstasten erweitert die sich oberhalb der eigentlichen Schreibmaschinentastatur befinden 409 Die Tastaturmechanik wurde gegenuber dem Vorgangermodell ebenfalls verbessert 410 Ausserdem verfugen die Tasten F J und 5 des Ziffernblocks uber kleine Erhebungen zur Blindorientierung bei der Verwendung des Zehnfingersystems 408 Nach dem Vorbild des C64 besitzt auch die Tastatur des C128 eine mit dem Firmenlogo des Herstellers bedruckte Commodore Taste die u a zum Einstellen der Bildschirmfarben sowie zum Aufrufen bestimmter Grafiksymbole des CBM ASCII Zeichensatzes dient 411 Zu den zusatzlichen Funktionstasten zahlen zwei Tasten mit Umschaltsperre Im Falle der Versionen des C128 die fur die Markte der nicht englischsprachigen Lander hergestellt wurden erlauben diese dem Anwender einerseits die Wahl zwischen dem US amerikanischen ASCII und dem jeweiligen landesublichen Zeichensatz wie etwa dem deutschen DIN Zeichensatz andererseits den Betrieb des Rechners wahlweise im 40 bzw 80 Zeichen Modus Die C128 Tastatur wurde in acht Versionen fur folgende Lander bzw Regionen hergestellt Vereinigte Staaten Grossbritannien Niederlande Danemark Norwegen Schweden Finnland Deutschland Frankreich Belgien Italien Schweiz und Spanien 412 Die Tasten enthalten die landesublichen Zeichen in Form von Overlays die rechts neben den im englischsprachigen Raum gebrauchlichen Zeichen zu finden sind Daneben gibt es vier separate einen eigenen Block bildende Cursortasten eine Escape Taste eine Tabulatortaste eine Alt Taste eine Help Taste eine Line Feed Taste sowie eine No Scroll Taste die das Bildschirmrollen etwa bei der Ausgabe von Programmlistings unterdruckt 413 Die vier oberhalb des numerischen Tastenblocks liegenden doppelt belegbaren Funktionstasten sind mit den haufig verwendeten BASIC Befehlen GRAPHIC DLOAD DIRECTORY SCNCLR DSAVE RUN LIST sowie MONITOR vorbelegt und lassen sich frei programmieren 414 Ausserdem lasst sich durch gleichzeitiges Drucken der Control Taste sowie der Buchstabentaste G ein bei jedem Tastenanschlag horbarer Klingelton an und abschalten 415 Abgesetzte C128D Tastaturen mit US amerikanischer Tastaturbelegung und landesublichen Overlays nbsp C128D Tastatur mit Overlays der in Deutschland ublichenQWERTZ Tastaturbelegung nbsp C128D Tastatur mit Overlays der in Frankreich und Belgien ublichenAZERTY Tastaturbelegung Schnittstellen Bearbeiten Auf der rechten Seite verfugt der C128 uber zwei neunpolige Sub D Buchsen die als Anschlusse fur Atari kompatible Joysticks oder andere Regler dienen Daneben besitzt der Rechner auf der rechten Gehauseseite einen Resetschalter einen Netzschalter sowie eine Netzanschlussbuchse fur das externe Schaltnetzteil Auf der Ruckseite verfugt der C128 uber eine Erweiterungsschnittstelle englisch Expansion Port mit 44 Kontakten u a fur die Aufnahme von Steckmodulen einen Kassettenanschluss fur eine Datasette in Gestalt eines Platinensteckers mit zwolf Kontakten sowie eine proprietare als serielle Schnittstelle englisch Serial Port dienende DIN Buchse mit sechs Pins die fur den Anschluss von CBM Diskettenlaufwerken sowie Druckern gedacht ist und auch als CBM Bus bezeichnet wurde Daneben weist der Rechner auf der Ruckseite noch eine als Composite Video Anschluss dienende achtpolige DIN Buchse einen Schalter fur die Wahl des Fernsehkanals einen Hochfrequenz Ausgang fur den Betrieb mit einem Fernseher einen neunpoligen RGBI Anschluss fur den Betrieb mit hochauflosenden Farbmonitoren sowie schliesslich einen 24 poligen Platinenstecker auf der als Userport bzw universelle in dieser Form nur von Commodore implementierte 8 Bit Schnittstelle fungiert 416 417 418 Wegen der anders als beim Hochfrequenz Anschluss nicht notwendigen Demodulation des vom 40 Zeichen Grafikchip VIC IIe erzeugten Ausgangssignals durch den Fernseher ist die uber den Composite Video Anschluss erreichbare Bildqualitat deutlich hoher 419 Netzteile Bearbeiten Die fur den nordamerikanischen Markt produzierten Exemplare des C128 beziehen ihren Strom uber unterschiedlich ausgefuhrte externe Schaltnetzteile mit der Typennummer PN 252449 xx die von verschiedenen asiatischen Herstellern wie Dee Van Taiwan oder Newtronics Mitsumi Electric Japan stammen 420 Zum Betrieb wird eine Netzspannung von mindestens 117 Volt bei einer Netzfrequenz von 60 Hertz benotigt 421 Die fur den westdeutschen Markt gedachten und ebenfalls nicht identisch ausgefuhrten C128 Schaltnetzteile wurden dagegen in Westdeutschland von verschiedenen Herstellern gefertigt Sie tragen die Typennummer PN 310416 xx und benotigen fur einen ordnungsgemassen Betrieb eine Netzspannung von 220 Volt bei einer Netzfrequenz von 50 Hertz Das C128 Schaltnetzteil liefert 5 Volt Gleichstrom sowie 9 Volt Wechselstrom bei einer Stromstarke von 4 3 Ampere 422 Bei den Desktop Varianten des C128 kommen herkommliche ins Gehause integrierte Trafonetzteile zum Einsatz Modellvarianten Bearbeiten Der C128 wurde in insgesamt drei Modellvarianten ausgeliefert 423 Alle ausserhalb der englischsprachigen Welt angebotenen Modellvarianten enthielten neben dem US amerikanischen ASCII Standardzeichensatz zusatzlich eine an die jeweiligen nationalen Gepflogenheiten angepasste Tastatur mit landestypischem Zeichensatz inklusive Sonderzeichen wie Umlaute diakritische Zeichen usw Auch die Netzteile waren ab Werk an die in den jeweiligen Landern ublichen Netzspannungen angepasst C128 Bearbeiten Beim C128 handelt es sich um einen klassischen Tastaturcomputer mit flachem Plastikgehause zahlreichen Luftungsschlitzen auf Ober und Unterseite 16 kB VRAM und externem Schaltnetzteil Diese haufigste Modellvariante war eher auf Heimanwender ausgerichtet die vor grossen Einzelinvestitionen zuruckschreckten und lieber nach und nach ihr Computersystem erweitern wollten auch wenn dies zu Kabelsalat auf dem heimischen Schreibtisch fuhrte Der C128 war in Westdeutschland und Nordamerika ab dem dritten Quartal 1985 erhaltlich 2 Unternehmensintern wurde der C128 im Gegensatz zu den Desktop Modellvarianten zu den Consumer Produkten gerechnet 194 C128D Bearbeiten Beim C128D handelt es sich um einen Desktop Computer mit integriertem 5 Zoll Diskettenlaufwerk des Typs VC1571 abgesetzter Tastatur 16 kB VRAM Plastikgehause mit Aussparung zum Unterbringen der Tastatur Lufter Tragegriff separater Laufwerkselektronik Floppy Resetschalter und integriertem Trafonetzteil Das Gehause des C128D misst 43 cm 36 cm 11 cm Breite Tiefe Hohe 424 Im Gegensatz zum Standalone Diskettenlaufwerk VC1571 besitzt der C128D keinen extern zuganglichen DIP Schalter zum Einstellen der Gerateadresse und auch keinen Schacht zum Einbau eines zweiten Diskettenlaufwerkes 425 Der Kassettenanschluss befindet sich auf der Ruckseite der Netzschalter vorne an der linken Seitenwand Die Hauptplatine des C128D ist mit der des C128 identisch die Laufwerkselektronik ist die gleiche wie die der VC1571 5 Diese Modellvariante besitzt Luftungsschlitze auf der Oberseite und richtete sich eher an professionelle Anwender Das angehangte D in der Modellbezeichnung steht fur den englischen Begriff Desktop also einen fur den Schreibtisch konzipierten Computer mit abgesetzter Tastatur und flachem Gehause zur Aufnahme der Elektronik Wegen des nicht erbrachten Nachweises der elektromagnetischen Vertraglichkeit gegenuber der US amerikanischen Zulassungsbehorde FCC war diese Modellvariante ab Februar 1986 ausschliesslich in Europa erhaltlich 5 C128D CR Bearbeiten Beim C128D CR handelt es sich um einen Desktop Computer mit integriertem 5 Zoll Diskettenlaufwerk des Typs VC1571 abgesetzter Tastatur 64 kB VRAM Blechgehause in die Hauptplatine integrierter Laufwerkselektronik Floppy Resetschalter und integriertem Trafonetzteil ohne Lufter 426 Das Gehause des C128D CR ist 2 cm flacher als das des C128D die Grundflachen beider Modelle sind aber identisch Der Kassettenanschluss befindet sich auf der rechten Seite der Netzschalter hinten links 427 Im Laufwerk wurde ein preiswerterer Schrittmotor verbaut 428 Aufgrund des massiven Blechgehauses mussten beim C128D CR intern keine weiteren Abschirmbleche verbaut werden 429 Die starkere Abschirmung schutzt das interne Diskettenlaufwerk uberdies besser vor der Strahlung von auf dem Gehause abgestellten Monitoren als das Kunststoffgehause des Vorgangermodells C128D 430 Die Hauptplatine des C128D CR wurde komplett neu gestaltet Ferner besitzt das Gerat hoher integrierte Schaltkreise als der C128D inklusive des weiterentwickelten 80 Zeichen Grafikchips MOS 8568 sowie des verbesserten Soundchips MOS 8580 und weist einen geringeren Stromverbrauch als das Vorgangermodell auf weshalb er auch keinen Lufter benotigt und kostengunstiger zu produzieren war 426 Aus dieser Tatsache leitet sich auch das angehangte Kurzel CR in der Modellbezeichnung ab das fur den englischen Ausdruck cost reduced deut kostenreduziert steht 8 Ausserdem sorgte die Uberarbeitung fur eine Verringerung der Gerauschemissionen sowie der Storanfalligkeit Allerdings machten die Veranderungen am Design viele der fur die Vorgangermodelle entwickelten Hardwarezusatze unbrauchbar 431 Diese letzte Modellvariante besitzt weder Luftungsschlitze auf der Oberseite noch einen Tragegriff Sie richtete sich ebenfalls eher an professionelle Anwender Die Systemprogramme sind im Gegensatz zu den fruher erschienenen Modellen C128 und C128D nicht auf vier 16 kB ROM Chips verteilt sondern nur noch auf zwei 32 kB ROM Chips Der Arbeitsspeicher besteht nur noch aus vier 32 kB RAM Chips 432 Die im Vergleich zum C128D hoher integrierte Laufwerkselektronik nebst neu entwickeltem Floppy Disk Controller MOS Technology 5710 kurz MOS 5710 und uberarbeitetem Diskettenbetriebssystem Commodore DOS 3 1 fuhrt zu allerdings geringen Einschrankungen bei der Softwarekompatibilitat 433 Aufgrund des viermal so grossen Videospeichers kann der C128D CR ohne Hardwarezusatze deutlich hohere Auflosungen generieren als die alteren Modellvarianten mit lediglich 16 kB VRAM 434 Der bereits im Januar 1987 offiziell vorgestellte C128D CR war erst ab dem dritten Quartal 1987 weltweit erhaltlich 120 121 Gelegentlich wurde diese Modellvariante in den zeitgenossischen Computerzeitschriften in Anspielung auf ihr Gehause aus gewalztem Metall scherzhaft als Blech Diesel 435 Diesel im Blechkleid 431 oder auch als C128D Blech 436 bezeichnet Unterschiede bei den Hardwareeigenschaften der C128 Modellvarianten Modell Jahr Typ Gehause material Netzteil Lufter Halte griff interneFloppy Grafik chip Sound chip Floppy Disk Controller RAM Chips VRAM Grosse ROM Chips DOS Version FCC ZulassungC128 1985 Tastatur Computer Plastik extern MOS 8563 MOS 6581 16 8 kB 16 kB 4 16 kB C128D 1986 Desktop Computer Plastik intern MOS 8563 MOS 6581 WD1770 16 8 kB 16 kB 4 16 kB 3 0 C128D CR 1987 Desktop Computer PlastikMetall intern MOS 8568 MOS 8580 MOS 5710 4 32 kB 64 kB 2 32 kB 3 1 Abkurzung fur Federal Communications Commission die US amerikanische Zulassungsbehorde u a fur elektronische GeratePeripheriegerate Bearbeiten nbsp Treiber Diskette fur Commodore Maus 1351 nbsp Commodore Maus 1351 1987Commodore entwickelte eine Reihe von Peripheriegeraten mit deren Hilfe Leistungsfahigkeit und Einsatzspektrum des C128 vergrossert werden konnen Dazu zahlen Eingabegerate Speichergerate Speichererweiterungen Ausgabegerate mehrere Modems zur Datenfernubertragung ein Bildschirmtextmodul verschiedene Hardwarezusatze und diverses Zubehor Neben Commodore produzierten zahlreiche Drittanbieter Peripheriegerate fur den Rechner Mehrere von zeitgenossischen Computerzeitschriften durchgefuhrte Umfragen liefern ein ziemlich genaues Bild von der Zusatzausstattung mit deren Hilfe der C128 in der alltaglichen Praxis betrieben wurde Beinahe alle nordamerikanischen C128 User verwendeten ihr Gerat zusammen mit einem 5 Zoll Diskettenlaufwerk einem Drucker sowie einem Joystick Ungefahr die Halfte besass ein Modem und eine Computermaus aber nur 28 Prozent eine Speichererweiterung 275 437 72 Prozent der deutschsprachigen Besitzer des Rechners besassen im Jahr 1992 also drei Jahre nach Produktionseinstellung einen C128D oder C128D CR Die ubrigen 28 Prozent waren im Besitz der ursprunglichen Tastaturcomputerversion die meist im Gespann mit dem 5 Zoll Diskettenlaufwerk VC1571 betrieben wurde 181 Die wichtigsten gezielt von Commodore fur den C128 und seine Modellvarianten produzierten Peripheriegerate die allesamt auch mit dem Verkaufsschlager C64 verwendet werden konnen werden im Folgenden dargestellt Berucksichtigt werden uberdies auch Festplattenlaufwerke Hardwarezusatze sowie Zubehor von Drittanbietern mit einem gewissen Bekanntheits und Verbreitungsgrad Eingabegerate Bearbeiten Hauptartikel Commodore Maus Maus 1350 Bearbeiten Bei der Commodore Maus des Typs 1350 handelt es sich um eine einfache mechanisch elektrische Joystickmaus mit vier bei entsprechenden Bewegungen von einer schweren gummiummantelten Kugel geschlossenen Joystickkontakten die im Gehauseinneren untergebracht sind Auf der Oberseite besitzt das Gerat zwei Tasten und am unteren Ende ein festes Verbindungskabel uber das die Maus Bewegungssignale an den Rechner ubermittelt Die linke Maustaste diente in der Regel der Auslosung von Aktionen seitens des Anwenders wahrend die Verwendung der rechten Maustaste von der gerade verwendeten Software abhing und daher stark variierte Die Maus 1350 kann an beiden fur Joysticks gedachten neunpoligen Sub D Buchsen des C128 angeschlossen werden und musste zwecks Aufrechterhaltung ihrer Funktionsfahigkeit regelmassig gereinigt werden Dafur musste das Gehause geoffnet und die Kugel entnommen werden 438 Maus 1351 Bearbeiten Bei der Commodore Maus des Typs 1351 handelt es sich um eine mechanisch elektrische Proportionalmaus 439 Ausserlich lasst sie sich nicht ohne Weiteres vom Vorgangermodell 1350 unterscheiden weist aber eine erweiterte Funktionalitat auf So verfugt sie neben dem schon von der Maus 1350 bekannten und fur altere Software gedachten Joystickmodus auch uber einen praziseres Arbeiten ermoglichenden Proportionalmodus Nach dem Einschalten ist der auf besondere Maustreiber angewiesene Proportionalmodus automatisch aktiviert der etwa von der grafischen Benutzeroberflache GEOS unterstutzt wurde Durch Gedruckthalten der rechten Maustaste wahrend des Einschaltens des Rechners kann man in den Joystickmodus wechseln 440 Um den Proportionalmodus zu realisieren verfugt das Eingabegerat uber einen eigenen Mikrochip mit Quarz Oszillator Schaltung die Impulse von 2 5 Kilohertz bei einer Impulsbreite von 0 15 Mikrosekunden erzeugt 441 Zwei im rechten Winkel angeordnete jeweils mit einer Schlitzscheibe sowie zwei Lichtschranken verbundene Walzen im Gehauseinneren ubersetzen die Bewegungen der Mauskugel in elektrische Impulse 442 Im Joystickmodus wird genau wie bei handelsublichen Joysticks alle 20 Millisekunden abgefragt welche Joystickkontakte im Mausinneren gerade geoffnet bzw geschlossen sind 443 Die linke Maustaste wird gleichzeitig wie die Feuertaste eines konventionellen Joysticks behandelt 444 Die Ergebnisse werden uber das Joystickkabel an den Rechner weitergegeben Im Proportionalmodus wird jede Bewegung von der Maus registriert und alle 512 Mikrosekunden d h mit einer 39 mal hoheren Frequenz und damit erheblich praziser als im Joysttickmodus an den Rechner ubermittelt Dafur werden die beiden Register POTX und POTY des Soundchips SID verwendet 445 Speichergerate Bearbeiten Diskettenlaufwerke Bearbeiten Commodore produzierte mit den Modellen VC1570 VC1571 sowie VC1581 insgesamt drei Diskettenlaufwerke gezielt fur den Betrieb mit dem C128 446 447 Sie werden uber die serielle Schnittstelle mit dem Rechner verbunden und verfugen hardwareseitig allesamt uber einen eigenen auf 2 MHz getakteten Hauptprozessor des Typs MOS 6502A sowie 32 kB ROM des Typs 23256 zur Aufnahme der mit Copyright Schutz versehenen Diskettenbetriebssysteme Commodore DOS 3 0 VC1570 1571 bzw Commodore DOS 10 0 VC1581 448 449 450 Aufgrund dieser Ausstattung gehoren sie zu den selbstandig operierenden intelligenten Diskettenstationen die weder eigens hochgefahren werden mussen noch kostbaren Speicherplatz belegen 451 Daruber hinaus besitzen die Laufwerke auf der Vorderseite zwei Statusanzeigen fur den Stromfluss rot bzw Diskettenzugriffe grun und auf der Ruckseite einen Netzanschluss zwei serielle Anschlussbuchsen sowie einen DIP Schalter zum Einstellen der Gerateadresse 452 453 454 455 Alle drei Laufwerke sind sowohl C64 kompatibel 456 457 als auch prinzipiell CP M fahig 458 459 Ein viertes in der Tradition der alteren CBM Diskettenlaufwerke der Typen 8050 bzw 8250 stehendes Modell das 5 Zoll Doppeldiskettenlaufwerk VC1572 wurde zwar als Prototyp auf der Summer Consumer Electronics Show des Jahres 1985 der Offentlichkeit vorgestellt aber nie zur Marktreife gebracht 87 460 461 462 463 VC1570 1571 Bearbeiten Hauptartikel VC1571 1985 erschienen zunachst die Modelle VC1570 sowie VC1571 fur die seinerzeit weitverbreiteten 5 Zoll Disketten Die Elektronik beider Gerate ist weitgehend identisch Beide verfugen uber einen Floppy Disk Controller des Typs WD1770 bzw WD1772 bei spaten Bauserien zum Lesen und Beschreiben von Disketten im MFM Format 464 zwei sich primar die Aufgaben eines Floppy Disk Controllers teilende Gate Arrays zum Lesen und Beschreiben von Disketten im GCR Format 465 zwei I O Bausteine des alteren Typs MOS 6522 zur Steuerung der Laufwerksmechanik 466 sowie zur Regelung des uber die serielle Schnittstelle abgewickelten Datenflusses 467 einen als Buscontroller agierenden I O Baustein des Typs MOS 6526 468 sowie einen Pufferspeicher mit 2 kB statischem RAM des Typs 2016 448 465 Sowohl die VC1570 als auch die VC1571 besitzen eine als Lichtschranke fungierende Fotozelle die eine schonende weitgehend verschleissfreie Ausrichtung des Schreib Lesekopfs auf die erste Spur der Diskette ohne Kontakt mit der ubrigen Laufwerksmechanik ermoglicht Ein weiterer optischer Sensor lost bei jedem Diskettenwechsel eine Drehung der Laufwerksspindel aus Durch diese Vorrichtung wird das fur einen fehlerfreien Betrieb notwendige passgenaue Sitzen der eingelegten Disketten gewahrleistet 449 469 470 Die in beiden Modellen verwendeten Hauptplatinen mit den Leiterbahnen zur Verbindung der einzelnen Bauelemente sind identisch 465 Beide Laufwerke sind ausserdem beim Betrieb des C128 im C64 Modus zu einer nahezu luckenlosen Hardware Emulation des Vorgangermodells VC1541 in der Lage 471 472 Die beiden von Commodore entwickelten Gate Arrays erganzen einander funktional 473 Teilweise liegen ihre Aufgabenbereiche aber auch jenseits der ublicherweise von Floppy Disk Controllern ausgefuhrten Funktionen Das grossere Gate Array des Typs 64H156 mit der unternehmensinternen Bezeichnung MOS Technology 251828 kurz MOS 251828 sowie 42 Anschlusspins fuhrt die anfallenden Lese und Schreiboperationen durch dient dem Hauptprozessor MOS 8520A als Taktgeber und steuert den Schrittmotor des Laufwerks 474 Das kleinere Gate Array des Typs 64H1567 mit der unternehmensinternen Bezeichnung MOS Technology 251829 kurz MOS 251829 sowie 20 Anschlusspins ist fur die Chipauswahl die Fehlerkorrektur beim Einlesen von Daten im GCR Format sowie den Ausgleich der Motordrehzahl zustandig 475 Vor allem hinsichtlich der Laufwerksmechanik der Gehauseform sowie des Netzteils unterscheiden sich beide 5 Zoll Laufwerke voneinander Die einen Knebelverschluss aufweisende Laufwerksmechanik der VC1571 stammt vom japanischen Zulieferer Newtronics Mitsumi 449 und verfugt uber zwei Schreib Lesekopfe mit deren Hilfe Disketten doppelseitig gelesen und beschrieben werden konnen 476 Die mit Schnappverschluss ausgestattete Laufwerksmechanik der VC1570 gleicht dagegen dem Vorgangermodell VC1541 wurde vom japanischen Hersteller Alps geliefert 477 und besitzt lediglich einen Schreib Lesekopf 476 Wahrend die Elektronik der VC1571 in einem dem Design des C128 angepassten flachen Gehause untergebracht ist befindet sie sich im Fall der VC1570 noch im altbekannten und voluminoseren Gehause des Vorgangermodells VC1541 das lediglich im Farbton dem C128 angeglichen wurde Aufgrund dieser Verbindung der neuen Elektronik mit der alteren Laufwerksmechanik und dem bewahrtem Gehausedesign der VC1541 gilt die VC1570 auch als aus der Not geborenes Zwitter Laufwerk 93 Zwischending 478 oder auch als Interims Floppylaufwerk 479 Das Gehause der VC1571 misst 21 6 cm 34 6 cm 7 6 cm Breite Tiefe Hohe und wiegt 3 5 kg 480 Die Leistungsaufnahme beider mit internen Netzteilen ausgestatteter Laufwerke liegt bei maximal 25 Watt 481 Im Gegensatz zur VC1570 besitzen die fruhen Bauserien der VC1571 jedoch ein modernes Schaltnetzteil das vollkommen vom Metallchassis des Laufwerks getrennt ist und uber ein eigenes Abschirmblech verfugt 482 Dadurch ist die VC1571 besser vor Uberhitzung und Datenverlust durch Magnetabstrahlung geschutzt 483 Bei spateren Bauserien der in Westdeutschland produzierten VC1571 wurde schliesslich zwecks Verringerung der Produktionskosten wieder ein zwar alteres jedoch geringere Magnetabstrahlungen aufweisendes Netzteil verbaut sodass auf das Netzteilabschirmblech verzichtet werden konnte 484 Die VC1571 kann im GCR Format maximal 350 kB und im MFM Format bis zu 410 kB an Daten pro Diskette abspeichern 485 die VC1570 im GCR Format maximal 170 kB und im MFM Format bis zu 200 kB 480 Laut Wartungsanleitung von Commodore konnen beide Laufwerke bei Stossbetrieb sowohl im C128 Modus als auch unter CP M Plus Daten mit einer Geschwindigkeit von bis zu 5200 Baud einlesen 485 Von diversen Computerzeitschriften durchgefuhrte Tests ergaben jedoch niedrigere Werte Dort erreichte die VC1571 unter Idealbedingungen bei Stossbetrieb im C128 Modus Spitzenwerte von 3800 4000 Baud Unter realistischen von Disketteninitialisierungen zahlreichen Spurwechseln und der Sektorensuche gepragten Alltagsbedingungen wurden im C128 Modus Durchschnittswerte von 1100 Baud bei Normalbetrieb und 2200 Baud bei Stossbetrieb gemessen 486 487 488 Bei Schreiboperationen ergaben sich im C128 Modus Messwerte von 400 Baud bei Normalbetrieb und 600 Baud bei Stossbetrieb 489 Der US amerikanische Hardwareproduzent Emerald Components brachte 1987 mit dem Excel 2001 einen 20 US billigeren softwarekompatiblen Klon der VC1571 mit identischem Diskettenbetriebssystem etwas kleinerem Gehause externem Schaltnetzteil und verbessertem Warmemanagement auf den Markt 490 Auf dem Excel 2001 liefen samtliche Programme ohne Probleme inklusive kopiergeschutzter C128 Originalsoftware Die Arbeitsgeschwindigkeit des Gerats entsprach weitgehend dem des Commodore Originallaufwerks 491 Die westdeutsche VTS Data GmbH bot ab Anfang 1988 mit dem Blue Chip 128 fur 498 DM ebenfalls einen VC1571 Klon mit ahnlichem Leistungsumfang aber geringeren Gerauschemissionen an 492 Geschwindigkeiten von VC1541 und VC1570 71 bei Normalbetrieb im Vergleich Diskettenoperation Datenvolumen VC1541 VC1570 71Speichern 13 5 kB 41 Sek 493 33 Sek 493 25 kB 80 Sek 93 60 Sek 93 Laden 13 5 kB 37 Sek 493 4 5 Sek 493 25 kB 70 Sek 93 7 Sek 93 Verifizieren 13 5 kB 37 Sek 493 4 5 Sek 493 VC1581 Bearbeiten Hauptartikel VC1581 1987 folgte dann das schnellere und erheblich kleinere Modell VC1581 fur die moderneren und kompakteren 3 Zoll Disketten 494 Neben dem bereits erwahnten Hauptprozessor des Typs MOS 6502A und einem Festspeicher von 32 kB ROM verfugt die im Vergleich zu den Vorgangermodellen weniger umstandliche und effizientere Elektronik der VC1581 uber einen Floppy Disk Controller des Typs WD1772 bzw WD1770 bei fruhen Bauserien 495 zum Lesen und Beschreiben von Disketten im MFM Format einen I 0 Baustein des Typs MOS Technology 8520A kurz MOS 8520A und einen als Arbeitsspeicher dienenden 8 kB ROM Chip des Typs 4346 496 497 498 Als Taktgeber fungiert ein Standard Quarzoszillator des Typs 325566 01 499 Die gut abgeschirmte Laufwerksmechanik mit der Modellbezeichnung Chinon 80 besitzt zwei Schreib Lesekopfe und stammt vom gleichnamigen japanischen Zulieferer Chinon 457 Das Gehause der VC1581 misst 14 cm 23 cm 6 3 cm Breite Tiefe Hohe und wiegt lediglich 1 4 kg 496 498 Das externe Netzteil mit einer Leistung von 10 Watt 496 sorgte zwar fur Kabelsalat aber auch ein gegenuber den 5 Zoll Vorgangermodellen verbessertes Warmemanagement 457 494 Die VC1581 ist ausserdem wesentlich leiser im Betrieb als ihre Vorgangerinnen 457 Die Gerateadresse kann per DIP Schalter auf der Ruckseite eingestellt werden 500 Die Datenubertragungsgeschwindigkeit kann bei Stossbetrieb mittels eines in den MOS 8520A integrierten Baudratengenerators eingestellt werden Theoretisch sind im 2 MHz Modus Ubertragungsraten von bis zu 166 000 Baud moglich die aber in der Praxis aufgrund von Hardwarebeschrankungen beim Rechner nicht erreicht werden konnen 501 Mit einer Speicherkapazitat von 800 kB pro Diskette 497 502 die in bis zu 296 Dateien abgelegt werden konnen 106 der Fahigkeit zur Partitionierung von Disketten in verschiedene Unterverzeichnisse und einer unter Testbedingungen gemessenen maximalen Datenubertragungsrate von 7000 8500 Baud bei Stossbetrieb ubertrifft die VC1581 das Vorgangermodell VC1571 recht deutlich 503 504 Zum Laden einer 36 5 kB umfassenden Datei benotigt die VC1581 bei Standardbetrieb im C128 Modus beispielsweise 6 4 Sekunden wahrend die VC1571 fur die gleiche Aufgabe 11 5 Sekunden braucht Fur das Speichern der gleichen Datenmenge benotigt die VC1581 31 5 Sekunden die VC1571 dagegen 71 Sekunden 498 Nicht kopiergeschutzte Software konnte auf der VC1581 problemlos verwendet werden 104 494 Im Zusammenhang mit kopiergeschutzter Software wurde das Gerat meist zusatzlich zu einer VC1571 als Zweitlaufwerk zur reinen Datenspeicherung eingesetzt etwa bei Datenbankanwendungen Textverarbeitungen oder im CP M Modus 459 505 Die VC1581 wurde Anfang 1988 von den Lesern der auf Commodore Rechner spezialisierten Computerzeitschrift 64 er in der Kategorie der Peripheriegerate zum Produkt des Jahres 1987 gewahlt 506 Ubersicht der fur den C128 produzierten Commodore Diskettenlaufwerke Modell Jahr Disketten grosse Schreib Lesekopfe Netz teil Unterver zeichnisse Floppy Disk Controller Gate Arrays I O Bausteine Aufzeichnungs formate Speicher kapazitat RAM Grosse DOS Version Baud rateVC1570 1985 5 Zoll 1 intern WD1770 WD1772 MOS 251828MOS 251829 2 MOS 65221 MOS 6526 GCRMFM 170 kB200 kB 2 kB 3 0 5200VC1571 1985 5 Zoll 2 intern WD1770 WD1772 MOS 251828MOS 251829 2 MOS 65221 MOS 6526 GCRMFM 350 kB410 kB 2 kB 3 0 5200VC1581 1987 3 Zoll 2 extern WD1772 WD1770 MOS 8520A MFM 800 kB 8 kB 10 0 8500 Nur spate Bauserien Nur fruhe BauserienDatasette 1530 Bearbeiten nbsp Datasette 1530 ca 1985 Hauptartikel Datasette Die fur den Vorganger C64 konzipierte Datasette des Typs 1530 waren auch zum C128 kompatibel Nur sehr wenige C128 Besitzer machten allerdings kurz nach der Markteinfuhrung des Rechners von diesem kostengunstigen jedoch langsamen und uberdies recht fehlertrachtigen Speichergerat uberhaupt Gebrauch 507 Meist geschah dies da in den ersten Monaten nach dem Verkaufsstart des C128 die Diskettenlaufwerke VC1570 sowie VC1571 gar nicht oder noch nicht in grosseren Stuckzahlen lieferbar waren und daher die Alternativen fehlten Danach verloren die Datasetten im Zusammenhang mit dem C128 schnell stark an Bedeutung Anfang der 1990er Jahre verwendeten kaum noch Besitzer eines Commodore Heimcomputers ein solches Bandlaufwerk 209 So gut wie keine kommerzielle Software fur den C128 Modus oder den Betrieb unter CP M Plus erschien auf den im Vergleich zu Disketten im alltaglichen Gebrauch langsamen umstandlichen und von der Speicherkapazitat her unzulanglichen Kompaktkassetten Festplattenlaufwerke Bearbeiten Mittels eines speziellen Interfaces lassen sich die alteren von Commodore fur den PET 2001 und die Burocomputer der CBM Serien 3000 4000 sowie 8000 entwickelten IEEE 488 Festplatten wie das 5 MB Modell CBM D9060 bzw das 7 5 MB Modell CBM D9090 uber den CBM Bus auch mit dem C128 betreiben 508 Mehrere US amerikanische sowie ein westdeutscher Fremdhersteller entwickelten im Gegensatz zu Commodore selbst aber auch gezielt fur den C128 ausgelegte modernere zuverlassigere und leichter zu bedienende SCSI Festplattenlaufwerke mit eigenem Betriebssystem darunter Xetec mit dem auf der Winter Consumer Electronics Show sowie der Cebit Anfang 1987 vorgestellten mit eigenem Mikroprozessor Schnittstellenmodul Boot ROM sowie 16 kB RAM ausgestatteten Lt Kernal 509 510 Weitere Festplattenlaufwerke wurden von JCT mit den Modellen JCT 1000 JCT 1005 und JCT 1010 sowie ICT mit den Modellen Data Chief HFD 5 HFD 10 und HFD 20 auf den Markt gebracht Die Preise bewegten sich zwischen 595 US fur das gunstigste Modell JCT 1000 mit einer Speicherkapazitat von 3 7 MB 949 95 US fur den Lt Kernal mit 20 MB sowie 995 US fur den im Gegensatz zu allen anderen Festplatten CP M fahigen Data Chief HFD 20 mit ebenfalls 20 MB freiem Speicherplatz 511 512 Als einziges Festplattenlaufwerk unterstutzte das 900 US teure Device 9 The Vault von Progressive Peripherals den Burst Modus des C128 513 ICT brachte mit dem Mini Chief im Jahr 1988 ein weiteres Festplattenlaufwerk zum Preis von 795 US heraus Das Gerat bestand aus einer umgebauten VC1571 aus der ICT Techniker das interne Netzteil entfernt und durch eine 20 MB Festplatte ersetzt hatten 514 1991 folgte Creative Micro Designs mit der 20 MB Festplatte HD 20 die in ihrem nativen Modus betrieben werden kann aber auch in der Lage ist die Commodore Diskettenlaufwerke VC1541 VC1571 sowie VC1581 zu emulieren 515 Die Rossmoller Computertechnik GmbH brachte mit der HD 128 ebenfalls eine 20 MB Festplatte mit integriertem Netzteil fur 2 498 DM auf den Markt 516 Daruber hinaus entwickelte Rossmoller mit dem Modell SASI 128 auch einen an den Userport anzuschliessenden Festplatten Controller fur den C128 517 Die genannten Festplattenlaufwerke erreichten jedoch keine weite Verbreitung Speichererweiterungen Bearbeiten RAM Expansion Units Bearbeiten Hauptartikel RAM Expansion Unit Commodore produzierte drei gezielt fur den C128 entwickelte Speichererweiterungsmodule englisch RAM Expansion Units die neben zusatzlichen dynamische RAM Chips zur Steuerung indirekter Speicherzugriffe einen eigenen Mikrocontroller englisch RAM Expansion Controller besitzen 518 Untergebracht sind diese Bausteine in ein an das Design des C128 angepasstes Gehause das mittels eines Platinensteckers an die Erweiterungsschnittstelle des Rechners angeschlossen werden kann 519 Die RAM Expansion Units lassen sich sowohl im C128 als auch im CP M Modus verwenden 520 Dazu ist jedoch eine aktualisierte Version des Betriebssystems CP M Plus notwendig die in Form einer zusatzlichen Diskette zum Lieferumfang gehorte 521 Die von Frank Palaia konzipierten Speichererweiterungen konnen aufgrund ihres Stromverbrauchs ohne starkeres Netzteil jedoch nur mit Einschrankungen auch am Vorgangermodell C64 betrieben werden 522 Das Low End Modell 1700 verfugt uber 128 kB das Modell 1764 uber 256 kB und das High End Modell 1750 uber 512 kB zusatzlichen Arbeitsspeicher 523 Der zusatzliche Arbeitsspeicher ist in zwei Modell 1700 vier Modell 1764 respektive acht Modell 1750 Speicherbanke mit jeweils 64 kB RAM aufgeteilt 524 Das kleinste Modul 1700 war aufgrund eines Mangels an speziell auf ihre Eigenschaften ausgerichteter Software nur eingeschrankt praxistauglich 525 Die beiden grosseren Module 1764 und 1750 wurden dagegen vor allem im Zusammenhang mit der grafischen Benutzeroberflache GEOS 128 sowie als schnelle RAM Disks eingesetzt 526 527 Als solche verwendet ubertreffen die RAM Expansion Units mit einer Datenubertragungsrate von ca 1 MB pro Sekunde herkommliche Diskettenlaufwerke um ein Vielfaches 523 528 Unter GEOS 128 lassen sich die Speichererweiterungen auch als Schattenlaufwerke einsetzen die den Inhalt einer gesamten Diskette zwecks Erhohung der Arbeitsgeschwindigkeit fortlaufend ohne die Notwendigkeit des Nachladens von Daten im Arbeitsspeicher zur freien Verfugung halten 529 Eingesetzt wurden sie ferner oft im CP M Modus sowie als Alternative zu wesentlich teureren Zweitdiskettenlaufwerken oder schwierig zu montierenden und obendrein langsameren Diskettenlaufwerksbeschleunigern 530 GeoRAM Bearbeiten Hauptartikel GeoRAM Neben Commodore entwickelten auch Fremdhersteller Speichererweiterungen fur den C128 Dazu zahlt beispielsweise das an die Erweiterungsschnittstelle anzuschliessende in Westdeutschland von Rex Datentechnik in Lizenz hergestellte und vertriebene GeoRAM von Berkeley Softworks mit einer zusatzlichen Speicherkapazitat von 512 kB Das 1989 auf den Markt gebrachte GeoRAM besitzt keinen eigenen Mikrocontroller fur direkte Speicherzugriffe und wurde fur den Betrieb mit GEOS 128 konzipiert 531 Im Lieferumfang waren zwei Treiberdisketten enthalten von denen eine vor der Inbetriebnahme zunachst als Bootdiskette installiert werden musste Die Bootdiskette beinhaltet zwar die zum Systemstart notwendigen Grundkomponenten beider Versionen von GEOS 128 in einer revidierten Fassung namens GEOS 2 0r nicht aber die Anwendungen GeoWrite und GeoPaint 532 Ausgabegerate Bearbeiten Commodore brachte mehrere vornehmlich fur eine Verwendung mit dem C128 entwickelte und von verschiedenen Erstausrustern in Lizenz hergestellte Ausgabegerate heraus darunter drei Farbmonitore als Sichtgerate und einen Nadeldrucker Eine Gemeinsamkeit aller dieser Ausgabegerate besteht in ihrer an den C128 und seine komplexe Architektur angepassten Vielseitigkeit Die Monitore sind durchgehend sowohl auf die Darstellung von 40 als auch 80 Zeichen pro Zeile mit einer Standardauflosung von 640 200 Bildpunkten ausgelegt RGBI fahig und besitzen allesamt ins Gehause integrierte Mono Lautsprecher Sie unterscheiden sich jedoch u a hinsichtlich ihrer Farbfahigkeit Signalverarbeitung Konnektivitat Gehauseform und der Grosse ihrer Bildschirmdiagonalen Neben den gezielt fur den C128 herausgebrachten Farbmonitoren liess sich der Rechner aber auch noch mit vielen anderen Commodore Farbmonitoren betreiben etwa dem 1988 erschienenen fur samtliche Commodore Heimcomputer geeigneten Commodore 1084 533 oder etwa dem primar fur die Amiga Reihe konzipierten Modell Commodore 2002 534 Ahnliches gilt fur die zur MPS Serie gehorenden Druckermodelle der 12xx Reihe wie etwa den Commodore MPS 1230 535 oder den Commodore MPS 1250 536 Hinzu kamen zahlreiche Monitore sowie Drucker von Fremdanbietern Farbmonitor 1901 Bearbeiten Mit dem Modell 1901 brachte Commodore einen zur PAL Norm kompatiblen 14 Zoll Farbmonitor auf den westeuropaischen Markt 537 Das in Singapur in Lizenz vom franzosischen Elektronikkonzern Thomson 538 gefertigte Gerat verfugt uber eine neunpolige Sub D Eingangsbuchse fur das digitale RGBI Signal sowie drei umgangssprachlich oft als Cinch Buchsen bezeichnete RCA Stiftbuchsen Zwei dieser Stiftbuchsen sind fur das analoge sich aus dem Chrominanzsignal fur die Farbigkeit und dem Luminanzsignal fur die Helligkeit zusammensetzende FBAS Signal zustandig 539 Die Ubertragung von Chrominanzsignal und Luminanzsignal uber voneinander getrennte Leitungen entspricht dabei dem in der englischsprachigen Welt als Composite Video bekannten Ubertragungsverfahren das dem hierfur nur eine Leitung verwendenden FBAS Signal qualitativ leicht uberlegen ist 540 Die dritte Stiftbuchse dient schliesslich der Ubertragung des ebenfalls analogen Mono Audiosignals 539 Das Gerat war fur seine hohe Bildqualitat und scharfe Darstellung von Buchstaben im 80 Zeichen Modus bekannt 541 Spatere Bauserien des Commodore 1901 besitzen uberdies meist zusatzlich eine SCART Buchse Uber zahlreiche Drehregler lassen sich u a Farbintensitat Helligkeit Kontrast Lautstarke Fokus und Bildhohe einstellen 542 Der Commodore 1901 besitzt ausserdem auf der Ruckseite einen Schiebeschalter zum Wechseln zwischen analogem PAL Betrieb 40 Zeichen Modus und digitalem RGBI Betrieb 80 Zeichen Modus 543 Der 10 cm 10 cm grosse Mono Lautsprecher hat eine Leistungsaufnahme von einem Watt Das recht voluminose Gerat misst 36 cm 37 cm 34 5 cm Breite Tiefe Hohe und wiegt 9 5 kg Die Leistungsaufnahme betragt 60 Watt 539 Farbmonitor 1902 Bearbeiten Mit dem Modell 1902 veroffentlichte Commodore einen im Vergleich zum Commodore 1901 etwas kompakteren 13 Zoll Farbmonitor Das vielseitige fur den nordamerikanischen Markt produzierte und daher zum NTSC Standard kompatible Gerat kann im 40 Zeichen Modus allerdings neben Composite Video auch das hoherwertige ebenfalls analoge S Video Signal verarbeiten 544 Der in Japan von Fujitsu in Lizenz gefertigte Commodore 1902 gleicht hinsichtlich seiner Konnektivitat weitgehend dem Commodore 1901 verfugt aber zusatzlich uber einen separaten Kopfhoreranschluss 545 Ausserdem befindet sich die Feststelltaste zum Wechsel zwischen analogem NTSC Betrieb 40 Zeichen Modus und digitalem RGBI Betrieb 80 Zeichen Modus auf der Vorderseite 471 Farbmonitor 1902A Bearbeiten Mit dem Modell 1902A brachte Commodore einen weiteren NTSC fahigen vom niederlandischen Elektronikkonzern Philips als Lizenznehmer in Taiwan gefertigten 13 Zoll Farbmonitor auf den nordamerikanischen Markt 546 Diese Modellvariante ist allerdings im Gegensatz zum ansonsten technisch ahnlich konzipierten Commodore 1902 nicht zur Verarbeitung des hoherwertigen S Video Signals fahig Auch hinsichtlich der Konnektivitat unterscheidet sich der Commodore 1902A von den Modellen 1901 und 1902 So besitzt das Gerat eine 8 polige DIN Buchse fur das digitale RGBI Signal und eine 6 polige DIN Buchse fur die Eingangssignale des analogen Composite Video sowie das Audiosignal Wie das Modell 1902 weist auch der Commodore 1902A einen eigenen Kopfhoreranschluss auf Das Gerat misst 35 cm 38 7 cm 32 cm Breite Tiefe Hohe die Leistungsaufnahme betragt 75 Watt 547 Ubersicht der fur den C128 produzierten Commodore Farbmonitore Modell Jahr Grosse TV Norm S Video CompositeVideo Audio Anschluss RGBI Anschluss Kopfhorer anschluss Leistungs aufnahme1901 1985 14 Zoll PAL 2 Cinch 1 Cinch 9 pol Sub D 60 Watt1902 1985 13 Zoll NTSC 2 Cinch 1 Cinch 9 pol Sub D 60 Watt1902A 1986 13 Zoll NTSC 6 pol DIN Buchse 1 Cinch 8 pol DIN Buchse 75 Watt Mit getrennten Leitungen fur Chrominanz und Luminanzsignal statt des im deutschsprachigen Raum ansonsten ublichen Verfahrens der Ubertragung des FBAS Signals uber nur eine LeitungNadeldrucker MPS 1200 Bearbeiten Mit dem Modell MPS 1200 erschien auch ein primar auf den Betrieb mit dem C128 ausgelegter Nadeldrucker von Commodore 548 Das auf dem Citizen 120D des japanischen Herstellers Citizen Holdings basierende Gerat verfugt uber einen Druckkopf mit neun Nadeln und verwendet im Standardmodus eine aus 9 9 Punkten sowie im Schonschriftmodus englisch Near Letter Quality eine aus 17 17 Punkten bestehende Buchstabenmatrix Je nach gewahlter Druckqualitat druckt der Commodore MPS 1200 mit einer Geschwindigkeit von 24 Zeichen pro Sekunde im Schonschriftmodus oder bis zu 120 Zeichen pro Sekunde im Standardmodus 549 Erreicht werden diese Geschwindigkeiten durch bidirektionalen Druck 550 Zwecks Verbindung zum proprietaren CBM Bus des Rechners verfugt die Standardausfuhrung Commodore MPS 1200 uber zwei als 6 polige DIN Buchsen ausgefuhrte serielle Schnittstellen 551 wahrend die Modellvariante MPS 1200P eine parallele Centronics Schnittstelle englisch Centronics Parallel Basic Interface Pack aufweist 552 Der Commodore MPS 1200 verfugt ferner uber einen Festspeicher mit 64 kB ROM sowie einen Arbeitsspeicher mit 8 kB RAM 553 Der Arbeitsspeicher dient einerseits als Pufferspeicher andererseits zum Abspeichern benutzerdefinierter Zeichensatze 554 Die Modellvariante MPS 1200P besitzt zwar lediglich 32 kB ROM dafur aber eine eigene CPU 555 Der Festspeicher beider Modellversionen enthalt samtliche internationalen Zeichensatze aller C128 Varianten die per DIP Schaler gewahlt werden konnen 556 Das Gerat misst 40 2 cm 25 5 cm 9 cm Breite Tiefe Hohe und wiegt 3 7 kg 557 Die Leistungsaufnahme betragt 50 Watt 558 Datenfernubertragung Bearbeiten Modem 1660 Bearbeiten Fur die Datenfernubertragung veroffentlichte Commodore zunachst das als Steckmodul ausgefuhrte Modem 1660 Das Gerat stammt aus dem Jahr 1985 Es liess sich mit dem C64 und dem C128 verwenden 559 sowohl im C64 als auch im C128 Modus mit 80 Zeichen Bildschirm 560 Das Modem 1660 ubertragt Daten mit 300 Baud 561 Es beherrscht hinsichtlich der Datenubermittlungsweise sowohl Wechselbetrieb englisch half duplex als auch Gegenbetrieb englisch full duplex 562 Der Anschluss an den Rechner erfolgt uber den Userport Auf der Ruckseite besitzt das Modem 1660 zwei Modularbuchsen zur Verbindung mit dem Telefon und dem Telefonanschluss 563 Ausserdem weist das Gerat einen Audioeingang mit RCA Stiftbuchse fur Cinch Stecker auf 564 Zum Lieferumfang des Gerats gehorte neben den Verbindungskabeln auch ein aus dem Telekommunikationsprogramm QuantumLink sowie dem Terminalprogramm Common Sense bestehendes Softwarepaket 565 Modem 1670 Bearbeiten Fur die Datenfernubertragung entwickelte Commodore ferner das ebenfalls als Steckmodul ausgefuhrte Modem 1670 Das Gerat erschien 1987 und war primar auf eine Verwendung mit dem C128 zugeschnitten konnte aber auch am C64 betrieben werden 566 Das Modem 1670 ubertragt Daten wahlweise mit 300 oder 1200 Baud 567 Wie das Vorgangermodell 1660 beherrscht es sowohl Wechselbetrieb als auch Gegenbetrieb 568 ist zusatzlich aber Hayes kompatibel 569 Der Anschluss an den Rechner erfolgt wie beim Modem 1660 uber den Userport 570 Auf der Ruckseite des Modems 1200 befinden sich lediglich zwei Modularbuchsen zur Verbindung mit dem Telefon und dem Telefonanschluss sowie DIP Schalter fur diverse Einstellungen 571 aber kein separater Audioeingang 572 Zum Lieferumfang gehorten wie beim Modem 1660 die Verbindungskabel sowie das fur die Bedienung notwendige Softwarepaket 573 Bildschirmtext Decoder Modul II Bearbeiten nbsp Bildschirmtext Logo 1983 2001 nbsp BTX Modem Box DBT03 1983 nbsp BTX Seite des WDR Computerclubs mit Telesoftware zum Download 1993 Mit dem BTX Decoder Modul II brachte Commodore im vierten Quartal des Jahres 1987 auch einen als Steckmodul ausgefuhrten Dekodierer fur das in den deutschsprachigen Landern angebotene Endbenutzer Informationssystem Bildschirmtext kurz BTX fur den C128 auf den Markt 574 Das BTX Decoder Modul II loste das noch fur den C64 entwickelte Ende 1985 auf den Markt gebrachte Vorgangermodell BTX Decoder Modul I ab 575 und war mit 399 DM rund 300 DM billiger als dieses Es wird uber die Erweiterungsschnittstelle an den Rechner angeschlossen und kann wahlweise uber drei DIN Buchsen an der Ruckseite mit einem Commdore Monitor RGB Monitor oder Fernseher mit SCART Anschluss verbunden werden 576 Das BTX Decoder Modul II konnte sowohl mit einem Akustikkoppler als auch der BTX Modem Box DBT03 der Deutschen Bundespost betrieben werden 577 Das Herzstuck der Elektronik des BTX Decoder Moduls II bildet der im Auftrag des damaligen Bundespostministeriums hergestellte Spezialbaustein EUROM kurz fur englisch European Read Only Memory 577 Der auch als SAA 5350 bekannte sehr hitzeempfindliche EUROM Chip wurde von der Philips Tochtergesellschaft Valvo entwickelt Er besteht aus einem Videoprozessor und einem Zeichengenerator zur Darstellung der insgesamt 520 europaweit genormten Zeichen sowie grafischen Symbole des BTX Zeichensatzes inklusive Umlauten die zur Erzeugung der vom Anwender aufgerufenen Bildschirmtextseiten benotigt wurden 578 Verwendet wird fur den BTX Zeichensatz eine Punktmatrix mit 12 10 Punkten 574 Der EUROM Chip kann auch im 80 Zeichen Modus betrieben werden und ist fahig Farbgrafiken mit einer Auflosung von 480 240 Bildpunkten zu generieren 579 Er ist ferner in der Lage 4096 Farben auf dem Bildschirm darzustellen 576 Davon konnen 32 gleichzeitig verwendet werden 574 Zur besseren Warmeabfuhr besitzt der EUROM Chip ein Keramik Gehause mit 40 Anschlusspins 580 Uberdies verfugt das von Siemens gefertigte auch fur den Betrieb mit dem C64 geeignete BTX Decoder Modul II uber 32 kB EPROM Festspeicher fur die BTX Betriebssoftware und unterstutzte neben dem in Westdeutschland damals ublichen BTX Standard CEPT 1 auch den Standard PRESTEL fur den in Grossbritannien verwendeten Abrufdienst Viewdata sowie den Standard ANTIOP fur den in Frankreich weit verbreiteten Abrufdienst Minitel 118 Die Betriebssoftware des BTX Decoder Moduls II steht dem Anwender direkt nach der Inbetriebnahme des Rechners zur Verfugung Es gibt mehrere Versionen der Betriebssoftware Da bei der von Commodore zuletzt entwickelten Version 3 3 sowie der vom Markt Technik Verlag veroffentlichten Version 3 4 gelegentlich Probleme beim Betrieb mit der BTX Modem Box DBT03 auftraten wurde Mitte 1989 mit der Version 3 5 eine fehlerbereinigte Fassung erstellt Sie konnte von der BTX Seite des Markt Technik Verlages kostenlos heruntergeladen werden 581 Der ab Werk eingebaute ROM Chip mit der Betriebssoftware musste zwecks Installation durch einen wahlweise selbstgebrannten oder beim Markt Technik Verlag zu beziehenden EPROM Chip mit der Version 3 5 ersetzt werden 582 Uber die mit den wichtigsten BTX Steuerzeichen belegten Funktionstasten lasst sich das Modul bedienen Eine beigefugte Tastaturschablone sollte Anfangern das Erlernen der BTX Steuerzeichen erleichtern Ausserdem weist die Betriebssoftware eine Protokollfunktion auf und ermoglicht mit Einschrankungen das Erstellen von Screenshots 576 Sogar das damals noch ungewohnte Herunterladen und Abspeichern von Programmen auf Diskette war uber das BTX Decoder Modul II moglich 583 Mit dem Einsatz dieser Telesoftware entfiel die umstandliche und zeitraubende Notwendigkeit Programmlistungs aus Zeitschriften abzutippen 584 Die Computerzeitschrift 64 er bot zu diesem Zweck ab Ende 1988 eine eigene auch fur den C128 Modus geeignete Software zum Herunterladen enthaltende BTX Seite an 585 Auch etwa der seit 1981 ausgestrahlte WDR Computerclub verfugte uber ein vergleichbares BTX Angebot 586 Daruber hinaus wurden ab Ende der 1980er Jahre sowohl kostenlose als auch kostenpflichtige Computerspiele uber BTX Seiten angeboten 587 Hardwarezusatze Bearbeiten Grafikerweiterungen Bearbeiten Die beiden Versionen des in den drei Modellvarianten des C128 verbauten 80 Zeichen Grafikchips boten Drittherstellern die Moglichkeit zur Entwicklung von Hardwarezusatzen mit dem Ziel der Verbesserung der Grafikfahigkeiten da sowohl der MOS 8563 als auch der MOS 8568 vom Betriebssystem des Rechners nicht ausgenutzte hohere Auflosungen beherrschen und mit 64 kB VRAM viermal so viel Grafikspeicher adressieren konnen als die in den alteren Modellvarianten C128 bzw C128D ab Werk eingebauten 16 kB VRAM Graphic Booster 128 Bearbeiten Die schweizerische Combo AG brachte mit dem Graphic Booster 128 im Jahr 1986 eine fur 174 DM erhaltliche Grafikerweiterung fur den C128 und den C128D heraus Fur den Einbau musste der 80 Zeichen Grafikchip MOS 8563 zunachst entfernt und an seine Stelle eine mitgelieferte Zusatzplatine eingesetzt werden Auf dieser befinden sich ein freier Steckplatz fur den MOS 8563 sowie bereits eingebaute 48 kB zusatzliches VRAM Die Zusatzplatine wird uber einen Draht an dessen Ende sich ein Sockel mit 28 Anschlusspins befindet an den freien Steckplatz des C128 angeschlossen Die auf Diskette beigefugte Software erweitert das native Commodore BASIC V7 0 um zusatzliche Grafikbefehle und erleichtert die Verwendung der jenseits der Standardeinstellung von 640 200 Bildpunkten liegenden vom Betriebssystem jedoch nicht unterstutzten Auflosungen von bis zu 720 700 Bildpunkten des MOS 8563 im Interlace Modus und maximal 720 400 Bildpunkten im flimmerfreien Normalmodus Fur jeden der insgesamt 7200 jeweils 6 8 Bildpunkte umfassenden Farbblocke konnen bei der verbesserten Version Graphic Booster 128 N2 aus einer Palette von rund 65 000 Farben 256 fur den Vordergrund und 256 fur den Hintergrund gewahlt werden Im Textmodus konnen wie bei den fur den IBM PC AT entwickelten EGA Grafikkarten bis zu 80 43 Zeichen angezeigt werden Auch die Verwendung der 512 kB Speichererweiterung 1750 wird von der Software des Graphic Booster 128 unterstutzt Spatere Versionen enthielten die BASIC Erweiterung wahlweise auf einem EPROM Beim C128D CR musste dieses lediglich in den freien Steckplatz eingesetzt oder die BASIC Erweiterung von Diskette geladen werden da der Grafikspeicher des Rechners bereits ab Werk voll ausgebaut war 588 589 590 Die Hardware des Graphic Booster 128 liess sich nicht ohne Weiteres von anderen Programmen nutzen Fur bestimmte kommerzielle Software wie etwa das Grafikprogramm StarPainter 128 die Textverarbeitung Protext 128 oder die grafische Benutzeroberflache GEOS 128 erschienen zu diesem Zweck Patches 591 In der Fachpresse wurde 1988 die Vermutung geaussert Commodore habe Teile der Software des Graphic Booster 128 ohne Wissen der Combo AG in das Betriebssystem des C128D CR integriert 592 Diese Behauptung ist jedoch falsch und basiert auf Unkenntnis der beiden schlecht dokumentierten 80 Zeichen Grafikchips So war selbst in Fachkreisen weitgehend unbekannt dass sowohl der MOS 8563 als auch der MOS 8568 schon ab Werk bei nur geringem Programmieraufwand in der Lage sind jenseits der vom C128 Betriebssystem verwendeten Standardeinstellung von 640 200 Bildpunkten liegende Auflosungen zu generieren deren Punktdichte vornehmlich von der Grosse des zur Verfugung stehenden dedizierten Grafikspeichers abhangt Sonstige Bearbeiten Software Support International vertrieb ebenfalls eine als Steckkarte fur den Sockel des MOS 8563 ausgefuhrte Grafikspeichererweiterung fur den C128 bzw C128D Zum Lieferumfang gehorten eine Zusatzplatine sowie die zum Grafikspeichervollausbau auf 64 kB notigen VRAM Chips Im Gegensatz zum Graphic Booster 128 enthielt das mit 34 95 US wesentlich gunstigere Angebot jedoch keine die Verwendung des erweiterten Grafikspeichers unterstutzende Software 203 Diskettenlaufwerksbeschleuniger Bearbeiten Mehrere US amerikanische sowie westdeutsche Elektronikunternehmen entwickelten zwecks zusatzlicher Steigerung der Datenubertragungsrate auch als Floppy Speeder bekannte in der Regel alternative Diskettenbetriebssystemsoftware mit Hardwarezusatzen kombinierende Diskettenlaufwerksbeschleuniger zum Einbauen fur die 5 Zoll Diskettenlaufwerke VC1570 71 DolphinDOS 128 Bearbeiten Der westdeutsche Anbieter Dolphin Software brachte 1987 das auch fur die beiden Desktop Modelle geeignete mit zwei EPROM Chips ausgestattete DolphinDOS 128 fur 198 DM auf den Markt Ein EPROM Chip enthalt das Diskettenbetriebssystem fur den C128 Modus der andere das fur den C64 Modus Im C64 Modus kann zwischen dem originalen Commodore DOS dem vollstandigen DolphinDOS sowie einer abgespeckten Version des alternativen Diskettenbetriebssystems gewahlt werden die zwecks Wahrung grosstmoglicher Softwarekompatibilitat zu handelsublichen C64 Programmen nur die schnellen Laderoutinen enthalt Im C128 Modus bietet Dolphin DOS 128 neben schnelleren Lade und Speicheroperationen auch eine beschleunigte Formaterkennung sowie eine schnellere Autoboot Funktion Die mitgelieferte Zusatzplatine ersetzt den VC1571 Hauptprozessor MOS 6502A der zu diesem Zweck herausgenommen bzw bei nicht gesockelten CPUs ausgelotet und wieder in die Zusatzplatine eingesteckt werden muss Die Zusatzplatine wird per Flachbandkabel an den Userport angeschlossen 593 1989 erschien eine verbesserte Version von DolphinDOS 128 mit nur einem EPROM Chip fur 220 DM 594 JiffyDOS 128 Bearbeiten Der US amerikanische Hersteller Creative Micro Designs brachte 1989 den erfolgreichen zu den originalen Commodore Diskettenbetriebssystemen kompatiblen Diskettenlaufwerksbeschleuniger JiffyDOS 128 heraus 595 JiffyDOS 128 ist sowohl im C64 als auch im C128 Modus lauffahig und erschien in mehreren Versionen darunter eine 69 95 US kostende fur den C128D eine fur die VC1571 sowie eine fur die VC1581 zum Preis von jeweils 29 95 US 596 Zur Inbetriebnahme musste das originale Diskettenbetriebssystem Commodore DOS 3 0 der VC1570 71 bzw des C128D sowie das Commodore DOS 3 1 des C128D CR durch einen mitgelieferten das alternative Diskettenbetriebssystem enthaltenden ROM Chip ersetzt werden 597 Mittels eines Kippschalters kann zwischen JiffyDOS 128 und Commodore DOS 3 0 bzw 3 1 hin und her gewechselt werden 596 Unter JiffyDOS 128 konnen mit der VC1570 71 im C128 Modus Geschwindigkeitszuwachse von bis zu 400 Prozent beim Laden und fast 100 Prozent beim Speichern erreicht werden Mit der VC1581 lassen sich im C128 Modus Daten bis zu sechsmal so schnell laden und bis zu dreimal so schnell speichern 596 598 Mach 70 71 Bearbeiten Der westdeutsche Anbieter Rossmoller veroffentlichte 1986 mit Mach 70 und Mach 71 Floppy Speeder jeweils fur die VC1570 bzw VC1571 517 Die Urversion von Mach 70 71 besteht aus einer Zusatzplatine die per Flachbandkabel an die Erweiterungsschnittstelle angeschlossen wird Spatere Varianten werden dagegen an den Userport angebunden Dadurch kann der Diskettenlaufwerksbeschleuniger gleichzeitig mit Speichererweiterungen Druckern Modems und Akustikkopplern betrieben werden Bis zu vier Diskettenlaufwerke konnen unter Mach 70 71 gleichzeitig beschleunigt werden Im Lieferumfang war auch ein Patch mit Anpassungen an das Betriebssystem CP M Plus enthalten sodass der Rechner im CP M Modus unter Verwendung des 80 Zeichen Grafikchips im 2 MHz Modus fast doppelt so schnell laden und speichern kann Neben einer Zusatzplatine mit der notwendigen Elektronik war im Lieferumfang auch ein ROM Chip fur den freien Steckplatz des C128 mit Kopier und Hilfsprogrammen enthalten Zur Inbetriebnahme braucht der VC1571 Hauptprozessor MOS 6502A nicht entfernt zu werden 599 Beide Versionen fur die Stand Alone Diskettenlaufwerke VC1570 71 kosteten 259 DM die Version fur die Desktop Modelle dagegen 298 DM 600 Professional DOS Bearbeiten Die westdeutsche VTS Data GmbH brachte 1987 mit Professional DOS einen besonders schnellen Diskettenlaufwerksbeschleuniger heraus der in allen drei Betriebsmodi verwendet werden kann Allerdings ist der Geschwindigkeitszuwachs im CP M Modus vergleichsweise gering 600 601 Professional DOS wurde in zwei Varianten angeboten Die teurere zunachst fur 298 DM erhaltliche spater dann auf 258 DM reduzierte Ausfuhrung lasst sich an die Erweiterungsschnittstelle anschliessen und erlaubt eine gleichzeitige Verwendung eines Modems bzw Akustikkopplers Die zunachst mit 239 DM spater dann 189 DM gunstigere und aufgrund der Verwendung eines eigenen Dateiformats um einiges schnellere Ausfuhrung wird uber den Userport mit dem Rechner verbunden gestattet aber im Gegensatz zur teureren Variante keine gleichzeitige Datenfernubertragung Beide Varianten erlauben auch im C64 Modus die Verwendung des numerischen Ziffernblocks Zur Installation muss der VC1571 Hauptprozessor MOS 6502A aus seinem Sockel entfernt und in eine mitgelieferte Zusatzplatine eingesteckt werden die uber zwei EPROM Chips mit der Betriebssoftware verfugt und ihrerseits per Flachbandkabel an den Prozessorsockel angeschlossen wird Nicht gesockelte Hauptprozessoren mussen vor der Inbetriebnahme ausgelotet werden 602 ProSpeed Bearbeiten Von dem westdeutschen Unternehmen Lamm Computersysteme stammt das 1987 auf den Markt gebrachte und an den Userport anzuschliessende jedoch nicht unter CP M lauffahige Prospeed 71 mit um den Faktor 27 gesteigerter Ladegeschwindigkeit zusatzlichen Diskettenbefehlen und integriertem Kopierprogramm fur 198 DM 603 604 Beim Einbau der mitgelieferten Zusatzplatine braucht der VC1571 Hauptprozessor MOS 6502A nicht ausgelotet zu werden Uberdies erhoht die Betriebssoftware die Softwarekompatibilitat der VC1571 zum Vorgangermodell VC1541 durch Spiegelung der erweiterten Zeropage ab Speicheradresse 2000 da einige C64 Programme entgegen den Empfehlungen des Herstellers auf diesen Bereich zugreifen Unter ProSpeed 71 wird ausserdem der numerische Ziffernblock des C128 auch im C64 Modus aktiviert 605 Aus dem gleichen Haus stammt auch der noch leistungsfahigere sowohl im C64 als auch im C128 Modus arbeitende Floppy Speeder ProSpeed GTI fur 248 DM 606 Dessen 1989 veroffentlichter Nachfolger ProSpeed GTI 2 0 besteht aus einer Zusatzplatine u a mit einem I O Baustein des Typs MOS 6526 sowie einem freien Steckplatz fur das zwecks Wahrung grosstmoglicher Softwarekompatibilitat von der Hauptplatine zu entfernende Betriebssystem ROM das seinerseits durch einen EPROM Chip mit den schnellen Datenubertragungsroutinen des ProSpeed Diskettenbetriebssystems sowie gleich drei Kopierprogrammen ersetzt werden muss 607 Da das ProSpeed Diskettenbetriebssystem einen hoheren Kompatibilitatsgrad zum originalen Commodore DOS 3 0 des C128 bzw C128D aufweist als das im C128D CR implementierte Commodore DOS 3 1 lassen sich fast alle auf dem C128D CR im Auslieferungszustand ohne Weiteres nicht lauffahigen Programme auf einem C128D CR mit ProSpeed GTI 2 0 problemlos betreiben 608 Sonstige Bearbeiten Der US amerikanische Anbieter Access Software veroffentlichte 1986 mit Mach 128 fur 49 95 US einen an die Erweiterungsschnittstelle anzuschliessenden Floppy Speeder mit Hilfsprogrammpaket sowie eigenen festgespeicherten Diskettenbetriebssystemroutinen der sich sowohl im C64 als auch im C128 Modus verwenden lasst und die Ladezeiten in beiden Betriebsarten ungefahr um das Funf bis Zehnfache beschleunigt 609 610 Mit Magic Formel 128 vom westdeutschen Unternehmen Grewe Computertechnik erschien 1988 ein weiterer Floppy Speeder fur 238 DM 611 Beschleunigerkarte Bearbeiten nbsp CPU des Typs WDC 65816 Hauptartikel SuperCPU Creative Micro Designs brachte mit der SuperCPU 128 auch SuperCPU v2 fur 259 US als einziger Hardwarehersteller im Marz 1998 und damit neun Jahre nach Produktionseinstellung noch eine auf Erhohung der Arbeitsgeschwindigkeit des Rechners ausgerichtete Beschleunigerkarte fur den C128 auf den Markt 612 Das an die Erweiterungsschnittstelle anzuschliessende Modul mit durchgeschleiftem Platinenstecker verfugt uber 256 kB statisches RAM bis zu 512 kB ROM sowie einen wahlweise zuschaltbaren auf 20 MHz getakteten 16 Bit Hauptprozessor des Typs Western Design Center 65816 kurz WDC 65816 der sowohl zum MOS 6510 als auch zum MOS 8502 abwartskompatibel ist Der Festspeicher enthalt die fur den C64 bzw C 128 Modus notwendigen Betriebssystemroutinen sowie das alternative Diskettenbetriebssystem JiffyDOS zur Beschleunigung der angeschlossenen Diskettenlaufwerke Die mit eigener Statusanzeige ausgestattete Beschleunigerkarte weist uberdies drei Kippschalter zum Ein und Ausschalten des Moduls Aktivieren des integrierten Floppy Speeders sowie zur Inbetriebnahme des 20 MHz Modus auf 613 EPROM Programmiergerate Bearbeiten Mit dem Quickbyte II und dem Pulsar 128 gaben die westdeutschen Unternehmen Jann Datentechnik und Rossmoller jeweils eigene 8 Bit EPROM Programmiergerate fur den C128 Modus heraus Beide umgangssprachlich auch als EPROM Brenner bezeichneten Gerate werden uber die Erweiterungsschnittstelle angeschlossen Der Pulsar 128 belegt zusatzlich den Userport Die Spannungsversorgung beider Brenner erfolgt uber den Rechner Die Betriebssoftware des Pulsar 128 muss von Diskette geladen werden wahrend die des Quickbyte II in Form eines ROM Chips ins Gerat integriert ist Zum Lieferumfang beider EPROM Programmiergerate gehorten ausserdem ein zusatzliches Softwarepaket mit Maschinensprachemonitor und Hilfsprogrammen fur die Dateiverwaltung 614 Die Treibersoftware des mit durchgeschleifter Erweiterungsschnittstelle ausgestatteten Quickbyte II wird nach dem Einschalten des Rechners automatisch initialisiert 615 Die Betriebssoftware des sich mit insgesamt 24 verschiedenen EPROM bzw EEPROM Typen verwenden lassenden Quickbyte II verfugt ferner uber ein optional zuschaltbares Schnellladeprogramm Der Brenner besitzt aber kein die Elektronik schutzendes Gehause 616 Auch das ebenfalls westdeutsche Unternehmen Alcomp bot ein 8 Bit EPROM Programmiergerat fur den C128 Modus an Das als C64 C128 Eprommer bezeichnete auch im C64 Modus verwendbare Gerat besitzt ein viereckiges Gehause mit aufgesetztem Sockel zur Aufnahme des EPROM Chips und wird an den Userport des C128 angeschlossen uber den es auch seine Betriebsspannung bezieht Der C64 C128 Eprommer kann mit samtlichen damals gangigen EPROM Typen mit bis zu 64 kB Speicherkapazitat verwendet werden und erkennt selbstandig die notwendige Programmierspannung Die Betriebssoftware fur den C64 Modus sowie den C128 Modus wurde auf Diskette mitgeliefert und arbeitet mit einem Fenstersystem 617 Sonstige Bearbeiten Zahlreiche Unternehmen wie Alcomp Dela Elektronik Jann Datentechnik Klemmer amp Schulter Markt Technik Mukra Message Computer Rex Datentechnik oder Rossmoller produzierten weitere an die Erweiterungsschnittstelle bzw den Userport des C128 anzuschliessende Hardwarezusatze wie fur den Anschluss von Druckern Plottern und Messgeraten benotigte IEEE 488 Schnittstellen Schaltinterfaces Betriebssystem Umschaltplatinen EPROM Banke Schnittstellenweichen oder Mehrfach Steckplatze 618 619 Rossmoller entwickelte ferner mit den Modellen Stereo 128 eine Stereo Soundkarte CP M 128 eine schneller als die C128 Portierung von CP M Plus arbeitende CP M Steckkarte PAL 128 ein Programmiergerat fur Logikgatter sowie Shugart 128 einen Controller fur bis zu vier Diskettenlaufwerke fur den C128 517 Das Ingenieurburo Hollmann brachte einen EPROM Chip mit deutschem Zeichensatz fur den CP M Modus heraus 517 Ein weiteres EPROM fur gestochen scharfe Textausgabe im 80 Zeichen Modus namens Graphic Editor 128 erschien von der Combo AG 620 Das US amerikanische Unternehmen Ketek bot mit dem Command Center fur 149 95 US ein alternatives Gehause mit integriertem Netzteil und Lufter an in dem ein C128 sowie zwei VC1571 untergebracht werden konnen Das Command Center verfugt ausserdem uber einen Telefonanschluss sowie einen Hauptnetzschalter uber den sich Rechner und Diskettenlaufwerke gleichzeitig an und ausschalten lassen 621 Zubehor Bearbeiten Das westdeutsche Unternehmen Idee Soft brachte eine Tastaturschablone mit Ubersichten der Befehlssatze des Commodore BASIC V7 0 sowie des Maschinensprachemonitors auf den Markt Uberdies enthielt die Tastaturschablone Informationen uber den ASCII Zeichencode die CP M Funktionscodes nutzliche POKE Befehle Hilfsgrafiken fur die Erstellung von Sprites und Erlauterungen zu den Fehlermeldungen des C128 622 Ferner wurden Abdeckhauben aus Kunststoff sowie Staubschutzhullen aus Vinyl von diversen Anbietern wie etwa dem US amerikanischen Unternehmen Omicron Industries im Rahmen der Classic Covers Serie auf den Markt gebracht 623 Software BearbeitenDie fur die drei Betriebsmodi des C128 erhaltliche Software lasst sich in Systemprogramme native und optionale hohere Programmiersprachen maschinennahe Programmiersprachen Lernprogramme Anwendungsprogramme und Spiele klassifizieren Insgesamt wurden schatzungsweise 10 000 auf dem C128 lauffahige kommerzielle Programme entwickelt und veroffentlicht 624 Zum Zeitpunkt der Markteinfuhrung existierte bereits ein sehr umfangreiches Softwareangebot fur den C64 Modus das zwar unterschiedlichste Einsatzgebiete abdeckte aber keinen Gebrauch von der weiterentwickelten Hardware des C128 machte Der C128 Modus wurde dagegen von den Softwarehausern zum Arger der Anwender vernachlassigt Insbesondere auf dem Gebiet der Spiele blieb das Angebot uberschaubar 165 179 625 626 Den Lowenanteil der fur den C128 Modus geschriebenen kommerziellen Software machen Anwendungsprogramme wie Textverarbeitungen Grafikprogramme CAD Anwendungen Datenbankanwendungen Steuer und Finanzsoftware Tabellenkalkulationen sowie Buroanwendungen aus 202 627 Fur den Betrieb unter CP M Plus gab es sowohl kostenlose Public Domain Software als auch zahlreiche professionelle Anwendungsprogramme die hauptsachlich von US amerikanischen Anbietern stammten In Europa war diese Anwendungssoftware oft nur schwer erhaltlich und zudem aufgrund der hohen Importkosten fur viele Endverbraucher unerschwinglich 628 So kosteten die meisten professionellen CP M Programme 1985 in Westdeutschland noch um die 1000 DM Ab dem vierten Quartal des Jahres 1985 fielen die Preise fur kommerzielle CP M Anwendungen jedoch auf durchschnittlich rund 200 DM 629 630 Grund hierfur war die zunehmende Verbreitung von kostengunstigen CP M Rechnern wie eben dem C128 oder den Heimcomputermodellen der Schneider CPC Serie die vorubergehend noch einmal fur eine deutliche Vergrosserung der Anwenderbasis des bereits seit zehn Jahren erhaltlichen aber zunehmend von MS DOS bzw PC DOS verdrangten CP M Betriebssystems sorgte 631 Systemprogramme Bearbeiten Da der C128 mit dem C64 Modus dem C128 Modus und dem CP M Modus uber gleich drei unabhangig voneinander operierende Betriebsmodi verfugt besitzt er eine entsprechend umfangreiche Systemsoftware Ihre Hauptaufgabe besteht in der Vermittlung zwischen den im Arbeitsspeicher abgelegten Anwenderprogrammen und der Hardware des Rechners Dafur stehen den Betriebssystemen des C128 jeweils eigene Systemprogramme zur Verfugung die verschiedene Verwaltungs und Dienstleistungsfunktionen ubernehmen Zur Verwaltung zahlt neben der Fehlerbearbeitung insbesondere die Steuerung der Datenflusse zwischen Mikroprozessoren Arbeitsspeicher Tastatur und Peripheriegeraten 632 An Dienstleistungen stellen die jeweiligen Betriebssysteme dem Anwender beispielsweise Programmiersprachen mit Interpreter Texteditoren sowie Dateiverwaltungsprogramme zur Verfugung Die fur den C64 sowie den C128 Modus benotigten Systemprogramme befinden sich im Gegensatz zum CP M Modus im Festspeicher und sind daher direkt nach dem Einschalten einsatzbereit Aufgrund der Autonomie der einzelnen Betriebssysteme ist der Wechsel von einer Betriebsart zur anderen nur bedingt moglich und setzt das Loschen der aktuellen Programmspeicherinhalte voraus 633 Ab 1986 veroffentlichte das US amerikanische Softwareunternehmen Berkeley Softworks die grafische Benutzeroberflache GEOS in jeweils eigenen Versionen fur den C128 bzw C64 Modus als bedienungsfreundliche und zeitgemasse Alternative zu den drei ursprunglichen ab Werk implementierten Betriebssystemen die umstandliche Kommandozeileninterpreter verwenden und tiefergehende Computerkenntnisse seitens des Anwenders voraussetzen Die C128 Version GEOS 128 stellte im deutschsprachigen Raum die beliebteste Software fur den C128 dar 181 C64 Betriebssystem Bearbeiten Hauptartikel Commodore 64 nbsp Startbildschirm des C64 Modus mit Prompt und Einschaltmeldung im 40 Zeichen Modus nbsp Startbildschirm des C128 Modus mit Prompt und Einschaltmeldung im 40 Zeichen ModusIm C64 Modus besteht eine nahezu vollstandige Softwarekompatibilitat zwischen C64 und C128 Daruber hinaus kann der C128 im C64 Modus auch mit dem Commodore BASIC V2 0 programmiert werden 634 Auch die eigens fur den C128 entwickelten 5 Zoll Diskettenlaufwerke der Typen VC1570 und VC1571 besitzen eine auf den C64 Modus abgestimmte Betriebsart in der sie sich wie eine VC1541 verhalten 293 Allerdings laufen manche Programme mit vielen Diskettenzugriffen oder aufwandigem Kopierschutz nicht einwandfrei auf diesen Modellen 34 635 Eine Besonderheit des C128 besteht darin dass verschiedene beim ursprunglichen C64 nicht zur Verfugung stehende Hardwareeigenschaften im C64 Modus zum Einsatz gebracht werden konnen Beispielsweise kann die 2 MHz Taktfrequenz des Hauptprozessors MOS 8502 auch in dieser Betriebsart verwendet werden Wie im C128 Modus schaltet der Grafikchip VIC IIe allerdings dann das Videosignal ab 636 Es gibt vier Moglichkeiten in den C64 Modus zu gelangen Erstens man druckt beim Hochfahren des Rechners gleichzeitig die Commodore Taste zweitens man druckt den Reset Knopf und halt die Commodore Taste gedruckt drittens man gibt im C128 Modus einfach den BASIC Befehl GO64 ein druckt die Return Taste und bestatigt die automatische Sicherheitsabfrage oder viertens man schiebt vor dem Hochfahren einfach ein C64 Steckmodul in die Erweiterungsschnittstelle und schaltet dann den Rechner ein 634 Es gibt keine Moglichkeit vom CP M Modus aus direkt in den C64 Modus uberzuwechseln 634 Vom C64 zuruck in den C128 Modus wiederum gelangt man nur durch einen Reset oder Neustart C128 Betriebssystem Bearbeiten Der C128 Modus stellt die grundlegende Betriebsart des C128 dar Das C128 Betriebssystem ist fur die Konfiguration der Hardware des C128 und des Commodore BASIC V7 0 verantwortlich Es besteht aus einem fur die Daten Gerate und Prozessverwaltung verantwortlichen Betriebssystemkern englisch CBM Kernal mit 58 Unterprogrammen fur verschiedenste grundlegende Aufgaben wie etwa der Einstellung der Systemparameter nach dem Einschalten oder der Bearbeitung von Interrupts 637 einem Texteditor zur Eingabe von BASIC Befehlen und Programmen sowie einem Maschinensprachemonitor 638 Dieser unterstutzt den Anwender bei der Erstellung von Programmen in Assemblersprache und verfugt uber 14 Anweisungen 639 Ausserdem ist der Betriebssystemkern fur die Ausfuhrung samtlicher im Arbeitsspeicher abgelegter Programme zustandig Am Ende des vom Betriebssystemkern belegten Speicherbereichs von FF40 bis FFF9 befindet sich eine Sprungtabelle mit den Einsprungadressen zum Aufruf der Unterprogramme des Betriebssystems 640 Alle auch vom C64 verwendeten Betriebssystemroutinen besitzen zur Wahrung der Softwarekompatibilitat im C128 Betriebssystemkern die gleiche Einsprungadresse wie beim Vorgangermodell Auch Zeropage und Systemvariablen befinden sich an den vom C64 her gewohnten Stellen des Arbeitsspeichers 641 Nach dem Einschalten bzw einem Hardware Reset werden zunachst einige BASIC Routinen sowie samtliche fur die Verwendung durch Anwendungsprogramme gedachte Betriebssystemroutinen vom Festspeicher in einen besonderen 1 kB grossen Bereich des Arbeitsspeichers kopiert englisch Common Area 642 Bei angeschlossenem Diskettenlaufwerk wird uberdies ein Autoboot ausgefuhrt 643 Danach wird der Startbildschirm angezeigt und der BASIC Interpreter wartet auf Eingaben des Anwenders 644 Per Tastendruck kann vor der Inbetriebnahme des Rechners zwischen einer Bildschirmdarstellung von 40 und 80 Zeichen pro Zeile gewahlt werden 645 Insgesamt umfasst das komplett in Maschinensprache programmierte C128 Betriebssystem rund 16 kB ROM 640 Davon entfallen 12 kB auf den Betriebssystemkern nebst Sprungtabelle und 4 kB auf den Maschinensprachemonitor 646 Zwar wurde die Betriebssystemsoftware des C128 mehrfach uberarbeitet alle Revisionen enthalten jedoch die unveranderte Sprungtabelle des CBM Kernal Deshalb sind sie unter der Voraussetzung des Verzichts auf wilde unter Umgehung der Sprungtabelle vorgenommene Einsprunge ins Betriebssystem untereinander hundertprozentig softwarekompatibel 647 Uber den eigentlich dem Aufruf von Maschinenspracheprogrammen dienenden BASIC Befehl SYS32800 123 45 6 lasst sich ein Easter Egg mit den Namen der Entwickler der C128 Systemsoftware und der pazifistischen Botschaft Link arms don t make them aufrufen 648 CP M Plus Betriebssystem Bearbeiten Hauptartikel CP M nbsp Startbildschirm des CP M Modus in der Urversion vom 1 August 1985 mit Einschaltmeldung Prompt und Disketteninhaltsverzeichnis im 80 Zeichen ModusAls dritte Betriebsart ist die Verwendung des diskettenbasierten fur 8 Bit Rechner mit Z80 Hauptprozessor und 128 kB Arbeitsspeicher konzipierten Betriebssystems CP M Plus englisch Control Program for Microcomputers sowohl im 40 als auch im 80 Zeichen Modus auf dem C128 moglich 649 650 Allerdings ist ein CP M Betrieb auf dem C128 ausschliesslich unter Verwendung des US amerikanischen ASCII Zeichensatzes moglich nicht aber der landestypischen Zeichensatze 651 Das ab 1973 unter der Fuhrung von Gary Kildall entwickelte CP M wurde 1975 erstmals in der Version 1 4 fur Rechner mit Hauptprozessoren des Typs Intel 8080 sowie 8 Zoll Diskettenlaufwerke von IBM kommerziell angeboten und schliesslich 1977 als eigene Marke von Digital Research eingetragen 652 CP M gilt als das erfolgreichste plattformunabhangige 8 Bit Betriebssystem uberhaupt mit dem weltweit grossten Softwareangebot 653 654 Ende 1985 boten uber 300 Computerhersteller weltweit CP M fahige Rechner an darunter auch der Branchenfuhrer IBM 655 Gegenuber dem standardsetzenden auf Rechner mit maximal 64 kB Arbeitsspeicher ausgelegten Vorganger CP M 2 2 von 1979 80 daher auch als CP M 80 bezeichnet bietet das vollstandig abwartskompatible CP M Plus auch CP M 3 0 aus dem Jahr 1983 eine erweiterte Funktionalitat mit grosserem Arbeitsspeicher sowie zusatzlichen Befehlen 656 und ist auf kleinere Diskettengrossen wie 5 Zoll oder 3 Zoll zugeschnitten 657 658 659 660 Am 1 August 1985 wurde die erste C128 Portierung von CP M Plus veroffentlicht die zum Lieferumfang des Rechners gehorte 661 Im Gegensatz zur Mehrheit der auf anderen Rechnern umgesetzten CP M Plus Versionen umfasst sie weder ein benutzerfreundliches Assemblerprogramm noch einen Debugger 662 Die C128 Portierung stellt 59 kB als freien Programmspeicher englisch Transient Program Area kurz TPA zur Verfugung 663 Das erste Update mit zusatzlicher Druckerunterstutzung aber irrtumlich weggelassenem Treiber fur die serielle Schnittstelle erschien am 8 Dezember 1985 661 664 665 Ohne Zusatzsoftware konnte daher unter CP M Plus keine etwa zur Datenfernubertragung uber ein Modem notwendige RS232C Schnittstelle verwendet werden 666 Am 28 Mai 1987 veroffentlichte Commodore das zweite und letzte das 3 Zoll Diskettenlaufwerk VC1581 sowie die Speichererweiterungen der Typen 1700 1750 und 1764 unterstutzende CP M Plus Update fur den C128 dessen TPA zur Unterbringung der dazu notigen Systemroutinen auf 58 kB reduziert werden musste 667 668 Das Update enthalt jedoch irrtumlicherweise nicht das zur Auswahl der Druckerschnittstelle und des deutschen Zeichensatzes notwendige Konfigurationsprogramm 669 Softwarearchitektur Bearbeiten nbsp Digital Research Logo 1985 nbsp CP M Plus Systemdiskette 1985 Wie alle CP M Versionen besteht auch CP M Plus aus drei in Maschinensprache programmierten Komponenten dem monolithischen Betriebssystemkern BDOS englisch Basic Disk Operating System dem modularen fur die Regelung der Ein und Ausgabeoperationen zustandigen BIOS englisch Basic Input Output System sowie dem als Benutzeroberflache dienenden Kommandozeileninterpreter CCP englisch Console Command Processor 670 Das BDOS steuert mittels 69 gerateunabhangigen bei allen CP M Plus Rechnern identischen Systemroutinen mit genormten Einsprungadressen den sogenannten BDOS Funktionen samtliche Diskettenoperationen die Tastaturabfrage die Zeichenausgabe uber Monitor und Drucker sowie den Arbeitsspeicher 670 671 672 673 Im Vergleich zur Vorgangerversion CP M 2 2 besitzt CP M Plus damit 28 neue BDOS Funktionen 674 Das ebenfalls feste Einsprungadressen verwendende eine Ebene unter dem BDOS operierende BIOS dagegen fungiert als Bindeglied zwischen den standardisierten BDOS Funktionen und der herstellerspezifischen Hardware des jeweiligen CP M Rechners indem es auf Veranlassung des Betriebssystemkerns seine zur Steuerung der entsprechenden Hardwarekomponenten implementierten 30 Unterprogramme aufruft 657 675 676 677 Deshalb benotigt auch jeder CP M Rechner ein herstellereigenes BIOS Das BIOS des C128 enthalt Systemroutinen sowohl in der Maschinensprache des Z80A als auch in der des MOS 8502 675 486 Die in der Maschinensprache des MOS 8502 geschriebenen Unterprogramme sind fur die Ansteuerung von Tastatur Bildschirm Drucker und Diskettenlaufwerken verantwortlich und ubernehmen im Bedarfsfall die Kontrolle vom Z80A 630 Ausserdem erlauben sie Zugriffe auf beide Grafikchips und den Soundchip des C128 675 486 Bootvorgang und Befehlsvorrat Bearbeiten Da es sich bei CP M Plus nicht um ein im Festspeicher residierendes Betriebssystem handelt muss es bei Inbetriebnahme des Rechners erst von Diskette gebootet werden 678 679 Die CP M Plus Betriebssystemsoftware umfasst zwei Dateien Wahrend BDOS und BIOS gemeinsam unter dem Dateinamen CPM SYS abgelegt sind enthalt die Datei CCP COM den Kommandozeileninterpreter CCP 680 In den CP M Modus gelangt man entweder durch das Einlegen der CP M Plus Systemdiskette bei einem System Reset bzw System Neustart oder durch Eingabe des BASIC Befehls BOOT bei eingelegter CP M Plus Systemdiskette vom Commodore BASIC V7 0 Interpreter aus 681 Wahrend des Hochladens erscheint auf dem Bildschirm die Meldung i Booting CP M Plus i Nach dem Hochfahren wartet der Kommandozeileninterpreter auf Eingaben des Anwenders 682 Durch gleichzeitiges Drucken der Control Taste sowie der Enter Taste lasst sich im CP M Modus ein Reboot des CP M Plus Betriebssystems durchfuhren 683 Vom CP M Modus aus kann man nur durch das Betatigen der Reset Taste oder einen System Neustart zuruck in den nativen C128 Modus gelangen 684 CP M Plus verfugt ferner uber dauerhaft in den Arbeitsspeicher geladene jederzeit ausfuhrbare Befehle englisch resident commands und uber nur bei Bedarf in den Arbeitsspeicher geladene Befehle englisch transient programs Insgesamt umfasst der Befehlsvorrat 31 Kommandos 685 Die insgesamt sechs speicherresidenten Befehle DIR DIRSYS ERASE RENAME TYPE und USER beziehen sich vor allem auf Dateien und Diskettenoperationen 686 687 Grundlegende transiente Befehle wie DATE HELP INITDIR SET SETDEF SHOW und SUBMIT erlauben das Anzeigen von Systemdateien die Veranderung von Datensuchpfaden das Einstellen von Zugriffsrechten uber Passworter und die Verwendung von Zeitstempeln zur Erleichterung der Archivierung von Dateien 688 689 Der Hauptvorteil der Auslagerung der transienten Befehle auf Diskette bestand im Einsparen von Speicherplatz 690 Speicherorganisation und Arbeitsgeschwindigkeit Bearbeiten Die Speicherorganisation des C128 unterscheidet sich im CP M Modus von den ubrigen Betriebsarten Beide Speicherbanke teilen sich einen 8 kB umfassenden von E000H bis FFFFH reichenden Speicherbereich der als jederzeit vom Hauptprozessor ohne Bank Switching zugangliche Schnittstelle zwischen den Speicherbanken fungiert Der gemeinsame Speicherbereich enthalt diverse Hardware Puffer die ungebankten Komponenten von BDOS und BIOS sowie einen kleinen 3 5 kB grossen Teil der TPA Die Speicherbank eins besteht grosstenteils aus dem Rest der von E0010 bis 0100H liegenden insgesamt 59 kB umfassenden TPA und enthalt zusatzlich von 0000H bis 0100H die primar der Kommunikation zwischen Betriebssystem und Anwenderprogrammen dienende 256 Bytes umfassende Base Page auch Zero Page 691 Die ubrigen gebankten Bestandteile von BDOS und BIOS sowie der CCP werden in die Speicherbank null geladen 692 Die 4 kB umfassenden nicht dem gemeinsamen Speicherbereich zugehorigen BIOS Komponenten werden beim Hochladen von der MMU in den Speicherbereich von 0000 bis 1000 der Speicherbank null kopiert 693 Den Rest der Speicherbank null nehmen neben den nicht im gemeinsamen Speicherbereich liegenden BDOS Bestandteilen sowie einem 4 kB grossen Puffer fur den CCP bestimmte CP M Plus Diskettenbefehlsroutinen ein die daher im Gegensatz zur Vorgangerversion nicht alle fortlaufend von Diskette nachgeladen werden mussen und CP M Plus einen Geschwindigkeitsvorteil gegenuber CP M 2 2 verschaffen 694 Im CP M Modus arbeitet der C128 aber dennoch relativ langsam 204 Die Grunde hierfur sind in bestimmten Eigenheiten der Systemarchitektur des C128 zu suchen Das im Vergleich zum ublichen CP M 2 2 umfangreichere und komplexere CP M Plus fuhrt nicht selbst die Ein und Ausgabeoperationen aus sondern uberlasst diese dem Hauptprozessor MOS 8502 Dieser ist aber mit 2 04 MHz deutlich niedriger getaktet als gewohnliche CP M Rechner die es meist auf 4 MHz bringen Daher muss die an sich schnelle Z80A CPU standig zahlreiche Waitstates durchlaufen bis der MOS 8502 diese Aufgaben abgearbeitet hat 695 696 Obendrein verwendet der C128 fur Diskettenzugriffe seine serielle Schnittstelle die aber langer fur das Ubertragen von Daten braucht als herkommliche CP M Systeme 697 So liegt die durchschnittliche Schreib Lesegeschwindigkeit selbst bei Verwendung des neuentwickelten schnellen 5 Zoll Diskettenlaufwerks VC1571 bei lediglich gut 3 kB pro Sekunde wahrend konventionelle CP M Systeme um die 20 kB erreichen 695 Das Arbeiten mit umfangreichen Datensatzen wurde deshalb fur die CP M Anwender haufig zur Geduldsprobe 698 Durch den Einsatz von Speichererweiterungen wie etwa den RAM Expansion Units der Typen 1700 bzw 1750 als RAM Disks lasst sich die Arbeitsgeschwindigkeit unter CP M Plus allerdings um das Zehn bis Funfzehnfache steigern 699 Diskettenbetriebssysteme Bearbeiten Hauptartikel Commodore DOS Bei den beiden Diskettenbetriebssystemen Commodore DOS 3 0 auch CBM DOS 3 0 sowie Commodore DOS 3 1 auch CBM DOS 3 1 handelt es sich um Firmware die nicht im Festspeicher des C128 selbst sondern in den ROM Chips des eigens fur den Rechner entwickelten 5 Zoll Diskettenlaufwerks VC1571 bzw dessen im Falle der Desktop Modelle C128D sowie C128D CR ins Rechnergehause integrierten Varianten residiert Beide Versionen bilden den direkten Nachfolger des fur die VC1541 des C64 geschriebenen Commodore DOS 2 6 700 Das native Commodore BASIC V7 0 des C128 verfugt uber insgesamt 17 Diskettenbefehle zum komfortablen Aufruf der unterschiedlichen Funktionen von Commodore DOS 3 0 3 1 701 Die beiden fur die Burorechner der CBM Reihe entwickelten Festplattenlaufwerke D9060 und D9090 besitzen ebenfalls ein jedoch nicht mit der Systemsoftware der VC1571 identisches Diskettenbetriebssystem mit der Bezeichnung Commodore DOS 3 0 702 Commodore DOS 3 0 Bearbeiten Die Diskettensystemsoftware des ab 1985 in drei Versionen auf den Markt gebrachten Commodore DOS 3 0 umfasst insgesamt 32 kB ROM 703 Sie belegt den Adressbereich von 8000 bis FFFF des laufwerkseigenen Speichers 704 Die Sprungtabelle des Commodore DOS 3 0 liegt zwischen BF00 und BFFF 705 Zwecks Gewahrleistung grosstmoglicher Kompatibilitat zur VC1541 im C64 Modus enthalt das Diskettenbetriebssystem der VC1571 in nahezu unveranderter Form im Adressbereich von C100 bis FFFF das gesamte Commodore DOS 2 6 und im Adressbereich von 8000 bis BFFF die hinzugefugten Unterprogramme des neuen Commodore DOS 3 0 706 Dazwischen liegt von C000 bis C0FF ein unbenutzter Leerbereich 707 Systemroutinen Diskettenformate und Befehlssatz Bearbeiten Lediglich drei wirklich neue Funktionen wurden dem Commodore DOS 3 0 gegenuber dem weitverbreiteten Vorganger hinzugefugt Erstens wurde es mit zusatzlichen Steuerroutinen zur Verwendung der in der VC1571 verbauten Lichtschranke sowie zur Regulierung der uber zwei Schreib Lesekopfe verfugenden Laufwerksmechanik ausgestattet 706 Zweitens wurde das Commodore DOS 3 0 um Systemroutinen erweitert die neben dem bis dahin ausschliesslich von Commodore unter Einsatz des gruppencodierten Datenaufzeichnungsverfahrens implementierten GCR Format englisch Group Coded Recording eine Verwendung von Disketten im MFM Format englisch Modified Frequency Modulation erlauben 679 706 708 Das mithilfe eines Floppy Disk Controllers des Typs WD1770 von Western Digital erzeugte MFM Format gestattet der VC1571 den Datenaustausch mit den CP M Rechnern von Osborne Kaypro Kaypro II und IV Epson und IBM CP M 86 709 710 Das Format CP M 86 erlaubt ferner den Datenaustausch mit den Heimcomputern der Modellreihe Schneider CPC sofern anstelle der standardmassigen 3 Zoll Diskettenlaufwerke von Schneider zusatzliche Zweitlaufwerke fur 5 Zoll bzw 3 Zoll Disketten von Fremdherstellern angeschlossen werden 711 712 Das zur Formatierung in diesen Diskettenformaten notige Dienstprogramm wurde allerdings erst mit dem Update von 1987 in die CP M Plus Betriebssystemsoftware integriert 713 Mittels des nicht zur Betriebssystemsoftware gehorenden Hilfsprogramms Jugg ler lassen sich insgesamt 170 CP M Diskettenformate verarbeiten darunter auch zahlreiche ECMA Formate 661 714 Da der Floppy Disk Controller WD1770 zu seinem im IBM PC bzw IBM PC XT verwendeten Pendant µPD765 von NEC und dessen Derivaten kompatibel ist konnen Rohdaten mittels eines weiteren Hilfsprogramms sogar mit IBM PC kompatiblen Rechnern geteilt werden 715 Mit einer Speicherkapazitat von bis zu 200 kB pro Diskettenseite bei einer Sektorengrosse von 1024 Bytes ubertrifft das MFM Format das GCR Format um gut 29 kB 716 717 Drittens erhielt das Commodore DOS 3 0 neue Busroutinen zur optimalen Ausnutzung des im Vergleich zum Vorgangermodell deutlich schnelleren seriellen Busses des C128 706 Diese Busroutinen ermoglichen der VC1571 die Durchfuhrung von Lese und Schreiboperationen mit hohem Datendurchsatz im C128 Modus sowie im fur damalige Verhaltnisse extrem schnellen Stossbetrieb dem sogenannten Burst Modus 718 Bei nur einer Diskettenumdrehung konnen im Burst Modus ganze Spuren auf einmal in den Arbeitsspeicher eingelesen werden 719 Ihre Schnelligkeit verdanken die Busroutinen ihrem vergleichsweise einfachen Aufbau 720 Das Commodore DOS 3 0 verwendet teils etwas andere Befehlsparameter verfugt aber von einer wichtigen Ausnahme abgesehen uber den gleichen Befehlssatz wie der Vorganger Commodore DOS 2 6 Hinzugekommen ist lediglich der vielseitige etwa zum Einstellen der Gerateadresse Umschalten zwischen dem VC1541 und dem VC1571 Modus Aktivieren des Burst Modus sowie Festlegen des Abstandes zwischen den Sektoren auf der Diskette dienende Befehl U0 721 31 Fehlermeldungen erleichtern dem Anwender die Fehlersuche 722 Softwarearchitektur Bearbeiten Das Commodore DOS 3 0 besteht ferner aus einem Hauptprogramm und einer Unterbrechungsroutine Das Hauptprogramm verwendet die im Adressbereich von 0000 bis 00FF liegende Zeropage der in der VC1571 verbauten CPU des Typs MOS Technology 6502 kurz MOS 6502 als sogenannten Jobspeicher in den alle anstehenden Diskettenbefehle und operationen englisch jobs inklusive der notwendigen Parameter fur Spurnummer Sektornummer Diskettenseite usw eingetragen werden 723 724 Die Unterbrechungsroutine emuliert ihrerseits die Logikfunktionen eines vollwertigen Floppy Disk Controllers da viele der Fahigkeiten des von einem Fremdhersteller stammenden WD1770 etwa zur Steuerung der Laufwerksmechanik uberhaupt nicht vom Commodore DOS 3 0 verwendet werden und es sich bei den beiden in der VC1571 verbauten Schnittstellenbausteinen des Typs MOS Technology VIA lediglich um einfache Pseudo Controller mit begrenzten Logikfunktionen handelt 725 Die Unterbrechungsroutine wird regelmassig uber einen Timer aufgerufen und uberpruft den Jobspeicher auf auszufuhrende Befehle Dieser Vorgang wird auch als Jobschleife bezeichnet 724 Nach erfolgreicher Befehlsausfuhrung hinterlasst sie im Jobspeicher eine Ruckmeldung die das Hauptprogramm uber die ordnungsgemass durchgefuhrten Diskettenoperationen informiert 724 Der Jobspeicher bzw die Zeropage liegen im 2 kB umfassenden Arbeitsspeicher der VC1571 der ausserdem neben den CPU Registern des MOS 6502 zahlreiche Puffer etwa fur das Zwischenspeichern von Fehlermeldungen Rechnerbefehlen gerade bearbeiteten Dateiblocken usw enthalt 726 Da das Diskettenlaufwerk VC1570 Disketten nur einseitig verwenden kann besitzt es eine eigene Fassung des Commodore DOS 3 0 das in einem 32 kB ROM Baustein mit der Nummer 315090 01 untergebracht ist Von der fur die VC1571 programmierten Fassung existieren dagegen zwei Versionen Die ursprungliche auf einem ROM Chip mit der Nummer 310654 03 sowie eine spatere fehlerbereinigte Revision die nach Markteinfuhrung bekanntgewordene Probleme etwa bei der Positionierung des Schreib Lesekopfes auf der zweiten Diskettenseite oder der zur Angabe der freien Diskettenblocke dienenden BAM Anzeige englisch Block Availability Map beseitigt und auf einem ROM Baustein mit der Nummer 310654 05 zu finden ist 727 728 Die Revision erhoht deutlich sowohl die Geschwindigkeit der Datenubertragung als auch die Stabilitat des Diskettenbetriebssystems 729 Der entsprechende ROM Chip konnte uber den Commodore Kundenservice bezogen werden Wer sich den Selbsteinbau nicht zutraute konnte den Eingriff aber auch kostenlos in einer Commodore Kundenwerkstatt durchfuhren lassen 730 Zwecks Gewahrleistung vollstandiger Softwarekompatibilitat enthalten samtliche Versionen des Commodore DOS 3 0 identische Fassungen der Sprungtabelle 647 Commodore DOS 3 1 Bearbeiten Beim 1987 fertiggestellten Commodore DOS 3 1 handelt es sich um das auf den Betrieb mit dem C128D CR ausgelegte Diskettenbetriebssystem der VC1571 Zur Steuerung des internen 5 Zoll Diskettenlaufwerks wurde beim C128D neben zwei Schnittstellenbausteinen des Typs MOS Technology VIA ein als Buscontroller agierender Schnittstellen Adapter des Typs MOS Technology CIA mit Echtzeituhr verbaut dessen Fahigkeiten im Betrieb allerdings ahnlich wie beim Floppy Disk Controller WD1770 nur teilweise in Gestalt seines seriellen Schieberegisters eingesetzt werden wahrend gleichzeitig die Schieberegister der beiden Schnittstellenbausteine ungenutzt bleiben 731 Vor der Markteinfuhrung des C128D CR uberarbeitete Commodore die Hardware des C128D Daher wurden der MOS Technology CIA sowie der WD1770 zum neu entwickelten MOS 5710 zusammengefasst Dieser Floppy Disk Controller wurde ausschliesslich in diesem Modell eingesetzt 732 Zwar verringerte der MOS 5710 die Produktionskosten und konnte ebenfalls die die Diskettenformate der CP M Rechner von Osborne Kaypro Epson sowie IBM lesen und schreiben Auf weitere Formate liess sich der neue Floppy Disk Controller im Gegensatz zum WD1770 jedoch nicht programmieren 433 Die beim C128D noch auf einer eigenen Nebenplatine untergebrachten Bausteine des ins Rechnergehause eingelassenen 5 Zoll Diskettenlaufwerks wurden uberdies beim C128D CR in die Hauptplatine integriert 436 Neben der Verschaltung musste naturlich auch die ursprungliche Diskettensystemsoftware an die neue nunmehr hoher integrierte Hardwareumgebung angepasst werden Aus dieser Anpassung ging schliesslich das etwas umfangreichere Commodore DOS 3 1 hervor das einige veranderte bzw verschobene Systemroutinen sowie einzelne neue Sprunganweisungen enthalt fur die zuvor ungenutzte Bereiche des Laufwerkfestspeichers verwendet werden Daruber hinaus wurde eine Fehlerbereinigung durchgefuhrt in deren Rahmen etwa die Sprungtabelle der Jobspeicher und die Prufsummenroutine uberarbeitet wurden 428 Diese Veranderungen fuhren jedoch im C128 Modus bei einigen auf den alteren Modellvarianten C128 mit VC1571 und C128D problemlos laufenden Anwendungen mit intensiver Nutzung der Routinen des Diskettenbetriebssystems zu Absturzen 436 733 Insbesondere hardwarenahe unter Umgehung der Sprungtabelle Einsprunge in das Diskettenbetriebssystem vornehmende Programme wie etwa Kopierprogramme bereiten unter Commodore DOS 3 1 vielfach Probleme 734 735 Wer die inkompatible Software nicht eigenhandig fur den C128D CR umprogrammieren konnte oder wollte war letztlich zur Anschaffung eines zusatzlichen noch das Commodore DOS 3 0 enthaltenden externen Diskettenlaufwerks des Typs VC1571 gezwungen 428 Das Commodore DOS 3 1 existiert lediglich in einer Fassung und ist auf einem 32 kB ROM Chip mit der Nummer 318047 01 untergebracht 727 Aufgrund der Ausrichtung auf unterschiedliche Hardwareumgebungen ist eine Ersetzung defekter ROM Bausteine des Commodore DOS 3 1 durch die unterschiedlichen Varianten des Commodore DOS 3 0 nicht moglich Ubersicht der Diskettenbefehle des Commodore DOS 3 0 3 1 Diskettenoperationen BASIC BefehleFormatieren Bereinigen und Duplizieren ganzer Disketten HEADER COLLECT BACKUP 736 737 Anzeigen des Disketteninhaltsverzeichnisses DIRECTORY 738 Laden Speichern und Verifizieren von Programmen DLOAD DSAVE DVERIFY 739 Laden und Speichern binarer Maschinenspracheprogramme BLOAD BSAVE 740 Offnen und Schliessen von Dateien DOPEN DCLOSE 741 Zugreifen auf sequentielle und relative Dateien APPEND RECORD 742 Loschen Verketten Umbenennen und Kopieren von Dateien SCRATCH CONCAT RENAME COPY 743 Commodore DOS 10 0 Bearbeiten Beim Commodore DOS 10 0 handelt es sich um das 32 kB ROM umfassende von Grund auf neu entwickelte Diskettenbetriebssystem der VC1581 Der Befehlssatz des Commodore DOS 10 0 enthalt neben samtlichen von den Versionen Commodore DOS 2 6 3 1 her bekannten Instruktionen einige zusatzliche Funktionen etwa in Bezug auf den Burst Modus die Formatierung die Fehlermeldungen oder die Suchfunktionen 503 744 Auch das Commodore DOS 10 0 verwendet eine fur die Adressierung der Speicherzellen des Laufwerks vorgesehene Zeropage 745 Sie liegt im Bereich von 0000 bis 00FF des Arbeitsspeichers der VC1581 Ansonsten ist die Speicherorganisation des Commodore DOS 10 0 aber eine vollig andere als die der Vorgangerversionen und fuhrt deshalb zu Einschrankungen bei der Kompatibilitat 746 Uber der Zeropage liegt von 0100 bis 01FF der Stapelspeicher und von 0200 bis 02FF ein fur Variablen reservierter Bereich 747 Als einziges 8 Bit Diskettenbetriebssystem von Commodore verfugt das Commodore DOS 10 0 uber Systemroutinen zur Verwaltung von Unterverzeichnissen sowie zur Verwendung des zu diesem Zeitpunkt bereits zum Industriestandard gewordenen mithilfe des Floppy Disk Controllers WD1772 erzeugten MFM Formats des IBM System 34 mit 80 Spuren pro Diskettenseite und zehn Sektoren pro Spur 745 Allerdings liegt das Disketteninhaltsverzeichnis nicht wie beim Commodore DOS 3 0 bzw 3 1 auf Spur 18 sondern auf Spur 40 was ebenfalls zu Kompatibilitatsproblemen fuhrt 746 Uberdies ist das Commodore DOS 10 0 zum Anlegen von bis zu 296 Dateien pro Diskette in der Lage wahrend alle bis dahin von Commodore entwickelten 8 Bit Diskettenbetriebssysteme lediglich bis zu 144 Dateien verwalten konnen 748 749 Das Commodore DOS 10 0 reserviert 5 kB der insgesamt 8 kB RAM der VC1581 zur Zwischenspeicherung der von einer gesamten Diskettenspur eingelesenen Daten Dieser Diskettenspur Zwischenspeicher englisch track cache buffer liegt im Bereich von 0C00 bis 1FFF 747 und erlaubt schnelle Datentransfers zum Arbeitsspeicher des Rechners 503 Er kann aber auch fur andere Zwecke eingesetzt werden etwa zur Programmierung weiterer nativ nicht lesbarer aber ebenfalls auf dem MFM Verfahren aufbauender Aufzeichnungsformate 745 Mit nur geringem Programmieraufwand lassen sich beispielsweise andere 3 Zoll Disketten Formate wie die des IBM Personal System 2 des Atari ST oder MS DOS einlesen 459 Ausserdem steht dem Commodore DOS 10 0 ein vergrosserter Jobspeicher zur Verfugung Daher kann es mehr Dateien gleichzeitig offnen als die Vorgangerversionen 104 Der aus neun jeweils 256 Bytes grossen Puffern bestehende u a fur die Zwischenspeicherung der Disketteninhaltsverzeichnisse zustandige Jobspeicher umfasst insgesamt 2 303 Bytes und liegt im Bereich von 0300 bis 0BFF 747 Maschinennah programmiert werden kann der Jobspeicher mit uber 30 vom Commodore DOS 10 0 zur Verfugung gestellten Assembler Befehlen englisch job codes 750 Das Commodore DOS 10 0 besitzt ferner eine eigene Autoboot Funktion Bei einem System Reset oder einem System Neustart sucht das Diskettenbetriebssystem automatisch nach einer User Datei mit dem Dateinamen COPYRIGHT CBM 86 USR auf der gerade eingelegten Diskette ladt das entsprechende Dienstprogramm sofern vorhanden in den Arbeitsspeicher der VC1581 und fuhrt dieses dann aus 745 Ausserdem ist eine Selbsttestfunktion in das Commodore DOS 10 0 integriert 501 Nur komplett in den Arbeitsspeicher geladene altere Programme fur den C128 laufen auch unter Commodore DOS 10 0 anstandslos Software mit Einsprungen ins Diskettenbetriebssystem bringt den Rechner dagegen wegen des vollig anders gearteten Aufbaus des Commodore DOS 10 0 zum Absturzen 505 751 Zu den wenigen umstandslos lauffahigen Programmen gehort die in Westdeutschland populare Textverarbeitung StarTexter 128 wahrend weit verbreitete Software wie etwa die diskettenbasierten Betriebssysteme GEOS 128 und CP M Plus die Datenbanken Superbase 128 und Datamat 128 die Textverarbeitungen Vizawrite 128 und Textomat 128 oder der Basic 128 Compiler nicht ohne Weiteres unter Commodore DOS 10 0 betrieben werden konnen 750 Grafische Benutzeroberflachen Bearbeiten Hauptartikel GEOS 8 Bit Betriebssystem nbsp Berkeley Softworks Logo 1987 Mitte der 1980er Jahre erlangte die mausgesteuerte grafische Benutzeroberflache englisch Graphical User Interface kurz GUI des Apple Macintosh aufgrund ihrer uber den Einsatz von Icons und Computermausen im Vergleich zu den herkommlichen Texteditoren gesteigerten Benutzerfreundlichkeit hohe Popularitat Nach diesem Vorbild wurden weitere GUIs fur andere Computersysteme entwickelt darunter auch das von Berkeley Softworks stammende Graphic Environment Operating System kurz GEOS Die 1986 fur den C64 entwickelte Version GEOS 64 erfreute sich bald ebenfalls grosser Beliebtheit 752 Mit GEOS 128 wurde im Jahr darauf aber auch eine GEOS Portierung fur den C128 Modus veroffentlicht Bis Anfang 1990 wuchs die Zahl der weltweiten GEOS Anwender unter den Besitzern eines Commodore Rechners auf 1 8 Millionen Davon entfielen 70 000 auf eine der deutschsprachigen Fassungen von GEOS 64 bzw GEOS 128 753 Insgesamt wurden bis zu diesem Zeitpunkt inklusive der die grafische Benutzeroberflache erganzenden GEOS Applikationen uber 100 000 ins Deutsche ubersetzte GEOS Softwareprodukte verkauft 754 GEOS 128 Version 1 3 Bearbeiten 1987 wurde mit GEOS 128 Version 1 3 kurz GEOS 128 1 3 auf der vom 4 bis 6 Marz in Hannover abgehaltenen CeBit erstmals auch eine fur den C128 Modus geschriebene GEOS Version vorgestellt 625 755 756 Ab Ende Mai 1987 sollte GEOS 128 im Handel erhaltlich sein 757 Die Markteinfuhrung der englischsprachigen Version verzogerte sich jedoch bis Oktober 1987 758 Im Wesentlichen handelt es sich bei GEOS 128 um eine auf die Hardwareverbesserungen des C128 ausgerichtete Neuauflage von GEOS 64 759 Zum Lieferumfang der fur die Standardauflosung von 640 200 Bildpunkten des C128 im 80 Zeichen Modus entwickelten prinzipiell aber auch im 40 Zeichen Modus lauffahigen GEOS Version gehorten neben einer integrierten Taschenrechnerfunktion einem Notizbuch und einer Alarmuhr das Malprogramm GeoPaint 128 sowie die nach dem WYSIWYG Prinzip funktionierende Textverarbeitung GeoWrite 128 758 Fur die fur den deutschsprachigen Raum produzierte Version des C128 erschien eigens eine portierte Fassung mit deutschem Zeichensatz Fur den Betrieb unter GEOS 128 1 3 wurden ausserdem verschiedene Anwendungsprogramme entwickelt Neben der Rechtschreibprufung GeoSpell 128 760 erschienen im Jahr 1988 etwa das Dateiverwaltungsprogramm GeoFile 128 761 sowie die Tabellenkalkulation GeoCalc 128 762 alle ebenfalls aus dem Hause Berkeley Softworks GeoCalc 128 arbeitet mit hoher Rechengenauigkeit und berucksichtigt Veranderungen sofort gestattet jedoch nicht das Einbinden von Bildern oder Grafiken 763 Zum Betrieb muss das nicht zum Lieferumfang des C128 gehorende GUI zunachst von einer Systemdiskette gebootet werden Dabei konnen die Commodore Diskettenlaufwerke VC1541 VC1571 oder VC1581 zusammen mit einer beliebigen Version des C128 im 80 Zeichen Modus verwendet werden 764 Alternativ kann die Hauptplatine des C128 mit einem die GEOS Systemsoftware enthaltenden ROM bestuckt werden Aufgrund des im 80 Zeichen Modus doppelt so hoch getakteten Hauptprozessors MOS 8502 des grosseren Arbeitsspeichers sowie der mindestens 16 kB dedizierten Grafikspeichers laufen samtliche Versionen von GEOS 128 auf dem C128 wesentlich schneller als das ursprungliche GEOS 64 auf dem C64 755 Durch die zusatzliche Verwendung von Speichererweiterungen als RAM Disk lasst sich die Arbeitsgeschwindigkeit nochmals deutlich erhohen 758 765 Zu den Mindestsystemanforderungen zahlen neben Rechner und VC1541 Diskettenlaufwerk ferner ein 80 Zeichen Monitor mit RGBI Anschluss und wahlweise ein Joystick oder eine Maus als Eingabegerat Optimiert wurde GEOS 128 1 3 jedoch auf den Betrieb mit den Diskettenlaufwerken VC1571 bzw VC1581 im Burst Modus sowie den Speichererweiterungen des Typs 1700 bzw 1750 Das GUI kann mit Geschwindigkeitseinbussen aber auch ohne diese verwendet werden Programmiert wurde die Urversion von GEOS 128 von Jim Defrisco Brian Dougherty Dave Durran Michael Flarr Doug Fults Chris Hawley Clayton Jung und Tony Requist 766 759 GEOS 128 Version 2 0 Bearbeiten nbsp Startmenu von GEOS 128 Version 2 0 mit Fenster Icons Menuleiste Datumsanzeige und Mauszeiger im 80 Zeichen Modus1989 wurde schliesslich auf der vom 7 bis 10 Januar in Las Vegas abgehaltenen Winter Consumer Electronics Show das verbesserte vollstandig softwarekompatible GEOS 128 Version 2 0 kurz GEOS 128 2 0 offiziell vorgestellt 767 Diese Revision von GEOS 128 erschien auch in einer deutschsprachigen Fassung 768 769 An den Mindestsystemanforderungen anderte sich gegenuber der Vorgangerversion nichts Fur einen optimalen Betrieb wird neben einer Maus und einer 512 kB Speichererweiterung allerdings die Verwendung eines grafikfahigen Druckers empfohlen 770 Die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers fur GEOS 128 2 0 lag bei 69 95 US 771 bzw 139 DM 770 Fur 79 DM konnten Besitzer der Vorgangerversion ein Upgrade auf GEOS 128 2 0 erwerben 769 Ungefahr die Halfte der nordamerikanischen C128 Besitzer verwendete im Jahr 1989 eine Version von GEOS 128 auf ihren Rechnern 772 Zur erweiterten Funktionalitat von GEOS 128 2 0 gehoren farbig markierte Dateitypen die Moglichkeit der Mehrfachauswahl von Dateien sowie ein Dienstprogramm zur Druckeranpassung 773 GeoWrite 128 wurde um eine verbesserte Version der Rechtschreibprufung GeoSpell 128 Editierfunktionen wie etwa das Hoch und Tiefstellen von Text sowie zahlreiche Druckertreiber erweitert 774 Mit GeoPaint 128 lassen sich nunmehr Bilder auch verzerren Beide Anwendungen sind ausschliesslich im 80 Zeichen Modus lauffahig Ohne Speichererweiterung laufen sie aber relativ langsam und das Malprogramm neigt zu Deformationen bei der Erstellung von Grafiken 775 GeoPaint 128 arbeitet mit einer Maximalauflosung von 640 720 Bildpunkten von denen aber aufgrund von Hardwarebeschrankungen immer nur ein 640 145 Pixel grosser Ausschnitt auf dem Bildschirm angezeigt werden kann 776 Uberdies wurden weitere GEOS Applikationen wie die auf das Verfassen von Serienbriefen spezialisierte Textverarbeitung GeoMerge oder der auf den Betrieb mit Laserdruckern ausgerichtete Druckertreiber GeoLaser in die Systemsoftware integriert 769 Mit GeoChart 128 erschien ausserdem ein Programm zur grafischen Darstellung von Statistiken GeoDex 128 eine Adressverwaltung GeoTerm 128 eine Terminalemulation fur die Datenfernubertragung mit 1200 Baud sowie GeoPublish 128 ein Desktop Publishing Programm 777 778 GeoTerm wurde im April 1988 zunachst fur den Betrieb unter GEOS 64 als Listing zum Abtippen 779 ein Jahr spater dann in einer auch unter GEOS 128 im 80 Zeichen Modus des C128 lauffahigen Bookware Version mit erweiterter Funktionalitat hoherer Bedienerfreundlichkeit sowie einem um 4 kB vergrosserten Pufferspeicher veroffentlicht 780 GeoPublish erschien ebenfalls 1988 noch ohne den Zusatz 128 im Titel zunachst in einer nur mit 40 Zeichen pro Zeile arbeitenden immerhin aber deutschsprachigen Version 781 Schliesslich wurde mit dem GeoProgrammer auch eine Entwicklungsumgebung fur GEOS Software mit Assembler GeoAssembler Linker GeoLinker und Debugger GeoDebugger veroffentlicht 782 Im C128 Modus lasst sich GeoProgrammer aber nur mit 40 Zeichen pro Zeile betreiben 781 Als Editor dient unter GeoProgrammer die bereits erwahnte GEOS Applikation GeoWrite 128 Der GeoProgrammer gestattet die Verwendung sogenannter VLIR Dateien Abkurzung fur englisch Variable Length Index Record die das Programmieren von nur teilweise im Arbeitsspeicher residierender GEOS Software gestatten und bei Bedarf zusatzlich benotigte Daten einfach von Diskette nachzuladen erlauben Ausserdem ist das Einbinden von Grafiken in den Quellcode moglich 783 Mit dem MegaAssembler brachte der Markt Technik Verlag eine weitere Entwicklungsumgebung fur GEOS Software mit ahnlichem Leistungsumfang heraus 784 GEOS 64 Bearbeiten Im C64 Modus konnen alle offiziellen Versionen von GEOS 64 also die von 1986 bis 1988 sukzessive veroffentlichten Versionen 1 2 1 3 und 2 0 inklusive samtlicher Anwendungen problemlos auf dem C128 betrieben werden 785 Im Gegensatz zum C64C einer vom Design des C128 inspirierten Revision des C64 aus dem Jahr 1986 zu deren Lieferumfang GEOS 64 gehorte mussten GEOS 64 128 jedoch von den Anwendern des C128 hinzugekauft werden 786 GEOS 64 und GEOS 128 sind untereinander weitgehend softwarekompatibel 787 Wer bereits GEOS 64 besass konnte fur 22 US ein Upgrade auf GEOS 128 erwerben 788 Native hohere Programmiersprachen Bearbeiten Commodore BASIC V7 0 Bearbeiten Hauptartikel Commodore BASIC Als ab Werk eingebaute Programmierumgebung dient im C128 Modus das Commodore BASIC V7 0 eine stark erweiterte Version des in den Vorgangern Commodore VC 20 kurz VC20 sowie C64 verwendeten Commodore BASIC V2 0 789 Der Interpreter des im Festspeicher residierenden Commodore BASIC V7 0 ist direkt nach dem Einschalten verfugbar und belegt 28 kB ROM 646 Mit 122 365 Bytes stellt er dem Anwender in etwa doppelt so viel Programmspeicher wie der Commodore Plus 4 und gut dreimal so viel Programmspeicher wie der C64 zur Verfugung 790 791 Commodore BASIC V7 0 verfugt uber einen umfangreichen 162 Instruktionen umfassenden Befehlssatz der neben allen Befehlen Anweisungen Funktionen und Variablen der Vorgangerversionen Commodore BASIC V2 0 V3 5 sowie V4 0 weitere Befehle zur strukturierten Programmierung Fehlerbehandlung Klang und Grafikerzeugung Steuerung von Diskettenlaufwerken sowie zur Verwaltung von Speichererweiterungen enthalt 792 793 Auch ein leicht zu bedienender Sprite Editor gehort zur Grundausstattung 794 Insgesamt 14 Instruktionen wie etwa COLOR DRAW oder PAINT dienen ausschliesslich der Generierung von Grafiken 795 Auch Shapes lassen sich programmieren 796 Sogar Fenster konnen mit Hilfe des Befehls WINDOW sowohl im 40 als auch im 80 Zeichen Modus eingerichtet werden 797 Allerdings enthalt das Commodore BASIC V7 0 keine Grafikbefehle zur Programmierung des hochauflosenden 80 Zeichen Grafikchips MOS 8563 798 Programmzeilen durfen bis zu 160 Zeichen lang sein Mit dem Befehl MONITOR lasst sich der in die Systemsoftware integrierte Maschinensprachemonitor aufrufen 799 800 Zur Fehlerbeseitigung stehen 41 codierte Fehlermeldungen zur Verfugung 801 Mit Hilfe der Befehle SLOW und FAST kann die Taktfrequenz des Hauptprozessors MOS 8502 wahlweise auf 1 MHz oder 2 MHz eingestellt werden 802 Beim Betrieb mit 2 MHz ist das Commodore BASIC V7 0 des C128 gut doppelt so schnell wie das Commodore BASIC V3 5 des Commodore Plus 4 Auch die Arbeitsgeschwindigkeit des wesentlich einfacheren Commodore BASIC V2 0 wird vom BASIC Dialekt des C128 beim Benchmarktest ubertroffen Allerdings betragt der Geschwindigkeitsvorteil gegenuber dieser in den Erfolgsmodellen VC20 und C64 eingesetzten Variante des Commodore BASIC nur ein gutes Drittel die ausschliesslich im 2 MHz Modus erreicht werden Im fur die Darstellung von Grafik und Sprites benotigten 1 MHz Modus ist das Commodore BASIC V7 0 dagegen signifikant langsamer da es fur die Dekodierung des wesentlich umfangreicheren Befehlssatzes mehr Zeit benotigt und der BASIC Interpreter beim Bankswitching keinen direkten Speicherzugriff hat sondern hierfur zunachst spezielle Umschaltroutinen aufrufen muss 803 Damit ist das Commodore BASIC V7 0 paradoxerweise sowohl der schnellste als auch langsamste auf einem Commodore Computer umgesetzte native BASIC Dialekt 804 Allerdings unterscheiden sich die Benchmarkergebnisse je nach Einsatzgebiet voneinander Bei arithmetischen Funktionen oder komplexen Berechnungen in den Grundrechenarten beispielsweise ist das Commodore BASIV V7 0 im 2 MHz Modus etwa doppelt so schnell wie das Commodore BASIC V2 0 wahrend beide BASIC Dialekte bei der Bildschirmausgabe ungefahr gleich schnell operieren Deutlich schneller arbeiten indes die BASIC Dialekte konkurrierender 16 Bit Rechner wie das Omikron BASIC der Atari ST Reihe das AmigaBASIC V2 0 des Amiga 500 oder das GW BASIC V3 22 des IBM PC AT 805 Commodore BASIC V2 0 Bearbeiten Hauptartikel Commodore Basic V2 Im C64 Modus kann der C128 ohne Einschrankungen im fur den VC20 und den C64 entwickelten Commodore BASIC V2 0 programmiert werden Durch bestimmte Programmiertricks lasst sich auch die verbesserte C128 Hardware in Programme einbinden Diese Programme laufen allerdings auf dem C64 wegen der unterschiedlichen Hardware nicht fehlerfrei und konnen den Rechner zum Absturzen bringen Optionale hohere Programmiersprachen Bearbeiten Neben den nativen Dialekten des Commodore BASIC erschien eine Reihe weiterer hoherer Programmiersprachen fur den C128 darunter Dialekte der Programmiersprachen BASIC C COBOL COMAL Forth Fortran Lisp Pascal PILOT und Prolog 806 Diese optionalen hoheren Programmiersprachen erschienen entweder auf komfortablen Steckmodulen und sind sofort nach dem Einschalten einsatzbereit oder mussen erst von Diskette oder Kompaktkassette in den Arbeitsspeicher geladen werden Das Laden von Diskette stellt dabei den Regelfall dar BASIC Bearbeiten Zum Zeitpunkt der Markteinfuhrung besassen fast alle Heimcomputer einen eigenen im Festspeicher residierenden BASIC Dialekt dessen Kommandozeileninterpreter im Alltag als Benutzeroberflache diente Aufgrund der grossen Durchdringung des Marktes mit BASIC Varianten aller Art wurden zahlreiche BASIC Erweiterungen sowie BASIC Compiler fur das native Commodore BASIC V7 0 entwickelt Fur den CP M Modus erschienen ferner mehrere eigenstandige BASIC Dialekte und Compiler Erweiterungen des nativen Commodore BASIC V7 0 Bearbeiten Da der Befehlsvorrat des nativen Commodore BASIC V7 0 keine Grafikbefehle fur den 80 Zeichen Modus aufweist veroffentlichte 1986 zunachst Patech Software spater dann Free Spirit Software eine auf Diskette erhaltliche bewusst nicht kopiergeschutzte BASIC Erweiterung namens BASIC 8 0 die 53 zusatzliche BASIC Befehle sowie 32 neue Grafikmodi bereitstellt und obendrein sogar fur die damalige Zeit ungewohnliche 3D Grafikbefehle enthalt 807 808 Ausserdem unterstutzt BASIC 8 0 die Verwendung von Speichererweiterungen Druckern Joysticks und Computermausen 809 Daruber hinaus ist BASIC 8 0 eines der wenigen den gesamten Grafikspeicher des C128D CR als RAM Disk ausnutzenden kommerziellen Programme 810 Samtliche Instruktionen dieser in den Vereinigten Staaten wohl bekanntesten kommerziellen BASIC Erweiterung fur den C128 lassen sich in BASIC Programmen gemeinsam mit dem Befehlssatz des Commodore BASIC V7 0 verwenden 811 Zur Kennzeichnung beginnen alle BASIC 8 Befehle mit einem vorangestellten At Zeichen also etwa PAINT zum Ausfullen geschlossener Flachen mit bestimmten Farben bzw Mustern oder MODE zum Aufruf der erwahnten Grafikmodi 812 BASIC 8 0 kostete 39 95 US fur einen Aufpreis von 19 95 US konnte die Software auch in Form eines die Ladezeiten ersparenden ROM Chips erworben werden 808 Mit Hyper BASIC erschien auch in Westdeutschland eine BASIC Erweiterung als Steckmodul 813 Ferner ist Macro Basic Highway kurz MB Highway vom Unternehmen System amp Anwender Software Hermann Josef Bernd zu den in Westdeutschland entwickelten BASIC Erweiterungen des C128 zu zahlen Das ebenfalls in Form eines Steckmoduls erhaltliche MB Highway bietet uber 200 neue Befehle zur strukturierten Programmierung Bildschirmverwaltung Stringbehandlung Speicherverwaltung Tabellenverarbeitung Datei und Fensterverwaltung sowie die Moglichkeit der Verwendung interruptgesteuerter Unterprogramme 814 815 BASIC Compiler fur das native Commodore BASIC V7 0 sowie dessen Erweiterungen Bearbeiten Neben diesen BASIC Erweiterungen erschienen zahlreiche BASIC Compiler Pakete fur den C128 Data Becker und Abacus Software veroffentlichten bereits 1985 den Basic 128 Compiler von Thomas Helbig der in Commodore BASIC V7 0 geschriebene Programme optimiert mit einer Geschwindigkeit von 1 2 kB pro Minute wahlweise in P Code oder Maschinensprache ubertragt und uberdies eine integrierte Entwicklungsumgebung enthalt 816 817 Unter Basic 128 stehen 64 kB an Speichervolumen fur den Quellcode zur Verfugung 818 In Osterreich erschien ein Jahr spater mit dem Austro Comp 128 von Digimat ein weiterer auch die Befehlssatze von BASIC Erweiterungen akzeptierender Compiler 819 820 Die fur den Quellcode zur Verfugung stehende Speicherkapazitat betragt unter Austro Comp 128 ebenfalls 64 kB 818 Auch Skyles Electric Works brachte mit Blitz 128 einen BASIC Compiler mit vergleichbarem Leistungsumfang heraus 821 Weitere BASIC Compiler erschienen mit dem Gnome Speed Compiler 128 von SM Software dem SM Compiler 128 ebenfalls von SM Software PetSpeed 128 von Oxford Computer Systems und Zoom 128 von Abacus BASIC Dialekte und BASIC Compiler fur den CP M Modus Bearbeiten Fur den CP M Modus wurden mehrere BASIC Dialekte bzw Compiler entwickelt Digital Research brachte den in Westdeutschland vom Markt Technik Verlag vertriebenen CBASIC Compiler heraus 822 Dieser gestattet optional das Programmieren ohne Zeilennummern und arbeitet mit lokalen Variablen 823 Fur den Quellcode stehen 56 kB an Arbeitsspeicher zur Verfugung 818 Die C128 Portierung von CBASIC kann ferner Strings mit einer Lange von bis zu 32 kB verarbeiten und unterstutzt strukturierte Programmierung durch die Verwendung mehrzeiliger Funktionen und Prozeduren mit Ubergabe von Parametern Ferner konnen Unterprogramme einzeln ubersetzt und in Bibliotheken fur die Verwendung in verschiedenen Programmen bereitgehalten werden 824 Die CBASIC Kompilate sind sofort lauffahig 825 Ausserdem veroffentlichte der Markt Technik Verlag in Westdeutschland eine mit Interpreter Compiler Linker Cross Reference Liste Programmbibliothek und komfortablem Z80A Makroassembler ausgestattete Version von Microsoft BASIC auch MBASIC 826 Wahrend ihrer Erstellung konnen Programme vom Interpreter getestet werden bevor sie vom Compiler in Maschinensprache ubersetzt werden 827 Der Quellcode kann dabei bis zu 56 kB lang sein 818 Die Ausfuhrung von Programmen nimmt unter Microsoft BASIC aufgrund der niedrigen Taktung des Z80A im CP M Modus allerdings drei bis viermal so viel Zeit in Anspruch wie im C128 Modus unter Commodore BASIC V7 0 828 Von Comfood stammt die BASIC Entwicklungsumgebung Nevada BASIC 822 Die Kompilate des Interpreters sind ebenfalls sofort lauffahig es lassen sich jedoch im Gegensatz zu anderen BASIC Dialekten nur sequentielle aber keine relativen oder Index Dateien verwenden Unter Nevada BASIC stehen ca 40 kB an Arbeitsspeicher fur den Quelltext zur Verfugung 825 Ausserdem stand mit E BASIC ein leistungsfahiger von Gordon Eubanks programmierter BASIC Compiler fur den CP M Modus als Public Domain Software zur Verfugung 829 C Bearbeiten Abacus brachte Anfang 1986 mit Super C einen Dialekt der oft zur Systemprogrammierung eingesetzten prozeduralen und assemblernahen Programmiersprache C heraus 830 Das mitgelieferte Softwarepaket enthalt eine Programmierumgebung mit Editor Compiler und Linker Fur Quelltexte stehen unter Super C bis zu 41 kB an freiem Programmspeicher zur Verfugung fur den Objektcode maximal 53 kB Daruber hinaus unterstutzt die Software die Verwendung von RAM Disks etwa beim Betrieb mit Speichererweiterungen 831 Von Spinnaker Software stammt ein weiterer C Dialekt namens Power C 832 In Westdeutschland veroffentlichten der Markt Technik Verlag und Data Becker die C Programmierumgebungen Small C bzw Profi C 128 822 Small C umfasst eine aus Editor Compiler Assembler Linker Lader Archivverwaltungsprogramm mit C Funktionsbibliothek und zahlreichen Hilfsprogrammen bestehende Entwicklungsumgebung fur den Zweitprozessor Z80A im CP M Modus 824 833 834 Der fur den Quellcode verfugbare Speicherplatz betragt 56 kB 818 Profi C 128 weist einen ahnlichen Leistungsumfang wie Small C auf und verfugt uber eine am CP M Betriebssystem angelehnte Benutzeroberflache mit Kommandozeileninterpreter obwohl dieser C Dialekt fur den Hauptprozessor MOS 8502 im C128 Modus entwickelt wurde 835 COBOL Bearbeiten Abacus veroffentlichte 1986 mit COBOL 128 einen Dialekt der fur kaufmannische Anwendungen gedachten an die englische Standardsprache angelehnten prozeduralen Compiler Hochsprache COBOL englisch Common Business Oriented Language Zum Lieferumfang gehoren ein Editor ein Compiler ein Interpreter ein Debugger sowie mehrere Dienstprogramme etwa zur Optimierung des Programmcodes 817 Auf dem C64 geschriebene COBOL Programme lassen sich ohne grossen Aufwand mithilfe der beigefugten Dienstprogramme auf den C128 ubertragen 836 Mit VS128COBOL wurde auch von Visionary Software ein COBOL Ableger mit vergleichbarem Leistungsumfang entwickelt 837 Comfood brachte den COBOL Dialekt Nevada COBOL fur den Betrieb unter CP M Plus heraus 822 Dessen Kompilate sind jedoch nur mit Ladeprogramm lauffahig und gestatten lediglich die Verwendung sequentieller und relativer Dateien 838 COMAL Bearbeiten Mit COMAL 80 erschien 1987 beim Markt Technik Verlag ein Editor nebst Interpreter der fur Programmieranfanger entwickelten und strukturierte Programmierung unterstutzenden heute aber nur noch selten verwendeten hoheren Programmiersprache COMAL als Public Domain Version 839 Dieser COMAL Dialekt zeichnet sich durch die Moglichkeit der Verwendung von RAM Disks sowie spezielle Grafik und Soundbefehle aus 822 Fur den Quellcode stehen relativ uppige 80 kB an Programmspeicher zur Verfugung 818 Ausserdem brachte das westdeutsche Unternehmen Belz ein Steckmodul namens Comal 80 mit Interpreter Editor Grafik und Soundbefehlen RAM Disk Unterstutzung und rund 40 kB an freiem Programmspeicher heraus 838 Forth Bearbeiten Der westdeutsche Verlag Holtkotter brachte im Jahr 1986 mit C 128 Forth eine Version der imperativen stackbasierten und maschinennahen Programmiersprache Forth mit Compiler Interpreter Debugger und RAM Disk Funktion heraus Zu den Vorzugen des fur den C128 geschriebenen Forth Dialektes zahlt die im Vergleich zum nativen Commodore BASIC V7 0 um das Zehnfache erhohte Arbeitsgeschwindigkeit sowie die leichte Erweiterbarkeit des Basisbefehlssatzes 840 Ein weiterer Forth Dialekt mit zusatzlichen Grafik und Soundbefehlen erschien beim Markt Technik Verlag unter dem einfachen Titel Forth 818 Uberdies war mit FORTH 83 eine zum Multitasking fahige von Henry Laxen und Michael Perry entwickelte Forth Implementierung mit Assembler Decompiler und Editor als Public Domain Software fur den CP M Modus verfugbar 841 Fortran Bearbeiten Comfood veroffentlichte mit Nevada Fortran eine Version der prozeduralen vor allem fur numerische Berechnungen in Wissenschaft und Forschung eingesetzten Programmiersprache Fortran fur den C128 im CP M Modus 822 Das Nevada Fortran Softwarepaket umfasst Compiler Linker sowie Hilfsprogramme und erlaubt das Einbinden von Unterprogrammen in Maschinensprache 818 Die Kompilate von Nevada Fortran sind nur mit einem Ladeprogramm lauffahig und es werden ausschliesslich sequentielle Dateien unterstutzt 838 Lisp Bearbeiten Tesco brachte einen Dialekt der haufig zur Programmierung kunstlicher Intelligenz kurz KI experimentell eingesetzten funktionalen prozeduralen Interpreter Hochsprache Lisp unter dem Titel Lisp 80 auf den Markt Das Lisp 80 Softwarepaket enthalt Editor Linker sowie einige Hilfsprogramme Es werden jedoch weder Grafikbefehle noch das Einbinden von Unterprogrammen in Maschinensprache unterstutzt 818 Vom US Amerikaner David Betz stammt der als Public Domain Software fur den CP M Modus veroffentlichte neben KI Funktionen auch objektorientiertes Programmieren unterstutzende Lisp Dialekt XLISP 842 Pascal Bearbeiten Pascal Dialekte fur den C128 Modus Bearbeiten Systems Software brachte mit Oxford Pascal 128 eine spater von Free Spirit neu aufgelegte Version der weitverbreiteten prozeduralen Compiler Hochsprache Pascal heraus 823 Von Abacus stammt das in Zusammenarbeit mit Data Becker entstandene eine komfortable Programmierumgebung inklusive Editor und Assembler umfassende Super Pascal 128 aus dem Jahr 1986 Bei diesem Pascal Dialekt handelt es sich eine weiterentwickelte mit vergrossertem Funktionsumfang ausgestattete C128 Portierung von Super Pascal 64 843 Zum Lieferumfang gehorten auch zahlreiche Dienstprogramme etwa zur Fehlerbereinigung Erzeugung von Grafiken Verwendung von RAM Disks oder Unterstutzung des Burst Modus des Diskettenlaufwerks VC1571 831 Kyan Software veroffentlichte mit Kyan Pascal 128 einen weiteren Pascal Dialekt mit vergleichbarem Leistungsumfang Das mitgelieferte Softwarepaket umfasste neben einem zusatzlichen Makroassembler auch einen Schnellkurs zum Erlernen des Programmierens in Pascal 817 844 Auch der Markt Technik Verlag brachte mit Pascal C128 eine eigene Pascal Version heraus 822 Diese verfugt uber Compiler Editor Linker Grafik und Soundbefehle aber nur 22 kB an Programmspeicher fur den Quellcode und unterstutzt ausschliesslich relative sowie sequentielle Dateien Dafur lassen sich Maschinenspracheroutinen in die Pascal Programme einbinden 838 Data Becker veroffentlichte mit Profi Pascal Plus einen weiteren Pascal Dialekt mit Grafikbefehlen Soundbefehlen Linker Editor und schnellem Compiler Unter Profi Pascal Plus ist ferner ebenfalls die Einbindung von Maschinenspracheroutinen sowie die Verwendung von RAM Disks mit einer Speicherkapazitat von bis zu 58 kB moglich 845 846 Pascal Dialekte fur den CP M Modus Bearbeiten Digital Research entwickelte mit Pascal MT einen auf den Einsatz im Geschaftsbereich ausgerichteten Pascal Dialekt mit Programmierumgebung fur die Rechner der Scheider CPC Reihe der in Westdeutschland vom Markt Technik Verlag vertrieben wurde und als Portierung auch auf dem C128 im CP M Modus lauffahig ist 824 847 Insgesamt 59 kB stehen fur den Quellcode an Speicherplatz zur Verfugung 845 Borland brachte schon fruh eine ebenfalls unter CP M laufende Version des fur seine Schnelligkeit bekannten Turbo Pascal auf den Markt 848 Spatere Versionen von Turbo Pascal mit lediglich 27 kB an Speicherkapazitat fur den Quellcode wurden von Tesco Heimsoeth und dem Markt Technik Verlag vertrieben Eine weitere C128 Portierung eines CP M Pascal Dialektes mit allerdings recht begrenztem Befehlssatz tragt den Titel Nevada Pascal und erschien bei Comfood sowie bei Tesco 845 Mit dem vom US Amerikaner James Robert Tyson entwickelten JRT Pascal erschien auch eine leistungsfahige Public Domain Pascal Programmierumgebung mit Editor Compiler Assembler und Linker fur den CP M Modus 849 Zu den Besonderheiten von JRT Pascal zahlen von Diskette nachladbare externe Prozeduren 850 PILOT Bearbeiten Fur den CP M Modus brachte Tesco ferner einen Ableger der zur Entwicklung von Ubungen Tests und interaktiven Lernprogrammen fur computergestutztes Lernen dienenden Interpreter Hochsprache PILOT heraus Die C128 Portierung dieser heute kaum noch verwendeten Programmiersprache tragt den Titel Nevada PILOT Sie umfasst weder Grafikbefehle fur den 80 Zeichen Modus noch RAM Disk Unterstutzung und erschien ausschliesslich auf Diskette 845 Prolog Bearbeiten Mit E Prolog wurde auch eine unter CP M Plus lauffahige vom US Amerikaner G A Edgar geschriebene Version der logischen deklarativen und haufig in der KI Forschung eingesetzten Interpreter Hochsprache Prolog als Public Domain Software veroffentlicht 842 Uberdies erschien mit dem VALGOL Compiler ein in E Prolog programmierter Compiler fur VALGOL einem vom ebenfalls US amerikanischen Programmierer Dewey Val Schorre entwickelten und zur Familie der ALGOL Programmiersprachen gehorenden Dialekt 851 Assemblersprache Bearbeiten Eine bestmogliche Ausnutzung der Computerhardware ist nur durch die Verwendung von maschinennaher Assemblersprache moglich deren Programme schneller laufen und obendrein weniger Speicher verbrauchen als in hoheren Programmiersprachen geschriebene 852 853 Benotigt wird hierfur ein Assembler also ein Ubersetzungsprogramm das die Programmanweisungen des in Assemblersprache geschriebenen Quelltextes in den direkten Binarcode der Maschinensprache ubertragt 854 Das Ergebnis dieses Ubersetzungsvorgangs wird als Objektcode bezeichnet 855 Programme in Assemblersprache sind nicht nur kompakter sondern uberdies in der Ausfuhrung erheblich schneller als solche in hoheren Programmiersprachen 852 Sie besitzen gegenuber der noch schnelleren Maschinensprache obendrein den Vorzug einer leichteren Handhabung durch die Verwendung von dem Wortschatz des Englischen entnommenen und leicht erinnerbaren Abkurzungen 856 den sogenannten Mnemonics 857 Angehende Programmierer und Hobbyisten bevorzugten in den 1980er Jahren allerdings meist die zwar leistungsschwacheren aber komfortableren hoheren Programmiersprachen Besonders popular waren vor allem die haufig in die Systemsoftware der gangigen Rechnermodelle integrierten BASIC Dialekte sowie die zahlreichen Ableger der Programmiersprachen ALGOL COBOL und Pascal 858 MOS 8502 Assembler Bearbeiten Click Here Software brachte die integrierte Entwicklungsumgebung Buddy 64 128 Assembly Development System mit Editor Assembler Linker und zahlreichen Dienstprogrammen heraus Diese ursprunglich fur den C64 konzipierte und spater dann fur den Betrieb mit dem C128 erweiterte Programmierumgebung erlaubt die Ubersetzung von Assemblerprogrammen sowohl in die Maschinensprache des Hauptprozessors MOS 8502 als auch in die des Zweitprozessors Z80A 859 Auch Spinnaker veroffentlichte diese von Chris Miller geschriebene Programmierumgebung unter dem Titel Better Working Power Assembler 860 861 Weitere Programmierumgebungen mit vergleichbarem Leistungsumfang aber ausschliesslicher Konzentration auf die Maschinensprache des Hauptprozessors MOS 8502 erschienen mit dem JCL Assembler and Program Development System von JCL Software 823 dem Karma Assembler 64 128 von PHD Software 823 dem C 128 Midnight Assembly System von Mountain Wizardry Software 862 dem Rebel Assembler Editor von Nu Age Software 863 und dem zusatzliche Dienstprogramme fur die Entwicklung von Sprites und Audiodateien enthaltenden Total Software Development System von NoSync Software 864 Robert Wagner Publishing veroffentlichte mit Merlin 128 ein nicht kopiergeschutztes Softwarepaket mit ausschliesslich im 80 Zeichen Modus lauffahigem Makroassembler und Disassembler Fur den Quelltext stehen unter Merlin 128 bis zu 35 kB an freiem Programmspeicher zur Verfugung 865 Das niederlandische Softwareunternehmen Radarsoft veroffentlichte mit Fast 128 ein vergleichbares Programmpaket 866 In Westdeutschland kam bereits Ende 1985 mit Top Ass beim Markt Technik Verlag ebenfalls eine Programmierumgebung fur Assemblersprache zum Preis von 89 DM heraus 867 fur die 1987 zusatzlich noch ein Programmierkurs zum Selbstlernen namens Top Ass Plus erschien 868 Neben Editor Makroassembler Maschinensprachemonitor und Disassembler enthalt Top Ass Plus auch Informationen uber illegale Opcodes und Fehler des Hauptprozessors MOS 8502 869 Commodore selbst veroffentlichte erst im Herbst 1988 die Entwicklungsumgebung C128 Developers Package mit Editor Assembler sowie Makroassembler fur 50 US 870 Z80A Assembler Bearbeiten Das Unternehmen Holtkotter veroffentlichte mit C128 Learn eine Einfuhrung in die Maschinensprache des Zweitprozessors Z80A nebst einem aus Maschinensprachemonitor Assembler und Disassembler bestehenden Softwarepaket 871 Mit C128 Macro sowie C128 Profi brachte die Holtkotter zusatzlich einen Makroassembler und eine erganzende Programmbibliothek fur den Z80A heraus Das fur den CP M Modus geschriebene C128 Macro Softwarepaket enthalt einen Compiler sowie einen Editor Assemblerprogramme werden dabei nicht wie ublich als Ganzes gespeichert sondern in Form von Screens die dem Inhalt einer Bildschirmseite entsprechen Die Programmbibliothek C128 Profi beinhaltet uberdies ein leistungsstarkes Hilfsprogramm das die ansonsten nicht vom CP M Plus Betriebssystem vorgesehene Darstellung von Farbgrafiken im 80 Zeichen Modus und Zugriffe auf den 80 Zeichen Grafikchip auch im CP M Modus ermoglicht 872 Ausserdem erschien mit dem Assembler ZMAC dem Linker ZLINK dem interaktiven Disassembler DASM sowie dem Debugger ZMON eine Z80A Assembler Entwicklungsumgebung inklusive eines Editors als Public Domain Softwarepaket 873 Lernprogramme Bearbeiten Fur Studierende der Psychologie erschien das 1989 von C R Leith S L Bums und H Hamm an der Northern Michigan University entwickelte Psychology Laboratory on a C 128 mit anspruchsvoller Grafikausgabe und zahlreichen Arbeitsblattern zum Selbstlernen 874 Anwendungsprogramme Bearbeiten Fur den C128 Modus sowie den Betrieb unter CP M Plus erschienen zahlreiche kommerzielle Anwendungsprogramme darunter Textverarbeitungen Grafikprogramme CAD Anwendungen Datenbankanwendungen Steuer und Finanzsoftware Tabellenkalkulationen sowie Buroanwendungen fur den professionellen Einsatz des Rechners in unterschiedlichen Geschaftsbereichen Textverarbeitungsprogramme Bearbeiten nbsp Texteditor von SpeedScript 128 im 80 Zeichen Modus 1987 nbsp Texteditor von WordStar 3 0 im 80 Zeichen Modus 1987 Mit Vizawrite 128 brachte Solid State Software eine nach dem Vorbild des Z80 basierten Wang Word Processor Systems von Kevin Lacy in Maschinensprache programmierte und entsprechend schnelle Portierung der unter dem Namen Vizawrite schon auf dem C64 erfolgreichen Textverarbeitung heraus 875 876 Das mit Pull down Menus Fenstersystem Taschenrechnerfunktion komfortabler Druckeransteuerung einem Worterbuch mit uber 30 000 Eintragen sowie einem Kopierschutzmodul ausgestattete Vizawrite 128 war mit 348 DM sehr teuer sodass der westdeutsche Vertreiber Besitzern der C64 Version einen Preisnachlass fur die deutschsprachige Ausgabe anbot 877 878 879 Vizawrite 128 unterstutzt ferner eine RS232C Schnittstelle besitzt eine Serienbrieffunktion und verfugt uber einen Textspeicher von 56 kB 880 Weitere Textverarbeitungen erschienen in der englischsprachigen Welt mit Wordpro 128 von Spinnaker The Write Stuff von Busy Bee Software Fleet System 4 von Professional Software 881 dem ursprunglich fur den Apple II entwickelten Trio 128 von Softsync 882 dem uber einen Zeichensatzeditor 883 57 Schriftarten inklusive eines deutschen Zeichensatzes sowie zahlreiche Druckertreiber verfugenden Fontmaster 128 von Xetec 884 885 sowie Word Writer 128 von Timeworks 886 Von Free Spirit stammt ein fur den 80 Zeichen Bildschirm des C128 geeignetes Desktop Publishing Programm namens News Maker 128 887 In der US amerikanischen Computerzeitschrift Compute s Gazette erschien uberdies das von Robert Kodadek programmierte rein diskettenbasierte SpeedScript 128 mit 51 kB Textspeicher 12 kB Textpuffer fur die Zwischenablage von Dokumentteilen und Suchfunktion in der Oktober Ausgabe 1987 zum Abtippen 888 Im September 1989 wurde an gleicher Stelle die von Michael Gruber entwickelte Nachfolgeversion SpeedScript 128 Plus mit erweitertem Befehlssatz und verbesserten Editiermoglichkeiten publiziert 889 Commodore selbst brachte in Zusammenarbeit mit Precision Software das menugesteuerte leicht zu bedienende Superscript 128 mit 80 kB Textspeicher bis zu 240 Zeichen pro Zeile und Serienbrieffunktion heraus 880 890 891 Mit Superscript 128 erstellte Dateien konnten auch von der Dateiverwaltung Superbase 128 verwendet werden und umgekehrt 892 Commodore veroffentlichte uberdies ein Softwarepaket names Jane das neben der Textverarbeitung Janewrite auch die Tabellenkalkulation Janecalc und die Datenverwaltung Janelist umfasst 893 HomePak 128 von Batteries Included verfugt uber eine ahnliche Ausstattung weist aber anstelle der Tabellenkalkulation ein Telekommunikationsprogramm auf 894 Der Markt Technik Verlag veroffentlichte das zuvor schon fur den C64 und die CBM Burorechner entwickelte fur seinen gunstigen Preis von 89 DM ausgesprochen leistungsstarke und mit 60 kB Textspeicher Silbentrennung sowie einem 25 000 Eintrage umfassenden Worterbuch fur die Rechtschreibkorrektur ausgestattete Protext 128 880 895 896 Protext 128 weist uberdies eine Split Screen Funktion eine integrierte Tabellenkalkulation 897 und eine eigene Programmiersprache auf die von der Programmiersprache Pascal her bekannte Rekursionen und Verschachtelungen zulasst 898 Auch das noch kostengunstigere vor allem fur Einsteiger gedachte Master Text 128 mit 64 kB Textspeicher Fenstersystem Serienbrieffunktion Taschenrechnerfunktion und programmierbaren Floskeln stammt von Markt Technik 880 899 Eine Starke von Master Text 128 besteht in der Abstimmung auf die als Zwischenspeicher fur Texte verwendete Commodore Speicherweiterungen der Typen 1700 1750 oder 1764 897 Sybex veroffentlichte das mit 60 kB Textspeicher funf Zeichensatzen und Serienbrieffunktion ausgestattete StarTexter 128 fur den westdeutschen Markt 880 900 Das StarTexter 128 Paket umfasste ferner einen Selbstlernkurs fur Neueinsteiger auf dem Gebiet der Textverarbeitung 901 Data Becker brachte die mit 80 kB Textspeicher Grafikdruck Trennvorschlagen und Datenfernubertragung arbeitende Textverarbeitung Textomat Plus 128 heraus 880 Der Stark Verlag veroffentlichte mit SV Text eine auf den Einsatz in Schulen und Universitaten ausgerichtete das Erstellen von Arbeitsblattern Diplomarbeiten mit Inhalts und Stichwortverzeichnis sowie das Katalogisieren von Quellen erleichternde Textverarbeitung 883 Der Markt Technik Verlag veroffentlichte ausserdem eine deutschsprachige Version der von MicroPro stammenden in der ersten Halfte der 1980er Jahre standardsetzenden Textverarbeitung WordStar 3 0 fur den CP M Modus 902 WordStar 3 0 erlaubt die Verwaltung von Fussnoten und besitzt umfangreiche Editierfunktionen 903 Der Texteditor arbeitet mit 256 Zeichen pro Zeile besitzt eine Serienbrieffunktion und verfugt uber 60 kB an Textspeicher 880 Die meist uber Tastenkombinationen mit der Control Taste erfolgende Bedienung erfordert allerdings eine langere Zeit der Einarbeitung 904 Ausserdem arbeitet der Texteditor von WordStar 3 0 vergleichsweise langsam 905 Bei entsprechender Ausstattung mit einem leistungsfahigen Drucker und guter Software galt der C128 auf dem Gebiet der Textverarbeitung als den wesentlich kostspieligeren IBM PC Kompatiblen bzw den Personal Computern durchaus ebenburtig 906 Allerdings musste man in Abhangigkeit vom verwendeten Textverarbeitungsprogramm beim Bedienkomfort gelegentlich Abstriche machen etwa hinsichtlich bestimmter Editierfunktionen wie der Berucksichtigung der Gross und Kleinschreibung bei der Stichwortsuche der Darstellung unterschiedlicher Schriftarten auf dem Bildschirm oder der Einbindung von Grafiken 907 Grafikprogramme und CAD Anwendungen Bearbeiten Free Spirit brachte die mausgesteuerten auf die Standardauflosung von 640 200 Bildpunkten des 80 Zeichen Grafikchips ausgerichteten Malprogramme Sketchpad 128 und das leistungsstarkere Spectrum 128 auf den Markt Letzteres lauft allerdings ebenso wie News Maker 128 ohne Erweiterung des VRAM nur auf dem C128D CR da die genannten Anwendungen auf den lediglich bei dieser Modellvariante ab Werk auf volle 64 kB ausgebauten Grafikspeicher zuruckgreifen 887 Weitere Grafikprogramme mit ahnlichem Leistungsumfang erschienen mit 3D Graphics Drawing Board von Glentop Publishers 908 Colorez 128 von B Ware Computer Systems 909 Ipaint von Living Proof Software 910 Page Illustrator 128 von Patech Software 911 Poster Maker 128 von Free Spirit 912 und Spray Paint 128 von PHD Software Systems 913 In Westdeutschland wurde 1987 das befehlsgesteuerte per Joystick oder Maus zu bedienende StarPainter 128 mit Editoren fur Sprites Zeichensatze und Fullmuster von Sybex veroffentlicht 914 915 Uberdies erlaubt das Malprogramm das Kombinieren von Grafik und Text und enthalt Treiber zum Betrieb mit fast allen damals gangigen Druckermodellen 916 Der grosse Nachteil von StarPainter 128 besteht in der Begrenzung auf 40 Zeichen Grafikchip VIC IIe 917 Der Markt Technik Verlag brachte das wahlweise joystick oder mausgesteuerte mit einer Maximalauflosung von 640 192 Pixeln arbeitende Malprogramm Paint R O I A L heraus 918 Paint R O I A L zeichnet sich durch einfache Bedienbarkeit aus und kann sowohl in einem Schwarzweiss als auch Farbmodus betrieben werden 919 Abacus veroffentlichte mit CadPak 128 eine ebenfalls den vollausgebauten Grafikspeicher voraussetzende mausgesteuerte CAD Anwendung mit einer Maximalauflosung von damals beeindruckenden 640 360 Bildpunkten im Interlacemodus und der Moglichkeit der gleichzeitigen Verwendung zweier Monitore im 40 und 80 Zeichen Modus 920 Micro Aided Designs brachte das gleichermassen mausgesteuerte CAD Programm Technological Highbred Integrated System kurz T H I S heraus das auch die Verwendung eines zusatzlichen Lichtgriffels unterstutzt 921 Bei T H I S handelt es sich um eines der wenigen von Haus aus auf die Verwendung mit einer der recht kostspieligen Speichererweiterungen der Typen 1700 1750 sowie 1764 ausgerichteten kommerziellen Programme fur den C128 Modus 922 Von K amp K Software stammt die ebenfalls mit Maussteuerung versehene 1987 fur Architekten und Innenarchitekten geschriebene CAD Anwendung Home Designer 923 In Westdeutschland veroffentlichte der Markt Technik Verlag die mit einer optionalen Auflosung von 640 200 Bildpunkten im Schwarzweissmodus und 640 176 Bildpunkten im Farbmodus arbeitende mit integriertem Zeichen sowie Sprite Editor ausgestattete CAD Anwendung High Screen CAD C128 924 Die Steuerung erfolgt vorwiegend uber die Tastatur weshalb sich High Screen CAD C128 besonders zum Anfertigen technischer Zeichnungen eignet 925 Datenbankanwendungen Bearbeiten Cardinal Software veroffentlichte die eine Verwaltung von bis zu 7 000 Datensatzen und die Verwendung von bis zu 20 Suchkriterien gestattende Datenbankanwendung Flex File 128 926 Solid State Software brachte ein in Maschinensprache geschriebenes und entsprechend schnelles Softwarepaket namens Vizastar 128 mit Datenverwaltung Tabellenkalkulation und Malprogramm auf den Markt 875 Mit Data Manager 128 erschien auch eine Datenverwaltung von Timeworks 886 Weitere Datenbankprogramme waren Datafiler 128 von Free Spirit mit maximal 5 000 Datensatzen 927 das preisgunstige aber leistungsstarke DFile 128 von Michaelsoft 928 Paperback Filer 128 von Digital Solutions 929 Record Master 128 von Woodsoftware 930 und Ultrabase 128 von Gold Disk 823 Commodore selbst brachte in Zusammenarbeit mit Precision Software das in Europa sehr erfolgreiche relationale Datenbankprogramm Superbase 128 heraus 931 Die menugesteuerte Superbase 128 verfugt uber eine eigene leicht erlernbare Programmiersprache 62 kB Arbeitsspeicher 932 und lasst sich neben der Datenverwaltung sowohl zur Tabellenkalkulation als auch zur Fakturierung einsetzen 933 Von Sybex stammt das mit deutschsprachiger Menusteuerung ausgestattete Dateiverwaltungsprogramm StarDatei 934 Der Markt Technik Verlag veroffentlichte mit Prodat 128 eine fur Einsteiger gedachte kostengunstige Datenbankanwendung mit ahnlichem Leistungsumfang 935 936 Aus dem gleichen Hause kommt auch die als Nachfolgerin von Prodat 128 konzipierte menugesteuerte Dateiverwaltung Prodatei 128 mit leistungsfahigem Suchsystem umfangreicher Druckerunterstutzung uber den CBM Bus sowie eigener Programmiersprache mit 30 Instruktionen 937 938 Data Becker entwickelte die mit 99 DM vergleichsweise preiswerte uber Pull down Menus gesteuerte Datenbank Datamat 128 sowie deren Nachfolgerin Datamat Plus 128 939 Beide Versionen besitzen jedoch weder eine eigene Programmiersprache noch umfassende Moglichkeiten der Auswertung von Datensatzen 940 Fur den CP M Modus gab der Markt Technik Verlag ausserdem das von Ashton Tate entwickelte standardsetzende relationale Datenbanksystem dBase II in einer deutschsprachigen Version heraus 941 Zum Leistungsumfang der per Kommandozeileninterpreter zu bedienenden dBase II gehort ebenfalls eine eigene Programmiersprache zur Bearbeitung und Verknupfung von Datensatzen 942 943 Steuer und Finanzsoftware Bearbeiten CMS Software Systems veroffentlichte ein vier Disketten umfassendes auf mittelstandische Unternehmen und Grossbetriebe ausgerichtetes Finanzbuchhaltungsprogramm namens CMS Accounting System fur die Bereiche Hauptbuchhaltung Gehaltsabrechnung Kostenrechnung Rechnungserstellung Kreditoren und Debitorenbuchhaltung Zusatzlich konnte mit CMS Inventory 128 ein Anwendungsprogramm zur Verwaltung von Lagerbestanden erworben werden 944 Auch Softsync entwickelte zwei Finanzbuchhaltungsprogramme Personal Accountant fur Kleinunternehmen und Accountant Inc fur mittelstandische Betriebe 945 Ein weiteres Finanzbuchhaltungsprogramm fur Kleinunternehmen namens The Accountant erschien bei KFS Software 946 Mit Faktustar 128 brachte das Unternehmen Willi Fornoff Soft ein fur mittelstandische Unternehmen gedachtes Programmpaket zum Ausstellen von Lieferscheinen und Rechnungen Fuhren von Kundendateien Kassenbuchern und Lagerlisten sowie zum Verfassen von Geschaftsbriefen heraus 947 Das von Jean Daniel Lehmann Software amp Service angebotene System Support Programm 128 kurz SSP 128 bietet einen vergleichbaren Leistungsumfang erlaubt aber zusatzlich das Einbinden von Software anderer Hersteller etwa auf dem Gebiet der Textverarbeitungsprogramme 948 Daneben erschienen zahlreiche Programme fur die private Finanzbuchhaltung das Erstellen von Steuererklarungen und das personliche Portfoliomanagement darunter Checkbook 128 von Nu Age Software 949 Finance and Statistics von Cardinal Software 950 Money Master von PRG Software 950 Personal Portfolio Manager 128 und das Technical Analysis System 128 von Abacus 950 sowie Swiftax 128 und Sylvia Porter s Personal Financial Planner von Timeworks 886 950 In Westdeutschland brachte der Markt Technik Verlag das etwa zur Erstellung von Kontenplanen Umsatzsteuerauswertung oder Kostenstellenrechnung geeignete Programm Finanzbuchhaltung fur den CP M Modus auf den Markt 824 951 Vom Unternehmen Dialog Partner stammt das ebenfalls unter CP M laufende dem Erstellen des Lohnsteuerjahresausgleichs dienende Programm Privat 87 von dem jedes Jahr eine aktualisierte Version erschien Privat 88 Privat 89 usw 952 Tabellenkalkulationen Bearbeiten Tabellenkalkulationen wurden fur den C128 teils als Einzelprogramme teils als Bestandteil umfangreicherer Softwarepakete angeboten Zu den reinen Tabellenkalkulationen zahlen Swiftcalc 128 von Timeworks 886 SwiftSheet 128 von Cosmi Corporation 953 sowie Paperback Planner 128 zunachst auch unter dem Titel Pocket Planner 128 vertrieben von Digital Solutions 954 Softwarepakete mit Tabellenkalkulation und weiteren Dienstprogrammen wie Textverarbeitungen oder Datenbankanwendungen erschienen mit Rhapsody 128 von King Microware 955 Trio 128 von Softsync 956 und Personal Choice Collection von Activision 957 Kommerziell wenig erfolgreich war Multiplan C128 eine vom auf Computerspiele spezialisierten Publisher Epyx auf den C128 im CP M Modus portierte Fassung des Klassikers Microsoft Multiplan 958 Multiplan C128 litt bedingt durch den relativ langsamen viel Speicherplatz beanspruchenden CP M Modus an niedriger Datenverarbeitungsgeschwindigkeit und an lediglich 14 kB freiem Arbeitsspeicher 959 Buroanwendungen Bearbeiten Softsync veroffentlichte mit dem Desk Manager ein sowohl im 40 als auch im 80 Zeichen Modus lauffahiges Softwarepaket mit verschiedenen Buroanwendungen inklusive Taschenrechnerfunktion Terminplaner Notizbuchfunktion Telefondatei und einfachem Schreibprogramm fur das Verfassen von Briefen 960 Ein vergleichbares Angebot stellt der von Commodore selbst herausgegebene Partner 128 dar 961 Spiele Bearbeiten Beinahe alle fur den marktfuhrenden Vorganger C64 produzierten kommerziellen Spiele laufen auch auf dem C128 im C64 Modus problemlos 962 Ausnahmen bilden vor allem mit Diskettenschnellladern und Kopierschutzvorrichtungen ausgestattete Titel ohne Abstimmung auf die zum Vorganger Commodore DOS 2 6 nicht vollstandig kompatiblen Diskettenbetriebssysteme Commodore DOS 3 0 bzw 3 1 Ein Beispiel hierfur ist der von Ocean Software veroffentlichte Action Adventure Titel Frankie Goes to Hollywood 963 Gelegentlich liefen auch auf Kompaktkassetten veroffentlichte C64 Titel mit Schnellladern nicht reibungslos Ein Beispiel hierfur ist das ebenfalls von Ocean Software stammende Arcadespiel Roland s Rat Race 962 Die fast vollstandige C64 Kompatibilitat des C128 sowie der im Vergleich zum Vorgangermodell niedrigere Verbreitungsgrad des Rechners lieferten professionellen Publishern kaum Anreize Spielesoftware eigens fur den C128 Modus und dessen leistungsfahigere Hardware zu entwickeln 964 Das Angebot an Spielen blieb daher uberschaubar ein in der Fachpresse haufig beklagter Zustand 203 965 966 967 Die meisten Titel erschienen auf Diskette und wurden in den Jahren 1986 bis 1988 auf den Markt gebracht Ein Grossteil der wenigen Actionspiele fur den C128 Modus besteht jedoch lediglich aus grafisch kaum verbesserten Portierungen von bereits veroffentlichten C64 Spielen etwa Kikstart 2 968 oder The Last V8 vom Billiganbieter Mastertronic 969 970 971 972 Nach der Produktionseinstellung im Jahr 1989 wurde keine neue Spielesoftware mehr fur den C128 Modus geschrieben Fur den auf Anwendungsprogramme spezialisierten CP M Modus wurden uberhaupt keine kommerziellen Spiele produziert Vereinzelt erschienen aber auf aufwandige Grafik verzichtende Spieletitel wie das von Mike Goetz vom DEC Minicomputer PDP 10 auf CP M Rechner portierte Textadventure Colossal Cave als Public Domain Software 973 Insgesamt sind derzeit Stand 1 September 2016 im Spielearchiv der Online Datenbank MobyGames lediglich 23 im C128 Modus lauffahige kommerzielle Computerspiele dokumentiert 974 Zu den seinerzeit beliebtesten Genres zahlten interaktive an Motive aus der Science Fiction bzw Fantasy Literatur anknupfende Textadventures und Rollenspiele die von den verbesserten Textdarstellungsfahigkeiten des 80 Zeichen Grafikchips Gebrauch machen und vor allem von den US amerikanischen Publishern Infocom sowie Sir Tech herausgegeben wurden Dazu zahlen Umsetzungen einflussreicher Spiele Franchises wie etwa Ultima oder Wizardry Daneben wurden vereinzelt Actionspiele Rennspiele und eine Marinesimulation von verschiedenen US amerikanischen britischen und japanischen Publishern wie Origin Systems Mastertronic oder Taito veroffentlicht Nach anfanglichem Enthusiasmus zogen sich die britischen Spieleproduzenten jedoch schon 1987 vollstandig vom wenig lukrativen Markt fur C128 Computerspiele zuruck 1989 erschien mit Fun Pak 128 eine acht Titel umfassende von MobyGames nicht dokumentierte Spielesammlung 975 Ebenfalls dort nicht dokumentiert ist das 1986 von Free Spirit Software herausgegebene den Ersten Weltkrieg thematisierende Strategiespiel The Great War 976 Ubersicht der kommerziellen Computerspiele fur den C128 Modus Titel Publisher Genre Thematik Land JahrA Mind Forever Voyaging Infocom Textadventure Science Fiction Dystopie Interactive Fiction Vereinigte Staaten nbsp 1985Beyond Zork The Coconut of Quendor Infocom Textadventure Fantasy Interactive Fiction Vereinigte Staaten nbsp 1987Bureaucracy Infocom Textadventure Interactive Fiction Vereinigte Staaten nbsp 1987Fun Pak 128 IDG Communications Spielesammlung mit Rollenspiel Arcadespiel und Denkspielen Vereinigte Staaten nbsp 1989Graham Gooch s Test Cricket Audiogenic Sportsimulation Vereinigtes Konigreich nbsp 1986The Hitchhiker s Guide to the Galaxy Infocom Textadven |