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Bank Switching und Adressspeicherumschaltung ASU sind synonyme Begriffe fur die Erweiterung des Computerspeichers eines Computers RAM oder ROM uber seine naturlichen Adressierungsraume hinaus durch das durch Software gesteuerte aber in Hardware umgesetzte Umschalten einzelner Speicherbereiche Diese Technik ist entweder integraler Bestandteil eines Mikroprozessors oder wird davon unabhangig in Computersysteme integriert Um Bank Switching zu ermoglichen wird entweder der gesamte oder auch nur ein Teil des Speicherbereichs reserviert In diesen reservierten Speicherbereich Bank wird jeweils ein entsprechend grosser Bereich aus einem anderen Speicher eingeblendet Schema einer Adressspeicherumschaltung mit vier SpeicherbereichenDie Technik des Bank Switching gilt als unelegant und als eine Quelle schwer zu findender Programmfehler Sie wird daher nur dann verwendet wenn von der Computerarchitektur entsprechende Grenzen gesetzt werden Mit der zunehmenden Verbreitung von 32 und 64 Bit Computersystemen entfallt der Bedarf fur Bank Switching zunehmend da diese Architekturen meist ausreichend Adressierungsraum fur Speicher mit sich bringen Bank Switching bei 8 Bit Systemen BearbeitenBank Switching wurde bereits bei fruhen 8 Bit Computersystemen eingesetzt z B dem C64 da diese nur 64 KiB Speicher adressieren konnten viele Firmen aber 64 KiB oder noch mehr RAM und zusatzlich auch noch ROM einbauen wollten und teilweise Memory Mapped I O verwendeten welche beide auch Adressraum belegten Auch Spielmodule fur Videokonsolen z B Atari 2600 verwendeten diese Technik um den Programmspeicher uber das ursprunglich vorgesehene Mass hinaus zu vergrossern Bei MSX Computern mit dem Z80 Prozessor wurde der Speicher in vier Banke zu 16 KiB eingeteilt und nach Bedarf RAM oder ROM eingeblendet Bei einem anderen 8 Bit System das vor allem sehr viel ROM Platz benotigte wurde es beispielsweise so realisiert dass die unteren 32 KiB des Adressraums unverandert blieben und neben dem kompletten RAM sowie dem Memory Mapped I O vor allem die Grundroutinen des Betriebssystems Hauptschleife Schnittstellenbedienung und die Bank Umschaltroutinen enthielten Die komplette obere 32 KiB Halfte des Adressraums war umschaltbar eingerichtet wohin wahlweise eine von bis zu acht verschiedenen 32 KiB ROM Banken eingeblendet wurde Das einzige Problem trat auf wenn ein Programmteil aus dieser oberen Adresshalfte eine Subroutine aus einer anderen Bank der oberen Halfte aufrufen wollte Fur diesen Fall gab es spezielle Unterstutzungsroutinen in der festen unteren Halfte die diese Operation zu organisieren halfen Bank Switching beim IBM PC BearbeitenDas Problem setzte sich spater auf dem IBM PC fort Alle IBM kompatiblen PCs sind im Real Mode der unter MS DOS ublichen Betriebsart und der einzigen auf alteren PCs moglichen vom Prinzip her auf maximal 640 KiB direkt nutzbares RAM beschrankt den sogenannten Konventionellen Speicher Daher wurde 1988 das Expanded Memory System EMS von den Firmen Lotus Intel und Microsoft LIM spezifiziert RAM Steckkarten die nach diesem LIM EMS Standard gebaut waren konnten dann von Programmen verwendet werden um den Speicher des PCs in 64 KiB grossen Banken zu erweitern Diese Banke konnten von einem Programm einzeln in den Adressraum eingeblendet werden Bei Super VGA Grafikkarten musste ebenfalls Bank Switching benutzt werden da die PC Architektur nur einen Adressbereich von 64 KiB von Adresse A0000hex bis AFFFFhex fur den Grafikspeicher vorgesehen hatte uber den durch spezielle Adressierungsmodi bis zu 256 KiB Grafikspeicher angesprochen werden konnte Diese speziellen Adressierungsmodi wurden mit dem EGA Standard eingefuhrt und ermoglichten eine maximale Grafikauflosung von 800 600 in 16 Farben Fur hohere Auflosungen oder Farbtiefen gab es abhangig vom Grafikkarten Chipsatz verschiedene Verfahren um verschiedene Teile des Grafikspeichers in dem 64 KiB Adressfenster einzublenden Mit der VESA BIOS Extension VBE Version 2 0 wurde eine genormte API fur das Bank Switching des Grafikspeichers eingefuhrt 1 Mit VBE Version 3 kamen Funktionen hinzu um im 32 Bit Protected Mode linear auf den Grafikspeicher zugreifen zu konnen so dass kein Bank Switching mehr notig war 2 Spater wurde mit der Address Windowing Extension von Microsoft eine Schnittstelle in der Windows API geschaffen mit der 32 Bit Programme auf physischen Speicher jenseits der 4 GiB Grenze zugreifen konnten Einzelnachweise Bearbeiten VESA BIOS EXTENSION VBE Core Functions Standard Version 2 0 Document Revision 1 1 PDF 371 kB In phatcode net 18 November 1994 abgerufen am 8 September 2023 englisch VESA BIOS Extension VBE Core Functions Standard Version 3 0 1998 PDF 272 kB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bank Switching amp oldid 237142309