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Das Bezirksamt Offenburg vor 1864 Oberamt Offenburg war eine von 1813 bis 1939 bestehende Verwaltungseinheit im Land Baden Lage der Bezirksamter in Baden im Jahr 1890 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Historischer Hintergrund 2 2 Seit der Grundung 3 Orte und Einwohnerzahlen 3 1 1814 3 2 1834 3 3 1864 3 4 1913 3 5 1939 3 6 Gemeindefreie Gebiete 4 Ubergeordnete Behorden 5 Leiter der Verwaltung 6 Weitere Entwicklung 7 Literatur 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDas Gebiet des Bezirksamtes setzte sich landschaftlich aus drei unterschiedlichen Teilen zusammen einem flachen in der Oberrheinischen Tiefebene gelegenen Westen der in einem schmalen Streifen bis an den Rhein reichte einem bergigen Osten im mittleren Schwarzwald der durch das Tal der Kinzig geteilt wurde Zwischen beiden verlief in nord sudlicher Richtung eine hugelige Ubergangszone die nordlich der Kinzig zu den Ortenau Buhler Vorbergen sudlich davon zu den Lahr Emmendinger Vorbergen zahlt Bei einer 1936 erfolgten Erweiterung kam noch das ebenfalls im Schwarzwald gelegene Tal des Oberlaufs der Rench dazu Geschichte BearbeitenHistorischer Hintergrund Bearbeiten Zu Zeiten des Heiligen Romischen Reiches hatten sich nach dem Untergang der Staufer im hohen Mittelalter in der im Sudwesten des heutigen Baden Wurttembergs gelegenen Ortenau zersplitterte Machtverhaltnisse entwickelt an denen mehrere mittelgrosse Herrschaftsgebiete Anteil hatten Der Hauptort Offenburg hatte den Status einer Freien Reichsstadt inne Das nahere Umfeld teilte sich in reichsritterschaftliche sowie das Gebiet der Landvogtei Ortenau 1274 von Konig Rudolf von Habsburg ins Leben gerufen war sie nach mehrfacher Verpfandung seit 1771 wieder in habsburgischer Hand Sie bestand aus rund 30 Orten die sich mehreren Teilen gruppierten und als Teil Vorderosterreichs in die drei als Gericht titulierten Untereinheiten Appenweier Griesheim und Ortenberg gegliedert waren nbsp Der Konigshof in OffenburgAnfang des 19 Jahrhunderts fand in der Ortenau eine politische Flurbereinigung statt Offenburg fiel in Umsetzung des Reichsdeputationshauptschlusses von 1803 unter die badische Landeshoheit Dessen Regierung ordnete die Stadt wegen der vergleichbaren Strukturen zunachst der getrennt ostlich gelegenen Obervogtei Gengenbach zu die hauptsachlich aus weiteren ehemals reichsfreien Gebieten zusammengesetzt worden war Nach dem Pressburger Frieden 1805 und der Verabschiedung der Rheinbundakte 1806 waren mit dem kurzlebigen Herzogtum Modena Breisgau das auch die ehemals vorderosterreichischen Besitzungen der Ortenau umfasste und den reichsritterschaftlichen Orten das Umfeld der Stadt ebenfalls an Baden gefallen Daher wurde Offenburg 1807 von Gengenbach abgetrennt und Sitz des Oberamtes Offenburg in dem die Stadt die drei vorderosterreichischen Gerichte und das kleine altbadische Amt Staufenberg zusammenfasst wurden In Umsetzung des Novemberedikts von 1809 war fur Anfang 1810 die Aufteilung in ein Stadt und erstes Landamt sowie ein zweites Landamt vorgesehen Bereits kurz darauf wurde beschlossen dass anstelle des Zweiten Landamtes das Amt Appenweier entstehen sollte dem auch noch weitere Gebiete angeschlossen wurden Den Rest bildete das Amt Offenburg Seit der Grundung Bearbeiten Nachdem die Aufhebung der Patrimonialgerichtsbarkeit 1813 eine einheitliche Zustandigkeit der Verwaltungsbehorden ermoglicht hatte wurde aus dem Amt das Bezirksamt Offenburg dem zugleich die Funktion eines Kriminalamtes fur die Bezirksamter Kork Rheinbischofsheim Appenweier und Oberkirch zugewiesen wurde 1 Sitz der Verwaltung blieb der sogenannte Konigshof 2 1819 wurde das Bezirksamt Appenweier aufgelost sein Sudwesten kam wieder zuruck zu Offenburg Im Zuge der Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung 1857 wurde Offenburg Sitz eines Amtsgerichts Grossere Gebietszuwachse konnte das Bezirksamt Offenburg bei der Auflosung des Bezirksamtes Gengenbach 1872 und des Bezirksamtes Oberkirch 1936 verzeichnen Ausserdem kam es gelegentlich zu Neuzuweisungen einzelner Gemeinden Mit Inkrafttreten der Landkreisordnung vom 24 Juni 1939 entstand aus dem Bezirksamt der Landkreis Offenburg Orte und Einwohnerzahlen Bearbeiten1814 Bearbeiten Bei der Errichtung des Bezirksamtes 1813 wurden vom bisherigen Amt Offenburg Marlen Goldscheuer und Kittersburg an Kork abgegeben dafur kamen vom Amt Lahr Oberschopfheim und Diersburg sowie vom aufgehobenen Amt Mahlberg Ichenheim der Ottenweierhof Dundenheim und Altenheim hinzu 1 1814 wird fur das Gebiet des Bezirksamtes von 18 192 Einwohnern berichtet die sich auf folgende Orte verteilten 3 Altenheim 1 329 Bohlsbach 556 Buhl 293 Diersburg 837 Dundenheim 627 Elgersweier 467 Fessenbach 470 davon in Riesshof und Albersbach 114 Griesheim 689 Hofweier 998 Ichenheim 1 056 davon im Ottenweierhof 34 Mullen 154 Niederschopfheim 1 103 Oberschopfheim 910 Offenburg 2 880 Ortenberg 1 001 Riedle 394 Rohrburger Hof 38 Schutterwald 1 413 davon landesherrschaftlicher Anteil 968 frankensteinischer Anteil 369 und geroldseckischer Anteil 76 Ober und Unterrammersweier 701 Waltersweier 349 Weier 320 Weierbach 455 Zell 456 Zunsweier 6961834 Bearbeiten 1824 wechselten Dundenheim 4 Ichenheim und der Ottenweierhof zum Bezirksamt Lahr 5 1834 wurde von 28 682 Menschen berichtet die im Gebiet des Oberamtes lebten Sie verteilten sich auf diese 24 Gemeinden 6 Offenburg 3522 Altenheim 1565 Appenweier 1325 Bohlsbach 765 Buhl 282 Diersburg 1128 Durbach 2554 Ebersweier 570 Elgersweier 614 Fesenbach 550 Griesheim 842 Hofweier 1116 Marlen 1746 Mullen 141 Niederschopfheim 1330 Ortenberg 1355 Rammersweier 878 Schutterwald 1733 Urloffen 2178 Waltersweier 400 Weyer 380 Windschlag 848 Zell 1477 Zunsweyer 13931864 Bearbeiten Bei der Volkszahlung im Dezember 1864 wurden 32 398 Einwohner in nach wie vor 24 Gemeinden festgestellt 7 Altenheim 2120 Appenweier 1494 Bohlsbach 650 Buhl 348 Diersburg 1113 Durbach 2688 Ebersweier 518 Elgersweier 814 Fesenbach 566 Griesheim 782 Hofweier 1208 Marlen 2243 Mullen 154 Niederschopfheim 1270 Offenburg 5196 Ortenberg 1323 Rammersweier 847 Schutterwald 2060 Urloffen 2172 Waltersweier 546 Weyer 402 Windschlag 823 Zell 1558 Zunsweyer 15031913 Bearbeiten nbsp Offenburg und benachbarte Bezirksamter mit Stand 1890 Im August 1871 wurde die Gemeinde Nesselried neu gegrundet 8 Mit der Zuordnung des Bezirksamt Gengenbach kamen 13 Gemeinden hinzu 1913 wurde fur den Amtsbezirk von 65 800 Einwohnern berichtet die sich somit auf 38 Gemeinden verteilten 9 Gengenbach 3 226 Offenburg 16 848 Zell am Harmersbach 1 997 Altenheim 2 648 Appenweier 1 881 Berghaupten 1 106 Bermersbach 1 064 Biberach 1 508 Bohlsbach 848 Buhl 407 Diersburg 1 057 Durbach 2 275 Ebersweier 542 Elgersweier 1 097 Fessenbach 619 Griesheim 782 Hofweier 1 484 Marlen 2 211 Mullen 135 Nesselried 667 Niederschopfheim 1 471 Nordrach 1 649 Oberentersbach 202 Oberharmersbach 1 991 Ohlsbach 1 131 Ortenberg 1 491 Rammersweier 1 026 Reichenbach 1 002 Schutterwald 2 761 Schwaibach 445 Unterentersbach 428 Unterharmersbach 1 597 Urloffen 2 615 Waltersweier 565 Weier 554 Windschlag 1020 Zell Weierbach 1737 Zunsweyer 1730Zusatzlich als Abgesonderte Gemarkung mit eigener polizeilicher Verwaltung Fabrik Nordrach 1851939 Bearbeiten Mit dem Gesetz uber die Neueinteilung der inneren Verwaltung wurde das Bezirksamt Oberkirch mit 20 Gemeinden am 1 Oktober 1936 aufgelost und Offenburg zugeteilt Zugleich wurden abgetreten Altenheim Appenweier Marlen Mullen und Urloffen an das Bezirksamt Kehl sowie Nordrach Oberentersbach Oberharmersbach Unterentersbach Unterharmersbach und Zell am Harmersbach an das Bezirksamt Wolfach 10 Dorthin wechselte am 1 April 1939 noch Biberach 11 Zum Zeitpunkt der Umwandlung in den Landkreis Offenburg im Juni 1939 umfasste das Gebiet des Bezirksamts 47 Stadte und Gemeinden Einwohnerzahlen laut Volkszahlung im Mai 1939 12 Berghaupten 1 235 Bermersbach 1 202 Bohlsbach 1 178 Bottenau 563 Buhl 488 Butschbach 366 Diersburg 1 058 Dundenheim 1 106 Durbach 2 120 Ebersweier 575 Elgersweier 1 181 Erlach 511 Fessenbach 658 Gengenbach 3 608 Bad Griesbach 845 Griesheim 784 Haslach 445 Hofweier 1 820 Ibach 690 Lautenbach 1 521 Lierbach 367 Maisach 354 Nesselried 700 Niederschopfheim 1 609 Nussbach 899 Oberkirch 5 382 Odsbach 891 Offenburg 19 200 Ohlsbach 1 253 Oppenau 2 149 Ortenberg 1 907 Bad Peterstal 1 724 Rammersweier 1 297 Ramsbach 533 Reichenbach 992 Ringelbach 239 Schutterwald 3 292 Schwaibach 423 Stadelhofen 658 Tiergarten 660 Ulm 1 304 Einwohner Waltersweier 524 Weier 590 Einwohner Windschlag 1 101 Zell Weierbach 1 968 Zunsweier 1 962 Zusenhofen 847Gemeindefreie Gebiete Bearbeiten Im Bereich des Bezirksamtes lag eine Reihe von gemeindefreien Gebiete die in Baden als Abgesonderte Gemarkung bezeichnet wurden 1885 waren es 13 Eschau mit 2 Einwohnern Rohrburg mit 11 Einwohnern Strassburg der Sudteil mit 7 Einwohnern Gottswald unbewohnt Plobsheim unbewohntDas hier mit 129 Bewohnern ebenfalls genannte Fabrik Nordrach hatte als Abgesonderte Gemarkung mit eigener polizeilicher Verwaltung den Status einer teilselbstandigen Gemeinde inne 1913 waren noch Rohrburg und Gottswald vorhanden 9 In der Badischen Gemeindeordnung von 1921 war die Auflosung der abgesonderten Gemarkungen festgelegt worden 14 Daher verschwanden auch sie in den nachfolgenden Jahren Ubergeordnete Behorden BearbeitenIm Rahmen der Verwaltungsgliederung des Landes ubergeordnete Behorden waren 1810 bis 1832 der Kinzigkreis 1832 bis 1864 der Mittelrheinkreis 1864 bis 1866 der Landeskommissarbezirk Karlsruhe zugleich wurden seine Gemeinden dem Kreisverband Offenburg zugeordnet ab 1866 der Landeskommissarbezirk FreiburgLeiter der Verwaltung BearbeitenDie Leitung der Verwaltung mit unterschiedlichen Titeln und spater Landrat hatten inne 15 1813 1814 Franz Michael Heinrich Stuber 1814 1819 Josef von Sensburg 1819 1823 Franz Molitor 1823 1825 Carl Beeck 1825 1832 Philipp Jakob Orff 1832 Joseph Ruttinger 1833 1844 Franz Kern 1844 1848 Philipp Lichtenauer 1848 1849 August Teuffel von Birkensee 1849 1863 Hermann von Faber 1863 1874 Eduard Montford 1874 1877 Maximilian Stoesser 1877 1886 Karl Heinrich Baader 1886 1890 Anton Rasina 1890 1896 Adolf Fohrenbach 1896 1899 Ernst Muller 1899 1903 Ernst Behr 1903 Otmar Schellenberg 1904 1908 Emil Nussbaum 1908 1912 Otto von Senger 1912 1919 Karl Steiner 1919 1924 Paul Schwoerer 1924 1930 Wilhelm Engler 1931 1934 Joseph Roth 1934 1945 Kurt SanderWeitere Entwicklung BearbeitenDer Landkreis Offenburg wurde Anfang 1973 aufgelost und Teil des Ortenaukreises Literatur BearbeitenHistorischer Atlas von Baden Wurttemberg online verfugbar bei LEO BW Blatt VII 1 Baden in napoleonischer Zeit Erlauterungsblatt verfasst von Meinrad Schaab und Hans Haller Blatt VII 4 Verwaltungsgliederung in Baden Wurttemberg und Hohenzollern 1815 1857 und Blatt VII 5 Verwaltungsgliederung in Baden Wurttemberg und Hohenzollern 1858 1936 Gemeinsames Erlauterungsblatt verfasst von Ulrike Redecker Baden und Wilfried Schontag Wurttemberg Einzelnachweise Bearbeiten a b Beilage A Amtereinteilung veroffentlicht im Badischen Gesetz und Verordnungsblatt am 30 Juli 1813 Heft XXII S 135 Die Kunstdenkmaler des Grossherzogthums Baden Band 7 Max Wingenroth Kreis Offenburg Tubingen 1908 S 510 Johann L Buchler Herausgeber Das Grossherzogthum Baden nach seinen Kreisen Hofgerichtsprovinzen und Amtsbezirken topographisch dargestellt Zweite vermehrte und umgearbeitete Auflage 1814 S 54f Entsprechender Beschluss vom 5 Juli 1824 veroffentlicht am 30 Januar 1824 im Grossherzoglich Badischen Staats und Regierungsblatt Heft XV S 96 Entsprechender Beschluss vom 23 Januar 1824 veroffentlicht am 30 Januar 1824 im Grossherzoglich Badischen Staats und Regierungsblatt Heft II S 21 Hof und Staats Handbuch des Grossherzogthums Baden Jahrgang 1834 S 339 342 Beitrage zur Statistik der inneren Verwaltung des Grossherzogthums Baden Zwanzigstes Heft Die Volkszahlung vom Dezember 1864 I Teil S 35 Entsprechende Verordnung vom 15 Juli 1871 veroffentlicht im Gesetzes und Verordnungsblatt fur das Grossherzogtum Baden am 21 Juli 1871 Heft XXVII S 147 a b Hof und Staats Handbuch des Grossherzogthums Baden 1913 Statistischer Anhang Digitalisierte Version auf der Website der Badischen Landesbibliothek S 354f Gesetz uber die Neueinteilung der inneren Verwaltung vom 26 Juni 1936 31 des Gesetzes uber die Landkreisselbstverwaltung in Baden veroffentlicht im Badischen Gesetz und Verordnungsblatt am 28 Juni 1939 Heft 11 S 98 Statistik des Deutschen Reichs Band 550 Amtliches Gemeindeverzeichnis fur das Deutsche Reich aufgrund der Volkszahlung 1939 Berlin 1940 S 211 Beitrage zur Statistik des Grossherzogtums Baden Neue Folge zweites Heft zugleich 48 Heft der Reihe Die Volkszahlung vom 1 Dezember 1885 2 Teil Ortsverzeichnis S 67 Badische Gemeindeordnung von 1921 105 Wolfram Angerbauer Die Amtsvorsteher der Oberamter Bezirksamter und Landratsamter in Baden Wurttemberg 1810 bis 1972 Herausgegeben 1996 von der Arbeitsgemeinschaft der Kreisarchive beim Landkreistag Baden Wurttemberg S 95Karte mit allen verlinkten Seiten OSM WikiMap Bezirksamter des Landeskommissarbezirks Freiburg 1864 1939 im Land BadenKreis Freiburg Breisach 1924 aufgehoben Emmendingen Ettenheim 1924 aufgehoben Freiburg Kenzingen 1872 aufgehoben Neustadt Staufen 1936 aufgehoben Waldkirch 1936 aufgehoben nbsp Kreis Lorrach Lorrach Mullheim Schonau 1924 aufgehoben Schopfheim 1936 38 aufgehoben Kreis Offenburg Gengenbach 1872 aufgehoben Kehl bis 1881 Bezirksamt Kork Lahr Oberkirch 1936 aufgehoben Offenburg Wolfach Normdaten Geografikum GND 65181 3 lobid OGND AKS VIAF 136629584 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bezirksamt Offenburg amp oldid 237056426