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Das Bezirksamt Wolfach war eine von 1813 bis 1939 bestehende Verwaltungseinheit im Suden des Grossherzogtums Baden Lage der Bezirksamter in Baden im Jahr 1890 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Historischer Hintergrund 2 2 Nach der Grundung 3 Orte und Einwohnerzahlen 3 1 1834 3 2 1852 3 3 1885 3 4 1939 4 Ubergeordnete Behorden 5 Leiter der Verwaltung 6 Weitere Entwicklung 7 Literatur 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDas Gebiet des Bezirksamtes erstreckte sich im mittleren Schwarzwald beiderseits des Oberlaufes der Kinzig Nennenswerte Nebenflusse waren die Wolf und die Schiltach 1864 kamen noch die Gutach 1936 Erlenbach Nordrach und Harmersbach hinzu Im Norden und Osten verlief die Grenze zum Konigreich Wurttemberg mit den Oberamtern Freudenstadt und Oberndorf auf der gegenuberliegenden Seite Abseits der Hauptorte waren die Siedlungsstrukturen gepragt durch zahlreiche kleine Weiler und Einzelhofe Geschichte BearbeitenHistorischer Hintergrund Bearbeiten nbsp Schloss Wolfach Sitz des BezirksamtesDen historischen Kern des Bezirksamtes bildete das im hohen Mittelalter entstandene Territorium der Herren von Wolfach einem erstmals 1084 belegten Adelsgeschlecht deren Stammsitz die Burg Wolfach war Ende des 13 Jahrhunderts fiel es auf dem Erbwege an das Haus Furstenberg Im Spatmittelalter war Wolfach zeitweilig Residenz einer furstenbergischen Nebenlinie Unter dem Dach des Furstentums Furstenberg entstand schliesslich das einem Landvogt unterstehende Oberamt Wolfach 1 Mit der Rheinbundakte von 1806 wurde das Haus Furstenberg mediatisiert ihr Furstentum zum grossten Teil der badischen Landeshoheit unterstellt Dessen Regierung errichtete daher im Sommer 1807 das standesherrliche Amt Wolfach Nach der Grundung Bearbeiten nbsp Wolfach und benachbarte Bezirksamter mit Stand 1890 Nachdem die Aufhebung der Patrimonialgerichtsbarkeit 1813 eine einheitliche Zustandigkeit der Amter ermoglicht hatte wurde das furstenbergische Amt Wolfach in das landesherrliche Bezirksamt Wolfach umgewandelt Bei dieser Gelegenheit wechselte die Stadt Hausach zum Bezirksamt Haslach dafur kam vom Amt Hornberg Schiltach hinzu 2 1824 wurde dem Haus Furstenberg erneut die Zustandigkeit fur die Rechtsprechung auf der unteren Ebene die bis 1857 bei den Amtern lag zuerkannt Das hiervon nicht betroffene Schiltach wurde daher an das Bezirksamt Hornberg umgegliedert 3 In der Folge firmierte das Amt nun als gemeinsames grossherzoglich badisches und furstlich furstenbergisches Bezirksamt 4 Diese Phase endete 1849 Schiltach mit dem mittlerweile als eigenstandig gefuhrten Lehengericht zuruckgegeben 5 1857 wurde das Bezirksamt Haslach aufgelost und dem Bezirksamt Wolfach eingegliedert 6 Fur die ausgegliederte Rechtsprechung zustandig wurden die neu errichteten Amtsgerichte Wolfach und Haslach In der Folgezeit kam es sporadisch zur Neuzuweisung einzelner Ortschaften Grossere Zuwachse ergaben sich 1924 und 1936 aufgrund der Auflosung benachbarter Bezirksamter Mit Inkrafttreten der Landkreisordnung vom 24 Juni 1939 wurde das Bezirksamt Wolfach in den Landkreis Wolfach umgewandelt Orte und Einwohnerzahlen Bearbeiten1814 wird fur das Bezirksamt von 9977 7 1825 von 9018 Einwohnern berichtet 8 1834 Bearbeiten 1834 waren es 9350 Menschen die im Gebiet des Bezirksamtes lebten Sie verteilten sich auf diese 10 Gemeinden 9 Wolfach 1500 Bergzell 442 Einbach 662 Kaltbrunn 559 Kinzigtal 1189 Oberwolfach 2085 Rippoldsau 716 Kniebis 262 Schapbach 1516 Schenkenzell 4191852 Bearbeiten Mit der 1849 angeordneten Ruckkehr von Schiltach und Lehengericht kamen zwei weitere Gemeinden hinzu 5 Bis 1852 war die Einwohnerzahl auf 12 275 gestiegen 10 Als einfache Gemeinden Wolfach 1599 Bergzell 460 Einbach 833 Kaltbrunn 626 Kniebis 229 Lehengericht 873 Oberwolfach 2128 Rippoldsau 782 Schapbach 1476 Schenkenzell 475 Schiltach 1495Als zusammengesetzte Gemeinde Kinzigtal 1299 davon in den Nebenorten Langenbach und Uebelbach 3241885 Bearbeiten Bei der Auflosung des Bezirksamtes Haslach 1857 6 wurden die Stadte Haslach und Hausach sowie die Gemeinden Bollenbach Fischerbach Hofstetten Muhlenbach Schnellingen Steinach Sulzbach und Welschensteinach dem Bezirksamt Wolfach zugeteilt 11 Noch im selben Jahr folgte Kirnbach 12 1864 wechselte Gutach vom Bezirksamt Triberg zum Bezirksamt Wolfach 13 Dementsprechend waren es 4 Stadte und 20 Gemeinden auf die sich 1885 die 19 463 Einwohner verteilten 14 Haslach 1797 Hausach 1467 Schiltach 2136 Wolfach 1888 Bergzell 577 Bollenbach 382 Einbach 736 Fischerbach 992 Gutach 2133 Hofstetten 767 Kaltbrunn 562 Kinzigtal 1247 Kirnbach 162 Kniebis 176 Lehengericht 794 Muhlenbach 1604 Oberwolfach 1966 Rippoldsau 727 Schapbach 1288 Schenkenzell 731 Schnellingen 243 Steinach 1338 Sulzbach 106 Welschensteinach 9211939 Bearbeiten Das Bezirksamt Triberg wurde 1924 aufgelost dabei wurden die Stadt Hornberg sowie die Gemeinden Niederwasser und Reichenbach dem Bezirksamt Wolfach zugeteilt 15 1936 wurden Nordrach Oberentersbach Oberharmersbach Unterentersbach Unterharmersbach und Zell am Harmersbach vom Bezirksamt Offenburg sowie Prechtal vom aufgelosten Bezirksamt Waldkirch zum Bezirksamt Wolfach umgegliedert 16 Von dort wechselte am 1 April 1939 zusatzlich noch Biberach sowie Prinzbach von Lahr dafur wurde Prechtal dem zukunftigen Landkreis Emmendingen zugewiesen 17 Dem gegenuber reduzierte sich die Zahl der Gemeinden durch Eingemeindungen um vier Betroffen waren Sulzbach im April 1921 zu Einbach 18 Bergzell im April 1937 zu Schenkenzell und Kniebis im April 1938 zu Rippoldsau 19 sowie im April 1939 Schnellingen zu Haslach 20 Somit umfasste das Bezirksamt zum Zeitpunkt seiner Umwandlung in den Landkreis Wolfach neben der Amtsstadt 30 Gemeinden Einwohnerzahlen laut Volkszahlung im Mai 1939 21 Biberach 1639 Bollenbach 369 Einbach 708 Fischerbach 902 Gutach 2023 Haslach 3537 Hausach 2236 Hofstetten 701 Hornberg 3263 Kaltbrunn 597 Kinzigtal 1032 Kirnbach 790 Lehengericht 890 Muhlenbach 1339 Niederwasser 368 Nordrach 1692 Oberentersbach 183 Oberharmersbach 1975 Oberwolfach 2027 Prinzbach 364 Reichenbach 802 Rippoldsau 1259 Schapbach 1330 Schenkenzell 1181 Schiltach 2472 Steinach 1511 Unterentersbach 446 Unterharmersbach 1452 Welschensteinach 892 Wolfach 2495 Zell am Harmersbach 1965Ubergeordnete Behorden BearbeitenDie im Rahmen der Verwaltungsgliederung des Landes ubergeordneten Behorden waren 1810 bis 1832 der Kinzigkreis 1832 bis 1864 der Mittelrheinkreis 1864 bis 1866 der Landeskommissarbezirk Karlsruhe zugleich wurden seine Gemeinden dem Kreisverband Offenburg zugeordnet ab 1866 der Landeskommissarbezirk FreiburgLeiter der Verwaltung BearbeitenDie Leitung der Verwaltung mit unterschiedlichen Titeln und spater Landrat hatten inne 22 1813 1824 Georg Knupfer 1824 1832 Kaspar Muller 1832 1848 Franz Xaver Fernbach 1848 0 0 0 0 0 Joseph Rieder 1848 1850 Makarius Felleisen 1850 1857 Joseph Mallebrein 1857 1861 Friedrich von Krafft Ebing 1861 1864 Oktav Saur 1864 1869 Wilhelm Schupp 1869 1880 Joseph Seidenspinner 1880 1884 Otto Beck 1884 1890 Robert Benckiser 1890 1893 Edmund Lang 1893 1897 Julius Becker 1897 1900 Otto Flad 1900 1905 Karl Meyer 1905 1908 Adolf Bauer 1909 1916 Friedrich Fohrenbach 1917 1928 Camill Hofheinz 1928 1935 Theodor Leutwein 1935 1936 Max Dittler 1936 1939 Ludwig WagnerWeitere Entwicklung BearbeitenDer Landkreis Wolfach wurde Anfang 1973 aufgelost dabei kam der uberwiegende Teil mit der Stadt Wolfach zum Ortenaukreis Vier Gemeinden wechselten zum Landkreis Rottweil zwei weitere zum Landkreis Freudenstadt Literatur BearbeitenHistorischer Atlas von Baden Wurttemberg online verfugbar bei LEO BW Blatt VII 4 Verwaltungsgliederung in Baden Wurttemberg und Hohenzollern 1815 1857 Blatt VII 5 Verwaltungsgliederung in Baden Wurttemberg und Hohenzollern 1858 1936 Gemeinsames Erlauterungsblatt verfasst von Ulrike Redecker Baden und Wilfried Schontag Wurttemberg Ludwig Heizmann Der Amtsbezirk Wolfach in Vergangenheit und Gegenwart Offenburg 1929 Einzelnachweise Bearbeiten Abschnitt hierzu im Staats und Addresshandbuch des schwabischen Reichs Kraises 1799 Band 1 S 390f Beilage A Amtereinteilung veroffentlicht im Badischen Gesetz und Verordnungsblatt am 30 Juli 1813 Heft XXII S 135 Entsprechende Verordnung vom 29 April 1824 veroffentlicht am 8 Mai 1824 im Grossherzoglich Badischen Staats und Regierungsblatt Heft X S 69 Siehe diese amtliche Bekanntmachung vom 4 Mai 1825 veroffentlicht im Grossherzoglich Badischen Anzeige Blatt fur den Dreisam Kreis a b Entsprechende Verordnung vom 8 September 1849 veroffentlicht im Grossherzoglich Badischen Regierungsblatt am 21 September 1849 Heft LVI S 377 a b Entsprechende Verordnung vom 24 August 1857 veroffentlicht im Grossherzoglich Badischen Regierungsblatt am 1 September 1857 Heft XXXVII S 377 Johann L Buchler Herausgeber Das Grossherzogthum Baden nach seinen Kreisen Hofgerichtsprovinzen und Amtsbezirken topographisch dargestellt Zweite vermehrte und umgearbeitete Auflage 1814 S 51f Friedrich Dittenberger Geographisch statistische topographische Beschreibung des Grossherzogthums Baden Karlsruhe 1825 S 120f Hof und Staats Handbuch des Grossherzogthums Baden Jahrgang 1834 S 350 352 Die Gemeinden des Grossherzogthums Baden deren Bestandtheile und Bevolkerung In Beitrage zur Statistik der inneren Verwaltung des Grossherzogthums Baden Karlsruhe 1855 S 169 172 Hof und Staats Handbuch des Grossherzogthums Baden Jahrgang 1858 S 192f Die Bezirkseintheilung der Gemeinde Kirnbach betreffend Beschluss vom 16 November 1857 veroffentlicht im Grossherzoglich Badischen Regierungsblatt am 30 November 1857 Heft LVIII S 531 Verordnung die Eintheilung des Grossherzogthums fur die Einfuhrung der neuen Gerichtsverfassung und der neuen Organisation der inneren Verwaltung betreffend Veroffentlicht im Grossherzoglich Badischen Regierungsblatt am 25 Juli 1864 S 313 Beitrage zur Statistik des Grossherzogtums Baden Neue Folge zweites Heft zugleich 48 Heft der Reihe Die Volkszahlung vom 1 Dezember 1885 2 Teil Ortsverzeichnis S 68 72 Entsprechende Verordnung vom 18 Januar 1924 veroffentlicht im Badischen Gesetz und Verordnungsblatt am 22 Januar 1924 Heft 3 S 9 Gesetz uber die Neueinteilung der inneren Verwaltung vom 26 Juni 1936 31 des Gesetzes uber die Landkreisselbstverwaltung in Baden veroffentlicht im Badischen Gesetz und Verordnungsblatt am 28 Juni 1939 Heft 11 S 98 Statistisches Jahrbuch fur das Land Baden 42 Jahrgang Karlsruhe 1925 S 4 Statistisches Jahrbuch fur das Land Baden 44 Jahrgang Karlsruhe 1938 S 9 dort unter den laufenden Nummern 154 und 159 Entsprechender Beschluss vom 24 Marz 1939 veroffentlicht im Ministerialblatt fur die Badische innere Verwaltung am 6 April 1939 Heft 14 S 352 Statistik des Deutschen Reichs Band 550 Amtliches Gemeindeverzeichnis fur das Deutsche Reich aufgrund der Volkszahlung 1939 Berlin 1940 S 211 Wolfram Angerbauer Die Amtsvorsteher der Oberamter Bezirksamter und Landratsamter in Baden Wurttemberg 1810 bis 1972 Herausgegeben 1996 von der Arbeitsgemeinschaft der Kreisarchive beim Landkreistag Baden Wurttemberg Karte mit allen verlinkten Seiten OSM WikiMap Bezirksamter des Landeskommissarbezirks Freiburg 1864 1939 im Land BadenKreis Freiburg Breisach 1924 aufgehoben Emmendingen Ettenheim 1924 aufgehoben Freiburg Kenzingen 1872 aufgehoben Neustadt Staufen 1936 aufgehoben Waldkirch 1936 aufgehoben nbsp Kreis Lorrach Lorrach Mullheim Schonau 1924 aufgehoben Schopfheim 1936 38 aufgehoben Kreis Offenburg Gengenbach 1872 aufgehoben Kehl bis 1881 Bezirksamt Kork Lahr Oberkirch 1936 aufgehoben Offenburg Wolfach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bezirksamt Wolfach amp oldid 231597621